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crazy4dogs – Sommerausgabe 2018

Österreichisches Lifestylemagazin für alle, die verrückt nach Hunden und ihren Haustieren sind!

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PFERDE<br />

72<br />

73<br />

Mehr als nur eine<br />

„Kinderkrankheit“:<br />

Druse<br />

EIN<br />

BISSCHEN SCHNUPFEN, DANN KOMMT VIEL-<br />

LEICHT HUSTEN SAMT ERHÖHTER TEMPERATUR <strong>–</strong><br />

WAS WIE EINE HARMLOSE ERKÄLTUNG AUSSIEHT,<br />

KÖNNTE ABER IN WAHRHEIT EINE VIEL ERNSTHAF-<br />

TERE ERKRANKUNG BEDEUTEN: DRUSE KANN FÜR<br />

DAS PFERD DRAMATISCHE FOLGEN HABEN. DOCH<br />

KEINE PANIK: MIT DER RICHTIGEN BETREUUNG IST<br />

DIE KRANKHEIT ZWAR ZIEMLICH UNANGENEHM,<br />

KANN ABER IN DEN MEISTEN FÄLLEN WIEDER SEHR<br />

GUT GEHEILT WERDEN. Von Tanja Braune<br />

Schlapp, Nasenfluss und Fieber <strong>–</strong> das können die<br />

ersten Anzeichen von Druse sein. Ist ein Pferd an<br />

Druse erkrankt, trifft es nicht selten auch gleich die ganze<br />

Stallgasse, denn diese Krankheit ist hoch ansteckend.<br />

Und so jagt schon alleine das Wort den meisten Pferdebesitzern<br />

den Angstschweiß auf die Stirn <strong>–</strong> und kaum<br />

eine Saison vergeht, ohne dass aufgrund von Druse oder<br />

wenigstens Druse-Verdacht Ställe gesperrt und Turniere<br />

abgesagt werden. Man muss keine Panik verbreiten,<br />

aber eine gewisse Vorsicht ist zu empfehlen, denn die<br />

Erkrankung ist weltweit eine ernst zu nehmende infektiöse<br />

Bedrohung für Pferde. Sie wird durch das Bakterium<br />

der Spezies Streptococcus equi subsp. equi verursacht<br />

und kann über 80 Prozent der empfindlichen Pferde infizieren:<br />

von Pferd zu Pferd, aber auch über Menschen<br />

und Gegenstände wie etwa Futtertröge, Zaumzeuge,<br />

Wasserkübel oder auch die Stiefel der Reiter.<br />

WIE ZEIGT SICH DIE DRUSE?<br />

Petra Weiermayer, homöopathische Tierärztin, klärt<br />

auf: „Druse zeigt sich vor allem als eitrige Entzündung<br />

der Lymphknoten, vorrangig im Kopfbereich <strong>–</strong> also der<br />

Kehlgangs- und Rachenraumlymphknoten. Weitere<br />

Symptome sind Fieber, Mattigkeit, Husten, wässriger<br />

bis schleimiger Nasenausfluss und in manchen Fällen<br />

auch Kolik. Bei der klassischen Form kann aufgrund<br />

der Einengung der oberen Atemwege durch die geschwollenen<br />

Lymphknoten Atemnot auftreten bis hin<br />

zur Erstickung.“ In manchen Fällen breiten sich die Entzündungen<br />

auch bis in die Brust- und Bauchhöhle aus,<br />

dann wird die Erkrankung „Bastard-Druse“ genannt.<br />

Eine mögliche weitere schwerwiegende Komplikation<br />

ist immunbedingt und wird als Petechialfieber, eine Gefäßwandschädigung<br />

aufgrund einer hohen Anzahl von<br />

im Blut zirkulierenden Immunkomplexen, bezeichnet <strong>–</strong><br />

die Tierärztin: „Die Komplikationsrate wird mit fünf bis<br />

20 Prozent angegeben.“<br />

© ingimage.com<br />

DIE BESTE STRATEGIE<br />

Als erste und beste Maßnahme beim ersten Auftreten<br />

von Druse gilt daher eine sofortige Isolation der Kranken<br />

und der Ausscheider <strong>–</strong> ein Abstand von mindestens<br />

10 Metern zu den übrigen Pferden muss eingehalten<br />

werden <strong>–</strong>, absolute Hygiene-Disziplin bei allen Aktionen<br />

im Stall und kein Zutritt für fremde Personen oder Verbringung<br />

von Pferden in den und aus dem Stall. Bei den<br />

gesunden Pferden sollte täglich die Temperatur gemessen<br />

werden; bei Auftreten von erhöhter Temperatur oder<br />

»

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