WW_1-2018
WortWECHSEL#Zeitung der Lebenshilfe Celle
WortWECHSEL#Zeitung der Lebenshilfe Celle
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Fachdienst<br />
Berufliche Integration<br />
heute noch kann ich auf die Unterstützung der<br />
Mitarbeiter|innen des Fachdienstes zählen. Möglich<br />
ist das durch mein Budget für Arbeit.<br />
Welche Motive hatten Sie, als Sie überlegt haben<br />
einen Menschen mit Beeinträchtigung einzustellen<br />
bzw. auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu<br />
wechseln?<br />
W. Grube: Grundsätzlich bin ich der Meinung,<br />
dass unsere Gesellschaft zur Teilhabe von Menschen<br />
mit Handicap am Arbeitsleben in der Lage<br />
ist. Wir hatten den Wunsch nach einem Betriebsmaler.<br />
Das Angebot der Lebenshilfe in Form des<br />
Fachdienstes Berufliche Integration hat uns überzeugt<br />
und diesen Schritt wesentlich erleichtert.<br />
Wir haben in Herrn Hüsig einen Menschen mit<br />
Handicap gefunden, der eine qualitativ hochwertige<br />
und sorgfältige Arbeit leistet.<br />
A. Hüsig: Ich bin ein Mensch der sich gerne erreichbare<br />
Ziele setzt. Eine unabhängige und<br />
selbst bestimmte Lebensführung war und ist mir<br />
wichtig. Ich wollte und will ohne staatliche Unterstützungsleistungen<br />
(Grundsicherung) mein Leben<br />
bestreiten und durch meine Arbeitsleistung<br />
überzeugen – und natürlich auch Geld zum Leben<br />
verdienen.<br />
Gab es Hoffnungen oder Befürchtungen?<br />
W. Grube: Es gab eher Erwartungen. Erwartungen<br />
an die von Herrn Hüsig mitgebrachten Sozialkompetenzen<br />
und Arbeitstugenden. Herr Hüsig<br />
hat uns positiv überzeugt und ermutigt, weiterhin<br />
Menschen mit Handicap zu unterstützen.<br />
A. Hüsig: Ich hatte Angst nach meiner Zeit auf<br />
dem betriebsintegrierten Arbeitsplatz doch nicht<br />
in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis<br />
von der Samtgemeinde Wathlingen übernommen<br />
zu werden.<br />
benötigt, ohne es jedoch an Sorgfalt und Qualität<br />
mangeln zu lassen.<br />
Wenn Sie sich die Situation mit allen positiven<br />
und negativen Aspekten vergegenwärtigen, wie<br />
sind Sie dann alles in allem zufrieden?<br />
W. Grube: Der Zufriedenheitsgrad ist sehr hoch.<br />
A. Hüsig: Ich bin zufrieden und arbeite gerne bei<br />
der Samtgemeinde Wathlingen.<br />
Was können Sie Arbeitgebern und Beschäftigten<br />
mit auf den Weg geben?<br />
W. Grube: Unsere Gesellschaft kann es sich leisten,<br />
Menschen mit Beeinträchtigung sowohl am<br />
gesellschaftlichen als auch am Arbeitsleben teilhaben<br />
zu lassen. Sie sind ein Gewinn für jeden<br />
Arbeitgeber und erhalten neue sinnvolle Perspektiven<br />
der persönlichen Lebensplanung. Ich könnte<br />
auch sagen, der ganze Prozess ist ein lohnenswertes<br />
Experiment mit der Gefahr des „Erfolges“ für<br />
alle Beteiligten.<br />
A. Hüsig: Ich wünsche allen Beschäftigten der Lebenshilfe<br />
Celle den Mut, realistische Lebensziele<br />
zu entwickeln, zu verwirklichen und die ihnen gebotenen<br />
Chancen für mehr Teilhabe am Arbeitsleben<br />
zu nutzen.<br />
Inwieweit hatte das Budget für Arbeit Einfluss<br />
darauf, Herrn Hüsig einen sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsplatz zu geben?<br />
W. Grube: Das Budget für Arbeit als Fördermittel<br />
hat überzeugt und wirkt sich positiv auf den<br />
Stellenplan aus. Das Budget für Arbeit sorgt auch<br />
für Verständnis, dass der Mensch mit Handicap<br />
eventuell mehr Zeit für einzelne Arbeitsschritte<br />
Wolfgang Grube und André Hüsig am Rathaus.<br />
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