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Know-how-Schutz schon in der Entwicklung Inhalt - Lehrstuhl für ...

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Wartezeit s<strong>in</strong>nvoll nutzen – mit Produktentwicklung!<br />

In den letzten Ausgaben <strong>der</strong> CiDaD-News wurde das Projekt AKINET zur Kundene<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die<br />

Produktentwicklung vorgestellt. Die Methodenanalyse und -entwicklung auf theoretischer Ebene ist<br />

nun so weit gediehen, dass e<strong>in</strong>e neue Projektphase e<strong>in</strong>geläutet werden kann. Mit dem Unternehmen<br />

napcabs konnte hier<strong>für</strong> e<strong>in</strong> starker Partner gewonnen werden, <strong>der</strong> perfekt dem Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />

entspricht und mit dem die nächsten Schritte geme<strong>in</strong>sam und zum bei<strong>der</strong>seitigen Nutzen unternommen<br />

werden können.<br />

Rafael Kirschner<br />

Andreas Ka<strong>in</strong><br />

Mit ihrem Bus<strong>in</strong>essplan konnten die<br />

napcabs-Grün<strong>der</strong> Camilla Malcher<br />

und Michael Krause die Jury beim<br />

Innovationswettbewerb 2007 <strong>der</strong><br />

UnternehmerTUM überzeugen. Im<br />

Kern geht es bei napcabs darum, dem<br />

Nutzer <strong>für</strong> kurze Zeit Privatsphäre<br />

bereitzustellen. Dies wird über die so<br />

genannten napcabs-Schlafkab<strong>in</strong>en<br />

erreicht, die relativ autark an verschiedenen<br />

Standorten aufgestellt<br />

werden können. Im Transitbereich<br />

von Flughäfen etwa wird Reisenden<br />

die Möglichkeit gegeben, ihre Wartezeit<br />

abgeschirmt von den an<strong>der</strong>en<br />

Wartenden zu verbr<strong>in</strong>gen, um <strong>in</strong> Ruhe<br />

zu arbeiten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> kurzes Nickerchen<br />

zu halten. Die Kab<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d<br />

dazu mit e<strong>in</strong>er Liegefläche, State-ofthe-Art<br />

- Enterta<strong>in</strong>mentangeboten und<br />

e<strong>in</strong>er ausgefeilten Lichttechnik ausgestattet,<br />

um die Verweilzeit möglichst<br />

kurzweilig, entspannend und komfortabel<br />

zu gestalten. Der E<strong>in</strong>lass und<br />

die Bezahlung erfolgt mittels Kreditkarte.<br />

Das Buchungssystem übernimmt<br />

zudem die Benachrichtigung<br />

des Re<strong>in</strong>igungspersonals nach dem<br />

Check-Out. Seit knapp e<strong>in</strong>em Jahr<br />

stehen zwei prototypische und voll<br />

funktionsfähige napcabs am Münchener<br />

Flughafen im Transitbereich von<br />

Term<strong>in</strong>al 2. Die Akzeptanz bei den<br />

Wartenden ist ausgezeichnet und<br />

bestärkt die Grün<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrem Wachstumskurs<br />

auf an<strong>der</strong>en Flughäfen.<br />

„Lead-User-Magnet“ napcabs<br />

Im verbauten Multimedia-System ist<br />

aktuell e<strong>in</strong> Abfrage-Interface implementiert,<br />

mit dem die Kunden nach<br />

ihrer Zufriedenheit und nach Verbesserungsvorschlägen<br />

befragt werden.<br />

Diese Möglichkeit <strong>der</strong> Kommunikation<br />

wird immerh<strong>in</strong> von etwa jedem dritten<br />

Kunden genutzt – die Art <strong>der</strong> Daten<br />

eignet sich jedoch kaum zur direkten<br />

Nutzung im Produktentwicklungsprozess<br />

und damit zur Produktverbesse-<br />

CiDaD-News 6 (2009) 2<br />

Zwei napcabs im Transitbereich des Flughafens München<br />

rung bzw. sogar zur Neuprodukt<strong>in</strong>itiierung.<br />

Genau an dieser Stelle setzt<br />

nun das Projekt AKINET mit dem Ziel<br />

<strong>der</strong> „Aktiven Kundene<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong><br />

Innovationsnetzwerke“ an. Die Randbed<strong>in</strong>gungen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Kundene<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

sowohl von Produktund<br />

Unternehmensseite als auch von<br />

<strong>der</strong> Nutzerstruktur ideal: Das Produkt<br />

hat e<strong>in</strong>en solchen Neuheitsgrad, dass<br />

nicht nur die Nutzer selbst sich <strong>in</strong>tensiv<br />

damit befassen, son<strong>der</strong>n auch<br />

neugierige Passanten im Transitbereich<br />

darauf aufmerksam werden und<br />

somit <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung zur Verfügung<br />

stehen können. Die sehr schlanken<br />

und extrem schnellen <strong>Entwicklung</strong>s-<br />

und Fertigungsprozesse bei<br />

napcabs s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> weiterer Grund <strong>für</strong><br />

die Kooperation, dadurch können<br />

Kundene<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungsmethoden <strong>in</strong><br />

Best-Case-Bed<strong>in</strong>gungen erprobt werden<br />

und die Ergebnisse gehen nahezu<br />

ohne Zeitverzögerung <strong>in</strong> die Produktentwicklung<br />

bzw. -anpassung e<strong>in</strong>.<br />

Zu guter Letzt ist die Nutzerstruktur<br />

<strong>für</strong> die Forscher im AKINET-Projekt<br />

e<strong>in</strong> Glücksfall. Nach den Kriterien von<br />

Eric von Hippel, dem Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Lead-User-Methode, s<strong>in</strong>d die Nutzer<br />

größtenteils Lead-User, da sie e<strong>in</strong>erseits<br />

den Bedürfnissen des Massenmarkts<br />

vorauseilen („Privacy to go“)<br />

und sich an<strong>der</strong>erseits e<strong>in</strong>en hohen<br />

Nutzen von <strong>der</strong> Problemlösung versprechen<br />

– fast alle Nutzer s<strong>in</strong>d<br />

schließlich beruflich unterwegs und<br />

werden auch weiterh<strong>in</strong> auf Flughäfen<br />

Aufenthalte haben. Statt nun wie<br />

üblich die Lead-User mittels aufwändiger<br />

Verfahren zu identifizieren und<br />

über zeit<strong>in</strong>tensive Workshops <strong>in</strong> die<br />

Produktentwicklung e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, ist<br />

AKINET mit napcabs <strong>in</strong> <strong>der</strong> komfortablen<br />

Lage, e<strong>in</strong>e Selbstidentifikation<br />

<strong>der</strong> Lead-User zu ermöglichen. Ganz<br />

im S<strong>in</strong>ne des AKINET-Anspruchs <strong>der</strong><br />

aktiven Kundene<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung muss e<strong>in</strong><br />

Lead-User nicht mehr passiv darauf<br />

warten, bis er entdeckt wird.<br />

Methoden <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

Nun stellt sich die Frage, wie <strong>der</strong> Nutzer<br />

tatsächlich se<strong>in</strong>e Erfahrungen,<br />

Wünsche und Vorschläge <strong>in</strong> die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> napcabs e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

kann. Auch hier zeigt sich die<br />

ideale Konstellation des AKINET-napcabs-Verbunds:<br />

Die Nutzer s<strong>in</strong>d nicht<br />

nur Lead-User, son<strong>der</strong>n haben nach<br />

dem Check-In <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kab<strong>in</strong>e vor allem<br />

Ruhe und Zeit, also die idealen Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e kreative<br />

Beschäftigung durch E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungsmethoden.<br />

In dieser Umgebung werden<br />

die neu entwickelten Methoden nahezu<br />

unter „Laborbed<strong>in</strong>gungen“ getestet.<br />

Schlagwörter<br />

- Kundene<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

- Projekt AKINET<br />

Ansprechpartner<br />

Dipl.-Ing. Rafael Kirschner<br />

Tel. 089 289-15141<br />

rafael.kirschner@pe.mw.tum.de<br />

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