KUNSTINVESTOR AUSGABE JULI 2018
Kunst als Kapitalanlage AUSGABE JULI 2018 Chefredakteur: Michael Minassian
Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE JULI 2018
Chefredakteur: Michael Minassian
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Erfolgreiche Auktionen in Wien- Sammlung Herbert Looser<br />
18. Art Bodensee- David Claerbou- Bodies of Work- 'type brut'<br />
Olaf Nicolai- 100 beste Plakate 17- ‚Viennacontemporary‘<br />
<strong>JULI</strong> <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Editorial<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazin<br />
<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />
stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle<br />
Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen<br />
Themen, die nationalen und internationalen<br />
Kunstmärkte betreffend. So spannend war der<br />
Kunstmarkt noch nie- besonders dieser Monat wird<br />
turbulent: Die Kalender der Sammler und<br />
Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen<br />
und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem<br />
Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es<br />
keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche<br />
nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität<br />
und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt<br />
mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt<br />
und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität<br />
kräftig zu. Kunst ist ein interessantes Portfolio und<br />
unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment.<br />
Inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Auch<br />
der ganz „normale“ Kunstliebhaber, der ein Bild bei sich<br />
zuhause an die Wand hängt, wird damit zu einem<br />
Überzeugungstäter. Er kultiviert später einen sehr<br />
selektiven Blick. Er wird daran gemessen; es ist seine<br />
ganz persönliche Visitenkarte. Mit diesem Bild zeigt er<br />
ein Stück von sich, ein Stück von dem, woran er glaubt,<br />
ein Stück von seinen Gefühlen, Hoffnungen, Ängsten.<br />
Eine intensive Auseinandersetzung mit Kunst ist ohne<br />
emotionale Beteiligung nicht möglich……..<br />
Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den<br />
richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit<br />
fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten<br />
Topstories, wichtigen Nachrichten und aktuellen<br />
Themen begeistern. Lesen Sie die aktuelle Ausgabe<br />
<strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo Sie sich ein aktuelles Bild über<br />
den Kunst- & Geldmarkt verschaffen können- eine<br />
wirklich gute Investition.<br />
Viel Lesespaß wünscht Ihnen<br />
Michael Ruben Minassian<br />
IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />
Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />
1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920-<br />
9045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © MAK Wien, „100 Beste Plakate 17“,<br />
Grafik: Alex Large, Liane Sommers und Jürgen Fehrmann (Gestaltung), "Keep It Real, Plakat Avatar", Druck: Medialis Offsetdruck<br />
GmbH, Deutschland, © Alex Large, Liane Sommers, Jürgen Fehrmann/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR News<br />
JINY LAN<br />
THE WORLD IS SOMETIMES FLAT,<br />
SOMETIMES ROUND<br />
Jiny Lan- „left, right?“, 2014-17<br />
Berlin- In einer Welt in der Wahrheit und Wahrhaftigkeit<br />
immer wieder durch Wahrheitsclaims und Wahrheitsverdrehungen<br />
irregeführt werden, sind Wahrheit und<br />
Scheinwahrheit kaum zu unter-scheiden. Jiny Lan<br />
kreiert in ihren Gemälden eine Narration, die zwischen<br />
eigener fiktionaler Erzählung und gegenwärtigen oder<br />
historischen Bezügen changiert. In ihren neuen<br />
bildnerisch gestalteten Szenerien unter dem Titel The<br />
World is Sometimes Flat, Sometimes Round, zu sehen<br />
im Projektraum schultz contemporary, scheint nichts<br />
real zu sein im Sinne von wahrhaftig. Alles scheint der<br />
Phantasie zu entspringen. Doch bei näherer<br />
Betrachtung flicht die, 1970 in Xiuyan im Osten Chinas<br />
geborene Künstlerin Reales in ihre surrealen Welten.<br />
Beim Betrachten ihrer Gemälde scheint das ein oder<br />
andere Motiv vertraut. Dies kann zum einen an Jiny<br />
Lans Bildprotagonisten liegen, zum anderen an ihren<br />
medienwirksamen Bildern, die es bis in die New York<br />
Times schaffen, wie ihr Selbstportrait als Frau von Mao<br />
Zedong. Oder an ihrer systematischen Arbeitsweise,<br />
denn jedes Bild übernimmt Elemente seines<br />
Vorgängerbildes und gibt Elemente wiederum an das<br />
nachfolgende weiter – in etwa wie Gene, die geerbt<br />
oder vererbt werden. So entstehen Serien und ganze<br />
Epen. Die Motive sind sorgfältig gewählt und dienen oft<br />
als Symbol, das die östliche mit der westlichen<br />
Kulturgeschichte verbindet. In Who is the Ruler of This<br />
World zeigt sie Mao Zedong als süßes, unschuldiges<br />
Baby und visualisiert gleichzeitig den Schrecken der<br />
Geschichte, der noch immer virulenten Mao-<br />
Vergangenheit. Das Baby hält ein Tablett in der rechten<br />
Hand. Darauf steht ein tapferer Soldat mit<br />
hocherhobenem Arm, wie wir ihn von Anselm Kiefers<br />
heroischen Sinnbildern aus den Jahren 1967-70<br />
kennen. Kiefer bezieht sich auf die grausame deutsche<br />
Nazi-vergangenheit. Vielleicht lässt es sich so<br />
formulieren: Beide Künstler erkunden auf ihre Weise<br />
das Trauma eines verheerenden Pathos, das die Hybris<br />
einer Vorstellung von weltbeherrschender Macht erfand<br />
und schließlich einen ganzen Kontinent an den Rand<br />
des Abgrunds stürzte und der noch immer nicht ganz<br />
gebannt ist. Jiny Lan studierte von 1991-94 an der<br />
Academy of Fine Arts in Zhejiang, China. 1995<br />
emigrierte sie nach Deutschland und pendelt seither<br />
zwischen China und Europa. Sie ist Gründungsmitglied<br />
der Bald Girls, der ersten chinesischen feministischen<br />
Künstlerinnengruppe und stellt u.a. in Beijing, Berlin,<br />
Düsseldorf, Hongkong, New York und Paris aus.<br />
[Foto:© Galerie Michael Schultz Berlin]
KUNST.INVESTOR News<br />
BERND KIRSCHNER<br />
RESONANZ<br />
BERND KIRSCHNER- THE OTHER SIDE OF THE HORIZON, <strong>2018</strong><br />
Berlin- Wasser ist das zentrale Element – heute, in<br />
Zeiten von Klimawandel und Ressourcenknappheit,<br />
sowie vor Hunderten von Jahren in den<br />
Schöpfungsmythen fast aller Kulturen. Wasser<br />
repräsentiert Leben, aber auch Tod. Der 1980 im<br />
bayerischen Memmingen geborene Künstler greift in<br />
seiner Malerei die Macht des Wassers auf.<br />
Reminiszenzen an den Ozean und seinen ständigen<br />
Wandel, scheinen Kirschner zu leiten. Öl- oder<br />
Acrylfarbe und Leinwand sind seine Materialien; Rot<br />
und Blau seine dominanten Farben; das Wechselspiel<br />
von Figuration und Abstraktion sein Stilmittel. In seinen<br />
Bildräumen zeigt er Darstellungen von Seen und<br />
Pfützen, Oberflächen und Unterwelten, Wellen und<br />
Kreisen, Menschen über der See und Gestalten unter<br />
der See. Seine Werke erzählen von Mythologien,<br />
Legenden und manchmal auch vom Zwiegespräch mit<br />
dem unendlichen Bildervorrat älterer Kunstwerke. Das<br />
Bild als Resonanzraum. Parallel zur Natur erschafft es<br />
sich aus der Erinnerung immer wieder neu, Elemente<br />
werden gespiegelt, Wesen erscheinen und<br />
verschwinden, selbständige Zellen zirkulieren unter der<br />
Oberfläche wie aufplusternde Quallen, die sich im<br />
Rhythmus bewegen. Auf Nichts ist Verlass; lässige<br />
Momente der Zweisamkeit verflüchtigen sich im Nebel<br />
oder werden vom Fluss der Farben verdrängt. Der<br />
Künstler beginnt seine Arbeitsweise immer mit dem<br />
Aufspannen der Leinwand, mit einer vagen Stimmung<br />
im Kopf, verdünnte Farbe auf die Leinwand auftragend,<br />
nicht überall, aber Schicht für Schicht, bis die Tonalität<br />
stimmt, er aus dem Bild heraus Platzierungen<br />
vornimmt, experimentiert, bis durch den Malakt selbst<br />
Bilder entstehen. Erst dann setzt der Intellekt ein, hier<br />
allerdings sehr bewusst und mit höchster Anspannung,<br />
bearbeitet der Künstler seinen Vorrat an Formen, nimmt<br />
Reduktionen und Verdichtungen vor bis das<br />
Schemenhafte zum realen Bild wird – Abstraktes und<br />
Figuratives den Resonanzraum bestimmen. Da gibt es<br />
lesbare Bilder mit verschwommenen Welten, die beim<br />
Betrachten ganz einfach zu verstehen scheinen, doch<br />
dann wird aus einer amorphen Komposition plötzlich<br />
ein Wesen, das sich einschmeichelt in die<br />
Unterwasserwelt, beunruhigt und Fragen aufwirft. Am<br />
Ende unseren Blick schärft, der suchend weitere<br />
Entdeckungen macht. Bernd Kirschner studierte freie<br />
Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden<br />
Künste Stuttgart. Für sein Werk wurde er zahlreich<br />
ausgezeichnet. 2016 erhielt er eine Gastprofessur in<br />
Hangzhou, China. Er stellt in Galerien und Kunsthallen<br />
aus in Budapest, Istanbul, New York, Paris, Dresden,<br />
Berlin, Peking und Seoul. [Foto:© Galerie Michael<br />
Schultz Berlin]
http://www.kunsthallewien.at/#/de
KUNST.INVESTOR News<br />
David Claerbout<br />
The Pure Necessity, 2017, Ausstellungsansicht Unlimited Basel, Foto: Andrea Rosetti<br />
Courtesy of David Claerbout und Galerie Esther Schipper, Berlin | Bildrecht, Wien, <strong>2018</strong><br />
Die Sommerausstellung im Kunsthaus Bregenz widmet<br />
sich dem Belgier David Claerbout. Claerbout gehört zu<br />
den renommiertesten und wichtigsten Videokünstlern<br />
weltweit. Durch seine Auseinandersetzung mit<br />
Fotografie und Film entwickelte er ein besonderes<br />
Interesse an Zeit. Seine Werke, in denen sich<br />
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu<br />
überwältigenden Momenten in zeitlicher Ausdehnung<br />
verbinden, stellen tiefgreifende philo-sophische<br />
Überlegungen zu unseren Vorstellungen über Zeit und<br />
Realität, Erinnerung und Erfahrung sowie über<br />
Wahrheit und Fiktion dar. Charakteristisch sind seine<br />
extrem verlangsamten Bild-sequenzen: Bewegte Bilder<br />
kommen nahezu zum Stillstand. Claerbout erreicht<br />
diese Effekte über Diaserien oder über<br />
computergenerierte Methoden, die Bewegtbilder zu<br />
Stand-bildern gefrieren lassen. Das Resultat ist eine<br />
erhöhte Aufmerksamkeit der Betrachter/innen, die sich<br />
der ver-langsamten Zeit ausliefern und sich ihr anpassen.<br />
Das Kunsthaus Bregenz ist – mit seiner<br />
auratischen Präsenz und sensiblen Lichtführung – ein<br />
idealer Ort für diese Form der Wahrnehmung. Für Die<br />
reine Notwendigkeit / The Pure Necessity (2016),<br />
unterzieht Claerbout den Kinderbuch- und Filmklassiker<br />
Das Dschungelbuch von 1967 einer Überarbeitung.<br />
Tiere werden nicht menschengleich, sondern durch<br />
Computer-animation in ihrem artgerechten Verhalten<br />
dargestellt. Besucher/innen der Sommerausstellung<br />
David Claerbout können Die reine Notwendigkeit / The<br />
Pure Necessity (2016) als Außenprojektion vor dem<br />
Kunsthaus Bregenz erleben. Olympia (The real-time<br />
disintegration into ruins of the Berlin Olympic stadium<br />
over the course of a thousand years) (2016) ist eine<br />
digitale Rekonstruktion des Olympiastadions in Berlin.<br />
David Claerbout scannte jeden Stein des berühmten<br />
Nazi-Gebäudes und fertigte eine täuschend echte 3D-<br />
Version an. Seine Darstellung in Realzeit ist auf<br />
tausend Jahre berechnet. Steine erodieren, Pflanzen<br />
sprießen. Selbst die aktuelle Wettersituation wird über<br />
die Daten einer Webcam simuliert – ist der Himmel über<br />
Berlin wolkenlos, so ist er es auch im Film. Claerbout<br />
errechnet und rendert die Zukunft, aber auch das Jetzt.<br />
Olympia ist eine Reflexion über Zeit und<br />
Wahrnehmung, Impressionismus im digitalen Zeitalter.<br />
[Kunsthaus Bregenz, Dauer bis 7. Oktober <strong>2018</strong>- Foto:<br />
© KUB]
KUNST.INVESTOR News<br />
Bodies of Work<br />
Katharina Gruzei, aus der Serie Bodies of Work, 2017, © Bildrecht, Wien, <strong>2018</strong><br />
Die Auseinandersetzung mit Arbeit ist ein zentrales<br />
Thema der Künstlerin Katharina Gruzei. In der Serie<br />
Bodies of Work befasst sie sich mit der Linzer<br />
Schiffswerft (ÖSWAG). Gruzei begleitete über einen<br />
Zeitraum von zwei Monaten mit ihrer Kamera den Bau<br />
eines großen Fährschiffs. Mann und Maschine<br />
erweisen sich im industriellen Schaffensprozess als<br />
perfekt aufeinander abgestimmt. Gruzei sieht den<br />
„Arbeiterkörper“ in diesem Zusammenhang als<br />
„Verhandlungsort für die stets aktuellen Diskurse um<br />
den Stellenwert und die Veränderung von Arbeit.“ Die<br />
Künstlerin fotografierte auch außerhalb der<br />
Betriebszeiten in der Werft. Wenn sich die Dunkelheit<br />
über das Firmenareal legt und der Lärm der Maschinen<br />
verhallt, zeigen sich die Motive in einem anderen Licht.<br />
Die fremdartig wirkenden Szenarien erweitern den<br />
repräsentierten Realitätsausschnitt um neue Zeit- und<br />
Raumbezüge. Der fotografische Befund dieser Serie<br />
reicht demnach weit über einen dokumentarischen<br />
Ansatz hinaus. Katharina Gruzei wurde 1983 in<br />
Klagenfurt geboren. Sie studierte an der Universität für<br />
künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, an der<br />
University of California, Santa Barbara und an der<br />
Universität der Künste, Berlin. Die Künstlerin arbeitet<br />
neben Fotografie mit Film, Video, Installationen, Sound<br />
und Projekten im öffentlichen Raum. [ Kuratorin: Brigitte<br />
Reutner, Ausstellungsdauer: 15. Juni bis 19. August<br />
<strong>2018</strong> - Foto © LENTOS]
Ihre Werbung wirkt im<br />
@kunstinvestor<br />
www.kunstinvestor.at<br />
Mail anzeigen@kunstinvestor.at<br />
Telefon +43.2243.21723<br />
Mobile +43.664.946.7039<br />
Wir sind auch auf den wichtigsten Social Media Kanälen vertreten<br />
KUNST.INVESTOR News
KUNST.INVESTOR News<br />
Continuum<br />
Stanisław Drożdż, Continuum, 1973/<strong>2018</strong>, mural<br />
Berlin- Mit der Gruppenausstellung Continuum werden<br />
zum ersten Mal die Werke von Stanisław Dróżdż, On<br />
Kawara, Jarosław Kozłowski, Roman Opałka, Barbara<br />
Schmidt Heins und Gabriele Schmidt Heins präsentiert.<br />
Das Gefühl von Fortdauer, Zeit und Raum, das den<br />
Menschen von Anbeginn der Zivilisation begleitet,<br />
erlaubt es uns, hier und jetzt bewusst unsere Existenz<br />
zu definieren. Zu glauben, dass wir Teil eines<br />
Prozesses sind, dessen Kontinuität ein Sinn ergibt. Das<br />
Konzept des Raum-Zeit-Kontinuums wurde im frühen<br />
Zwanzigsten Jahrhundert von den Physikern Albert<br />
Einstein und Hermann Minkowski entwickelt. Es<br />
scheint, dass das Thema seitdem erschöpft wurde.<br />
Interessanterweise jedoch, haben in den 1970er Jahren<br />
viele Konzeptkünstler versucht, das Continuum auf ihre<br />
Weise zu visualisieren und sich dem Thema intuitiv<br />
anzunähern. In dieser Zeit wurde das Prozessuale zur<br />
untrennbaren Komponente der künstlerischen Praxis.<br />
[Ausstellungsdauer bis 8. September - Foto: GALERIE<br />
ŻAK | BRANICKA]
KUNST.INVESTOR News<br />
Raumbezogen 02<br />
Resonanz (Work in progress), <strong>2018</strong> © Stefan Wischnewski<br />
Die für diese Ausstellung entstandene raumgreifende<br />
Installation Resonanz bezieht sich auf die besonderen<br />
architektonischen Vorgaben der großflächigen Wand<br />
von 14 x 6,6 m. Darüber hinaus will sie auch die<br />
Strömungen, Schwingungen und Strukturveränderungen<br />
verkörpern, denen ein Gebäude –<br />
besonders auch dieses historisch bedeutsame<br />
Jugendstilhaus – im Wandel der Zeit ausgesetzt ist. Die<br />
markante Wand ist überzogen mit einem Netzraster,<br />
der sich in den Raum hinein bis zur Treppe ausdehnt –<br />
wodurch eine Entgrenzung der Wandoberfläche<br />
stattfindet. Auf der extrahierten Resonanzfläche wird<br />
ein geschichteter Farbverlauf sichtbar, der eine<br />
reliefartige Struktur erkennen lässt und dadurch den<br />
Eindruck einer formhaften, lebendig wirkenden<br />
Wandoberfläche vermittelt, die den Betrachter/die<br />
Betrachterin weiter durch den Raum führt. Sämtliche<br />
Arbeiten, die in dieser Ausstellung zu sehen sein<br />
werden, sind gefertigt aus kleineren oder größeren<br />
Ballsportnetzen, wie sie beim Tennis, beim Basketball<br />
oder für Fußballtore verwendet werden. Sie zeigen die<br />
Vorliebe Stefan Wischnewskis für dieses ursprünglich<br />
bewegliche, in sich zusammenfallende Material, das er<br />
durch ein spezielles Auftragen vieler Farbschichten<br />
bildhauerisch zu eigenständigen Skulpturen entwickelt<br />
und verfestigt – wie die kleinen Objekte der Serie<br />
weave (englisch für „weben“), die als amorphe Gebilde<br />
an der Wand hängen oder als Mobiles im Raum<br />
schweben. Wischnewskis Arbeit Empire – schon der<br />
Name dieses Objekts verweist auf eine andere<br />
Zeitepoche – stellt einen aus 53 vom Künstler<br />
individuell verknoteten und verschweißten Ballnetzen<br />
gebildeten imperialen Kronleuchter dar, der im<br />
Eingangsbereich des Kunstraums hängen wird, ein<br />
Kunstraum, der in einem Jugendstilhaus von 1898<br />
eingerichtet und 2016 neu gestaltet wurde. Somit<br />
werden nicht nur Räume, sondern auch Zeiten<br />
miteinander verwoben. Stefan Wischnewski ist in<br />
Neumünster geboren und hat in der Akademie der<br />
Bildenden Künste in München Bildhauerei studiert.<br />
Nach Studienaufenthalten an verschiedenen<br />
Kunstuniversitäten lebt und arbeitet er heute in<br />
München. [Ausstellungsdauer: 14. Juni bis 6.<br />
September - Foto: © Kunstraum Nestroyhof]
KUNST.INVESTOR News<br />
Collector’s World<br />
Ein Blick in die Sammlung Hilger.<br />
Von Beuys bis Warhol<br />
ERRÓ, Opus Mao (Hollande), 1989- Acryl auf Leinwand,Hilger Collection<br />
Im Juni zeigt das Museum Angerlehner eindrucksvolle<br />
Werke aus der Hilger Collection. Unter dem Titel<br />
„Collector’s World“ wird eine künstlerische<br />
Weltenlandschaft dargeboten. Unterteilt wird diese Welt<br />
in vier Kategorien: Pop, Mythos, Wirklichkeit und Vision.<br />
Werke von KünstlerInnen wie Erró, Jeff Koons, Oswald<br />
Oberhuber, Sara Rahbar, Andy Warhol und Erwin<br />
Wurm werden dabei präsentiert. The Hilger Collection<br />
umfasst Werke der österreichischen Moderne und der<br />
internationalen zeitgenössischen Kunst: Malerei,<br />
Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, sowie Videound<br />
Fotoarbeiten. Geprägt ist der Bestand vor allem<br />
auch durch die vielen Reisen und daraus resultierenden<br />
internationalen Kontakte, die Ernst Hilger knüpfte.<br />
Dabei interessiert sich der Sammler nicht nur für<br />
herausragende und oft außergewöhnliche Positionen<br />
österreichischer Kunst, sondern seit langem auch für<br />
die Kunst aus den osteuropäischen Ländern und für<br />
deren politisches und sozialkritisches Potential. Ebenso<br />
geht sein Blick über die Grenzziehungen der<br />
„westlichen Kunst“ hinaus. So gelangten iranische<br />
Malerei, chinesische Fotografie, salvadorianische<br />
Skulpturen und südafrikanische Videoarbeiten früh in<br />
die Sammlung, noch bevor die jeweilige künstlerische<br />
Strömung großes Echo in Museen oder Presse fand.<br />
Die Auswahl der KünstlerInnen von Oswald<br />
Oberhuber bis Gérard Fromanger, von Sara Rahbar bis<br />
Kosta Tonev zeigt auch, dass es Ernst Hilger kein<br />
Anliegen war den Mainstream der jüngsten<br />
Kunstgeschichte abzubilden, sondern, dass er<br />
besondere, oft widerspenstige und nicht leicht<br />
kategorisierbare Positionen große Bedeutung beimisst.<br />
Im Vordergrund der von der Kuratorin Katarzyna<br />
Uszynska präsentierten Auswahl stehen visionäre,<br />
mythologische, aber auch politisch-gesellschaftliche<br />
Themen in der Kunst, die über nationale und kulturelle<br />
sowie mediale und formale Zuordnungen<br />
hinausreichen. Dabei wurden von der Kuratorin<br />
wesentliche Aspekte und Interessen der Sammlung<br />
gebündelt, um einen Blick auf die für einen Sammler<br />
wichtige künstlerische Welt zu eröffnen.
KUNST.INVESTOR News<br />
Leo Zogmayer, 0`00``,2017, Gummi, 22x33x4cm<br />
Schwarz-weiß aber auch grau<br />
Mit der jährlichen Präsentation von Mitgliedern der 18<br />
niederösterreichischen Kunstvereine, die mit dem<br />
Landesverband verschränkt sind, wird dem Auftrag<br />
auch heimische Positionen zu zeigen Rechnung<br />
getragen. Dies soll auch auf die lokalen Szenen<br />
zurückwirken und macht das Dokumentationszentrum<br />
für Moderne Kunst in St. Pölten zu einem Player mit<br />
lokaler und regionaler Relevanz. Damit wird<br />
insbesondere die niederösterreichische Kunstszene mit<br />
einer entsprechenden Präsentationsmöglichkeit<br />
unterstützt. Angestrebt wird somit ein stärkerer<br />
Austausch einzelner Künstlerinnen und Künstler aus<br />
Niederösterreich sowie den diversen Kunstszenen im<br />
Bundesland. Die Ausrichtung dieser jährlichen<br />
Ausstellung orientiert sich dabei an spezifischen<br />
Themen und künstlerischen Fragestellungen. Jeder<br />
Kunstverein entsendet eine Vertreterin oder ein<br />
Vertreter, die mit einem spezifischen Werkblock in den<br />
Fokus gestellt werden. Dies soll durch die Einbindung<br />
heimischer Künstlerinnen und Künstler in eine<br />
besonders ausgerichtete Programmatik gewährleistet<br />
sein, Das Thema der diesjährigen Ausstellung der<br />
Kunstvereine steht unter dem Motto „schwarz_weiß<br />
aber auch grau“. (Foto: © NOEDOK)
KUNST.INVESTOR Messe<br />
18. Art Bodensee in Dornbirn<br />
Copyright: Thomas Feuerstein<br />
Die Art Bodensee wird diesen Sommer noch<br />
internationaler. Unter den rund 60 Galerien der<br />
Sommerkunstmesse vom 13. bis 15. Juli in Dornbirn<br />
sind Neuzugänge aus Spanien, Italien und<br />
Deutschland. Eine Sonderschau der Galerie<br />
Hollenstein, ein Skulpturenschwerpunkt des Kunstraum<br />
Dornbirn und eine Installation des Künstlerinnen-Duos<br />
Fulterer/Scherrer ergänzen das Angebot. Die<br />
Übersiedelung der Art Bodensee in die neuen<br />
Messehallen der Architekten Marte.Marte im<br />
vergangenen Jahr hat dem Format viel positives Echo<br />
beschert. Klein und fein präsentiert sich der Kunstsalon<br />
auch in diesem Sommer. „Die Art Bodensee ist eine<br />
Verkaufsmesse und steht für Handel, aber auch für<br />
entspannten Kunstgenuss. Auch auf 5000<br />
Quadratmetern neuer Messearchitektur bleibt die<br />
Atmosphäre persönlich. Das wissen Besucher und<br />
Sammler, die gern hier kaufen, zu schätzen“, bestätigt<br />
Messe-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel.<br />
Fixstarter und Newcomer: Rund 60 Galerien hat das<br />
neue dreiköpfige Beraterinnen-Team aus Projektleiterin<br />
Isabella Marte, Architektin Marina Hämmerle und<br />
Kulturvermittlerin Ingrid Adamer ausgewählt. „Es sind<br />
heuer mehrere spanische Galerien neu vertreten. Die<br />
Messe bekommt mehr internationales Flair“, freut sich<br />
Isabella Marte. Neuzugänge gibt es auch aus<br />
Deutschland und Italien. Die Mischung von<br />
überregionalen und heimischen Ausstellern, von<br />
namhaften Galerien und spannenden Newcomern,<br />
prägt das Profil der Art Bodensee. Fixstarter aus der<br />
Region sind unter anderem die Galerien Arthouse,<br />
Feurstein, Maximilian Hutz, am Hofsteig und die<br />
Galerie.Z.
KUNST.INVESTOR Messe<br />
Copyright: Lukas Hämmerle<br />
Sonderschau mit textiler Installation: Inmitten der<br />
Präsentationen der Galerien ist die Sonderschau eine<br />
der Attraktionen der Kunstmesse. Als nichtkommerzielle<br />
Institution wurde die Galerie Hollenstein –<br />
Kunstraum und Sammlung aus Lustenau – eingeladen,<br />
eine prominente Fläche in der Halle 11 zu bespielen.<br />
Die textile Installation „Epoca 7“ ist die erste<br />
Kooperation der Künstlerin Selina Reiterer (geboren<br />
1985 in Bregenz) und der Gestalterin Daniela Fetz<br />
(geboren 1981 in Au/Bregenzerwald). Ausgehend von<br />
einem alten Stickmuster, entwerfen Reiterer/Fetz mit<br />
Formen, Farben und Stoffbahnen inmitten der Halle<br />
eine textile Landschaft als begehbaren Bereich. „Epoca<br />
7“ ist sowohl Kommentar zur Standardisierung von<br />
kreativen Produktionsprozessen, als auch Reaktion auf<br />
die spezifische, kleinteilige Architektur einer solchen<br />
Messe.<br />
Zeitgenössische Skulptur: Der Kunstraum Dornbirn<br />
ist mit Skulpturen von zwei prominenten Tiroler<br />
Künstlern vertreten. Parallel zu seiner Ausstellung<br />
„Clubcannibal“ im Kunstraum zeigt Thomas Feuerstein<br />
auf der Messe das Edelstahl-Duroplast-Objekt „Deep<br />
and Hot“. Das Werk des Konzept- und Medienkünstlers<br />
ist an der Schnittstelle von Wissenschaft und<br />
Philosophie angesiedelt. Eine Vorschau auf die Herbst-<br />
Ausstellung im Kunstraum bietet der Bronzeguss von<br />
Elmar Trenkwalder. In den monumentalen Objekten<br />
des 1959 geborenen Künstlers verschmelzen<br />
architektonische Gebilde mit organischen Formen aus<br />
der Natur.<br />
Hellsbells: Durch ihre Wandmalereien von<br />
überdimensional gezeichneten Frauenkörpern wurde<br />
das Künstlerinnenduo Gabriele Fulterer und Christine<br />
Scherrer bekannt. Für die Art Bodensee realisieren die<br />
seit 2007 kooperierenden Künstlerinnen die Installation<br />
„hellsbells. vanité. neijiaquan“ auf der elliptisch<br />
geformten Glasfassade der Halle 10. Das Motiv einer<br />
geballten Faust, mit Ringen bewehrt, streckt sich den<br />
Besuchern beim Eingang entgegen. Die Geste ist<br />
zweideutig – zum Schlag geballt oder geschlossen<br />
einen inneren Kampf austragend? Für Projektleiterin<br />
Isabella Marte präsentiert sich die Art Bodensee in<br />
diesem Jahr wieder als spannende Plattform: „Das<br />
umfangreiche Rahmenprogramm und die Kooperations-<br />
Formate machen die Messe für Aussteller und<br />
Besucher noch attraktiver.“ (Foto: Messe Dornbirn)
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />
Ashley Hans Scheirl, Grünes Ohr, <strong>2018</strong>, Courtesy Galerie Crone
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />
Man About Town magazineJuergen Teller, Beatrice Dalle No.12, Man About Town Magazine Cover Spring/Summer 2017<br />
Paris, 2017, Courtesy Christine König Galerie<br />
Viennacontemporary<br />
27.–30. September <strong>2018</strong><br />
„Wiens Kunstszene ist über nur alte kunsthistorische<br />
Schätze hinausgewachsen und ich bin sehr glücklich,<br />
dass viennacontemporary zu dieser neuen, vor frischer<br />
Energie strotzenden Generation gehört. Besonders<br />
dankbar bin ich für die Unterstützung der zahlreichen<br />
bedeutenden Institutionen, die ihr umfangreiches<br />
Wissen so großzügig mit uns teilen. Die Messe hat<br />
einen einzigartigen Charakter entwickelt und, wie auch<br />
in den vorangegangenen Jahren, wollen wir das Beste<br />
aus Österreich und der CEE-Region zeigen. Durch die<br />
weltweit höchste Konzentration an osteuropäischen<br />
Galerien und dank ihrer kontinuierlich anwachsenden<br />
internationalen Reichweite – mit besonderem Fokus auf<br />
die aufstrebenden Kunstmärkte – sticht<br />
viennacontemporary im kompetitiven Kunstmarkt<br />
hervor“, sagt Christina Steinbrecher-Pfandt,<br />
künstlerische Leiterin von viennacontemporary. Von 27.<br />
bis 30. September <strong>2018</strong> versammelt<br />
viennacontemporary einmal mehr über 100 Galerien<br />
und Institutionen aus 23 Ländern unter dem Dach der<br />
historischen Marx Halle. Als einzige Kunstmesse, die<br />
den Osten und Westen in sorgfältig kuratierten<br />
Ausstellungen vereint, sticht viennacontemporary als<br />
Ort aufregender Neuentdeckungen hervor. Die<br />
Aussteller, die von Wiens wichtigsten Galerien über<br />
internationale Top-Player bis zu aufstrebenden<br />
Junggalerien reichen, präsentieren ihre besten<br />
KünstlerInnen – etablierte Größen ebenso wie<br />
aufstrebende Entdeckungen. Ein dichtes Angebot von<br />
Sonderschauen, wie ZONE1 und Explorations, sowie<br />
anspruchsvolle Begleitveranstaltungen, wie das Talks<br />
Programm und Spezialführungen, runden das reiche<br />
Kunstangebot ab und machen es allen<br />
Besuchergruppen zugänglich.
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />
Ekaterina Shapiro-Obermair, Targets, 2017, Courtesy of Ani Molnár Gallery
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />
„Wir freuen uns, viennacontemporary <strong>2018</strong> im Rahmen<br />
unseres kulturellen Engagements in osteuropäischen<br />
und südosteuropäischen Ländern zu unterstützen. Als<br />
die führende Bank der CEE-Region ist es unsere<br />
Verantwortung, die Zivilgesellschaft und kulturelle<br />
Entwicklung in der Region zu unterstützen.<br />
viennacontemporary, die sich in unbekannte<br />
Traditionen und überraschende Praktiken der<br />
zeitgenössischen Kunst in CEE-Regionen vorwagt, ist<br />
eine passende Plattform für diese Bestrebungen. Eine<br />
lebendige und freie Kunstszene ist unentbehrlich für<br />
moderne Demokratien”, meint Boris Marte, Leiter des<br />
Erste Innovation HUB. „Wir sind hocherfreut darüber,<br />
dass wir die Marx Halle als Standort für<br />
viennacontemporary sicherstellen und bereits die<br />
Messetermine für die kommenden zehn Jahre fixieren<br />
konnten. Dies beweist unser beharrliches Engagement<br />
und ermöglicht uns volle Konzentration auf ein hohes<br />
Dienstleistungsniveau für unsere Gäste”, so Renger<br />
van den Heuvel, Geschäftsführer von<br />
viennacontemporary.<br />
ZONE1: Solopräsentationen junger österreichischer<br />
KünstlerInnen: ZONE1, kuratiert von Victoria Dejaco<br />
(IT/AT), ist eines der unbestrittenen Highlights der<br />
Messe. Dieser Sonderteil widmet sich ausschließlich<br />
den Solopräsentationen österreichischer KünstlerInnen<br />
unter 40 Jahren. Dejaco, eine junge, in Österreich<br />
lebende Kuratorin, stellt sich der Herausforderung, die<br />
besten ihrer Altersgenossen auszuwählen. ZONE1<br />
rückt frische und aufregende Positionen in den<br />
Mittelpunkt und enttäuscht nie als Ort der<br />
Neuentdeckungen und Überraschungen.<br />
Explorations: Der neue Programmpunkt Explorations<br />
zeigt kuratierte Standpräsentationen bei ausgewählten<br />
Galerien. Er vereint ein breites Spektrum künstlerischer<br />
Praktiken unter dem Aspekt herausragender Qualität<br />
und unkonventioneller Ansätze. Der Programmpunkt<br />
wird vom in Berlin lebenden kuratorischen Berater<br />
Nadim Samman (UK/DE) geleitet, dessen frischer<br />
Zugang zur Kunst bereits bei zahlreichen<br />
internationalen Ausstellungen und Biennalen für<br />
Begeisterung sorgte.<br />
Talks: Das tägliche viennacontemporary Talks<br />
Programm, kuratiert von Kimberly Bradley (DE/AT),<br />
behandelt die drängendsten Fragen der<br />
zeitgenössischen Kunstszene – von Politik und<br />
Eventkultur über Wirtschaftsfragen bis zu<br />
Zukunftsspekulationen. Hochkarätige internationale<br />
KünstlerInnen, KuratorInnen, KritikerInnen,<br />
MuseumsdirektorInnen und SammlerInnen teilen ihr<br />
umfangreiches Wissen und beleuchten die<br />
hochkomplexen Hintergründe der globalisierten<br />
Kunstwelt.<br />
Collectors Talks: Die „A-live” Interview-Serie der<br />
Plattform Artload gewährt im Rahmen der<br />
viennacontemporary exklusive Einblicke in die<br />
Herausforderungen und Strategien im Aufbau einer<br />
bedeutsamen Kunstsammlung, zeigt individuelle<br />
Ansätze von Sammlungen auf und erwägt<br />
Möglichkeiten, private Kunstsammlungen zum Dienste<br />
der Gesellschaft einzusetzen. Durch Interviews mit den<br />
einflussreichsten SammlerInnen des internationalen<br />
Kunstkreises bietet Artload sowohl lokale als auch<br />
globale kritische Perspektiven auf zeitgenössische<br />
Kunst.<br />
Media Talks: Bereits zum dritten Mal bietet<br />
viennacontemporary einer beeindruckenden Bandbreite<br />
von Medien, die ihre Sicht auf die zeitgenössische<br />
Kunstwelt verlautbaren, eine Bühne. (Foto: ©<br />
viennacontemporary)
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />
Christoph Schirmer, 0-DREI-18, <strong>2018</strong>, Courtesy Bechter Kastowsky Galerie
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />
Irmina Stas, Untitled, 2017, Photo Piotr Bekas, Courtesy of the artist and Le Guern Gallery
Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“<br />
Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk<br />
Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten,<br />
Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies<br />
zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien<br />
verziert sind.<br />
Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich<br />
gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die<br />
Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum<br />
glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große<br />
Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten<br />
Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der<br />
imposanten Innenräume nach außen.<br />
Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige<br />
Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die<br />
naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den<br />
prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis<br />
heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine<br />
Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und<br />
eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe<br />
200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell<br />
nummerierten Messingplakette versehen.<br />
Features<br />
Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik<br />
Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel<br />
Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale<br />
Spielart & Kontrollierbarkeit<br />
Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien<br />
Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz<br />
Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten<br />
Einzelsaitenaufhängung<br />
Handgefertigt in Österreich
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Philip Guston, ohne Titel, 1957, Öl auf Papier auf Hartfaserplatte, 63,5 x 88,9 cm, erzielter Preis € 470.860<br />
Traditionell stark!<br />
Resümee erstes Auktionshalbjahr <strong>2018</strong> im Dorotheum<br />
Nach dem besten Geschäftsjahr in der Geschichte des<br />
Dorotheum konnte das Auktionshaus auch <strong>2018</strong> ein<br />
hervorragendes erstes Halbjahr für sich verbuchen.<br />
Zeitgenössische Kunst brillierte im ersten Halbjahr<br />
<strong>2018</strong>, mit vielen Preisen weit über den Erwartungen.<br />
Bei der Auktion am 16. Mai erreichte das aus der<br />
Sammlung des Objektkünstlers Gianni Colombo<br />
stammende Wandobjekt „Untitled (Escritura)“ des<br />
Brasilianers Jesús Rafael Soto 491.000 Euro. Zwei<br />
Versionen von Lucio Fontanas berühmten „Concetto<br />
spaziale“ aus den 1960er Jahren wechselten für<br />
552.000 und 539.800 Euro ihre Besitzer. Eine<br />
unbetitelte Arbeit des US-amerikanischen abstrakten<br />
Expressionisten Philip Guston kam auf ausgezeichnete<br />
470.860 Euro. Nach dem Weltrekord im Vorjahr für<br />
Emilio Vedova setzte das Dorotheum mit 430.000 bzw.<br />
234.800 Euro für zwei Arbeiten dieses Künstlers<br />
weitere Maßstäbe für dessen Marktwert.
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Balthasar van der Ast (1593/904 - 1657), Stillleben, Öl auf Holz, 64 x 102,3 cm, erzielter Preis € 369.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
1960 Mercedes-Benz 300 SL Roadster, Ausstellungswagen der London Motor Show 1960, erzielter Preis € 899.000<br />
Weitere Highlights kamen von Yayoi Kusama, Hans<br />
Hartung, Victor Vasarely, Asger Jorn, Maria Lassnig,<br />
Carla Accardi oder von Katharina Grosse. Zwischen<br />
Gegenwartskunst und Design angesiedelt ist der<br />
seltene Tisch von Giacomo Manzù, ein 1963 für die<br />
eigene Wohnung angefertigtes Unikat. 271.400 Euro<br />
war er einem Design-Liebhaber bei der Auktion „Design<br />
First“ wert. Bei den österreichischen Künstlern der<br />
Moderne reüssierten Arbeiten von Kolo Moser, Oskar<br />
Laske, Alfons Walde und Gustav Klimt mit hohen<br />
Ansteigerungen. Traditionell stark präsentierte sich bei<br />
der Auktion „Gemälde des 19. Jahrhunderts“ am 25.<br />
April <strong>2018</strong> die österreichische Kunst, unter anderem mit<br />
Werken von Johann Baptist Reiter und den<br />
Stimmungsimpressionisten wie Marie Egner, Olga<br />
Wisinger-Florian, Tina Blau. Eine Sensation für sich<br />
waren die 1,425 Millionen Euro für eine historische<br />
Holzskulptur aus Papua-Neuguinea aus der berühmten<br />
Sammlung Carlo Monzino. Der so genannte Monzino<br />
Uli, 17./19. Jahrhundert, war am 21. Juni <strong>2018</strong> Star-Los<br />
der Auktion „African and Oceanic Art“ gewesen. An die<br />
Spitze der Verkäufe des ersten Halbjahres<br />
katapultierten sich auch Klassische Fahrzeuge, die<br />
perfekt Schönheit wie praktischen Nutzen mit<br />
Investment verbinden. 899.000 Euro wurden am 23.<br />
Juni <strong>2018</strong> für einen 1960 Mercedes-Benz 300 SL<br />
Roadster, 663.800 Euro für den Maserati Mistral<br />
Spyder 3700 bewilligt. (Foto: © Dorotheum)<br />
Jesús Rafael Soto (Ciudad Bolívar 1923–2005 Paris). Ohne Titel (Escritura), 1974, auf der Rückseite signiert, datiert 1974<br />
und gewidmet, Holz, Draht, Farbe und Nylonsaiten, 102 x 172 x 30 cm, erzielter Preis € 491.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Lucio Fontana, Concetto Spaziale, Attesa, 1964/65, Dispersionsfarbe auf Leinwand, 46 x 38 cm, erzielter Preis € 552.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
1966 Maserati Mistral Spyder 370, einer von nur 125 Mistral Spyder, erzielter Preis € 663.800<br />
Mercedes und Maserati……..<br />
93 Prozent Verkaufsquote, großartige Preise bei Auktion<br />
„Klassische Fahrzeuge“ am 23. Juni im Dorotheum Wien Vösendorf<br />
Schnell bewegen sich die Old- und Youngtimer auf der<br />
Straße - lange dauerten am 23. Juni im Fahrzeug und<br />
Technik Zentrum Wien in Vösendorf bei der<br />
Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge“ die vielen<br />
Bietgefechte im randvollen Saal und am Telefon: Die<br />
meisten der 103 angebotenen Fahrzeuge wechselten<br />
den Besitzer, allen voran der Mercedes-Benz 300 SL<br />
Roadster von 1960. 899.000 Euro war diese in<br />
sensationell unrestauriertem Zustand befindliche<br />
Autolegende einem Oldtimer-Fan am Telefon wert.<br />
Einen der besonders kräftigen Szenenapplause an<br />
diesem Nachmittag erntete zu Recht der seltene,<br />
schwarze 1966 Maserati Mistral Spyder 3700, um den<br />
zwei Saalbieter minutenlang kämpften und der<br />
schließlich hervorragende 663.800 Euro erlöste. Bei<br />
350.200 Euro klingelte die Auktionsglocke für den Mille-<br />
Miglia-Gewinner von 1947, den 1938 Lancia Aprilia<br />
Spider Touring. Mit sensationellen 294.200 Euro, weit<br />
über den Erwartungen, wurde das BMW 327/28 Sport-<br />
Kabriolett von 1939, zugeschlagen. Unter den weiteren<br />
Top-Preisen: 260.600 Euro für den 2011 Porsche 997<br />
Speedster (der Nummer 333 von 356 gebauten), €<br />
103.500 für den 1960 Jaguar XK Roadster, € 143.000<br />
für die Rekonstruktion eines Pur Sang Bugatti Type 51<br />
von 1931. Und für den 1975 Renault Alpine (€ 66.700)<br />
gab es obendrauf gleich einen Kuss im Auktionssaal.<br />
(Foto: Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
1960 Mercedes-Benz 300 SL Roadster, Ausstellungswagen der London Motor Show 1960, erzielter Preis € 899.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
1938 Lancia Aprilia Spider Touring, erzielter Preis € 350.200
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
1939 BMW 327/28 Sport-Kabriolett, deutsche Auslieferung, seit 1948 in Österreich, erzielter Preis € 294.200
Ihre Werbung wirkt im<br />
@kunstinvestor<br />
www.kunstinvestor.at<br />
Mail anzeigen@kunstinvestor.at<br />
Telefon +43.2243.21723<br />
Mobile +43.664.946.7039<br />
Wir sind auch auf den wichtigsten Social Media Kanälen vertreten
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
VON KOPF BIS FUSS AUF SISI EINGESTELLT<br />
Schirm und Schuhe von Kaiserin Elisabeth bei Kaiserhaus-Auktion<br />
des Dorotheum erfolgreich versteigert<br />
Der Hype um Kaiserin Elisabeth ist ungebrochen – bis<br />
nach Asien eilt Sisis Ruf. Dementsprechend hoch<br />
gesteigert wurden am 18. Juni <strong>2018</strong> bei der<br />
Kaiserhaus-Auktion des Dorotheum Dinge aus dem<br />
persönlichen Besitz der legendären Kaiserin. Von Kopf<br />
bis Fuß auf Sisi eingestellt war die Schloss Schönbrunn<br />
Kultur- und Betriebsgesellschaft, die Sisis schwarze<br />
Satinschuhe und deren schwarzen Seiden-<br />
Sonnenschirm für 21.250 sowie 18.750 Euro wieder<br />
nach Schönbrunn heimholte. Fast ebenso hoch in der<br />
Gunst der Sammler sind Artefakte aus dem<br />
persönlichen Besitz von Kaiser Franz Joseph. So<br />
fanden die aus feinstem Leder gearbeiteten<br />
Hausschuhe des Kaisers, bestätigt von<br />
Leibkammerdiener Eugen Ketterl, für 11.250 und 6.250<br />
Euro neue Besitzer. Das Titellos der Auktion, das<br />
hervorragende, von Julius von Blaas angefertigte<br />
Porträt Kaiser Franz Josephs I. zu Pferd, erlöste 22.500<br />
Euro. (Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Kaiserin Elisabeth von Österreich: Persönlicher Sonnenschirm als Königin von Ungarn, schwarze Seide, durchbrochen gearbeitete<br />
Seidenstickerei mit floralen Motiven, elfenbeinfarbiger Griff mit gravierter Initiale "E" mit St. Stephanskrone, um 1890, erzielter Preis € 18.750<br />
Kaiserin Elisabeth von Österreich: Paar persönliche Satinschuhe, schwarze Seide, Perlenstickerei, Maschendekoratoin, Ledersohle,<br />
Länge 25 cm, dazu gesiegelte Karte und Unterschrift des Leibkammerdieners Eugen Ketterl, erzielter Preis € 21.250
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
Arnulf Rainer, Ohne Titel (Proportionsstudie), Öl und Collage auf Papier auf dünnem Karton<br />
aufkaschiert, 64 x 51,5 cm (Karton: 100 x 70 cm), 1953, Ausrufpreis € 55.000
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
RAINER – WEILER – BOECKL<br />
9. Kunstauktion der RESSLER KUNST AUKTIONEN - 24. September <strong>2018</strong><br />
212 Kunstwerke mit einer Rufpreissumme von 1,4<br />
Millionen Euro wurden gesammelt. Obwohl der<br />
Schwerpunkt des Angebots nach wie vor auf<br />
zeitgenössischer österreichischer Kunst liegt, fällt die<br />
hohe Zahl an Werken internationaler Größen des<br />
Kunstmarkts auf: Pablo Picasso, Andy Warhol, A. R.<br />
Penck, Markus Lüpertz, Damien Hirst, Pierre<br />
Alechinsky, Martin Kippenberger u.v.a. sind in der<br />
Auktion vertreten. Die größte Aufmerksamkeit werden<br />
aber doch Highlights der heimischen Kunstentwicklung<br />
finden:<br />
ARNULF RAINER, Proportionsstudie: Die<br />
Proportionsstudien von 1953 und 1954 sind deshalb so<br />
rar, weil der Künstler die meisten in einem Anflug von<br />
Verzweiflung nach dem großen Misserfolg seiner<br />
Ausstellung in der Galerie Würthle (1954) vernichtet<br />
hat. Trotzdem nehmen sie in seinem Oeuvre eine<br />
wichtige Position ein. Mit ihnen unternahm Rainer erste<br />
ernsthafte Versuche mit kräftiger Farbe, nachdem er bis<br />
dahin vor allem zeichnerisch gearbeitet hatte. Seine<br />
Übermalungen sind ohne die intensive<br />
Auseinandersetzung mit den Proportionen von<br />
Farbgewichten bzw. Flächenverteilungen nicht<br />
vorstellbar. Auch die Kreuzform, längst eines der<br />
Markenzeichen Rainers, entwickelte sich in dieser Zeit.<br />
Die Proportionsstudie Arnulf Rainers startet in der<br />
Auktion bei € 55.000.<br />
MAX WEILER, Durchblick Chromoxydgrün: Es ist<br />
kein Zufall, dass Peter Weiermair als Cover für sein<br />
1980 erschienenes Buch „Über Max Weiler“ dieses Bild<br />
ausgewählt hat – es ist eines seiner eindrucksvollsten<br />
Werke. Wer sich heute für die wunderbaren Gemälde<br />
Weilers begeistert, kann kaum nachvollziehen, wie<br />
umstritten der Künstler seinerzeit war. Seine Fresken<br />
für die Theresienkirche auf der Innsbrucker Hungerburg<br />
gerieten zum Skandal, weil Weiler die Kreuzigungsszene<br />
mit Tiroler Bauern bevölkert hat. Auch um seine<br />
zwei großen Wandmalereien für den Innsbrucker<br />
Bahnhof gab es wilde Auseinandersetzungen. Das in<br />
Eitempera auf Leinwand 1977 ausgeführte Werk startet<br />
in der Auktion bei € 65.000.<br />
HERBERT BOECKL, Maler und Modell III: Um das<br />
weite Spektrum eines der wichtigsten österreichischen<br />
Maler des 20. Jahrhunderts zu erfassen, muss man<br />
sich vergegenwärtigen, dass Boeckl bereits 1913<br />
gemeinsam mit Schiele und Klimt ausstellte, also voll<br />
anerkannt war. Im 2. Weltkrieg etablierte er den<br />
Abendakt an der Akademie, der bis heute mit dem<br />
Zusatz „legendär“ geschmückt wird, um seine<br />
Bedeutung verständlich zu machen. Mit dem Fresko<br />
„Apokalypse“ in der Engelkapelle der Abtei Seckau<br />
setzte Boeckl einen letzten künstlerischen Meilenstein.<br />
Unser Bild entstand 1964, also durchaus in zeitlicher<br />
(und künstlerischer) Nähe zu Seckau, und war<br />
mehrfach im Belvedere ausgestellt. Das 120 x 148<br />
große Gemälde startet in der Auktion bei € 65.000.<br />
Die Auktion weist aber viele andere hervorragende<br />
Kunstwerke auf: Arnulf Rainer ist in der Auktion etwa<br />
mit sieben Arbeiten vertreten, darunter „Fischen“ aus<br />
den 1970er Jahren. Von Hermann Nitsch gibt es ein<br />
Schüttbild, ein Triptychon und ein im Umfeld der<br />
Herodiade-Inszenierung entstandenes Gemälde. Von<br />
Franz West wird eine frühe (1972) Zeichnung offeriert.<br />
Es gibt mehrere frühe Plastiken von Oswald<br />
Oberhuber, eine „Hose“ von Erwin Wurm, mehrere<br />
Ölbilder von Hans Staudacher aus verschiedenen<br />
Schaffensperioden, ein großartiges Werk von Markus<br />
Prachensky und eine Gemeinschaftsarbeit von Herbert<br />
Brandl und Loys Egg, um nur einige zu nennen. (Foto:<br />
© Ressler Kunst Auktionen) Mehr Info
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
Max Weiler, Durchblick Chromoxydgrün, Eitempera auf Leinwand, 86,5 x 91 cm, 1977, Ausrufpreis € 65.000
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
Herbert Boeckl, Maler und Modell III, Öl auf Leinwand, 120 x 148 cm, 1964, Ausrufpreis € 65.000
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Josef Wittlich, 1975, Erzherzog Eugen, Tempera auf Papier, 101,7 x 73 cm, Courtesy Wasserwerk Galerie Lange
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
„type brut“<br />
„Durch Meditation und Kunst können wir uns mit Mutter Erde verbinden<br />
und unsere kooperative Natur bekräftigen, in dem wir die Umwelt<br />
als einen Teil unserer selbst erkennen.“ (Sulak Sivaraksa)<br />
Am Beginn der Kunstgeschichte steht die<br />
Höhlenmalerei, die erstmalig Abbildungen des<br />
Menschen – zumeist in Jagdszenen – zeigt. Seitdem ist<br />
die Darstellung des Menschen in der Kunst eine<br />
Konstante. In jeder Epoche hat man sich mit diesem<br />
Thema auseinandergesetzt, ob in der Bildhauerei, der<br />
Malerei und heutzutage auch in den neuen Medien. Die<br />
Art der Darstellung wurde vom jeweilig herrschenden<br />
Zeitgeist bestimmt, welcher wiederum von<br />
herausragenden Künstlern wie z. B. Leonardo Da Vinci,<br />
Pablo Picasso … geprägt wurde. Ein „Typ“ ist<br />
umgangssprachlich im besten Fall ein interessanter<br />
Mensch, der etwas Originelles an sich hat und einfach<br />
so ist, wie er ist. Es kann sein, dass sein Verhalten<br />
manchmal „roh“ bzw. „ungehobelt“ erscheint. Die<br />
Ausstellung „type brut“ zeigt Werke der Künstler aus<br />
Gugging, ihrer internationalen KollegInnen und<br />
autodidaktischer KünstlerInnen. Es werden Arbeiten<br />
von insgesamt 38 KünstlerInnen gezeigt, die sich auf<br />
völlig unterschiedliche Art und Weise der<br />
Menschendarstellung widmen. Es erwarten Sie<br />
Raritäten und Besonderheiten, angefangen bei den<br />
Menschendarstellungen der Künstlerin Karoline<br />
Rosskopf, dem Einladungsmotiv “Mensch” von Oswald<br />
Tschirtner, der zu den wichtigsten Vertretern der Art<br />
Brut zählt, der “Frau” von Johann Hauser aus Navratils<br />
Künstlergästebuch, den menschlichen Keramikköpfen<br />
in Kombination mit Tierpräparaten der Wiener<br />
Bildhauerin Julia Hanzl, bis hin zu den poppigen<br />
Figuren von Josef Wittlich. Der Mensch ist ein<br />
sinnliches Wesen und durch diese Ausstellung, welche<br />
das Kunstprojekt Hoky- Poky II von Müller-Divjak<br />
beheimatet, werden 4 der 5 Sinne angesprochen:<br />
Hören, Riechen, Sehen, und Tasten. Hoky-Poky II tritt<br />
als temporäre Architektur für die Sinne mit den<br />
ausgestellten Werken der Art Brut in Dialog und erlaubt<br />
einen anderen Blick, eine veränderte Wahrnehmung.<br />
[Galerie Gugging. Ausstellungsdauer: 17. Mai bis 17.<br />
September <strong>2018</strong>(Vernissage am Mittwoch, 16. Mai<br />
<strong>2018</strong> um19:00 Uhr) - Foto: © Galerie Gugging ]
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
x2014, She-He, Kat.Nr. 2014-008, Mischtechnik auf Hartfaserplatte/mixed media on hardboard, 50 x 71 cm, Courtesy Shaul Knaz
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
1988, Menschen/Humans, Kat.Nr. 88-009, Wachskreide, Deckfarben/crayons, topcoat paint, 43,8 x 62 cm, © Privatstiftung – Künstler aus Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
August Walla, 1999, WALLA GUSTI, Acryl auf Leinwand, 120 x 160 cm, © Art Brut KG
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Julia Hanzl, 2017, Horned god, Objekt, 105 x 76 cm, Courtesy galerie gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Gérard Sendrey, 2017, Couple, Temperafarbe, 32 x 23,7 cm, Courtesy galerie gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Oswald Tschirtner, 1984, Mensch, Deckfarbe, 88 x 62,5 cm, © Privatstiftung - Künstler aus Gugging
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
PICASSO – GORKY – WARHOL<br />
SAMMLUNG HUBERT LOOSER<br />
Hubert Looser mit Pablo Picasso, © Succession Picasso / Bildrecht, Wien, <strong>2018</strong>, Foto: Brechbühl<br />
„Hinter jedem Werk spürt man die Leiden- und Kennerschaft des Sammlers Hubert Looser. Eine markante Konstante seiner<br />
Sammlung ist die Linie, die sich sowohl in der Zeichnung als auch in der Skulptur niederschlägt. Dieses Kapitel machen wir in<br />
Krems zum Ausstellungsthema, veranschaulicht in den Meisterwerken von Pablo Picasso, Arshile Gorky, Andy Warhol und vielen<br />
anderen.“ Florian Steininger<br />
Die Schweizer Sammlung Hubert Looser zählt zu den<br />
herausragenden europäischen Privatsammlungen<br />
moderner und zeitgenössischer Kunst, die<br />
Surrealismus, abstrakten Expressionismus, Minimal Art<br />
und Arte povera zum Schwerpunkt haben. Die<br />
Ausstellung in der Kunsthalle Krems, die im Anschluss<br />
in das Kunsthaus Zürich wandert, veranschaulicht mit<br />
über 150 Werken aus der Sammlung, die von der<br />
Moderne bis in die Gegenwart reichen, das<br />
spannungsreiche Verhältnis zwischen Skulpturen und<br />
Arbeiten auf Papier. Ein großer, mannigfaltiger Bestand<br />
von Arbeiten auf Papier bildet den Grundstein der<br />
Sammlung Hubert Looser, eindrücklich ergänzt durch<br />
Gemälde und Skulpturen. Darunter finden sich etwa<br />
Werke von Arshile Gorky, Willem de Kooning, Cy<br />
Twombly, Andy Warhol, Agnes Martin, Roni Horn und<br />
Richard Serra sowie ein Werkblock von Schweizer<br />
Positionen, mit denen Hubert Looser seine Sammlung<br />
begründete. Vor allem die Linie und mit ihr die<br />
Zeichnung ist für ihn ein visuell-ästhetisches Manifest,<br />
ein Appell, sich intuitiv und feinfühlend mit Kunst<br />
auseinanderzusetzen. Die Zeichnungen zeigen in<br />
gewisser Weise das Concetto der Künstlerinnen und<br />
Künstler, sie sind der unmittelbare grafische<br />
Niederschlag ihrer prima idea, die auch fallweise ins<br />
Skulpturale oder in die großformatige Malerei<br />
weiterentwickelt wird. Oder die Zeichnung steht als<br />
solitäre Behauptung für sich: Puristische Linien<br />
markieren das Blatt Papier – ob figurativ bei Henri<br />
Matisse und Andy Warhol oder abstrakt bei Cy<br />
Twombly oder Brice Marden. Die frühen Schweizer<br />
Ankäufe der Sammlung Hubert Looser aus den 1960erund<br />
1970er-Jahren sind zumeist Arbeiten auf Papier.<br />
Diese Zeichnungen von Vertreter/innen des<br />
Surrealismus und des Informel werden Werken<br />
internationaler kunsthistorischer Größen wie Gorky oder<br />
de Kooning gegenübergestellt. So kommt es etwa zur<br />
spannenden Konfrontation einer Tuschzeichnung von<br />
Gorky aus den 1930er-Jahren mit Blättern von Serge<br />
Brignoni oder von Lenz Klotz’ kreiselnden Linien mit<br />
Twomblys kritzeligen Spuren auf dem Papier. Eigens<br />
für die Kunsthalle Krems schuf die französische<br />
Künstlerin Fabienne Verdier ein neues Werk. Die<br />
Ausstellung wirft einen frischen Blick auf die Werke und<br />
rückt das weniger Beachtete in den Fokus, um neue<br />
Erkenntnisse zu gewinnen. [Kunsthalle Krems, Dauer<br />
bis 4. November <strong>2018</strong> - Kurator: Florian Steininger,<br />
Foto © Kunsthalle Krems]
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
© The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./ Licensed by Bildrecht, Wien, <strong>2018</strong>, Foto / Photo: Sammlung Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
© Succession Picasso / Bildrecht, Wien / Vienna, <strong>2018</strong>, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
Yves Klein ANT 37, ca. 1960 reines Pigment und Kunstharz auf Papier auf Leinwand / pure pigment and synthetic resin on paper on canvas 79<br />
x 29,5 cm © The Estate of Yves Klein c/o Bildrecht, Wien / Vienna, <strong>2018</strong>, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
© The Estate of Magdalena Abakanowicz, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
© The Willem de Kooning Foundation / Bildrecht, Wien / Vienna, <strong>2018</strong>, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Performance “Olaf Nicolai – Escalier du Chant” in der Pinakothek der Moderne, 30. Jänner 2011, Courtesy Olaf Nicolai und Galerie EIGEN +<br />
ART Leipzig/Berlin, © BILDRECHT GmbH <strong>2018</strong> und Pinakothek der Moderne, Bayerische Staatsgemäldesammlungen,Foto: Haydar Koyupinar
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Olaf Nicolai, Trauer und Melancholie, 2009/2012, Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, & VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2018</strong><br />
Olaf Nicolai – ‚There Is No Place Before Arrival‘<br />
Die Kunsthalle Wien widmet dem deutschen Künstler Olaf Nicolai mit ‚There Is No Place<br />
Before Arrival‘ eine umfangreiche Ausstellung. Nicolai arbeitet mit verschiedenen Materialien<br />
und schafft konzeptionelle Werke von großer inhaltlicher und sinnlicher Dichte.<br />
Er entwickelt vielfältige interdisziplinäre Projekte, die die elementaren<br />
Erfahrungen von Raum, Zeit und Körperlichkeit thematisieren.<br />
There Is No Place Before Arrival stellt Fragen einer<br />
speziellen „Methode“ ins Zentrum – einer Praxis, die<br />
nicht nur Nicolais künstlerische Arbeitsweise bestimmt,<br />
sondern auch selbst Werkcharakter annimmt. Für die<br />
Kunsthalle Wien Museumsquartier entsteht eine<br />
temporäre, ortsspezifische Installation, für die Nicolai<br />
Auftragsmaler verpflichtet, Bilder nach Vorlagen aus<br />
Zeitungsausschnitten auf dem Boden der<br />
Ausstellungshalle nachzuzeichnen. Auf diese Weise<br />
bildet sich eine begehbare Abfolge von Motiven; ein<br />
Tableau, das aus evokativen Bildern mit sowohl<br />
politischen als auch poetischen Konnotationen besteht.<br />
Im Laufe der Ausstellung wird es weiter wachsen. Die<br />
Besucher/innen sind zudem eingeladen, sich auf dem<br />
bemalten Fußboden zu bewegen, so dass auch sie das<br />
Prozesshafte der Arbeit zum Vorschein bringen: Die<br />
Kreidebilder verwischen, werden unkenntlich, bis sie<br />
am Ende nur mehr fragmentarisch sichtbar sind. Ein<br />
weiterer Aspekt von Nicolais methodischer<br />
Herangehensweise an seine Arbeit ist die<br />
Auseinandersetzung mit dem Ort, an dem seine Werke<br />
gezeigt werden. Um diesen zu reflektieren und zu<br />
hinterfragen, führt er seine Ausstellung mit<br />
interdisziplinären Projekten außerhalb der Institution<br />
weiter und vervielfältigt so die Bezüge der Arbeiten<br />
untereinander und zu ihrer jeweiligen Umgebung.
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Olaf Nicolai, Hier wird heute Abend ein Mensch wie ein Auto ummontiert / Ohne dass er irgendetwas dabei verliert. Brecht in der Auto-<br />
Werkstatt, <strong>2018</strong>, Courtesy Olaf Nicolai und Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, © BILDRECHT GmbH, <strong>2018</strong>, Foto: Moritz Haase<br />
Olaf Nicolai, Trauer und Melancholie, 2009/2012, Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, & VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Für Wien plant der Künstler Kollaborationen mit dem<br />
Georg Fritsch Antiquariat, dem ZOOM Kindermuseum,<br />
dem Sigmund Freud Museum und dem museum in<br />
progress. Er lässt außerdem Helene Weigels Mercedes<br />
Benz Ponton tageweise in der Nähe vom Burgtheater<br />
und Volkstheater parken. Die Ehefrau Bertolt Brechts<br />
kaufte das Auto 1967 in ihrer Funktion als Direktorin<br />
des Berliner Ensembles. Auch das Deserteursdenkmal<br />
am Ballhausplatz ist Schauplatz für seine breit<br />
angelegten Ausstellungsaktivitäten. Es wurde 2014<br />
nach einem Entwurf des Künstlers als Mahnmal für die<br />
Verfolgten der NS-Militärjustiz errichtet. Als ein<br />
elementarer Bestandteil des Projekts wird das<br />
Monument neu aktiviert, indem Gesangs-<br />
Performer/innen a capella Stücke aufführen. Es handelt<br />
sich dabei um eine Fortsetzung des Projekts Escalier<br />
Du Chant, das Nicolai 2011 für die Pinakothek der<br />
Moderne in München umgesetzt hat. Das Konzept sieht<br />
vor, dass der Künstler Komponist/innen einlädt, jeweils<br />
kurze Werke ausgehend von aktuellen Ereignissen zu<br />
schreiben, die dann von den Neuen Vocalsolisten<br />
(Stuttgart) musikalisch interpretiert werden. Nicolais<br />
methodische Herangehensweise führt auch dazu,<br />
andere Blickweisen auf und Bezüge zu seinem Werk<br />
herzustellen und künstlerische Arbeiten vordergründig<br />
manchmal gar nicht als solche zu erkennen zu geben.<br />
Häufig stellt der Künstler bekannte Motive in neue<br />
Kontexte oder versucht sich am Wiederholen von<br />
Bildern aus der Erinnerung. Er greift Fragen der Naturund<br />
Geisteswissenschaft auf und macht sie in einem<br />
ästhetisch konstruierten und damit neuen Kontext<br />
erfahrbar.Der Ausstellungstitel There Is No Place<br />
Before Arrival geht zurück auf ein Werk des Künstlers<br />
mit dem Titel Don’t spend time searching the colorful<br />
layered flood of leaking information, or: There is no<br />
place before arrival. Dieses besteht aus einer großen<br />
Steinplatte aus präkambrischen Quarzsandstein, der<br />
aus einer Zeit noch vor dem ersten Aufkommen von<br />
Lebewesen auf der Erde stammt. There Is No Place<br />
Before Arrival verweist darauf, dass es keinen Ort vor<br />
der Ankunft gibt: Gedanken, Worte, Bilder und Gesten,<br />
die übermittelt werden, finden, wenn sie ankommen,<br />
ihren Ort nicht als solchen schon vor, sondern schaffen<br />
ihn allererst. Gleichzeitig handelt es sich um eine<br />
poetische Paraphrase über die Dialektik des<br />
Wunsches, „die erhoffte Dauer und den permanenten<br />
Aufschub in der Bewegung“, so der Künstler über den<br />
Titel seiner Ausstellung in Wien. Olaf Nicolai zeigt mit<br />
There Is No Place Before Arrival nicht nur seine<br />
Methode: Er verbindet vielmehr performative Elemente,<br />
sich im Laufe der Ausstellung transformierende Werke,<br />
Verfremdungen bekannter Alltagsgegenstände und<br />
popkulturelle Motive in einem dichten Feld aus<br />
Verweisen auf ikonische Momente in Politik und<br />
Geistesgeschichte. Zugleich inszeniert die Ausstellung<br />
ein Ensemble sich wandelnder Situationen, in dem sich<br />
die Besucher/innen bewegen. Dieses ist gleichermaßen<br />
für eine zerstreute, eher nomadische Rezeption wie für<br />
eine sehr persönliche Aneignung der Arbeiten offen.<br />
[Kunsthalle Wien, Kurator Luca Lo Pinto. Dauer Von 13.<br />
Juli bis 7. Oktober <strong>2018</strong>. Foto © Kunsthalle Wien]<br />
Olaf Nicolai (*1962) lebt und arbeitet in Berlin. Nach dem Studium der Germanistik an den Universitäten Leipzig,<br />
Budapest und Wien arbeitet er seit 1990 als bildender Künstler. Neben der Teilnahme an zahlreichen internationalen<br />
Einzel- und Gruppenausstellungen war er auf der documenta X (1997) und documenta 14 (2017) vertreten sowie auf<br />
der 49., 51. und 56. Venedig Biennale (2001, 2005 und 2015). Für seine von der documenta 14 in Auftrag gegebene<br />
Arbeit In The Woods There Is A Bird... erhielt Olaf Nicolai 2017 den Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst.
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien - Karlsplatz<br />
Kate Newby, Swift little verbs pushing the big nouns around, <strong>2018</strong>, Foto: Alex North, Courtesy die Künstlerin und Michael Lett, Auckland<br />
Kate Newby – ‚I can’t nail the days down‘<br />
Die Kunsthalle Wien präsentiert mit I can’t nail the days<br />
down die erste institutionelle Einzelausstellung von<br />
Kate Newby in Österreich. Die Arbeiten der Künstlerin<br />
entstehen in Auseinandersetzung mit konkreten Orten<br />
und stehen in enger Verbindung zum räumlichen und<br />
zeitlichen Kontext ihrer Präsentation. Ihre Werke<br />
bringen das Draußen in den Ausstellungsraum,<br />
überschreiten dessen räumlichen Grenze und laden<br />
auch die Betrachter/innen ein, das Außen zu entdecken<br />
und neu zu sehen. Für ihre Ausstellung in der<br />
Kunsthalle Wien Karlsplatz entwirft Newby neue<br />
installative Arbeiten, die die Grenzen zwischen dem<br />
Werk und seinem Umfeld unscharf werden lassen.<br />
Basierend auf Beobachtungen der Künstlerin und<br />
Recherchen vor Ort stellen Newbys Arbeiten eine<br />
Verbindung zum gebauten wie belebten Raum her. In<br />
direkter Auseinandersetzung mit der Architektur des<br />
Glaspavillons und dem unmittelbaren Umfeld am<br />
Karlsplatz entstehen diskrete Arbeiten, die auf<br />
konventionelle Baumaterialien zurückgreifen. Newby<br />
setzt Mauerziegel als künstlerisches Material für eine<br />
großformatige Bodenarbeit ein, die den Großteil des<br />
Raums im Glaspavillon einnimmt. Dafür bearbeitet die<br />
Künstlerin ungebrannte Ziegel und fügt gefundene<br />
Elemente bei, wie etwa zurückgelassene Glassplitter<br />
von Passant/innen des Karlsplatzes, Münzen oder<br />
Restbestände jenes Tons, der während des U-<br />
Bahnbaus aus dem Erdreich gewonnen wurde. Durch<br />
den nachträglichen Brennprozess verbinden sich die<br />
Glasscherben und Tonstücke mit den Ziegeln und<br />
lassen unerwartete Formationen entstehen. Ergänzt<br />
werden diese durch weitere kleine Einzelstücke aus<br />
Keramik und Bronze, die sich erst bei genauem<br />
Hinsehen als handgefertigte Objekte der Künstlerin<br />
erweisen. Im weiteren Verlauf entfaltet die Installation<br />
eine materielle Textur, die die Besucher/innen einlädt,<br />
Details im Begehen zu entdecken. Subtil integriert sich<br />
Newbys Arbeit in den Ausstellungsraum, lässt das<br />
einfallende natürliche Licht Teil der Installation werden<br />
und lenkt den Blick bewusst auch nach draußen.
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien - Karlsplatz<br />
Kate Newby, I’m actually weirdly exciting (Detail), <strong>2018</strong>, Installationsansicht: 21st Biennale of Sydney at Cockatoo Island,<br />
Foto: silversalt photography, Courtesy die Künstlerin; Michael Lett, Auckland & Fine Arts, Sydney
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Mit einer Intervention führt die Künstlerin die Installation<br />
im Außenraum weiter – eine Vertiefung im Boden<br />
erinnert an Ablaufrinnen in urbanen Räumen. Newby<br />
greift häufig architektonische Sonderheiten und<br />
unauffällige Details auf und setzt sie in einen neuen<br />
Kontext. Dabei bleibt oft unklar, was durch die<br />
Künstlerin hinzugefügt wurde und was Teil der realen<br />
Umgebung ist. Bezug nehmend auf Arbeiten der Land<br />
Art, die in den 1960er und 1970er Jahren in den USA<br />
entstanden sind, fügen sich Newbys ebenso minimale<br />
wie radikale Gesten in den bestehenden Ort ein und<br />
lassen Veränderung über die Zeit zu. Ihre Arbeit im<br />
Freien wird, abhängig von den Jahreszeiten und<br />
umgebenden alltäglichen Aktivitäten, Rückstände aus<br />
der Umwelt wie Schutt, Blätter und Regenwasser<br />
aufnehmen. Im Gegensatz zu objektbezogenen<br />
Praktiken integriert sich das Werk in die bestehende<br />
Umgebung, wird Teil davon und verweist auf die<br />
darunter liegende Infrastruktur: die U-Bahn und das<br />
Kanalsystem am Karlsplatz. Newby bringt Ideen<br />
künstlerischer Bewegungen wie der Land Art in einen<br />
urbanen Kontext und spürt Verbindungen zu Zeit, Ort<br />
und Zusammenleben nach, die einen Bezug zu<br />
unserem zeitgenössischen Umfeld und alltäglichem<br />
Leben herstellten. Indem das Alltägliche als<br />
allgegenwärtiger, aber wandelbarer Horizont erscheint,<br />
in dem wir leben (und der mit uns lebt), ist es<br />
gleichzeitig Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse.<br />
Als kapitalistisch besetzter Raum (angelehnt an Henri<br />
Lefebvre) werden Alltag und Freizeit zu Orten des<br />
Konsums, der wirkliche Selbstbestimmung verhindert;<br />
und ist dadurch entscheidend für das Verständnis von<br />
gesellschaftlichen Wirkungskräften. Newbys<br />
künstlerische Auseinandersetzungen greifen diese<br />
Themen auf. Ihre Kritik nimmt dabei ebenso<br />
unaufdringliche wie ästhetische Formen an. Sie schafft<br />
Kunstwerke, die nicht von kommerziellen Interessen<br />
geleitet sind, und die die poetische Qualität des<br />
Gewöhnlichen zum Ausdruck bringen. Newbys Kunst<br />
bezieht die Besucher/innen direkt mit ein. Ihre Arbeiten<br />
wollen nicht nur durch bloßes Betrachten, sondern<br />
durch eine körperliche Auseinandersetzung erfahren<br />
werden. In früheren Arbeiten etwa bat die Künstlerin<br />
Bekannte, von ihr hergestellte Keramiksteine übers<br />
Wasser springen zu lassen und winzige Objekte in der<br />
Hosentasche mitzutragen; oder aber sie installierte<br />
Windspiele aus Keramik in entlegenen Landschaften,<br />
wo erst das vom Wind erzeugte Geräusch den Weg zu<br />
ihnen erahnen ließ. Auch die Spuren der Herstellung<br />
bleiben in Newbys Werken meist sichtbar. Objekte aus<br />
Ton und Glas entstehen oftmals in Handarbeit und<br />
bewahren trotz teils komplexer Bearbeitungsprozesse<br />
einen informellen wie dynamischen Charakter. Der<br />
Bezug auf das Vergängliche in Newbys Arbeiten<br />
spiegelt sich auch im Ausstellungtitel I can’t nail the<br />
days down wider. Der direkte, unvermittelte Schreibstil<br />
von Autor/innen der sogenannten New York School wie<br />
James Schuyler, ebenso wie Alice Notley und Eileen<br />
Myles stellen einen wichtigen Bezugspunkt für die<br />
Arbeitsweise der Künstlerin dar. Kate Newby zieht<br />
ortsbezogene, alltägliche Details heran, um Werke zu<br />
schaffen, die gleichzeitig außerhalb, aber auch im<br />
Kontext zeitgenössischer künstlerischer Diskurse<br />
gelesen werden können. Ihre Kunst ist Teil eines<br />
Prozesses, der mit der unmittelbaren Umgebung<br />
verbunden ist und sich im Laufe der Zeit verändern<br />
kann. In Auseinandersetzung mit gegenwärtigen<br />
Produktionsweisen und Kunst im erweiterten Feld<br />
erscheinen Newbys Beschäftigungen mit dem Ort als<br />
Raum des Alltäglichen als glaubwürdig und<br />
sensibel(Kuratorin: Juliane Bischoff). [Kunsthalle Wien<br />
Karlsplatz. Ausstellungsdauer: 16. Mai – 2. September<br />
<strong>2018</strong> – Foto: © Kunsthalle Wien]
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Kate Newby, The Promise, Installationsansicht: Index - Contemporary Swedish Art Foundation, Stockholm, Sweden, 2017<br />
Foto: Johan Wahlgren, Courtesy die Künstlerin<br />
Kate Newby, A rock in this pocket. (Detail), <strong>2018</strong>, Installationsansicht: 21st Biennale of Sydney at Cockatoo Island, Foto: silversalt photography<br />
Courtesy die Künstlerin; Michael Lett, Auckland & Fine Arts, Sydney
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Atelier: Beton, Grafik: Benjamin Buchegger, Daniel Car, Oliver Hofmann, Performing New Europe <strong>2018</strong><br />
Auftraggeber: Szene Salzburg, Druck: Offset 5020, Drucktechnik: Offsetdruck, Österreich, © Beton/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK<br />
100 BESTE PLAKATE 17<br />
Deutschland- Österreich- Schweiz<br />
Von humorvollen Werbebotschaften bis zu<br />
gesellschaftskritischen Statements bietet die MAK-<br />
Ausstellung zum Wettbewerb 100 BESTE PLAKATE 17<br />
Deutschland Österreich Schweiz ein facettenreiches<br />
Spektrum an zeitgenössischem Plakatdesign. Die<br />
jährlich von einer internationalen Fachjury gekürten<br />
einhundert gleichberechtigten Gewinnerplakate reichen<br />
von studentischen Projekten bis zu Auftragsarbeiten<br />
etablierter GrafikdesignerInnen und Werbeagenturen.<br />
Im Jahr 2017 zeigt sich bei den Siegerprojekten ein<br />
starker Trend zu seriellen Plakatkombinationen und<br />
unkonventionellen grafischen Lösungsansätzen. Der<br />
fünfköpfigen Jury des bereits zur Tradition gewordenen<br />
Grafikdesignwettbewerbs, bestehend aus dem<br />
Kommunikationsdesigner Jens Müller (Düsseldorf,<br />
Vorsitz), dem Plakatkünstler Peter Bankov (Prag), den<br />
Grafikdesignern Albert Exergian (Wien) und Michael<br />
Kryenbühl (Bern/Luzern) sowie dem Gestalter Daniel<br />
Wiesmann (Berlin) lag eine Rekordzahl von 2 293<br />
Plakaten von 657 verschiedenen TeilnehmerInnen vor.<br />
.<br />
Im Zuge des zweistufigen Auswahlverfahrens wurden –<br />
nach Ländern gegliedert – 45 Sujets aus Deutschland,<br />
50 aus der Schweiz, eine Deutschland-Schweiz-<br />
Kooperation und vier Einsendungen aus Österreich<br />
prämiert. Zu den österreichischen SiegerInnen des<br />
Wettbewerbs zählt bereits zum vierten Mal das<br />
österreichische Designstudio Beton. Daniel Car, Oliver<br />
Hofmann und Benjamin Buchegger reüssierten mit ihrer<br />
rein typografischen Interpretation Performing New<br />
Europe für das International Performing Arts Festival in<br />
der SZENE Salzburg. Ihr Plakat schließt grafisch an die<br />
künstlerische Tradition der Decollage, einer Kunstform<br />
des Nouveau Réalisme der frühen 1960er Jahre, an.<br />
Mit gleich zwei Plakaten schaffte es das Studio Es in<br />
die Auswahl der 100 BESTEN PLAKATE 17. Für die<br />
Diagonale – Festival des österreichischen Films in Graz<br />
schufen Es das Eröffnungsplakat in rot-weiß-roten<br />
Farben, während sie in ihrem Plakat für das Vienna<br />
Humanities Festival 2017 scheinbar zur Revolution<br />
aufrufen.
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Atelier: Studio Es, Grafik: Verena Panholzer (Art Direction), David Einwaller (Junior Art Direction), Anne Eitze (Design),<br />
Carina Stella (Design) unter Verwendung einer Illustration von Bráulio Amado, REVOLUTION, Auftraggeber: Wien Museum, IWM,<br />
Time to Talk, Druck: Gerin Druck GmbH, Drucktechnik: Offsetdruck, Österreich, © Studio ES/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Die Veranstaltung thematisierte die sozialen,<br />
künstlerischen und medialen Umwälzungen der<br />
Geschichte. Passend dazu erinnert die erhobene Faust<br />
daran, dass eine laute Stimme auch andere inspirieren<br />
und so der Auslöser für weitreichende Veränderungen<br />
sein kann. Martin Lorenz, Stefan Salcher, Tobias<br />
Schererbauer und Markus Wagner – die laut<br />
Eigendefinition aus der „Alprepublic Austria“<br />
stammende Crew von LWZ – überraschten die Jury mit<br />
einer medienübergreifenden Plakatserie. Für FM4, den<br />
Jugendkultur- Radiosender des ORF, gestaltete das in<br />
Wien ansässige Design- und Animationskollek- tiv<br />
Plakate, die direkt aus einem seiner Animationsfilme<br />
entsprungen zu sein scheinen. Zu den Siegerarbeiten<br />
aus Deutschland zählt heuer die Gestaltung eines<br />
Plakats für die traditionelle Segelveranstaltung „Kieler<br />
Woche“, einer der renommiertesten und wich- tigsten<br />
Aufträge für Plakatdesign im deutschsprachigen Raum.<br />
Der Heidelberger Grafi- ker Götz Gramlich überzeugte<br />
die Jury mit einem prägnanten Plakat in Blau und Weiß,<br />
das in einem Wechselspiel der Umrisse alle klassischen<br />
Kiel-, Schwert- und Finnen- formen zeigt. Ein<br />
kongeniales Design schuf der Schweizer Erich<br />
Brechbühl für die von Oktober 2015 bis März 2016<br />
auch im MAK gezeigte multimediale Ausstellung<br />
STEFAN SAGMEIS- TER: The Happy Show im<br />
Museum für Gestaltung in Zürich. Mit seiner<br />
typografischen Interpretation sonnengelber Luftballons<br />
dringt Brechbühl förmlich in Sagmeisters Welt der<br />
Glücksassoziationen ein. Brechbühl bezieht sich hier<br />
auf einen Ausschnitt aus The Happy Film, in dem<br />
Stefan Sagmeister vergeblich versucht, mithilfe von<br />
6000 Luftballons in die Lüfte zu steigen. Seit dem Jahr<br />
2006 wird der Wettbewerb 100 BESTE PLAKATE.<br />
Deutschland Österreich Schweiz im MAK präsentiert,<br />
heuer erstmals im MAK DESIGN LABOR. Die<br />
prämierten Arbeiten gehen auch in diesem Jahr als<br />
Neuzugänge in die MAK- Kunstblättersammlung ein.<br />
[MAK, Dauer bis 23. September <strong>2018</strong> - Foto: MAK]
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Atelier: LWZ zusammen mit Michael Wittmann (Text), FM4, Plakat Für Musik gegen Musik, aus einer Serie von drei Plakaten<br />
Auftraggeber Client: Radio FM4, Druck: Schreier & Braune GmbH, Drucktechnik: Offsetdruck, Österreich, © LWZ/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Atelier: Raffinerie AG für Gestaltung, Grafik: Thomas Imbach unter Verwendung eines Porträts von Camille Rutherford als „Mary Queen of<br />
Scots“, 53. Solothurner Filmtage, italienisches Plakat, aus einer Serie von vier Plakaten, Auftraggeber: Solothurner Filmtage<br />
Druck: Serigraphie Uldry AG, Drucktechnik: Siebdruck, Schweiz, © Thomas Imbach/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Atelier: Studio Tillack Knöll und Studio Terhedebrügge, Grafik: Steffen Knöll, Antonia Terhedebrügge, Architekturnovember 2017, Plakat<br />
Veranstaltungsankündigung, aus einer Serie von drei Plakaten Auftraggeber: Bund Deutscher Architekten BDA, Landesverband Baden-<br />
Württemberg e. V., Druck: Offizin Scheufele Druck und Medien GmbH & Co. KG, Drucktechnik: Offsetdruck<br />
Deutschland, © Steffen Knöll, Antonia Terhedebrügge/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Atelier: Studio Flux, Grafik: Nils Braun, shnit Worldwide Shortfilmfestival, Auftraggeber: shnit Worldwide Shortfilmfestival<br />
Druck: Serigraphie Uldry AG, Drucktechnik: Siebdruck, Schweiz, © Nils Braun/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR Fotografie<br />
<strong>JULI</strong>AN SCHNABEL<br />
Polaroids<br />
Ohne Titel (Selbstporträt), 2008, © Julian Schnabel<br />
Die Galerie OstLicht präsentiert erstmals in Österreich<br />
Julian Schnabels fotografisches Werk in einer<br />
umfassenden Einzelausstellung. Der amerikanische<br />
Maler, Bildhauer und Filmemacher fertigt seit mehr als<br />
einem Jahrzehnt fotografische Unikate mit einer sehr<br />
seltenen Polaroid 20x24-Inch-Kamera aus den 1970er-<br />
Jahren. »Es war nie meine Intention diese Polaroids<br />
öffentlich zu zeigen. Sie sind Dokumente von Orten und<br />
Skulpturen, die ich geschaffen habe, Menschen, die ich<br />
kenne, sie sind ein Prozess des Malens. Die Kamera<br />
nutzte ich als Medium. Wegen ihr machte ich die<br />
Erfahrung. Anomalien, Idiosynkrasien, Lichtflecke und<br />
technische Zufälligkeiten prägen den Charakter der<br />
Fotografien – ich drücke nur instinktiv auf den Knopf.<br />
Mit dieser Kamera ist es wie mit einem guten Pferd,<br />
man hält sich einfach an den Zügeln fest und lässt es<br />
laufen. Ich habe sonst keine Kamera. Ich gehe nicht<br />
herum und fotografiere. Es war diese eine spezielle<br />
Kamera, die mich fesselte.« – Julian Schnabel, <strong>2018</strong><br />
Viele der hier gezeigten Werke sind Porträts von<br />
Familie und Freunden des Künstlers – Skizzen aus<br />
Schnabels Leben. Zu sehen sind charismatische<br />
Porträts von Lou Reed, Plácido Domingo, Mickey<br />
Rourke und Max von Sydow; Privatzimmer im Palazzo<br />
Chupi in New York; seine Studios in Montauk und<br />
Manhattan. Es sind Bilder der Freundschaft, der Liebe,<br />
eines engagierten Lebens und auch der Melancholie.<br />
Sie zeugen von der Verwandlung des Lebens in Kunst.<br />
Neben den Polaroids zeigt die Galerie OstLicht zwei<br />
Malereien des Künstlers von 2010. Bei diesen Werken<br />
handelt es sich um Polaroidaufnahmen von Fotografien<br />
aus dem späten 19. Jahrhundert, die Schnabel in<br />
Frankreich gefunden, auf eine Polyesterleinwand<br />
transferiert und mit violetter Tinte bemalt hat.<br />
[Ausstellungsdauer von 7. Juni bis 4. August .<strong>2018</strong> -<br />
Foto: © Galerie OstLicht]
KUNST.INVESTOR Fotografie<br />
Ohne Titel (Olmo), 2008, © Julian Schnabel
KUNST.INVESTOR Fotografie<br />
Ohne Titel (Lou Reed, Montauk), 2002 - © Julian Schnabel
KUNST.INVESTOR Fotografie<br />
Ohne Titel (Atelier Montauk), 2004 © Julian Schnabel
KUNST.INVESTOR Fotografie<br />
Vivian Maier<br />
Vivian Maier - Selbstporträt New York 1953<br />
Die Entdeckung des Werks von Vivian Maier (1926–<br />
2009) schlug 2009 ein wie eine Bombe. Die Geschichte<br />
der bis dato völlig unbekannten Fotografin, die sich<br />
ihren Unterhalt zeitlebens als Kindermädchen verdient<br />
hatte und deren zu großen Teilen aus Negativen<br />
bestehendes Archiv auf einer Zwangsauktion eher<br />
zufällig in die Hände eines jungen Sammlers geraten<br />
war, begeisterte die Öffentlichkeit weit über die<br />
klassischen Fotozirkel hinaus. „Ein Jahrhundertfund –<br />
und eine Geschichte, die man sich besser nicht hätte<br />
ausdenken können“, so WestLicht-Gründer Peter<br />
Coeln. Der Wiener Schauplatz für Fotografie holt die<br />
Arbeiten der US-amerikanischen Fotografin mit<br />
väterlichen Wurzeln in der k.u.k. Monarchie zum ersten<br />
Mal nach Österreich. Gleichsam über Nacht wurde<br />
Vivian Maier zum Star, in einem Atemzug genannt mit<br />
Größen wie Henri Cartier-Bresson, Robert Frank, Lee<br />
Friedlander oder Diane Arbus und gehandelt von den<br />
renommiertesten Galerien. Die hollywoodreife<br />
Erzählung wurde 2013 in einer Dokumentation<br />
verarbeitet, die weltweit in den Kinos lief und bei den<br />
Academy Awards 2014 für einen Oscar als Best<br />
Documentary Feature nominiert war. Vivian Maier<br />
selbst hat den späten Welterfolg nicht mehr erlebt. Sie<br />
starb 2009, zwei Jahre nachdem ihre Negative,<br />
Abzüge, 8 mm-Filme und Tonbänder versteigert worden<br />
waren, weil sie den Mietzins der Lagerräume schuldig<br />
geblieben war, in einem Altersheim an den Folgen<br />
eines Sturzes – nur wenige Tage, bevor der Sammler<br />
ihren letzten Wohnsitz ausfindig machen sollte. „Die<br />
vielfach kolportierte – und ja tatsächlich fantastische –<br />
Erzählung einer ‚Mary Poppins mit Kamera‘ darf nicht<br />
den Blick auf Maiers Werk verstellen. Ihr Platz in der<br />
Fotogeschichte gebührt ihr wegen der Qualität ihrer<br />
Fotografie“, so WestLicht Chef-Kuratorin Rebekka<br />
Reuter. Viele von Maiers seit den 1950er-Jahren<br />
insbesondere in den Straßen von New York und<br />
Chicago entstandenen Arbeiten wirken wie unmittelbare<br />
Klassiker. Mit ihrem Gespür für den Moment und ihren<br />
souveränen Kompositionen beansprucht Maier<br />
nachhaltig einen Sitz im traditionell männlich<br />
dominierten Olymp der Street Photography. Ihre<br />
zahlreichen Selbstporträts in Spiegeln und<br />
Schaufenstern im Stadtraum brechen dabei mit der oft<br />
entlang archaischer Jäger-Beute-Schemata und<br />
konventioneller Geschlechterrollen konstruierten<br />
Erzählung des Genres. [WestLicht. Dauer 29. Mai–19.<br />
August .<strong>2018</strong> – Foto © WestLicht)
KUNST.INVESTOR Fotografie<br />
Vivian Maier - New York 10. April 1955
KUNST.INVESTOR Fotografie<br />
Vivian Maier - Selbstporträt 1978
KUNST.INVESTOR Fotografie<br />
Vivian Maier - Mai 1979
KUNST.INVESTOR MAK<br />
300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur<br />
Mit der umfassenden Jubiläumsausstellung 300 JAHRE<br />
WIENER PORZELLANMANUFAKTUR beleuchtet das<br />
MAK die Geschichte und Bedeutung der zweitältesten<br />
europäischen Porzellanmanufaktur. Gegründet im Mai<br />
1718 durch Vergabe eines kaiserlichen Privilegiums zur<br />
Porzellanerzeugung an Claudius Innocentius Du<br />
Paquier setzte die Wiener Porzellanmanufaktur in den<br />
folgenden Jahrzehnten ästhetische Maßstäbe. Rund 1<br />
000 Objekte aus den Beständen des MAK sowie aus<br />
nationalen wie internationalen Sammlungen bieten<br />
einen eindrucksvollen Überblick über Wiener<br />
Entwicklungen im Kontext asiati- scher Vorläufer und<br />
europäischer Konkurrenten. Seit seinen<br />
Gründungsjahren bewahrt das MAK den Nachlass der<br />
ab 1744 kaiserlich geführten, 1864 geschlossenen<br />
Wiener Porzellanmanufaktur und widmet sich der<br />
Erforschung des Porzellans. Mit Beispielen aus allen<br />
Epochen der Produktion gibt der Nachlass einen<br />
Überblick über rund 150 Jahre Porzellanherstellung in<br />
Wien. Die Wiener Porzellanproduktion deckte ein<br />
breites keramisches Spektrum ab: von Tafelservice und<br />
Vasen über Uhren, qualitätsvolle Porzellanskulpturen,<br />
szenische und florale Miniaturen, Porzellanmalereien<br />
mit Reliefgolddekor und Kobaltblau bis hin zu<br />
großformatigen Porzellanbildern mit Blumenstillleben.<br />
Über viele Jahrhunderte galt Porzellan in Europa als<br />
kostspieliger, aus China und Japan importierter<br />
Luxusartikel. Erst nach der Entdeckung des<br />
Geheimnisses der Porzellanerzeugung durch den<br />
Chemiker und späteren Gründer der Manufaktur<br />
Meißen, Johann Friedrich Böttger, wurde das Porzellan<br />
in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zur<br />
bevorzugten europäischen Luxusware. Die Gründung<br />
der Wiener Porzellanmanufaktur setzt den<br />
Kulturtransfer zwischen Asien und Europa voraus. Die<br />
Ausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLA-<br />
NMANUFAKTUR rollt die faszinierende Geschichte der<br />
Wiener Produk- tion im Kontext der Manufakturen in<br />
Meißen, Nymphenburg, Berlin und Fran- kenthal<br />
(Deutschland) sowie Doccia (Italien) und Sèvres<br />
(Frankreich) und auch im Spiegel asiatischer Porzellane<br />
und Silberarbeiten auf. Nur so kann eine<br />
historischkritische Einschätzung ihres gestalterischen<br />
Vermächtnisses und ihrer Rolle als Vorbild für<br />
nachfolgende Manufakturen geboten werden. Bis heute<br />
gelten die Erzeugnisse von Claudius Innocentius Du<br />
Paquier und aus der kaiserlichen Periode als wertvolle<br />
Sammlerobjekte.Stil und Geschmack der Produkte der<br />
Wiener Porzellanmanufaktur setzten in der Frühzeit und<br />
im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts immer wieder<br />
Standards. Wie rege der Austausch mit anderen<br />
europäischen Porzellanmanufakturen war, wird unter<br />
anderem an zahlreichen Meißner Dekormalern –<br />
darunter Christian Daniel Busch und Johann Gottfried<br />
Busch, Samuel Hitzig, Johann Gottfried Klinger oder<br />
Ludwig von Lücke – deutlich, die Mitte des 18.<br />
Jahrhunderts nach Wien wechselten. Zu Hauptwerken<br />
der Wiener Porzellanmanufaktur, wie dem<br />
Porzellanzimmer aus dem Brünner Palais Dubsky (um<br />
1740) oder dem Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl<br />
(Wien, 1767/68), liefert die Ausstellung 300 JAHRE<br />
WIENER PORZEL- LANMANUFAKTUR mit bis dato<br />
unveröffentlichten Dokumenten neueste wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse. Sowohl das „Dubsky-<br />
Zimmer“, eine der ersten Zimmerausstattungen mit<br />
europäischem Porzellan, als auch der Tafelaufsatz aus<br />
dem Stift Zwettl sind permanent in der von Donald Judd<br />
gestalteten MAK- Schausammlung Barock Rokoko<br />
Klassizismus ausgestellt. [MAK. Ausstellungsdauer 16.<br />
Mai – 23. September <strong>2018</strong> – Foto: © MAK]
KUNST.INVESTOR MAK<br />
La belle Chocolatière de Vienne - Foto: © MAK
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Deckeldose Schildkröte - Foto: © MAK<br />
Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl - Foto: © MAK
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Musterpokal Kaiserliche Porzellanmanufaktur Wien - Foto: © MAK
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />
Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />
Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />
und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />
Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />
Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />
den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />
kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />
erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />
marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />
Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />
2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />
Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />
den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />
Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />
Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />
diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />
Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />
regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />
Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />
gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />
Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />
Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />
schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />
aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />
Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />
Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />
Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />
After Work-Shower<br />
Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />
Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />
Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />
machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />
Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />
Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />
Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />
verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />
Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />
Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at
Die Seejungfrau<br />
Eingebettet im Naturschutzgebiet, umringt von ewigem burgenländischen Schilfrohr und weißem<br />
Kiesstrand, erwacht die Seejungfrau in frühlingshaftem Glanz. Auch wenn die zarte Schneeschicht<br />
scheinbar noch Ruhe einfordert, so täuscht das. In ihrem Inneren wird sie bereits liebevoll für den<br />
Start in die neue Saison ausgerichtet.<br />
Da steht sie – in ihrem nordic schicken Kleid – ganz zart – und auch sie weiß, die ersten wirklich<br />
warmen Sonnenstrahlen sind nicht mehr fern. So kann man den einen oder anderen<br />
Frühlingsboten schon erahnen, das Zwitschern der brütenden Vogelschar in ihrer ganzen Buntheit<br />
beinahe schon hören und die Vorfreude auf glitzernde Sonnenuntergänge ist ganz berechtigt.... so<br />
manch einer hat in letzter Zeit in seinem Sinnen auf Genuss und Wärme sehnsüchtig an sie<br />
gedacht<br />
Es ist soweit! Wir sind täglich ab 11:30 Uhr offen mit gewohnten und neuen Gaumenfreuden, mit<br />
belebenden Tropfen von nah und fern, für Euch die Pforten. Kommt und genießt mit uns den<br />
Frühling, in eurer Seejungfrau.<br />
www.seejungfrau.cc | Im Yachthafen 1 | 7093 Jois | Reservierungen unter: 0676 / 4012419
Ihre Werbung wirkt im<br />
@kunstinvestor<br />
www.kunstinvestor.at<br />
Mail anzeigen@kunstinvestor.at<br />
Telefon +43.2243.21723<br />
Mobile +43.664.946.7039<br />
Wir sind auch auf den wichtigsten Social Media Kanälen vertreten
Sonder-Nummer für den Kunst-Investor<br />
BÖRSE<br />
EXPRESS<br />
Empfehlungen auf www.boerse-express.com<br />
Die aktuellen Analysen von heute <br />
Die Matrix: Kurse, News, Charts, ... - auf einen Blick <br />
Trading-News und -Ideen <br />
Anlage<br />
Foto: CC0 TheDigitalArtist<br />
Neue Anlage-<br />
Ideen für Ihr<br />
Portfolio aus<br />
der Zerti-Welt<br />
Neun Produkte und damit neun Anlage-<br />
Ideen stellen sich der Wahl zum Zertifikat<br />
des Monats Juni. Wie immer erbitten wir<br />
eine rege Teilnahme am Wahlprozess. Ihre<br />
Stimme (Produktname oder Nominierungsnummer)<br />
schicken Sie bitte einfach<br />
per Mail.<br />
Dazu ein Blick auf die Märkte in Österreich<br />
und Europa, ein neues Wissenvermittlungs-Format,<br />
grünes Geld...<br />
Zertifikate-News<br />
Online immer aktuell hier<br />
04<br />
Vergleich: Zertifikat gegen Direktinvestment?<br />
Wir rechnen nach
BÖRSE EXPRESS<br />
WEIL DER GEWINN AUCH<br />
IM EINKAUF STECKT.<br />
GÜNSTIGER EINSTEIGEN MIT UNSEREN<br />
DISCOUNT-ZERTIFIKATEN.<br />
Anzeige<br />
Sie erwarten für Indizes oder Aktien einen Seitwärtstrend und wollen dennoch nicht<br />
auf Rendite verzichten? Discount-Zertifikate bieten einen Preisabschlag (Discount)<br />
gegenüber einer Direktanlage in einen Index oder in eine Aktie. Durch den Einstieg zu<br />
einem niedrigeren Niveau bestehen auch in stagnierenden oder leicht fallenden Märkten<br />
Ertragschancen. Denn solange der Index oder die Aktie zum Laufzeitende nicht stärker<br />
gefallen ist als der Discount, machen Sie Gewinn. Steigen auch Sie günstiger ein –<br />
mit Discount-Zertifikaten von HSBC.<br />
Preisabschlag gegenüber der Direktanlage.<br />
Gewinnmöglichkeiten selbst in stagnierenden oder leicht fallenden Märkten.<br />
Liegen die Kursverluste des Basiswerts über dem Discount, so kommt es<br />
zu einem Verlust.<br />
Emittent: HSBC Trinkaus & Burkhardt AG<br />
Kostenfreie Infoline 0800 4000 910<br />
Hotline für Berater +49 211 910-4722<br />
zertifikate@hsbc.de · www.hsbc-zertifikate.de<br />
Verantwortlich für diese Anzeige ist HSBC Trinkaus & Burkhardt AG. Die hierin enthaltenen Produktinformationen stellen keine Empfehlung zum Kauf<br />
oder Verkauf der darin besprochenen Wertpapiere dar und können eine individuelle Anlageberatung durch die Hausbank nicht ersetzen. Den Basisprospekt,<br />
die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter zu diesen Produkten erhalten Sie über die Internetseite www.hsbc-zertifikate.<br />
de. DAX ® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Dieses Finanzinstrument wird von der Deutsche Börse AG nicht gesponsert, gefördert,<br />
verkauft oder auf eine andere Art und Weise unterstützt.<br />
Anzeige
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE-NEWS<br />
MARKT I<br />
Viel Anlage, wenig Hebel<br />
Der Open Interest (Volumen des Gesamtmarktes) des<br />
österreichischen Zertifikatemarktes für Privatanleger<br />
stieg im Mai um 0,3 Prozent bzw. 33,5 Mio. Euro und<br />
erreichte zum Monatsende 13,2 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn<br />
wurde damit ein Anstieg des Open Interest um 3,1 Prozent<br />
bzw. 394,1 Mio. Euro verzeichnet. Der Markt setzt sich per<br />
Ende Mai zu 98,9 Prozent aus Anlage- und zu 1,1 Prozent aus<br />
Hebelprodukten zusammen.<br />
Open Interest nach Produktkategorien. Das ausstehende<br />
Volumen strukturierter Zinsprodukte ging im Mai um 1,7 Prozent<br />
zurückund erreichte mit Ende des Berichtsmonats 3,1<br />
Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn ist ein Rückgang um 6,1 Prozent<br />
bzw. 199,6 Mio. Euro zu verzeichnen.<br />
Der Open Interest von Zertifikaten auf Aktien, Indizes und<br />
Rohstoffe, der von den vier meldenden Mitgliedern des Zertifikate<br />
Forum Austria emittiert wurde, stieg um 1,4 Prozent.<br />
Dieser Anstieg ist ausschließlich auf Anlageprodukte zurückzuführen.<br />
Das Volumen von Zertifikaten auf Aktien, Indizes<br />
und Rohstoffe betrug Ende Mai 5,4 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn<br />
ist ein Anstieg um 9,1 Prozent festzustellen.<br />
Handelsvolumen nach Produktkategorien. Das Handelsvolumen<br />
von Zertifikaten der vier meldenden Mitglieder des<br />
Zertifikate Forum Austria betrug im Mai 250,8 Mio. Euro und<br />
stieg damit um 11,7 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden rund<br />
1,3 Mrd. Euro umgesetzt. Die Umsätze aller Anlageprodukte<br />
insgesamt stiegen im Mai um 11,9 Prozent auf 222,5 Mio.<br />
Euro. Die Umsätze von Hebelprodukten stiegen um 10,2 Prozent<br />
auf 28,3 Mio. Euro. <br />
WISSEN I<br />
Was bedeutet<br />
„Cash Settlement“?<br />
In der Regel kommt es bei der Ausübung von Optionsscheinen<br />
nicht zu einer effektiven Lieferung und Abnahme<br />
des zugrunde liegenden Basiswerts. Es werden<br />
also grundsätzlich keine Aktien, Indizes, Fremdwährungen<br />
oder gar Goldbarren physisch geliefert. Stattdessen werden<br />
die Ansprüche des Optionsscheininhabers durch einen Barausgleich<br />
abgegolten. Dieser ergibt sich – neben anderen<br />
Einflussfaktoren – maßgeblich aus der Differenz des festgestellten<br />
Kurses und dem Basispreis des Optionsscheins. Diesen<br />
Barausgleich bezeichnet man auch als Cash Settlement.<br />
Diese Vorgehensweise gilt sowohl für Call- als auch für Put-<br />
Optionsscheine. Eine Nachschusspflicht aufgrund eines negativen<br />
Differenzbetrags besteht bei Optionsscheinen<br />
grundsätzlich nicht. <br />
WISSEN II<br />
Produkttransparenz im<br />
Video-Format<br />
Die Derivate-Liga, Produktklassifizierung des Deutschen<br />
Derivate Verbands, präsentiert sich zur Fußball-WM<br />
im neuen Gewand. Hierzu wurden<br />
kurzweilige Erklärfilme produziert, die den privaten Anlegern<br />
die Funktionsweise und Ausgestaltungsmerkmale<br />
der einzelnen Produkttypen näherbringen. Die Derivate-<br />
Liga lehnt sich an eine Fußballmannschaft an, wobei jeder<br />
Spieler eine Produktkategorie repräsentiert. Dabei werden<br />
die Anlagezertifikate und Hebelprodukte je nach Chance-<br />
Risiko-Profil in Defensiv- und Offensiv-Positionen unterteilt,<br />
farblich abgestuft von blau über grün bis orange und<br />
rot. Diese Erklärfilme sind somit ein wesentlicher Baustein<br />
in der breiten Wissensvermittlung zum Thema strukturierte<br />
Wertpapiere in Deutschland.<br />
„Finanzprodukte sind komplex. Das lässt sich nicht ändern.<br />
In ihrer Klarheit und Einfachheit helfen die Erklärfilme<br />
der Derivate-Liga, die Einstiegshürde in die Welt der<br />
Zertifikate zu überspringen und Wissenslücken zu schließen.<br />
Analog zur DDV-Broschüre der Derivate-Liga verfügen<br />
interessierte Anleger nun zusätzlich über diese animierten<br />
Hilfsmittel, so dass ihnen ein leicht verständlicher Informationszugang<br />
zu der vielschichtigen Produktwelt gewährt<br />
wird. Die Produktklassifizierung des DDV ist ein<br />
Meilenstein unserer andauernden Bemühungen um Transparenz<br />
und verbesserten Anlegerschutz“, so Lars Brandau,<br />
Geschäftsführer des DDV. <br />
MARKT II<br />
Starkes Wachstum<br />
Die Börsenumsätze der Anlagezertifikate und Hebelprodukte<br />
sind an den europäischen Finanzmärkten<br />
zum Ende des ersten Quartals gestiegen. Die Umsätze<br />
gingen im Vergleich zum vierten Quartal um 12,0 Prozent<br />
auf 32,5 Mrd. Euro nach oben. Auch im Jahresvergleich bedeutete<br />
das ein Plus von 14,0 Prozent. Das lässt sich den aktuellen<br />
Marktdaten entnehmen, die von der European<br />
Structured Investment Products Association (EUSIPA) bei<br />
ihren Mitgliedern erhoben und von der Derivative Partners<br />
AG ausgewertet wurden.<br />
Die Umsätze mit Anlagezertifikaten lagen an den europäischen<br />
Börsen im ersten Quartal bei 13,4 Mrd. Euro. Das<br />
entsprach einem Anteil am Gesamtumsatz von 41,2 Prozent.<br />
Die Börsenumsätze verbuchten ein Minus von 6,0 Prozent<br />
zum Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal<br />
entsprach dies jedoch einem Anstieg um 8,0 Prozent - mehr<br />
zu den Zahlen gibt’s hier.
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
VERGLEICH<br />
Aktienanleihen & Bonus<br />
zeigen ihre Stärken<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Der Börse Express rechnet hier für Sie regelmäßig<br />
nach. Zertifikat, oder doch besser<br />
das Direktinvestment? Und wenn Zertifkat,<br />
welcher Typ aus der umfangreichen Produktpalette?<br />
Wie schneidet ein strukturiertes Retail-Produkt<br />
gegen das direkte Investment ab? Wir möchten es<br />
genau wissen und vergleichen allmonatlich an<br />
dieser Stelle die Performance diverser Zertifikate-Typen mit<br />
jener des Basiswerts - und nehmen hierfür den EuroStoxx<br />
50 als den europäischen Aktienbenchmark-Index. Dieser<br />
liegt nach einem sehr guten April (+5,2%) und einem durchwachsenem<br />
Mai (-3,7%) seit Jahresbeginn mit etwa zwei Prozent<br />
im Minus. Und war damit im Vergleich das schlechtere<br />
Investment, als der Umweg über ein strukturiertes Produkt.<br />
Was aber in Summe zu erwarten war: in stark steigenden<br />
Foto: Pixabay/Alexas_Fotos<br />
Märkten werden Anlageprodukte aus dem Zertifikatebereich<br />
nicht ganz bei der Performance mithalten können, sobald<br />
es aber nicht mehr nur sonnig ist...<br />
‘Logische Gewinner’. Da sich die Kursrückgänge an den<br />
Märkten in Grenzen hielten, hielten auch bei Bonus-Zertifikaten<br />
die Barrieren, womit die in Aussicht gestellten Bonuszahlungen<br />
fällig wurden. Ähnlich der Fall bei<br />
Aktienanleihen: der Zinsertrag milderte den Verlust des Aktienindex<br />
deutlich ab. Unterm Strich sind diese beide Produktkategorien<br />
seit Jahresbeginn sogar im Plus. <<br />
Im bisherigen Jahresverlauf schlugen alle Zertifikate-Typen das Direktinvestment (in %)<br />
(Quelle: DDV/Bloomberg/BE)
BÖRSE EXPRESS<br />
MIT ETFs<br />
ALLE KONTINENTE<br />
ANSTEUERN.<br />
Jetzt über 100 ETFs günstig<br />
an der Wiener Börse handeln.<br />
wienerborse.at<br />
Anzeige
BÖRSE EXPRESS<br />
ANLAGE<br />
STUDIE<br />
Die Gebühren machen<br />
Schritt nach unten<br />
ximalbetrag von 4,3 Prozent. Der maximale Ausgabeaufschlag<br />
machte uber alle Publikumsfonds hinweg im volumengewichteten<br />
Mittel 3,66% aus, wobei hier die<br />
Spannweite bis 10% reichte. Damit waren die Kosten 2017<br />
im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,37% und<br />
3,71% niedriger. Die nach Veranlagungsstrategie geringsten<br />
Fondsgebuhren weisen Geldmarktfonds und kurzfristige<br />
Rentenfonds, gefolgt von Rentenfonds,<br />
Immobilienfonds, Mischfonds und Aktienfonds auf. Das<br />
gilt sowohl fur die laufenden Kosten, als auch den maximalen<br />
Ausgabeaufschlag. So waren Rentenfonds im Vergleich<br />
zu Aktienfonds gunstiger bei den laufenden Kosten<br />
(0,70% zu 1,76%) und den maximalen Ausgabeaufschlagen<br />
(3,42% zu 4,39%). Im europaischen Vergleich liegen die von<br />
osterreichischen Fonds verrechneten laufenden Kosten im<br />
Mittelfeld.<br />
Weiters zeigt sich, dass die Gebuhren tendenziell mit<br />
der Risikoklassifizierung des Fonds (gemessen am „Synthetic<br />
Risk and Reward Indicator“ SRRI) ansteigen.<br />
Wahrend in der geringsten Risikoklasse 1 die laufenden<br />
Kosten im Schnitt bei 0,82% liegen, belaufen sie sich bei<br />
der hochsten Risikoklasse 7 auf 1,87 Prozent.<br />
Die Gebuhren von Publikumsfonds sind – neben Zielen<br />
und Anlagepolitik, sowie Risiko- und Ertragsprofil eines<br />
Fonds – in dem gesetzlich vorgeschriebenen Kundeninformationsdokument<br />
(KID) anzugeben.<<br />
Die gesamte Marktstudie finden Sie auf der FMA-Website<<br />
Fondsgebühren in Österreich)<br />
Österreichische<br />
Publikumsfonds<br />
zum 31.12.2017<br />
Fonds<br />
Die laufenden Kosten, die für Anleger in osterreichischen<br />
Investmentfonds pro Jahr anfallen, betragen<br />
im Durchschnitt 1,15 Prozent des<br />
Fondsvermogens. Die maximalen Ausgabeaufschläge, die<br />
beim Erwerb von Fondsanteilen anfallen, liegen im Durchschnitt<br />
bei 3,66 Prozent. Das ergab eine von der FMA<br />
durchgefuhrte Marktstudie uber 1134 osterreichische Publikumsfonds,<br />
die per Jahresende 2017 in Summe ein<br />
Fondsvermogen von 96,4 Mrd. Euro verwalteten. Die Gebuhren<br />
unterscheiden sich dabei deutlich, je nach Veranlagungsstrategie<br />
und Risikokategorie der Fonds.<br />
Untersucht wurden alle osterreichischen Publikumsfonds<br />
–das sind Investmentfonds, die an das breite Publikum<br />
von Anlegern vertrieben werden können.<br />
„Diese Marktstudie der FMA, die in dieser Form kunftig<br />
jahrlich erstellt und veroffentlicht wird, tragt zur Transparenz<br />
am Fondsmarkt bei. Sie versetzt Anleger in die<br />
Lage, Fondsgebuhren am Markt besser zu vergleichen und<br />
zu beurteilen“, so die Vorstande der FMA, Helmut Ettl und<br />
Klaus Kumpfmuller. „Anleger konnen damit sehr einfach<br />
sehen, wie hoch die Gebuhren ihres Fonds im Vergleich<br />
zum Durchschnitt am Markt liegen.“<br />
Zum 31.12.2017 betrugen die jahrlichen laufenden Kosten<br />
im volumengewichteten Mittel 1,15%, bei einem Ma-<br />
Fondsvermögen<br />
Max. Verwaltungsgebühr<br />
lt. Fondsbestimmungen<br />
(in<br />
%)<br />
Laufende Kosten<br />
lt. KID (in %)<br />
Quelle: FMA<br />
Max.<br />
Ausgabeaufschlag<br />
lt. KID (in %)<br />
Fondskategorie Anzahl Mio. EUR Mittelwert Max Mittelwert Max Mittelwert Max<br />
Geldmarktfonds & 31 2.964 0,39 1,50 0,41 1,13 1,41 7,00<br />
kurzfrS<br />
Rentenfonds<br />
Rentenfonds 329 39.971 0,76 2,40 0,70 3,00 3,42 10,00<br />
Mischfonds 484 27.982 1,26 3,10 1,50 4,30 3,88 10,00<br />
Aktienfonds 273 18.306 1,51 3,00 1,76 3,60 4,39 10,00<br />
Immobilienfonds 7 6.921 1,00 1,80 1,05 1,66 3,14 5,00<br />
Sonstige Fonds 10 265 1,34 2,40 1,66 2,82 4,47 5,00<br />
Gesamt 1.134 96.409 1,05 3,10 1,15 4,30 3,66 10,00
BÖRSE EXPRESS<br />
FONDS<br />
STUDIE<br />
Risikovorteil ESG<br />
Nachhaltigkeit ist längst kein Randthema mehr für institutionelle<br />
Investoren. Im Jahr 2012 gab bereits<br />
knapp die Hälfte der befragten institutionellen Anleger<br />
an, Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Anlageentscheidungen<br />
zu berücksichtigen. Dieser Trend hat sich merklich<br />
verstärkt: Mittlerweile liegt der aktuelle Wert laut Umfrage<br />
(der Union Investment) bei 65 Prozent. Bei manchen Anlegergruppen<br />
wie Kapitalanlagegesellschaften, Stiftungen und Kirchenbanken<br />
sowie bei Versicherungen liegt der Wert sogar<br />
noch um einiges höher.<br />
Ökonomische Kriterien sind Treiber für Nachhaltigkeit. Das<br />
Hauptmotiv für nachhaltige Kapitalanlagen sind für viele institutionelle<br />
Investoren ökonomische Aspekte. Während die<br />
einzelnen ESG-Kriterien als Motiv eine leichte Zunahme bei<br />
den befragten Anlegern verzeichneten, spielen die wirtschaftlichen<br />
Kriterien die größte Rolle: 75 Prozent der Befragten<br />
halten diese für wichtig oder sogar für sehr wichtig<br />
(Vorjahr 64 Prozent). Bemerkenswert ist dabei auch, dass rund<br />
zwei Drittel derjenigen befragten Anleger (64 Prozent), die<br />
konventionell und nachhaltig investiert haben, mit beiden<br />
Portfolios ähnliche Renditen erzielt haben. 70 Prozent der Anleger<br />
mit Erfahrung in beiden Portfolio-Ausrichtungen gaben<br />
außerdem an, dass sich ein nachhaltiges Portfolio ähnlich<br />
oder sogar deutlich besser in Bezug auf das Risiko entwickelt<br />
hat als ein konventionelles Vergleichsportfolio.<br />
In der Praxis ist die Zufriedenheit mit einem nachhaltigen<br />
Portfolio weiter gewachsen. Über die Hälfte der befragten Anleger<br />
(56 Prozent) sind außerordentlich zufrieden mit den eigenen<br />
nachhaltigen Kapitalanlagen. Im Vorjahr lag der Wert<br />
noch bei 46 Prozent. Gerade einmal 15 Prozent aller Befragten<br />
können sich noch einen Ausstieg aus nachhaltigen Anlagen<br />
vorstellen.<br />
Nachholbedarf bei Informationen zur Klimawirkung des<br />
Portfolios. Vor dem Hintergrund der Beschlüsse des Weltklimagipfels<br />
von 2015 in Paris und der Begrenzung der Erderwärmung<br />
wird es auch für Investoren zunehmend wichtig,<br />
welchen CO2-Fußabdruck das eigene Portfolio hinterlässt. In<br />
diesem Punkt stellte die Studie allerdings einen erheblichen<br />
Nachholbedarf fest, denn nur 28 Prozent der befragten Investoren<br />
gaben an, Informationen über die Klimawirkung ihres<br />
Portfolios zu besitzen. Die Umfrage ermittelte auch eine hohe<br />
Nachfrage nach Messung und zum Nachweis der Nachhaltigkeitswirkung<br />
des Portfolios. 78 Prozent der Befragten gaben<br />
an, bei einem solchen Nachweis eher nachhaltig investieren<br />
zu wollen.<br />
2015 war ein Meilenstein für Nachhaltigkeit als Megatrend.<br />
Denn neben dem Weltklimagipfel in Paris wurde bei den Vereinten<br />
Nationen in New York von allen 193 Mitgliedstaaten<br />
Foto: Pixabay geralt<br />
die Agenda 2030 mit insgesamt 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung<br />
(Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet.<br />
Die Umsetzung der SDGs hinterlässt auch bei der<br />
Kapitalanlage schon deutliche Spuren. So haben einige der<br />
größten institutionellen Investoren der Welt bereits begonnen,<br />
ihr Kapital nach SDG-Kriterien anzulegen. Und auch in<br />
Deutschland wird dieser Trend spürbar. So gaben 37 Prozent<br />
der befragten institutionellen Investoren mit SDG-Kenntnissen<br />
an, die SDG-Ziele bei ihrer Kapitalanlage zu berücksichtigen<br />
(Vorjahr 20 Prozent). Allerdings zeigt die Erhebung auch<br />
in diesem Punkt noch Nachholbedarf: 47 Prozent der Befragten<br />
gaben an, keine oder nur geringe Kenntnisse über die UN-<br />
Nachhaltigkeitsziele zu besitzen. Immerhin hat sich dieser<br />
Wert im Vergleich zum Vorjahresergebnis (67 Prozent) erheblich<br />
verbessert.<br />
ESG-Fakten 1. 65 Prozent der befragten Anleger berücksichtigen<br />
bereits Nachhaltigkeitskriterien bei Anlageentscheidungen<br />
im eigenen Haus. Kapitalanlagegesellschaften (91<br />
Prozent), Stiftungen/Kirchenbanken (88 Prozent) und Versicherungen<br />
(70 Prozent) liegen dabei über dem Durchschnitt.<br />
ESG-Fakten 2. Insgesamt 49 Prozent der insgesamt investierten<br />
Assets sind nach Nachhaltigkeitskriterien angelegt. Das<br />
ist eine deutliche Steigerung zum Vorjahr (37 Prozent). Besonders<br />
hoch ist der Anteil nachhaltiger Kapitalanlagen bei<br />
Stiftungen und Kirchen (80 Prozent).<br />
ESG-Fakten 3. Die Motivation, nachhaltig zu investieren, ist<br />
eindeutig wirtschaftlich begründet. So spielen ökonomische<br />
Kriterien für 75 Prozent der Befragten eine (sehr) starke Rolle<br />
bei Anlageentscheidungen. Die ESG-Aspekte selbst, ob ökologisch,<br />
ethisch, sozial oder die Governance-Kriterien, sind erst<br />
danach ein Entscheidungskriterium für nachhaltige Kapitalanlagen.<br />
ESG-Fakten 4. Bei einer ähnlichen Renditeentwicklung können<br />
nachhaltige Anlagen helfen, Risiken zu reduzieren. Nach<br />
überwiegender Meinung der Befragten, die konventionell und<br />
nachhaltig investiert haben, entwickeln sich nachhaltige Anlagen<br />
nämlich in Bezug auf das Risiko meist ähnlich oder<br />
sogar deutlich besser als konventionelle Anlagen. 70 Prozent<br />
der Befragten teilen diese Meinung.
BÖRSE EXPRESS<br />
FONDS<br />
STUDIE<br />
Nachhaltigkeit erklimmt<br />
immer neue Höhen<br />
Mit einem Anlagevolumen von rund 15,2 Milliarden<br />
Euro hat die Summe Nachhaltiger Geldanlagen in<br />
Österreich einen neuen Rekordwert erreicht. Gegenüber<br />
dem Vorjahr wuchs das unter Berücksichtigung von<br />
strengen sozialen, ökologischen und auf eine gute Unternehmensführung<br />
bezogene Kriterien angelegte Vermögen um 16<br />
Prozent. Insgesamt wurden zum 31.12.2017 in Österreich<br />
rund 39 Milliarden Euro unter Nutzung von Nachhaltigkeitsstrategien<br />
und -kriterien verwaltet. Dies sind die Kernergebnisse<br />
des Marktberichts <strong>2018</strong>, den das FNG – Forum<br />
Nachhaltige Geldanlagen in Berlin vorstellte.<br />
Verbesserte Transparenz durch neue Erhebungsmethodik.<br />
Im Zuge einer Harmonisierung der Erhebungsmethodik<br />
mit europäischen Standards unterscheidet der aktuelle Marktbericht<br />
erstmals zwischen Nachhaltigen Geldanlagen und verantwortlichem<br />
Investieren. Während bei Nachhaltigen<br />
Geldanlagen entsprechende Anlagestrategien und -kriterien<br />
auf Produktebene definiert und festgelegt werden, also beispielsweise<br />
für Nachhaltigkeitsfonds, werden beim verantwortlichen<br />
Investieren nachhaltige Anlagestrategien auf alle<br />
Anlagen angewendet und auf Ebene des jeweiligen Instituts,<br />
etwa eines Vermögensverwalters, verankert.<br />
„Durch die Anpassung der Methodik erreichen wir zwei<br />
Dinge“, erklärt FNG-Vorstandsvorsitzender Volker Weber.<br />
„Zum einen können wir die unterschiedlichen Ansätze besser<br />
erfassen und beschreiben, zum anderen greift das FNG bereits<br />
jetzt proaktiv die steigenden Anforderungen der EU zum<br />
verantwortlichen Investieren auf.“<br />
Nachhaltiger Anlagemarkt erreicht Rekordniveau. Entsprechend<br />
dieser neuen Systematik lag das Gesamtvolumen<br />
verantwortlichen Investierens per Ende 2017 bei 39 Milliarden<br />
Euro. Gut 15,2 Milliarden Euro werden aufgrund ihres<br />
umfassenden Nachhaltigkeitsansatzes den Nachhaltigen Geldanlagen<br />
zugeordnet. Unter den Nachhaltigen Geldanlagen<br />
konnten 2017 insbesondere die nachhaltigen Investmentfonds<br />
kräftig zulegen. Ihr Volumen stieg um 18 Prozent auf<br />
nunmehr rund 8,3 Milliarden Euro. Auch die nachhaltigen<br />
Mandate erreichten mit einem Gesamtvolumen von 6,3 Milliarden<br />
Euro (+14%) einen neuen Höchststand. Die Nettozuflüsse<br />
beliefen sich 2017 auf knapp 1,7 Mrd. Euro und sind<br />
damit für den weit überwiegenden Teil des Wachstums verantwortlich.<br />
Die nachhaltigen Investmentfonds und Mandate<br />
haben damit in Österreich einen Marktanteil von 8,3 Prozent.<br />
„Der österreichische Markt ist weiter auf dem Wachstumspfad<br />
und führt mit seinem Marktanteil Nachhaltiger Geldanlagen<br />
die deutschsprachigen Länder an“, konstatiert Wolfgang<br />
Wolfgang Pinner<br />
Foto: Youtube<br />
Pinner, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Leiter des<br />
FNG-Österreich, „Die Offenheit der österreichischen Marktakteure<br />
für Transparenz, Standards und Zertifizierungen zeigen<br />
so Wirkung“. Beispielhaft stehen dafür die<br />
Vorsorgekassen die mit 68 Prozent, die mit großem Abstand<br />
wichtigsten institutionellen Investoren sind.<br />
Ausschlüsse wieder wichtigste nachhaltige Anlagestrategie.<br />
Mit einem Anlagevolumen von rund 14,4 Milliarden Euro<br />
sind Ausschlüsse bei nachhaltigen Investmentfonds und Mandaten<br />
die am weitesten verbreitete nachhaltige Anlagestrategie,<br />
knapp gefolgt vom Best-in-Class-Ansatz (14,0 Milliarden<br />
Euro). Auf den weiteren Rängen folgen das normbasierte<br />
Screening (9,9 Milliarden Euro) und der direkte Dialog mit den<br />
Unternehmen, das Engagement (8,7 Milliarden Euro).<br />
Unter den Ausschlusskriterien für Unternehmen kommen<br />
der Kernenergie sowie Waffen und Rüstungsgütern eine besondere<br />
Bedeutung zu, wichtigste Ausschlusskriterien bei<br />
Staaten sind die Anwendung der Todesstrafe und die Einschränkung<br />
von Bürger- und Menschenrechten in Diktaturen.<br />
Wachstumsimpulse durch EU-Aktionsplan erwartet. Für<br />
das laufende Jahr erwartet die Mehrheit der befragten Experten<br />
ein Wachstum des nachhaltigen Anlagemarktes von bis<br />
zu 30 Prozent. Wichtige Wachstumsimpulse gehen dabei nach<br />
ihrer Einschätzung von der Nachfrage institutioneller Investoren<br />
und der Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
aus. Hier kommen nach Einschätzung des FNG dem<br />
EU-Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ eine<br />
besondere Bedeutung zu. Dem aktuell veröffentlichten Vorschlag<br />
der EU-Kommission zum stärkeren Ausbau der Pflichten<br />
für institutionelle Investoren kann bereits heute schon<br />
eine zentrale Rolle bei der Transformation zu einem nachhaltigeren<br />
Finanzmarkt zugeordnet werden, erläutert Claudia<br />
Tober, FNG-Geschäftsführerin.
BÖRSE EXPRESS<br />
FONDS-RANKING<br />
Die besten in Österreich zugelassenen ESG/Umwelt-Fonds mit zumindest 3jähriger ‘Lebenszeit’<br />
Name Anlagefokus ISIN Perf. 1a Perf. 3a/a Kosten AA*<br />
IMPAX ENVIRONMENTAL MARKETS Erneuerbare Energien GB0031232498 8,016 13,041 1,05 N.A.<br />
LO FUNDS-GENERATION GL-CH-NA ESG LU0428702772 5,739 11,522 1,2 3<br />
OSO SUSTAINABILITY FUND Sozialverträglich IDN000163508 8,042 9,935 N.A. 2<br />
JUPITER GLOBAL VALUE-LUSD ESG LU0425094421 11,997 9,811 N.A. N.A.<br />
VF-MTX SUST ASIA L XJ Sozialverträglich LU0384409180 4,013 9,771 2,12 5<br />
ARABESQUE SYSTEMATIC-USD ESG LU1023699983 8,586 9,131 1,34 0<br />
PARVEST AQUA-PRIV EUR ESG LU1165135879 2,011 9,073 N.A. N.A.<br />
UBS ETF MSCI USA SRI UCITS Sozialverträglich LU0629460089 5,445 8,914 0,33 0<br />
UBS ETF MSCI EMU SRI Sozialverträglich LU0629460675 4,164 8,669 0,28 0<br />
LGT SUSTAIN EQTY GLB EUR-B Sozialverträglich,Umwelth LI0106892966 2,466 8,528 1,79 5<br />
LBBW GLOBAL WARMING Umweltfreundlich DE000A0KEYM4 7,085 8,455 1,68 5<br />
FST ST-STEWART WLDWD SU-BGBA Sozialverträglich GB00B7W30613 4,077 7,992 N.A. 4<br />
QUEST CLEANTECH FUND-C EE,Klimawandel,Umwelt LU0346063406 4,555 7,932 1,13 0,625<br />
PICTET-GLOBAL ENVIRONMENT-IE Umweltfreundlich LU0503631631 4,629 7,035 1,22 5<br />
INSIGHT RENEWABLE ENRGY FUND EE,Klimawandel,Umwelt IDN000116902 0,624 6,935 1,92 1<br />
UBS ETF MSCI WORLD SRI Sozialverträglich LU0629459743 3,937 6,855 0,38 0<br />
KEPLER ETHIK AKTIENFD-BV A Sozialverträglich AT0000675657 1,366 6,693 1,82 4<br />
MAM TERRA NOVA Umweltfreundlich FR0000970949 1,264 6,646 N.A. 2<br />
SPARINVEST-EHTICAL GL VAL-RE Sozialverträglich LU0362355355 2,246 6,464 2 N.A.<br />
VANGUARD-SRI GLOBAL STOCK-I Indexfonds,Sozialverträglich IE00B5456744 4,501 6,424 0,35 0<br />
ARABESQUE SICAV PRIME-USD ESG LU1023699801 5,509 6,406 0,89 0<br />
UBS L E-GLB SUS INNOV EUR-PA Sozialverträglich,EE,Umwelt LU0130799603 5,006 6,264 2,12 3<br />
IMPAX ENVIR MKTS IRL-A GBP Erneuerbare Energien,Umwelt IE00B04R3307 1,898 6,202 1,25 5<br />
NORDEA 1 EMRG STARS EQ-BPUSD ESG LU0602539602 -2,67 6,176 1,81 5<br />
TERRASSISI AKTIEN I AMI Sozialverträglich,ESG DE0009847343 3,777 6,124 1,49 4,5<br />
DPAM INV B FUND-EQY WRL -A Sozialverträglich,Umwelt,ESG BE0058651630 6,423 6,074 1,74 N.A.<br />
Die schlechtesten ESG/Umwelt-Fonds mit zumindest 3jähriger ‘Lebenszeit’ (Quelle: 2x Bloomberg per 05.Juni)<br />
Name Anlagefokus ISIN Perf. 1a Perf. 3a/a Kosten AA*<br />
AVRIST EQUITY AMAR SYARIAHIslamisch,Religionsverträglich,SozialIDN000165008 -8,081 -5,791 N.A. 1<br />
JSS ML-NEW ENERGY FUND EUR-BSozialverträglich,EE,Umwelt LU0121747215 -2,962 -5,206 1,98 3<br />
MAP-GLOBAL BDS CHF-I Sozialverträglich,Umwelt,ESG LU1121107129 -1,119 -5,077 N.A. N.A.<br />
PIML ISLAMIC EQUITY FUND Islamisch,Religionsverträglich,Sozial N.A. -1,78 -4,478 N.A. 2<br />
JSS SUSTAINABLE BOND CHF C Sozialverträglich LU0121751324 0,548 -4,257 1,1 3<br />
JUPITER RESPONSIBLE INC-INC Sozial,Umweltfreundlich,ESG GB00B0KV5D09 2,204 -3,745 1,71 0<br />
KBC RENTA CANARENTA-CAP Sozialverträglich LU0054025654 -0,45 -3,298 N.A. 2,5<br />
KBC RENTA STERLINGRENTA-DIS Sozialverträglich LU0054027197 1,736 -2,928 N.A. 2,5<br />
FISCH CB SUSTAINABLE MC Sozialverträglich LU1099412550 2,61 -2,696 0,15 0<br />
KBC RENTA SEKARENTA-CAP Sozialverträglich LU0082560987 -3,223 -2,557 N.A. 2,5<br />
VF-MTX SUST GL L-AUSD Sozialverträglich LU0848325295 1,765 -2,503 1,91 0<br />
KBC RENTA NOKRENTA B-CAP Sozialverträglich LU0166237098 2,848 -2,485 N.A. 2,5<br />
SWISSCANTO LU GRN IN YIE AT Sozialverträglich LU0343771621 0,032 -2,318 1,41 0<br />
LIGA-PAX-CATTOLICO-UNION Sozialverträglich LU0152554803 1,648 -2,316 1,19 1,75<br />
LUPUS ALPHA STR SUST EMMK Umweltfreundlich DE000A1JDV87 -2,735 -2,231 N.A. 5
BÖRSE EXPRESS<br />
INTERVIEW<br />
TOMAS PACKA<br />
„Kein kurzlebiger Trend“<br />
Redaktion<br />
redaktion@boerse-express.com<br />
Interview mit Tomas Packa, Regional Head<br />
of Passive Sales Specialists for Austria and<br />
CEE das Trendthema ESG. Wie definiert es<br />
die DWS - und ist das Thema mehr als eine<br />
wohl bald wieder verglühende Sternschnuppe?<br />
BÖRSE EXPRESS: Der Begriff ESG taucht immer häufiger in<br />
Verbindung mit Investments auf. Wie definieren Sie den Ansatz?<br />
TOMAS PACKA: Der Environment Social Governance-Ansatz,<br />
kurz ESG, ist die gebräuchlichste Terminologie, um<br />
„verantwortungsvolles Investieren“ zu definieren. Dieser<br />
geht der Frage nach, ob bei der Entscheidung von Unternehmen<br />
ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte<br />
sowie die Art der Unternehmensführung<br />
mitberücksichtigt werden.<br />
„Mittlerweile<br />
gilt der ESG-<br />
Ansatz als zuversichtlicher<br />
Indikator der Ertragsvolatilität.”<br />
Warum beschäftigt sich eine Fondsgesellschaft wie DWS mit dem<br />
Thema?<br />
Wir gehen davon aus, dass das Investieren nach ESG-Kriterien<br />
kein kurzlebiger Trend<br />
ist, sondern einen immer größeren<br />
Teil des Kapitalmarktes<br />
beeinflusst. Ein Beleg dafür ist,<br />
dass die Regulierungsbehörden<br />
die Pflicht zu Nachhaltigkeitsberichten<br />
eingeführt<br />
haben, in denen Unternehmen<br />
den Stand ihrer ESG-Aktivitäten<br />
darlegen müssen. Innerhalb<br />
der verschiedenen ESG-Themen sehen wir<br />
Governance, also die verantwortungsvolle Unternehmensführung,<br />
als besonders wichtig an und zwar aus folgendem<br />
Grund: Wenn die Unternehmensführung die richtigen Prioritäten<br />
setzt, dann hat das auch positive Auswirkungen auf<br />
soziale und ökologische Aspekte. Governance ist sozusagen<br />
am Anfang der Wertschöpfungskette für nachhaltiges Investieren.<br />
Schließlich können verschiedene Aspekte wie<br />
Korruption, Kinderarbeit, Umweltschäden, Insiderhandel<br />
oder geschlechtsspezifische Lohnunterschiede die Reputation<br />
von Unternehmen dauerhaft beeinträchtigen. Daher<br />
macht es Sinn, Unternehmen mit starken Ratings in den<br />
Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung<br />
überzugewichten und Unternehmen mit schlechter Bonität<br />
niedriger zu gewichten, beziehungsweise ganz auszuschließen.<br />
Wir bieten unseren Anlegern Produkte und<br />
Strategien, die ESG-Kriterien beinhalten.<br />
Tomas Packa, Regional Head of Passive Sales Specialists for<br />
Austria and CEE<br />
Foto: beigestellt<br />
Gibt es Belege, dass sich die Einhaltung von ESG-Kriterien positiv<br />
auf die Anlageentscheidung auswirkt?<br />
Seit den 1970er-Jahren wurden zahlreiche wissenschaftliche<br />
Studien über den Zusammenhang zwischen<br />
der Einhaltung hoher ESG-Standards sowie der Performance<br />
von Unternehmen durchgeführt. Laut einer 2015<br />
von der DWS unterstützten Analyse, sehen die meisten<br />
der Studien einen positiven Zusammenhang zwischen<br />
ESG-Kriterien und der Unternehmensperformance. Mittlerweile<br />
gilt der ESG-Ansatz als zuversichtlicher Indikator<br />
der Ertragsvolatilität, weshalb immer mehr Anleger ihr<br />
Kapital in verschiedene ESG-Indexfonds anlegen.<br />
Welcher Aspekt ist im Zusammenhang mit ESG am wichtigsten?<br />
Wie bereits erwähnt, ist die verantwortungsvolle Unternehmensführung<br />
ein zentraler Bestandteil der ESG-Kriterien.<br />
Es gibt deutliche Hinweise, dass es gerade auch aus<br />
Investorensicht sinnvoll sein kann, wenn Unternehmen<br />
einen stärkeren Fokus auf eine nachhaltige Unternehmensführung<br />
legen. Studien zeigen, dass sich dies positiv<br />
auf die Entwicklung des Aktienkurses niedergeschlagen<br />
hat, gerade im Vergleich zu Unternehmen, die Governance-Aspekte<br />
vernachlässigen. Ein übergreifendes<br />
Thema, das mehrere Aspekte betrifft, ist der Klimawandel.<br />
Aktuell werden zahlreiche Anlagestrategien untersucht,<br />
um dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen<br />
Wirtschaft sowie der Bedrohung der Anlagerenditen<br />
durch die Intensität extremer Wetterereignisse adäquat<br />
zu begegnen. Dabei schützt die Minimierung der Portfoliobestände<br />
von Unternehmen mit hohen CO2-Emissionen<br />
oder fossilen Brennstoffreserven nicht vor allen Klimarisiken.<br />
Zahlreiche Innovationen in der Investmentbranche
BÖRSE EXPRESS<br />
INTERVIEW<br />
„Schließlich<br />
können<br />
verschiedene<br />
Aspekte wie<br />
Korruption,<br />
Kinderarbeit,<br />
Umweltschäden,<br />
Insiderhandel<br />
oder geschlechtsspezifische<br />
Lohnunterschiede<br />
die<br />
Reputation von<br />
Unternehmen<br />
dauerhaft beeinträchtigen.”<br />
sollen neue Methoden zur Bewertung aller Aspekte des<br />
Klimawandels schaffen. Bis es eine umfassendere Übereinstimmung<br />
und Verfügbarkeit solcher Methoden zur<br />
Klimarisikobewertung in Anlageportfolios gibt, könnten<br />
Anleger Portfolios auswählen, die hoch bewertete ESG-Unternehmen<br />
bevorzugen, die auch Unternehmen mit sehr<br />
hohen CO2-Emissionen und fossilen Brennstoffreserven<br />
ausschließen. Das im letzten Jahr veröffentlichte Research<br />
Material der DWS zum Thema Klimarisiko in Anlageportfolios,<br />
kam zu dem Schluss,<br />
dass sich physische Klimarisiken<br />
höchstwahrscheinlich auf<br />
eine große Bandbreite von<br />
Sektoren auswirken werden.<br />
Anhand welcher Anlagestile lassen<br />
sich nachhaltige Indizes definieren?<br />
Das große Anlegerinteresse<br />
hat dazu geführt, dass in den<br />
letzten Jahren eine wachsende<br />
Anzahl von nachhaltigen<br />
Aktienindizes auf den<br />
Markt gebracht wurde. Dabei<br />
können nachhaltige Indizes<br />
in allen Fällen nach drei Anlagestilen<br />
klassifiziert werden.<br />
Der älteste und traditionellste<br />
Anlagestil „Exclusion“<br />
schließt, wie der Name bereits<br />
impliziert, diverse Unternehmen<br />
oder Sektoren vom Anlageuniversum<br />
aus. Darunter z.B. Rüstungsgüter und<br />
insbesondere Streubomben und Landminen. Der „Best-in-<br />
Class“-Investmentansatz fokussiert sich auf Unternehmen,<br />
die in der Vergangenheit in einer bestimmten Branche<br />
oder einem bestimmten Sektor in Bezug auf die Themen<br />
Umwelt, Soziales und Unternehmensführung besser abgeschnitten<br />
haben als ihre Vergleichsgruppe. Der kleine,<br />
aber zunehmend wachsende Anlagestil des „thematisch<br />
fokussierten Investierens“ umfasst gezielte Investitionen,<br />
die in der Regel auf privaten Märkten getätigt werden, um<br />
spezifische ökologische oder soziale Probleme zu lösen.<br />
Wohin geht der Trend auf dem ETF-Markt?<br />
In Europa liegt die Präferenz aktuell auf Ansätzen, die<br />
auf Negativ-Ausschlüssen beruhen. Wir denken aber, dass<br />
eine Kombination der verschiedenen Ansätze sinnvoll sein<br />
kann. Neben dem Ausschluss von Unternehmen aus kontroversen<br />
Branchen hat auch ein Best-in-Class-Ansatz<br />
seine Berechtigung, um die Unternehmen mit einem besonders<br />
hohen ESG-Rating zu bevorzugen. Dies kann<br />
schließlich mit einem Filter kombiniert werden, der zu<br />
einem Ausschluss von Unternehmen mit den höchsten<br />
CO2-Emissionen führt. So können die Risiken in Bezug auf<br />
den Klimawandel gesenkt werden. Dieses Vorgehen ermöglicht<br />
eine standardisierte Lösung, das den Präferenzen<br />
von vielen Kundengruppen entspricht.<br />
„Governance ist<br />
sozusagen am<br />
Anfang der<br />
Wertschöpfungskette<br />
für nachhaltiges<br />
Investieren.”<br />
Foto: Pixabay geralt<br />
Ich nehme an, die Produktpalette<br />
der DWS umfasst den Bereich<br />
nachhaltig ausgerichteter Sektoren?<br />
Wir erachten das ESG-<br />
Thema innerhalb der DWS als<br />
immens wichtig und als eines<br />
der zentralen Zukunftsthemen.<br />
Wir bieten bereits seit<br />
mehreren Jahren für große Investoren<br />
Mandats- und Spezialfondslösungen<br />
an, in denen das Portfolio nach<br />
ESG-Gesichtspunkten angepasst wird. Hier spielen natürlich<br />
auch die individuellen Anforderungen des einzelnen<br />
Kunden eine große Rolle. Daneben wurden bereits mehrere<br />
aktiv verwaltete Fonds mit ESG-Schwerpunkt aufgelegt.<br />
Nun wird in einem weiteren Schritt das Portfolio an<br />
Xtrackers ETFs ausgebaut, die auf ESG-Indizes basieren.<br />
Wir haben vier Xtrackers ETFs aufgelegt und an der Deutschen<br />
Börse und an der London Stock Exchange gelistet,<br />
die MSCI ESG-Indizes mit Fokus auf Europa, Japan, die<br />
USA und den globalen Aktienmarkt abbilden. Diese Indizes<br />
wenden strikte Filter basierend auf dem MSCI ESG-Research<br />
an. Dies bedeutet, dass diese Unternehmen strenge<br />
Vorgaben in Bezug auf ESG-Kriterien und den Ausstoß von<br />
CO2-Emissionen erfüllen müssen.
BÖRSE EXPRESS<br />
Anzeige
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG IX<br />
Andritz in diverse<br />
Risiko-Tranchen geteilt<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Commerzbank nominiert ein Bündel an Aktienanleihen<br />
auf die Andritz-Aktie als Zertifikat<br />
des Monats Juni. Die gebotenen<br />
Zinskupons liegen zwischen sicherheitsorientierten<br />
3,75 und riskanteren 8,75%.<br />
Andritz in diversen Aktienanleihen verpackt.<br />
Foto: Andritz<br />
Geht es nach Meinung der Analysten, kann mit einem<br />
Investment in die Andritz-Aktie derzeit eigentlich<br />
nichts schief gehen. Immerhin notiert die Aktie mit<br />
rund 43 Euro um zwei Euro unter dem tiefsten aller Kursziele<br />
für den Titel. Neun Euro sind es bis zum durchschnittlichen<br />
Ziel (entspricht einem Potenzial von 22<br />
Prozent), 15 Euro bis zum größten Optimisten. So wundert<br />
es auch nicht, dass kein Analyst die Aktie auf seiner Liste<br />
der Verkaufsempfehlungen stehen hat. Mit einem Konsensrating<br />
von 4,21 (bei maximal 5,0 Punkten) ist der Anlagenbauer<br />
die Nummer 3 innerhalb des Top-Segments der<br />
Wiener Börse, unter den ATX-Mitgliedern.<br />
Dass die Aktie unter ihrem gesehenen Wert notiert liegt<br />
auch daran, dass sich die Anleger zuletzt ein wenig am Ergebnis<br />
des 1. Quartals gestoßen haben - und es im Vergleich<br />
zur Analysteneinschätzung möglicherweise zu einer Überreaktion<br />
kam: Der Gewinn unter Strich sank um 30,2 Prozent<br />
auf 44,0 Mio. Euro, der Umsatz um 6,9 Prozent auf 1,29<br />
Mrd. Euro. Damit könnte nun aber der Tiefpunkt bereits erreicht<br />
sein. „Der niedrigere Umsatz im ersten Quartal <strong>2018</strong><br />
sollte aufgrund des seit dem zweiten Quartal 2017 steigenden<br />
Auftragseingangs der Gruppe aus heutiger Sicht in den<br />
kommenden Monaten wieder aufgeholt werden”, heißt es<br />
dazu im Quartalsbericht. Womit es auch beim Ergebnis unterm<br />
Strich eine Verbesserung geben müsste.<br />
Hier kommt die Commerzbank ins Spiel. Diese nominiert<br />
diesmal ein Bündel an neu emittierten Aktienanleihen auf<br />
Andritz. Dabei ist für beinahe jeden Anleger-Typ etwas<br />
dabei. Die Range der Angebote reicht von sehr renditestark<br />
(8,75% Zinskupon), aber auch riskanter (ein Basispreis näher<br />
am Ist-Kurs) bis hin zu sichereren Varianten mit zwar nur<br />
noch 3,75% Zinskupon, dafür aber auch einen größeren<br />
Polster gegen Kursverluste in der Aktie.<br />
So funktioniert’s. Aktienanleihen sind für risikobewusste<br />
Anleger geeignet, die in leicht steigenden oder seitwärts<br />
tendierenden Märkten auf interessante Zinszahlungen setzen<br />
wollen und gleichzeitig dafür bereit sind, ein Aktienrisiko<br />
einzugehen. Die Ertragschancen sind auf den Kupon<br />
begrenzt.<br />
Am Ende der Laufzeit (Bewertungstag ist der 19. Juli 2019)<br />
wird vergleichen, wie der Basiswert (Andritz) im Vergleich<br />
zum Start notiert. Notiert die Aktie unter dem Basispreis,<br />
wird nicht die Nominale zurückgezahlt, sondern die Aktie<br />
zum Basispreis geliefert. Diese ist bei Lieferung weniger<br />
wert als zum Zeitpunkt der Emission der Aktienanleihe.<br />
Der Anleger kann dann selbst entscheiden, ob er den Verlust<br />
realisiert, also die gelieferten Aktien zum niedrigen<br />
Kurs verkauft, oder ob er an einen neuerlichen Anstieg der<br />
Aktie glaubt und sie im Depot behält.<br />
Notiert die Aktie über dem Basispreis, gibt’s die komplette<br />
Nominale wieder retour - plus den Zinskupon.<<br />
INFO CLASSIC AKTIENANLEIHEN AUF ANDRITZ<br />
Basiswert: Andritz<br />
Ausgabetag: 21.06.<strong>2018</strong><br />
Produkt: Aktienanleihe<br />
Fälligkeit: 26.07.2019<br />
Nennbetrag: 1000 Euro mehr zu den Produkten<br />
ISIN: DE000CA2JK30<br />
Zinskupon: 3,75%<br />
Basispreis: 36,86 Euro<br />
ISIN: DE000CA2JK55<br />
Zinskupon: 5,75%<br />
Basispreis: 39,65 Euro<br />
ISIN: DE000CA2JK71<br />
Zinskupon: 7,75%<br />
Basispreis: 41,96 Euro<br />
ISIN: DE000CA2JK48<br />
Zinskupon: 4,75%<br />
Basispreis: 38,34 Euro<br />
ISIN: DE000CA2JK63<br />
Zinskupon: 6,75%<br />
Basispreis: 40,85 Euro<br />
ISIN: DE000CA2JK89<br />
Zinskupon: 8,75%<br />
Basispreis: 42,99 Euro
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG VIII<br />
Chance des Underdogs<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Societe Generale nominiert ein Faktor Zertifkat<br />
auf die Deutsche Bank mit Hebel 8 als<br />
Zertifikat des Monats Juni. Geht die Rechnung<br />
auf, peppt der Faktor den üblichen<br />
Options-Hebel für die Rendite auf.<br />
Im Fußballer-Jargon gibt es den Trainer-Effekt. Denn wird<br />
ein erfolgloser Trainer entlassen, werden sich die Spieler<br />
beim Nachfolger noch mehr anstrengen als zuvor - wenn<br />
dann auch noch das Quäntchen Psychologie im Spiel ist...<br />
Wenn man jedoch von dauernden Trainer-Wechseln bei<br />
einer Mannschaft hört, liegt der Verdacht nahe, dass die Ergebnisse<br />
nachhaltig nicht den Geschmack der Eigentümer<br />
treffen. Ohne Trainer-Effekt zum Krisenklub. Wie es wohl<br />
auch bei der Deutsche Bank ist, wo nun Christian Sewing das<br />
Amt des CEO inne hat. Die Vorgänger waren so kurz, dass<br />
man sich teils kaum erinnert: den Investmentbanker Anshu<br />
Jain, das Deutsche-Bank-Urgestein Jürgen Fitschen oder den<br />
britische Sanierungsexperten John Cryan. Diesen drei ist eines<br />
gemein: die eingeleiteten Restrukturierungsschritte gingen<br />
den Eigentümern jeweils nicht weit genug - was an der Börse<br />
mit fallenden Kursen quittiert wurde. Womit die Deutsche<br />
Bank mittlerweile im einstelligen Kursbereich notiert - so tief<br />
wie noch nie. Auch Christian Sewing wird wenig zugetraut,<br />
blickt man auf die Kursentwicklung seit Amtsantritt.<br />
Was aber wiederum auch Chance sein kann. Denn Sewing<br />
geht ein Kapitel an, dass seine Vorgänger eher außen vor ließen:<br />
den Personalstand. 97.000 Vollzeitstellen gibt es im Konzern<br />
derzeit, angeblich wird mehr als jede 10. Stelle<br />
gestrichen. Auch auf der Kostenseite will Sewing keine Kompromisse<br />
machen und konzernweit die Ausgaben schneller<br />
und vor allem entschiedener senken. Gehen die Pläne auf,<br />
und wird der Kapitalmarkt positiv überrascht, könnte die<br />
Deutsche Bank ansetzen, die Underperformance gegen die<br />
Branche aufzuholen. Immerhin liegt diese ausgehend vom<br />
Nachlehman-Tief mit rund 75% im Plus. Die Deutsche Bank<br />
liegt 30% darunter. Anlegern, die es spekulativer angehen<br />
möchten, bietet die Societe Generale ihr Nominierungsprodukt<br />
für das Zertifikat das Monats Juni: Ein Long Faktor-Zertifikat<br />
auf die Deutsche Bank mit dem Hebel 8, ohne<br />
Laufzeitbeschränkung.<br />
So funktioniert’s. Faktor-Zertifikate bieten dem Anleger eine<br />
Foto: Deutsche Bank<br />
neue Möglichkeit, gehebelt in verschiedene Märkte zu investieren.<br />
Dabei kann auf steigende oder fallende Notierungen<br />
gesetzt werden. Produkte, die von steigenden Kursen des Referenzwertes<br />
profitieren, erhalten den Zusatz Long, während<br />
diejenigen, deren Gewinne auf fallende Kurse ausgerichtet<br />
sind, mit Short gekennzeichnet sind. Neu bei diesen Produkten<br />
ist, dass die Hebelwirkung tagtäglich konstant bleibt. Um<br />
dies zu erreichen, liegt den Produkten als Basiswert an sich<br />
nicht die Aktie, der Index oder Rohstoff selbst zugrunde, sondern<br />
ein Referenzindex, den die emittierende Bank berechnet<br />
und auf den sich das Produkt bezieht. Volatilität spielt im<br />
Gegensatz zu Optionsscheinen keinen Einfluss auf die Preisbildung<br />
der Produkte.<br />
Beispiel: Ein Anleger erwirbt ein 4xLong-Faktor-Zertifikat auf<br />
einen Basiswert beim Stand von 100 Euro. Der Referenzkurs<br />
Der Basiswert gewinnt am Tag ein 1 Prozent auf 101 Euro, am<br />
Tag zwei sind es 2 Prozent auf 103,02 und am Tag 3 dann 3<br />
Prozent auf 106,11 Euro. Wie entwickelt sich das Faktor-Zertifikat?<br />
Zu erwarten wäre ein Wert von 6,11 x 4 = 24,44 Prozent.<br />
Wir rechnen nach: Am Tag 1 schließt das Zertifikat mit<br />
104 Euro. Plus 8 Prozent am Tag 2 ergeben 112,32 Euro und<br />
am Tag 3 sind es nach plus 12 Prozent 125,80 Euro. Durch die<br />
tägliche Neujustierung der Basis, ergibt sich in steigenden<br />
Märkten somit ein Renditevorteil für Faktor-Produkte, gegenüber<br />
dem ‘üblichen’ Vergleich zwischen Ist- und Startkurs,<br />
der per z.B. Optionsschein gehebelt wird. Dieser Effekt gilt<br />
aber natürlich nach unten auch. Sollte sich der Preis des Basiswertes<br />
extrem stark in die für den Anleger negative Richtung<br />
bewegen, so greift ein Anpassungsmechanismus, durch<br />
den ein neuer Handelstag simuliert wird. Dabei wird der Basiswertkurs,<br />
der als letztes vor Beginn des starken Kursrückgangs<br />
ermittelt wurde, als neue Berechnungsgrundlage<br />
verwendet. Damit wird jedenfalls verhindert, dass eine Position<br />
auch nicht theoretisch unter Null fallen kann. <<br />
INFO FAKTOR ZERTIFIKAT LONG AUF DEUTSCHE BANK<br />
ISIN: DE000HVB2MD8<br />
Laufzeit: endlos<br />
Basiswert: Deutsche Bank Letzter Schlusskurs Aktie:<br />
9,56 Euro<br />
Produkt: Faktor-Zertifikat<br />
KO-Schwelle dazu: 8,37 Euro<br />
Faktor: 8x<br />
mehr zum Produkt<br />
Richtung: long
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
Die Diskussion um US-Strafzölle auf Stahlimporte aus<br />
der EU hat den Branchenvertretern nicht gut getan:<br />
der entsprechende Branchenindex von Unternehmen<br />
wie ArcelorMittal, thyssenkrupp oder voestalpine zählte seit<br />
Jahresbeginn zu den Underperformern des Gesamtmarktes.<br />
Mittlerweile ist aber z.B. die voestalpine mit rund 42 Euro<br />
je Aktie auf ein Niveau gefallen, das dem tiefsten aller Kursziele<br />
für den Titel von Analystenseite entspricht. Im Schnitt<br />
wird der faire Wert um rund 20 Prozent höher taxiert. Anlegern,<br />
die diese 20 Prozent gern für sich vereinnahmen<br />
würden, bietet die HVB ein Emissionsprodukt an, das diese<br />
20 Prozent bietet, auch wenn die Aktie 40 Prozent fallen<br />
sollte.<br />
Geschäftlich läuft’s für den Konzern derzeit jedenfalls<br />
rund. Das kürzlich präsentierte Vorjahresergebnis (schiefes<br />
Geschäftsjahr mit Ende März) zeigte beim Ergebnis nach<br />
Steuern einen Sprung von 55 Prozent auf 817,9 Mio. Euro -<br />
der Umsatz erhöhte sich um 14 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro.<br />
Gegen Ende des Geschäftsjahres habe die zunehmend protektionistische<br />
Wirtschaftspolitik der US-Regierung die weltweite<br />
ökonomische Stimmung zwar beträchtlich belastet,<br />
die Entwicklung der Realwirtschaft sei davon aber im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr unbeeinträchtigt geblieben, heißt es<br />
im Geschäftsbericht. Heuer will der Konzern laut Guidance<br />
ein operatives Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahres<br />
erzielen. Dabei steht beim oberösterreichischen Stahlerzeuger<br />
und -verarbeiter im heurigen Geschäftsjahr<br />
turnusmäßig eine Hochofen-Großreparatur mit den entsprechenden<br />
Ergebnisausfällen an.<br />
Wie breit die voestalpine mittlerweile für einen Stahlkonzern<br />
aufgestellt ist, zeigt der kürzlich erfolgte Einstieg<br />
als Sponsor der Elektroauto-Rennserie Formel E, wobei die<br />
Österreicher für die Europarennen sogar Hauptsponsor sind<br />
und hier ‘voestalpine European Races’ heißen wird. Schon<br />
jetzt produziert die voestalpine Elektrobänder für E-Moto-<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG VII<br />
voestalpine: Geschützt<br />
zur vollen Rendite<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
UniCredit onemarkets nominiert ein<br />
Express Zertifkat auf die voestalpine, das<br />
deren gesamtes Aufwärtspotenzial inkludiert<br />
- und dies selbst bei einem Kursvelust<br />
von bis zu 40 Prozent.<br />
voestalpine sieht im E-Auto Zukunft.<br />
ren und ist in Verhandlungen mit 14 Herstellern, die Halterungen<br />
für Batterien zu erzeugen.<br />
So funktioniert’s. Beim ‘HVB Express Plus Zertifikat auf die<br />
Aktie der voestalpine AG’ handelt es sich um ein klassisches<br />
Express-Produkt mit Spezial-Zusatz. Heißt: An den jährlichen<br />
Bewertungstagen haben Anleger während der 4jährigen Laufzeit<br />
die Chance auf vorzeitige Rückzahlung des Produkts,<br />
wenn der Aktienkurs der voestalpine an diesem Tag über<br />
ihrem Startwert notiert. Dann gibt’s die Nominale in Cash<br />
plus die jährliche Express-Zahlung von 5,3 Prozent. Nach der<br />
Rückzahlung erlischt die Chance auf weitere Zins/Express-<br />
Zahlungen. Notiert die Aktie hingegen unter ihrem Startkurs<br />
verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein Jahr und das<br />
gleiche Procedere beginnt: Start- und Jetzt-Kurs werden verglichen...<br />
Das Ganze geht über maximal vier Jahre. An diesem<br />
letzten Bewertungstag kommt dann das Plus der Express Anleihe<br />
zu tragen: die Barriere für die Rückzahlung des Produkts<br />
zu 100 Prozent der Nominale sinkt von den zuvor geforderten<br />
100 auf nun 60 Prozent. Heißt: Notiert die voestalpine dann<br />
nicht um zumindest 40 Prozent unter ihrem Startniveau,<br />
gibt’s die Nominale plus die vier Zins/Express-Zahlungen. Notiert<br />
die Aktie aber um mehr als 40 Prozent im Minus, wird<br />
diese statt der Nominale ins Depot eingebucht. <<br />
INFO HVB EXPRESS PLUS ZERTIFIKAT AUF DIE AKTIE<br />
DER VOESTALPINE AG<br />
ISIN: DE000HVB2MD8<br />
Basiswert: voestalpine<br />
Produkt: Express-Zertifikat -<br />
Plus<br />
Nennbetrag: 1000 Euro<br />
Emissionstag: 25.07.<strong>2018</strong><br />
Basispreis: 100%<br />
Foto: voestalpine / Courtesy of Formula E<br />
Erster Bewertungstag:<br />
18.07.2019<br />
Letzter Bewertungstag:<br />
18.07.2022<br />
Barriere: 60%<br />
Express/Zins-Kupon: 5,3%<br />
mehr zum Produkt
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG VI<br />
Versicherer mit dem<br />
gewissen Plus<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Vontobel nominiert eine Aktienanleihe mit<br />
diversen Features als Zertifikat des Monat<br />
Juni: 6% Zinskupon, 20% Schutz vor Kursverlusten<br />
- plus Partizipation an steigenden<br />
Kursen.<br />
Vier Versicherer in einem Produkt gebündelt.<br />
Foto: CC0 / geralt<br />
Zwei mal bereits in diesem Jahr ging die bis dahin aufgebaute<br />
Outperformance der europäischen Versicherungsbranche<br />
gegen den Gesamtmarkt wieder flöten.<br />
Zuletzt war es die Sorge um einen möglichen Anti-EU-Kurs<br />
der neuen italienischen Regierung, was Erinnerungen an die<br />
Euro-Krise rund um die PIGS-Staaten wachrief. Und da Versicherer<br />
per Reglements einen erheblichen Teil ihrer Gelder in<br />
‘sicheren Staatsanleihen’ halten müssen...<br />
Der Grund für die jeweils vorher gesehene Outperformance<br />
bleibt aber: die Aussicht auf steigende Zinsen. Denn allgemein<br />
gilt zwar, dass steigende Zinsen (ab einem gewissen Niveau)<br />
für Aktien Gift sind - das aber nicht für alle. Denn manche<br />
Branchen sehnen höhere Renditeniveaus herbei. Etwa die Versicherer,<br />
die sich für ihre Anlage-Portfolios höhere Erträge erwarten.<br />
Die EZB tritt bei den Leitzinsen zwar weiter auf der<br />
Stelle und nicht wenige Marktstrategen rechnen hier nicht<br />
vor Ende 2019 mit ersten Schritten - doch erstens blickt die<br />
Börse immer in die Zukunft und zweitens sorgen die zuletzt<br />
doch gestiegenen Inflationsdaten zumindest dafür, dass in die<br />
Renditen längerlaufender Anleihen ein wenig Bewegung<br />
(nach oben) kam. Binnen Jahresfrist stieg die Rendite 10jähriger<br />
deutscher Staatsanleihen von 0,25 auf 0,35 Prozent, in<br />
Italien ging’s von 1,9 auf 2,6 Prozent.<br />
Dazu kommt, dass die Branche in der zurückliegenden<br />
Niedrigzinsphase ihre Kosten durchforstet hat - und ab nun<br />
etwa in den Bereichen der Sachversicherung nachhaltig höhere<br />
Ergebnisse erwirtschaften dürfte. Dazu die noch kaum<br />
vorhersehbaren Auswirkungen der Fintech-Offensiven von Allianz<br />
und Co - mit entsprechendem Kostensenkungspotenzial?<br />
Es gibt also durchaus Gründe, Versicherungsaktien als Investmentmöglichkeit<br />
im Auge zu behalten. Anlegern, die<br />
prinzipiell von den positiven Aussichten überzeugt sind, aber<br />
auch bei eventuellen Kursrücksetzern, wie rund um die Italien-Wahl<br />
gesehen, überdurchschnittliche Renditen erzielen<br />
möchten, bietet Vontobel gerade sein Nominierungsprodukt<br />
als Zertifikat des Monats Juni zur Emission an. Eine Aktienanleihe,<br />
die sich auf die 4 Versicherer Allianz, AXA, sowie Hannover<br />
und Münchener Rück bezieht.<br />
So funktioniert’s. Beim 6,00% p.a. Protect Multi Aktienanleihen<br />
mit Part. auf Allianz / AXA / Hannover Rück / Münchener<br />
Rück handelt es sich um eine Aktienanleihe mit Spezial-Zusätzen.<br />
Heißt: An den jährlichen Zinstagen erhalten Anleger<br />
unabhängig von der Wertentwicklung der zugrunde liegenden<br />
Aktien den Zinskupon von 6 Prozent. Zusatz Multi, da sich<br />
das Produkt auf mehrere Einzeltitel bezieht. 2020 wird dann<br />
eruiert, wie die eingesetzte Nominale rückgezahlt wird. Zusatz<br />
Protect, da für die Laufzeit ein Schutz von 20% gegen<br />
Kursverluste eingebaut ist. Wird dieser verletzt, erhalten Anleger<br />
am Ende jene der vier Aktien mit der schlechtesten Performance<br />
statt der Nominale ins Depot gebucht. Andernfalls<br />
(Zusatz Partizipation) gibt’s zumindest die Nominale, plus die<br />
durchschnittliche (positive) Performance der vier Versicherungsaktien:<br />
Das wären in den vergangenen zwei Jahren 27<br />
Prozent gewesen, 6 Prozentpunkte mehr als der Gesamtmarkt<br />
- die gibt’s als Zinskupon noch oben drauf’... <<br />
INFO 6,00% P.A. PROTECT MULTI AKTIENANLEIHEN MIT<br />
PART. AUF ALLIANZ / AXA / HANNOVER RÜCK /<br />
MÜNCHENER RÜCK<br />
ISIN: DE000VA3BW25<br />
Nennbetrag: 1000 Euro<br />
Zeichungsschluss: 09.07.<strong>2018</strong> Zinskupon: 6,0% p.a.<br />
Basiswerte: Allianz, AXA, Hannover<br />
Rück, Münchener Rück<br />
Basispreis: 100%<br />
Barriere: 80%<br />
Laufzeit: open end<br />
Barrierebeobachtung: laufend<br />
Produkt: Protect Multi Aktienanleihe<br />
mit Partizipation<br />
Bewertungstag: 09.07.2020<br />
mehr zum Produkt
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG V<br />
Überm Atlantik endet für<br />
Anleger die Zins-Armut<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Während Europas Währungshüter, Anleger<br />
im kurzfristigen Bereich weiter mit einem<br />
Nullzinsumfeld konfrontieren, zeigen die<br />
US-Renditen deutlich nach oben. Anleger,<br />
die Europas Zinstristesse entfliehen möchten,<br />
könnten einen Blick auf das Nominierungsprodukt<br />
der BNP Paribas werfen.<br />
Mit einem gewissen Neid blicken sicher einige Anleger<br />
über den großen Teich - vor allem jene, die<br />
sich gern auf der sicheren Seite des Anlegens bewegen<br />
- und sich im Tagesgeldbereich aufhalten. Denn<br />
während die EZB mit ihrer Nullzinspolitik nach wie vor<br />
DAS PRODUKT<br />
Dieses Zertifikat entspicht<br />
dem Investment in ein Tagesgeldkonto<br />
auf US-Dollar.<br />
Aktuell gibt es hier<br />
1,78 Prozent an Zinsen.<br />
auch für ebensolche Renditen<br />
auf Sparbüchern und im Tagesgeldbereich<br />
sorgt, zollte<br />
ihr US-Pendant den starken<br />
Konjunkturdaten von überm<br />
Teich Tribut und hob die Zinsen<br />
zuletzt weiter an: Das BIP-<br />
Wachstum in Q2 dürfte bei annualisiert 4,0% liegen; Die<br />
Arbeitslosigkeit ist auf 3,8% gefallen und damit auf ein 18-<br />
Jahrestief; Die Löhne ziehen mit mehr als 2,7% kräftig an<br />
und die Inflation hat das 2%-Ziel übertroffen. Die Zinsen<br />
könnten, nach Meinung der Analysten von BNP Paribas,<br />
noch zwei weitere Male in <strong>2018</strong> angehoben werden. Auch<br />
2019 sollen sie noch drei Mal steigen. Zu diesem Zeitpunkt<br />
sind Sparer und kurzfristig veranlagende Investoren<br />
in Euro-Land froh, wenn die erste Zinserhöhung<br />
durch ist... Doch wie in einen US-Zins investieren? Eine<br />
Möglichkeit ist das Nominierungsprodukt der BNP Paribas<br />
als Zertifikat des Monats Juni.<br />
So funktioniert’s. Mit einem USD-Zinszertifikat können<br />
Anleger von weiter steigenden US-Zinsen profitieren. Der<br />
Kurs des USD Zins Zertifikats (ISIN: DE0009187294) partizipiert<br />
an der Wertentwicklung des US-Dollar und der<br />
über die Anlagedauer anfallenden Zinsen. Die Zinsen werden<br />
dabei in den Basiswert reinvestiert. Da der Basiswert<br />
in US-Dollar gerechnet wird, das Zertifikat aber in Euro<br />
Lieber US-Dollar und US-Zinsen im Depot?<br />
Foto: Pixabay-kalhh<br />
notiert, besteht für Anleger ein FX-Risiko. Währungsgeschützt<br />
ist das Produkt nicht, heißt ein gegenüber dem<br />
Euro steigender US-Dollar erhöht den Ertrag aus den Zinsen,<br />
ein schwächerer Greenback reduziert diesen.<br />
Das ohne Laufzeitbegrenzung ausgestattete Zertifikat simuliert<br />
eine Investition in Tagesgeldzinsen in US-Dollar.<br />
Das Produkt bildet 1:1 die Wertentwicklung des BNP Paribas<br />
Money Market Total Return Index USD ab. Es hat keine<br />
Laufzeitbegrenzung. Der Zins wird in das Produkt reinvestiert.<br />
Der Kurs des Zins Zertifikats wird durch zwei Komponenten<br />
bestimmt: die Wertentwicklung der jeweiligen<br />
Währung und die über die Anlagedauer anfallenden Zinsen.<br />
Die Höhe des Zinses kann sich täglich ändern und ist<br />
abhängig von den aktuellen Tagesgeldzinsen in den USA.<br />
Und da zeigte sich zuletzt das untere Band des Fed-Zinsziels<br />
als gute Richtschnur. Nach der letzten Zinserhöhung<br />
liegt die Spanne für den Leitzins bei 1,75 auf 2,0 Prozent:<br />
1,78% an Zins bietet aktuell das USD-Zinszertifikat der<br />
BNP Paribas. Ein Blick in die Bloomberg-Datenbank zeigt,<br />
dass dies beständig mehr werden dürfte. So wird laut Analystenkonsens<br />
die Marke von 2,0% im Spätherbst überschritten,<br />
zur Jahresmitte 2019 werden in etwa 2,5<br />
Prozent erwartet. Das ist in jenes Niveau, das derzeit spanische<br />
Staatsanleihen mit 30jähriger Laufzeit zahlen, in<br />
Deutschland sind’s 1,1 Prozent. <<br />
INFO US-DOLLAR (EUR/USD) FX ZINS ZERTIFIKAT<br />
ISIN: DE0009187294<br />
aktueller Zinssatz p.a.: 1,78%<br />
Produkt: Zins Zertifikat<br />
Währungsgesichert: nein<br />
Basiswert: BNP Paribas Erster Börsetag: 18.05.2015<br />
Money Market Total Return<br />
Managementgebühr: 0,15%<br />
Index USD<br />
mehr zum Produkt<br />
Laufzeit: open end
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG IV<br />
Der günstigste Einstiegs-<br />
Zeitpunkt: garantiert<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Den richtigen Einstiegszeitpunkt in ein Investment<br />
zu finden ist eine Krux. Die RCB<br />
hilft bei diesem Problem mit einer Neuemission.<br />
‘Best Entry’ steht für die günstigste<br />
aller Kaufmöglichkeiten mit Blick<br />
nach vorne. Das Thema: Dividendenaktien.<br />
Die Statistiken sind bekannt: Langfristig machen Dividenden<br />
bis zu 50 Prozent der Wertentwicklung<br />
einer Aktie aus. In Zeiten kaum vorhandener Erträgen<br />
aus Anleihen oder Spareinlagen sind es auch<br />
immer mehr konservative Anleger, die Dividenden als Alternative<br />
entdecken. Dividendenstarke Aktien wird der<br />
DAS PRODUKT<br />
Bei einer fünfjährigen Laufzeit<br />
besteht die Chance<br />
auf einen Gewinn von bis<br />
zu 50 Prozent. Das Risiko<br />
ist auf 10 Prozent beschränkt.<br />
Vorteil zugesagt, dass sie zumeist<br />
höhere Eigenkapitalquote<br />
und stabilere<br />
Kapitalströme haben, als ‘normale’<br />
Unternehmen. Das<br />
macht die ausschüttungsstarken<br />
Gesellschaften weniger<br />
krisenanfällig und deshalb<br />
schwanken deren Kurse auch weniger stark als die anderer<br />
Werte.<br />
Bekannt ist aber auch die Börsenweisheit, dass der Gewinn<br />
im Einkauf liegt. Heißt möglichst günstig gekauft<br />
zu haben. Und jene vom „Sell in May and go away, but remember<br />
to come back in September“. Diese basiert auf<br />
der jahrzehntelangen Erfahrung am Aktienmarkt, wonach<br />
im Sommerhalbjahr weniger Renditen erwirtschaftet<br />
werden als im Winterhalbjahr. Was diesmal einige<br />
Strategen durchaus für möglich halten, gibt es doch Unsicherheitsfaktoren,<br />
wie die Gefahr eines Handelskonfliktes<br />
zwischen China und den USA.<br />
Problemlöser. Genau hier kommt das Nominierungsprodukt<br />
der RCB zur Wahl zum Fonds des Monats Juni ins<br />
Spiel. Denn der Best Entry Dividendenaktien Winner 90%<br />
löst dieses Timing-Problem und bietet eher sicherheitsorientierten<br />
Anlegern eine interessante Veranlagungsmöglichkeit.<br />
Grund: Der Best Entry Mechanismus sichert<br />
Dividendenaktien gelten als weniger volatil, denn der<br />
Gesamtmarkt.<br />
Foto: Pixabay geralt<br />
automatisch den besten Einstiegszeitpunkt während des<br />
3-monatigen Best Entry-Zeitraumes im Sommer - der<br />
tiefste Kurs wird als Referenzstand für den Anleger als<br />
Kaufkurs festgelegt.<br />
Das Kapitalschutz-Zertifikat eignet sich somit für Anleger,<br />
die weiter von einer positiven Entwicklung der globalen<br />
Dividendenkaiser (globale Aktientitel mit hoher<br />
Dividendenrendite) ausgehen, gleichzeitig aber einen<br />
Großteil ihres investierten Kapitals abgesichert wissen<br />
wollen.<br />
So funktioniert’s. Anleger profitieren an Kursgewinnen<br />
des STOXX Global Select Dividend 100 Index von bis zu<br />
plus 50 Prozent (der Cap beträgt 150%). An Kursverlusten<br />
partizipieren Anleger bis zu 10 Prozent, da bei negativeren<br />
Wertentwicklungen der Kapitalschutz von 90% der nominale<br />
am Laufzeitende (Sept. 2023) greift.<br />
Mit Emission dieses Zertifikats beginnt die 3-monatige<br />
Best Entry-Phase. Der niedrigste Schlusskurs des zugrundeliegenden<br />
STOXX Global Select Dividend 100 Index während<br />
dieses Zeitraums (29.06. - 28.09.<strong>2018</strong>) wird am Ersten<br />
Bewertungstag als Startwert (Referenzkurs) festgehalten.<<br />
INFO BEST ENTRY DIVIDENDENAKTIEN WINNER 90%<br />
ISIN: AT0000A219Q4<br />
27.09.2023<br />
Produkt: Kapitalschutz-Zertifikat<br />
Nennbetrag: 1000 Euro<br />
Basispreis: 90% des anfänglichen<br />
Referenzstands = 90% Ka-<br />
Basiswert: STOXX Global Select<br />
Dividend 100 EUR Price pitalgarantie<br />
Index<br />
Cap: 150%<br />
Emissionstag: 29.06.<strong>2018</strong><br />
Rückzahlung: Cash<br />
1. Bewertungstag: 28.09.<strong>2018</strong><br />
mehr zum Produkt<br />
Letzter Bewertungstag:
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG III<br />
Gut abgesicherte Chance<br />
am Sekundärmarkt<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Der deutschen Top-Aktie Adidas wird noch<br />
weiteres Kurspotenzial bescheinigt. Anlegern,<br />
die auch bei einem allfälligen Kursrückgang<br />
die Chance auf Ertrag haben<br />
möchten, können diese Aktie nun um 15%<br />
unter Börsekurs kaufen.<br />
DAS PRODUKT<br />
Bei einer halbjährigen<br />
Laufzeit besteht die<br />
Chance auf einen Gewinn<br />
von bis 3,1 Prozent. Dies<br />
bei einem Risikopuffer von<br />
10 Prozent.<br />
Der deutsche Sportartikelkonzern Adidas zählt im<br />
bisherigen Jahresverlauf zu den 3 Top-Aktien am<br />
Frankfurter Börsenparkett. Mehr als 10 Prozent<br />
waren mit der Aktie bis dato zu verdienen, während der<br />
Gesamtmarkt im Minus liegt. Nicht nur die Fußball WM<br />
in Russland entfachte das Interesse der Anleger, auch die<br />
jüngste Konzernentwicklung wurden positiv aufgenommen.<br />
So liegt das durchschnittliche<br />
Kursziel der<br />
Analysten derzeit auch bei<br />
knapp 220 Euro, was rund 30<br />
Euro über der aktuellen Notiz<br />
liegt. Immerhin stattet Adidas<br />
dieses Jahr zwölf Mannschaften<br />
mit Trikots aus, soviel wie<br />
kein anderer Sportartikler, darunter die Favoriten<br />
Deutschland, Spanien und Argentinien. Adidas-Chef Kasper<br />
Rorsted geht davon aus, dass der Konzern in diesem<br />
Jahr mehr als jene acht Mio. Trikots verkaufen wird, die<br />
2014 abgesetzt wurden. Die Firma PR Marketing prognostiziert<br />
allerdings, dass Adidas nur 10 Mio. offizielle Spielbälle<br />
verkaufen wird, gegenüber den letztmaligen 14,5<br />
Millionen Bällen in 2014. Im Heimmarkt Deutschland<br />
dürfte es für Adidas jedenfalls rund laufen: Denn Fußballfans<br />
sitzt bei unserem nördlichen Nachbarn bei dieser<br />
Weltmeisterschaft das Geld für Trikot, Fähnchen und<br />
Schals lockerer als noch vor vier Jahren. Im Schnitt sind<br />
die Fans bereit, 22,75 Euro für WM-Devotionalien zu zahlen,<br />
sagt Benjamin Zimmermann, Co-Leiter einer von der<br />
Stuttgarter Universität erstellten Studie. Während der<br />
WM 2014 waren es 11,26 Euro.<br />
Gut waren bereits die Zahlen zum Jahresauftakt: Das Betriebsergebnis<br />
legte im Vergleich zum Vorjahr um gut 17<br />
Prozent auf 746 Mio. Euro zu. Der Umsatz wuchs wegen<br />
Mit Discount-Zertifikaten kann eine Aktie günstiger gekauft<br />
werden, als diese an der Börse notiert. Foto: Adidas<br />
des starken Euro nur um 1,9 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro.<br />
Währungsbereinigt lag das Plus bei 10 Prozent. Unter dem<br />
Strich blieben dem im deutschen Börsenindex DAX notierten<br />
Konzern 542 Mio. Euro - um 17,4 Prozent mehr als<br />
im ersten Quartal 2017. Der häufigere Verzicht auf Rabattaktionen<br />
und der starke Absatz bei höherwertigen,<br />
meist teuren Produkten hat in Verbindung mit Kostensenkungen<br />
den starken Währungseffekt weitgehend wettgemacht<br />
- und die Ertragssituation zum Jahresbeginn<br />
weiter verbessert, heißt es im Quartalsbericht.<br />
Chance Zweitmarkt. Ein sich bereits seinem Laufzeitende<br />
näherndes Produkt wird von HSBC als Zertifikat des<br />
Monats Juni nominiert. Die Story: Das Discount-Zertifikat<br />
auf die Adidas-Aktie notiert unter seinem aus heutiger<br />
Sicht voraussichtlichem Rückzahlungs-Kurs. Hier steht es<br />
164,9 zu 170 Euro. Denn dieses Zertifikat verfügt über<br />
einen eingebauten Cap bei 170 Euro - an Kursgewinnen<br />
darüberhinaus partizipieren Anleger nicht. Den aktuell<br />
über dem Rückzahlungskurs liegenden Kurs der Adidas-<br />
Aktie - rund 20 Euro - können Anleger somit als Sicherheitspuffer<br />
sehen. Heißt: Solange die Aktie Ende des<br />
Jahres nicht um mehr als 10% unter dem aktuellen Niveau<br />
notiert, gibt’s eine aufs Jahr hochgerechnete Rendite von<br />
5,9 Prozent.<<br />
INFO DISCOUNT-ZERTIFIKAT AUF ADIDAS<br />
ISIN: DE000TD8L765<br />
Bewertungstag: 21.12.<strong>2018</strong><br />
Produkt: Kapitalschutz-Zertifikat<br />
Erster Börsetag: 13.03.2017<br />
Puffer zum Cap: 10,4%<br />
Basiswert: adidas<br />
Max. Rendite: 3,1% / Kurs<br />
Cap: 170 Euro<br />
Produkt: 164,9 Euro<br />
Bezugsverhältnis: 1:1<br />
mehr zum Produkt
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG II<br />
Mit dem Leder rollt<br />
auch der Rubel<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Das Thema der Stunde ist wohl die Fußball<br />
WM in Russland. Folgedessen schickte die<br />
Erste Group eine Aktienanleihe auf drei Unternehmen,<br />
die auf den Werbewert der WM<br />
hoffen: die Teamausrüster Adidas, Nike und<br />
Puma - Fallschirm inklusive.<br />
Seit Mitte Juni dreht sich die halbe Welt um König Fußball,<br />
die WM-Endrunde in Russland ist in vollem Gange.<br />
Auch die Sportartikelkonzerne freuen sich auf das Ereignis<br />
der Superlative: Umgerechnet rund 16 Mrd. Euro hat<br />
Russland offiziellen Regierungsangaben zufolge in die Vorbereitung<br />
gesteckt. Unter anderem wurden zwölf Stadien in elf<br />
Städten neu gebaut bzw. modernisiert<br />
und die Infrastruktur<br />
IM VERGLEICH<br />
Adidas<br />
verbessert.<br />
Mit dem größten Werbeeffekt<br />
Umsatz 2017: 21,22 Mrd. €<br />
durch die WM kann die Sportartikelindustrie<br />
rechnen. Dabei<br />
Gewinn 2017: 1,42 Mrd. €<br />
Unternehmenswert: 41,1 Mrd. steht Adidas schon jetzt als Sieger<br />
fest - zumindest im Duell<br />
der Ausrüster. Denn gleich zwölf Teams laufen in Russland<br />
mit den drei Streifen des deutschen Konzerns auf. Erzrivale<br />
und Weltmarktführer Nike aus den USA kommt auf zehn<br />
Mannschaften, Puma auf drei. Als offizieller Partner des Weltfußballverbands<br />
FIFA stellt Adidas auch den Spielball und rüstet<br />
die Schiedsrichter aus. IM VERGLEICH<br />
Auf diese drei Größen der<br />
Nike<br />
Sportartikelkonzerne gibt es<br />
von der Erste Group eine neue Umsatz 2017: 31,53 Mrd. €<br />
Protect Multi-Aktienanleihe, die Gewinn 2017: 3,89 Mrd. Euro<br />
auch als Nominierung für die Unternehmenswert :75,4 Mrd.<br />
Wahl zum Zertifikat des Monats<br />
Juni ins Rennen geschickt wird.<br />
So funktioniert’s. Die Schlusskurse der Adidas-, der Pumaund<br />
der Nike-Aktie vom 28.6.18 werden als Startkurs für die<br />
Protect Multi Sport-Anleihe fixiert. Bei 60 Prozent davon befinden<br />
sich die während des Betrachtungszeitraums (durchgehend,<br />
Schlusskursbasis) aktivierten Barrieren. Unabhängig<br />
Adidas ist im WM-Finale jedenfalls zu sehen, egal welche<br />
Mannschaften es schaffen - des Balls wegen Foto: Adidas<br />
vom Kursverlauf der Aktien und wo die Aktien in einem Jahr<br />
notieren, erhalten Anleger am Ende der Laufzeit einen Zinskupon<br />
in Höhe von 6,70 Prozent pro Jahr gutgeschrieben.<br />
Wenn alle drei Aktien während des gesamten Betrachtungszeitraums<br />
oberhalb der jeweiligen Barriere (60%) notieren,<br />
wird die Anleihe am Schluss der Laufzeit mit ihrer<br />
Nominale von 100 Prozent zurückbezahlt. Auch dann, wenn<br />
alle drei Aktienkurse nach einer zwischenzeitlichen Barriereberührung<br />
eines Titels am Bewertungstag,<br />
(24. Juni 2019),<br />
IM VERGLEICH<br />
Puma<br />
wieder oberhalb der Startkurse<br />
notieren, wird die Anleihe<br />
mit 100 Prozent<br />
Umsatz 2017: 4,14 Mrd. Euro<br />
Gewinn 2017: 137,0 Mio. Euro<br />
zurückbezahlt.<br />
Unternehmenswert : 7,17 Mrd. Befindet sich hingegen eine<br />
oder mehrere Aktie(n) nach<br />
der Barriereberührung im Vergleich zum Startkurs am<br />
Schluss im Minus, erfolgt die Tilgung der Aktienanleihe entsprechend<br />
der negativen prozentuellen Wertentwicklung der<br />
am schlechtesten gelaufenen Aktie.<br />
Kurz nach eine Zahl für die Branche an sich: Der globale<br />
Sportartikelmarkt wird von Analysten bis Ende 2023 auf mehr<br />
als 210 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dies entspricht einer<br />
jährlichen Wachstumsrate von rund 4 Prozent.<<br />
INFO 6,70 % ERSTE GROUP PROTECT MULTI SPORT<br />
<strong>2018</strong>-2019<br />
ISIN: DE000DS8BAT5<br />
Barrierebeobachtung: durchgehend<br />
Produkt: Aktienanleihe<br />
Währung: Euro<br />
Basiswerte: Adidas, Nike Puma<br />
Nominale: 1000 Euro<br />
Kursfixierung: 28.06.<strong>2018</strong><br />
Rückzahlung: Cash<br />
Bewertungstag: 24.06.2019<br />
mehr zum Produkt<br />
Kupon: 6,7 Prozent<br />
Barriere: 60 Prozent
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG I<br />
Angriff aus dem<br />
Fernen Osten<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Deutsche Bank X-markets schickt ein Index-<br />
Zertifikat mit Chinas Antwort auf Amazon,<br />
Google und Co ins Rennen um das Zertifikat<br />
des Monats. Denn BAT ist das neue<br />
FANG.<br />
Der frisch aufgeflammte Zollstreit zwischen den USA<br />
und China zeigt schlussendlich wohl eines: so ganz<br />
kampflos möchte die aktuelle (Wirtschafts-)Supermacht<br />
den Thron für den heranstürmenden Herausforderer<br />
aus dem Fernen Osten<br />
IM VERGLEICH<br />
nicht überlassen. Ähnliches<br />
Umsatz<br />
zeigt sich, wenn man von der<br />
Makro- in die Mikroökonomie<br />
Alibaba 2017: 37,83 Mrd. $<br />
herabsteigt - egal woher der<br />
Amazon 2017: 177,87 Mrd. $<br />
bisherige Marktführer kam<br />
Baidu 2017: 13,4 Mrd. $ (zumeist die USA), er sieht<br />
Google 2017: 110,86 Mrd. $ sich nun mit einem Herausforderer<br />
konfrontiert, der aus<br />
Tencent 2017: 35,22 Mrd. $<br />
dem Land mit dem größten<br />
Facebook 2017: 40,65 Mrd. $<br />
künftigen Wachstumspotenzial<br />
kommt - und Stück für<br />
Stück zum wichtigsten Absatzmarkt aller multinationaler<br />
Konzerne wird: China.<br />
Picken wir uns die zuletzt erfolgreichste Branche der<br />
Mikroökonomie heraus: das Internet. Und dort das erfolggewordene<br />
Synonym für den Aufstieg des Sektors:<br />
FANG. Die Kombination aus Facebook, Amazon, Netflix<br />
und Google. Das entsprechende Zertifikat der Deutsche<br />
Bank X-markets legte seit der<br />
Emission im Februar 2016 auf<br />
Euro-Basis rund 160 Prozent zu.<br />
IM VERGLEICH<br />
Bei Alibaba, Tencent und Co Gewinn<br />
waren es im gleichen Zeitraum<br />
Alibaba 2017: 10,11 Mrd. $<br />
sogar etwa 200 Prozent. Und<br />
Amazon 2017: 2,48 Mrd. $<br />
damit ist das Ende der Fahnenstange<br />
zumindest langfristig sicher<br />
nicht erreicht, so das Google 2017: 24,47 Mrd. $<br />
Baidu 2017: 2,11 Mrd. $<br />
Urteil des Gros’ der Branchenanalysten.<br />
Womit wieder die<br />
Tencent 2017: 8,79 Mrd. $<br />
Facebook 2017: 18,19 Mrd. $<br />
Deutsche Bank X-markets ins<br />
Foto: Alibaba<br />
Spiel kommt - und deren Nominierung zur Wahl des Zertifikat<br />
des Monats Juni: ein frisch emittiertes Index-Zertifikat<br />
auf den BAT-Index, Synonym für ein<br />
gleichgewichtetes Portfolio aus den chinesischen Tech-Aktien<br />
Baidu (Suchmaschine), Alibaba und Tencent - die Pendants<br />
zu den US-FANG-Größen (wobei Alibaba Chinas<br />
führender Online-Händler ist und seine Tochtergesellschaft<br />
Ant Financial führend<br />
IM VERGLEICH<br />
im Bereich mobile Bezahlsysteme.<br />
Tencent ist vor allem in<br />
Unternehmenswert<br />
den Bereichen Soziale Netzwerke,<br />
Spiele und digitales<br />
Alibaba: 524,89 Mrd. $<br />
Amazon: 579,18 Mrd. $<br />
Bezahlen unterwegs. Der<br />
Baidu: 87,92 Mrd. $<br />
Konzern hält zudem einen<br />
Google: 704,98 Mrd. $ großen Anteil am zweitgrößten<br />
Online-Händler JD.Com.<br />
Tencent: 502,42 Mrd. $<br />
Alibaba und Tencent treiben<br />
Facebook: 523,17 Mrd. $<br />
auch das Geschäft mit Cloud<br />
Computing stark voran).<br />
Mit dem neuen Zertifikat können Anleger eins zu eins<br />
an der Wertentwicklung dieser drei Aktien ohne Laufzeitbegrenzung<br />
und ohne Managementgebühren teilnehmen.<br />
Der BAT-Index wird von der ICF BANK AG als Net Total Return<br />
Index berechnet, Nettodividenden werden also in<br />
den Index reinvestiert. <<br />
INFO BAT-INDEX ZERTIFIKAT<br />
ISIN: DE000DS8BAT5<br />
Währung Basiswert: Euro<br />
Produkt: Index-Zertifikat Quanto: nein<br />
Basiswerte: BAT-Index (Alibaba,<br />
Baidu, Tencent)<br />
Emissionstag: 24.05.<strong>2018</strong><br />
Bezugsverhältnis: 1:1<br />
Laufzeit: endlos<br />
Gebühren: 0,0%<br />
Währung Produkt: Euro<br />
mehr zum Produkt
BÖRSE EXPRESS<br />
ERSTE Smart Invest Garant<br />
Innovativ investieren.<br />
Mit der Garantie der Erste Group<br />
• Anleihe mit globalem,<br />
breit gestreutem Anlagemix<br />
• Kapitalgarantie am Laufzeitende<br />
• Emittentenrisiko beachten<br />
• Kursschwankungen während<br />
der Laufzeit möglich<br />
Mehr<br />
erfahren!<br />
produkte.erstegroup.com/smartinvest<br />
Dies ist eine Werbemitteilung. Die vollständigen Informationen zum jeweiligen Finanzprodukt [Basisprospekt,<br />
Endgültige Bedingungen, allfällige Nachträge, ggf. Basisinformationsblatt („BIB“)] liegen am Sitz der Emittentin<br />
Erste Group Bank AG, Am Belvedere 1, 1100 Wien während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos auf bzw. sind<br />
auf der Website www.erstegroup.com/emissionen abrufbar. Stand: März <strong>2018</strong><br />
Anzeige