Teil 1 - Gemeinschaftsgrundschule Neu-Listernohl - Attendorn
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Hause des Bauern Hubert Schnütgen auf der Alten Weuste. Dort lernte er auch seine<br />
spätere Frau Theresia geb. Schnütgen kennen; sie war eine Nichte des Domkapitulars<br />
Schnütgen, dessen Haushälterin sie bis zu dessen Tode im Jahre 1918 war.<br />
1928 zog Lehrer Sawatzki mit seiner Frau - die Ehe blieb kinderlos - in die frei gewordene<br />
Dienstwohnung der Schule.<br />
Ambrosius Sawatzki war ein pflichttreuer und gewissenhafter Pädagoge. In den ersten<br />
Jahren seiner Tätigkeit in <strong>Listernohl</strong> wurde ihm der Unterricht durch einige Provokateure<br />
unter den älteren Schülern manchmal sehr schwer gemacht, und er benötigte<br />
viel Geduld und Strenge, um ihrer Herr zu werden. Er hat sich immer bemüht, sein<br />
Bestes zu geben, aus einer Haltung heraus, die seinem persönlichen Berufsethos<br />
und der moralischen Einstellung zu seinem Beruf entsprangen.<br />
Eine seiner herausragendsten menschlichen Tugenden war die Sparsamkeit, der er<br />
bis an sein Lebensende treu blieb. Sicherlich nicht zuletzt auf Grund seines asketischen<br />
Lebensstils erreichte er das beinahe biblische Alter von 98 Jahren.<br />
Er starb als letzter der vier Lehrpersonen, die Generationen hindurch das schulische<br />
Leben von <strong>Listernohl</strong> geprägt hatten, und so wollen wir, die Ehemaligen, in der Rückschau<br />
Wert auf die Feststellung legen, daß wir diesen Lehrern sehr vieles zu verdanken<br />
haben.<br />
Ein Gedicht von Erich Kästner charakterisiert zutreffend die Person des idealen Lehrers<br />
so:<br />
Ein Lehrer ist kein Schulwedel und kein lieber Gott.<br />
Er weiß nicht alles, und er kann nicht alles wissen.<br />
Wenn er trotzdem allwissend tut, so seht es ihm nach,<br />
aber glaubt es ihm nicht!<br />
Gibt er hingegen zu, daß er nicht alles weiß,<br />
dann liebt ihn!<br />
Denn dann verdient er eure Liebe.<br />
An Stelle der ausgeschiedenen Lehrpersonen nahmen 1958 Lehrer Johannes Dzierzon<br />
und 1960 Annette Lienemann ihren Dienst an der Schule in <strong>Listernohl</strong> auf. Im<br />
gleichen Jahr begann der lange geplante Bau der Biggetalsperre und damit auch die<br />
Planung für den 3. Schulhausbau im Verlauf von 70 Jahren.<br />
Für Eltern, Lehrer- und Schülerschaft begann damit eine Zeit vieler Schwierigkeiten.<br />
So wohnten 1962 bereits 10 Kinder im <strong>Neu</strong>baugebiet. Sie wurden täglich mit einem<br />
Kleinbus, den der Ruhrtalsperrenverein zur Verfügung stellte, zur Schule nach <strong>Listernohl</strong><br />
gefahren.<br />
Hauptlehrer Josef Schulte wurde 1963 pensioniert; nach langer Krankheit starb er<br />
am 20. September 1965 in Meschede. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof<br />
in Grafschaft.<br />
1964 nahm Lehrerin Magdalene Valenthorn aus Grotewiese ihren Dienst an der<br />
Volksschule <strong>Listernohl</strong> auf; sie wechselte später an die Schule in <strong>Neu</strong>-<strong>Listernohl</strong>, wo<br />
sie 1978 pensioniert wurde.