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BH Liezen - Steiermark

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Über ihr internationales<br />

Netzwerk gelingt es Elisabeth<br />

Sobotka immer wieder,<br />

Spitzenkräfte an die Grazer<br />

Oper zu bringen.<br />

tollen Partner auf höchstem<br />

Niveau. Ich wünsche mir<br />

sehr, dass er bleibt. Auch<br />

mit James Rutherford haben<br />

wir noch viele Ideen.<br />

LPD: Wie kommt Ihnen das<br />

Netzwerk aus Ihren früheren<br />

Tätigkeiten zugute?<br />

Elisabeth Sobotka: Ich habe<br />

natürlich gute Kontakte zu<br />

Sängern und Intendanten.<br />

Besonders wichtig ist aber<br />

die ständige Kommmunikation.<br />

Dass ich die „Lady<br />

Macbeth von Mzensk“ von<br />

der Staatsoper so günstig<br />

bekommen habe, verdanke<br />

ich meinem Mentor Ioan<br />

Holender.<br />

LPD: Was wünschen Sie sich<br />

von der nächsten steirischen<br />

Landesregierung?<br />

Elisabeth Sobotka: Wir<br />

sind mit der Holding gut<br />

organisiert. Allerdings,<br />

wenn die angedrohten pauschalen<br />

Sparmaßnahmen<br />

nur annähernd kommen,<br />

können wir zusperren. Von<br />

unserem Budget sind nur 8<br />

bis 10 Prozent künstlerische<br />

Kosten. Zum Glück sind die<br />

Sänger bei den Gagen sehr<br />

kooperativ. Der Rest sind<br />

Fixkosten. Wir sind bestens<br />

geprüft. Bürgermeister Nagl<br />

hat bereits gesagt, dass bei<br />

den Bühnen nichts mehr zu<br />

holen ist. Wenn man sich<br />

entscheidet, das hohe Niveau<br />

zu halten, muss man es auch<br />

entsprechend finanzieren.<br />

LPD: Wie sieht es mit der derzeitigen<br />

Budgetierung aus?<br />

Elisabeth Sobotka: Wir<br />

haben ohne Gäste 350<br />

Mitarbeiter und dafür<br />

ein Jahresbudget von 24<br />

„Wenn die angedrohten<br />

pauschalen<br />

Sparmaßnahmen<br />

nur annähernd<br />

kommen, können<br />

wir zusperren.“<br />

Millionen. Vier Millionen<br />

davon sind Einnahmen.<br />

Unser wichtigster Geldgeber<br />

ist die öffentliche Hand,<br />

unser größter Sponsor die<br />

Steiermärkische Sparkasse.<br />

In Europa ist es nicht leicht,<br />

Geld aus der Wirtschaft zu<br />

bekommen. Die kulturelle<br />

Kraft Europas liegt auch<br />

darin, dass Kunst sozusagen<br />

zur Grundversorgung der<br />

Bürgers gehört. Ich wünsche<br />

mir, dass das so bleibt.<br />

Saisoneröffnung mit<br />

internationalem Format<br />

Wäre Richard Strauss bei der Premiere seiner „Frau<br />

ohne Schatten“ zur Eröffnung der heurigen Grazer<br />

Opernsaison gewesen, hätte er seine Empfehlung,<br />

sie ob ihrer Schwierigkeiten nicht an kleineren Häusern<br />

aufzuführen, sicher zurückgenommen.<br />

Marco Arturo<br />

Marelli,<br />

verantwortlich<br />

für Inszenierung, Bühne<br />

und Licht, lieferte wieder<br />

einmal den Beweis, dass<br />

moderne Inszenierungen<br />

schlüssig und packend<br />

sein können, auch wenn<br />

sie sich stark am Werk<br />

orientieren und nicht den<br />

Anspruch erheben als<br />

eigenständiges Kunstwerk<br />

neben diesem zu stehen.<br />

Erstes Beispiel dafür: Die<br />

ursprüngliche Welt des<br />

Färber-Paares in ihrer<br />

Aussichtslosigkeit als Abbild<br />

der Realität ärmerer<br />

Bevölkerungsschichten.<br />

Ohne den Zeigefinger<br />

vordergründiger Gesellschaftskritik<br />

– einfach<br />

emotional packend, dafür<br />

aber umso wirkungsvoller.<br />

Zweites Beispiel: Die Vereinigung<br />

der Welten des<br />

Kaiser- und des Färberpaares<br />

am gemeinsamen<br />

Tisch, nachdem beide<br />

ihre Prüfungen bestanden<br />

haben – die szenische<br />

Umsetzung von Strauss‘<br />

musikalischer Apotheose<br />

des Gewinns durch<br />

Verzicht, den beide Paare<br />

durch das Bestehen ihrer<br />

Prüfung erfuhren.<br />

Durchwegs auf internationalem<br />

Niveau sangen, allen<br />

voran Bayreuth-Heimkehrer<br />

James Rutherford den<br />

Barak, Stephanie Friede die<br />

Färberin, Marion Amman<br />

die Kaiserin, Corey Bix<br />

den Kaiser und Michaela<br />

Martens die Amme.<br />

Johannes Fritzsch und die<br />

„Die Frau ohne Schatten“ Marion<br />

Ammann als Kaiserin<br />

Grazer Philharmoniker<br />

boten ihnen mit süffigem<br />

Strauss-Klang und einem<br />

dichten, trotzdem aber<br />

durchsichtigen Geflecht<br />

Strauss’scher Kontrapunktik<br />

die nötige Unterstützung,<br />

ohne sie zuzudecken.<br />

Auch die kleineren Rollen<br />

waren mit Alik Akdukayumov<br />

als Geisterbote und<br />

den Ensemblemitgliedern<br />

Marlin Miller, Manuel von<br />

Senden, David McShane,<br />

Wilfried Zelinka, Dshamilja<br />

Kaiser und Lucia Kim<br />

hervorragend besetzt –<br />

keinesfalls versäumen!<br />

Weitere Vorstellungen am<br />

1., 6., 17. (15.00 Uhr) und<br />

30. Oktober sowie am 9., 12.<br />

(15.00 Uhr), 17. und 21.Dezember<br />

2010. Beginn jeweils<br />

18.00 Uhr, sofern nicht anders<br />

angegeben<br />

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Rüdeger Frizberg<br />

www.landespressedienst.steiermark.at 33<br />

Bild: Oper Graz

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