Martinsbote 4. 2007 - Katholische Kirche Steiermark
Martinsbote 4. 2007 - Katholische Kirche Steiermark
Martinsbote 4. 2007 - Katholische Kirche Steiermark
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Foto: G. Mühlbacher<br />
10<br />
Der Christbaum wird bei Familie Mühlbacher in der Stube "aufgehängt".<br />
So So So So So So feiern feiern feiern feiern feiern feiern wir wir wir wir wir wir den den den den den den Heiligen Heiligen Heiligen Heiligen Heiligen Heiligen Abend Abend Abend Abend Abend Abend<br />
Weihnachten bei uns auf dem<br />
Himberg<br />
„Für uns beginnt der Weihnachtstag<br />
mit dem gemeinsamen Christbaumholen.<br />
Papa schneidet auch für mich<br />
und meinen Bruder einen kleinen<br />
Baum um. Die Christbäume werden<br />
bei uns in der Stube aufgehängt: der<br />
große in der Ecke beim Herrgottswinkel<br />
und die kleinen, wo wir wollen.<br />
Dann dürfen wir sie schmücken.<br />
Später holen wir die Krippe vom<br />
Dachboden und schauen, ob etwas zu<br />
reparieren ist. Frisches Stroh und Heu<br />
kommen hinein und Tannenzweige<br />
rundherum. Wir Kinder dürfen den<br />
Platz für die Krippenfiguren aussuchen.<br />
Wenn es Abend wird, gehen wir<br />
gemeinsam in den Stall und versorgen<br />
unsere Kühe, Katzen, Enten und<br />
Meerschweinchen besonders gut,<br />
weil sie in der Heiligen Nacht vielleicht<br />
reden können. Aber man darf<br />
dabei nicht zuhören.<br />
Die Stube wird zugesperrt, die Fensterbalken<br />
werden zugemacht. Wir<br />
versuchen durch die Ritzen zu spionieren,<br />
ob wir etwas vom Christkind<br />
sehen.<br />
Damit die Zeit schneller vergeht, bis<br />
der Stall fertig ist, zünden wir unsere<br />
Laternen an und spazieren ums Haus<br />
herum.<br />
Wenn wir schon fast grantig sind<br />
vom langen Warten, läutet die kleine<br />
Glocke und wir dürfen in die Stube.<br />
Die Kerzen vom Adventkranz werden<br />
angezündet und der Christbaum<br />
leuchtet auch.<br />
Wir packen die Geschenke aus, spielen<br />
miteinander, bis wir müde sind.<br />
Mama geht mitten in der Nacht zur<br />
Christmette und Papa geht mit uns<br />
schlafen.“<br />
Michael Mühlbacher,<br />
9 Jahre<br />
Der Heilige Abend im Kinderdorf<br />
In der Nacht zum 2<strong>4.</strong>12., wenn alle<br />
im Haus schlafen, schmücke ich den<br />
Christbaum in meinem Zimmer. Dieser<br />
Raum bleibt dann bis zum Heiligen<br />
Abend verschlossen.<br />
Alle wichtigen Vorbereitungen sind<br />
erledigt, so habe ich Zeit, den Tag<br />
mit meinen Kindern zu verbringen.<br />
Manche von ihnen sind eine Zeit lang<br />
traurig, wenn sie Anrufe von ihren<br />
leiblichen Angehörigen bekommen.<br />
Sie spüren gerade zu Weihnachten, in<br />
welcher Situation sie leben.<br />
Deshalb tue ich alles dafür, dass meine<br />
Kinder am Heiligen Abend Geborgenheit<br />
erleben, Staunen und Freude.<br />
Am Nachmittag decken wir miteinander<br />
den Festtagstisch und bereiten<br />
das Essen zu. Die Kinder proben aufgeregt<br />
die Lieder und Texte für die<br />
Kindermette. Für einige Stunden werden<br />
alle Telefone abgeschaltet, damit<br />
unsere Feier nicht gestört wird.<br />
Um 17.00 Uhr feiern wir in der<br />
Schlosskapelle mit den anderen Kinderdorffamilien<br />
die Kindermette. Meine<br />
Kinder freuen sich immer darauf,<br />
weil sie mitgestalten dürfen.<br />
Wieder zurück im Haus, steigt die<br />
Erwartung. Auch die Großen, die<br />
noch keine eigene Familie haben, sind<br />
gekommen und feiern den Heiligen<br />
Abend mit uns.<br />
Nach einem Glockenzeichen gehen<br />
alle zum festlich erleuchteten Christbaum.<br />
Wir nehmen uns Zeit zum Schauen<br />
und Staunen. Wir reden über Weihnachten<br />
und seine Bedeutung. Wir<br />
singen Weihnachtslieder und die Kinder<br />
tragen ihre Musikstücke und Texte<br />
vor.<br />
Die Geschenke werden noch nicht<br />
angerührt, denn nun begeben sich alle<br />
zum Festtagstisch, wo ein gutes Essen<br />
serviert wird.<br />
Die Kinder haben schon einen Hunger<br />
und essen mit Appetit. Nach dem<br />
Essen gehen wir noch einmal zum<br />
Christbaum.<br />
Jetzt werden die Geschenke verteilt.<br />
Alle, die Großen und die Kleinen,<br />
haben nun Zeit, sich ihren Geschenken<br />
zu widmen. Mir ist wichtig, dass<br />
meine Kinder nicht mit Geschenken<br />
überhäuft werden. Das würde sie<br />
überfordern und sie könnten sich über<br />
nichts mehr richtig freuen.<br />
Zu später Stunde sitzen meist alle<br />
noch rund um den Tisch, trinken<br />
Tee und plaudern angeregt miteinander,<br />
bis den Jüngsten vor Müdigkeit<br />
die Augen zufallen und sie zu Bett<br />
gebracht werden.<br />
Josephine Kirbisser, Kinderdorfmutter<br />
Foto: SOS-Kinderdorf<br />
Krippen-<br />
Ausstellungen<br />
11<br />
Zeichnung: Heidrun Grabitzer<br />
Stift Rein:<br />
Papierkrippen einst und jetzt<br />
Ob Papierkrippen aus der Kinderzeitschrift<br />
„Die Wunderwelt“ oder von<br />
der Expertin Liesl Sager: Papierkrippen<br />
werden wieder modern.<br />
Viele schöne Beispiele kann man im<br />
Stift Rein bis zum 1. Jänner 2008<br />
anschauen.<br />
Link: www.stift-rein.at<br />
Diözesanmuseum Graz:<br />
Kripperlroas durch das<br />
Salzkammergut<br />
Diese Krippen bestehen oft aus vielen<br />
Figuren und sind daher auch für Kinder<br />
besonders interessant.<br />
Die Ausstellung dauert bis zum<br />
13. Jänner 2008<br />
Link:<br />
www.graz-seckau.at/diözesanmuseum