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PJ Internet 1.08 - Polizei Mecklenburg-Vorpommern - MVnet

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AM RANDE NOTIERT<br />

Gelernt ist gelernt – LKA-<br />

Chef als Verkehrsregler<br />

Ein Beobachter der Situation<br />

Was macht der denn da? Eine vielbefahrene<br />

Kreuzung in Wismar an einem<br />

trüben und kühlen Januartag<br />

2008. Mitten drauf ein gut gekleideter<br />

Zivilist mit offenem Sacko und einer<br />

<strong>Polizei</strong>kelle in der Hand regelt<br />

recht professionell den Straßenverkehr.<br />

Nur wer genau hinschaut erkennt<br />

ihn, den Direktor des Landeskriminalamtes,<br />

Prof. Ingmar Weitemeier.<br />

Die Erklärung ist ebenso einfach wie<br />

verblüffend. Kurz zuvor gab es nämlich<br />

auf eben dieser Kreuzung einen Zusammenstoß<br />

von zwei Pkw, bei dem zum<br />

Glück niemand verletzt wurde.Dennoch<br />

drohte der Verkehrsfluss bis zum Eintreffen<br />

der örtlichen <strong>Polizei</strong> völlig zum<br />

Erliegen zu kommen. Der LKA-Chef, auf<br />

dem Weg zu einer Besprechung bei Wis-<br />

Wie verhalte ich mich, wenn ich nach<br />

rechts abbiegen will? Diese und andere<br />

Regeln der Straßenverkehrsordnung<br />

lernen Kinder und Jugendliche<br />

seit nunmehr 50 Jahren im Verkehrsgarten<br />

im Barnstorfer Wald. Damit<br />

gehört das etwa 13500 Quadratmeter<br />

große Areal der Hanseatischen<br />

Weiterbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft<br />

(HWBR) seit Generationen<br />

zum Bild der Hansestadt.<br />

Zusammen mit den Präventionsberatern<br />

der Rostocker <strong>Polizei</strong>inspektion<br />

und -direktion, dem stellvertretenden<br />

Leiter der <strong>Polizei</strong>direktion, <strong>Polizei</strong>direktor<br />

Hinrich Alpen, und vielen ehemaligen<br />

„Verkehrspionieren” und Gratulanten<br />

feierte die HWBR am 07.11.2007 mit<br />

einem bunten Programm das langjährige<br />

Bestehen der Anlage.<br />

Anlässlich dieser Festveranstaltung wurde<br />

als ganz besonderes „Highlight” der<br />

mars Bürgermeisterin, reagierte<br />

(ganz <strong>Polizei</strong>beamter)<br />

als unmittelbarer Unfallzeuge<br />

sofort.<br />

Blaulicht auf den Dienst-Benz und damit<br />

andere Verkehrsteilnehmer gewarnt,<br />

Unfallbeteiligte kontaktiert und beruhigt,<br />

<strong>Polizei</strong>dienststelle informieren lassen,<br />

Verkehrssituation begutachtet<br />

(Schlussfolgerung: Wenn keine Regelung,<br />

dann auf wichtiger Durchgangsstraße<br />

Chaos nach wenigen Minuten),<br />

Kelle in die Hand und los ging’s.Und wie<br />

es ging (!), trotzt Verkehrsfluss aus vier<br />

Richtungen mit mehreren Links- und<br />

Rechtsabbiegerspuren, beachtlichem<br />

Verkehrsaufkommen und einer Ampel,<br />

die in dieser Situation mehr Verwirrung<br />

als Hilfe war.<br />

Verkehrsgarten in Rostock<br />

feiert 50-jähriges Jubiläum<br />

POKin Katrin Drewelow, PD Rostock<br />

Film „Der rote Wimpel” gezeigt, welcher<br />

im Jahr 1961 von der DEFA gedreht wurde.<br />

Hier waren die damaligen Verkehrspioniere<br />

als Hauptdarsteller eingesetzt,<br />

so dass die Ausstrahlung des Films für<br />

viele der anwesenden, ehemaligen Mitstreiter<br />

eine gelungene Überraschung<br />

darstellte.<br />

Ihren Ursprung hat diese Form der zentralen<br />

Verkehrserziehung in einer Arbeitsgemeinschaft<br />

junger Verkehrspioniere,<br />

die sich bereits im Jahr 1956 gründete.<br />

Die „Pioniere” wurden durch die<br />

Verkehrspolizei zu so genannten Verkehrsreglern<br />

ausgebildet und später unter<br />

Aufsicht auch für Aufgaben der Verkehrsregelung<br />

an Kreuzungen eingesetzt.<br />

Auf Initiative des damaligen Leiters<br />

der Verkehrspolizei, Herrn Kurt<br />

Preuß, wurde aufgrund der positiven Erfahrungen<br />

in der Zusammenarbeit der<br />

„Pionierverkehrsgarten” gebaut. Eröffnet<br />

wurde dieser im November 1957.<br />

Foto: Landespolizei MV<br />

Als die Wismarer Kollegen nach ca. 10<br />

Minuten am Unfallort eintrafen, übernahmen<br />

sie eine wohlsortierte Kreuzung.<br />

Verwundert waren sie jedoch, als<br />

sie sahen, dass sich ein Zivilist inzwischen<br />

angemaßt hatte, ihren Job zu<br />

übernehmen. Originalton: „Hier darf<br />

doch nicht Jeder den Verkehr regeln.”<br />

Aufklärung war aber schnell zur Hand<br />

als der „Übeltäter” erkannt war. Das Erstaunen<br />

darüber dürfe jedoch noch lange<br />

angehalten haben.Sieht man ja auch<br />

nicht alle Tage: Der Direktor des LKA als<br />

Verkehrsregler.<br />

Fazit: Gelernt ist gelernt, auch wenn es<br />

mehr als 30 Jahre her ist. Kompliment!<br />

Auto Typ „Mafa-Pionier” – Verkehrsunterricht<br />

Ende der Fünfziger Jahre<br />

Foto: HWBR/Landespolizei<br />

Viele Betriebe und freiwillige Helfer beteiligten<br />

sich damals eifrig am Aufbau.<br />

Damit waren die Vorraussetzungen für<br />

Rostocker Schüler geschaffen, abseits des<br />

Straßenverkehrs das Radfahren im geschützten<br />

Bereich zu üben. Die <strong>Polizei</strong><br />

begleitet auch heute noch die Theorie<br />

und Praxis in der Radfahrausbildung –<br />

ganz im Sinne umfassender Präventionsarbeit.<br />

<strong>Polizei</strong>direktor Hinrich Alpen hob<br />

in seiner Rede anlässlich der Feierlichkeit<br />

hervor:„Dieser Unterricht ist lebensnotwendig<br />

und die Verbindung mit der<br />

Praxis im Verkehrsgarten ideal.”<br />

<strong>PJ</strong> 1/2008

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