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crazy4dogs – Sommerausgabe 2018

Österreichisches Lifestylemagazin für alle, die verrückt nach Hunden und ihren Haustieren sind!

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PFERDE<br />

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Die Gruppe versteht dies als Hilfestellung und will niemanden<br />

stigmatisieren, sondern zur Einschränkung<br />

einer weiteren Verbreitung der Krankheit beitragen.<br />

Auch die Tierärztekammer hat bereits reagiert und auf<br />

der Homepage des Vereins Österreichischer Pferdetierärzte<br />

(www.pferdemedizin.at) im geschützten Bereich<br />

für Tierärzte die Möglichkeit geschaffen, die von ihnen<br />

festgestellten Druse-Fälle zeitnah zu melden. So haben<br />

zumindest die Ärzte die Möglichkeit, die regionale Verbreitung<br />

der Erkrankung im Auge zu behalten und gegebenenfalls<br />

ihre Kunden zu informieren.<br />

› FIEBER MESSEN AM BESTEN MIT EINEM DIGITALEN THERMOMETER. DABEI DEN GESAMTEN SILBERNEN<br />

MESSZAPFEN VORSICHTIG IN DEN AFTER EINFÜHREN UND DEN FIEBERMESSER GUT FESTHALTEN.<br />

DIE NORMALE TEMPERATUR EINES PFERDES LIEGT ZWISCHEN 37,5 UND 38,3 °C <strong>–</strong> ALLERDINGS<br />

KANN ES NACH KÖRPERLICHEN ANSTRENGUNGEN KURZFRISTIG AUCH ETWAS HÖHER SEIN.<br />

Fieber muss die sofortige Isolation erfolgen. Der aktuelle<br />

„Gold-Standard“, um Ausscheider zu identifizieren<br />

bzw. Pferde als „gesund“ zu klassifizieren, ist eine wöchentliche<br />

bakteriologische Tupferprobe. In Bezug auf<br />

Stallhygiene ist es gut zu wissen, dass die Druse-Bakterien<br />

von den üblichen Desinfektionsmitteln abgetötet<br />

DRUSE <strong>–</strong> DIE CHECKLISTE<br />

» Bei Druse-Verdacht sofort den Tierarzt verständigen<br />

und alle Maßnahmen absprechen.<br />

» Absolute Hygiene-Disziplin bei allen Aktionen<br />

im gesamten Stallgelände<br />

» Sofortige Isolation der erkrankten Tiere und ihrer<br />

Kontakt-Pferde (z. B. Koppel-Partner)<br />

» Bei gesunden Pferden täglich Fieber messen,<br />

bei Auftreten von Fieber sofortige Isolation<br />

» Die isolierten Pferde mindestens 10 Meter von<br />

den übrigen Pferden entfernt halten.<br />

» Kein Zutritt zum Stall für fremde Personen und<br />

Tiere; das Stallpersonal muss sich beim Betreuen<br />

der Gruppe der erkrankten und der Gruppe<br />

der nicht erkrankten Tiere desinfizieren.<br />

und in der Umgebung rasch von Bodenbakterien inaktiviert<br />

werden. Auf der Oberfläche von Gegenständen oder<br />

an feuchten Orten überleben sie jedoch länger, Koppeln<br />

und Weiden sollten daher für die Dauer von etwa einem<br />

Monat nicht benutzt werden. Je besser die Zusammenarbeit<br />

zwischen Stallbesitzer, Pferdebesitzern und Tierarzt,<br />

desto schneller kann die Situation in den Griff bekommen<br />

werden.<br />

NICHT MELDEPFLICHTIG<br />

Problematisch ist, dass an Druse erkrankte Pferde schon<br />

Bakterien ausscheiden, bevor noch klare klinische Symptome<br />

erkennbar sind. Und auch nach dem Abklingen<br />

der Erkrankung ist eine Übertragung möglich, da Eiter<br />

in den Luftsäcken eintrocknen und den Keim so quasi<br />

haltbar machen kann <strong>–</strong> obwohl das Pferd keine Symptome<br />

mehr zeigt. Ein Verbringen eines solchen Pferdes<br />

in einen anderen Stall kann dort die Druse auslösen.<br />

Dennoch ist die Druse in Österreich leider derzeit weder<br />

anzeige- noch meldepflichtig. Aktive Pferdebesitzer haben<br />

allerdings eine Gruppe auf Facebook gegründet. Auf<br />

„Druse <strong>–</strong> Österreich ergänzt mit Herpesinfos“ werden<br />

bestätigte Druse-Fälle, Verdachtsfälle, aber auch jene<br />

Ställe, wo es bereits wieder Entwarnung gibt, aufgelistet.<br />

© privat, ingimage.com<br />

SO KANN DEM PFERD GEHOLFEN WERDEN<br />

Oftmals fressen die Pferde aufgrund der schmerzhaften<br />

Lymphknoten lieber Weichfutter (Heucobs oder Mash)<br />

und feines Heu aus erhöhter Position, oft wird auch lauwarmes<br />

Wasser lieber angenommen als kaltes. Petra<br />

Weiermayer: „Obwohl die Krankheit bakteriell bedingt<br />

ist, ist eine antibiotische Behandlung meist nicht gerechtfertigt,<br />

da bereits bestehende Abszesse aufgrund<br />

der Abszesskapsel durch das Antibiotikum nicht mehr<br />

erreicht werden können, vor allem nicht, wenn das Tier<br />

klinisch nicht schwer krank ist oder es zu keinen Komplikationen<br />

(z. B. Petechialfieber) kommt.“ In sehr frühen<br />

Stadien, wobei gesichert noch keine Abszedierung<br />

in die Lymphknoten stattgefunden haben darf, hat sich<br />

allerdings gezeigt, dass die Gabe von Penicillin der Infektion<br />

entgegenwirken kann; die so therapierten Pferde<br />

entwickeln dann allerdings keine Immunität.<br />

Ob die Krankheit im Stall ausgebrochen ist oder es „nur“<br />

in einem Nachbarstall einen Fall gibt <strong>–</strong> in „Druse-Zeiten“<br />

gilt es in allen Fällen das Immunsystem des Pferdes<br />

bestmöglich zu wappnen. Die Tierärztin empfiehlt<br />

hier, das Tier mit Vitaminergänzungen und/oder Phytotherapie<br />

wie zum Beispiel Immuno Power von Viequo,<br />

Vetvital sowie Salbei, Echinacea, Zistrose oder Immuno<br />

3 von Vetilan zu unterstützen. Weiermayer: „Diese<br />

› DURCH DIE GESCHWOLLENEN LYMPHKNOTEN IST DEN<br />

PFERDEN DAS BEUGEN DES HALSES OFTMALS UNANGE-<br />

NEHM <strong>–</strong> EIN HEUNETZ KANN ERLEICHTERUNG SCHAFFEN.<br />

› BEI DRUSE-VERDACHT SOLLTEN DIE PFERDE SOFORT<br />

GETRENNT WERDEN. DAS STALLPERSONAL MUSS<br />

SICH BEI DER BETREUUNG ZWISCHEN DEN<br />

STATIONEN IMMER GUT DESINFIZIEREN.<br />

Präparate können bei gesunden und erkrankten Pferden<br />

das Immunsystem stärken und so einer möglichen<br />

Infektion entgegenwirken beziehungsweise die Erkrankung<br />

schneller und besser ausheilen.“<br />

Selbstverständlich gilt auch in diesem Fall: Ist das Pferd<br />

an Druse erkrankt, kann <strong>–</strong> neben der Immunstärkung<br />

<strong>–</strong> die klassische Homöopathie sehr gut helfen. Nach<br />

erfolgter Diagnose mittels Tupferprobe und gegebenenfalls<br />

Blutprobe wird die individuelle homöopathische<br />

Arznei (das sogenannte Simile) analysiert und als Globuli<br />

oder Tropfen verabreicht; dadurch verbessert sich<br />

das Allgemeinbefinden des Pferdes innerhalb eines<br />

Tages, die Verbesserung der körperlichen Symptome<br />

folgt kurz danach. Einen veterinärmedizinischen Homöopathen<br />

in Ihrer Nähe finden Sie am besten unter<br />

www.oegvh.at<br />

DR. PETRA WEIERMAYER<br />

Homöopathische Pferde-Tierärztin<br />

Tel.: 0664 / 861 89 64<br />

www.tierhomoeopathie-weiermayer.at<br />

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