01.07.2018 Aufrufe

KUNSTINVESTOR AUSGABE JULI 2018

Kunst als Kapitalanlage AUSGABE JULI 2018 Chefredakteur: Michael Minassian

Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE JULI 2018
Chefredakteur: Michael Minassian

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Erfolgreiche Auktionen in Wien- Sammlung Herbert Looser<br />

18. Art Bodensee- David Claerbou- Bodies of Work- 'type brut'<br />

Olaf Nicolai- 100 beste Plakate 17- ‚Viennacontemporary‘<br />

<strong>JULI</strong> <strong>2018</strong>


KUNST.INVESTOR Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazin<br />

<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />

stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle<br />

Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen<br />

Themen, die nationalen und internationalen<br />

Kunstmärkte betreffend. So spannend war der<br />

Kunstmarkt noch nie- besonders dieser Monat wird<br />

turbulent: Die Kalender der Sammler und<br />

Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen<br />

und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem<br />

Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es<br />

keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche<br />

nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität<br />

und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt<br />

mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt<br />

und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität<br />

kräftig zu. Kunst ist ein interessantes Portfolio und<br />

unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment.<br />

Inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Auch<br />

der ganz „normale“ Kunstliebhaber, der ein Bild bei sich<br />

zuhause an die Wand hängt, wird damit zu einem<br />

Überzeugungstäter. Er kultiviert später einen sehr<br />

selektiven Blick. Er wird daran gemessen; es ist seine<br />

ganz persönliche Visitenkarte. Mit diesem Bild zeigt er<br />

ein Stück von sich, ein Stück von dem, woran er glaubt,<br />

ein Stück von seinen Gefühlen, Hoffnungen, Ängsten.<br />

Eine intensive Auseinandersetzung mit Kunst ist ohne<br />

emotionale Beteiligung nicht möglich……..<br />

Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den<br />

richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit<br />

fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten<br />

Topstories, wichtigen Nachrichten und aktuellen<br />

Themen begeistern. Lesen Sie die aktuelle Ausgabe<br />

<strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo Sie sich ein aktuelles Bild über<br />

den Kunst- & Geldmarkt verschaffen können- eine<br />

wirklich gute Investition.<br />

Viel Lesespaß wünscht Ihnen<br />

Michael Ruben Minassian<br />

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />

Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />

1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920-<br />

9045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © MAK Wien, „100 Beste Plakate 17“,<br />

Grafik: Alex Large, Liane Sommers und Jürgen Fehrmann (Gestaltung), "Keep It Real, Plakat Avatar", Druck: Medialis Offsetdruck<br />

GmbH, Deutschland, © Alex Large, Liane Sommers, Jürgen Fehrmann/100 Beste Plakate e.V.


KUNST.INVESTOR News<br />

JINY LAN<br />

THE WORLD IS SOMETIMES FLAT,<br />

SOMETIMES ROUND<br />

Jiny Lan- „left, right?“, 2014-17<br />

Berlin- In einer Welt in der Wahrheit und Wahrhaftigkeit<br />

immer wieder durch Wahrheitsclaims und Wahrheitsverdrehungen<br />

irregeführt werden, sind Wahrheit und<br />

Scheinwahrheit kaum zu unter-scheiden. Jiny Lan<br />

kreiert in ihren Gemälden eine Narration, die zwischen<br />

eigener fiktionaler Erzählung und gegenwärtigen oder<br />

historischen Bezügen changiert. In ihren neuen<br />

bildnerisch gestalteten Szenerien unter dem Titel The<br />

World is Sometimes Flat, Sometimes Round, zu sehen<br />

im Projektraum schultz contemporary, scheint nichts<br />

real zu sein im Sinne von wahrhaftig. Alles scheint der<br />

Phantasie zu entspringen. Doch bei näherer<br />

Betrachtung flicht die, 1970 in Xiuyan im Osten Chinas<br />

geborene Künstlerin Reales in ihre surrealen Welten.<br />

Beim Betrachten ihrer Gemälde scheint das ein oder<br />

andere Motiv vertraut. Dies kann zum einen an Jiny<br />

Lans Bildprotagonisten liegen, zum anderen an ihren<br />

medienwirksamen Bildern, die es bis in die New York<br />

Times schaffen, wie ihr Selbstportrait als Frau von Mao<br />

Zedong. Oder an ihrer systematischen Arbeitsweise,<br />

denn jedes Bild übernimmt Elemente seines<br />

Vorgängerbildes und gibt Elemente wiederum an das<br />

nachfolgende weiter – in etwa wie Gene, die geerbt<br />

oder vererbt werden. So entstehen Serien und ganze<br />

Epen. Die Motive sind sorgfältig gewählt und dienen oft<br />

als Symbol, das die östliche mit der westlichen<br />

Kulturgeschichte verbindet. In Who is the Ruler of This<br />

World zeigt sie Mao Zedong als süßes, unschuldiges<br />

Baby und visualisiert gleichzeitig den Schrecken der<br />

Geschichte, der noch immer virulenten Mao-<br />

Vergangenheit. Das Baby hält ein Tablett in der rechten<br />

Hand. Darauf steht ein tapferer Soldat mit<br />

hocherhobenem Arm, wie wir ihn von Anselm Kiefers<br />

heroischen Sinnbildern aus den Jahren 1967-70<br />

kennen. Kiefer bezieht sich auf die grausame deutsche<br />

Nazi-vergangenheit. Vielleicht lässt es sich so<br />

formulieren: Beide Künstler erkunden auf ihre Weise<br />

das Trauma eines verheerenden Pathos, das die Hybris<br />

einer Vorstellung von weltbeherrschender Macht erfand<br />

und schließlich einen ganzen Kontinent an den Rand<br />

des Abgrunds stürzte und der noch immer nicht ganz<br />

gebannt ist. Jiny Lan studierte von 1991-94 an der<br />

Academy of Fine Arts in Zhejiang, China. 1995<br />

emigrierte sie nach Deutschland und pendelt seither<br />

zwischen China und Europa. Sie ist Gründungsmitglied<br />

der Bald Girls, der ersten chinesischen feministischen<br />

Künstlerinnengruppe und stellt u.a. in Beijing, Berlin,<br />

Düsseldorf, Hongkong, New York und Paris aus.<br />

[Foto:© Galerie Michael Schultz Berlin]


KUNST.INVESTOR News<br />

BERND KIRSCHNER<br />

RESONANZ<br />

BERND KIRSCHNER- THE OTHER SIDE OF THE HORIZON, <strong>2018</strong><br />

Berlin- Wasser ist das zentrale Element – heute, in<br />

Zeiten von Klimawandel und Ressourcenknappheit,<br />

sowie vor Hunderten von Jahren in den<br />

Schöpfungsmythen fast aller Kulturen. Wasser<br />

repräsentiert Leben, aber auch Tod. Der 1980 im<br />

bayerischen Memmingen geborene Künstler greift in<br />

seiner Malerei die Macht des Wassers auf.<br />

Reminiszenzen an den Ozean und seinen ständigen<br />

Wandel, scheinen Kirschner zu leiten. Öl- oder<br />

Acrylfarbe und Leinwand sind seine Materialien; Rot<br />

und Blau seine dominanten Farben; das Wechselspiel<br />

von Figuration und Abstraktion sein Stilmittel. In seinen<br />

Bildräumen zeigt er Darstellungen von Seen und<br />

Pfützen, Oberflächen und Unterwelten, Wellen und<br />

Kreisen, Menschen über der See und Gestalten unter<br />

der See. Seine Werke erzählen von Mythologien,<br />

Legenden und manchmal auch vom Zwiegespräch mit<br />

dem unendlichen Bildervorrat älterer Kunstwerke. Das<br />

Bild als Resonanzraum. Parallel zur Natur erschafft es<br />

sich aus der Erinnerung immer wieder neu, Elemente<br />

werden gespiegelt, Wesen erscheinen und<br />

verschwinden, selbständige Zellen zirkulieren unter der<br />

Oberfläche wie aufplusternde Quallen, die sich im<br />

Rhythmus bewegen. Auf Nichts ist Verlass; lässige<br />

Momente der Zweisamkeit verflüchtigen sich im Nebel<br />

oder werden vom Fluss der Farben verdrängt. Der<br />

Künstler beginnt seine Arbeitsweise immer mit dem<br />

Aufspannen der Leinwand, mit einer vagen Stimmung<br />

im Kopf, verdünnte Farbe auf die Leinwand auftragend,<br />

nicht überall, aber Schicht für Schicht, bis die Tonalität<br />

stimmt, er aus dem Bild heraus Platzierungen<br />

vornimmt, experimentiert, bis durch den Malakt selbst<br />

Bilder entstehen. Erst dann setzt der Intellekt ein, hier<br />

allerdings sehr bewusst und mit höchster Anspannung,<br />

bearbeitet der Künstler seinen Vorrat an Formen, nimmt<br />

Reduktionen und Verdichtungen vor bis das<br />

Schemenhafte zum realen Bild wird – Abstraktes und<br />

Figuratives den Resonanzraum bestimmen. Da gibt es<br />

lesbare Bilder mit verschwommenen Welten, die beim<br />

Betrachten ganz einfach zu verstehen scheinen, doch<br />

dann wird aus einer amorphen Komposition plötzlich<br />

ein Wesen, das sich einschmeichelt in die<br />

Unterwasserwelt, beunruhigt und Fragen aufwirft. Am<br />

Ende unseren Blick schärft, der suchend weitere<br />

Entdeckungen macht. Bernd Kirschner studierte freie<br />

Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden<br />

Künste Stuttgart. Für sein Werk wurde er zahlreich<br />

ausgezeichnet. 2016 erhielt er eine Gastprofessur in<br />

Hangzhou, China. Er stellt in Galerien und Kunsthallen<br />

aus in Budapest, Istanbul, New York, Paris, Dresden,<br />

Berlin, Peking und Seoul. [Foto:© Galerie Michael<br />

Schultz Berlin]


http://www.kunsthallewien.at/#/de


KUNST.INVESTOR News<br />

David Claerbout<br />

The Pure Necessity, 2017, Ausstellungsansicht Unlimited Basel, Foto: Andrea Rosetti<br />

Courtesy of David Claerbout und Galerie Esther Schipper, Berlin | Bildrecht, Wien, <strong>2018</strong><br />

Die Sommerausstellung im Kunsthaus Bregenz widmet<br />

sich dem Belgier David Claerbout. Claerbout gehört zu<br />

den renommiertesten und wichtigsten Videokünstlern<br />

weltweit. Durch seine Auseinandersetzung mit<br />

Fotografie und Film entwickelte er ein besonderes<br />

Interesse an Zeit. Seine Werke, in denen sich<br />

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu<br />

überwältigenden Momenten in zeitlicher Ausdehnung<br />

verbinden, stellen tiefgreifende philo-sophische<br />

Überlegungen zu unseren Vorstellungen über Zeit und<br />

Realität, Erinnerung und Erfahrung sowie über<br />

Wahrheit und Fiktion dar. Charakteristisch sind seine<br />

extrem verlangsamten Bild-sequenzen: Bewegte Bilder<br />

kommen nahezu zum Stillstand. Claerbout erreicht<br />

diese Effekte über Diaserien oder über<br />

computergenerierte Methoden, die Bewegtbilder zu<br />

Stand-bildern gefrieren lassen. Das Resultat ist eine<br />

erhöhte Aufmerksamkeit der Betrachter/innen, die sich<br />

der ver-langsamten Zeit ausliefern und sich ihr anpassen.<br />

Das Kunsthaus Bregenz ist – mit seiner<br />

auratischen Präsenz und sensiblen Lichtführung – ein<br />

idealer Ort für diese Form der Wahrnehmung. Für Die<br />

reine Notwendigkeit / The Pure Necessity (2016),<br />

unterzieht Claerbout den Kinderbuch- und Filmklassiker<br />

Das Dschungelbuch von 1967 einer Überarbeitung.<br />

Tiere werden nicht menschengleich, sondern durch<br />

Computer-animation in ihrem artgerechten Verhalten<br />

dargestellt. Besucher/innen der Sommerausstellung<br />

David Claerbout können Die reine Notwendigkeit / The<br />

Pure Necessity (2016) als Außenprojektion vor dem<br />

Kunsthaus Bregenz erleben. Olympia (The real-time<br />

disintegration into ruins of the Berlin Olympic stadium<br />

over the course of a thousand years) (2016) ist eine<br />

digitale Rekonstruktion des Olympiastadions in Berlin.<br />

David Claerbout scannte jeden Stein des berühmten<br />

Nazi-Gebäudes und fertigte eine täuschend echte 3D-<br />

Version an. Seine Darstellung in Realzeit ist auf<br />

tausend Jahre berechnet. Steine erodieren, Pflanzen<br />

sprießen. Selbst die aktuelle Wettersituation wird über<br />

die Daten einer Webcam simuliert – ist der Himmel über<br />

Berlin wolkenlos, so ist er es auch im Film. Claerbout<br />

errechnet und rendert die Zukunft, aber auch das Jetzt.<br />

Olympia ist eine Reflexion über Zeit und<br />

Wahrnehmung, Impressionismus im digitalen Zeitalter.<br />

[Kunsthaus Bregenz, Dauer bis 7. Oktober <strong>2018</strong>- Foto:<br />

© KUB]


KUNST.INVESTOR News<br />

Bodies of Work<br />

Katharina Gruzei, aus der Serie Bodies of Work, 2017, © Bildrecht, Wien, <strong>2018</strong><br />

Die Auseinandersetzung mit Arbeit ist ein zentrales<br />

Thema der Künstlerin Katharina Gruzei. In der Serie<br />

Bodies of Work befasst sie sich mit der Linzer<br />

Schiffswerft (ÖSWAG). Gruzei begleitete über einen<br />

Zeitraum von zwei Monaten mit ihrer Kamera den Bau<br />

eines großen Fährschiffs. Mann und Maschine<br />

erweisen sich im industriellen Schaffensprozess als<br />

perfekt aufeinander abgestimmt. Gruzei sieht den<br />

„Arbeiterkörper“ in diesem Zusammenhang als<br />

„Verhandlungsort für die stets aktuellen Diskurse um<br />

den Stellenwert und die Veränderung von Arbeit.“ Die<br />

Künstlerin fotografierte auch außerhalb der<br />

Betriebszeiten in der Werft. Wenn sich die Dunkelheit<br />

über das Firmenareal legt und der Lärm der Maschinen<br />

verhallt, zeigen sich die Motive in einem anderen Licht.<br />

Die fremdartig wirkenden Szenarien erweitern den<br />

repräsentierten Realitätsausschnitt um neue Zeit- und<br />

Raumbezüge. Der fotografische Befund dieser Serie<br />

reicht demnach weit über einen dokumentarischen<br />

Ansatz hinaus. Katharina Gruzei wurde 1983 in<br />

Klagenfurt geboren. Sie studierte an der Universität für<br />

künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, an der<br />

University of California, Santa Barbara und an der<br />

Universität der Künste, Berlin. Die Künstlerin arbeitet<br />

neben Fotografie mit Film, Video, Installationen, Sound<br />

und Projekten im öffentlichen Raum. [ Kuratorin: Brigitte<br />

Reutner, Ausstellungsdauer: 15. Juni bis 19. August<br />

<strong>2018</strong> - Foto © LENTOS]


Ihre Werbung wirkt im<br />

@kunstinvestor<br />

www.kunstinvestor.at<br />

Mail anzeigen@kunstinvestor.at<br />

Telefon +43.2243.21723<br />

Mobile +43.664.946.7039<br />

Wir sind auch auf den wichtigsten Social Media Kanälen vertreten<br />

KUNST.INVESTOR News


KUNST.INVESTOR News<br />

Continuum<br />

Stanisław Drożdż, Continuum, 1973/<strong>2018</strong>, mural<br />

Berlin- Mit der Gruppenausstellung Continuum werden<br />

zum ersten Mal die Werke von Stanisław Dróżdż, On<br />

Kawara, Jarosław Kozłowski, Roman Opałka, Barbara<br />

Schmidt Heins und Gabriele Schmidt Heins präsentiert.<br />

Das Gefühl von Fortdauer, Zeit und Raum, das den<br />

Menschen von Anbeginn der Zivilisation begleitet,<br />

erlaubt es uns, hier und jetzt bewusst unsere Existenz<br />

zu definieren. Zu glauben, dass wir Teil eines<br />

Prozesses sind, dessen Kontinuität ein Sinn ergibt. Das<br />

Konzept des Raum-Zeit-Kontinuums wurde im frühen<br />

Zwanzigsten Jahrhundert von den Physikern Albert<br />

Einstein und Hermann Minkowski entwickelt. Es<br />

scheint, dass das Thema seitdem erschöpft wurde.<br />

Interessanterweise jedoch, haben in den 1970er Jahren<br />

viele Konzeptkünstler versucht, das Continuum auf ihre<br />

Weise zu visualisieren und sich dem Thema intuitiv<br />

anzunähern. In dieser Zeit wurde das Prozessuale zur<br />

untrennbaren Komponente der künstlerischen Praxis.<br />

[Ausstellungsdauer bis 8. September - Foto: GALERIE<br />

ŻAK | BRANICKA]


KUNST.INVESTOR News<br />

Raumbezogen 02<br />

Resonanz (Work in progress), <strong>2018</strong> © Stefan Wischnewski<br />

Die für diese Ausstellung entstandene raumgreifende<br />

Installation Resonanz bezieht sich auf die besonderen<br />

architektonischen Vorgaben der großflächigen Wand<br />

von 14 x 6,6 m. Darüber hinaus will sie auch die<br />

Strömungen, Schwingungen und Strukturveränderungen<br />

verkörpern, denen ein Gebäude –<br />

besonders auch dieses historisch bedeutsame<br />

Jugendstilhaus – im Wandel der Zeit ausgesetzt ist. Die<br />

markante Wand ist überzogen mit einem Netzraster,<br />

der sich in den Raum hinein bis zur Treppe ausdehnt –<br />

wodurch eine Entgrenzung der Wandoberfläche<br />

stattfindet. Auf der extrahierten Resonanzfläche wird<br />

ein geschichteter Farbverlauf sichtbar, der eine<br />

reliefartige Struktur erkennen lässt und dadurch den<br />

Eindruck einer formhaften, lebendig wirkenden<br />

Wandoberfläche vermittelt, die den Betrachter/die<br />

Betrachterin weiter durch den Raum führt. Sämtliche<br />

Arbeiten, die in dieser Ausstellung zu sehen sein<br />

werden, sind gefertigt aus kleineren oder größeren<br />

Ballsportnetzen, wie sie beim Tennis, beim Basketball<br />

oder für Fußballtore verwendet werden. Sie zeigen die<br />

Vorliebe Stefan Wischnewskis für dieses ursprünglich<br />

bewegliche, in sich zusammenfallende Material, das er<br />

durch ein spezielles Auftragen vieler Farbschichten<br />

bildhauerisch zu eigenständigen Skulpturen entwickelt<br />

und verfestigt – wie die kleinen Objekte der Serie<br />

weave (englisch für „weben“), die als amorphe Gebilde<br />

an der Wand hängen oder als Mobiles im Raum<br />

schweben. Wischnewskis Arbeit Empire – schon der<br />

Name dieses Objekts verweist auf eine andere<br />

Zeitepoche – stellt einen aus 53 vom Künstler<br />

individuell verknoteten und verschweißten Ballnetzen<br />

gebildeten imperialen Kronleuchter dar, der im<br />

Eingangsbereich des Kunstraums hängen wird, ein<br />

Kunstraum, der in einem Jugendstilhaus von 1898<br />

eingerichtet und 2016 neu gestaltet wurde. Somit<br />

werden nicht nur Räume, sondern auch Zeiten<br />

miteinander verwoben. Stefan Wischnewski ist in<br />

Neumünster geboren und hat in der Akademie der<br />

Bildenden Künste in München Bildhauerei studiert.<br />

Nach Studienaufenthalten an verschiedenen<br />

Kunstuniversitäten lebt und arbeitet er heute in<br />

München. [Ausstellungsdauer: 14. Juni bis 6.<br />

September - Foto: © Kunstraum Nestroyhof]


KUNST.INVESTOR News<br />

Collector’s World<br />

Ein Blick in die Sammlung Hilger.<br />

Von Beuys bis Warhol<br />

ERRÓ, Opus Mao (Hollande), 1989- Acryl auf Leinwand,Hilger Collection<br />

Im Juni zeigt das Museum Angerlehner eindrucksvolle<br />

Werke aus der Hilger Collection. Unter dem Titel<br />

„Collector’s World“ wird eine künstlerische<br />

Weltenlandschaft dargeboten. Unterteilt wird diese Welt<br />

in vier Kategorien: Pop, Mythos, Wirklichkeit und Vision.<br />

Werke von KünstlerInnen wie Erró, Jeff Koons, Oswald<br />

Oberhuber, Sara Rahbar, Andy Warhol und Erwin<br />

Wurm werden dabei präsentiert. The Hilger Collection<br />

umfasst Werke der österreichischen Moderne und der<br />

internationalen zeitgenössischen Kunst: Malerei,<br />

Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, sowie Videound<br />

Fotoarbeiten. Geprägt ist der Bestand vor allem<br />

auch durch die vielen Reisen und daraus resultierenden<br />

internationalen Kontakte, die Ernst Hilger knüpfte.<br />

Dabei interessiert sich der Sammler nicht nur für<br />

herausragende und oft außergewöhnliche Positionen<br />

österreichischer Kunst, sondern seit langem auch für<br />

die Kunst aus den osteuropäischen Ländern und für<br />

deren politisches und sozialkritisches Potential. Ebenso<br />

geht sein Blick über die Grenzziehungen der<br />

„westlichen Kunst“ hinaus. So gelangten iranische<br />

Malerei, chinesische Fotografie, salvadorianische<br />

Skulpturen und südafrikanische Videoarbeiten früh in<br />

die Sammlung, noch bevor die jeweilige künstlerische<br />

Strömung großes Echo in Museen oder Presse fand.<br />

Die Auswahl der KünstlerInnen von Oswald<br />

Oberhuber bis Gérard Fromanger, von Sara Rahbar bis<br />

Kosta Tonev zeigt auch, dass es Ernst Hilger kein<br />

Anliegen war den Mainstream der jüngsten<br />

Kunstgeschichte abzubilden, sondern, dass er<br />

besondere, oft widerspenstige und nicht leicht<br />

kategorisierbare Positionen große Bedeutung beimisst.<br />

Im Vordergrund der von der Kuratorin Katarzyna<br />

Uszynska präsentierten Auswahl stehen visionäre,<br />

mythologische, aber auch politisch-gesellschaftliche<br />

Themen in der Kunst, die über nationale und kulturelle<br />

sowie mediale und formale Zuordnungen<br />

hinausreichen. Dabei wurden von der Kuratorin<br />

wesentliche Aspekte und Interessen der Sammlung<br />

gebündelt, um einen Blick auf die für einen Sammler<br />

wichtige künstlerische Welt zu eröffnen.


KUNST.INVESTOR News<br />

Leo Zogmayer, 0`00``,2017, Gummi, 22x33x4cm<br />

Schwarz-weiß aber auch grau<br />

Mit der jährlichen Präsentation von Mitgliedern der 18<br />

niederösterreichischen Kunstvereine, die mit dem<br />

Landesverband verschränkt sind, wird dem Auftrag<br />

auch heimische Positionen zu zeigen Rechnung<br />

getragen. Dies soll auch auf die lokalen Szenen<br />

zurückwirken und macht das Dokumentationszentrum<br />

für Moderne Kunst in St. Pölten zu einem Player mit<br />

lokaler und regionaler Relevanz. Damit wird<br />

insbesondere die niederösterreichische Kunstszene mit<br />

einer entsprechenden Präsentationsmöglichkeit<br />

unterstützt. Angestrebt wird somit ein stärkerer<br />

Austausch einzelner Künstlerinnen und Künstler aus<br />

Niederösterreich sowie den diversen Kunstszenen im<br />

Bundesland. Die Ausrichtung dieser jährlichen<br />

Ausstellung orientiert sich dabei an spezifischen<br />

Themen und künstlerischen Fragestellungen. Jeder<br />

Kunstverein entsendet eine Vertreterin oder ein<br />

Vertreter, die mit einem spezifischen Werkblock in den<br />

Fokus gestellt werden. Dies soll durch die Einbindung<br />

heimischer Künstlerinnen und Künstler in eine<br />

besonders ausgerichtete Programmatik gewährleistet<br />

sein, Das Thema der diesjährigen Ausstellung der<br />

Kunstvereine steht unter dem Motto „schwarz_weiß<br />

aber auch grau“. (Foto: © NOEDOK)


KUNST.INVESTOR Messe<br />

18. Art Bodensee in Dornbirn<br />

Copyright: Thomas Feuerstein<br />

Die Art Bodensee wird diesen Sommer noch<br />

internationaler. Unter den rund 60 Galerien der<br />

Sommerkunstmesse vom 13. bis 15. Juli in Dornbirn<br />

sind Neuzugänge aus Spanien, Italien und<br />

Deutschland. Eine Sonderschau der Galerie<br />

Hollenstein, ein Skulpturenschwerpunkt des Kunstraum<br />

Dornbirn und eine Installation des Künstlerinnen-Duos<br />

Fulterer/Scherrer ergänzen das Angebot. Die<br />

Übersiedelung der Art Bodensee in die neuen<br />

Messehallen der Architekten Marte.Marte im<br />

vergangenen Jahr hat dem Format viel positives Echo<br />

beschert. Klein und fein präsentiert sich der Kunstsalon<br />

auch in diesem Sommer. „Die Art Bodensee ist eine<br />

Verkaufsmesse und steht für Handel, aber auch für<br />

entspannten Kunstgenuss. Auch auf 5000<br />

Quadratmetern neuer Messearchitektur bleibt die<br />

Atmosphäre persönlich. Das wissen Besucher und<br />

Sammler, die gern hier kaufen, zu schätzen“, bestätigt<br />

Messe-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel.<br />

Fixstarter und Newcomer: Rund 60 Galerien hat das<br />

neue dreiköpfige Beraterinnen-Team aus Projektleiterin<br />

Isabella Marte, Architektin Marina Hämmerle und<br />

Kulturvermittlerin Ingrid Adamer ausgewählt. „Es sind<br />

heuer mehrere spanische Galerien neu vertreten. Die<br />

Messe bekommt mehr internationales Flair“, freut sich<br />

Isabella Marte. Neuzugänge gibt es auch aus<br />

Deutschland und Italien. Die Mischung von<br />

überregionalen und heimischen Ausstellern, von<br />

namhaften Galerien und spannenden Newcomern,<br />

prägt das Profil der Art Bodensee. Fixstarter aus der<br />

Region sind unter anderem die Galerien Arthouse,<br />

Feurstein, Maximilian Hutz, am Hofsteig und die<br />

Galerie.Z.


KUNST.INVESTOR Messe<br />

Copyright: Lukas Hämmerle<br />

Sonderschau mit textiler Installation: Inmitten der<br />

Präsentationen der Galerien ist die Sonderschau eine<br />

der Attraktionen der Kunstmesse. Als nichtkommerzielle<br />

Institution wurde die Galerie Hollenstein –<br />

Kunstraum und Sammlung aus Lustenau – eingeladen,<br />

eine prominente Fläche in der Halle 11 zu bespielen.<br />

Die textile Installation „Epoca 7“ ist die erste<br />

Kooperation der Künstlerin Selina Reiterer (geboren<br />

1985 in Bregenz) und der Gestalterin Daniela Fetz<br />

(geboren 1981 in Au/Bregenzerwald). Ausgehend von<br />

einem alten Stickmuster, entwerfen Reiterer/Fetz mit<br />

Formen, Farben und Stoffbahnen inmitten der Halle<br />

eine textile Landschaft als begehbaren Bereich. „Epoca<br />

7“ ist sowohl Kommentar zur Standardisierung von<br />

kreativen Produktionsprozessen, als auch Reaktion auf<br />

die spezifische, kleinteilige Architektur einer solchen<br />

Messe.<br />

Zeitgenössische Skulptur: Der Kunstraum Dornbirn<br />

ist mit Skulpturen von zwei prominenten Tiroler<br />

Künstlern vertreten. Parallel zu seiner Ausstellung<br />

„Clubcannibal“ im Kunstraum zeigt Thomas Feuerstein<br />

auf der Messe das Edelstahl-Duroplast-Objekt „Deep<br />

and Hot“. Das Werk des Konzept- und Medienkünstlers<br />

ist an der Schnittstelle von Wissenschaft und<br />

Philosophie angesiedelt. Eine Vorschau auf die Herbst-<br />

Ausstellung im Kunstraum bietet der Bronzeguss von<br />

Elmar Trenkwalder. In den monumentalen Objekten<br />

des 1959 geborenen Künstlers verschmelzen<br />

architektonische Gebilde mit organischen Formen aus<br />

der Natur.<br />

Hellsbells: Durch ihre Wandmalereien von<br />

überdimensional gezeichneten Frauenkörpern wurde<br />

das Künstlerinnenduo Gabriele Fulterer und Christine<br />

Scherrer bekannt. Für die Art Bodensee realisieren die<br />

seit 2007 kooperierenden Künstlerinnen die Installation<br />

„hellsbells. vanité. neijiaquan“ auf der elliptisch<br />

geformten Glasfassade der Halle 10. Das Motiv einer<br />

geballten Faust, mit Ringen bewehrt, streckt sich den<br />

Besuchern beim Eingang entgegen. Die Geste ist<br />

zweideutig – zum Schlag geballt oder geschlossen<br />

einen inneren Kampf austragend? Für Projektleiterin<br />

Isabella Marte präsentiert sich die Art Bodensee in<br />

diesem Jahr wieder als spannende Plattform: „Das<br />

umfangreiche Rahmenprogramm und die Kooperations-<br />

Formate machen die Messe für Aussteller und<br />

Besucher noch attraktiver.“ (Foto: Messe Dornbirn)


KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />

Ashley Hans Scheirl, Grünes Ohr, <strong>2018</strong>, Courtesy Galerie Crone


KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />

Man About Town magazineJuergen Teller, Beatrice Dalle No.12, Man About Town Magazine Cover Spring/Summer 2017<br />

Paris, 2017, Courtesy Christine König Galerie<br />

Viennacontemporary<br />

27.–30. September <strong>2018</strong><br />

„Wiens Kunstszene ist über nur alte kunsthistorische<br />

Schätze hinausgewachsen und ich bin sehr glücklich,<br />

dass viennacontemporary zu dieser neuen, vor frischer<br />

Energie strotzenden Generation gehört. Besonders<br />

dankbar bin ich für die Unterstützung der zahlreichen<br />

bedeutenden Institutionen, die ihr umfangreiches<br />

Wissen so großzügig mit uns teilen. Die Messe hat<br />

einen einzigartigen Charakter entwickelt und, wie auch<br />

in den vorangegangenen Jahren, wollen wir das Beste<br />

aus Österreich und der CEE-Region zeigen. Durch die<br />

weltweit höchste Konzentration an osteuropäischen<br />

Galerien und dank ihrer kontinuierlich anwachsenden<br />

internationalen Reichweite – mit besonderem Fokus auf<br />

die aufstrebenden Kunstmärkte – sticht<br />

viennacontemporary im kompetitiven Kunstmarkt<br />

hervor“, sagt Christina Steinbrecher-Pfandt,<br />

künstlerische Leiterin von viennacontemporary. Von 27.<br />

bis 30. September <strong>2018</strong> versammelt<br />

viennacontemporary einmal mehr über 100 Galerien<br />

und Institutionen aus 23 Ländern unter dem Dach der<br />

historischen Marx Halle. Als einzige Kunstmesse, die<br />

den Osten und Westen in sorgfältig kuratierten<br />

Ausstellungen vereint, sticht viennacontemporary als<br />

Ort aufregender Neuentdeckungen hervor. Die<br />

Aussteller, die von Wiens wichtigsten Galerien über<br />

internationale Top-Player bis zu aufstrebenden<br />

Junggalerien reichen, präsentieren ihre besten<br />

KünstlerInnen – etablierte Größen ebenso wie<br />

aufstrebende Entdeckungen. Ein dichtes Angebot von<br />

Sonderschauen, wie ZONE1 und Explorations, sowie<br />

anspruchsvolle Begleitveranstaltungen, wie das Talks<br />

Programm und Spezialführungen, runden das reiche<br />

Kunstangebot ab und machen es allen<br />

Besuchergruppen zugänglich.


KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />

Ekaterina Shapiro-Obermair, Targets, 2017, Courtesy of Ani Molnár Gallery


KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />

„Wir freuen uns, viennacontemporary <strong>2018</strong> im Rahmen<br />

unseres kulturellen Engagements in osteuropäischen<br />

und südosteuropäischen Ländern zu unterstützen. Als<br />

die führende Bank der CEE-Region ist es unsere<br />

Verantwortung, die Zivilgesellschaft und kulturelle<br />

Entwicklung in der Region zu unterstützen.<br />

viennacontemporary, die sich in unbekannte<br />

Traditionen und überraschende Praktiken der<br />

zeitgenössischen Kunst in CEE-Regionen vorwagt, ist<br />

eine passende Plattform für diese Bestrebungen. Eine<br />

lebendige und freie Kunstszene ist unentbehrlich für<br />

moderne Demokratien”, meint Boris Marte, Leiter des<br />

Erste Innovation HUB. „Wir sind hocherfreut darüber,<br />

dass wir die Marx Halle als Standort für<br />

viennacontemporary sicherstellen und bereits die<br />

Messetermine für die kommenden zehn Jahre fixieren<br />

konnten. Dies beweist unser beharrliches Engagement<br />

und ermöglicht uns volle Konzentration auf ein hohes<br />

Dienstleistungsniveau für unsere Gäste”, so Renger<br />

van den Heuvel, Geschäftsführer von<br />

viennacontemporary.<br />

ZONE1: Solopräsentationen junger österreichischer<br />

KünstlerInnen: ZONE1, kuratiert von Victoria Dejaco<br />

(IT/AT), ist eines der unbestrittenen Highlights der<br />

Messe. Dieser Sonderteil widmet sich ausschließlich<br />

den Solopräsentationen österreichischer KünstlerInnen<br />

unter 40 Jahren. Dejaco, eine junge, in Österreich<br />

lebende Kuratorin, stellt sich der Herausforderung, die<br />

besten ihrer Altersgenossen auszuwählen. ZONE1<br />

rückt frische und aufregende Positionen in den<br />

Mittelpunkt und enttäuscht nie als Ort der<br />

Neuentdeckungen und Überraschungen.<br />

Explorations: Der neue Programmpunkt Explorations<br />

zeigt kuratierte Standpräsentationen bei ausgewählten<br />

Galerien. Er vereint ein breites Spektrum künstlerischer<br />

Praktiken unter dem Aspekt herausragender Qualität<br />

und unkonventioneller Ansätze. Der Programmpunkt<br />

wird vom in Berlin lebenden kuratorischen Berater<br />

Nadim Samman (UK/DE) geleitet, dessen frischer<br />

Zugang zur Kunst bereits bei zahlreichen<br />

internationalen Ausstellungen und Biennalen für<br />

Begeisterung sorgte.<br />

Talks: Das tägliche viennacontemporary Talks<br />

Programm, kuratiert von Kimberly Bradley (DE/AT),<br />

behandelt die drängendsten Fragen der<br />

zeitgenössischen Kunstszene – von Politik und<br />

Eventkultur über Wirtschaftsfragen bis zu<br />

Zukunftsspekulationen. Hochkarätige internationale<br />

KünstlerInnen, KuratorInnen, KritikerInnen,<br />

MuseumsdirektorInnen und SammlerInnen teilen ihr<br />

umfangreiches Wissen und beleuchten die<br />

hochkomplexen Hintergründe der globalisierten<br />

Kunstwelt.<br />

Collectors Talks: Die „A-live” Interview-Serie der<br />

Plattform Artload gewährt im Rahmen der<br />

viennacontemporary exklusive Einblicke in die<br />

Herausforderungen und Strategien im Aufbau einer<br />

bedeutsamen Kunstsammlung, zeigt individuelle<br />

Ansätze von Sammlungen auf und erwägt<br />

Möglichkeiten, private Kunstsammlungen zum Dienste<br />

der Gesellschaft einzusetzen. Durch Interviews mit den<br />

einflussreichsten SammlerInnen des internationalen<br />

Kunstkreises bietet Artload sowohl lokale als auch<br />

globale kritische Perspektiven auf zeitgenössische<br />

Kunst.<br />

Media Talks: Bereits zum dritten Mal bietet<br />

viennacontemporary einer beeindruckenden Bandbreite<br />

von Medien, die ihre Sicht auf die zeitgenössische<br />

Kunstwelt verlautbaren, eine Bühne. (Foto: ©<br />

viennacontemporary)


KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />

Christoph Schirmer, 0-DREI-18, <strong>2018</strong>, Courtesy Bechter Kastowsky Galerie


KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘<br />

Irmina Stas, Untitled, 2017, Photo Piotr Bekas, Courtesy of the artist and Le Guern Gallery


Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“<br />

Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk<br />

Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten,<br />

Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies<br />

zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien<br />

verziert sind.<br />

Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich<br />

gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die<br />

Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum<br />

glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große<br />

Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten<br />

Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der<br />

imposanten Innenräume nach außen.<br />

Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige<br />

Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die<br />

naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den<br />

prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis<br />

heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine<br />

Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und<br />

eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe<br />

200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell<br />

nummerierten Messingplakette versehen.<br />

Features<br />

Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik<br />

Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel<br />

Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale<br />

Spielart & Kontrollierbarkeit<br />

Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien<br />

Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz<br />

Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten<br />

Einzelsaitenaufhängung<br />

Handgefertigt in Österreich


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Philip Guston, ohne Titel, 1957, Öl auf Papier auf Hartfaserplatte, 63,5 x 88,9 cm, erzielter Preis € 470.860<br />

Traditionell stark!<br />

Resümee erstes Auktionshalbjahr <strong>2018</strong> im Dorotheum<br />

Nach dem besten Geschäftsjahr in der Geschichte des<br />

Dorotheum konnte das Auktionshaus auch <strong>2018</strong> ein<br />

hervorragendes erstes Halbjahr für sich verbuchen.<br />

Zeitgenössische Kunst brillierte im ersten Halbjahr<br />

<strong>2018</strong>, mit vielen Preisen weit über den Erwartungen.<br />

Bei der Auktion am 16. Mai erreichte das aus der<br />

Sammlung des Objektkünstlers Gianni Colombo<br />

stammende Wandobjekt „Untitled (Escritura)“ des<br />

Brasilianers Jesús Rafael Soto 491.000 Euro. Zwei<br />

Versionen von Lucio Fontanas berühmten „Concetto<br />

spaziale“ aus den 1960er Jahren wechselten für<br />

552.000 und 539.800 Euro ihre Besitzer. Eine<br />

unbetitelte Arbeit des US-amerikanischen abstrakten<br />

Expressionisten Philip Guston kam auf ausgezeichnete<br />

470.860 Euro. Nach dem Weltrekord im Vorjahr für<br />

Emilio Vedova setzte das Dorotheum mit 430.000 bzw.<br />

234.800 Euro für zwei Arbeiten dieses Künstlers<br />

weitere Maßstäbe für dessen Marktwert.


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Balthasar van der Ast (1593/904 - 1657), Stillleben, Öl auf Holz, 64 x 102,3 cm, erzielter Preis € 369.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1960 Mercedes-Benz 300 SL Roadster, Ausstellungswagen der London Motor Show 1960, erzielter Preis € 899.000<br />

Weitere Highlights kamen von Yayoi Kusama, Hans<br />

Hartung, Victor Vasarely, Asger Jorn, Maria Lassnig,<br />

Carla Accardi oder von Katharina Grosse. Zwischen<br />

Gegenwartskunst und Design angesiedelt ist der<br />

seltene Tisch von Giacomo Manzù, ein 1963 für die<br />

eigene Wohnung angefertigtes Unikat. 271.400 Euro<br />

war er einem Design-Liebhaber bei der Auktion „Design<br />

First“ wert. Bei den österreichischen Künstlern der<br />

Moderne reüssierten Arbeiten von Kolo Moser, Oskar<br />

Laske, Alfons Walde und Gustav Klimt mit hohen<br />

Ansteigerungen. Traditionell stark präsentierte sich bei<br />

der Auktion „Gemälde des 19. Jahrhunderts“ am 25.<br />

April <strong>2018</strong> die österreichische Kunst, unter anderem mit<br />

Werken von Johann Baptist Reiter und den<br />

Stimmungsimpressionisten wie Marie Egner, Olga<br />

Wisinger-Florian, Tina Blau. Eine Sensation für sich<br />

waren die 1,425 Millionen Euro für eine historische<br />

Holzskulptur aus Papua-Neuguinea aus der berühmten<br />

Sammlung Carlo Monzino. Der so genannte Monzino<br />

Uli, 17./19. Jahrhundert, war am 21. Juni <strong>2018</strong> Star-Los<br />

der Auktion „African and Oceanic Art“ gewesen. An die<br />

Spitze der Verkäufe des ersten Halbjahres<br />

katapultierten sich auch Klassische Fahrzeuge, die<br />

perfekt Schönheit wie praktischen Nutzen mit<br />

Investment verbinden. 899.000 Euro wurden am 23.<br />

Juni <strong>2018</strong> für einen 1960 Mercedes-Benz 300 SL<br />

Roadster, 663.800 Euro für den Maserati Mistral<br />

Spyder 3700 bewilligt. (Foto: © Dorotheum)<br />

Jesús Rafael Soto (Ciudad Bolívar 1923–2005 Paris). Ohne Titel (Escritura), 1974, auf der Rückseite signiert, datiert 1974<br />

und gewidmet, Holz, Draht, Farbe und Nylonsaiten, 102 x 172 x 30 cm, erzielter Preis € 491.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Lucio Fontana, Concetto Spaziale, Attesa, 1964/65, Dispersionsfarbe auf Leinwand, 46 x 38 cm, erzielter Preis € 552.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1966 Maserati Mistral Spyder 370, einer von nur 125 Mistral Spyder, erzielter Preis € 663.800<br />

Mercedes und Maserati……..<br />

93 Prozent Verkaufsquote, großartige Preise bei Auktion<br />

„Klassische Fahrzeuge“ am 23. Juni im Dorotheum Wien Vösendorf<br />

Schnell bewegen sich die Old- und Youngtimer auf der<br />

Straße - lange dauerten am 23. Juni im Fahrzeug und<br />

Technik Zentrum Wien in Vösendorf bei der<br />

Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge“ die vielen<br />

Bietgefechte im randvollen Saal und am Telefon: Die<br />

meisten der 103 angebotenen Fahrzeuge wechselten<br />

den Besitzer, allen voran der Mercedes-Benz 300 SL<br />

Roadster von 1960. 899.000 Euro war diese in<br />

sensationell unrestauriertem Zustand befindliche<br />

Autolegende einem Oldtimer-Fan am Telefon wert.<br />

Einen der besonders kräftigen Szenenapplause an<br />

diesem Nachmittag erntete zu Recht der seltene,<br />

schwarze 1966 Maserati Mistral Spyder 3700, um den<br />

zwei Saalbieter minutenlang kämpften und der<br />

schließlich hervorragende 663.800 Euro erlöste. Bei<br />

350.200 Euro klingelte die Auktionsglocke für den Mille-<br />

Miglia-Gewinner von 1947, den 1938 Lancia Aprilia<br />

Spider Touring. Mit sensationellen 294.200 Euro, weit<br />

über den Erwartungen, wurde das BMW 327/28 Sport-<br />

Kabriolett von 1939, zugeschlagen. Unter den weiteren<br />

Top-Preisen: 260.600 Euro für den 2011 Porsche 997<br />

Speedster (der Nummer 333 von 356 gebauten), €<br />

103.500 für den 1960 Jaguar XK Roadster, € 143.000<br />

für die Rekonstruktion eines Pur Sang Bugatti Type 51<br />

von 1931. Und für den 1975 Renault Alpine (€ 66.700)<br />

gab es obendrauf gleich einen Kuss im Auktionssaal.<br />

(Foto: Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1960 Mercedes-Benz 300 SL Roadster, Ausstellungswagen der London Motor Show 1960, erzielter Preis € 899.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1938 Lancia Aprilia Spider Touring, erzielter Preis € 350.200


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1939 BMW 327/28 Sport-Kabriolett, deutsche Auslieferung, seit 1948 in Österreich, erzielter Preis € 294.200


Ihre Werbung wirkt im<br />

@kunstinvestor<br />

www.kunstinvestor.at<br />

Mail anzeigen@kunstinvestor.at<br />

Telefon +43.2243.21723<br />

Mobile +43.664.946.7039<br />

Wir sind auch auf den wichtigsten Social Media Kanälen vertreten


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

VON KOPF BIS FUSS AUF SISI EINGESTELLT<br />

Schirm und Schuhe von Kaiserin Elisabeth bei Kaiserhaus-Auktion<br />

des Dorotheum erfolgreich versteigert<br />

Der Hype um Kaiserin Elisabeth ist ungebrochen – bis<br />

nach Asien eilt Sisis Ruf. Dementsprechend hoch<br />

gesteigert wurden am 18. Juni <strong>2018</strong> bei der<br />

Kaiserhaus-Auktion des Dorotheum Dinge aus dem<br />

persönlichen Besitz der legendären Kaiserin. Von Kopf<br />

bis Fuß auf Sisi eingestellt war die Schloss Schönbrunn<br />

Kultur- und Betriebsgesellschaft, die Sisis schwarze<br />

Satinschuhe und deren schwarzen Seiden-<br />

Sonnenschirm für 21.250 sowie 18.750 Euro wieder<br />

nach Schönbrunn heimholte. Fast ebenso hoch in der<br />

Gunst der Sammler sind Artefakte aus dem<br />

persönlichen Besitz von Kaiser Franz Joseph. So<br />

fanden die aus feinstem Leder gearbeiteten<br />

Hausschuhe des Kaisers, bestätigt von<br />

Leibkammerdiener Eugen Ketterl, für 11.250 und 6.250<br />

Euro neue Besitzer. Das Titellos der Auktion, das<br />

hervorragende, von Julius von Blaas angefertigte<br />

Porträt Kaiser Franz Josephs I. zu Pferd, erlöste 22.500<br />

Euro. (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Kaiserin Elisabeth von Österreich: Persönlicher Sonnenschirm als Königin von Ungarn, schwarze Seide, durchbrochen gearbeitete<br />

Seidenstickerei mit floralen Motiven, elfenbeinfarbiger Griff mit gravierter Initiale "E" mit St. Stephanskrone, um 1890, erzielter Preis € 18.750<br />

Kaiserin Elisabeth von Österreich: Paar persönliche Satinschuhe, schwarze Seide, Perlenstickerei, Maschendekoratoin, Ledersohle,<br />

Länge 25 cm, dazu gesiegelte Karte und Unterschrift des Leibkammerdieners Eugen Ketterl, erzielter Preis € 21.250


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Arnulf Rainer, Ohne Titel (Proportionsstudie), Öl und Collage auf Papier auf dünnem Karton<br />

aufkaschiert, 64 x 51,5 cm (Karton: 100 x 70 cm), 1953, Ausrufpreis € 55.000


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

RAINER – WEILER – BOECKL<br />

9. Kunstauktion der RESSLER KUNST AUKTIONEN - 24. September <strong>2018</strong><br />

212 Kunstwerke mit einer Rufpreissumme von 1,4<br />

Millionen Euro wurden gesammelt. Obwohl der<br />

Schwerpunkt des Angebots nach wie vor auf<br />

zeitgenössischer österreichischer Kunst liegt, fällt die<br />

hohe Zahl an Werken internationaler Größen des<br />

Kunstmarkts auf: Pablo Picasso, Andy Warhol, A. R.<br />

Penck, Markus Lüpertz, Damien Hirst, Pierre<br />

Alechinsky, Martin Kippenberger u.v.a. sind in der<br />

Auktion vertreten. Die größte Aufmerksamkeit werden<br />

aber doch Highlights der heimischen Kunstentwicklung<br />

finden:<br />

ARNULF RAINER, Proportionsstudie: Die<br />

Proportionsstudien von 1953 und 1954 sind deshalb so<br />

rar, weil der Künstler die meisten in einem Anflug von<br />

Verzweiflung nach dem großen Misserfolg seiner<br />

Ausstellung in der Galerie Würthle (1954) vernichtet<br />

hat. Trotzdem nehmen sie in seinem Oeuvre eine<br />

wichtige Position ein. Mit ihnen unternahm Rainer erste<br />

ernsthafte Versuche mit kräftiger Farbe, nachdem er bis<br />

dahin vor allem zeichnerisch gearbeitet hatte. Seine<br />

Übermalungen sind ohne die intensive<br />

Auseinandersetzung mit den Proportionen von<br />

Farbgewichten bzw. Flächenverteilungen nicht<br />

vorstellbar. Auch die Kreuzform, längst eines der<br />

Markenzeichen Rainers, entwickelte sich in dieser Zeit.<br />

Die Proportionsstudie Arnulf Rainers startet in der<br />

Auktion bei € 55.000.<br />

MAX WEILER, Durchblick Chromoxydgrün: Es ist<br />

kein Zufall, dass Peter Weiermair als Cover für sein<br />

1980 erschienenes Buch „Über Max Weiler“ dieses Bild<br />

ausgewählt hat – es ist eines seiner eindrucksvollsten<br />

Werke. Wer sich heute für die wunderbaren Gemälde<br />

Weilers begeistert, kann kaum nachvollziehen, wie<br />

umstritten der Künstler seinerzeit war. Seine Fresken<br />

für die Theresienkirche auf der Innsbrucker Hungerburg<br />

gerieten zum Skandal, weil Weiler die Kreuzigungsszene<br />

mit Tiroler Bauern bevölkert hat. Auch um seine<br />

zwei großen Wandmalereien für den Innsbrucker<br />

Bahnhof gab es wilde Auseinandersetzungen. Das in<br />

Eitempera auf Leinwand 1977 ausgeführte Werk startet<br />

in der Auktion bei € 65.000.<br />

HERBERT BOECKL, Maler und Modell III: Um das<br />

weite Spektrum eines der wichtigsten österreichischen<br />

Maler des 20. Jahrhunderts zu erfassen, muss man<br />

sich vergegenwärtigen, dass Boeckl bereits 1913<br />

gemeinsam mit Schiele und Klimt ausstellte, also voll<br />

anerkannt war. Im 2. Weltkrieg etablierte er den<br />

Abendakt an der Akademie, der bis heute mit dem<br />

Zusatz „legendär“ geschmückt wird, um seine<br />

Bedeutung verständlich zu machen. Mit dem Fresko<br />

„Apokalypse“ in der Engelkapelle der Abtei Seckau<br />

setzte Boeckl einen letzten künstlerischen Meilenstein.<br />

Unser Bild entstand 1964, also durchaus in zeitlicher<br />

(und künstlerischer) Nähe zu Seckau, und war<br />

mehrfach im Belvedere ausgestellt. Das 120 x 148<br />

große Gemälde startet in der Auktion bei € 65.000.<br />

Die Auktion weist aber viele andere hervorragende<br />

Kunstwerke auf: Arnulf Rainer ist in der Auktion etwa<br />

mit sieben Arbeiten vertreten, darunter „Fischen“ aus<br />

den 1970er Jahren. Von Hermann Nitsch gibt es ein<br />

Schüttbild, ein Triptychon und ein im Umfeld der<br />

Herodiade-Inszenierung entstandenes Gemälde. Von<br />

Franz West wird eine frühe (1972) Zeichnung offeriert.<br />

Es gibt mehrere frühe Plastiken von Oswald<br />

Oberhuber, eine „Hose“ von Erwin Wurm, mehrere<br />

Ölbilder von Hans Staudacher aus verschiedenen<br />

Schaffensperioden, ein großartiges Werk von Markus<br />

Prachensky und eine Gemeinschaftsarbeit von Herbert<br />

Brandl und Loys Egg, um nur einige zu nennen. (Foto:<br />

© Ressler Kunst Auktionen) Mehr Info


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Max Weiler, Durchblick Chromoxydgrün, Eitempera auf Leinwand, 86,5 x 91 cm, 1977, Ausrufpreis € 65.000


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Herbert Boeckl, Maler und Modell III, Öl auf Leinwand, 120 x 148 cm, 1964, Ausrufpreis € 65.000


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Josef Wittlich, 1975, Erzherzog Eugen, Tempera auf Papier, 101,7 x 73 cm, Courtesy Wasserwerk Galerie Lange


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

„type brut“<br />

„Durch Meditation und Kunst können wir uns mit Mutter Erde verbinden<br />

und unsere kooperative Natur bekräftigen, in dem wir die Umwelt<br />

als einen Teil unserer selbst erkennen.“ (Sulak Sivaraksa)<br />

Am Beginn der Kunstgeschichte steht die<br />

Höhlenmalerei, die erstmalig Abbildungen des<br />

Menschen – zumeist in Jagdszenen – zeigt. Seitdem ist<br />

die Darstellung des Menschen in der Kunst eine<br />

Konstante. In jeder Epoche hat man sich mit diesem<br />

Thema auseinandergesetzt, ob in der Bildhauerei, der<br />

Malerei und heutzutage auch in den neuen Medien. Die<br />

Art der Darstellung wurde vom jeweilig herrschenden<br />

Zeitgeist bestimmt, welcher wiederum von<br />

herausragenden Künstlern wie z. B. Leonardo Da Vinci,<br />

Pablo Picasso … geprägt wurde. Ein „Typ“ ist<br />

umgangssprachlich im besten Fall ein interessanter<br />

Mensch, der etwas Originelles an sich hat und einfach<br />

so ist, wie er ist. Es kann sein, dass sein Verhalten<br />

manchmal „roh“ bzw. „ungehobelt“ erscheint. Die<br />

Ausstellung „type brut“ zeigt Werke der Künstler aus<br />

Gugging, ihrer internationalen KollegInnen und<br />

autodidaktischer KünstlerInnen. Es werden Arbeiten<br />

von insgesamt 38 KünstlerInnen gezeigt, die sich auf<br />

völlig unterschiedliche Art und Weise der<br />

Menschendarstellung widmen. Es erwarten Sie<br />

Raritäten und Besonderheiten, angefangen bei den<br />

Menschendarstellungen der Künstlerin Karoline<br />

Rosskopf, dem Einladungsmotiv “Mensch” von Oswald<br />

Tschirtner, der zu den wichtigsten Vertretern der Art<br />

Brut zählt, der “Frau” von Johann Hauser aus Navratils<br />

Künstlergästebuch, den menschlichen Keramikköpfen<br />

in Kombination mit Tierpräparaten der Wiener<br />

Bildhauerin Julia Hanzl, bis hin zu den poppigen<br />

Figuren von Josef Wittlich. Der Mensch ist ein<br />

sinnliches Wesen und durch diese Ausstellung, welche<br />

das Kunstprojekt Hoky- Poky II von Müller-Divjak<br />

beheimatet, werden 4 der 5 Sinne angesprochen:<br />

Hören, Riechen, Sehen, und Tasten. Hoky-Poky II tritt<br />

als temporäre Architektur für die Sinne mit den<br />

ausgestellten Werken der Art Brut in Dialog und erlaubt<br />

einen anderen Blick, eine veränderte Wahrnehmung.<br />

[Galerie Gugging. Ausstellungsdauer: 17. Mai bis 17.<br />

September <strong>2018</strong>(Vernissage am Mittwoch, 16. Mai<br />

<strong>2018</strong> um19:00 Uhr) - Foto: © Galerie Gugging ]


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

x2014, She-He, Kat.Nr. 2014-008, Mischtechnik auf Hartfaserplatte/mixed media on hardboard, 50 x 71 cm, Courtesy Shaul Knaz


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

1988, Menschen/Humans, Kat.Nr. 88-009, Wachskreide, Deckfarben/crayons, topcoat paint, 43,8 x 62 cm, © Privatstiftung – Künstler aus Gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

August Walla, 1999, WALLA GUSTI, Acryl auf Leinwand, 120 x 160 cm, © Art Brut KG


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Julia Hanzl, 2017, Horned god, Objekt, 105 x 76 cm, Courtesy galerie gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Gérard Sendrey, 2017, Couple, Temperafarbe, 32 x 23,7 cm, Courtesy galerie gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Oswald Tschirtner, 1984, Mensch, Deckfarbe, 88 x 62,5 cm, © Privatstiftung - Künstler aus Gugging


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />

PICASSO – GORKY – WARHOL<br />

SAMMLUNG HUBERT LOOSER<br />

Hubert Looser mit Pablo Picasso, © Succession Picasso / Bildrecht, Wien, <strong>2018</strong>, Foto: Brechbühl<br />

„Hinter jedem Werk spürt man die Leiden- und Kennerschaft des Sammlers Hubert Looser. Eine markante Konstante seiner<br />

Sammlung ist die Linie, die sich sowohl in der Zeichnung als auch in der Skulptur niederschlägt. Dieses Kapitel machen wir in<br />

Krems zum Ausstellungsthema, veranschaulicht in den Meisterwerken von Pablo Picasso, Arshile Gorky, Andy Warhol und vielen<br />

anderen.“ Florian Steininger<br />

Die Schweizer Sammlung Hubert Looser zählt zu den<br />

herausragenden europäischen Privatsammlungen<br />

moderner und zeitgenössischer Kunst, die<br />

Surrealismus, abstrakten Expressionismus, Minimal Art<br />

und Arte povera zum Schwerpunkt haben. Die<br />

Ausstellung in der Kunsthalle Krems, die im Anschluss<br />

in das Kunsthaus Zürich wandert, veranschaulicht mit<br />

über 150 Werken aus der Sammlung, die von der<br />

Moderne bis in die Gegenwart reichen, das<br />

spannungsreiche Verhältnis zwischen Skulpturen und<br />

Arbeiten auf Papier. Ein großer, mannigfaltiger Bestand<br />

von Arbeiten auf Papier bildet den Grundstein der<br />

Sammlung Hubert Looser, eindrücklich ergänzt durch<br />

Gemälde und Skulpturen. Darunter finden sich etwa<br />

Werke von Arshile Gorky, Willem de Kooning, Cy<br />

Twombly, Andy Warhol, Agnes Martin, Roni Horn und<br />

Richard Serra sowie ein Werkblock von Schweizer<br />

Positionen, mit denen Hubert Looser seine Sammlung<br />

begründete. Vor allem die Linie und mit ihr die<br />

Zeichnung ist für ihn ein visuell-ästhetisches Manifest,<br />

ein Appell, sich intuitiv und feinfühlend mit Kunst<br />

auseinanderzusetzen. Die Zeichnungen zeigen in<br />

gewisser Weise das Concetto der Künstlerinnen und<br />

Künstler, sie sind der unmittelbare grafische<br />

Niederschlag ihrer prima idea, die auch fallweise ins<br />

Skulpturale oder in die großformatige Malerei<br />

weiterentwickelt wird. Oder die Zeichnung steht als<br />

solitäre Behauptung für sich: Puristische Linien<br />

markieren das Blatt Papier – ob figurativ bei Henri<br />

Matisse und Andy Warhol oder abstrakt bei Cy<br />

Twombly oder Brice Marden. Die frühen Schweizer<br />

Ankäufe der Sammlung Hubert Looser aus den 1960erund<br />

1970er-Jahren sind zumeist Arbeiten auf Papier.<br />

Diese Zeichnungen von Vertreter/innen des<br />

Surrealismus und des Informel werden Werken<br />

internationaler kunsthistorischer Größen wie Gorky oder<br />

de Kooning gegenübergestellt. So kommt es etwa zur<br />

spannenden Konfrontation einer Tuschzeichnung von<br />

Gorky aus den 1930er-Jahren mit Blättern von Serge<br />

Brignoni oder von Lenz Klotz’ kreiselnden Linien mit<br />

Twomblys kritzeligen Spuren auf dem Papier. Eigens<br />

für die Kunsthalle Krems schuf die französische<br />

Künstlerin Fabienne Verdier ein neues Werk. Die<br />

Ausstellung wirft einen frischen Blick auf die Werke und<br />

rückt das weniger Beachtete in den Fokus, um neue<br />

Erkenntnisse zu gewinnen. [Kunsthalle Krems, Dauer<br />

bis 4. November <strong>2018</strong> - Kurator: Florian Steininger,<br />

Foto © Kunsthalle Krems]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />

© The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./ Licensed by Bildrecht, Wien, <strong>2018</strong>, Foto / Photo: Sammlung Hubert Looser


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />

© Succession Picasso / Bildrecht, Wien / Vienna, <strong>2018</strong>, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />

Yves Klein ANT 37, ca. 1960 reines Pigment und Kunstharz auf Papier auf Leinwand / pure pigment and synthetic resin on paper on canvas 79<br />

x 29,5 cm © The Estate of Yves Klein c/o Bildrecht, Wien / Vienna, <strong>2018</strong>, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />

© The Estate of Magdalena Abakanowicz, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />

© The Willem de Kooning Foundation / Bildrecht, Wien / Vienna, <strong>2018</strong>, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Performance “Olaf Nicolai – Escalier du Chant” in der Pinakothek der Moderne, 30. Jänner 2011, Courtesy Olaf Nicolai und Galerie EIGEN +<br />

ART Leipzig/Berlin, © BILDRECHT GmbH <strong>2018</strong> und Pinakothek der Moderne, Bayerische Staatsgemäldesammlungen,Foto: Haydar Koyupinar


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Olaf Nicolai, Trauer und Melancholie, 2009/2012, Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, & VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2018</strong><br />

Olaf Nicolai – ‚There Is No Place Before Arrival‘<br />

Die Kunsthalle Wien widmet dem deutschen Künstler Olaf Nicolai mit ‚There Is No Place<br />

Before Arrival‘ eine umfangreiche Ausstellung. Nicolai arbeitet mit verschiedenen Materialien<br />

und schafft konzeptionelle Werke von großer inhaltlicher und sinnlicher Dichte.<br />

Er entwickelt vielfältige interdisziplinäre Projekte, die die elementaren<br />

Erfahrungen von Raum, Zeit und Körperlichkeit thematisieren.<br />

There Is No Place Before Arrival stellt Fragen einer<br />

speziellen „Methode“ ins Zentrum – einer Praxis, die<br />

nicht nur Nicolais künstlerische Arbeitsweise bestimmt,<br />

sondern auch selbst Werkcharakter annimmt. Für die<br />

Kunsthalle Wien Museumsquartier entsteht eine<br />

temporäre, ortsspezifische Installation, für die Nicolai<br />

Auftragsmaler verpflichtet, Bilder nach Vorlagen aus<br />

Zeitungsausschnitten auf dem Boden der<br />

Ausstellungshalle nachzuzeichnen. Auf diese Weise<br />

bildet sich eine begehbare Abfolge von Motiven; ein<br />

Tableau, das aus evokativen Bildern mit sowohl<br />

politischen als auch poetischen Konnotationen besteht.<br />

Im Laufe der Ausstellung wird es weiter wachsen. Die<br />

Besucher/innen sind zudem eingeladen, sich auf dem<br />

bemalten Fußboden zu bewegen, so dass auch sie das<br />

Prozesshafte der Arbeit zum Vorschein bringen: Die<br />

Kreidebilder verwischen, werden unkenntlich, bis sie<br />

am Ende nur mehr fragmentarisch sichtbar sind. Ein<br />

weiterer Aspekt von Nicolais methodischer<br />

Herangehensweise an seine Arbeit ist die<br />

Auseinandersetzung mit dem Ort, an dem seine Werke<br />

gezeigt werden. Um diesen zu reflektieren und zu<br />

hinterfragen, führt er seine Ausstellung mit<br />

interdisziplinären Projekten außerhalb der Institution<br />

weiter und vervielfältigt so die Bezüge der Arbeiten<br />

untereinander und zu ihrer jeweiligen Umgebung.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Olaf Nicolai, Hier wird heute Abend ein Mensch wie ein Auto ummontiert / Ohne dass er irgendetwas dabei verliert. Brecht in der Auto-<br />

Werkstatt, <strong>2018</strong>, Courtesy Olaf Nicolai und Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, © BILDRECHT GmbH, <strong>2018</strong>, Foto: Moritz Haase<br />

Olaf Nicolai, Trauer und Melancholie, 2009/2012, Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, & VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2018</strong>


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Für Wien plant der Künstler Kollaborationen mit dem<br />

Georg Fritsch Antiquariat, dem ZOOM Kindermuseum,<br />

dem Sigmund Freud Museum und dem museum in<br />

progress. Er lässt außerdem Helene Weigels Mercedes<br />

Benz Ponton tageweise in der Nähe vom Burgtheater<br />

und Volkstheater parken. Die Ehefrau Bertolt Brechts<br />

kaufte das Auto 1967 in ihrer Funktion als Direktorin<br />

des Berliner Ensembles. Auch das Deserteursdenkmal<br />

am Ballhausplatz ist Schauplatz für seine breit<br />

angelegten Ausstellungsaktivitäten. Es wurde 2014<br />

nach einem Entwurf des Künstlers als Mahnmal für die<br />

Verfolgten der NS-Militärjustiz errichtet. Als ein<br />

elementarer Bestandteil des Projekts wird das<br />

Monument neu aktiviert, indem Gesangs-<br />

Performer/innen a capella Stücke aufführen. Es handelt<br />

sich dabei um eine Fortsetzung des Projekts Escalier<br />

Du Chant, das Nicolai 2011 für die Pinakothek der<br />

Moderne in München umgesetzt hat. Das Konzept sieht<br />

vor, dass der Künstler Komponist/innen einlädt, jeweils<br />

kurze Werke ausgehend von aktuellen Ereignissen zu<br />

schreiben, die dann von den Neuen Vocalsolisten<br />

(Stuttgart) musikalisch interpretiert werden. Nicolais<br />

methodische Herangehensweise führt auch dazu,<br />

andere Blickweisen auf und Bezüge zu seinem Werk<br />

herzustellen und künstlerische Arbeiten vordergründig<br />

manchmal gar nicht als solche zu erkennen zu geben.<br />

Häufig stellt der Künstler bekannte Motive in neue<br />

Kontexte oder versucht sich am Wiederholen von<br />

Bildern aus der Erinnerung. Er greift Fragen der Naturund<br />

Geisteswissenschaft auf und macht sie in einem<br />

ästhetisch konstruierten und damit neuen Kontext<br />

erfahrbar.Der Ausstellungstitel There Is No Place<br />

Before Arrival geht zurück auf ein Werk des Künstlers<br />

mit dem Titel Don’t spend time searching the colorful<br />

layered flood of leaking information, or: There is no<br />

place before arrival. Dieses besteht aus einer großen<br />

Steinplatte aus präkambrischen Quarzsandstein, der<br />

aus einer Zeit noch vor dem ersten Aufkommen von<br />

Lebewesen auf der Erde stammt. There Is No Place<br />

Before Arrival verweist darauf, dass es keinen Ort vor<br />

der Ankunft gibt: Gedanken, Worte, Bilder und Gesten,<br />

die übermittelt werden, finden, wenn sie ankommen,<br />

ihren Ort nicht als solchen schon vor, sondern schaffen<br />

ihn allererst. Gleichzeitig handelt es sich um eine<br />

poetische Paraphrase über die Dialektik des<br />

Wunsches, „die erhoffte Dauer und den permanenten<br />

Aufschub in der Bewegung“, so der Künstler über den<br />

Titel seiner Ausstellung in Wien. Olaf Nicolai zeigt mit<br />

There Is No Place Before Arrival nicht nur seine<br />

Methode: Er verbindet vielmehr performative Elemente,<br />

sich im Laufe der Ausstellung transformierende Werke,<br />

Verfremdungen bekannter Alltagsgegenstände und<br />

popkulturelle Motive in einem dichten Feld aus<br />

Verweisen auf ikonische Momente in Politik und<br />

Geistesgeschichte. Zugleich inszeniert die Ausstellung<br />

ein Ensemble sich wandelnder Situationen, in dem sich<br />

die Besucher/innen bewegen. Dieses ist gleichermaßen<br />

für eine zerstreute, eher nomadische Rezeption wie für<br />

eine sehr persönliche Aneignung der Arbeiten offen.<br />

[Kunsthalle Wien, Kurator Luca Lo Pinto. Dauer Von 13.<br />

Juli bis 7. Oktober <strong>2018</strong>. Foto © Kunsthalle Wien]<br />

Olaf Nicolai (*1962) lebt und arbeitet in Berlin. Nach dem Studium der Germanistik an den Universitäten Leipzig,<br />

Budapest und Wien arbeitet er seit 1990 als bildender Künstler. Neben der Teilnahme an zahlreichen internationalen<br />

Einzel- und Gruppenausstellungen war er auf der documenta X (1997) und documenta 14 (2017) vertreten sowie auf<br />

der 49., 51. und 56. Venedig Biennale (2001, 2005 und 2015). Für seine von der documenta 14 in Auftrag gegebene<br />

Arbeit In The Woods There Is A Bird... erhielt Olaf Nicolai 2017 den Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien - Karlsplatz<br />

Kate Newby, Swift little verbs pushing the big nouns around, <strong>2018</strong>, Foto: Alex North, Courtesy die Künstlerin und Michael Lett, Auckland<br />

Kate Newby – ‚I can’t nail the days down‘<br />

Die Kunsthalle Wien präsentiert mit I can’t nail the days<br />

down die erste institutionelle Einzelausstellung von<br />

Kate Newby in Österreich. Die Arbeiten der Künstlerin<br />

entstehen in Auseinandersetzung mit konkreten Orten<br />

und stehen in enger Verbindung zum räumlichen und<br />

zeitlichen Kontext ihrer Präsentation. Ihre Werke<br />

bringen das Draußen in den Ausstellungsraum,<br />

überschreiten dessen räumlichen Grenze und laden<br />

auch die Betrachter/innen ein, das Außen zu entdecken<br />

und neu zu sehen. Für ihre Ausstellung in der<br />

Kunsthalle Wien Karlsplatz entwirft Newby neue<br />

installative Arbeiten, die die Grenzen zwischen dem<br />

Werk und seinem Umfeld unscharf werden lassen.<br />

Basierend auf Beobachtungen der Künstlerin und<br />

Recherchen vor Ort stellen Newbys Arbeiten eine<br />

Verbindung zum gebauten wie belebten Raum her. In<br />

direkter Auseinandersetzung mit der Architektur des<br />

Glaspavillons und dem unmittelbaren Umfeld am<br />

Karlsplatz entstehen diskrete Arbeiten, die auf<br />

konventionelle Baumaterialien zurückgreifen. Newby<br />

setzt Mauerziegel als künstlerisches Material für eine<br />

großformatige Bodenarbeit ein, die den Großteil des<br />

Raums im Glaspavillon einnimmt. Dafür bearbeitet die<br />

Künstlerin ungebrannte Ziegel und fügt gefundene<br />

Elemente bei, wie etwa zurückgelassene Glassplitter<br />

von Passant/innen des Karlsplatzes, Münzen oder<br />

Restbestände jenes Tons, der während des U-<br />

Bahnbaus aus dem Erdreich gewonnen wurde. Durch<br />

den nachträglichen Brennprozess verbinden sich die<br />

Glasscherben und Tonstücke mit den Ziegeln und<br />

lassen unerwartete Formationen entstehen. Ergänzt<br />

werden diese durch weitere kleine Einzelstücke aus<br />

Keramik und Bronze, die sich erst bei genauem<br />

Hinsehen als handgefertigte Objekte der Künstlerin<br />

erweisen. Im weiteren Verlauf entfaltet die Installation<br />

eine materielle Textur, die die Besucher/innen einlädt,<br />

Details im Begehen zu entdecken. Subtil integriert sich<br />

Newbys Arbeit in den Ausstellungsraum, lässt das<br />

einfallende natürliche Licht Teil der Installation werden<br />

und lenkt den Blick bewusst auch nach draußen.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien - Karlsplatz<br />

Kate Newby, I’m actually weirdly exciting (Detail), <strong>2018</strong>, Installationsansicht: 21st Biennale of Sydney at Cockatoo Island,<br />

Foto: silversalt photography, Courtesy die Künstlerin; Michael Lett, Auckland & Fine Arts, Sydney


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Mit einer Intervention führt die Künstlerin die Installation<br />

im Außenraum weiter – eine Vertiefung im Boden<br />

erinnert an Ablaufrinnen in urbanen Räumen. Newby<br />

greift häufig architektonische Sonderheiten und<br />

unauffällige Details auf und setzt sie in einen neuen<br />

Kontext. Dabei bleibt oft unklar, was durch die<br />

Künstlerin hinzugefügt wurde und was Teil der realen<br />

Umgebung ist. Bezug nehmend auf Arbeiten der Land<br />

Art, die in den 1960er und 1970er Jahren in den USA<br />

entstanden sind, fügen sich Newbys ebenso minimale<br />

wie radikale Gesten in den bestehenden Ort ein und<br />

lassen Veränderung über die Zeit zu. Ihre Arbeit im<br />

Freien wird, abhängig von den Jahreszeiten und<br />

umgebenden alltäglichen Aktivitäten, Rückstände aus<br />

der Umwelt wie Schutt, Blätter und Regenwasser<br />

aufnehmen. Im Gegensatz zu objektbezogenen<br />

Praktiken integriert sich das Werk in die bestehende<br />

Umgebung, wird Teil davon und verweist auf die<br />

darunter liegende Infrastruktur: die U-Bahn und das<br />

Kanalsystem am Karlsplatz. Newby bringt Ideen<br />

künstlerischer Bewegungen wie der Land Art in einen<br />

urbanen Kontext und spürt Verbindungen zu Zeit, Ort<br />

und Zusammenleben nach, die einen Bezug zu<br />

unserem zeitgenössischen Umfeld und alltäglichem<br />

Leben herstellten. Indem das Alltägliche als<br />

allgegenwärtiger, aber wandelbarer Horizont erscheint,<br />

in dem wir leben (und der mit uns lebt), ist es<br />

gleichzeitig Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse.<br />

Als kapitalistisch besetzter Raum (angelehnt an Henri<br />

Lefebvre) werden Alltag und Freizeit zu Orten des<br />

Konsums, der wirkliche Selbstbestimmung verhindert;<br />

und ist dadurch entscheidend für das Verständnis von<br />

gesellschaftlichen Wirkungskräften. Newbys<br />

künstlerische Auseinandersetzungen greifen diese<br />

Themen auf. Ihre Kritik nimmt dabei ebenso<br />

unaufdringliche wie ästhetische Formen an. Sie schafft<br />

Kunstwerke, die nicht von kommerziellen Interessen<br />

geleitet sind, und die die poetische Qualität des<br />

Gewöhnlichen zum Ausdruck bringen. Newbys Kunst<br />

bezieht die Besucher/innen direkt mit ein. Ihre Arbeiten<br />

wollen nicht nur durch bloßes Betrachten, sondern<br />

durch eine körperliche Auseinandersetzung erfahren<br />

werden. In früheren Arbeiten etwa bat die Künstlerin<br />

Bekannte, von ihr hergestellte Keramiksteine übers<br />

Wasser springen zu lassen und winzige Objekte in der<br />

Hosentasche mitzutragen; oder aber sie installierte<br />

Windspiele aus Keramik in entlegenen Landschaften,<br />

wo erst das vom Wind erzeugte Geräusch den Weg zu<br />

ihnen erahnen ließ. Auch die Spuren der Herstellung<br />

bleiben in Newbys Werken meist sichtbar. Objekte aus<br />

Ton und Glas entstehen oftmals in Handarbeit und<br />

bewahren trotz teils komplexer Bearbeitungsprozesse<br />

einen informellen wie dynamischen Charakter. Der<br />

Bezug auf das Vergängliche in Newbys Arbeiten<br />

spiegelt sich auch im Ausstellungtitel I can’t nail the<br />

days down wider. Der direkte, unvermittelte Schreibstil<br />

von Autor/innen der sogenannten New York School wie<br />

James Schuyler, ebenso wie Alice Notley und Eileen<br />

Myles stellen einen wichtigen Bezugspunkt für die<br />

Arbeitsweise der Künstlerin dar. Kate Newby zieht<br />

ortsbezogene, alltägliche Details heran, um Werke zu<br />

schaffen, die gleichzeitig außerhalb, aber auch im<br />

Kontext zeitgenössischer künstlerischer Diskurse<br />

gelesen werden können. Ihre Kunst ist Teil eines<br />

Prozesses, der mit der unmittelbaren Umgebung<br />

verbunden ist und sich im Laufe der Zeit verändern<br />

kann. In Auseinandersetzung mit gegenwärtigen<br />

Produktionsweisen und Kunst im erweiterten Feld<br />

erscheinen Newbys Beschäftigungen mit dem Ort als<br />

Raum des Alltäglichen als glaubwürdig und<br />

sensibel(Kuratorin: Juliane Bischoff). [Kunsthalle Wien<br />

Karlsplatz. Ausstellungsdauer: 16. Mai – 2. September<br />

<strong>2018</strong> – Foto: © Kunsthalle Wien]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Kate Newby, The Promise, Installationsansicht: Index - Contemporary Swedish Art Foundation, Stockholm, Sweden, 2017<br />

Foto: Johan Wahlgren, Courtesy die Künstlerin<br />

Kate Newby, A rock in this pocket. (Detail), <strong>2018</strong>, Installationsansicht: 21st Biennale of Sydney at Cockatoo Island, Foto: silversalt photography<br />

Courtesy die Künstlerin; Michael Lett, Auckland & Fine Arts, Sydney


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Atelier: Beton, Grafik: Benjamin Buchegger, Daniel Car, Oliver Hofmann, Performing New Europe <strong>2018</strong><br />

Auftraggeber: Szene Salzburg, Druck: Offset 5020, Drucktechnik: Offsetdruck, Österreich, © Beton/100 Beste Plakate e.V.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

100 BESTE PLAKATE 17<br />

Deutschland- Österreich- Schweiz<br />

Von humorvollen Werbebotschaften bis zu<br />

gesellschaftskritischen Statements bietet die MAK-<br />

Ausstellung zum Wettbewerb 100 BESTE PLAKATE 17<br />

Deutschland Österreich Schweiz ein facettenreiches<br />

Spektrum an zeitgenössischem Plakatdesign. Die<br />

jährlich von einer internationalen Fachjury gekürten<br />

einhundert gleichberechtigten Gewinnerplakate reichen<br />

von studentischen Projekten bis zu Auftragsarbeiten<br />

etablierter GrafikdesignerInnen und Werbeagenturen.<br />

Im Jahr 2017 zeigt sich bei den Siegerprojekten ein<br />

starker Trend zu seriellen Plakatkombinationen und<br />

unkonventionellen grafischen Lösungsansätzen. Der<br />

fünfköpfigen Jury des bereits zur Tradition gewordenen<br />

Grafikdesignwettbewerbs, bestehend aus dem<br />

Kommunikationsdesigner Jens Müller (Düsseldorf,<br />

Vorsitz), dem Plakatkünstler Peter Bankov (Prag), den<br />

Grafikdesignern Albert Exergian (Wien) und Michael<br />

Kryenbühl (Bern/Luzern) sowie dem Gestalter Daniel<br />

Wiesmann (Berlin) lag eine Rekordzahl von 2 293<br />

Plakaten von 657 verschiedenen TeilnehmerInnen vor.<br />

.<br />

Im Zuge des zweistufigen Auswahlverfahrens wurden –<br />

nach Ländern gegliedert – 45 Sujets aus Deutschland,<br />

50 aus der Schweiz, eine Deutschland-Schweiz-<br />

Kooperation und vier Einsendungen aus Österreich<br />

prämiert. Zu den österreichischen SiegerInnen des<br />

Wettbewerbs zählt bereits zum vierten Mal das<br />

österreichische Designstudio Beton. Daniel Car, Oliver<br />

Hofmann und Benjamin Buchegger reüssierten mit ihrer<br />

rein typografischen Interpretation Performing New<br />

Europe für das International Performing Arts Festival in<br />

der SZENE Salzburg. Ihr Plakat schließt grafisch an die<br />

künstlerische Tradition der Decollage, einer Kunstform<br />

des Nouveau Réalisme der frühen 1960er Jahre, an.<br />

Mit gleich zwei Plakaten schaffte es das Studio Es in<br />

die Auswahl der 100 BESTEN PLAKATE 17. Für die<br />

Diagonale – Festival des österreichischen Films in Graz<br />

schufen Es das Eröffnungsplakat in rot-weiß-roten<br />

Farben, während sie in ihrem Plakat für das Vienna<br />

Humanities Festival 2017 scheinbar zur Revolution<br />

aufrufen.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Atelier: Studio Es, Grafik: Verena Panholzer (Art Direction), David Einwaller (Junior Art Direction), Anne Eitze (Design),<br />

Carina Stella (Design) unter Verwendung einer Illustration von Bráulio Amado, REVOLUTION, Auftraggeber: Wien Museum, IWM,<br />

Time to Talk, Druck: Gerin Druck GmbH, Drucktechnik: Offsetdruck, Österreich, © Studio ES/100 Beste Plakate e.V.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Die Veranstaltung thematisierte die sozialen,<br />

künstlerischen und medialen Umwälzungen der<br />

Geschichte. Passend dazu erinnert die erhobene Faust<br />

daran, dass eine laute Stimme auch andere inspirieren<br />

und so der Auslöser für weitreichende Veränderungen<br />

sein kann. Martin Lorenz, Stefan Salcher, Tobias<br />

Schererbauer und Markus Wagner – die laut<br />

Eigendefinition aus der „Alprepublic Austria“<br />

stammende Crew von LWZ – überraschten die Jury mit<br />

einer medienübergreifenden Plakatserie. Für FM4, den<br />

Jugendkultur- Radiosender des ORF, gestaltete das in<br />

Wien ansässige Design- und Animationskollek- tiv<br />

Plakate, die direkt aus einem seiner Animationsfilme<br />

entsprungen zu sein scheinen. Zu den Siegerarbeiten<br />

aus Deutschland zählt heuer die Gestaltung eines<br />

Plakats für die traditionelle Segelveranstaltung „Kieler<br />

Woche“, einer der renommiertesten und wich- tigsten<br />

Aufträge für Plakatdesign im deutschsprachigen Raum.<br />

Der Heidelberger Grafi- ker Götz Gramlich überzeugte<br />

die Jury mit einem prägnanten Plakat in Blau und Weiß,<br />

das in einem Wechselspiel der Umrisse alle klassischen<br />

Kiel-, Schwert- und Finnen- formen zeigt. Ein<br />

kongeniales Design schuf der Schweizer Erich<br />

Brechbühl für die von Oktober 2015 bis März 2016<br />

auch im MAK gezeigte multimediale Ausstellung<br />

STEFAN SAGMEIS- TER: The Happy Show im<br />

Museum für Gestaltung in Zürich. Mit seiner<br />

typografischen Interpretation sonnengelber Luftballons<br />

dringt Brechbühl förmlich in Sagmeisters Welt der<br />

Glücksassoziationen ein. Brechbühl bezieht sich hier<br />

auf einen Ausschnitt aus The Happy Film, in dem<br />

Stefan Sagmeister vergeblich versucht, mithilfe von<br />

6000 Luftballons in die Lüfte zu steigen. Seit dem Jahr<br />

2006 wird der Wettbewerb 100 BESTE PLAKATE.<br />

Deutschland Österreich Schweiz im MAK präsentiert,<br />

heuer erstmals im MAK DESIGN LABOR. Die<br />

prämierten Arbeiten gehen auch in diesem Jahr als<br />

Neuzugänge in die MAK- Kunstblättersammlung ein.<br />

[MAK, Dauer bis 23. September <strong>2018</strong> - Foto: MAK]


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Atelier: LWZ zusammen mit Michael Wittmann (Text), FM4, Plakat Für Musik gegen Musik, aus einer Serie von drei Plakaten<br />

Auftraggeber Client: Radio FM4, Druck: Schreier & Braune GmbH, Drucktechnik: Offsetdruck, Österreich, © LWZ/100 Beste Plakate e.V.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Atelier: Raffinerie AG für Gestaltung, Grafik: Thomas Imbach unter Verwendung eines Porträts von Camille Rutherford als „Mary Queen of<br />

Scots“, 53. Solothurner Filmtage, italienisches Plakat, aus einer Serie von vier Plakaten, Auftraggeber: Solothurner Filmtage<br />

Druck: Serigraphie Uldry AG, Drucktechnik: Siebdruck, Schweiz, © Thomas Imbach/100 Beste Plakate e.V.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Atelier: Studio Tillack Knöll und Studio Terhedebrügge, Grafik: Steffen Knöll, Antonia Terhedebrügge, Architekturnovember 2017, Plakat<br />

Veranstaltungsankündigung, aus einer Serie von drei Plakaten Auftraggeber: Bund Deutscher Architekten BDA, Landesverband Baden-<br />

Württemberg e. V., Druck: Offizin Scheufele Druck und Medien GmbH & Co. KG, Drucktechnik: Offsetdruck<br />

Deutschland, © Steffen Knöll, Antonia Terhedebrügge/100 Beste Plakate e.V.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Atelier: Studio Flux, Grafik: Nils Braun, shnit Worldwide Shortfilmfestival, Auftraggeber: shnit Worldwide Shortfilmfestival<br />

Druck: Serigraphie Uldry AG, Drucktechnik: Siebdruck, Schweiz, © Nils Braun/100 Beste Plakate e.V.


KUNST.INVESTOR Fotografie<br />

<strong>JULI</strong>AN SCHNABEL<br />

Polaroids<br />

Ohne Titel (Selbstporträt), 2008, © Julian Schnabel<br />

Die Galerie OstLicht präsentiert erstmals in Österreich<br />

Julian Schnabels fotografisches Werk in einer<br />

umfassenden Einzelausstellung. Der amerikanische<br />

Maler, Bildhauer und Filmemacher fertigt seit mehr als<br />

einem Jahrzehnt fotografische Unikate mit einer sehr<br />

seltenen Polaroid 20x24-Inch-Kamera aus den 1970er-<br />

Jahren. »Es war nie meine Intention diese Polaroids<br />

öffentlich zu zeigen. Sie sind Dokumente von Orten und<br />

Skulpturen, die ich geschaffen habe, Menschen, die ich<br />

kenne, sie sind ein Prozess des Malens. Die Kamera<br />

nutzte ich als Medium. Wegen ihr machte ich die<br />

Erfahrung. Anomalien, Idiosynkrasien, Lichtflecke und<br />

technische Zufälligkeiten prägen den Charakter der<br />

Fotografien – ich drücke nur instinktiv auf den Knopf.<br />

Mit dieser Kamera ist es wie mit einem guten Pferd,<br />

man hält sich einfach an den Zügeln fest und lässt es<br />

laufen. Ich habe sonst keine Kamera. Ich gehe nicht<br />

herum und fotografiere. Es war diese eine spezielle<br />

Kamera, die mich fesselte.« – Julian Schnabel, <strong>2018</strong><br />

Viele der hier gezeigten Werke sind Porträts von<br />

Familie und Freunden des Künstlers – Skizzen aus<br />

Schnabels Leben. Zu sehen sind charismatische<br />

Porträts von Lou Reed, Plácido Domingo, Mickey<br />

Rourke und Max von Sydow; Privatzimmer im Palazzo<br />

Chupi in New York; seine Studios in Montauk und<br />

Manhattan. Es sind Bilder der Freundschaft, der Liebe,<br />

eines engagierten Lebens und auch der Melancholie.<br />

Sie zeugen von der Verwandlung des Lebens in Kunst.<br />

Neben den Polaroids zeigt die Galerie OstLicht zwei<br />

Malereien des Künstlers von 2010. Bei diesen Werken<br />

handelt es sich um Polaroidaufnahmen von Fotografien<br />

aus dem späten 19. Jahrhundert, die Schnabel in<br />

Frankreich gefunden, auf eine Polyesterleinwand<br />

transferiert und mit violetter Tinte bemalt hat.<br />

[Ausstellungsdauer von 7. Juni bis 4. August .<strong>2018</strong> -<br />

Foto: © Galerie OstLicht]


KUNST.INVESTOR Fotografie<br />

Ohne Titel (Olmo), 2008, © Julian Schnabel


KUNST.INVESTOR Fotografie<br />

Ohne Titel (Lou Reed, Montauk), 2002 - © Julian Schnabel


KUNST.INVESTOR Fotografie<br />

Ohne Titel (Atelier Montauk), 2004 © Julian Schnabel


KUNST.INVESTOR Fotografie<br />

Vivian Maier<br />

Vivian Maier - Selbstporträt New York 1953<br />

Die Entdeckung des Werks von Vivian Maier (1926–<br />

2009) schlug 2009 ein wie eine Bombe. Die Geschichte<br />

der bis dato völlig unbekannten Fotografin, die sich<br />

ihren Unterhalt zeitlebens als Kindermädchen verdient<br />

hatte und deren zu großen Teilen aus Negativen<br />

bestehendes Archiv auf einer Zwangsauktion eher<br />

zufällig in die Hände eines jungen Sammlers geraten<br />

war, begeisterte die Öffentlichkeit weit über die<br />

klassischen Fotozirkel hinaus. „Ein Jahrhundertfund –<br />

und eine Geschichte, die man sich besser nicht hätte<br />

ausdenken können“, so WestLicht-Gründer Peter<br />

Coeln. Der Wiener Schauplatz für Fotografie holt die<br />

Arbeiten der US-amerikanischen Fotografin mit<br />

väterlichen Wurzeln in der k.u.k. Monarchie zum ersten<br />

Mal nach Österreich. Gleichsam über Nacht wurde<br />

Vivian Maier zum Star, in einem Atemzug genannt mit<br />

Größen wie Henri Cartier-Bresson, Robert Frank, Lee<br />

Friedlander oder Diane Arbus und gehandelt von den<br />

renommiertesten Galerien. Die hollywoodreife<br />

Erzählung wurde 2013 in einer Dokumentation<br />

verarbeitet, die weltweit in den Kinos lief und bei den<br />

Academy Awards 2014 für einen Oscar als Best<br />

Documentary Feature nominiert war. Vivian Maier<br />

selbst hat den späten Welterfolg nicht mehr erlebt. Sie<br />

starb 2009, zwei Jahre nachdem ihre Negative,<br />

Abzüge, 8 mm-Filme und Tonbänder versteigert worden<br />

waren, weil sie den Mietzins der Lagerräume schuldig<br />

geblieben war, in einem Altersheim an den Folgen<br />

eines Sturzes – nur wenige Tage, bevor der Sammler<br />

ihren letzten Wohnsitz ausfindig machen sollte. „Die<br />

vielfach kolportierte – und ja tatsächlich fantastische –<br />

Erzählung einer ‚Mary Poppins mit Kamera‘ darf nicht<br />

den Blick auf Maiers Werk verstellen. Ihr Platz in der<br />

Fotogeschichte gebührt ihr wegen der Qualität ihrer<br />

Fotografie“, so WestLicht Chef-Kuratorin Rebekka<br />

Reuter. Viele von Maiers seit den 1950er-Jahren<br />

insbesondere in den Straßen von New York und<br />

Chicago entstandenen Arbeiten wirken wie unmittelbare<br />

Klassiker. Mit ihrem Gespür für den Moment und ihren<br />

souveränen Kompositionen beansprucht Maier<br />

nachhaltig einen Sitz im traditionell männlich<br />

dominierten Olymp der Street Photography. Ihre<br />

zahlreichen Selbstporträts in Spiegeln und<br />

Schaufenstern im Stadtraum brechen dabei mit der oft<br />

entlang archaischer Jäger-Beute-Schemata und<br />

konventioneller Geschlechterrollen konstruierten<br />

Erzählung des Genres. [WestLicht. Dauer 29. Mai–19.<br />

August .<strong>2018</strong> – Foto © WestLicht)


KUNST.INVESTOR Fotografie<br />

Vivian Maier - New York 10. April 1955


KUNST.INVESTOR Fotografie<br />

Vivian Maier - Selbstporträt 1978


KUNST.INVESTOR Fotografie<br />

Vivian Maier - Mai 1979


KUNST.INVESTOR MAK<br />

300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur<br />

Mit der umfassenden Jubiläumsausstellung 300 JAHRE<br />

WIENER PORZELLANMANUFAKTUR beleuchtet das<br />

MAK die Geschichte und Bedeutung der zweitältesten<br />

europäischen Porzellanmanufaktur. Gegründet im Mai<br />

1718 durch Vergabe eines kaiserlichen Privilegiums zur<br />

Porzellanerzeugung an Claudius Innocentius Du<br />

Paquier setzte die Wiener Porzellanmanufaktur in den<br />

folgenden Jahrzehnten ästhetische Maßstäbe. Rund 1<br />

000 Objekte aus den Beständen des MAK sowie aus<br />

nationalen wie internationalen Sammlungen bieten<br />

einen eindrucksvollen Überblick über Wiener<br />

Entwicklungen im Kontext asiati- scher Vorläufer und<br />

europäischer Konkurrenten. Seit seinen<br />

Gründungsjahren bewahrt das MAK den Nachlass der<br />

ab 1744 kaiserlich geführten, 1864 geschlossenen<br />

Wiener Porzellanmanufaktur und widmet sich der<br />

Erforschung des Porzellans. Mit Beispielen aus allen<br />

Epochen der Produktion gibt der Nachlass einen<br />

Überblick über rund 150 Jahre Porzellanherstellung in<br />

Wien. Die Wiener Porzellanproduktion deckte ein<br />

breites keramisches Spektrum ab: von Tafelservice und<br />

Vasen über Uhren, qualitätsvolle Porzellanskulpturen,<br />

szenische und florale Miniaturen, Porzellanmalereien<br />

mit Reliefgolddekor und Kobaltblau bis hin zu<br />

großformatigen Porzellanbildern mit Blumenstillleben.<br />

Über viele Jahrhunderte galt Porzellan in Europa als<br />

kostspieliger, aus China und Japan importierter<br />

Luxusartikel. Erst nach der Entdeckung des<br />

Geheimnisses der Porzellanerzeugung durch den<br />

Chemiker und späteren Gründer der Manufaktur<br />

Meißen, Johann Friedrich Böttger, wurde das Porzellan<br />

in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zur<br />

bevorzugten europäischen Luxusware. Die Gründung<br />

der Wiener Porzellanmanufaktur setzt den<br />

Kulturtransfer zwischen Asien und Europa voraus. Die<br />

Ausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLA-<br />

NMANUFAKTUR rollt die faszinierende Geschichte der<br />

Wiener Produk- tion im Kontext der Manufakturen in<br />

Meißen, Nymphenburg, Berlin und Fran- kenthal<br />

(Deutschland) sowie Doccia (Italien) und Sèvres<br />

(Frankreich) und auch im Spiegel asiatischer Porzellane<br />

und Silberarbeiten auf. Nur so kann eine<br />

historischkritische Einschätzung ihres gestalterischen<br />

Vermächtnisses und ihrer Rolle als Vorbild für<br />

nachfolgende Manufakturen geboten werden. Bis heute<br />

gelten die Erzeugnisse von Claudius Innocentius Du<br />

Paquier und aus der kaiserlichen Periode als wertvolle<br />

Sammlerobjekte.Stil und Geschmack der Produkte der<br />

Wiener Porzellanmanufaktur setzten in der Frühzeit und<br />

im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts immer wieder<br />

Standards. Wie rege der Austausch mit anderen<br />

europäischen Porzellanmanufakturen war, wird unter<br />

anderem an zahlreichen Meißner Dekormalern –<br />

darunter Christian Daniel Busch und Johann Gottfried<br />

Busch, Samuel Hitzig, Johann Gottfried Klinger oder<br />

Ludwig von Lücke – deutlich, die Mitte des 18.<br />

Jahrhunderts nach Wien wechselten. Zu Hauptwerken<br />

der Wiener Porzellanmanufaktur, wie dem<br />

Porzellanzimmer aus dem Brünner Palais Dubsky (um<br />

1740) oder dem Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl<br />

(Wien, 1767/68), liefert die Ausstellung 300 JAHRE<br />

WIENER PORZEL- LANMANUFAKTUR mit bis dato<br />

unveröffentlichten Dokumenten neueste wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse. Sowohl das „Dubsky-<br />

Zimmer“, eine der ersten Zimmerausstattungen mit<br />

europäischem Porzellan, als auch der Tafelaufsatz aus<br />

dem Stift Zwettl sind permanent in der von Donald Judd<br />

gestalteten MAK- Schausammlung Barock Rokoko<br />

Klassizismus ausgestellt. [MAK. Ausstellungsdauer 16.<br />

Mai – 23. September <strong>2018</strong> – Foto: © MAK]


KUNST.INVESTOR MAK<br />

La belle Chocolatière de Vienne - Foto: © MAK


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Deckeldose Schildkröte - Foto: © MAK<br />

Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl - Foto: © MAK


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Musterpokal Kaiserliche Porzellanmanufaktur Wien - Foto: © MAK


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />

Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />

Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />

und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />

Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />

Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />

den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />

kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />

erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />

marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />

Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />

2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />

Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />

den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />

Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />

Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />

diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />

Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />

regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />

Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />

gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />

Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />

Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />

schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />

aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />

Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />

Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />

Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />

After Work-Shower<br />

Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />

Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />

Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />

machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />

Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />

Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />

Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />

verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />

Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />

Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


Die Seejungfrau<br />

Eingebettet im Naturschutzgebiet, umringt von ewigem burgenländischen Schilfrohr und weißem<br />

Kiesstrand, erwacht die Seejungfrau in frühlingshaftem Glanz. Auch wenn die zarte Schneeschicht<br />

scheinbar noch Ruhe einfordert, so täuscht das. In ihrem Inneren wird sie bereits liebevoll für den<br />

Start in die neue Saison ausgerichtet.<br />

Da steht sie – in ihrem nordic schicken Kleid – ganz zart – und auch sie weiß, die ersten wirklich<br />

warmen Sonnenstrahlen sind nicht mehr fern. So kann man den einen oder anderen<br />

Frühlingsboten schon erahnen, das Zwitschern der brütenden Vogelschar in ihrer ganzen Buntheit<br />

beinahe schon hören und die Vorfreude auf glitzernde Sonnenuntergänge ist ganz berechtigt.... so<br />

manch einer hat in letzter Zeit in seinem Sinnen auf Genuss und Wärme sehnsüchtig an sie<br />

gedacht<br />

Es ist soweit! Wir sind täglich ab 11:30 Uhr offen mit gewohnten und neuen Gaumenfreuden, mit<br />

belebenden Tropfen von nah und fern, für Euch die Pforten. Kommt und genießt mit uns den<br />

Frühling, in eurer Seejungfrau.<br />

www.seejungfrau.cc | Im Yachthafen 1 | 7093 Jois | Reservierungen unter: 0676 / 4012419


Ihre Werbung wirkt im<br />

@kunstinvestor<br />

www.kunstinvestor.at<br />

Mail anzeigen@kunstinvestor.at<br />

Telefon +43.2243.21723<br />

Mobile +43.664.946.7039<br />

Wir sind auch auf den wichtigsten Social Media Kanälen vertreten


Sonder-Nummer für den Kunst-Investor<br />

BÖRSE<br />

EXPRESS<br />

Empfehlungen auf www.boerse-express.com<br />

Die aktuellen Analysen von heute <br />

Die Matrix: Kurse, News, Charts, ... - auf einen Blick <br />

Trading-News und -Ideen <br />

Anlage<br />

Foto: CC0 TheDigitalArtist<br />

Neue Anlage-<br />

Ideen für Ihr<br />

Portfolio aus<br />

der Zerti-Welt<br />

Neun Produkte und damit neun Anlage-<br />

Ideen stellen sich der Wahl zum Zertifikat<br />

des Monats Juni. Wie immer erbitten wir<br />

eine rege Teilnahme am Wahlprozess. Ihre<br />

Stimme (Produktname oder Nominierungsnummer)<br />

schicken Sie bitte einfach<br />

per Mail.<br />

Dazu ein Blick auf die Märkte in Österreich<br />

und Europa, ein neues Wissenvermittlungs-Format,<br />

grünes Geld...<br />

Zertifikate-News<br />

Online immer aktuell hier<br />

04<br />

Vergleich: Zertifikat gegen Direktinvestment?<br />

Wir rechnen nach


BÖRSE EXPRESS<br />

WEIL DER GEWINN AUCH<br />

IM EINKAUF STECKT.<br />

GÜNSTIGER EINSTEIGEN MIT UNSEREN<br />

DISCOUNT-ZERTIFIKATEN.<br />

Anzeige<br />

Sie erwarten für Indizes oder Aktien einen Seitwärtstrend und wollen dennoch nicht<br />

auf Rendite verzichten? Discount-Zertifikate bieten einen Preisabschlag (Discount)<br />

gegenüber einer Direktanlage in einen Index oder in eine Aktie. Durch den Einstieg zu<br />

einem niedrigeren Niveau bestehen auch in stagnierenden oder leicht fallenden Märkten<br />

Ertragschancen. Denn solange der Index oder die Aktie zum Laufzeitende nicht stärker<br />

gefallen ist als der Discount, machen Sie Gewinn. Steigen auch Sie günstiger ein –<br />

mit Discount-Zertifikaten von HSBC.<br />

Preisabschlag gegenüber der Direktanlage.<br />

Gewinnmöglichkeiten selbst in stagnierenden oder leicht fallenden Märkten.<br />

Liegen die Kursverluste des Basiswerts über dem Discount, so kommt es<br />

zu einem Verlust.<br />

Emittent: HSBC Trinkaus & Burkhardt AG<br />

Kostenfreie Infoline 0800 4000 910<br />

Hotline für Berater +49 211 910-4722<br />

zertifikate@hsbc.de · www.hsbc-zertifikate.de<br />

Verantwortlich für diese Anzeige ist HSBC Trinkaus & Burkhardt AG. Die hierin enthaltenen Produktinformationen stellen keine Empfehlung zum Kauf<br />

oder Verkauf der darin besprochenen Wertpapiere dar und können eine individuelle Anlageberatung durch die Hausbank nicht ersetzen. Den Basisprospekt,<br />

die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter zu diesen Produkten erhalten Sie über die Internetseite www.hsbc-zertifikate.<br />

de. DAX ® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Dieses Finanzinstrument wird von der Deutsche Börse AG nicht gesponsert, gefördert,<br />

verkauft oder auf eine andere Art und Weise unterstützt.<br />

Anzeige


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE-NEWS<br />

MARKT I<br />

Viel Anlage, wenig Hebel<br />

Der Open Interest (Volumen des Gesamtmarktes) des<br />

österreichischen Zertifikatemarktes für Privatanleger<br />

stieg im Mai um 0,3 Prozent bzw. 33,5 Mio. Euro und<br />

erreichte zum Monatsende 13,2 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn<br />

wurde damit ein Anstieg des Open Interest um 3,1 Prozent<br />

bzw. 394,1 Mio. Euro verzeichnet. Der Markt setzt sich per<br />

Ende Mai zu 98,9 Prozent aus Anlage- und zu 1,1 Prozent aus<br />

Hebelprodukten zusammen.<br />

Open Interest nach Produktkategorien. Das ausstehende<br />

Volumen strukturierter Zinsprodukte ging im Mai um 1,7 Prozent<br />

zurückund erreichte mit Ende des Berichtsmonats 3,1<br />

Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn ist ein Rückgang um 6,1 Prozent<br />

bzw. 199,6 Mio. Euro zu verzeichnen.<br />

Der Open Interest von Zertifikaten auf Aktien, Indizes und<br />

Rohstoffe, der von den vier meldenden Mitgliedern des Zertifikate<br />

Forum Austria emittiert wurde, stieg um 1,4 Prozent.<br />

Dieser Anstieg ist ausschließlich auf Anlageprodukte zurückzuführen.<br />

Das Volumen von Zertifikaten auf Aktien, Indizes<br />

und Rohstoffe betrug Ende Mai 5,4 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn<br />

ist ein Anstieg um 9,1 Prozent festzustellen.<br />

Handelsvolumen nach Produktkategorien. Das Handelsvolumen<br />

von Zertifikaten der vier meldenden Mitglieder des<br />

Zertifikate Forum Austria betrug im Mai 250,8 Mio. Euro und<br />

stieg damit um 11,7 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden rund<br />

1,3 Mrd. Euro umgesetzt. Die Umsätze aller Anlageprodukte<br />

insgesamt stiegen im Mai um 11,9 Prozent auf 222,5 Mio.<br />

Euro. Die Umsätze von Hebelprodukten stiegen um 10,2 Prozent<br />

auf 28,3 Mio. Euro. <br />

WISSEN I<br />

Was bedeutet<br />

„Cash Settlement“?<br />

In der Regel kommt es bei der Ausübung von Optionsscheinen<br />

nicht zu einer effektiven Lieferung und Abnahme<br />

des zugrunde liegenden Basiswerts. Es werden<br />

also grundsätzlich keine Aktien, Indizes, Fremdwährungen<br />

oder gar Goldbarren physisch geliefert. Stattdessen werden<br />

die Ansprüche des Optionsscheininhabers durch einen Barausgleich<br />

abgegolten. Dieser ergibt sich – neben anderen<br />

Einflussfaktoren – maßgeblich aus der Differenz des festgestellten<br />

Kurses und dem Basispreis des Optionsscheins. Diesen<br />

Barausgleich bezeichnet man auch als Cash Settlement.<br />

Diese Vorgehensweise gilt sowohl für Call- als auch für Put-<br />

Optionsscheine. Eine Nachschusspflicht aufgrund eines negativen<br />

Differenzbetrags besteht bei Optionsscheinen<br />

grundsätzlich nicht. <br />

WISSEN II<br />

Produkttransparenz im<br />

Video-Format<br />

Die Derivate-Liga, Produktklassifizierung des Deutschen<br />

Derivate Verbands, präsentiert sich zur Fußball-WM<br />

im neuen Gewand. Hierzu wurden<br />

kurzweilige Erklärfilme produziert, die den privaten Anlegern<br />

die Funktionsweise und Ausgestaltungsmerkmale<br />

der einzelnen Produkttypen näherbringen. Die Derivate-<br />

Liga lehnt sich an eine Fußballmannschaft an, wobei jeder<br />

Spieler eine Produktkategorie repräsentiert. Dabei werden<br />

die Anlagezertifikate und Hebelprodukte je nach Chance-<br />

Risiko-Profil in Defensiv- und Offensiv-Positionen unterteilt,<br />

farblich abgestuft von blau über grün bis orange und<br />

rot. Diese Erklärfilme sind somit ein wesentlicher Baustein<br />

in der breiten Wissensvermittlung zum Thema strukturierte<br />

Wertpapiere in Deutschland.<br />

„Finanzprodukte sind komplex. Das lässt sich nicht ändern.<br />

In ihrer Klarheit und Einfachheit helfen die Erklärfilme<br />

der Derivate-Liga, die Einstiegshürde in die Welt der<br />

Zertifikate zu überspringen und Wissenslücken zu schließen.<br />

Analog zur DDV-Broschüre der Derivate-Liga verfügen<br />

interessierte Anleger nun zusätzlich über diese animierten<br />

Hilfsmittel, so dass ihnen ein leicht verständlicher Informationszugang<br />

zu der vielschichtigen Produktwelt gewährt<br />

wird. Die Produktklassifizierung des DDV ist ein<br />

Meilenstein unserer andauernden Bemühungen um Transparenz<br />

und verbesserten Anlegerschutz“, so Lars Brandau,<br />

Geschäftsführer des DDV. <br />

MARKT II<br />

Starkes Wachstum<br />

Die Börsenumsätze der Anlagezertifikate und Hebelprodukte<br />

sind an den europäischen Finanzmärkten<br />

zum Ende des ersten Quartals gestiegen. Die Umsätze<br />

gingen im Vergleich zum vierten Quartal um 12,0 Prozent<br />

auf 32,5 Mrd. Euro nach oben. Auch im Jahresvergleich bedeutete<br />

das ein Plus von 14,0 Prozent. Das lässt sich den aktuellen<br />

Marktdaten entnehmen, die von der European<br />

Structured Investment Products Association (EUSIPA) bei<br />

ihren Mitgliedern erhoben und von der Derivative Partners<br />

AG ausgewertet wurden.<br />

Die Umsätze mit Anlagezertifikaten lagen an den europäischen<br />

Börsen im ersten Quartal bei 13,4 Mrd. Euro. Das<br />

entsprach einem Anteil am Gesamtumsatz von 41,2 Prozent.<br />

Die Börsenumsätze verbuchten ein Minus von 6,0 Prozent<br />

zum Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal<br />

entsprach dies jedoch einem Anstieg um 8,0 Prozent - mehr<br />

zu den Zahlen gibt’s hier.


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

VERGLEICH<br />

Aktienanleihen & Bonus<br />

zeigen ihre Stärken<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Der Börse Express rechnet hier für Sie regelmäßig<br />

nach. Zertifikat, oder doch besser<br />

das Direktinvestment? Und wenn Zertifkat,<br />

welcher Typ aus der umfangreichen Produktpalette?<br />

Wie schneidet ein strukturiertes Retail-Produkt<br />

gegen das direkte Investment ab? Wir möchten es<br />

genau wissen und vergleichen allmonatlich an<br />

dieser Stelle die Performance diverser Zertifikate-Typen mit<br />

jener des Basiswerts - und nehmen hierfür den EuroStoxx<br />

50 als den europäischen Aktienbenchmark-Index. Dieser<br />

liegt nach einem sehr guten April (+5,2%) und einem durchwachsenem<br />

Mai (-3,7%) seit Jahresbeginn mit etwa zwei Prozent<br />

im Minus. Und war damit im Vergleich das schlechtere<br />

Investment, als der Umweg über ein strukturiertes Produkt.<br />

Was aber in Summe zu erwarten war: in stark steigenden<br />

Foto: Pixabay/Alexas_Fotos<br />

Märkten werden Anlageprodukte aus dem Zertifikatebereich<br />

nicht ganz bei der Performance mithalten können, sobald<br />

es aber nicht mehr nur sonnig ist...<br />

‘Logische Gewinner’. Da sich die Kursrückgänge an den<br />

Märkten in Grenzen hielten, hielten auch bei Bonus-Zertifikaten<br />

die Barrieren, womit die in Aussicht gestellten Bonuszahlungen<br />

fällig wurden. Ähnlich der Fall bei<br />

Aktienanleihen: der Zinsertrag milderte den Verlust des Aktienindex<br />

deutlich ab. Unterm Strich sind diese beide Produktkategorien<br />

seit Jahresbeginn sogar im Plus. <<br />

Im bisherigen Jahresverlauf schlugen alle Zertifikate-Typen das Direktinvestment (in %)<br />

(Quelle: DDV/Bloomberg/BE)


BÖRSE EXPRESS<br />

MIT ETFs<br />

ALLE KONTINENTE<br />

ANSTEUERN.<br />

Jetzt über 100 ETFs günstig<br />

an der Wiener Börse handeln.<br />

wienerborse.at<br />

Anzeige


BÖRSE EXPRESS<br />

ANLAGE<br />

STUDIE<br />

Die Gebühren machen<br />

Schritt nach unten<br />

ximalbetrag von 4,3 Prozent. Der maximale Ausgabeaufschlag<br />

machte uber alle Publikumsfonds hinweg im volumengewichteten<br />

Mittel 3,66% aus, wobei hier die<br />

Spannweite bis 10% reichte. Damit waren die Kosten 2017<br />

im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,37% und<br />

3,71% niedriger. Die nach Veranlagungsstrategie geringsten<br />

Fondsgebuhren weisen Geldmarktfonds und kurzfristige<br />

Rentenfonds, gefolgt von Rentenfonds,<br />

Immobilienfonds, Mischfonds und Aktienfonds auf. Das<br />

gilt sowohl fur die laufenden Kosten, als auch den maximalen<br />

Ausgabeaufschlag. So waren Rentenfonds im Vergleich<br />

zu Aktienfonds gunstiger bei den laufenden Kosten<br />

(0,70% zu 1,76%) und den maximalen Ausgabeaufschlagen<br />

(3,42% zu 4,39%). Im europaischen Vergleich liegen die von<br />

osterreichischen Fonds verrechneten laufenden Kosten im<br />

Mittelfeld.<br />

Weiters zeigt sich, dass die Gebuhren tendenziell mit<br />

der Risikoklassifizierung des Fonds (gemessen am „Synthetic<br />

Risk and Reward Indicator“ SRRI) ansteigen.<br />

Wahrend in der geringsten Risikoklasse 1 die laufenden<br />

Kosten im Schnitt bei 0,82% liegen, belaufen sie sich bei<br />

der hochsten Risikoklasse 7 auf 1,87 Prozent.<br />

Die Gebuhren von Publikumsfonds sind – neben Zielen<br />

und Anlagepolitik, sowie Risiko- und Ertragsprofil eines<br />

Fonds – in dem gesetzlich vorgeschriebenen Kundeninformationsdokument<br />

(KID) anzugeben.<<br />

Die gesamte Marktstudie finden Sie auf der FMA-Website<<br />

Fondsgebühren in Österreich)<br />

Österreichische<br />

Publikumsfonds<br />

zum 31.12.2017<br />

Fonds<br />

Die laufenden Kosten, die für Anleger in osterreichischen<br />

Investmentfonds pro Jahr anfallen, betragen<br />

im Durchschnitt 1,15 Prozent des<br />

Fondsvermogens. Die maximalen Ausgabeaufschläge, die<br />

beim Erwerb von Fondsanteilen anfallen, liegen im Durchschnitt<br />

bei 3,66 Prozent. Das ergab eine von der FMA<br />

durchgefuhrte Marktstudie uber 1134 osterreichische Publikumsfonds,<br />

die per Jahresende 2017 in Summe ein<br />

Fondsvermogen von 96,4 Mrd. Euro verwalteten. Die Gebuhren<br />

unterscheiden sich dabei deutlich, je nach Veranlagungsstrategie<br />

und Risikokategorie der Fonds.<br />

Untersucht wurden alle osterreichischen Publikumsfonds<br />

–das sind Investmentfonds, die an das breite Publikum<br />

von Anlegern vertrieben werden können.<br />

„Diese Marktstudie der FMA, die in dieser Form kunftig<br />

jahrlich erstellt und veroffentlicht wird, tragt zur Transparenz<br />

am Fondsmarkt bei. Sie versetzt Anleger in die<br />

Lage, Fondsgebuhren am Markt besser zu vergleichen und<br />

zu beurteilen“, so die Vorstande der FMA, Helmut Ettl und<br />

Klaus Kumpfmuller. „Anleger konnen damit sehr einfach<br />

sehen, wie hoch die Gebuhren ihres Fonds im Vergleich<br />

zum Durchschnitt am Markt liegen.“<br />

Zum 31.12.2017 betrugen die jahrlichen laufenden Kosten<br />

im volumengewichteten Mittel 1,15%, bei einem Ma-<br />

Fondsvermögen<br />

Max. Verwaltungsgebühr<br />

lt. Fondsbestimmungen<br />

(in<br />

%)<br />

Laufende Kosten<br />

lt. KID (in %)<br />

Quelle: FMA<br />

Max.<br />

Ausgabeaufschlag<br />

lt. KID (in %)<br />

Fondskategorie Anzahl Mio. EUR Mittelwert Max Mittelwert Max Mittelwert Max<br />

Geldmarktfonds & 31 2.964 0,39 1,50 0,41 1,13 1,41 7,00<br />

kurzfrS<br />

Rentenfonds<br />

Rentenfonds 329 39.971 0,76 2,40 0,70 3,00 3,42 10,00<br />

Mischfonds 484 27.982 1,26 3,10 1,50 4,30 3,88 10,00<br />

Aktienfonds 273 18.306 1,51 3,00 1,76 3,60 4,39 10,00<br />

Immobilienfonds 7 6.921 1,00 1,80 1,05 1,66 3,14 5,00<br />

Sonstige Fonds 10 265 1,34 2,40 1,66 2,82 4,47 5,00<br />

Gesamt 1.134 96.409 1,05 3,10 1,15 4,30 3,66 10,00


BÖRSE EXPRESS<br />

FONDS<br />

STUDIE<br />

Risikovorteil ESG<br />

Nachhaltigkeit ist längst kein Randthema mehr für institutionelle<br />

Investoren. Im Jahr 2012 gab bereits<br />

knapp die Hälfte der befragten institutionellen Anleger<br />

an, Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Anlageentscheidungen<br />

zu berücksichtigen. Dieser Trend hat sich merklich<br />

verstärkt: Mittlerweile liegt der aktuelle Wert laut Umfrage<br />

(der Union Investment) bei 65 Prozent. Bei manchen Anlegergruppen<br />

wie Kapitalanlagegesellschaften, Stiftungen und Kirchenbanken<br />

sowie bei Versicherungen liegt der Wert sogar<br />

noch um einiges höher.<br />

Ökonomische Kriterien sind Treiber für Nachhaltigkeit. Das<br />

Hauptmotiv für nachhaltige Kapitalanlagen sind für viele institutionelle<br />

Investoren ökonomische Aspekte. Während die<br />

einzelnen ESG-Kriterien als Motiv eine leichte Zunahme bei<br />

den befragten Anlegern verzeichneten, spielen die wirtschaftlichen<br />

Kriterien die größte Rolle: 75 Prozent der Befragten<br />

halten diese für wichtig oder sogar für sehr wichtig<br />

(Vorjahr 64 Prozent). Bemerkenswert ist dabei auch, dass rund<br />

zwei Drittel derjenigen befragten Anleger (64 Prozent), die<br />

konventionell und nachhaltig investiert haben, mit beiden<br />

Portfolios ähnliche Renditen erzielt haben. 70 Prozent der Anleger<br />

mit Erfahrung in beiden Portfolio-Ausrichtungen gaben<br />

außerdem an, dass sich ein nachhaltiges Portfolio ähnlich<br />

oder sogar deutlich besser in Bezug auf das Risiko entwickelt<br />

hat als ein konventionelles Vergleichsportfolio.<br />

In der Praxis ist die Zufriedenheit mit einem nachhaltigen<br />

Portfolio weiter gewachsen. Über die Hälfte der befragten Anleger<br />

(56 Prozent) sind außerordentlich zufrieden mit den eigenen<br />

nachhaltigen Kapitalanlagen. Im Vorjahr lag der Wert<br />

noch bei 46 Prozent. Gerade einmal 15 Prozent aller Befragten<br />

können sich noch einen Ausstieg aus nachhaltigen Anlagen<br />

vorstellen.<br />

Nachholbedarf bei Informationen zur Klimawirkung des<br />

Portfolios. Vor dem Hintergrund der Beschlüsse des Weltklimagipfels<br />

von 2015 in Paris und der Begrenzung der Erderwärmung<br />

wird es auch für Investoren zunehmend wichtig,<br />

welchen CO2-Fußabdruck das eigene Portfolio hinterlässt. In<br />

diesem Punkt stellte die Studie allerdings einen erheblichen<br />

Nachholbedarf fest, denn nur 28 Prozent der befragten Investoren<br />

gaben an, Informationen über die Klimawirkung ihres<br />

Portfolios zu besitzen. Die Umfrage ermittelte auch eine hohe<br />

Nachfrage nach Messung und zum Nachweis der Nachhaltigkeitswirkung<br />

des Portfolios. 78 Prozent der Befragten gaben<br />

an, bei einem solchen Nachweis eher nachhaltig investieren<br />

zu wollen.<br />

2015 war ein Meilenstein für Nachhaltigkeit als Megatrend.<br />

Denn neben dem Weltklimagipfel in Paris wurde bei den Vereinten<br />

Nationen in New York von allen 193 Mitgliedstaaten<br />

Foto: Pixabay geralt<br />

die Agenda 2030 mit insgesamt 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung<br />

(Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet.<br />

Die Umsetzung der SDGs hinterlässt auch bei der<br />

Kapitalanlage schon deutliche Spuren. So haben einige der<br />

größten institutionellen Investoren der Welt bereits begonnen,<br />

ihr Kapital nach SDG-Kriterien anzulegen. Und auch in<br />

Deutschland wird dieser Trend spürbar. So gaben 37 Prozent<br />

der befragten institutionellen Investoren mit SDG-Kenntnissen<br />

an, die SDG-Ziele bei ihrer Kapitalanlage zu berücksichtigen<br />

(Vorjahr 20 Prozent). Allerdings zeigt die Erhebung auch<br />

in diesem Punkt noch Nachholbedarf: 47 Prozent der Befragten<br />

gaben an, keine oder nur geringe Kenntnisse über die UN-<br />

Nachhaltigkeitsziele zu besitzen. Immerhin hat sich dieser<br />

Wert im Vergleich zum Vorjahresergebnis (67 Prozent) erheblich<br />

verbessert.<br />

ESG-Fakten 1. 65 Prozent der befragten Anleger berücksichtigen<br />

bereits Nachhaltigkeitskriterien bei Anlageentscheidungen<br />

im eigenen Haus. Kapitalanlagegesellschaften (91<br />

Prozent), Stiftungen/Kirchenbanken (88 Prozent) und Versicherungen<br />

(70 Prozent) liegen dabei über dem Durchschnitt.<br />

ESG-Fakten 2. Insgesamt 49 Prozent der insgesamt investierten<br />

Assets sind nach Nachhaltigkeitskriterien angelegt. Das<br />

ist eine deutliche Steigerung zum Vorjahr (37 Prozent). Besonders<br />

hoch ist der Anteil nachhaltiger Kapitalanlagen bei<br />

Stiftungen und Kirchen (80 Prozent).<br />

ESG-Fakten 3. Die Motivation, nachhaltig zu investieren, ist<br />

eindeutig wirtschaftlich begründet. So spielen ökonomische<br />

Kriterien für 75 Prozent der Befragten eine (sehr) starke Rolle<br />

bei Anlageentscheidungen. Die ESG-Aspekte selbst, ob ökologisch,<br />

ethisch, sozial oder die Governance-Kriterien, sind erst<br />

danach ein Entscheidungskriterium für nachhaltige Kapitalanlagen.<br />

ESG-Fakten 4. Bei einer ähnlichen Renditeentwicklung können<br />

nachhaltige Anlagen helfen, Risiken zu reduzieren. Nach<br />

überwiegender Meinung der Befragten, die konventionell und<br />

nachhaltig investiert haben, entwickeln sich nachhaltige Anlagen<br />

nämlich in Bezug auf das Risiko meist ähnlich oder<br />

sogar deutlich besser als konventionelle Anlagen. 70 Prozent<br />

der Befragten teilen diese Meinung.


BÖRSE EXPRESS<br />

FONDS<br />

STUDIE<br />

Nachhaltigkeit erklimmt<br />

immer neue Höhen<br />

Mit einem Anlagevolumen von rund 15,2 Milliarden<br />

Euro hat die Summe Nachhaltiger Geldanlagen in<br />

Österreich einen neuen Rekordwert erreicht. Gegenüber<br />

dem Vorjahr wuchs das unter Berücksichtigung von<br />

strengen sozialen, ökologischen und auf eine gute Unternehmensführung<br />

bezogene Kriterien angelegte Vermögen um 16<br />

Prozent. Insgesamt wurden zum 31.12.2017 in Österreich<br />

rund 39 Milliarden Euro unter Nutzung von Nachhaltigkeitsstrategien<br />

und -kriterien verwaltet. Dies sind die Kernergebnisse<br />

des Marktberichts <strong>2018</strong>, den das FNG – Forum<br />

Nachhaltige Geldanlagen in Berlin vorstellte.<br />

Verbesserte Transparenz durch neue Erhebungsmethodik.<br />

Im Zuge einer Harmonisierung der Erhebungsmethodik<br />

mit europäischen Standards unterscheidet der aktuelle Marktbericht<br />

erstmals zwischen Nachhaltigen Geldanlagen und verantwortlichem<br />

Investieren. Während bei Nachhaltigen<br />

Geldanlagen entsprechende Anlagestrategien und -kriterien<br />

auf Produktebene definiert und festgelegt werden, also beispielsweise<br />

für Nachhaltigkeitsfonds, werden beim verantwortlichen<br />

Investieren nachhaltige Anlagestrategien auf alle<br />

Anlagen angewendet und auf Ebene des jeweiligen Instituts,<br />

etwa eines Vermögensverwalters, verankert.<br />

„Durch die Anpassung der Methodik erreichen wir zwei<br />

Dinge“, erklärt FNG-Vorstandsvorsitzender Volker Weber.<br />

„Zum einen können wir die unterschiedlichen Ansätze besser<br />

erfassen und beschreiben, zum anderen greift das FNG bereits<br />

jetzt proaktiv die steigenden Anforderungen der EU zum<br />

verantwortlichen Investieren auf.“<br />

Nachhaltiger Anlagemarkt erreicht Rekordniveau. Entsprechend<br />

dieser neuen Systematik lag das Gesamtvolumen<br />

verantwortlichen Investierens per Ende 2017 bei 39 Milliarden<br />

Euro. Gut 15,2 Milliarden Euro werden aufgrund ihres<br />

umfassenden Nachhaltigkeitsansatzes den Nachhaltigen Geldanlagen<br />

zugeordnet. Unter den Nachhaltigen Geldanlagen<br />

konnten 2017 insbesondere die nachhaltigen Investmentfonds<br />

kräftig zulegen. Ihr Volumen stieg um 18 Prozent auf<br />

nunmehr rund 8,3 Milliarden Euro. Auch die nachhaltigen<br />

Mandate erreichten mit einem Gesamtvolumen von 6,3 Milliarden<br />

Euro (+14%) einen neuen Höchststand. Die Nettozuflüsse<br />

beliefen sich 2017 auf knapp 1,7 Mrd. Euro und sind<br />

damit für den weit überwiegenden Teil des Wachstums verantwortlich.<br />

Die nachhaltigen Investmentfonds und Mandate<br />

haben damit in Österreich einen Marktanteil von 8,3 Prozent.<br />

„Der österreichische Markt ist weiter auf dem Wachstumspfad<br />

und führt mit seinem Marktanteil Nachhaltiger Geldanlagen<br />

die deutschsprachigen Länder an“, konstatiert Wolfgang<br />

Wolfgang Pinner<br />

Foto: Youtube<br />

Pinner, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Leiter des<br />

FNG-Österreich, „Die Offenheit der österreichischen Marktakteure<br />

für Transparenz, Standards und Zertifizierungen zeigen<br />

so Wirkung“. Beispielhaft stehen dafür die<br />

Vorsorgekassen die mit 68 Prozent, die mit großem Abstand<br />

wichtigsten institutionellen Investoren sind.<br />

Ausschlüsse wieder wichtigste nachhaltige Anlagestrategie.<br />

Mit einem Anlagevolumen von rund 14,4 Milliarden Euro<br />

sind Ausschlüsse bei nachhaltigen Investmentfonds und Mandaten<br />

die am weitesten verbreitete nachhaltige Anlagestrategie,<br />

knapp gefolgt vom Best-in-Class-Ansatz (14,0 Milliarden<br />

Euro). Auf den weiteren Rängen folgen das normbasierte<br />

Screening (9,9 Milliarden Euro) und der direkte Dialog mit den<br />

Unternehmen, das Engagement (8,7 Milliarden Euro).<br />

Unter den Ausschlusskriterien für Unternehmen kommen<br />

der Kernenergie sowie Waffen und Rüstungsgütern eine besondere<br />

Bedeutung zu, wichtigste Ausschlusskriterien bei<br />

Staaten sind die Anwendung der Todesstrafe und die Einschränkung<br />

von Bürger- und Menschenrechten in Diktaturen.<br />

Wachstumsimpulse durch EU-Aktionsplan erwartet. Für<br />

das laufende Jahr erwartet die Mehrheit der befragten Experten<br />

ein Wachstum des nachhaltigen Anlagemarktes von bis<br />

zu 30 Prozent. Wichtige Wachstumsimpulse gehen dabei nach<br />

ihrer Einschätzung von der Nachfrage institutioneller Investoren<br />

und der Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

aus. Hier kommen nach Einschätzung des FNG dem<br />

EU-Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ eine<br />

besondere Bedeutung zu. Dem aktuell veröffentlichten Vorschlag<br />

der EU-Kommission zum stärkeren Ausbau der Pflichten<br />

für institutionelle Investoren kann bereits heute schon<br />

eine zentrale Rolle bei der Transformation zu einem nachhaltigeren<br />

Finanzmarkt zugeordnet werden, erläutert Claudia<br />

Tober, FNG-Geschäftsführerin.


BÖRSE EXPRESS<br />

FONDS-RANKING<br />

Die besten in Österreich zugelassenen ESG/Umwelt-Fonds mit zumindest 3jähriger ‘Lebenszeit’<br />

Name Anlagefokus ISIN Perf. 1a Perf. 3a/a Kosten AA*<br />

IMPAX ENVIRONMENTAL MARKETS Erneuerbare Energien GB0031232498 8,016 13,041 1,05 N.A.<br />

LO FUNDS-GENERATION GL-CH-NA ESG LU0428702772 5,739 11,522 1,2 3<br />

OSO SUSTAINABILITY FUND Sozialverträglich IDN000163508 8,042 9,935 N.A. 2<br />

JUPITER GLOBAL VALUE-LUSD ESG LU0425094421 11,997 9,811 N.A. N.A.<br />

VF-MTX SUST ASIA L XJ Sozialverträglich LU0384409180 4,013 9,771 2,12 5<br />

ARABESQUE SYSTEMATIC-USD ESG LU1023699983 8,586 9,131 1,34 0<br />

PARVEST AQUA-PRIV EUR ESG LU1165135879 2,011 9,073 N.A. N.A.<br />

UBS ETF MSCI USA SRI UCITS Sozialverträglich LU0629460089 5,445 8,914 0,33 0<br />

UBS ETF MSCI EMU SRI Sozialverträglich LU0629460675 4,164 8,669 0,28 0<br />

LGT SUSTAIN EQTY GLB EUR-B Sozialverträglich,Umwelth LI0106892966 2,466 8,528 1,79 5<br />

LBBW GLOBAL WARMING Umweltfreundlich DE000A0KEYM4 7,085 8,455 1,68 5<br />

FST ST-STEWART WLDWD SU-BGBA Sozialverträglich GB00B7W30613 4,077 7,992 N.A. 4<br />

QUEST CLEANTECH FUND-C EE,Klimawandel,Umwelt LU0346063406 4,555 7,932 1,13 0,625<br />

PICTET-GLOBAL ENVIRONMENT-IE Umweltfreundlich LU0503631631 4,629 7,035 1,22 5<br />

INSIGHT RENEWABLE ENRGY FUND EE,Klimawandel,Umwelt IDN000116902 0,624 6,935 1,92 1<br />

UBS ETF MSCI WORLD SRI Sozialverträglich LU0629459743 3,937 6,855 0,38 0<br />

KEPLER ETHIK AKTIENFD-BV A Sozialverträglich AT0000675657 1,366 6,693 1,82 4<br />

MAM TERRA NOVA Umweltfreundlich FR0000970949 1,264 6,646 N.A. 2<br />

SPARINVEST-EHTICAL GL VAL-RE Sozialverträglich LU0362355355 2,246 6,464 2 N.A.<br />

VANGUARD-SRI GLOBAL STOCK-I Indexfonds,Sozialverträglich IE00B5456744 4,501 6,424 0,35 0<br />

ARABESQUE SICAV PRIME-USD ESG LU1023699801 5,509 6,406 0,89 0<br />

UBS L E-GLB SUS INNOV EUR-PA Sozialverträglich,EE,Umwelt LU0130799603 5,006 6,264 2,12 3<br />

IMPAX ENVIR MKTS IRL-A GBP Erneuerbare Energien,Umwelt IE00B04R3307 1,898 6,202 1,25 5<br />

NORDEA 1 EMRG STARS EQ-BPUSD ESG LU0602539602 -2,67 6,176 1,81 5<br />

TERRASSISI AKTIEN I AMI Sozialverträglich,ESG DE0009847343 3,777 6,124 1,49 4,5<br />

DPAM INV B FUND-EQY WRL -A Sozialverträglich,Umwelt,ESG BE0058651630 6,423 6,074 1,74 N.A.<br />

Die schlechtesten ESG/Umwelt-Fonds mit zumindest 3jähriger ‘Lebenszeit’ (Quelle: 2x Bloomberg per 05.Juni)<br />

Name Anlagefokus ISIN Perf. 1a Perf. 3a/a Kosten AA*<br />

AVRIST EQUITY AMAR SYARIAHIslamisch,Religionsverträglich,SozialIDN000165008 -8,081 -5,791 N.A. 1<br />

JSS ML-NEW ENERGY FUND EUR-BSozialverträglich,EE,Umwelt LU0121747215 -2,962 -5,206 1,98 3<br />

MAP-GLOBAL BDS CHF-I Sozialverträglich,Umwelt,ESG LU1121107129 -1,119 -5,077 N.A. N.A.<br />

PIML ISLAMIC EQUITY FUND Islamisch,Religionsverträglich,Sozial N.A. -1,78 -4,478 N.A. 2<br />

JSS SUSTAINABLE BOND CHF C Sozialverträglich LU0121751324 0,548 -4,257 1,1 3<br />

JUPITER RESPONSIBLE INC-INC Sozial,Umweltfreundlich,ESG GB00B0KV5D09 2,204 -3,745 1,71 0<br />

KBC RENTA CANARENTA-CAP Sozialverträglich LU0054025654 -0,45 -3,298 N.A. 2,5<br />

KBC RENTA STERLINGRENTA-DIS Sozialverträglich LU0054027197 1,736 -2,928 N.A. 2,5<br />

FISCH CB SUSTAINABLE MC Sozialverträglich LU1099412550 2,61 -2,696 0,15 0<br />

KBC RENTA SEKARENTA-CAP Sozialverträglich LU0082560987 -3,223 -2,557 N.A. 2,5<br />

VF-MTX SUST GL L-AUSD Sozialverträglich LU0848325295 1,765 -2,503 1,91 0<br />

KBC RENTA NOKRENTA B-CAP Sozialverträglich LU0166237098 2,848 -2,485 N.A. 2,5<br />

SWISSCANTO LU GRN IN YIE AT Sozialverträglich LU0343771621 0,032 -2,318 1,41 0<br />

LIGA-PAX-CATTOLICO-UNION Sozialverträglich LU0152554803 1,648 -2,316 1,19 1,75<br />

LUPUS ALPHA STR SUST EMMK Umweltfreundlich DE000A1JDV87 -2,735 -2,231 N.A. 5


BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

TOMAS PACKA<br />

„Kein kurzlebiger Trend“<br />

Redaktion<br />

redaktion@boerse-express.com<br />

Interview mit Tomas Packa, Regional Head<br />

of Passive Sales Specialists for Austria and<br />

CEE das Trendthema ESG. Wie definiert es<br />

die DWS - und ist das Thema mehr als eine<br />

wohl bald wieder verglühende Sternschnuppe?<br />

BÖRSE EXPRESS: Der Begriff ESG taucht immer häufiger in<br />

Verbindung mit Investments auf. Wie definieren Sie den Ansatz?<br />

TOMAS PACKA: Der Environment Social Governance-Ansatz,<br />

kurz ESG, ist die gebräuchlichste Terminologie, um<br />

„verantwortungsvolles Investieren“ zu definieren. Dieser<br />

geht der Frage nach, ob bei der Entscheidung von Unternehmen<br />

ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte<br />

sowie die Art der Unternehmensführung<br />

mitberücksichtigt werden.<br />

„Mittlerweile<br />

gilt der ESG-<br />

Ansatz als zuversichtlicher<br />

Indikator der Ertragsvolatilität.”<br />

Warum beschäftigt sich eine Fondsgesellschaft wie DWS mit dem<br />

Thema?<br />

Wir gehen davon aus, dass das Investieren nach ESG-Kriterien<br />

kein kurzlebiger Trend<br />

ist, sondern einen immer größeren<br />

Teil des Kapitalmarktes<br />

beeinflusst. Ein Beleg dafür ist,<br />

dass die Regulierungsbehörden<br />

die Pflicht zu Nachhaltigkeitsberichten<br />

eingeführt<br />

haben, in denen Unternehmen<br />

den Stand ihrer ESG-Aktivitäten<br />

darlegen müssen. Innerhalb<br />

der verschiedenen ESG-Themen sehen wir<br />

Governance, also die verantwortungsvolle Unternehmensführung,<br />

als besonders wichtig an und zwar aus folgendem<br />

Grund: Wenn die Unternehmensführung die richtigen Prioritäten<br />

setzt, dann hat das auch positive Auswirkungen auf<br />

soziale und ökologische Aspekte. Governance ist sozusagen<br />

am Anfang der Wertschöpfungskette für nachhaltiges Investieren.<br />

Schließlich können verschiedene Aspekte wie<br />

Korruption, Kinderarbeit, Umweltschäden, Insiderhandel<br />

oder geschlechtsspezifische Lohnunterschiede die Reputation<br />

von Unternehmen dauerhaft beeinträchtigen. Daher<br />

macht es Sinn, Unternehmen mit starken Ratings in den<br />

Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung<br />

überzugewichten und Unternehmen mit schlechter Bonität<br />

niedriger zu gewichten, beziehungsweise ganz auszuschließen.<br />

Wir bieten unseren Anlegern Produkte und<br />

Strategien, die ESG-Kriterien beinhalten.<br />

Tomas Packa, Regional Head of Passive Sales Specialists for<br />

Austria and CEE<br />

Foto: beigestellt<br />

Gibt es Belege, dass sich die Einhaltung von ESG-Kriterien positiv<br />

auf die Anlageentscheidung auswirkt?<br />

Seit den 1970er-Jahren wurden zahlreiche wissenschaftliche<br />

Studien über den Zusammenhang zwischen<br />

der Einhaltung hoher ESG-Standards sowie der Performance<br />

von Unternehmen durchgeführt. Laut einer 2015<br />

von der DWS unterstützten Analyse, sehen die meisten<br />

der Studien einen positiven Zusammenhang zwischen<br />

ESG-Kriterien und der Unternehmensperformance. Mittlerweile<br />

gilt der ESG-Ansatz als zuversichtlicher Indikator<br />

der Ertragsvolatilität, weshalb immer mehr Anleger ihr<br />

Kapital in verschiedene ESG-Indexfonds anlegen.<br />

Welcher Aspekt ist im Zusammenhang mit ESG am wichtigsten?<br />

Wie bereits erwähnt, ist die verantwortungsvolle Unternehmensführung<br />

ein zentraler Bestandteil der ESG-Kriterien.<br />

Es gibt deutliche Hinweise, dass es gerade auch aus<br />

Investorensicht sinnvoll sein kann, wenn Unternehmen<br />

einen stärkeren Fokus auf eine nachhaltige Unternehmensführung<br />

legen. Studien zeigen, dass sich dies positiv<br />

auf die Entwicklung des Aktienkurses niedergeschlagen<br />

hat, gerade im Vergleich zu Unternehmen, die Governance-Aspekte<br />

vernachlässigen. Ein übergreifendes<br />

Thema, das mehrere Aspekte betrifft, ist der Klimawandel.<br />

Aktuell werden zahlreiche Anlagestrategien untersucht,<br />

um dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen<br />

Wirtschaft sowie der Bedrohung der Anlagerenditen<br />

durch die Intensität extremer Wetterereignisse adäquat<br />

zu begegnen. Dabei schützt die Minimierung der Portfoliobestände<br />

von Unternehmen mit hohen CO2-Emissionen<br />

oder fossilen Brennstoffreserven nicht vor allen Klimarisiken.<br />

Zahlreiche Innovationen in der Investmentbranche


BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

„Schließlich<br />

können<br />

verschiedene<br />

Aspekte wie<br />

Korruption,<br />

Kinderarbeit,<br />

Umweltschäden,<br />

Insiderhandel<br />

oder geschlechtsspezifische<br />

Lohnunterschiede<br />

die<br />

Reputation von<br />

Unternehmen<br />

dauerhaft beeinträchtigen.”<br />

sollen neue Methoden zur Bewertung aller Aspekte des<br />

Klimawandels schaffen. Bis es eine umfassendere Übereinstimmung<br />

und Verfügbarkeit solcher Methoden zur<br />

Klimarisikobewertung in Anlageportfolios gibt, könnten<br />

Anleger Portfolios auswählen, die hoch bewertete ESG-Unternehmen<br />

bevorzugen, die auch Unternehmen mit sehr<br />

hohen CO2-Emissionen und fossilen Brennstoffreserven<br />

ausschließen. Das im letzten Jahr veröffentlichte Research<br />

Material der DWS zum Thema Klimarisiko in Anlageportfolios,<br />

kam zu dem Schluss,<br />

dass sich physische Klimarisiken<br />

höchstwahrscheinlich auf<br />

eine große Bandbreite von<br />

Sektoren auswirken werden.<br />

Anhand welcher Anlagestile lassen<br />

sich nachhaltige Indizes definieren?<br />

Das große Anlegerinteresse<br />

hat dazu geführt, dass in den<br />

letzten Jahren eine wachsende<br />

Anzahl von nachhaltigen<br />

Aktienindizes auf den<br />

Markt gebracht wurde. Dabei<br />

können nachhaltige Indizes<br />

in allen Fällen nach drei Anlagestilen<br />

klassifiziert werden.<br />

Der älteste und traditionellste<br />

Anlagestil „Exclusion“<br />

schließt, wie der Name bereits<br />

impliziert, diverse Unternehmen<br />

oder Sektoren vom Anlageuniversum<br />

aus. Darunter z.B. Rüstungsgüter und<br />

insbesondere Streubomben und Landminen. Der „Best-in-<br />

Class“-Investmentansatz fokussiert sich auf Unternehmen,<br />

die in der Vergangenheit in einer bestimmten Branche<br />

oder einem bestimmten Sektor in Bezug auf die Themen<br />

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung besser abgeschnitten<br />

haben als ihre Vergleichsgruppe. Der kleine,<br />

aber zunehmend wachsende Anlagestil des „thematisch<br />

fokussierten Investierens“ umfasst gezielte Investitionen,<br />

die in der Regel auf privaten Märkten getätigt werden, um<br />

spezifische ökologische oder soziale Probleme zu lösen.<br />

Wohin geht der Trend auf dem ETF-Markt?<br />

In Europa liegt die Präferenz aktuell auf Ansätzen, die<br />

auf Negativ-Ausschlüssen beruhen. Wir denken aber, dass<br />

eine Kombination der verschiedenen Ansätze sinnvoll sein<br />

kann. Neben dem Ausschluss von Unternehmen aus kontroversen<br />

Branchen hat auch ein Best-in-Class-Ansatz<br />

seine Berechtigung, um die Unternehmen mit einem besonders<br />

hohen ESG-Rating zu bevorzugen. Dies kann<br />

schließlich mit einem Filter kombiniert werden, der zu<br />

einem Ausschluss von Unternehmen mit den höchsten<br />

CO2-Emissionen führt. So können die Risiken in Bezug auf<br />

den Klimawandel gesenkt werden. Dieses Vorgehen ermöglicht<br />

eine standardisierte Lösung, das den Präferenzen<br />

von vielen Kundengruppen entspricht.<br />

„Governance ist<br />

sozusagen am<br />

Anfang der<br />

Wertschöpfungskette<br />

für nachhaltiges<br />

Investieren.”<br />

Foto: Pixabay geralt<br />

Ich nehme an, die Produktpalette<br />

der DWS umfasst den Bereich<br />

nachhaltig ausgerichteter Sektoren?<br />

Wir erachten das ESG-<br />

Thema innerhalb der DWS als<br />

immens wichtig und als eines<br />

der zentralen Zukunftsthemen.<br />

Wir bieten bereits seit<br />

mehreren Jahren für große Investoren<br />

Mandats- und Spezialfondslösungen<br />

an, in denen das Portfolio nach<br />

ESG-Gesichtspunkten angepasst wird. Hier spielen natürlich<br />

auch die individuellen Anforderungen des einzelnen<br />

Kunden eine große Rolle. Daneben wurden bereits mehrere<br />

aktiv verwaltete Fonds mit ESG-Schwerpunkt aufgelegt.<br />

Nun wird in einem weiteren Schritt das Portfolio an<br />

Xtrackers ETFs ausgebaut, die auf ESG-Indizes basieren.<br />

Wir haben vier Xtrackers ETFs aufgelegt und an der Deutschen<br />

Börse und an der London Stock Exchange gelistet,<br />

die MSCI ESG-Indizes mit Fokus auf Europa, Japan, die<br />

USA und den globalen Aktienmarkt abbilden. Diese Indizes<br />

wenden strikte Filter basierend auf dem MSCI ESG-Research<br />

an. Dies bedeutet, dass diese Unternehmen strenge<br />

Vorgaben in Bezug auf ESG-Kriterien und den Ausstoß von<br />

CO2-Emissionen erfüllen müssen.


BÖRSE EXPRESS<br />

Anzeige


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG IX<br />

Andritz in diverse<br />

Risiko-Tranchen geteilt<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Commerzbank nominiert ein Bündel an Aktienanleihen<br />

auf die Andritz-Aktie als Zertifikat<br />

des Monats Juni. Die gebotenen<br />

Zinskupons liegen zwischen sicherheitsorientierten<br />

3,75 und riskanteren 8,75%.<br />

Andritz in diversen Aktienanleihen verpackt.<br />

Foto: Andritz<br />

Geht es nach Meinung der Analysten, kann mit einem<br />

Investment in die Andritz-Aktie derzeit eigentlich<br />

nichts schief gehen. Immerhin notiert die Aktie mit<br />

rund 43 Euro um zwei Euro unter dem tiefsten aller Kursziele<br />

für den Titel. Neun Euro sind es bis zum durchschnittlichen<br />

Ziel (entspricht einem Potenzial von 22<br />

Prozent), 15 Euro bis zum größten Optimisten. So wundert<br />

es auch nicht, dass kein Analyst die Aktie auf seiner Liste<br />

der Verkaufsempfehlungen stehen hat. Mit einem Konsensrating<br />

von 4,21 (bei maximal 5,0 Punkten) ist der Anlagenbauer<br />

die Nummer 3 innerhalb des Top-Segments der<br />

Wiener Börse, unter den ATX-Mitgliedern.<br />

Dass die Aktie unter ihrem gesehenen Wert notiert liegt<br />

auch daran, dass sich die Anleger zuletzt ein wenig am Ergebnis<br />

des 1. Quartals gestoßen haben - und es im Vergleich<br />

zur Analysteneinschätzung möglicherweise zu einer Überreaktion<br />

kam: Der Gewinn unter Strich sank um 30,2 Prozent<br />

auf 44,0 Mio. Euro, der Umsatz um 6,9 Prozent auf 1,29<br />

Mrd. Euro. Damit könnte nun aber der Tiefpunkt bereits erreicht<br />

sein. „Der niedrigere Umsatz im ersten Quartal <strong>2018</strong><br />

sollte aufgrund des seit dem zweiten Quartal 2017 steigenden<br />

Auftragseingangs der Gruppe aus heutiger Sicht in den<br />

kommenden Monaten wieder aufgeholt werden”, heißt es<br />

dazu im Quartalsbericht. Womit es auch beim Ergebnis unterm<br />

Strich eine Verbesserung geben müsste.<br />

Hier kommt die Commerzbank ins Spiel. Diese nominiert<br />

diesmal ein Bündel an neu emittierten Aktienanleihen auf<br />

Andritz. Dabei ist für beinahe jeden Anleger-Typ etwas<br />

dabei. Die Range der Angebote reicht von sehr renditestark<br />

(8,75% Zinskupon), aber auch riskanter (ein Basispreis näher<br />

am Ist-Kurs) bis hin zu sichereren Varianten mit zwar nur<br />

noch 3,75% Zinskupon, dafür aber auch einen größeren<br />

Polster gegen Kursverluste in der Aktie.<br />

So funktioniert’s. Aktienanleihen sind für risikobewusste<br />

Anleger geeignet, die in leicht steigenden oder seitwärts<br />

tendierenden Märkten auf interessante Zinszahlungen setzen<br />

wollen und gleichzeitig dafür bereit sind, ein Aktienrisiko<br />

einzugehen. Die Ertragschancen sind auf den Kupon<br />

begrenzt.<br />

Am Ende der Laufzeit (Bewertungstag ist der 19. Juli 2019)<br />

wird vergleichen, wie der Basiswert (Andritz) im Vergleich<br />

zum Start notiert. Notiert die Aktie unter dem Basispreis,<br />

wird nicht die Nominale zurückgezahlt, sondern die Aktie<br />

zum Basispreis geliefert. Diese ist bei Lieferung weniger<br />

wert als zum Zeitpunkt der Emission der Aktienanleihe.<br />

Der Anleger kann dann selbst entscheiden, ob er den Verlust<br />

realisiert, also die gelieferten Aktien zum niedrigen<br />

Kurs verkauft, oder ob er an einen neuerlichen Anstieg der<br />

Aktie glaubt und sie im Depot behält.<br />

Notiert die Aktie über dem Basispreis, gibt’s die komplette<br />

Nominale wieder retour - plus den Zinskupon.<<br />

INFO CLASSIC AKTIENANLEIHEN AUF ANDRITZ<br />

Basiswert: Andritz<br />

Ausgabetag: 21.06.<strong>2018</strong><br />

Produkt: Aktienanleihe<br />

Fälligkeit: 26.07.2019<br />

Nennbetrag: 1000 Euro mehr zu den Produkten<br />

ISIN: DE000CA2JK30<br />

Zinskupon: 3,75%<br />

Basispreis: 36,86 Euro<br />

ISIN: DE000CA2JK55<br />

Zinskupon: 5,75%<br />

Basispreis: 39,65 Euro<br />

ISIN: DE000CA2JK71<br />

Zinskupon: 7,75%<br />

Basispreis: 41,96 Euro<br />

ISIN: DE000CA2JK48<br />

Zinskupon: 4,75%<br />

Basispreis: 38,34 Euro<br />

ISIN: DE000CA2JK63<br />

Zinskupon: 6,75%<br />

Basispreis: 40,85 Euro<br />

ISIN: DE000CA2JK89<br />

Zinskupon: 8,75%<br />

Basispreis: 42,99 Euro


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG VIII<br />

Chance des Underdogs<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Societe Generale nominiert ein Faktor Zertifkat<br />

auf die Deutsche Bank mit Hebel 8 als<br />

Zertifikat des Monats Juni. Geht die Rechnung<br />

auf, peppt der Faktor den üblichen<br />

Options-Hebel für die Rendite auf.<br />

Im Fußballer-Jargon gibt es den Trainer-Effekt. Denn wird<br />

ein erfolgloser Trainer entlassen, werden sich die Spieler<br />

beim Nachfolger noch mehr anstrengen als zuvor - wenn<br />

dann auch noch das Quäntchen Psychologie im Spiel ist...<br />

Wenn man jedoch von dauernden Trainer-Wechseln bei<br />

einer Mannschaft hört, liegt der Verdacht nahe, dass die Ergebnisse<br />

nachhaltig nicht den Geschmack der Eigentümer<br />

treffen. Ohne Trainer-Effekt zum Krisenklub. Wie es wohl<br />

auch bei der Deutsche Bank ist, wo nun Christian Sewing das<br />

Amt des CEO inne hat. Die Vorgänger waren so kurz, dass<br />

man sich teils kaum erinnert: den Investmentbanker Anshu<br />

Jain, das Deutsche-Bank-Urgestein Jürgen Fitschen oder den<br />

britische Sanierungsexperten John Cryan. Diesen drei ist eines<br />

gemein: die eingeleiteten Restrukturierungsschritte gingen<br />

den Eigentümern jeweils nicht weit genug - was an der Börse<br />

mit fallenden Kursen quittiert wurde. Womit die Deutsche<br />

Bank mittlerweile im einstelligen Kursbereich notiert - so tief<br />

wie noch nie. Auch Christian Sewing wird wenig zugetraut,<br />

blickt man auf die Kursentwicklung seit Amtsantritt.<br />

Was aber wiederum auch Chance sein kann. Denn Sewing<br />

geht ein Kapitel an, dass seine Vorgänger eher außen vor ließen:<br />

den Personalstand. 97.000 Vollzeitstellen gibt es im Konzern<br />

derzeit, angeblich wird mehr als jede 10. Stelle<br />

gestrichen. Auch auf der Kostenseite will Sewing keine Kompromisse<br />

machen und konzernweit die Ausgaben schneller<br />

und vor allem entschiedener senken. Gehen die Pläne auf,<br />

und wird der Kapitalmarkt positiv überrascht, könnte die<br />

Deutsche Bank ansetzen, die Underperformance gegen die<br />

Branche aufzuholen. Immerhin liegt diese ausgehend vom<br />

Nachlehman-Tief mit rund 75% im Plus. Die Deutsche Bank<br />

liegt 30% darunter. Anlegern, die es spekulativer angehen<br />

möchten, bietet die Societe Generale ihr Nominierungsprodukt<br />

für das Zertifikat das Monats Juni: Ein Long Faktor-Zertifikat<br />

auf die Deutsche Bank mit dem Hebel 8, ohne<br />

Laufzeitbeschränkung.<br />

So funktioniert’s. Faktor-Zertifikate bieten dem Anleger eine<br />

Foto: Deutsche Bank<br />

neue Möglichkeit, gehebelt in verschiedene Märkte zu investieren.<br />

Dabei kann auf steigende oder fallende Notierungen<br />

gesetzt werden. Produkte, die von steigenden Kursen des Referenzwertes<br />

profitieren, erhalten den Zusatz Long, während<br />

diejenigen, deren Gewinne auf fallende Kurse ausgerichtet<br />

sind, mit Short gekennzeichnet sind. Neu bei diesen Produkten<br />

ist, dass die Hebelwirkung tagtäglich konstant bleibt. Um<br />

dies zu erreichen, liegt den Produkten als Basiswert an sich<br />

nicht die Aktie, der Index oder Rohstoff selbst zugrunde, sondern<br />

ein Referenzindex, den die emittierende Bank berechnet<br />

und auf den sich das Produkt bezieht. Volatilität spielt im<br />

Gegensatz zu Optionsscheinen keinen Einfluss auf die Preisbildung<br />

der Produkte.<br />

Beispiel: Ein Anleger erwirbt ein 4xLong-Faktor-Zertifikat auf<br />

einen Basiswert beim Stand von 100 Euro. Der Referenzkurs<br />

Der Basiswert gewinnt am Tag ein 1 Prozent auf 101 Euro, am<br />

Tag zwei sind es 2 Prozent auf 103,02 und am Tag 3 dann 3<br />

Prozent auf 106,11 Euro. Wie entwickelt sich das Faktor-Zertifikat?<br />

Zu erwarten wäre ein Wert von 6,11 x 4 = 24,44 Prozent.<br />

Wir rechnen nach: Am Tag 1 schließt das Zertifikat mit<br />

104 Euro. Plus 8 Prozent am Tag 2 ergeben 112,32 Euro und<br />

am Tag 3 sind es nach plus 12 Prozent 125,80 Euro. Durch die<br />

tägliche Neujustierung der Basis, ergibt sich in steigenden<br />

Märkten somit ein Renditevorteil für Faktor-Produkte, gegenüber<br />

dem ‘üblichen’ Vergleich zwischen Ist- und Startkurs,<br />

der per z.B. Optionsschein gehebelt wird. Dieser Effekt gilt<br />

aber natürlich nach unten auch. Sollte sich der Preis des Basiswertes<br />

extrem stark in die für den Anleger negative Richtung<br />

bewegen, so greift ein Anpassungsmechanismus, durch<br />

den ein neuer Handelstag simuliert wird. Dabei wird der Basiswertkurs,<br />

der als letztes vor Beginn des starken Kursrückgangs<br />

ermittelt wurde, als neue Berechnungsgrundlage<br />

verwendet. Damit wird jedenfalls verhindert, dass eine Position<br />

auch nicht theoretisch unter Null fallen kann. <<br />

INFO FAKTOR ZERTIFIKAT LONG AUF DEUTSCHE BANK<br />

ISIN: DE000HVB2MD8<br />

Laufzeit: endlos<br />

Basiswert: Deutsche Bank Letzter Schlusskurs Aktie:<br />

9,56 Euro<br />

Produkt: Faktor-Zertifikat<br />

KO-Schwelle dazu: 8,37 Euro<br />

Faktor: 8x<br />

mehr zum Produkt<br />

Richtung: long


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

Die Diskussion um US-Strafzölle auf Stahlimporte aus<br />

der EU hat den Branchenvertretern nicht gut getan:<br />

der entsprechende Branchenindex von Unternehmen<br />

wie ArcelorMittal, thyssenkrupp oder voestalpine zählte seit<br />

Jahresbeginn zu den Underperformern des Gesamtmarktes.<br />

Mittlerweile ist aber z.B. die voestalpine mit rund 42 Euro<br />

je Aktie auf ein Niveau gefallen, das dem tiefsten aller Kursziele<br />

für den Titel von Analystenseite entspricht. Im Schnitt<br />

wird der faire Wert um rund 20 Prozent höher taxiert. Anlegern,<br />

die diese 20 Prozent gern für sich vereinnahmen<br />

würden, bietet die HVB ein Emissionsprodukt an, das diese<br />

20 Prozent bietet, auch wenn die Aktie 40 Prozent fallen<br />

sollte.<br />

Geschäftlich läuft’s für den Konzern derzeit jedenfalls<br />

rund. Das kürzlich präsentierte Vorjahresergebnis (schiefes<br />

Geschäftsjahr mit Ende März) zeigte beim Ergebnis nach<br />

Steuern einen Sprung von 55 Prozent auf 817,9 Mio. Euro -<br />

der Umsatz erhöhte sich um 14 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro.<br />

Gegen Ende des Geschäftsjahres habe die zunehmend protektionistische<br />

Wirtschaftspolitik der US-Regierung die weltweite<br />

ökonomische Stimmung zwar beträchtlich belastet,<br />

die Entwicklung der Realwirtschaft sei davon aber im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr unbeeinträchtigt geblieben, heißt es<br />

im Geschäftsbericht. Heuer will der Konzern laut Guidance<br />

ein operatives Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahres<br />

erzielen. Dabei steht beim oberösterreichischen Stahlerzeuger<br />

und -verarbeiter im heurigen Geschäftsjahr<br />

turnusmäßig eine Hochofen-Großreparatur mit den entsprechenden<br />

Ergebnisausfällen an.<br />

Wie breit die voestalpine mittlerweile für einen Stahlkonzern<br />

aufgestellt ist, zeigt der kürzlich erfolgte Einstieg<br />

als Sponsor der Elektroauto-Rennserie Formel E, wobei die<br />

Österreicher für die Europarennen sogar Hauptsponsor sind<br />

und hier ‘voestalpine European Races’ heißen wird. Schon<br />

jetzt produziert die voestalpine Elektrobänder für E-Moto-<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG VII<br />

voestalpine: Geschützt<br />

zur vollen Rendite<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

UniCredit onemarkets nominiert ein<br />

Express Zertifkat auf die voestalpine, das<br />

deren gesamtes Aufwärtspotenzial inkludiert<br />

- und dies selbst bei einem Kursvelust<br />

von bis zu 40 Prozent.<br />

voestalpine sieht im E-Auto Zukunft.<br />

ren und ist in Verhandlungen mit 14 Herstellern, die Halterungen<br />

für Batterien zu erzeugen.<br />

So funktioniert’s. Beim ‘HVB Express Plus Zertifikat auf die<br />

Aktie der voestalpine AG’ handelt es sich um ein klassisches<br />

Express-Produkt mit Spezial-Zusatz. Heißt: An den jährlichen<br />

Bewertungstagen haben Anleger während der 4jährigen Laufzeit<br />

die Chance auf vorzeitige Rückzahlung des Produkts,<br />

wenn der Aktienkurs der voestalpine an diesem Tag über<br />

ihrem Startwert notiert. Dann gibt’s die Nominale in Cash<br />

plus die jährliche Express-Zahlung von 5,3 Prozent. Nach der<br />

Rückzahlung erlischt die Chance auf weitere Zins/Express-<br />

Zahlungen. Notiert die Aktie hingegen unter ihrem Startkurs<br />

verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein Jahr und das<br />

gleiche Procedere beginnt: Start- und Jetzt-Kurs werden verglichen...<br />

Das Ganze geht über maximal vier Jahre. An diesem<br />

letzten Bewertungstag kommt dann das Plus der Express Anleihe<br />

zu tragen: die Barriere für die Rückzahlung des Produkts<br />

zu 100 Prozent der Nominale sinkt von den zuvor geforderten<br />

100 auf nun 60 Prozent. Heißt: Notiert die voestalpine dann<br />

nicht um zumindest 40 Prozent unter ihrem Startniveau,<br />

gibt’s die Nominale plus die vier Zins/Express-Zahlungen. Notiert<br />

die Aktie aber um mehr als 40 Prozent im Minus, wird<br />

diese statt der Nominale ins Depot eingebucht. <<br />

INFO HVB EXPRESS PLUS ZERTIFIKAT AUF DIE AKTIE<br />

DER VOESTALPINE AG<br />

ISIN: DE000HVB2MD8<br />

Basiswert: voestalpine<br />

Produkt: Express-Zertifikat -<br />

Plus<br />

Nennbetrag: 1000 Euro<br />

Emissionstag: 25.07.<strong>2018</strong><br />

Basispreis: 100%<br />

Foto: voestalpine / Courtesy of Formula E<br />

Erster Bewertungstag:<br />

18.07.2019<br />

Letzter Bewertungstag:<br />

18.07.2022<br />

Barriere: 60%<br />

Express/Zins-Kupon: 5,3%<br />

mehr zum Produkt


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG VI<br />

Versicherer mit dem<br />

gewissen Plus<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Vontobel nominiert eine Aktienanleihe mit<br />

diversen Features als Zertifikat des Monat<br />

Juni: 6% Zinskupon, 20% Schutz vor Kursverlusten<br />

- plus Partizipation an steigenden<br />

Kursen.<br />

Vier Versicherer in einem Produkt gebündelt.<br />

Foto: CC0 / geralt<br />

Zwei mal bereits in diesem Jahr ging die bis dahin aufgebaute<br />

Outperformance der europäischen Versicherungsbranche<br />

gegen den Gesamtmarkt wieder flöten.<br />

Zuletzt war es die Sorge um einen möglichen Anti-EU-Kurs<br />

der neuen italienischen Regierung, was Erinnerungen an die<br />

Euro-Krise rund um die PIGS-Staaten wachrief. Und da Versicherer<br />

per Reglements einen erheblichen Teil ihrer Gelder in<br />

‘sicheren Staatsanleihen’ halten müssen...<br />

Der Grund für die jeweils vorher gesehene Outperformance<br />

bleibt aber: die Aussicht auf steigende Zinsen. Denn allgemein<br />

gilt zwar, dass steigende Zinsen (ab einem gewissen Niveau)<br />

für Aktien Gift sind - das aber nicht für alle. Denn manche<br />

Branchen sehnen höhere Renditeniveaus herbei. Etwa die Versicherer,<br />

die sich für ihre Anlage-Portfolios höhere Erträge erwarten.<br />

Die EZB tritt bei den Leitzinsen zwar weiter auf der<br />

Stelle und nicht wenige Marktstrategen rechnen hier nicht<br />

vor Ende 2019 mit ersten Schritten - doch erstens blickt die<br />

Börse immer in die Zukunft und zweitens sorgen die zuletzt<br />

doch gestiegenen Inflationsdaten zumindest dafür, dass in die<br />

Renditen längerlaufender Anleihen ein wenig Bewegung<br />

(nach oben) kam. Binnen Jahresfrist stieg die Rendite 10jähriger<br />

deutscher Staatsanleihen von 0,25 auf 0,35 Prozent, in<br />

Italien ging’s von 1,9 auf 2,6 Prozent.<br />

Dazu kommt, dass die Branche in der zurückliegenden<br />

Niedrigzinsphase ihre Kosten durchforstet hat - und ab nun<br />

etwa in den Bereichen der Sachversicherung nachhaltig höhere<br />

Ergebnisse erwirtschaften dürfte. Dazu die noch kaum<br />

vorhersehbaren Auswirkungen der Fintech-Offensiven von Allianz<br />

und Co - mit entsprechendem Kostensenkungspotenzial?<br />

Es gibt also durchaus Gründe, Versicherungsaktien als Investmentmöglichkeit<br />

im Auge zu behalten. Anlegern, die<br />

prinzipiell von den positiven Aussichten überzeugt sind, aber<br />

auch bei eventuellen Kursrücksetzern, wie rund um die Italien-Wahl<br />

gesehen, überdurchschnittliche Renditen erzielen<br />

möchten, bietet Vontobel gerade sein Nominierungsprodukt<br />

als Zertifikat des Monats Juni zur Emission an. Eine Aktienanleihe,<br />

die sich auf die 4 Versicherer Allianz, AXA, sowie Hannover<br />

und Münchener Rück bezieht.<br />

So funktioniert’s. Beim 6,00% p.a. Protect Multi Aktienanleihen<br />

mit Part. auf Allianz / AXA / Hannover Rück / Münchener<br />

Rück handelt es sich um eine Aktienanleihe mit Spezial-Zusätzen.<br />

Heißt: An den jährlichen Zinstagen erhalten Anleger<br />

unabhängig von der Wertentwicklung der zugrunde liegenden<br />

Aktien den Zinskupon von 6 Prozent. Zusatz Multi, da sich<br />

das Produkt auf mehrere Einzeltitel bezieht. 2020 wird dann<br />

eruiert, wie die eingesetzte Nominale rückgezahlt wird. Zusatz<br />

Protect, da für die Laufzeit ein Schutz von 20% gegen<br />

Kursverluste eingebaut ist. Wird dieser verletzt, erhalten Anleger<br />

am Ende jene der vier Aktien mit der schlechtesten Performance<br />

statt der Nominale ins Depot gebucht. Andernfalls<br />

(Zusatz Partizipation) gibt’s zumindest die Nominale, plus die<br />

durchschnittliche (positive) Performance der vier Versicherungsaktien:<br />

Das wären in den vergangenen zwei Jahren 27<br />

Prozent gewesen, 6 Prozentpunkte mehr als der Gesamtmarkt<br />

- die gibt’s als Zinskupon noch oben drauf’... <<br />

INFO 6,00% P.A. PROTECT MULTI AKTIENANLEIHEN MIT<br />

PART. AUF ALLIANZ / AXA / HANNOVER RÜCK /<br />

MÜNCHENER RÜCK<br />

ISIN: DE000VA3BW25<br />

Nennbetrag: 1000 Euro<br />

Zeichungsschluss: 09.07.<strong>2018</strong> Zinskupon: 6,0% p.a.<br />

Basiswerte: Allianz, AXA, Hannover<br />

Rück, Münchener Rück<br />

Basispreis: 100%<br />

Barriere: 80%<br />

Laufzeit: open end<br />

Barrierebeobachtung: laufend<br />

Produkt: Protect Multi Aktienanleihe<br />

mit Partizipation<br />

Bewertungstag: 09.07.2020<br />

mehr zum Produkt


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG V<br />

Überm Atlantik endet für<br />

Anleger die Zins-Armut<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Während Europas Währungshüter, Anleger<br />

im kurzfristigen Bereich weiter mit einem<br />

Nullzinsumfeld konfrontieren, zeigen die<br />

US-Renditen deutlich nach oben. Anleger,<br />

die Europas Zinstristesse entfliehen möchten,<br />

könnten einen Blick auf das Nominierungsprodukt<br />

der BNP Paribas werfen.<br />

Mit einem gewissen Neid blicken sicher einige Anleger<br />

über den großen Teich - vor allem jene, die<br />

sich gern auf der sicheren Seite des Anlegens bewegen<br />

- und sich im Tagesgeldbereich aufhalten. Denn<br />

während die EZB mit ihrer Nullzinspolitik nach wie vor<br />

DAS PRODUKT<br />

Dieses Zertifikat entspicht<br />

dem Investment in ein Tagesgeldkonto<br />

auf US-Dollar.<br />

Aktuell gibt es hier<br />

1,78 Prozent an Zinsen.<br />

auch für ebensolche Renditen<br />

auf Sparbüchern und im Tagesgeldbereich<br />

sorgt, zollte<br />

ihr US-Pendant den starken<br />

Konjunkturdaten von überm<br />

Teich Tribut und hob die Zinsen<br />

zuletzt weiter an: Das BIP-<br />

Wachstum in Q2 dürfte bei annualisiert 4,0% liegen; Die<br />

Arbeitslosigkeit ist auf 3,8% gefallen und damit auf ein 18-<br />

Jahrestief; Die Löhne ziehen mit mehr als 2,7% kräftig an<br />

und die Inflation hat das 2%-Ziel übertroffen. Die Zinsen<br />

könnten, nach Meinung der Analysten von BNP Paribas,<br />

noch zwei weitere Male in <strong>2018</strong> angehoben werden. Auch<br />

2019 sollen sie noch drei Mal steigen. Zu diesem Zeitpunkt<br />

sind Sparer und kurzfristig veranlagende Investoren<br />

in Euro-Land froh, wenn die erste Zinserhöhung<br />

durch ist... Doch wie in einen US-Zins investieren? Eine<br />

Möglichkeit ist das Nominierungsprodukt der BNP Paribas<br />

als Zertifikat des Monats Juni.<br />

So funktioniert’s. Mit einem USD-Zinszertifikat können<br />

Anleger von weiter steigenden US-Zinsen profitieren. Der<br />

Kurs des USD Zins Zertifikats (ISIN: DE0009187294) partizipiert<br />

an der Wertentwicklung des US-Dollar und der<br />

über die Anlagedauer anfallenden Zinsen. Die Zinsen werden<br />

dabei in den Basiswert reinvestiert. Da der Basiswert<br />

in US-Dollar gerechnet wird, das Zertifikat aber in Euro<br />

Lieber US-Dollar und US-Zinsen im Depot?<br />

Foto: Pixabay-kalhh<br />

notiert, besteht für Anleger ein FX-Risiko. Währungsgeschützt<br />

ist das Produkt nicht, heißt ein gegenüber dem<br />

Euro steigender US-Dollar erhöht den Ertrag aus den Zinsen,<br />

ein schwächerer Greenback reduziert diesen.<br />

Das ohne Laufzeitbegrenzung ausgestattete Zertifikat simuliert<br />

eine Investition in Tagesgeldzinsen in US-Dollar.<br />

Das Produkt bildet 1:1 die Wertentwicklung des BNP Paribas<br />

Money Market Total Return Index USD ab. Es hat keine<br />

Laufzeitbegrenzung. Der Zins wird in das Produkt reinvestiert.<br />

Der Kurs des Zins Zertifikats wird durch zwei Komponenten<br />

bestimmt: die Wertentwicklung der jeweiligen<br />

Währung und die über die Anlagedauer anfallenden Zinsen.<br />

Die Höhe des Zinses kann sich täglich ändern und ist<br />

abhängig von den aktuellen Tagesgeldzinsen in den USA.<br />

Und da zeigte sich zuletzt das untere Band des Fed-Zinsziels<br />

als gute Richtschnur. Nach der letzten Zinserhöhung<br />

liegt die Spanne für den Leitzins bei 1,75 auf 2,0 Prozent:<br />

1,78% an Zins bietet aktuell das USD-Zinszertifikat der<br />

BNP Paribas. Ein Blick in die Bloomberg-Datenbank zeigt,<br />

dass dies beständig mehr werden dürfte. So wird laut Analystenkonsens<br />

die Marke von 2,0% im Spätherbst überschritten,<br />

zur Jahresmitte 2019 werden in etwa 2,5<br />

Prozent erwartet. Das ist in jenes Niveau, das derzeit spanische<br />

Staatsanleihen mit 30jähriger Laufzeit zahlen, in<br />

Deutschland sind’s 1,1 Prozent. <<br />

INFO US-DOLLAR (EUR/USD) FX ZINS ZERTIFIKAT<br />

ISIN: DE0009187294<br />

aktueller Zinssatz p.a.: 1,78%<br />

Produkt: Zins Zertifikat<br />

Währungsgesichert: nein<br />

Basiswert: BNP Paribas Erster Börsetag: 18.05.2015<br />

Money Market Total Return<br />

Managementgebühr: 0,15%<br />

Index USD<br />

mehr zum Produkt<br />

Laufzeit: open end


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG IV<br />

Der günstigste Einstiegs-<br />

Zeitpunkt: garantiert<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Den richtigen Einstiegszeitpunkt in ein Investment<br />

zu finden ist eine Krux. Die RCB<br />

hilft bei diesem Problem mit einer Neuemission.<br />

‘Best Entry’ steht für die günstigste<br />

aller Kaufmöglichkeiten mit Blick<br />

nach vorne. Das Thema: Dividendenaktien.<br />

Die Statistiken sind bekannt: Langfristig machen Dividenden<br />

bis zu 50 Prozent der Wertentwicklung<br />

einer Aktie aus. In Zeiten kaum vorhandener Erträgen<br />

aus Anleihen oder Spareinlagen sind es auch<br />

immer mehr konservative Anleger, die Dividenden als Alternative<br />

entdecken. Dividendenstarke Aktien wird der<br />

DAS PRODUKT<br />

Bei einer fünfjährigen Laufzeit<br />

besteht die Chance<br />

auf einen Gewinn von bis<br />

zu 50 Prozent. Das Risiko<br />

ist auf 10 Prozent beschränkt.<br />

Vorteil zugesagt, dass sie zumeist<br />

höhere Eigenkapitalquote<br />

und stabilere<br />

Kapitalströme haben, als ‘normale’<br />

Unternehmen. Das<br />

macht die ausschüttungsstarken<br />

Gesellschaften weniger<br />

krisenanfällig und deshalb<br />

schwanken deren Kurse auch weniger stark als die anderer<br />

Werte.<br />

Bekannt ist aber auch die Börsenweisheit, dass der Gewinn<br />

im Einkauf liegt. Heißt möglichst günstig gekauft<br />

zu haben. Und jene vom „Sell in May and go away, but remember<br />

to come back in September“. Diese basiert auf<br />

der jahrzehntelangen Erfahrung am Aktienmarkt, wonach<br />

im Sommerhalbjahr weniger Renditen erwirtschaftet<br />

werden als im Winterhalbjahr. Was diesmal einige<br />

Strategen durchaus für möglich halten, gibt es doch Unsicherheitsfaktoren,<br />

wie die Gefahr eines Handelskonfliktes<br />

zwischen China und den USA.<br />

Problemlöser. Genau hier kommt das Nominierungsprodukt<br />

der RCB zur Wahl zum Fonds des Monats Juni ins<br />

Spiel. Denn der Best Entry Dividendenaktien Winner 90%<br />

löst dieses Timing-Problem und bietet eher sicherheitsorientierten<br />

Anlegern eine interessante Veranlagungsmöglichkeit.<br />

Grund: Der Best Entry Mechanismus sichert<br />

Dividendenaktien gelten als weniger volatil, denn der<br />

Gesamtmarkt.<br />

Foto: Pixabay geralt<br />

automatisch den besten Einstiegszeitpunkt während des<br />

3-monatigen Best Entry-Zeitraumes im Sommer - der<br />

tiefste Kurs wird als Referenzstand für den Anleger als<br />

Kaufkurs festgelegt.<br />

Das Kapitalschutz-Zertifikat eignet sich somit für Anleger,<br />

die weiter von einer positiven Entwicklung der globalen<br />

Dividendenkaiser (globale Aktientitel mit hoher<br />

Dividendenrendite) ausgehen, gleichzeitig aber einen<br />

Großteil ihres investierten Kapitals abgesichert wissen<br />

wollen.<br />

So funktioniert’s. Anleger profitieren an Kursgewinnen<br />

des STOXX Global Select Dividend 100 Index von bis zu<br />

plus 50 Prozent (der Cap beträgt 150%). An Kursverlusten<br />

partizipieren Anleger bis zu 10 Prozent, da bei negativeren<br />

Wertentwicklungen der Kapitalschutz von 90% der nominale<br />

am Laufzeitende (Sept. 2023) greift.<br />

Mit Emission dieses Zertifikats beginnt die 3-monatige<br />

Best Entry-Phase. Der niedrigste Schlusskurs des zugrundeliegenden<br />

STOXX Global Select Dividend 100 Index während<br />

dieses Zeitraums (29.06. - 28.09.<strong>2018</strong>) wird am Ersten<br />

Bewertungstag als Startwert (Referenzkurs) festgehalten.<<br />

INFO BEST ENTRY DIVIDENDENAKTIEN WINNER 90%<br />

ISIN: AT0000A219Q4<br />

27.09.2023<br />

Produkt: Kapitalschutz-Zertifikat<br />

Nennbetrag: 1000 Euro<br />

Basispreis: 90% des anfänglichen<br />

Referenzstands = 90% Ka-<br />

Basiswert: STOXX Global Select<br />

Dividend 100 EUR Price pitalgarantie<br />

Index<br />

Cap: 150%<br />

Emissionstag: 29.06.<strong>2018</strong><br />

Rückzahlung: Cash<br />

1. Bewertungstag: 28.09.<strong>2018</strong><br />

mehr zum Produkt<br />

Letzter Bewertungstag:


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG III<br />

Gut abgesicherte Chance<br />

am Sekundärmarkt<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Der deutschen Top-Aktie Adidas wird noch<br />

weiteres Kurspotenzial bescheinigt. Anlegern,<br />

die auch bei einem allfälligen Kursrückgang<br />

die Chance auf Ertrag haben<br />

möchten, können diese Aktie nun um 15%<br />

unter Börsekurs kaufen.<br />

DAS PRODUKT<br />

Bei einer halbjährigen<br />

Laufzeit besteht die<br />

Chance auf einen Gewinn<br />

von bis 3,1 Prozent. Dies<br />

bei einem Risikopuffer von<br />

10 Prozent.<br />

Der deutsche Sportartikelkonzern Adidas zählt im<br />

bisherigen Jahresverlauf zu den 3 Top-Aktien am<br />

Frankfurter Börsenparkett. Mehr als 10 Prozent<br />

waren mit der Aktie bis dato zu verdienen, während der<br />

Gesamtmarkt im Minus liegt. Nicht nur die Fußball WM<br />

in Russland entfachte das Interesse der Anleger, auch die<br />

jüngste Konzernentwicklung wurden positiv aufgenommen.<br />

So liegt das durchschnittliche<br />

Kursziel der<br />

Analysten derzeit auch bei<br />

knapp 220 Euro, was rund 30<br />

Euro über der aktuellen Notiz<br />

liegt. Immerhin stattet Adidas<br />

dieses Jahr zwölf Mannschaften<br />

mit Trikots aus, soviel wie<br />

kein anderer Sportartikler, darunter die Favoriten<br />

Deutschland, Spanien und Argentinien. Adidas-Chef Kasper<br />

Rorsted geht davon aus, dass der Konzern in diesem<br />

Jahr mehr als jene acht Mio. Trikots verkaufen wird, die<br />

2014 abgesetzt wurden. Die Firma PR Marketing prognostiziert<br />

allerdings, dass Adidas nur 10 Mio. offizielle Spielbälle<br />

verkaufen wird, gegenüber den letztmaligen 14,5<br />

Millionen Bällen in 2014. Im Heimmarkt Deutschland<br />

dürfte es für Adidas jedenfalls rund laufen: Denn Fußballfans<br />

sitzt bei unserem nördlichen Nachbarn bei dieser<br />

Weltmeisterschaft das Geld für Trikot, Fähnchen und<br />

Schals lockerer als noch vor vier Jahren. Im Schnitt sind<br />

die Fans bereit, 22,75 Euro für WM-Devotionalien zu zahlen,<br />

sagt Benjamin Zimmermann, Co-Leiter einer von der<br />

Stuttgarter Universität erstellten Studie. Während der<br />

WM 2014 waren es 11,26 Euro.<br />

Gut waren bereits die Zahlen zum Jahresauftakt: Das Betriebsergebnis<br />

legte im Vergleich zum Vorjahr um gut 17<br />

Prozent auf 746 Mio. Euro zu. Der Umsatz wuchs wegen<br />

Mit Discount-Zertifikaten kann eine Aktie günstiger gekauft<br />

werden, als diese an der Börse notiert. Foto: Adidas<br />

des starken Euro nur um 1,9 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro.<br />

Währungsbereinigt lag das Plus bei 10 Prozent. Unter dem<br />

Strich blieben dem im deutschen Börsenindex DAX notierten<br />

Konzern 542 Mio. Euro - um 17,4 Prozent mehr als<br />

im ersten Quartal 2017. Der häufigere Verzicht auf Rabattaktionen<br />

und der starke Absatz bei höherwertigen,<br />

meist teuren Produkten hat in Verbindung mit Kostensenkungen<br />

den starken Währungseffekt weitgehend wettgemacht<br />

- und die Ertragssituation zum Jahresbeginn<br />

weiter verbessert, heißt es im Quartalsbericht.<br />

Chance Zweitmarkt. Ein sich bereits seinem Laufzeitende<br />

näherndes Produkt wird von HSBC als Zertifikat des<br />

Monats Juni nominiert. Die Story: Das Discount-Zertifikat<br />

auf die Adidas-Aktie notiert unter seinem aus heutiger<br />

Sicht voraussichtlichem Rückzahlungs-Kurs. Hier steht es<br />

164,9 zu 170 Euro. Denn dieses Zertifikat verfügt über<br />

einen eingebauten Cap bei 170 Euro - an Kursgewinnen<br />

darüberhinaus partizipieren Anleger nicht. Den aktuell<br />

über dem Rückzahlungskurs liegenden Kurs der Adidas-<br />

Aktie - rund 20 Euro - können Anleger somit als Sicherheitspuffer<br />

sehen. Heißt: Solange die Aktie Ende des<br />

Jahres nicht um mehr als 10% unter dem aktuellen Niveau<br />

notiert, gibt’s eine aufs Jahr hochgerechnete Rendite von<br />

5,9 Prozent.<<br />

INFO DISCOUNT-ZERTIFIKAT AUF ADIDAS<br />

ISIN: DE000TD8L765<br />

Bewertungstag: 21.12.<strong>2018</strong><br />

Produkt: Kapitalschutz-Zertifikat<br />

Erster Börsetag: 13.03.2017<br />

Puffer zum Cap: 10,4%<br />

Basiswert: adidas<br />

Max. Rendite: 3,1% / Kurs<br />

Cap: 170 Euro<br />

Produkt: 164,9 Euro<br />

Bezugsverhältnis: 1:1<br />

mehr zum Produkt


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG II<br />

Mit dem Leder rollt<br />

auch der Rubel<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Das Thema der Stunde ist wohl die Fußball<br />

WM in Russland. Folgedessen schickte die<br />

Erste Group eine Aktienanleihe auf drei Unternehmen,<br />

die auf den Werbewert der WM<br />

hoffen: die Teamausrüster Adidas, Nike und<br />

Puma - Fallschirm inklusive.<br />

Seit Mitte Juni dreht sich die halbe Welt um König Fußball,<br />

die WM-Endrunde in Russland ist in vollem Gange.<br />

Auch die Sportartikelkonzerne freuen sich auf das Ereignis<br />

der Superlative: Umgerechnet rund 16 Mrd. Euro hat<br />

Russland offiziellen Regierungsangaben zufolge in die Vorbereitung<br />

gesteckt. Unter anderem wurden zwölf Stadien in elf<br />

Städten neu gebaut bzw. modernisiert<br />

und die Infrastruktur<br />

IM VERGLEICH<br />

Adidas<br />

verbessert.<br />

Mit dem größten Werbeeffekt<br />

Umsatz 2017: 21,22 Mrd. €<br />

durch die WM kann die Sportartikelindustrie<br />

rechnen. Dabei<br />

Gewinn 2017: 1,42 Mrd. €<br />

Unternehmenswert: 41,1 Mrd. steht Adidas schon jetzt als Sieger<br />

fest - zumindest im Duell<br />

der Ausrüster. Denn gleich zwölf Teams laufen in Russland<br />

mit den drei Streifen des deutschen Konzerns auf. Erzrivale<br />

und Weltmarktführer Nike aus den USA kommt auf zehn<br />

Mannschaften, Puma auf drei. Als offizieller Partner des Weltfußballverbands<br />

FIFA stellt Adidas auch den Spielball und rüstet<br />

die Schiedsrichter aus. IM VERGLEICH<br />

Auf diese drei Größen der<br />

Nike<br />

Sportartikelkonzerne gibt es<br />

von der Erste Group eine neue Umsatz 2017: 31,53 Mrd. €<br />

Protect Multi-Aktienanleihe, die Gewinn 2017: 3,89 Mrd. Euro<br />

auch als Nominierung für die Unternehmenswert :75,4 Mrd.<br />

Wahl zum Zertifikat des Monats<br />

Juni ins Rennen geschickt wird.<br />

So funktioniert’s. Die Schlusskurse der Adidas-, der Pumaund<br />

der Nike-Aktie vom 28.6.18 werden als Startkurs für die<br />

Protect Multi Sport-Anleihe fixiert. Bei 60 Prozent davon befinden<br />

sich die während des Betrachtungszeitraums (durchgehend,<br />

Schlusskursbasis) aktivierten Barrieren. Unabhängig<br />

Adidas ist im WM-Finale jedenfalls zu sehen, egal welche<br />

Mannschaften es schaffen - des Balls wegen Foto: Adidas<br />

vom Kursverlauf der Aktien und wo die Aktien in einem Jahr<br />

notieren, erhalten Anleger am Ende der Laufzeit einen Zinskupon<br />

in Höhe von 6,70 Prozent pro Jahr gutgeschrieben.<br />

Wenn alle drei Aktien während des gesamten Betrachtungszeitraums<br />

oberhalb der jeweiligen Barriere (60%) notieren,<br />

wird die Anleihe am Schluss der Laufzeit mit ihrer<br />

Nominale von 100 Prozent zurückbezahlt. Auch dann, wenn<br />

alle drei Aktienkurse nach einer zwischenzeitlichen Barriereberührung<br />

eines Titels am Bewertungstag,<br />

(24. Juni 2019),<br />

IM VERGLEICH<br />

Puma<br />

wieder oberhalb der Startkurse<br />

notieren, wird die Anleihe<br />

mit 100 Prozent<br />

Umsatz 2017: 4,14 Mrd. Euro<br />

Gewinn 2017: 137,0 Mio. Euro<br />

zurückbezahlt.<br />

Unternehmenswert : 7,17 Mrd. Befindet sich hingegen eine<br />

oder mehrere Aktie(n) nach<br />

der Barriereberührung im Vergleich zum Startkurs am<br />

Schluss im Minus, erfolgt die Tilgung der Aktienanleihe entsprechend<br />

der negativen prozentuellen Wertentwicklung der<br />

am schlechtesten gelaufenen Aktie.<br />

Kurz nach eine Zahl für die Branche an sich: Der globale<br />

Sportartikelmarkt wird von Analysten bis Ende 2023 auf mehr<br />

als 210 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dies entspricht einer<br />

jährlichen Wachstumsrate von rund 4 Prozent.<<br />

INFO 6,70 % ERSTE GROUP PROTECT MULTI SPORT<br />

<strong>2018</strong>-2019<br />

ISIN: DE000DS8BAT5<br />

Barrierebeobachtung: durchgehend<br />

Produkt: Aktienanleihe<br />

Währung: Euro<br />

Basiswerte: Adidas, Nike Puma<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Kursfixierung: 28.06.<strong>2018</strong><br />

Rückzahlung: Cash<br />

Bewertungstag: 24.06.2019<br />

mehr zum Produkt<br />

Kupon: 6,7 Prozent<br />

Barriere: 60 Prozent


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG I<br />

Angriff aus dem<br />

Fernen Osten<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Deutsche Bank X-markets schickt ein Index-<br />

Zertifikat mit Chinas Antwort auf Amazon,<br />

Google und Co ins Rennen um das Zertifikat<br />

des Monats. Denn BAT ist das neue<br />

FANG.<br />

Der frisch aufgeflammte Zollstreit zwischen den USA<br />

und China zeigt schlussendlich wohl eines: so ganz<br />

kampflos möchte die aktuelle (Wirtschafts-)Supermacht<br />

den Thron für den heranstürmenden Herausforderer<br />

aus dem Fernen Osten<br />

IM VERGLEICH<br />

nicht überlassen. Ähnliches<br />

Umsatz<br />

zeigt sich, wenn man von der<br />

Makro- in die Mikroökonomie<br />

Alibaba 2017: 37,83 Mrd. $<br />

herabsteigt - egal woher der<br />

Amazon 2017: 177,87 Mrd. $<br />

bisherige Marktführer kam<br />

Baidu 2017: 13,4 Mrd. $ (zumeist die USA), er sieht<br />

Google 2017: 110,86 Mrd. $ sich nun mit einem Herausforderer<br />

konfrontiert, der aus<br />

Tencent 2017: 35,22 Mrd. $<br />

dem Land mit dem größten<br />

Facebook 2017: 40,65 Mrd. $<br />

künftigen Wachstumspotenzial<br />

kommt - und Stück für<br />

Stück zum wichtigsten Absatzmarkt aller multinationaler<br />

Konzerne wird: China.<br />

Picken wir uns die zuletzt erfolgreichste Branche der<br />

Mikroökonomie heraus: das Internet. Und dort das erfolggewordene<br />

Synonym für den Aufstieg des Sektors:<br />

FANG. Die Kombination aus Facebook, Amazon, Netflix<br />

und Google. Das entsprechende Zertifikat der Deutsche<br />

Bank X-markets legte seit der<br />

Emission im Februar 2016 auf<br />

Euro-Basis rund 160 Prozent zu.<br />

IM VERGLEICH<br />

Bei Alibaba, Tencent und Co Gewinn<br />

waren es im gleichen Zeitraum<br />

Alibaba 2017: 10,11 Mrd. $<br />

sogar etwa 200 Prozent. Und<br />

Amazon 2017: 2,48 Mrd. $<br />

damit ist das Ende der Fahnenstange<br />

zumindest langfristig sicher<br />

nicht erreicht, so das Google 2017: 24,47 Mrd. $<br />

Baidu 2017: 2,11 Mrd. $<br />

Urteil des Gros’ der Branchenanalysten.<br />

Womit wieder die<br />

Tencent 2017: 8,79 Mrd. $<br />

Facebook 2017: 18,19 Mrd. $<br />

Deutsche Bank X-markets ins<br />

Foto: Alibaba<br />

Spiel kommt - und deren Nominierung zur Wahl des Zertifikat<br />

des Monats Juni: ein frisch emittiertes Index-Zertifikat<br />

auf den BAT-Index, Synonym für ein<br />

gleichgewichtetes Portfolio aus den chinesischen Tech-Aktien<br />

Baidu (Suchmaschine), Alibaba und Tencent - die Pendants<br />

zu den US-FANG-Größen (wobei Alibaba Chinas<br />

führender Online-Händler ist und seine Tochtergesellschaft<br />

Ant Financial führend<br />

IM VERGLEICH<br />

im Bereich mobile Bezahlsysteme.<br />

Tencent ist vor allem in<br />

Unternehmenswert<br />

den Bereichen Soziale Netzwerke,<br />

Spiele und digitales<br />

Alibaba: 524,89 Mrd. $<br />

Amazon: 579,18 Mrd. $<br />

Bezahlen unterwegs. Der<br />

Baidu: 87,92 Mrd. $<br />

Konzern hält zudem einen<br />

Google: 704,98 Mrd. $ großen Anteil am zweitgrößten<br />

Online-Händler JD.Com.<br />

Tencent: 502,42 Mrd. $<br />

Alibaba und Tencent treiben<br />

Facebook: 523,17 Mrd. $<br />

auch das Geschäft mit Cloud<br />

Computing stark voran).<br />

Mit dem neuen Zertifikat können Anleger eins zu eins<br />

an der Wertentwicklung dieser drei Aktien ohne Laufzeitbegrenzung<br />

und ohne Managementgebühren teilnehmen.<br />

Der BAT-Index wird von der ICF BANK AG als Net Total Return<br />

Index berechnet, Nettodividenden werden also in<br />

den Index reinvestiert. <<br />

INFO BAT-INDEX ZERTIFIKAT<br />

ISIN: DE000DS8BAT5<br />

Währung Basiswert: Euro<br />

Produkt: Index-Zertifikat Quanto: nein<br />

Basiswerte: BAT-Index (Alibaba,<br />

Baidu, Tencent)<br />

Emissionstag: 24.05.<strong>2018</strong><br />

Bezugsverhältnis: 1:1<br />

Laufzeit: endlos<br />

Gebühren: 0,0%<br />

Währung Produkt: Euro<br />

mehr zum Produkt


BÖRSE EXPRESS<br />

ERSTE Smart Invest Garant<br />

Innovativ investieren.<br />

Mit der Garantie der Erste Group<br />

• Anleihe mit globalem,<br />

breit gestreutem Anlagemix<br />

• Kapitalgarantie am Laufzeitende<br />

• Emittentenrisiko beachten<br />

• Kursschwankungen während<br />

der Laufzeit möglich<br />

Mehr<br />

erfahren!<br />

produkte.erstegroup.com/smartinvest<br />

Dies ist eine Werbemitteilung. Die vollständigen Informationen zum jeweiligen Finanzprodukt [Basisprospekt,<br />

Endgültige Bedingungen, allfällige Nachträge, ggf. Basisinformationsblatt („BIB“)] liegen am Sitz der Emittentin<br />

Erste Group Bank AG, Am Belvedere 1, 1100 Wien während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos auf bzw. sind<br />

auf der Website www.erstegroup.com/emissionen abrufbar. Stand: März <strong>2018</strong><br />

Anzeige

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!