bulletin - Swissherdbook
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Urs Schuler<br />
Um in der Rindviehzucht erfolgreich<br />
zu sein, braucht es zwei Dinge ganz<br />
besonders: Weitsicht und Geduld.<br />
Oft zeigen sich die Erfolge und Misserfolge<br />
von Zuchtentscheiden erst<br />
nach einigen Jahren. Ein Blick zurück<br />
auf die Verhältnisse zu Beginn des<br />
Jahrzehnts kann dabei interessante<br />
Auswirkungen vergangener Zuchtentscheide<br />
zu Tage bringen.<br />
Red Holstein dominiert<br />
Tiere der Rasse Red Holstein/Holstein<br />
erfreuen sich sehr grosser Beliebtheit.<br />
Dieser Schluss kann aus den<br />
Kennzahlen aus Milchleistungsprüfung<br />
und Herdebuch eindeutig gezogen<br />
werden. So wurden im vergangenen<br />
Geschäftsjahr 65.4 % der Standardabschlusse<br />
von Tieren dieser<br />
Rasse geleistet (Tabelle 1a). Vor zehn<br />
Jahren, im Geschäftsjahr 1999/2000,<br />
waren es erst 30 %. Der bevorzugte<br />
Einsatz von Holsteinstieren zeigt seine<br />
Auswirkungen auch beim durchschnittlichen<br />
RH-Blutanteil. Dieser<br />
beträgt in der Gesamtpopulation<br />
derzeit 69.9 %. Zu Beginn des Jahrtausends<br />
waren es noch 56.8 %. Die<br />
Verteilung der Tiere nach RH-Blutanteilsklassen<br />
kann der Grafik 1 entnommen<br />
werden. Erstmals bildeten<br />
im vergangenen Geschäftsjahr die<br />
Tiere mit über 90 % RH-Blutanteil die<br />
grösste Klasse.<br />
Vor zehn Jahren wurde die Rasse<br />
Montbéliarde neu eingeführt. Damals<br />
I 40<br />
leisteten Kühe dieser Rasse 1.7 %<br />
aller Standardabschlüsse, heute sind<br />
es 2.7 %. In absoluten Zahlen bedeutet<br />
dies eine Zunahme von ca. 1’800<br />
Standardabschlüssen. Der Anteil der<br />
Simmental nahm um 1.7 % auf derzeitige<br />
9.6 % ab. Insgesamt blieb die<br />
Simmentalpopulation in den letzten<br />
zehn Jahren etwa stabil.<br />
An Bedeutung verloren haben vor<br />
allem die Swiss Fleckvieh. Auf vie-<br />
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 7/2010<br />
Weitere Auswertungen im Geschäftsjahr 2009/2010<br />
Entwicklungen seit dem Jahr 2000<br />
Grafik 1: Verteilung der Kühe nach RH-Blutanteil<br />
%<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Vorjahr<br />
Aktuell<br />
0 1–10<br />
11–20<br />
21–30<br />
31–40<br />
41–50<br />
51–60<br />
61–70<br />
Klasse Holstein-Blutanteil in Prozent<br />
Tabelle 1a: RH-Blutanteil und Verteilung der Kühe nach Rassen<br />
Rasse RH-Blutanteil Anzahl in % Veränderung<br />
% Abschlüsse gegenüber<br />
270–305 Tage Vorjahr ( %)<br />
SI 1.6 15’993 9.6 -0.1<br />
MO 3.2 4’534 2.7 +0.2<br />
SF 56.5 34’913 20.9 -1.6<br />
RH 87.4 92’318 55.3 +1.0<br />
HO 93.0 16’885 10.1 +0.4<br />
NO 28.8 307 0.2 +0.1<br />
UE 6.9 1’854 1.1 +0.0<br />
BF 0.0 49 0.0 +0.0<br />
Gesamt 69.9 166’853 100.0<br />
Tabelle 1b: Verteilung der Kälber nach Rassen<br />
Rasse Stierkälber Kuhkälber<br />
Anzahl % Anzahl %<br />
SI 7’442 51.1 +1.8 10’658 12.6 +0.1<br />
MO 184 1.3 -0.0 2’504 3.0 +0.1<br />
SF 3’510 24.1 -2.0 26’635 31.4 -2.3<br />
RH 2’522 17.3 -0.3 34’842 41.1 +1.0<br />
HO 832 5.7 +0.6 9’635 11.4 +1.0<br />
NO 56 0.4 +0.1 400 0.5 +0.0<br />
BF 19 0.1 -0.1 81 0.1 +0.0<br />
Total 14’565 100.0 84’755 100.0<br />
71–80<br />
81–90<br />
91–100<br />
le SF-Kühe wurden reinrassige Holsteinstiere<br />
eingesetzt, so dass deren<br />
Nachkommen der Sektion RH angehörten.<br />
Dies führte zu einem Rückgang<br />
von 57 % auf heute 20.9 %.<br />
Auswirkungen der Blutgrenzenverschiebung<br />
Anhand der Verteilung der Kälber<br />
nach Rassen (Tabelle 1b) kann die<br />
künftige Zusammensetzung des<br />
Grafik 2: Verteilung der Kühe nach Rassen in 5 Regionen<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
%<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Jura Mittelland Angrenzendes<br />
Zuchtgebiet<br />
SI MO SF RH+HO<br />
Voralpen Alpen