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Polizei-Journal - Polizei Mecklenburg-Vorpommern

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<strong>Mecklenburg</strong><strong>Vorpommern</strong>Berufliche „<strong>Polizei</strong>strukturreformEntwicklungzukunftsfähig 2010” – die Eckpunkte gestaltenErgebnisseder Mitarbeiterbefragungin derLandespolizeiM-V<strong>Polizei</strong>landesauswahl der Handballdamen M-V mit Minister CaffierFoto: Ministerium f. Inneres und Sport M-V<strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>1-2013 4-2008 / 1-2009


InhaltVorwort 3Das Thema 4–7Berufliche Entwicklungzukunftsfähig gestalten 4Ministerium aktuell 8–10FELIS – Flexibles EinsatzleitsystemInnere Sicherheit 8Der Digitalfunk – Sachstandund Ausblick für M-V 9Einsatz 11–18Fahnder auf vier Pfoten:Taktischer Einsatz der Diensthundehalf maßgeblich bei derFestnahme eines Gewalttäters 11Tageswohnungseinbrüche(TWE) – Zusammenwirkenvon <strong>Polizei</strong>, Medien undBürger an einem Fallbeispiel 14Manchmal hat der Todeine „verblüffend einfache“Ursache – Kälteidiotie! 15Polizisten als Lebensretter 16Übung macht den Meisteroder: Nach der BAO ist vorder BAO … 17<strong>Polizei</strong> und RettungsdienstHand in Hand 18Prävention 19–21CrashKurs M-V – Verkehrsunfallpräventionfür jungeFahrerinnen und Fahrer 19„Eh Alter“ – Gewalt derSprache – Sprache der Gewalt 20Aufruf zu mehr Zivilcourage 21Kriminalität 22Eine kriminalgeographischeAnalyse der Insel Usedom 22Sport 23–26„Gegen Gewalt, Extremismusund Diskriminierung 23Aqua-Fitness – Ein Einstiegin den Gesundheits- undPräventionssport 24DPM im Handball der Damen:Team M-V fährt zur Finalrunde 25Gesundheits- und Präventionssportan der Fachhochschule 26Für Sie gelesen 27Tauschgesuch 26Liebe Polizistinnen,liebe Polizisten,liebe Mitarbeiterinnenund Mitarbeiterder Landespolizei,die erfolgreiche Bewältigung aller polizeilichenAufgaben und insbesondere einewirkungsvolle Verbrechensbekämpfungsind für dieses Jahr wie auch in Zukunftmeine erklärten Ziele. Eine mitarbeiterorientierteFührungskultur und ein gutesund vertrauensvolles Verhältnis zwischenden Polizisten und ihren Vorgesetztensind Erfolgsgaranten zur Erreichung allerZiele der <strong>Polizei</strong>.Aber auch das berufliche Weiterkommen,die berufliche Weiterentwicklung, spielteine wesentliche Rolle für alle Beschäftigtender Landespolizei. Seit Jahren werdeich angesprochen, wann etwas insbesonderefür den mittleren Dienst getan wird.Ich kann Ihnen versichern, dass wir alleMöglichkeiten ausschöpfen, die uns derHaushaltsgesetzgeber gegeben hat. Sosind bereits jetzt mehr als 60 Prozent derAngehörigen des ehemaligen mittlerenDienstes in Ämtern A9, A9Z, obwohl derStellenplan für den mittleren Dienst nur50 Prozent vorsieht. Darüber hinaus werdenwir weiterhin Aufstiege nach §§ 13,14, 24 der PolLaufbVO M-V sowie von A9Znach A10 zulassen, so dass Beförderungskettenin Gang gesetzt werden können.Wir bieten Ihnen in unserer <strong>Polizei</strong> breitaufgestellte Karrieremöglichkeiten undich bitte alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,diese Chancen zu nutzen. DieDurchlässigkeit der Laufbahnen ist hier imGegensatz zu anderen Bereichen desöffentlichen Dienstes sehr fortschrittlichund ich möchte Ihnen auf diesem Weg<strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>Zeitschrift der Landespolizei<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>Herausgeber:Landespolizei <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>Redaktion: Steffen Salow (verantw.), Yvonne Hanske,Axel Falkenberg, Lars Fuge, Hartmut Richter, Ines Brandt,Verena Splettstößer, Alexander Rauch, Isabell Wenzel,Klaus Wiechmann, Andre Falke, Gert Frahm, MadeleineCamin, Michael Schuldt, Alexander Schwabe, DanielPlath, Jenny SchwabeAnschrift: Redaktion <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>,Ministerium für Inneres und Sport M-V,Referat II ÖA, Alexandrinenstraße 1, 19055 SchwerinTelefon: 0385/588-2053, Fax: 0385/588-482-2053E-Mail: jens.minzlaff@ im.mv-regierung.deVorwortnoch einmal die Möglichkeiten in Erinnerungrufen und Sie ermutigen, sich füreine höhere Qualifizierung oder einenAufstieg zu bewerben.Nach der Auswertung der „Karriere-Studie“ ist für mich klar, dass gute Menschenführungund das Sich-kümmern umdie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieGrundvoraussetzungen für einen guten<strong>Polizei</strong>führer sind. Bei der Auswahl derzukünftigen <strong>Polizei</strong>führer werden wir aufdiese Kernkompetenzen ein besonderesAugenmerk legen.IhrFrank NiehörsterLeiter der Abteilung <strong>Polizei</strong>, Sport, BrandundKatastrophenschutz im Ministeriumfür Inneres und Sport M-VImpressumAuflage: 3.000 ExemplareTitelbild: FHöVPR M-VBildanfragen bitte an die Redaktion des <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>Satz: Druckerei Buck GmbH, LudwigslustDruck: Landesamt für innere Verwaltung M-VErscheinungsweise: vierteljährlichWir danken den Autoren für ihre Text- und Bildbeiträge.Für den Inhalt der einzelnen Beiträge zeichnen die Verfasserverantwortlich. Für unaufgefordert eingesandteManuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die Redaktionbehält es sich vor, Leserbriefe verkürzt wiederzugeben.22. Jahrgang Nr. 1-20132PJ 1-2013PJ 1-20133


Das ThemaDas ThemaBerufliche Entwicklungzukunftsfähig gestaltenErgebnisse der Mitarbeiterbefragungin der Landespolizei M-VDr. Marion Rauchert, FHöVPR M-VBereit für die Zukunft?Wie unsere Landesspolizei die Herausforderungender Zukunft meistern wird,hängt ganz entscheidend davon ab, wiedie Menschen in unserer Organisation dieanstehenden Aufgaben lösen werden.Das Wissen und Können der Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter, ihre Leistungsbereitschaftund ihr Engagement sinddabei die wichtigsten Erfolgsfaktoren.Um zu klären, wo wir stehen und welchenHandlungsbedarf wir haben, ist es wichtigzu wissen, wie die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter ihre Situation selbst einschätzen.Wie zufrieden sind sie mit ihrer Arbeit undmit den beruflichen Erfolgen? Wie werdendie eigenen Fähigkeiten eingeschätzt?Wird Wertschätzung für gute Arbeit erlebtund leisten Vorgesetzte Unterstützungbei der Karriereentwicklung? Bieten dieRahmenbedingungen des Dienstes dieMöglichkeiten, gute Leistungen zu erbringenund sich weiterzuentwickeln?Frau Dr. Marion RauchertUm solche und weitere relevante Fragenzu klären, hat sich die Landespolizeials Kooperationspartnerin an der DHPol-Karrierestudie beteiligt.Anliegen der DHPol-KarrierestudieDie DHPol-Karrierestudie ist ein gemeinsamesForschungsprojekt der DeutschenHochschule der <strong>Polizei</strong> Münster und derTechnischen Universität Dortmund, dasaus Bundes- und EU-Mitteln finanziertwird.Mit der Studie soll festgestellt werden,welche Faktoren die berufliche Weiterentwicklung,die Zufriedenheit und dieLeistungsfähigkeit von Männern undFrauen in der <strong>Polizei</strong> bedingen.Im Rahmen einer AK II-Sitzung im Mai2012 hatte die DHPol über das Forschungsprojektinformiert und Bund undLänder eingeladen, an der Karrierestudieteilzunehmen. Kooperationspartner warenzu diesem Zeitpunkt bereits die <strong>Polizei</strong>enNiedersachsen, Rheinland-Pfalz unddie Bundespolizei, hinzu kamen Berlinund <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.Mittels beschreibender Statistik wurdendie Daten aus der Online-Befragung zusammengefasstund in Form von Häufigkeiten,Prozentwerten, Mittelwerten undStreuungswerten (Standardabweichungen)ausgewiesen.Insgesamt haben an der Befragung 7789<strong>Polizei</strong>beamtinnen und <strong>Polizei</strong>beamte ausBerlin, <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Niedersachsen,Rheinland-Pfalz und der Bundespolizeiteilgenommen (Referenzgruppe).Aus unserer Landespolizei habensich 1336 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterbeteiligt. Da nicht alle Fragebögenvollständig ausgefüllt wurden, gehenletztlich Daten von 1241 Teilnehmendenin die Auswertung ein.Ursprünglich konzentrierte sich dieDHPol-Karrierestudie auf die Gruppe der<strong>Polizei</strong>vollzugsbeamtinnen und <strong>Polizei</strong>vollzugsbeamten.Auf vielfachen Wunschder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterwurde in unserem Bundesland die Befragungim Laufe der Durchführung auch fürBeschäftigte der Verwaltung geöffnet.Allerdings wurde dann in einem relativkurzen Zeitraum nur eine vergleichsweisegeringe Teilnahmequote (101 Beschäftige;ca. 10 % der Gesamtgruppe) erreicht,so dass die Ergebnisse in ihrer Aussagekraftbegrenzt sind und hier nicht kommentiertwerden.Um belastbare Erkenntnisse über die beruflicheSituation bzw. Entwicklung vonMitarbeiterinnen und Mitarbeitern in denVerwaltungsbereichen der Landespolizeizu gewinnen, wäre eine weitere Erhebungerforderlich.Vor diesem Hintergrund beziehen sich dienachfolgenden Ausführungen auf die Ergebnisseder <strong>Polizei</strong>vollzugsbeamtinnenund -beamten. Diese Gruppe kann mit1235 Teilnehmenden (24,51 % der Gesamtgruppe)als ausreichend groß betrachtetwerden, um fundierte Aussagenzu treffen.Die Gesamtergebnisse der LandespolizeiM-V wurden bereits über die Infoline allenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglichgemacht.Demographische Merkmale der Teilnehmenden aus M-VDie nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über demographische Merkmale derTeilnehmenden aus M-V und der Referenzgruppe.Insgesamt haben 1235 <strong>Polizei</strong>vollzugsbeamtinnenund <strong>Polizei</strong>vollzugsbeamtenan der Mitarbeiterbefragung teilgenommen.Daraus ergibt sich eine Teilnahmequotevon 24,51 %, wobei Frauen 29,67 %Beteiligung erzielten und Männer 23,33 %.In die Gesamtauswertung eingegangensind Daten von 1154 <strong>Polizei</strong>vollzugskräften(892 Männer und 262 Frauen). Führungskräftesind dabei überproportionalvertreten (48,6 % der Männer; 30,8 % derFrauen). In Bezug auf Führungsfunktionenwurden im Rahmen der Studie „Führungsverantwortung“und „Führungsverantwortungin Vertretung“ abgefragt. ImEinzelfall werteten Teilnehmende offensichtlichauch weitere Dienstposten mitKoordinierungsverantwortung im Sinnevon Führungsverantwortung.Die relativ kleine Gruppe der Frauen, diein der Landespolizei Dienstposten mitFührungsverantwortung einnimmt (inkl.Stellvertretung) erhielt ein zusätzlichesMotivationsschreiben der Projektleitungmit der Einladung, sich an der Befragungzu beteiligen.Gesamtergebnisse – Wo steht die Landespolizei im Vergleich?Einen zusammenfassenden Überblick vermittelt die nachfolgende Abbildung.Grundlage für die Ergebnisdarstellung –Wer hat teilgenommen?Nachfolgend sollen die wichtigsten Ergebnisseder Mitarbeiterbefragung dargestelltwerden. Grundlage hierfür ist derErgebnisbericht Benchmarking für dieLandespolizei M-V (gesamt), der an derDeutschen Hochschule der <strong>Polizei</strong> verfasstwurde. 11DHPol-Karrierestudie Ergebnisbericht Benchmarking.Landespolizei M-V Gesamt. Verfasst am11.12.2012, Fachgebiet Sozial-, Arbeits- undOrganisationspsychologie, Deutsche Hochschuleder <strong>Polizei</strong> MünsterAnmerkungen:* = freies Antwortformat** = 5-stufige Antwortskala(1 = stimme gar nicht zu/trifft gar nichtzu, …, 3 = stimme mittelmäßig zu/trifftmittelmäßig zu, …, 5 = stimme völlig zu/trifft voll zu)*** = 7-stufige Antwortskala(1 = stärkste negative Bewertung, …,4 = mittlere Bewertung, …, 7 = stärkstepositive Bewertung)¹ = In Klammern ist unter jedem Konstruktdie Anzahl der Einzelfragen angegeben,die zu diesem Bereich gestellt wurden.4 PJ 1-2013PJ 1-20135


Das ThemaDas ThemaBeförderungen, Karrierezufriedenheitund KarrieremotivationNach traditioneller Definition ist in unsererhierarchisch aufgebauten Organisationerfolgreich, wer (vertikal) aufsteigt. Indiesem Sinne ist im Rahmen der Studie alsobjektives Maß für Karriereerfolg u. a. dieAnzahl der Beförderungen erfasst worden.Im Durchschnitt wurden die <strong>Polizei</strong>vollzugskräfteaus M-V in ihrer bisherigenberuflichen Laufbahn dreimal befördert(Mittelwert: 2,95). Dieser Wert fällt etwasgeringer aus als in der Referenzgruppe(Mittelwert: 3,51). Maßgeblich resultiertdie Differenz aus dem Unterschied der Beförderungsquoteder Männer.Während in der Referenzgruppe Männerim Durchschnitt viermal (3,98) befördertwurden, sind die befragten Männer inM-V durchschnittlich „nur“ dreimal befördertworden. Dieses Ergebnis ist auchdarauf zurückzuführen, dass Teilnehmendeaus unserer Landespolizei partiellerst den Zeitraum ab 1990 berücksichtigthaben. Hinzu kommt, dass die Verbeamtungbei der Übernahme in die LandespolizeiM-V häufig schon in ein Beförderungsamterfolgte. Zu beachten ist weiterhin,dass es große Unterschiede zwischenden einzelnen Personen gibt(Standardabweichung: 1,93). 2Während die meisten Befragten in ihrerberuflichen Laufbahn einmal (22,3 %),zweimal (23,5 %) bzw. dreimal (17,1 %)befördert wurden, geben z. B. auch elf Befragtezehn Beförderungen (1,0 %) undein Befragter 13 Beförderungen (0,1 %)an.Dass Führungskräfte häufiger befördertwerden als Beamtinnen und Beamte ohneFührungsfunktion, ist aufgrund unseresklar strukturierten Aufstiegssystems nichtanders zu erwarten.Auffallend ist, dass Männer (Mittelwert:3,14) deutlich häufiger befördert werdenals Frauen (Mittelwert 2,22). In der Referenzgruppefällt der Unterschied zu Lastender Frauen noch größer aus (Männer:3,98; Frauen: 2,06). Als ein Erklärungsansatzhierfür muss das Alter berücksichtigtwerden. Die Frauen unter den Teilnehmendensind im Vergleich zu ihren männlichenKollegen im Durchschnitt jünger(Altersunterschied M-V: ca. 8 Jahre).2Die Standardabweichung ist eine statistischeMaßzahl, die die durchschnittliche Abweichungaller Antworten vom Mittelwert angibt.Dieser Altersaspekt könnte u. a. auch zurErklärung dienen, weshalb sich die Beförderungsdifferenznicht in gleicher Tendenzin der Karrierezufriedenheit widerspiegelt.Denn interessanterweise unterscheidensich Männer und Frauen nicht inihrer Karrierezufriedenheit, was die Thesestützen könnte, dass die geringere Anzahlder Beförderungen bei Frauen mit derenAlter zu tun hat.Bei der Einschätzung, wie zufrieden dieBefragten mit ihren bisher erzielten beruflichenErfolgen sind, ergibt sich fürM-V ein knapp überdurchschnittlicherMittelwert für Karrierezufriedenheit von3,34 (Referenzgruppe: 3,16).Führungskräfte sind mit ihrer Karriere zufriedenerals Beamtinnen und Beamteohne Führungsfunktion.Obwohl bei den Beförderungen (objektiverKarriereerfolg) eine geringere Quoteangegeben wurde, sind die Befragten ausM-V im Vergleich zur Referenzgruppe insgesamtsogar etwas zufriedener mit ihrerberuflichen Entwicklung. Möglicherweisespielt neben o. g. Aspekten (Beginn derLaufbahn, Verbeamtung, Alter) eine Rolle,dass Erfolg im Beruf auch anders definiertwerden kann, z. B. über erreichte Leistungsfähigkeitund Gesundheit.Danach gefragt, wie wichtig die eigeneberufliche Weiterentwicklung ist und inwiefernangestrebte Karriereziele planmäßigverfolgt werden (Indikatoren fürKarrieremotivation), ergibt sich für dieTeilnehmenden aus M-V ein etwas überdurchschnittlicherWert von 3,71 für ihreKarrieremotivation. Der Vergleichswertder Referenzgruppe liegt geringfügigdarunter (3,61).Führungskräfte geben eine etwas höhereKarrieremotivation an als Nicht-Führungskräfte.Zwischen Männern undFrauen zeigt sich kein nennenswerter Unterschiedin diesem Bereich.Arbeitszufriedenheitund ArbeitsengagementArbeitszufriedenheit und Arbeitsengagementwerden im Rahmen der Studie alsimplizite Maße von Karriereerfolg angesehen;sie weisen enge Bezüge zu Leistungsbereitschaftund Wohlbefinden auf.Hinsichtlich der allgemeinen Zufriedenheitmit der Arbeit ergibt sich für die Befragtenaus M-V ein leicht überdurchschnittlicherMittelwert von 4,89(auf 7-stufiger Antwortskala). In der Referenzgruppeliegt der Wert bei 4,86.Bei genauerer Betrachtung entsteht folgendesBild: Nur 111 Befragte (9,71 %; 20Frauen und 92 Männer) geben an, keinebzw. eine geringe Arbeitszufriedenheit zuerleben. Die größte Gruppe von 476 Befragten(41,64 %; 112 Frauen und 364Männer) sind „ziemlich zufrieden“ und306 Befragte (26,77 %; 55 Frauen und 251Männer) äußern sogar „sehr zufrieden“zu sein. 31 Befragte (2,71 %; 6 Frauen und25 Männer) geben an, „außerordentlichzufrieden“ zu sein.Beim Arbeitsengagement wird insgesamtein Mittelwert von 4,61 erreicht (auf 7stufigerAntwortskala), der über dem Referenzwertvon 4,43 liegt. Hier galt esAussagen zu bewerten wie „Ich bin vonmeiner Arbeit begeistert“, „Beim Arbeitenfühle ich mich fit und tatkräftig“, „MeineArbeit reißt mich mit“. Die Antworten sindüber die Kategorien „kein/geringes“, „mittleres“,„hohes“ und „sehr hohes“ Arbeitsengagementetwa gleich verteilt.Führungskräfte geben eine etwas höhereArbeitszufriedenheit und ein höheres Arbeitsengagementan als Nicht-Führungskräfte.Zwischen Männern und Frauen zeigensich diesbezüglich keine Unterschiede.Aufgabenbezogene BefähigungAuffallend positiv hebt sich mit einemDurchschnittswert von 4,49 (auf 5-stufigerAntwortskala) die persönliche Einschätzungder eigenen Arbeitsleistungen ab.Dieses Phänomen zeigt sich gleichermaßenin der Referenzgruppe. Auch wennbekannt ist, dass Selbsteinschätzungenmit einer Tendenz zur Überschätzung einhergehenkönnen, so verfälscht dieserEffekt das Ergebnis nicht grundsätzlich.Es ist davon auszugehen, dass die Beschäftigtensich kompetent und sicherdarin fühlen, die „Arbeitsaufträge in angemessenerWeise zu erledigen“ und „denmit der Arbeit verbundenen Anforderungenund Pflichten gut nachzukommen“(Beispielaussagen aus dem Fragebogen).Diese Einschätzung ist für das tatsächlicheErbringen von Leistungen und das Erreichenvon Zielen von besonderem Wert.Führungskräfte unterscheiden sich inBezug auf die Einschätzung ihrer aufgabenbezogenenBefähigung nicht vonBeamtinnen und Beamten ohne Führungsfunktion.Frauen geben eine höhereaufgabenbezogene Befähigung an alsMänner.Karrierebezogene Unterstützungund Wertschätzung durch VorgesetzteDie karrierebezogene Unterstützungdurch Vorgesetzte wird insgesamt kriti-scher bewertet, es ergibt sich ein knappunterdurchschnittlicher Mittelwert von2,63.Der Vergleichswert der Referenzgruppeliegt ebenfalls in diesem Bereich (2,74).Dabei melden Frauen (2,51) eine noch geringerekarrierebezogene Unterstützungdurch Vorgesetzte zurück als Männer(2,67), was in Bezug auf den ohnehin geringenAnteil von Frauen in Führungspositionenbedenklich erscheint.Führungskräfte geben im Vergleich zuNicht-Führungskräften deutlich höhereEinschätzungen ab.Da unbestritten ist, dass Vorgesetzte diewichtigsten Förderer der beruflichen Entwicklungihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitersind, bietet dieses ErgebnisAnlass einen entsprechenden Handlungsbedarffür die Landespolizei zu diskutieren.Auch die Wertschätzung durch Vorgesetztewird mit einem Mittelwert von 3,14geringer bewertet als andere Kriterien(Referenzgruppe: 3,25). Erfragte Aspektewie Anerkennung für gute Arbeit zu erhalten,die eigene Meinung einbringen zukönnen und interessante Aufgaben übertragenzu bekommen, sind elementareBestandteile kooperativer Führung undbeeinflussen Leistungsbereitschaft undArbeitszufriedenheit der Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter positiv.Führungskräfte geben eine etwas höhereWertschätzung durch Vorgesetzte an alsNicht-Führungskräfte. Zwischen Männernund Frauen zeigt sich kein Unterschied inBezug auf die Wertschätzung durch Vorgesetzte.Das hier erzielte Ergebnis ist dahingehendzu analysieren, auf welchen Wegen dieLandespolizei zu einer Verstärkung kooperativenFührungsverhaltens kommenkann.Erste SchlussfolgerungenDie Ergebnisse der Mitarbeiterbefragungbestärken Überlegungen der Landespolizeiinsbesondere in Bezug auf drei Themenfelderder Personalentwicklung.Nachwuchsführungskräftegezielt entwickelnFührungskräfte geben in der Befragunginsgesamt bessere Bewertungen zu ihrerKarrierezufriedenheit, ihrem Arbeitsengagementund ihrer Arbeitszufriedenheitab, d. h. zu Faktoren, die im Rahmen derStudie als Maße für objektiven, subjektiven(Karrierezufriedenheit) und implizitenKarriereerfolg (Arbeitsengagement, Arbeitszufriedenheit)betrachtet werden.Gleiches trifft für die Einschätzung ihrerKarrieremotivation, der persönlichen Ressourcensowie der aufgabenbezogenen,sozialen und karrierebezogenen Unterstützungdurch Vorgesetzte zu.Praktisch lässt sich daraus eine Bestätigungfür die Relevanz der Einflussfaktorenableiten, die im Rahmen der Studie fürBerufserfolg zugrunde gelegt wurden.Und damit bieten diese Faktoren Gestaltungsansätze,um Führungskräfte gezieltzu entwickeln. Daran muss sich auch einFörderprogramm für Nachwuchsführungskräfte,welches sich als strukturellePersonalentwicklungsmaßnahme empfiehlt,orientieren. Gleichzeitig sollte aufdiesem Weg die Rolle der Führungskräfteals Personalentwickler (karrierebezogeneUnterstützung) gestärkt werden.Frauen stärker fördern und adäquateRahmenbedingungen gestaltenDie Ergebnisse der Mitarbeiterbefragungzeigen weiterhin, dass sich Einschätzungenvon Frauen und Männern bzgl. ihrerKarrieremotivation und ihres Leistungspotenzialskaum unterscheiden. Frauensind jedoch anteilig in Führungsfunktionenviel weniger vertreten. Eine naheliegendeBegründung ist, dass hier die privatenund beruflichen Rahmenbedingungender Arbeit ein Karrierehindernisdarstellen können. Dieser Aspekt wurdedurch eigene Untersuchungen in der Landespolizeibereits bestätigt. Insofern sindneben individuellen Fördermaßnahmen(z. B. Mentoring) alle Ansätze Erfolg versprechend,die eine bessere Vereinbarkeitvon Berufs- und Privatleben ermöglichen,um damit förderliche Bedingungen fürdie berufliche Entwicklung von Frauen inder Landespolizei zu schaffen.Kooperatives FührungsverhaltenverstärkenVielfach ist belegt, welche große Bedeutungwertschätzendes und unterstützendesFührungsverhalten für die Leistungsbereitschaftund Zufriedenheit, dieLeistungen und die berufliche Entwicklungder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterhat. Die in diesen Bereichen erzieltendurchschnittlichen Ergebnisse der Landespolizei(Wertschätzung durch Vorgesetzte:3,14; karrierebezogene Unterstützungdurch Vorgesetzte: 2,63) gebenweiteren Anlass, über Verbesserungsmöglichkeitennachzudenken. Vorüberlegungengehen in die Richtung, Führungskräfteneine systematische Rückmeldungdarüber zu ermöglichen, wie ihrVerhalten von den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern wahrgenommen wird.Hierzu soll landesweit auf allen Ebenenein Führungskräfte-Feedback eingeführtund auf dieser Grundlage eine weitereVerbesserung der Zusammenarbeit erreichtwerden.Beabsichtigt ist, dass in einem erstenSchritt die Behördenleiter der Landespolizeidas Führungskräfte-Feedback mitihren unmittelbar nachgeordneten Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern durchführen.Weiteres VorgehenDie Ergebnisse der Mitarbeiterbefragungwurden auf der Behördenleiterberatungder <strong>Polizei</strong> bereits erörtert und ersteSchlussfolgerungen gezogen.Über die Infoline erfolgte die Veröffentlichungdes Gesamtberichtes für alle Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter. Nun gilt es,in den Behörden und Dienststellen die Ergebnissezu diskutieren, bezogen auf dieSituation vor Ort Erklärungsansätze zu findenund konkreten Handlungsbedarf abzuleiten.Parallel ist die FHöVPR beauftragt worden,zu den drei schon erkannten HandlungsfeldernKonzepte zu erarbeiten und dieUmsetzung gemeinsam mit der Landespolizeivorzubereiten.Welche neuen Wege in der Personalentwicklungdie Landespolizei in Zukunftgehen wird, hängt von vielen Bedingungenab. Ganz entscheidend für das Gelingender Projekte und Maßnahmen istjedoch die aktive und konstruktive Mitwirkungaller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin diesem Prozess.Also – auf uns alle kommt es an!■6 PJ 1-2013PJ 1-20137


Ministerium aktuellMinisterium aktuellFELIS –Flexibles EinsatzleitsystemInnere SicherheitPR Marcus Bramow,Projektgruppe EinsatzleitstellensoftwareDie Projektgruppe Einsatzleitstellensoftwarenahm am 01. August 2012 ihreArbeit in der Abteilung 2 des LPBKs auf.Seitdem konnten eine Vielzahl von Aufgabenrealisiert und Vorhaben auf denWeg gebracht werden. Darüber haben wirauszugsweise in der Infoline berichtet.Der nachfolgende Artikel soll zum einenallen Kolleginnen und Kollegen einen tieferenEinblick in das Projekt ermöglichen.Zum anderen möchten wir damit dieChance nutzen, erste Funktionen desProgramms vorzustellen und die damitverbundenen Auswirkungen auf den täglichenDienst skizzieren.1. Aktuelle Situationin den EinsatzleitstellenBeiden Einsatzleitstellen im Land mangeltes derzeit an einer technischen Einsatzunterstützung.Dieses Problem wird insbesonderebei der Kräftedarstellungdeutlich. Auf Grund einer fehlenden Anzeigeist der Status bzw. die tatsächlicheVerfügbarkeit der zu Schichtbeginn gemeldetenFunkstreifenwagen unbekannt.Auch die Einsatzorte sowie die gefährdetenObjekte werden nicht automatischauf einer geografischen Karte angezeigt.Es liegt auf der Hand, dass es bei derFläche des PP Rostock von 10 500 km² bzw.des PP Neubrandenburg von 12500 km²unmöglich ist, allein mit Erfahrung undOrtskenntnis Funkwagen schnell und aufdem kürzesten Wege zum Einsatzort zuentsenden. Insofern haben sich selbstgefertigteBehelfsvarianten entwickelt.Orte werden in selbsterstellten Excel-Listen recherchiert und mit unterschiedlichenProgrammen visualisiert. WeitereEintragungen erfolgen im EVA oderINPOL. Das führt zu einer enormen Mehrfacherfassung,die Fehleranfälligkeitsteigt und insgesamt ist ein erheblicherZeitaufwand erforderlich. Das Projektzielbesteht daher in der Einführung einertechnischen Unterstützung, die die Erfassungund die Koordination der Einsätze inden Einsatzleitstellen deutlich beschleunigt.Das wird jedoch nur gelingen, wenndie Mehrfacherfassung identischer Informationenauf ein Minimum reduziertwird. Und wenn der Sachbearbeiter vorhandeneInformationen aus einer Handerhält und sie sich nicht aus unzähligenQuellen selbst erschließen muss.2. Flexibles EinsatzleitsystemInnere SicherheitAn diesem Punkt setzt FELIS an, das seit1996 in der Einsatzzentrale des <strong>Polizei</strong>präsidiumsMünchen eingesetzt wird.Auch die 48 Leitstellen der <strong>Polizei</strong> Nordrhein-Westfalenarbeiten mit dem Programm.Darüber hinaus wird es inNiedersachsen und in Bremen angewendet.FELIS ist somit ein gewachsenesSystem, was immer wieder fortentwickeltund den Bedürfnissen der <strong>Polizei</strong> angepasstwurde.PR Marcus BramowMit Hilfe einer klar strukturierten Eingabemaskeversetzt die Software dieSachbearbeiter der Einsatzleitstellen indie Lage Daten schnell zu erfassen.Auf einem zweiten Bildschirm zeigt dasProgramm Einsätze und Einsatzmittelübersichtlich an und aktualisiert sie fortlaufend.Darüber hinaus wird jeder Einsatzort aufeinem dritten Bildschirm, dem sog. GrafischenInformationssystem (GIS), visualisiert.Dahinter verbergen sich großeMengen Kartenmaterial, die je nach Bedarfin unterschiedlichen Maßstäben inForm topographischer Karten oder alsLuftbilder in verschiedenen Auflösungengenutzt werden können.FELIS wird ab dem 25.11.2013, so dergeplante Einführungstermin, auch denDienstgruppenleitern in den <strong>Polizei</strong>revierenund den Autobahnpolizeirevieren zurVerfügung stehen.Diese Version ist reduziert um die obenbeschriebene GIS-Komponente, da diebestehenden Datenleitungen nicht füreinen permanenten Austausch großerKartendatenmengen ausgelegt sind. Diein den Dienststellen eingehenden Anrufe,die einen <strong>Polizei</strong>einsatz erforderlichmachen, können dann durch die Dienstgruppenleiterim FELIS verschriftet unddie zu entsendenden Funkstreifenwagenselbständig disponiert werden.In den Einsatzleitstellen erscheinen diesevon den Dienststellen eröffneten Einsätzeumgehend in der Einsatzübersicht, ebenfallsdie den Einsätzen zugeordnetenFunkmittel. Insofern ist die Übersicht überdas Gesamteinsatzgeschehen und dieVerfügbarkeit von Funkstreifenwagen aufbeiden Seiten jederzeit gewährleistet undermöglicht die Korrektur bzw. die Anlassbezogene Umorganisation beauftragterKräfte durch die Einsatzleitstellen.3. ProjektfortschrittIn den kommenden Monaten wird dasProjektteam ausführlich einzelne Funktionendes FELIS in der Infoline vorstellenund den damit verbundenen Nutzen fürden täglichen Dienst erläutern, so z.B. dieGPS-gestützte Einsatzmitteldisponierung,die Übergabe von FELIS-Eintragungen anEVA oder auch die Ringalarmfahndung.Schon jetzt sei auf den Monat Oktober2013 hingewiesen. In diesem werden dieMitarbeiterschulungen am FELIS erfolgen,so dass am 25.11.2013 alle benanntenKolleginnen und Kollegen mit der neuenSoftware vertraut sind.■DerDigitalfunk –Sachstandund Ausblickfür M-VPHK Sebastian Hacker,Projektgruppe DigitalfunkInnerhalb des Gesamtprojekts DigitalfunkBOS ist der Netzaufbau bundesweit gutvorangeschritten. Inzwischen steht dasNetz in unterschiedlichen Betriebsphasenauch in unseren Nachbarländern Schleswig-Holstein,Niedersachsen sowie imwestlichen Teil Brandenburgs zur Verfügung.Sobald der östliche Netzabschnittdes Landes Brandenburg in den Probebetriebüberführt ist, wird auch im letztenBereich der Landesgrenzen von M-V eineVerbesserung der Funkversorgung erwartet.Um festzustellen, ob diese Erwartungenzutreffen, werden durch die AutorisierteStelle Digitalfunk M-V in den genanntenBereichen Messungen im Anschluss andie Inbetriebnahme durchgeführt.Feinjustierung und OptimierungIn Auswertung der Erfahrungen des erweitertenProbebetriebes und der zahlreichenFehlermeldungen der Anwender,wurden mit der BDBOS und dem BMIMaßnahmen zur Feinjustierung abgestimmt.In sechs Bereichen (Ludwigslust,Kühlung, Rostock, Rügen, Usedom und8 PJ 1-2013PJ 1-20139


Ministerium aktuellEinsatzBildquelle: PGD IM M-VMalchow, die taktisch als nichtausreichend versorgt angesehenwurden und in welchen entsprechendeMessungen bestätigen,dass das Netz dentheoretischen Anforderungennicht entspricht, wird im Rahmender Feinjustierung nachgebessert.Derzeit wird mitAbschluss der Maßnahmen Ende2013 gerechnet.Darüber hinaus sind nach bundesweiterIntegration der regionalenTeilnetze Ende 2014Optimierungsmaßnahmen möglich.Aufgrund der vorliegendenNutzermeldungen sollen dabeiinsbesondere auch die BereicheStralsund und Malchin betrachtetwerden. Bei der Optimierungdes Netzes kann es sich nebenParameterveränderungen innerhalbdes Netzes auch um Neuerrichtungvon Basisstationenhandeln.Ausstattungmit DigitalfunktechnikDie Ausstattung und Ausrüstungder Landespolizei M-V mit digitalenFunkgeräten ist annäherndabgeschlossen. Noch fehlendeGeräte sind derzeit in der Beschaffungund werden den Nutzern zeitnah zurVerfügung stehen. Bereits Ende 2012 wurdennahezu alle Dienststellen mittelseiner Antennenlösung an das Digitalfunknetzangebunden. Die noch ausstehendenUmbauten der Fahrzeuge derZOEG, der Kräder, der mobilen Befehlsstellensowie der neutralen Kraftfahrzeugewerden gegenwärtig von allenBeteiligten vorangetrieben und sollennoch im II. Quartal 2013 beginnen bzw.teilweise bereits abgeschlossen werden.Leistungsspektrum im Digitalfunk –Nutzung von DienstenDas Leistungsspektrum des DigitalfunksBOS sieht nach der Vollendung des Netzaufbausdie Verfügbarkeit verschiedenerDienste vor, welche die Nutzerinnen undNutzer unterstützen.In dem Zeitraum bis 2014 werden die sogenanntenBasisdienste (Notrufdienste,Alarmierung, Kurzdatendienst SDS, Gruppenkommunikationund GPS-basierteFahrzeug- und Personenortung) zunächstin einer „Startkonfiguration“ zur Verfügungstehen. Wesentliche Funktionenkönnen somit schon praxistauglich genutztwerden. Die Dienste werden sukzessiveverbessert und auf allevertraglich vereinbarten Eigenschaftenerweitert. Alle weiterenDienste, abgeleitete Funktionenund neue Anforderungen werdennach dem Abschluss dertechnischen Einführung der Basisdiensteab 2015 bundesweiteinheitlich nutzbar gemacht(bspw. Einzelkommunikation, IP-Paketdatenübertragung undUmgebungsabhören-AmbienceListening).Update der Softwareder EndgeräteMithilfe der Softwareupdateskönnen die Einstellungen derEndgeräte besser nutzerspezifischangepasst werden. Die fürdie Updates der Endgeräte notwendigeHardware wurde inzwischenvollständig beschafft.Derzeit wird der für die Programmierungerforderliche Servervon der ASD M-V eingerichtetund die Anbindung der Dienststellenrealisiert.Das Einspielen der neuen Endgerätesoftwareist nach der Erprobungdes Verfahrens großflächigab Mitte des Jahres 2013geplant.ProblemmanagementIm Rahmen des Problemmanagement derBDBOS werden eine Vielzahl von Themenwie z.B. die Sende- und Empfangslautstärkesowie die Sprachqualität analysiert.Vielfach ist das Zusammenwirken der unterschiedlichstenFaktoren und Beteiligtenursächlich für das Problem oder denbeschriebenen Fehler.Über Lösungsansätze, Zwischenergebnisseund die am Ende sicherlich gefundenenLösungen wird die ProjektgruppeDigitalfunk M-V weiterhin informieren. ■Fahnder auf vier Pfoten:Taktischer Einsatz der Diensthundehalf maßgeblich bei derFestnahme eines GewalttätersPHK Reimund Kube, PI LudwigslustDer Fall machte über mehrere TageSchlagzeilen in der Presse: Ein 24-Jähriger,der in Ludwigslust einen Polizisten nacheinem versuchten PKW-Diebstahl miteiner Pistole bedrohte und sich später miteinem gestohlenen LKW den Fluchtwegregelrecht freirammte, konnte mit Hilfedes Einsatzes der Personenspürhundenach etwa zwei Wochen im NachbarbundeslandBrandenburg lokalisiert unddann gefasst werden. Der Beschuldigtesitzt nun wegen mehrerer Delikte in Untersuchungshaftund wartet auf seinenProzess. Im Folgenden soll erläutertwerden, wie das Zusammenspiel verschiedenerDienstbereiche, insbesonderezwischen Fahnder und Diensthundführer,schließlich zur Lokalisierung und Festnahmedes Beschuldigten führte und wiebedeutungsvoll und zweckmäßig der taktischeEinsatz der Diensthunde bei Fahndungennach flüchtigen Straftätern ist.Die Flucht:Von Grabow nach Berlin und dann bisin die nordbrandenburgische PrignitzNach seiner rücksichtslosen Flucht vor der<strong>Polizei</strong> in Grabow, bei der eine Beamtinleicht verletzt, drei Autos, darunter einStreifenwagen der <strong>Polizei</strong>, und eine Gebäudefassadeerheblich beschädigt wurden,setzte sich der mutmaßliche TäterZeugenaussagen zufolge zunächst ins nurwenige Kilometer entfernte BundeslandBrandenburg ab.Nach zwei Tagen wurde der entwendeteund bei der Flucht beschädigte LKWschließlich in Berlin aufgefunden. Der Leiterder <strong>Polizei</strong>inspektion Ludwiglust, derim Zuge dieses Einsatzes eine BAO aufrief,entsandte daraufhin die inspektionseigenePersonenspürhundegruppe nachBerlin.Aufgabe war es, die Geruchsspur des Tatverdächtigenfestzustellen, der Geruchsspurso weit wie möglich zu folgen undwenn möglich, die gesuchte Person zu lokalisieren.Was dieser Auftrag für alle Beteiligten bedeutete,wurde den Diensthundführernder PI Ludwigslust erst vor Ort richtig bewusst.Der Auffindeort des LKW befandsich in Berlin neben einer fünfspurigenStraße. Auf der einen Seite grenzte zwarein ruhigeres Waldgebiet, auf der anderenSeite erwartete die Beamten jedoch dievolle Bandbreite einer Großstadt wie Berlinin der Hauptverkehrszeit. Die Liegezeitder Geruchsspur betrug zu diesem Zeitpunktbereits ca. 48 Stunden. Nach derüblichen taktischen Beratung begannPHM Ralf Gründler mit seiner DiensthündinLucy mit der Fährtenarbeit. EinenGeruchsvorhalt hatten sich die Diensthundführerzuvor von sichergestelltenSachen des Tatverdächtigen gefertigt undmit nach Berlin gebracht. An dem Verhaltender Diensthündin war sofort erkennbar,dass sie dem vorgegebenen Gerucham Fundort des LKW folgen konnte. Fürdie Aufgabenstellung bedeutete dies: DieFährte war ein Treffer, der Beschuldigtewar offenbar hier und hat im gestohlenenLKW gesessen. Allein daraus ergaben sichneue Ansätze für die Ermittler und weiterMaßnahmen des <strong>Polizei</strong>führers, beispiels-10 PJ 1-2013PJ 1-201311


EinsatzEinsatzweise die Einbeziehung der Berliner Kollegenin die Fahndung. Lucy konnte sichca. 1 km durch den Großstadtdschungelvorarbeiten. Dann war sie am Ende ihrerKräfte. Jetzt zeigte sich wieder einmal dertaktische Vorteil einer Diensthundegruppe.Nun wurde der PersonenspürhundBen mit seinem DiensthundführerPHM Bublitz zum Einsatz gebracht. Benwurde nahtlos an der Stelle zur Arbeit angesetzt,an der Lucy die Kräfte verließen.Was dann folgte, übertraf die bisherigenErwartungen und Erfahrungen der letztenzwei Jahre.Ben folgte der vorgegebenen Geruchsspurüber einen Zeitraum von mehrerenStunden noch weitere 5,3 km durch Berlin.Dabei überquerte er vier große Kreuzungenmit fünf- bis sechsspurigenZuwegungen, vorbei an unzähligen Passanten,Bushaltestellen, einem Einkaufszentrumund Kiosken. Die Sicherungsbeamtenhatten mehr als alle Hände volldamit zu tun, diese, für <strong>Mecklenburg</strong>erVerhältnisse, riesigen Kreuzungen zeitweisezu sperren. Ben folgte der Geruchsspurbis kurz vor dem Bahnhof in BerlinSpandau. Auch diese Feststellung brachteweitere wichtige Hinweise für den Ermittler,die Frage war nur, welche Fluchtrichtungder Beschuldigte eingeschlagenhatte.Als wenige Tage später im nördlichenBrandenburg zwei gestohlene Autos aufgefundenwurden (eins davon war ausgebrannt),kamen die Personenspürhundeerneut zum Einsatz. Es war zu vermuten,dass genau dieser 24-Jährige für dieseAutodiebstähle in Frage kam, der offenbarnun in diesem Bereich untergetauchtwar. Auch hier konnten, trotz Schneefallsin der Nacht zuvor, anhand des vorhandenenGeruches Indizien gesammelt werden(der Hund folgte auch hier einervorhandenen Geruchsspur), die einenTatzusammenhang herstellten und denAufenthaltsort des Flüchtigen weiter eingrenzten.„Dieser Geruchsnachweis hatuns eine Führungsentscheidung ermöglicht,wonach die Fahndung in Brandenburgin Abstimmung mit der dortigen<strong>Polizei</strong> konzentriert wurde“, so der Leiterder PI Ludwigslust, Hans-Peter Günzel.Dadurch konnten auch Ressourcen im eigenenBereich freigesetzt werden.Diensthund BenDie Festnahme:eine Frage der Zeit und völligunspektakulärMit Hilfe der Spurenlage zog sich der Kreisum den Täter immer enger. Die Festnahmewar für die Fahnder eigentlich nurnoch eine Frage der Zeit, da die Kriminalpolizeinun über ein konkretes Bewegungsbilddes Flüchtigen verfügte. Nachweiteren Ermittlungen und nach einemkonkreten Hinweis konnte der Beschuldigteschließlich rund zwei Wochen nachseiner rücksichtslosen Flucht durch Spezialkräfteder <strong>Polizei</strong> Brandenburg in dervermuteten Region widerstandslos gefasstund vorläufig festgenommen werden.Im Zuge der weiteren Ermittlungen bestätigtesich dann, dass der Beschuldigtean den Plätzen gewesen war, an denendie Personenspürhunde seinen Geruchwitterten.Die Ausbildung:ein langer, aber erfolgreicher Weg mithohem Nutzwert für die LandespolizeiIm April 2011 wurden drei Fährtenhundedes Landes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,die sich in realen Einsätzen oder aufgrundihrer genetischen Veranlagung als besondersgeeignet zeigten, in einem Qualifizierungslehrgangzu so genannten Personenspürhunden(Mantrailer) ausgebildet.Ziel war es, dem Land geeigneteSpezialhunde zur Verfügung zu stellen,die auch Geruchsspuren mit einer längerenLiegezeit folgen können.Eine grundlegende Voraussetzung hierfürwar das Führen eines Hundes als reinenSpezialhund. Das stellt eine wesentlicheVeränderung bisheriger Praktiken imDiensthundewesen M-V dar. Diese Hundesollten als weitere Ergänzung zum bisherigenRufbereitschaftssystem der Fährtenhundeetabliert werden.Seither wurden diese Diensthunde zu denunterschiedlichsten Einsätzen herangezogen.Die Anzahl der Anforderungenüberstieg bald die kühnsten Erwartungen.Schnell kristallisierte sich aus einsatztaktischerSicht heraus, dass die Erfolgsaussichtpotenziell steigt, wenn nicht eineinzelner Personenspürhundführer zumEinsatz gebracht wird, sondern die Diensthundführerals Gruppe zum Einsatz kommen.So wurden Personenspürhundenicht nur zum Ausarbeiten von Fährtenbei der Verfolgung von Tätern auf frischerTat angefordert, immer öfter werden dieAnforderungen mit noch konkreterenAufgabenstellungen unterlegt.Die Personenspürhundegruppe wurde inden vergangenen 11/2 Jahren mehrfachzum Erstellen von Bewegungsprofilenvon Tätern bei besonders schweren Straftatenbeauftragt oder auch im Ausschlussverfahreneingesetzt. Auch bei derFahndung nach Vermissten kommen siezum Einsatz.Diensthundgruppe der PI LudwigslustNeue HundetransporterFotos: PI LudwigslustAktuell sei hier das Beispiel einer vermeintlichenEntführung in Dierhagen genannt.Eine Frau behauptete, von zweiMännern entführt und beraubt wordenzu sein. Die Personenspürhunde zeigtenbereits unmittelbar vor Ort ein so genanntesNegativ-Anzeigeverhalten. Mitdiesem Verhalten wurden den Ermittlernweitere Indizien an die Hand gegeben, dieihre Vermutung untermauerten, dass dieStraftat vorgetäuscht wurde. Diese Fähigkeitender Personenspürhundegruppewurden in der Zeit ihres Bestehens bereitshäufig und gern von anderen Bundesländernin Anspruch genommen.Neue HundetransporterDas LPBK ersetzte in den Jahren 2011 und2012 insgesamt 22 der 36 Hundetransporterder Landespolizei.Beschafft wurden Fahrzeuge vom TypVW T5, welche neben vielen anderen EinundAusbauten auch über ein speziellesFrischluftversorgungssystem für die Vierbeinerverfügen.Im Rahmen des Doppelhaushaltes 2014/2015 sollen 9 weitere dieser Fahrzeugebeschafft werden.■12 PJ 1-2013PJ 1-201313


EinsatzEinsatzTageswohnungseinbrüche(TWE) – Zusammenwirkenvon <strong>Polizei</strong>, Medien und Bürgeran einem FallbeispielKKin Eike Wiethoff, PI NeubrandenburgDonnerstag, 15. November 2012:KHK Mirko Sett und KHM André Wiedmervom Sachgebiet Operative Maßnahmenim Kriminalkommissariat Neubrandenburgsind gerade im Bereich <strong>Mecklenburg</strong>ischeSeenplatte unterwegs, als sie überFunk eine Mitteilung hören: „Gerade ebenhat sich eine Bürgerin aus Neuenkirchenbei der <strong>Polizei</strong> gemeldet und mitgeteilt,dass der „dunkelhäutige Mann aus derZeitung“ an ihrer Haustür geklingelt undsich nach ihrem Öffnen in einem Pkw mitpolnischem Kennzeichen entfernt hatte.“FahndungsfotoDieser „dunkelhäutige Mann aus der Zeitung“wurde im Zusammenhang miteinem Tageswohnungseinbruch vom25.10.2012 in Grapzow (bei Altentreptow,<strong>Mecklenburg</strong>ische Seenplatte) von einerneben dem betroffenen Haus befindlichenVideokamera gefilmt, dem zuständigenSachbearbeiter KHM Detlev Enderfür seine Ermittlungen zur Verfügung gestelltund im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeitin allen Tageszeitungen der Regionund im „Blitz“ abgebildet. Sogar im Nordmagazinwurde dieses Foto gezeigt.Mit diesem Hintergrundwissen fuhren dieBeamten Mirko Sett und André Wiedmernun unverzüglich Kurs nach Neuenkirchen.In der Ortschaft wurden sie aufeinen dunkelhäutigen Fahrer in einementgegenkommenden polnischen Pkwaufmerksam und hielten diesen an. Beider anschließenden Fahrzeugkontrollestellten sie im Kofferraum „Einbruchswerkzeuge“und eine kleine alte Standuhrfest. Bei dem 19-jährigen Fahrer handeltees sich augenscheinlich um dieselbe, inGrapzow gefilmte Person.Der junge Mann stand im Verdacht, anmehreren Einbrüchen in Einfamilienhäuserim Bereich des <strong>Polizei</strong>präsidiums Neubrandenburgbeteiligt gewesen zu seinund wurde vorläufig festgenommen.Da aus der Phänomenologie der Tageswohnungseinbrücheheraus davon auszugehenwar, dass sich weitere Tatverdächtigeim Nahbereich aufhaltenFotos: PP Neubrandenburgkönnten, wurden unverzüglich weitereFahndungsmaßnahmen eingeleitet.Zwischenzeitlich zeigte ein weiterer Geschädigterper Telefon bei der <strong>Polizei</strong> an,dass bislang unbekannte Tatverdächtigesich gewaltsam Zutritt in sein Einfamilienhausin Glocksin (Nachbarort von Neuenkirchen)verschafften und Wertgegenständeentwendeten.Im Zuge der zuvor eingeleiteten Fahndungsmaßnahmenkonnte ein zweiterTatverdächtiger fußläufig auf der BAB 20festgestellt werden. Außerdem meldetensich aufmerksame Bürger bei der <strong>Polizei</strong>und informierten diese telefonisch übereinen Fußgänger auf der Autobahn. Beidiesem handelte es sich um einen 18-jährigenpolnischen Staatsbürger. Dieserwurde ebenfalls vorläufig festgenommen.Während am aktuellen Tatort in GlocksinMaßnahmen des ersten Angriffs durchgeführtund durch zivile und uniformierteKräfte die Suche nach weiteren Mittäternfortgeführt wurden, unterstützte KHMDetlef Ender (KK-Außenstelle Malchin 2)das Sachgebiet operative Maßnahmenbei den umfangreichen Ermittlungen.Ihm war zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt,dass im Zusammenhang mit einemTageswohnungseinbruch vom 25.10.2012in Behrenhoff bei Greifswald ebenfallseine dunkelhäutige männliche Person inTatortnähe beobachtet wurde. Auf denvom 19-jährigen polnischen Tatverdächtigenerstellten Wahllichtbildvorlagenwurde dieser zweifelsfrei von der Anruferinaus Neuenkirchen und auch voneinem Zeugen aus Behrenhoff wieder erkannt.Dieser war auch mit der in Grapzowvideografierten Person identisch undtrug bei seiner Festnahme sogar dieselbeOberbekleidung.Die umgehenden Ermittlungen und landesweitgesteuerten Erkenntnisanfragenerbrachten, dass der 19-jährige polnischeStaatsbürger im unmittelbaren Tatzusammenhangmit weiteren Tageswohnungseinbrüchenstand: bereits Anfang Oktober2012 kam es im Bereich Stralsund zuzwei und im Bereich des <strong>Polizei</strong>präsidiumsRostock zu drei weiteren TWE. Hierkonnten die Zusammenhänge eindeutigbewiesen werden – zum einen durch dieAussagen von Zeugen und zum anderendurch zum Teil zurück gelassenes Diebesgutaus jeweils anderen Einbrüchen. Auchdie im Fahrzeug des 19-Jährigen gefundeneStanduhr konnte zugeordnet werden.Dazu kam, dass der per Öffentlichkeitsfahndunggesuchte Tatverdächtige sichzu den Taten teilweise geständig einließund aussagte, nicht allein an den jeweiligenTaten beteiligt gewesen zu sein.Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburgstellte nach den umfangreichen und umgehendzusammengeführten ErmittlungenHaftanträge gegen beide Beschuldigte.Der Richter ordnete die Untersuchungshaftan.Darüber hinaus zeigten viele Bürger einangemessenes Interesse für entsprechendeüber die Medien gesteuerten Hinweisesowie ungewöhnliche Feststellungen– wie im vorliegenden Fall dieAnwesenheit von „verdächtig erscheinendenPersonen“. Jeder noch so kleineund vor allem zeitnah gesteuerte Hinweiskann einen großen Beitrag zur Ergreifungvon Tätern, Tätergruppen bzw. bei derAufklärung von Straftaten leisten.Deshalb ist auch zukünftig die engeund vertrauensvolle Zusammenarbeitzwischen den Ermittlern und dem SachbereichÖffentlichkeitsarbeit enorm wichtig.■Manchmal hat der Todeine „verblüffend einfache“Ursache – Kälteidiotie!PHK Andreas Scholz, PP NeubrandenburgEs ist gerade ein Jahr vergangen, seit demein Verbrechen die Gespräche in der StadtNeubrandenburg beherrschte.Am Silvestermorgen 2012 hatten Zeugenden Fund von Teilen einer weiblichenLeiche im Tollensesee am Yachthafen gemeldet.In den folgenden Wochen wurdenweitere Leichenteile an weiterenBereichen des Tollensesees und anderenGewässern aufgefunden. Zahlreiche Einsatzkräfteaus anderen Dienststellen undBehörden sowie benachbarten Bundesländernkamen bei den öffentlichkeitswirksamenFahndungsmaßnahmen beiwinterlichen Temperaturen zum Einsatz.Ein halbes Jahr haben die europaweit geführteFahndung zur Identität der Leicheund die intensiven Ermittlungen dieMordkommission der KriminalpolizeiinspektionNeubrandenburg beschäftigt.„Eine Familientragödie“ – so lautet dasErgebnis der Aufklärung jenes kompliziertenKapitaldeliktes.Entfernung zwischen den FundortenEtwa ein Jahr später, während sich vieleBürger am 30. Dezember 2012 schon aufihre Silvesterfeier vorbereitet haben, erlebtedie <strong>Polizei</strong> in Neubrandenburg einDéjà-vu der besonderen Art. Ein JägerAufgefundene Sachen der toten Personhatte im Zuge einer Drückjagd naheeinem Kieswerk in der NeubrandenburgerOststadt eine unbekleidete männlicheLeiche entdeckt. Schnittverletzungen imHalsbereich und anderen Körperteilen deraufgefunden Person ließen zunächst dieVermutung zu, dass es sich hier um einGewaltverbrechen handeln könnte. Blutanhaftungenund blutendes Gewebedurch Tierfraß erschwerten zudem die Beurteilungder Auffindesituation für denKriminaldienst des KriminalkommissariatsNeubrandenburg am Ereignisort.Wegen des Verdachts eines möglichenTötungsdelikts kamen nun verstärktFotos: PP Neubrandenburg<strong>Polizei</strong>kräfte zum Einsatz. Die NeubrandenburgerMordkommission, der zuständigeStaatsanwalt und die diensthabendeÄrztin der Rechtsmedizin Greifswald wurdeninformiert und an den Leichenfundortbeordert. Der Einsatz eines Fährtenhundesbrachte zunächst kein Ergebnis.Einsatzkräfte aus den umliegenden <strong>Polizei</strong>revierenwurden zusammengezogenund durchsuchten das weitere Umfelddes Fundortes. Im unwegsamen Gelände,etwa 100 m von Leichenfundort entfernt,fanden die Einsatzkräfte dann Kleidungeiner männlichen Person mit Blutanhaftungen.Außer einem Handy und einem Schlüsselstanden keine Hinweise für eine sofortigeIdentifizierung der Person zur Verfügung.Unterstützung bei den Suchmaßnahmenam Boden erhielten die Beamten durcheinen angeforderten <strong>Polizei</strong>hubschrauberaus der Luft.Diese Suchmaßnahmen blieben natürlichniemandem verborgen, so regte sichschnell das Interesse der Bürger und derMedien an den polizeilichen Maßnah-14PJ 1-2013PJ 1-2013 15


EinsatzEinsatzmen. Spekulationen in der Zeitung undGerüchte in den sozialen Netzwerkenmachten bald die Runde. Umso erfreulicherwar es, dass die Ermittler bereitseinen Tag später die Identität der Personaufgeklärt hatten. Das Ergebnis der gerichtsmedizinischenSektion bestätigtezudem den Anfangsverdacht einer Straftatnicht. Todesursache war Verblutennach mehreren Schnittverletzungen inVerbindung mit Unterkühlung. Vielesdeutete hier auf selbst verursachte Verletzungenin suizidaler Absicht hin. GroßesAufatmen bei den Ermittlern, konnte einGewaltverbrechen nun ausgeschlossenwerden.Aber die Auffindesituation warf doch zunächstweitere Fragen auf. Das Auffindender Leiche an dem einem Ort und der teilweisesauber abgelegten Bekleidung ineiniger Entfernung erklären sich die Ermittlerheute mit einem eher seltenenPhänomen – Kälteidiotie!Unter Kälteidiotie versteht die Rechtsmedizineine Wahnvorstellung, die einErfrierender erlebt. Der Betroffene bildetsich ein, dass ihm heiß ist, und er ziehtsich aus, obwohl sein Körper bereits starkunterkühlt ist. Dies ist der Fall, wenn dieKörpertemperatur unter 32 °C sinkt. Derübermäßige Genuss von Alkohol störtzudem erheblich die Temperaturwahrnehmungdes Körpers. Insbesondere beiKörpertemperaturen unter 28 °C verringernsich Stoffwechselvorgänge derart,dass die Abnahme der Sauerstoffversorgungvon Körpergewebe unter anderemzu Hirnfunktionsstörungen führt. Dieseäußern sich zunächst im Benommenheit,Sinnestäuschungen (Halluzinationen)und euphorischen Zuständen, was infolgeeines paradoxen Wärmegefühls vor Eintrittder Bewusstlosigkeit dazu führt, dasssich der Unterkühlte entkleidet. Insbesonderebeim Auffinden von weiblichenKälteopfern kann so leicht der Eindruckentstehen, dass es sich um ein Kapital-/Sexualverbrechen handelt.Das wahrscheinlich berühmteste Opferdieses Phänomens lebt nun schon fast einVierteljahrhundert nicht mehr. Bon Scott,einst Frontmann der Hardrockband AC/DC, war am 19. Februar 1980 im Wageneines Freundes gestorben. Er war in derkalten Londoner Februarnacht nach einerstrammen Zecherei im Vollrausch teilweiseentkleidet im Auto wahrscheinlicherfroren. 1■1Michael Tsokos (Leiter des Instituts für Rechtsmedizinder Charité Berlin)„Dem Tod auf der Spur. Zwölf spektakuläre Fälleder Rechtsmedizin“, Ullstein Berlin 2009Polizisten als LebensretterPHKin Yvonne Hanske, PI RostockWenn es zu einem Wohnungsbrandkommt, dann wird es lebensgefährlich –nicht nur für die Bewohner, sondern auchfür Rettungskräfte.Am 08.Januar 2013 brennt es in einerZweiraumwohnung in Rostock-Dierkow.Noch vor der Feuerwehr ist der ersteFunkstreifenwagen vor Ort. Die beidenBeamten treffen draußen auf eine Frau,die sich bereits aus der Wohnung im erstenStock retten konnte. Ein 63-jährigerMann ist noch drin und ruft laut um Hilfe.Während die Besatzung eines ebenfallsbereits eingetroffenen Rettungswagensdie 65-jährige Frau betreut, gehen POMOlaf Kniffka und PHM Peter-OliverSchmidt ohne zu zögern in das Mehrfamilienhaus.Bereits im Hausflur macht ihnen die starkeRauchentwicklung zu schaffen. DickeRauchschwaden drücken wie eine Wolkevon der Decke bis auf ca. 1,20 Meter Höhe.Deshalb laufen die beiden Retter gebücktdie Treppe zur 1. Etage hinauf. Die Wohnungstürist offen. Irgendwo in der komplettverrauchten Wohnung sind dieHilfeschreie zu hören. Als die beiden Beamtenden 63-Jährigen in der Stube finden,wehrt der sich zunächst heftig gegenseine Rettung. Ob das bereits eine Folgeder später diagnostizierten schwerenRauchvergiftung ist oder aber auf diestarke Alkoholisierung des Mannes zurückzuführenist, spielt in diesem Momentkeine Rolle.Beherzt ergreifen die Retter den Mieterund tragen ihn ins Freie. Kurz darauf trifftdie Feuerwehr ein. Der Gerettete undseine 65-jährige Bekannte werden umgehendins Krankenhaus gebracht. Auchbei den Dierkower Polizisten wird eineleichte Rauchvergiftung diagnostiziert.In der Notaufnahme des Südstadtklinikumsmüssen sie dann vier Stunden übereine Maske mit Sauerstoff versorgt werden.Revierleiter EPHK Uwe Tredup ehrt den Einsatz von POM Olaf Kniffka (links) und PHM Peter-Oliver Schmidt (Mitte)Foto: PI RostockWie selbstverständlich sind PHM Schmidtund POM Kniffka zur nächsten Schichtwieder im Dienst …Für den mutigen und selbstlosen Einsatzdankte der Leiter des <strong>Polizei</strong>reviers Dierkowseinen Mitarbeitern und überreichteihnen ein Belobigungsschreiben des Inspektionsleiters.■Übung macht den Meister oder:Nach der BAO ist vor der BAOPOKin Isabel Wenzel, PP RostockFast genau zwei Monate nach der umfangreichenVollübung zu einer Geisellageauf dem Flughafen Laage wurde am17. November 2012 aus der Übung Ernstfall.Gegen 18:05 Uhr klingelte bei allen Mitarbeiternder BAO des <strong>Polizei</strong>präsidiumsRostock das dienstliche und/oder privateTelefon mit folgender Mitteilung: „Diesist ein Alarmruf des <strong>Polizei</strong>präsidiumsRostock. Es besteht der Verdacht einerEntführungslage der Annette S.“Nach Eintreffen im BAO-Raum stellte sichder Sachverhalt wie folgt dar: Der Ehemannder Entführten hatte per Notruf derEinsatzleitstelle des PP Rostock mitgeteilt,dass er vom Mobiltelefon seiner Frau eineSMS erhalten habe, in der sie schrieb,Täter hätten sie nach ihrem Besuch in derSparkasse entführt. Sie bat um Hinzuziehungder <strong>Polizei</strong>.Die unmittelbar folgende Funkzellenortungergab einen Aufenthalt im BereichBäderstraße, Dierhagen. Erste Gesprächemit Familienangehörigen führten zu weiterenErkenntnissen. So hatte Frau S.gegen 16:30 Uhr ebenfalls mit ihrem Mobiltelefonihren Schwiegervater angerufen.Ihm gegenüber gab sie an, siebefände sich in einem dunklen Raum.Eingesetzte Kräfte des <strong>Polizei</strong>präsidiumsNeubrandenburg überprüften bereitsFerienkomplexe in und um Dierhagen aufdas Fahrzeug von Frau S. Zur gleichen Zeitkonnten Kräfte des MEK des LandeskriminalamtesM-V hinzugezogen werden, diesich auf der B105 im Bereich Rövershagenbefanden. Dann gegen 18:35 Uhr die Mitteilungdes Kriminaldauerdienstes der<strong>Polizei</strong>inspektion Rostock: Sie hatten telefonischenKontakt mit der Entführten. Siebefände sich allein und gefesselt im PKW.Dieser stehe an einer Straße in RichtungDarß. Den Ablauf der Tat schilderte sieden Beamten bei dieser Gelegenheitebenfalls. Zwei Männer im Alter von 30 bis35 Jahren näherten sich ihr, als sie Geldabhob. Unter Vorhalt eines pistolenähnlichenGegenstandes wurde sie auf dieRückbank ihres Autos gezwungen undgefesselt. Dann fuhren sie los.Durch umfangreiche Suchmaßnahmenwurde das Fahrzeug gegen 18:54 Uhr aufeinem Sandparkplatz an der Bäderstraßefestgestellt. Die eingesetzten Kräfte desMEK des LKA M-V näherten sich demFahrzeug und konnten erleichtert feststellen,dass sich Frau S. gefesselt, aber äußerlichweitgehend unversehrt auf demRücksitz ihres Wagens befand.Trotz des Auffindens der Entführtenwurde die BAO weiter aufrecht erhalten,da zu dieser Zeit der Aufenthaltsort derTäter unbekannt war. Dieser konnte auchin den nächsten Stunden trotz aufwändigerSuchmaßnahmen nicht festgestelltwerden.Fotos: PP RostockUm 20:37 Uhr erklärte der <strong>Polizei</strong>führerdie BAO für beendet. Die noch bestehendeErmittlungslage wurde an die KriminalpolizeiinspektionRostock übergeben,die bereits begonnen hatte, FrauS. als Zeugin zu vernehmen. In der Vernehmungkam der Verdacht auf, dass dieAussagen der Entführten möglicherweisenicht glaubhaft seien.Dieser Verdacht wurde erhärtet, als amnächsten Morgen der Anruf eines Arztesin der Einsatzleitstelle des PP Rostock einging.Dieser gab an, Frau S., eine Patientinvon ihm, habe ihm am Abend zuvor eineE-Mail mit dem Hinweis auf eine Entführunggeschickt, die er soeben gelesenhabe. Der Arzt sagte aus, Frau S. sei psychischkrank und auf beiden Ohren taub.Wenige Tage später räumte Frau S. gegenüberden Ermittlern ein, sie habe sichden Sachverhalt nur ausgedacht. Gegensie wurde nun Anzeige wegen Vortäuschenseiner Straftat aufgenommen. Geprüftwird auch, ob ihr die Kosten des<strong>Polizei</strong>einsatzes auferlegt werden.Da Übung ja bekanntlich den Meistermacht, wurde drei Wochen später erneut16 PJ 1-2013PJ 1-201317


EinsatzPräventioneine BAO im <strong>Polizei</strong>präsidium Rostockaufgerufen.In den Morgenstunden des 13. Dezembers2012 erhielten zwei SchwerinerFamilien unabhängig voneinander mehrereAnrufe von einer männlichen Person.In diesen Gesprächen teilte der Mann mit,er habe ein 9-jähriges Mädchen in seinerGewalt. Geistesgegenwärtig zeichneteeine Familie einen der Anrufe mit demMobiltelefon auf und informierte die <strong>Polizei</strong>.Da die <strong>Polizei</strong> von der Ernsthaftigkeit derLage ausging, wurde gegen 11:30 Uhr dieBAO aufgerufen. In den ersten Stundenwurde akribisch daran gearbeitet, dieTelefonnummer und dann den Anschlussinhaberfestzustellen. Gegen 19:29 Uhrteilten Mitarbeiter der KPI Schwerin mit,dass der mögliche Täter, René S., mehrereMobilfunkanschlüsse besitzt, von deneneiner die Ermittler nach Winsen an derLuhe in Niedersachsen führte. Bekanntwurde ebenfalls, dass der mögliche Tätereine Tochter im Alter von 12 Jahren hatund aus Schwerin stammt.Gegen 22:03 Uhr stellten die nach Winsengereisten Spezialeinsatzkräfte des LandeskriminalamtesM-V fest, dass der TatverdächtigeS. seine Wohnung betretenhatte und diese sofort in Begleitung einesHundes wieder verließ. Bei diesem spätenSpaziergang wurde er in Gewahrsam genommen.Die anschließende Durchsuchungseiner Wohnung und eine ersteBefragung des Tatverdächtigen bestätigtendie im Laufe des Abends immer stärkergewordene Einschätzung, dass eskeine Kindesentführung gegeben hatte.Der Tatverdächtige räumte gegenüber Ermittlernder KPI Schwerin ein, die Anrufegetätigt zu haben. Er habe unter Drogengestanden und wahllos mehrere Telefonnummerngewählt. Eine Verbindung zwischenihm und den angerufenen SchwerinerFamilien bestand nicht. Diese Nachrichtwurde sowohl von allen Mitarbeiternder BAO als auch von den SchwerinerFamilien mit großer Erleichterung aufgenommen.Um 23:34 Uhr erklärte der <strong>Polizei</strong>führer,Thomas Laum, die BAO fürbeendet und dankte allen eingesetztenKräften für ihre professionelle Arbeit.Auch gegen den Beschuldigten René S.wurde Strafanzeige wegen des Verdachtesder Vortäuschung einer Straftat gestellt.Ebenso wird die Auferlegung derentstandenen Kosten für den <strong>Polizei</strong>einsatzgeprüft.Festzustellen ist, dass das <strong>Polizei</strong>präsidiumRostock in BAO-Lagen gut aufgestelltist, denn „Nach der BAO ist vor derBAO!“■<strong>Polizei</strong> und RettungsdienstHand in HandThomas Hanff, stellv. ärztlicher Leiter RettungsdienstLandkreis <strong>Mecklenburg</strong>ische Seenplatte,Mitglied DRK KV Demmin e.V.Im Rettungsdienst des Landkreises <strong>Mecklenburg</strong>ischeSeenplatte und hier im Bereichdes „Demminer Landes“ wurde diebereits seit Jahren gelebte Zusammenarbeitzwischen <strong>Polizei</strong> und Rettungsdienstweiter vertieft.Gemeinsam fand eine Schulung des rettungsdienstlichenEinsatzpersonals desKreisverbandes Demmin e.V. an der Lehrrettungswachein Malchin statt. Rettungssanitäter,Rettungsassistenten undder lokal zuständige Notarzt waren anwesend,als der Erste <strong>Polizei</strong>hauptkommissarHerr Wolfgang Weidke und Frau <strong>Polizei</strong>oberkommissarinAnke Jahn Rahmenbedingungenfür gemeinsames Agierenim Einsatzfall skizzierten.Neben den Darstellungen der rechtlichenGrundlagen für polizeiliches Handelnwurden anschaulich mögliche Einsatzszenarienskizziert, aus denen heraus sichein Zusammenarbeiten der polizeilichenKräfte mit den Teams des Rettungsdienstesergeben kann. Einsatzgründe, die unsseit langem verbinden, sind zum BeispielVerkehrsunfälle, bei denen die <strong>Polizei</strong>durch Räumen und Absperren ein gefahrenfreiesArbeiten auf Straßen und Autobahnenermöglicht. Nahezu immer psychischbelastende Situationen erleben diePolizisten, wenn sie im Rahmen der Amtshilfebei psychisch kranken Menschen dasZubringen in die geeignete medizinischeEinrichtung unterstützen müssen.Sehr aufmerksam verfolgten alle Anwesendendie Beschreibungen von besonderenEinsatzlagen. Es wurde auf dieUnterschiede in der Organisation und Taktikbei Demonstrationen sowie Veranstaltungenmit besonderem Charakter, derSuche nach vermissten Personen, überregionalenSchadensereignissen (Katastrophe),der Erpressung, schweren Straftatenwie Mord oder Raub mit Todesfolgeund insbesondere auch auf Geiselnahmenund Amok-Lagen eingegangen.Das taktisch differenzierte Vorgehen beiden zuletzt genannten Einsatzgründenwar vielen unter den Rettern nicht mehrin Erinnerung. Die Unberechenbarkeiteines Amoktäters stellt auch für Rettungsteamseine erhebliche Gefahr dar.Die außergewöhnliche Gewalt, die deroder die Amoktäter einsetzen, übersteigtbei weitem das Vorstellbare. An dieserStelle wurde darauf hingewiesen, dass dieheutigen Rettungstransportwagen aufGrund ihrer Aluminiumleichtbauweisenicht als kugelsicherer Schutz dienen.Von links nach rechts: Anke Jahn, Wolfgang Weidke, Thomas Hanff, Martin Brähmerund Mario VonthienFoto: Peter StelterGanz anders strukturiert zeigt sich das gemeinsameVorgehen beim Thema Geiselnahme.Da hier meist ein Ziel verfolgtwird, ist die Gefahr für die rettungsdienstlichenHelfer oftmals wesentlich geringer,wenn Sie den Anweisungen der polizeilichenEinsatzleitung folgen.Kurz wurde abschließend über mehrzeitigeTerroranschläge diskutiert. Da hier dieLebensverachtung und insbesondere dergrößtmögliche materielle, infrastrukturelleund personelle Schaden im Vordergrundder Attentäter stehen, sind sich dieAnwesenden einig: Wir sind froh, in unseremfriedlichen <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>arbeiten und leben zu können.Wir danken den Verantwortlichen derpolizeilichen Kräfte für die gegenseitiggewinnbringende Fortbildung im Rahmenunserer regelmäßigen verbandsinternenSchulungen. Nicht nur beiGefahrenlagen im Einsatz schätzen wirdiese „klaren, deutlichen und eindeutigenAbsprachen“.■CrashKurs M-V – Verkehrsunfallpräventionfür junge Fahrerinnenund FahrerPOK Matthias Rascher,Ministerium für Inneres und Sport M-VDie Verkehrssicherheitsarbeit ist für dieLandespolizei eines ihrer Kerngeschäfte.Dabei spielt die Verkehrspräventionneben den regulierenden oder kontrollierendenTätigkeiten eine bedeutsameRolle. Auch mit Blick auf diepositive Entwicklung der Unfallstatistikin M-V zahlt sich dieseArbeit aus. Verunglückten inM-V 1992 in Folge schwerer Unfällenoch 600 Menschen tödlich,kamen im vergangenen Jahr 517Menschen weniger ums Leben.Ein beeindruckender Rückgangvon über 86 Prozent tödlich verunglückterVerkehrsteilnehmer.Dennoch darf dies kein Grundsein, im weiteren Bemühen nachzulassen.Nach vielen schwerenVerkehrsunfällen verbleibt leideroftmals nicht nur verbogenesMetall. Mit menschlichen Knochenzerbrechen immer wiederLebenslinien und ganze Familien.Ein Platz am Tisch ist danach vielzu oft für immer leer. Was bleibtsind Trauer und Leere, manchmalauch Wut.Welche tiefen Spuren schwereVerkehrsunfälle in Familien, aberauch bei den „Rettern“ hinterlassen,will ein neues Präventionsprojektspeziell jungen Menschen nahe bringen.„CrashKurs M-V“ – Ein Projekt, das seinenUrsprung in Großbritannien (crash courseUK) hat, wurde im Jahr 2011 auch durchdie <strong>Polizei</strong> in Nordrhein-Westfalen(CrashKurs NRW) eingeführt. Mit Unterstützungaus NRW, aber auch durch Einbeziehunglandeseigener Projekterfahrungenmit ähnlichem Ansatz, gelang esim Jahresverlauf 2012 eine Projektstrukturfür M-V aufzubauen.„CrashKurs M-V“ will die besonders gefährdetenjugendlichen Fahrerinnen undFahrer, aber auch die Beifahrerinnen undBeifahrer erreichen. Nicht mit erhobenemZeigefinger, nicht mit Berechnungen zualkoholischen Abbauzeiten oder Bremswegen.„CrashKurs M-V“ macht deutlich,was passiert, wenn das eine „letzte“ GlasPOK Matthias Rascherzu viel war, die letzten Meter Bremswegfehlten. Die gesamte Rettungskette, dienach der Unfallmeldung ausgelöst wird,also Feuerwehrleute, Polizisten, Notfallmediziner,Seelsorger, aber auch Angehörigeführen den Jugendlichen ungeschöntdie Folgen schwerer Unfälle vorAugen. Im Vordergrund stehen keineschockierenden Unfallaufnahmen, sondernemotionale Erlebnisberichte. DieAkteure machen den Jugendlichen klar,dass diese Erlebnisse auch bei ihnen tiefeSpuren hinterlassen haben und sie berichtenvon den Bildern, die sie noch Jahrenach schweren Unfällen begleiten. DieseEindrücke und die mit ihnen vermitteltenBotschaften wirken nachhaltig auf dieTeilnehmer des „CrashKurses“.Dass diese Wirkung auch bei „CrashKursM-V“ spürbar ist, davon überzeugten sichbereits fast 300 Teilnehmer und Gästebeim Auftakt in Schwerin. Der Minister fürInneres und Sport, Herr Lorenz Caffier,startete am 09. Januar 2013 in der Landeshauptstadtzusammen mit dem Präsidentender Landesverkehrswacht M-V,Herrn MdB Joachim Hacker, das Projekt.Die Finanzierung des „CrashKurs M-V“ istdurch Mittel der Verkehrssicherheitskommissiondes Landes und weiterer Projektpartnersichergestellt.Die sieben weiteren für das Jahr 2013 geplantenVeranstaltungen werden verteiltim ganzen Land stattfinden. In den Zuständigkeitsbereichender <strong>Polizei</strong>präsidienwird jeweils ein Projektteam dieVeranstaltungen durchführen. Nebendem eigentlichen „CrashKurs“, der durchdie Schulen mit bereitgestellten Materialienvor- und nachbereitet werdenmuss, wird noch ein weiteresAngebot unterbreitet. Die teilnehmendenSchulen haben dieMöglichkeit, in einem nachgelagertenTermin, einen Projekttag„Aktion junge Fahrer“ zu buchen.Dort bringen sich auch die weiterenCrashKurs-Partner, wie DRK,DEKRA etc. mit ihren Angebotenein.Gerade diese offene Struktur derProjektpartner macht deutlich,wie breit das gesellschaftliche Interesseist, in guten Präventionsprojektenmitzuwirken. „CrashKurs M-V“ ist ein gutes Beispielfür gelebte gesamtgesellschaftlicheVerantwortung und Prävention.Der Stellenwert der Präventioninnerhalb unserer <strong>Polizei</strong>,nicht zuletzt durch den Präventionserlassals Aufgabe einesjeden <strong>Polizei</strong>beamten beschrieben,kann und sollte mit diesemProjekt ein Stück weiter wachsen.An dieser Stelle seien darum auchausdrücklich diejenigen <strong>Polizei</strong>beamtinnenund -beamten ermutigt, diesich mit ihren persönlichen Erfahrungenund Erlebnissen als Teil der Verkehrsunfall-Rettungskettein „CrashKurs M-V“einbringen können. Sie sollten sich beiInteresse an die Koordinierungsstelle desProjektes im LKA (Erreichbarkeit sieheunten) wenden oder den direkten Kontaktzu den Projektteams über diePräventionsbeamten der jeweiligenDienststelle suchen.Allen, die „CrashKurs M-V“ bis hierhin mitviel Energie und Engagement unterstützthaben, gebührt abschließend ein herzlicherDank.Weitere Informationen undAnsprechpartner unter:www.crashkurs-mv.decrashkurs-mv@lka-mv.deTelefon: 03866 / 646 130■18 PJ 1-2013PJ 1-201319


PräventionPrävention„Eh Alter“ – Gewaltder Sprache –Sprache der GewaltEin Projekt der PI Stralsundgegen JugendkriminalitätPOMin Mandy Wolter, PI StralsundEs war der Hilferuf der Schulleiterin FrauPalatschek der Förderschule Barth, derdazu führte, dass dieses Projekt 2009 insLeben gerufen wurde.Frau Palatschek wandte sich besorgt anmich, als Präventionsberaterin, da es ander Förderschule Barth eine erheblicheAnzahl von Kindern und Jugendlichengab, die bereits mit dem Gesetz in Konfliktgeraten waren. Neben den üblichen Beleidigungenund einfachen Körperverletzungenwurden auch Straftaten wie Raub,räuberische Erpressung, Bedrohung undVerstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzbegangen. Nach einer ersten,ziemlich ernüchternden Sachstandsermittlunggalt es schnell und effektiv zu handeln.So wurde zunächst ein wöchentlichesTreffen mit 18 auffälligen Kindernund Jugendlichen in den Stundenplanintegriert.Fotos: PI StralsundDas erste Treffen mit den jungen Menschenwar alles andere als einfach. Provokation,Zynismus, Aggression und dieabsolute „Null-Bock-Stimmung“ machtendas Kennenlernen zu einer echten Herausforderung.Es war schwierig, die Schüler/Innen davon zu überzeugen, dass ichihnen eine Hilfe sein will und nicht mit demerhobenen Zeigefinger belehren möchte.Dennoch konnten nach dem ersten „Kräftemessen“alle Beteiligten davon überzeugtwerden, an diesem Projekt teilzunehmen.Nach einer gemeinsamen Veranstaltungmit den Schülern, ihren Elternund Lehrern, bei welcher Probleme offendargelegt und Rollenspiele durchgeführtwurden, war das erste Eis gebrochen.In den folgenden Modulen wurden dieSchüler/Innen z.B. zu einer „Reise durchdas StGB“ eingeladen. Hierbei sollte durchentsprechende Erläuterungen ein besseresVerständnis dafür entstehen, wann einStraftatbestand erfüllt ist und welche Folgendies hat. Ausgewählt wurden vorrangigdie Straftaten, welche durch dieSchüler/Innen am häufigsten begangenwurden. Weiterführend wurden Tatmotivation,Täterrolle sowie Folgen für Opferund Täter intensiv beleuchtet. Zum Abschlussdieses Moduls bekamen die TeilnehmerBesuch aus der JugendanstaltNeustrelitz. Im Rahmen des dortigen Projektes„Leben hinter Gittern“ wurde eindrucksvolldie Konsequenz geschildert,wenn alle Warnungen ignoriert wurden.Auch für mich war dies eine bemerkenswerteVeranstaltung. Die sonst so angriffslustigenTeenager waren plötzlichäußerst still. Im Nachhinein waren sichalle einig – Keiner will dorthin.Im Modul „Vandalismus, Graffiti & Co“ betrachtetenwir den Straftatbestand derSachbeschädigung. Es wurden in derStadt Barth Örtlichkeiten aufgesucht, die„Künstlern“ zum Opfer gefallen sind oderdie sinnlos kaputt gemacht wurden. DieSchäden wurden in verschiedenen Schadensberechnungendokumentiert unddie Kosten für die Stadt und für Versicherungenhochgerechnet. Die Schüler/Innenstaunten nicht schlecht, wie viel Geld dieStadt Barth jährlich für diese Instandsetzungenausgeben muss. Zum Ende desModuls besuchten die Teilnehmer gemeinsammit ihren Betreuern und mir dieKraftverkehrsgesellschaft (KVG, AußenstelleBarth), um dort einige Schülerbussezu putzen – FREIWILLIG! Mit großem Eiferwurden Graffiti entfernt, unter die Sitzegeklebte Kaugummis abgekratzt und dieBusse von innen und außen gereinigt. DieMitarbeiter der KVG waren sehr dankbarfür diese Aktion und zur Belohnung gabes für die fleißigen Helfer eine exklusiveStadtrundfahrt.Nach den Sommerferien starteten dieSchüler/Innen mit Frau Schoke (einer Lehrerinder Schule) und mir eine Erlebnispädagogik-Paddeltour.Ziel dieser Aktionwar es, den derzeit rauen Umgangston zuentschärfen, sie zu motivieren im Team zuarbeiten, Verantwortung zu übernehmenund eine gemeinschaftliche Problembewältigungvoranzutreiben. Gestartetwurde an der Alten Molkerei in Bad Sülze.Dort ließen wir die Kajaks zu Wasser undprompt gab es die ersten Probleme. ZweiMann ein Boot und man konnte sichnicht einigen, wer welche Aufgabe übernimmt.Der Plan von mir ging also auf. DieSchüler/Innen mussten sich dem Problemstellen und gemeinsam eine Lösungfinden, möglichst ohne sich anzubrüllenund zu beschimpfen. Schnell wurde voneinem Schüler die Situation erkannt. Er ergriffdie Initiative, versuchte zu vermittelnund Tipps zu geben. So konnte die zweistündigeFahrt auf der Recknitz bis nachMarlow endlich losgehen.Danach waren die jungen Leute zwarschon ziemlich erschöpft, aber nun war esan der Zeit, die Zelte aufzubauen und dasEssen vorzubereiten. Frau Schoke und ichbetrachteten aus der Ferne, wie sich dieNachtlager entwickelten und alle sich gegenseitighalfen. Das hätten wir vor Monatennicht zu träumen gewagt. Es warschön anzusehen, wie die Teenager dieAufgaben verteilten und sich den Herausforderungen,mit nur wenig meckern,stellten. Nach einer ruhigen Nacht ging esam nächsten Tag in den Vogelpark nachMarlow zum Arbeitseinsatz. Hier wurdendie Schüler/Innen in Gruppen aufgeteiltund den dortigen Mitarbeitern zur Seitegestellt. Von Bambus pflanzen, eineVogelanlage säubern oder eine Schneisedurch Buschwerk schlagen war allesdabei. Der Beginn der Arbeiten war eineKatastrophe. Die Mädchen und Jungenwaren nur am Nörgeln, Stöhnen undMeckern. Keiner von ihnen hatte auch nuransatzweise Lust, sich in die Arbeiten einzubringen.Leider musste ich in diesemMoment die „Rebellen“ mit einer klarenAnsage zur Ordnung rufen und an ihrenTeamgeist appellieren. Nach der Mittagspausedas Wunder: Alle waren besterLaune und die Arbeiten wurden im Handumdrehenerledigt. Als Bonus für den geleistetenEinsatz durften alle die Tierschauansehen und sich danach frei im Vogelparkbewegen. Am nächsten Tag verliefender Abbau und das Aufräumen der Nachtlagergenau nach meinen Vorstellungen:Aufgabenverteilung, Hilfestellung undTeamwork, alles super.Das Feedback aller Teilnehmer fiel sehrpositiv aus. Eine einstimmige Frage:„Wann machen wir das noch einmal?“ Werhätte das am Anfang gedacht?Nunmehr sind sie damit beschäftigt, eineGerichtsverhandlung zum Thema „DickeLuft …“ vorzubereiten. Hintergrund dieserAktion ist die Auseinandersetzung mitdem Thema Rauchen und den Folgen. DieVerhandlung ist angelehnt an ein Gerichtsverfahrenaus den USA, in welchemein Mann wegen erlittener Folgen desRauchens gegen eine Tabakfirma klagte.Diese Verhandlung wird am AmtsgerichtRibnitz-Damgarten geführt. Die Schüler/Innen schlüpfen in die Rollen von Richter,Angeklagtem, Kläger, Sachgutachter undRechtsanwälten, arbeiten Strategien ausund erstellen Handouts für die Verhandlung.Auf den Ausgang kann man rechtgespannt sein.Unterstützt wurde das Projekt „Eh Alter“auch durch die Boddenbühne Barth. DieMitarbeiter studierten mit den Schüler/Innen zwei Theaterstücke ein, welche inöffentlichen Aufführungen präsentiertwurden. Darin wurden zum einen dasThema Mobbing und zum anderen dieFörderung des sozialen Lernens aufgegriffen.Beide Aufführungen waren sehrgut besucht.Dass das Engagement sich lohnt, zeigendie Ergebnisse. Im Zeitraum seit Projektbeginnverbesserten sich die schulischenLeistungen der Teenager, so dass derSchulabschluss der beruflichen Reife nunangestrebt wird. Auch das Gemeinschaftsgefühlund das Unrechtsbewusstseinsind gewachsen. Im Bereich derStraftaten wurden durch die Teenager imJahr 2009 insgesamt 66 Straftaten begangen– im Jahr 2012 waren es nur noch 14.Aufgrund der guten Ergebnisse soll dasProjekt im Landkreis weiter ausgebautwerden.■Aufruf zu mehr ZivilcourageAuftaktveranstaltung desPräventionsprojektes der <strong>Polizei</strong>„ZIVICO – Schweriner zeigen Gesicht“PKin Jenny Schwabe, PI SchwerinDas aus insgesamt drei Teilaktionen bestehendeGesamtprojekt unter demMotto „Zivico – Schweriner zeigen Gesicht“wurde am 04.12.2012 durch HerrnThomas Lenz, Staatssekretär im Ministeriumfür Inneres und Sport, und den Leiterder <strong>Polizei</strong>inspektion Schwerin, HerrnIngo Renk, eröffnet.Zur Auftaktveranstaltung vor dem Arsenalam Pfaffenteich waren auch OberbürgermeisterinAngelika Gramkow sowiezahlreiche Gäste und interessierte Bürgergekommen. Mit den Worten „In unseremgemeinsamen Interesse und im Interesseder öffentlichen Sicherheit sollten wirNetzwerke staatlicher und nichtstaatlicherInstitutionen schaffen und sie gemeinsammit unseren Bürgern mit Lebenerfüllen“ eröffnete Staatssekretär Lenz dieAktion.Die Präventionsbeamten Heidrun Liebmannund Holger Wichette, die das Projektbetreuen, trugen Gedichte zumThema „Zivilcourage“ vor und berührtendamit deutlich erkennbar die Herzen derTeilnehmer.Dass Zivilcourage in Schwerin tatsächlichstattfindet, bewiesen zwei Sechstklässlereiner Schweriner Schule. Als einer ihrerMitschüler von Jugendlichen angegriffenwurde, halfen sie diesem sofort, indem sievorbeigehende Passanten baten, die <strong>Polizei</strong>zu informieren. Für ihr vorbildlichesVerhalten wurden Niklas Gabler und JannikMika Trosien im Rahmen der Projektveranstaltunggeehrt und ausgezeichnet.Foto: Cornelius KettlerAls Dankeschön erhielten die Jungen eineUrkunde und Kinogutscheine. „Was ihrdort geleistet habt, war wirklich ein ganzgroßes Kino“, bemerkte Ingo Renk imZuge der Danksagung und freute sichüber das Strahlen in den Augen der beidenJungen. Auch die gesamte Schulklasse,die mit zu der Veranstaltung gekommenwar, zeigte sich sichtlich stolzauf ihre Mitschüler.Das Projekt wird im Jahr 2013 das MottoZivilcourage auf verschiedene Weisen betrachten.Das Plakat, welches derzeit inder Alexandrinenstraße aufgestellt ist,wird in diesem Jahr auf mehrerenWerbeflächen in der Stadt zu sehen seinund die Bürger dazu aufrufen, ein Zeichenfür mehr Hilfsbereitschaft und Initiative zusetzen – es geht darum „hinzuschauen“und nicht wegzuschauen.Im Frühjahr 2013 wollen u.a. die Schülerder Neumühler Schule in ganz Schwerineine Bürgerbefragung zum Thema „Werreagiert, wenn Unrecht passiert?“ durchführen.Als drittes Teilprojekt werden SchwerinerSchüler selbst kleinere Spots zum ThemaZivilcourage drehen. In nachgestelltenAlltagssituationen wollen sie zeigen, wieman sich richtig verhält.<strong>Polizei</strong>oberrat Ingo Renk dankte allen Beteiligten,die sich für die erfolgreiche Umsetzungdieses Gesamtprojektes engagiertenund rief dazu auf, auch in Zukunft„Gesicht zu zeigen und hinzuschauen,wenn Straftaten beobachtet werden“. ■20 PJ 1-2013PJ 1-201321


KriminalitätSportEine kriminalgeographischeAnalyse der Insel UsedomPHK Michael Schuldt, LKA M-VDie Sicherheitslage auf der Insel Usedomist in den vergangenen Jahren intensivdiskutiert worden. Dabei ging es nebender Betrachtung der objektiven Kriminalitätslagestets auch um das subjektiveSicherheitsempfinden bzw. die Kriminalitätsfurchtin der Bevölkerung und bei Touristen.Die Grenzöffnung im Jahr 2007 führte zueinem wachsenden Austausch zwischenden Einwohnern beider Länder undbrachte die Entwicklung eines neuen gemeinsamenWirtschaftsraumes mit sich.Doch hinzu kam auch eine wahrgenommenezunehmende Kriminalitätsbelastungauf der Insel Usedom. In dermedialen Öffentlichkeit wird diese Zunahmean Kriminalität häufig mit polnischenStraftätern in Verbindung gebracht.Eine solche Verknüpfung wirft Fragen auf,zumal sie verschiedene Interessengruppenanspricht, die dies für politischeZwecke auszunutzen versuchen.Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob diesubjektiven Einschätzungen auch der tatsächlichenKriminalitätsentwicklung seitdem Jahr 2007 entsprechen. Vor diesemHintergrund haben sich der Präventionsratder Gemeinde Heringsdorf, der Landesratfür Kriminalitätsvorbeugung, derLehrstuhl für Sozialpsychologie der UniversitätGreifswald und das Landeskriminalamtals Initiator auf die Erstellung einerumfassenden Studie verständigt.Studierende der Universität Greifswaldführten dazu unter Anleitung von Prof. Dr.Manfred Bornewasser eine Bevölkerungsumfrageauf der Insel Usedom zurKriminalitätsfurcht bei Einwohnern undTouristen durch. Das Landeskriminalamtstellte die objektiven Daten aus der <strong>Polizei</strong>lichenKriminalstatistik und demElektronischen Vorgangsassistenten der<strong>Polizei</strong> zur Verfügung, stellte kriminalgeografischeWerkzeuge für eine anschaulicheErgebnispräsentation und war verantwortlichfür Expertenbefragungen aufdeutscher wie auch auf polnischer Seite.Nach mehrmonatiger gemeinsamer Projektarbeitsind die Analyseergebnisse am30. Januar 2013 im Haus des Gastes inBansin öffentlich vorgestellt worden. Präsentationund Erörterung der Ergebnisseübernahmen der Vorsitzende des Präventionsratesder Gemeinde Heringsdorf,Herr Spalink, Herr Prof. Dr. Bornewasserund Studierende der Universität Greifswald,gemeinsam mit dem Präsidentendes <strong>Polizei</strong>präsidiums Neubrandenburg,Herrn Abramowski, dem Direktor des Landeskriminalamtes,Herrn Mager, dem fürPrävention und Kriminalitätsanalyse zuständigenAbteilungsleiter im Landeskriminalamt,Herrn Balschmiter sowieHerrn Montag, dem für die Kriminalitätsauswertungverantwortlichen Dezernatsleiter.Aus dem Ergebnis dieser umfangreichenAnalyse lässt sich folgende Kernaussageableiten:Die Bevölkerung der Insel Usedom lebtsicher, sowohl die Einwohner als auch ihreGäste. Diese Einschätzung hält insbesondereauch dem Vergleich mit ähnlichenRegionen Deutschlands stand. Zwar bringtder Tourismus eine besondere Tatgelegenheitsstrukturmit sich, die in ausgewähltenDeliktfeldern zu erhöhten Fallzahlenführt. Dies hat jedoch keine signifikantenAuswirkungen auf die vorangehendgenannte Bewertung zur Sicherheitslageauf der Insel. Damit war das Zielder Studie jedoch noch nicht erreicht.Über die bloße Darstellung von Befundenhinausgehend werden im Anschluss andie Veröffentlichung der Ergebnisse Präventionskonzepteentwickelt. Dies geschiehtin Verantwortung der vor Ort handelndenPartner. Dementsprechend erörterninteressierte Bürgerinnen und Bürger,Geschäftsinhaber sowie Vertreter vonKommunen und <strong>Polizei</strong> gemeinsam ausder Studie abzuleitende Möglichkeitengeeigneter und zielgerichteter Maßnahmender Kriminalprävention. So konntebeispielsweise im vergangenen Jahr mitder personellen Verstärkung seitens der<strong>Polizei</strong> bereits ein deutlicher Beitrag zurEntspannung der Situation geleistet werden.Die vollständigen Projektunterlagen sindauf der Seite des Präventionsrates der GemeindeHeringsdorf einsehbar.(www.gemeinde-ostseebad-heringsdorf.de/ris/instanz_1/index.htm)kriminalgeographische Analyseder „Hotspots“ in Heringsdorf, 2011 ■„Gegen Gewalt, Extremismusund Diskriminierung“Landesfußballverband engagiert sich gemeinsammit der <strong>Polizei</strong> in der PräventionsarbeitBastian Dankert,Geschäftsführer des Landesfußballverbandes M-VDer Landesfußballverband <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> (LFV M-V) ist mit 52.001Mitgliedern in ca. 500 organisierten Vereinender größte Sportfachverband in unseremBundesland. Hinzu kommt, dasswir jährlich den höchsten Mitgliederzuwachstrotz des demografischen Wandelsverzeichnen können und dabei gleichzeitigals stärkster Bildungsträger im Sportfungieren. Zu unserem Aufgabenprofilgehören u. a. die Organisation des Spielbetriebes,die Festlegung der Wettkampfregeln,die Gewinnung von Trainern undSchiedsrichtern, die Förderung des Ehrenamts,die strikte Durchsetzung desDopingverbots, aber auch die Wahrnehmungunserer sozialen und gesellschaftspolitischenVerantwortung.LFV-Projekt gegen GewaltIm größten Fachverband, in dem nichtminder als 25.000 Fußballspiele im Jahrdurchgeführt werden, treten wir jedwederrassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichenGesinnung entgegen. Dabeimüssen Themen, wie Integration, Homophobieund Prävention in den Blickpunktder Öffentlichkeit gebracht werden.Das Thema der Prävention hat das Innenministeriumdes Landes, den Landesratfür Kriminalitätsvorbeugung und denLandesfußballverband in den vergangenenfünf Jahren eng zusammenrückenlassen. Die Momente des gegenseitigen„Fingerzeigs“ waren mit der gemeinsamerstellten Broschüre „Gegen Gewalt undRassismus im Amateurfußball“, in der100 Hinweise und Empfehlungen für diePräventionsarbeit in den Vereinen, Verbändenoder Kommunen aufgeführt wordensind, vorbei.Mit der Durchführung von Regionalkonferenzenan dezentralen Orten des Landesist den Vereinen erstmals Unterstützungvon Kommune, <strong>Polizei</strong> und weiterenInstitutionen zugesichert worden.Der Prozess vom „Gegeneinander“ zueinem „Miteinander“ ist damit eingeläutetworden.Auch der Vorstand des Verbandes hat sichder damaligen Lage angenommen undim Zuge der Verbandsstrukturreform, ausFotos: LFV M-V14 Kreisverbänden wurden 2009 sechsKreisfachverbände, einen so genanntenSicherheitsbeauftragten installiert.Die Personalie Olaf Kühl erwies sich in dieserPosition fortan als absoluter Glücksgriff.Im Zuge seiner Arbeit wurden inRekordzeit Stadionsicherheits-, Stadionverbotsrichtlinienund die Erklärung fürlandesweite Stadionverbote verabschiedet.Zudem ist Olaf Kühl im Jahr 2010 inden Vorstand des LFV M-V berufen wordenund gründete nur wenige Monatespäter die „Arbeitsgruppe Sicherheit“.Diese führte fortan Spielbeobachtungen,Ordnerschulungen, VereinsschulungenSebastianDankertund aktives Mentoring bei Großveranstaltungender Vereine durch. Mit dem vonihm eingeführten Online-Meldesystem, indem Vorfälle und Geschehnisse vor, währendund nach den Fußballbegegnungendurch Vereine und Schiedsrichter gemeldetworden sind, hat der LFV M-V die Dunkelziffervon Spielabbrüchen, Pyrotechnikund anderweitigen Störungen erkennenund schnell reduzieren können. Absprachenmit der <strong>Polizei</strong> vor den Wochenendspielenwaren dabei nützlich und hilfreich.Die Schnittstelle Olaf Kühls zum Innenministerium,zur Bundespolizei und zuden unterschiedlichen <strong>Polizei</strong>inspektionendes Landes waren für den LFV M-Vmehr als gewinnbringend und habenviele zuvor verschlossene Türen geöffnet.Der Verband wird bestrebt sein, dieseneingeschlagenen Weg auch zukünftig mitaller Akribie fortzusetzen.Dass die Präventionsarbeit des Verbandesbereits Früchte trägt, soll in den folgendenZeilen dargelegt werden. Zuvor mussjedoch Dank gesagt werden. Ohne dieUnterstützung des Innenministeriumsund des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung•wären die Projekte:„Für Toleranz – Gegen Gewalt•im Fußball“ (2010)„Gegen Gewalt und Rassismus•im Amateurfußball“ (2012)„Gegen Gewalt, Extremismus undDiskriminierung im Fußball (2013)nicht durchführbar gewesen. Hier gilt denMitarbeitern des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugungmein herzlicher Dankfür die reibungslose Zusammenarbeitund Unterstützung.Im Ergebnis der Projekte kann resümiertwerden, dass die Anzahl der Spielabbrücheund Spielunterbrechungen zurück-22 PJ 1-2013PJ 1-201323


SportSportgegangen und die Anzahl der Sportgerichtsverfahrenrückläufig ist. Diesesmachen wir vor allem daran fest, dass wirdie Trainer, Schiedsrichter, Ordner undjunge Menschen im Allgemeinen in denVereinen schulen und vor allem in unsererAus-, Fort- und Weiterbildung imBereich der Prävention zusätzlich qualifizierenund sensibilisieren. Des Weiterensind in allen Stadien der Verbandsliga-Vereine Banden befestigt, die „Für mehrToleranz“ werben. Auch das wirkt fürpotentielle Aggressionsherde hemmender.Die Projekte haben Schiedsrichter,Trainer, Spieler und Vereinsaktive zumUmgang mit Aggression und Gewalt imSinne von Prävention, Intervention undDeeskalation angeleitet und werden esweiterhin tun.Unser diesjähriges Projekt „Gegen Gewalt,Extremismus und Diskriminierung imFußball“ soll vor allem der Schulung vonVereinen und Ordnern zum Umgang mitAggression und Gewalt im Sinne von Prävention,Intervention und Deeskalationdienen sowie Veränderungsprozesse ander Vereinsbasis begleiten. Der eingeschlageneWeg muss aus Sicht des Verbandesfortgesetzt werden. Der Dialogmit den Vereinen ist das richtige Mittel.Das Projekt versteht sich u. a. als Teil einesPräventionsnetzwerks, in dem neben denVereinen auch <strong>Polizei</strong>, Schulen und kommunaleEinrichtungen ihren Platz habensollen. Vor allem soll es an die bisher geleisteteArbeit des LFV M-V im Bereich derPrävention anschließen. Das heißt, dassder LFV M-V die Verbesserung der Sicherheitbei Sportveranstaltungen, die Rechtskenntnissevon Vereinsfunktionären undeingesetzten Ordnern, die Handlungssicherheitbei unberechtigtem Abbrennenvon Pyrotechnik auf dem Sportgelände,aber auch den Umgang mitrechtextremen Erscheinungsformen beiSpielern und Zuschauern weiterhin vorantreibenwird.Der Landesfußballverband <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> und seine vielen fleißigenehrenamtlichen Helfer, ohne die die Gesamtorganisationdes Verbandes gar nichtfunktionieren könnte, treten tagtäglichfür die Vermittlung von gesellschaftlichenWerten und Normen ein. Dass der Sportviel zu häufig als negatives Spiegelbildder Gesellschaft dargestellt wird, ist mirbei allem Respekt zu einfach. Der Sportversucht im Rahmen seiner Möglichkeitenviele positive Werte und Normen zu vermitteln,darf dabei aber auch nicht mitInhalten überladen werden, die letztendlichnur gemeinsam durch Politik, Justiz,Medien und den Sportinstitutionen verändertwerden können und müssen. ■Aqua-Fitness –Ein Einstieg in den GesundheitsundPräventionssportPHK Gerd Frahm, PI GüstrowSeit Beginn des Jahres 2013 läuft im <strong>Polizei</strong>präsidiumRostock in Zusammenarbeitmit der „Oase Güstrow“ das Projekt „Aqua-Fitness“. Am 05.01.2013 war es das ersteMal soweit. Fünf Beamte aus der GüstrowerDienststelle fanden sich zusammen,um das Projekt einmal unter die Lupe zunehmen.Das PJ führte zu den Projektinhaltenein Interview mit Frank Scherz, Sportlehrer,Physiotherapeut und Betriebsleiterder Oase Güstrow.Betriebsleiter Frank ScherzPJ: Was beinhaltet das für das <strong>Polizei</strong>präsidiumRostock aufgelegte Aqua-Fitness-Projekt?Aqua-Fitness ist in diesem Zusammenhangals Überschrift zu sehen. Wir bietenverschiedene Kurse an. Beginnend mitAqua Fit Basic, Aqua Nordic Walking, AquaStep, bis hin zu Aqua Bike und Aqua FitPower, können die Übungen jede Wocheneu ausgewählt werden. Dabei werden jenach Fitnesszustand verschiedene Bewegungsformenangeboten.PJ: Welche Zielgruppen sollen angesprochenwerden?Aqua-Fitness ist prädestiniert für einenschonenden Einstieg in die körperlicheAktivität. Aber auch für diejenigen, dieStress abbauen oder ihr Gewicht korrigierenmöchten, ist Aquatraining genau dasRichtige.PJ: Für die Kalorienbewussten unter uns:Wie hoch ist der Kalorienverbrauch beispielsweisebei 45 Minuten Aqua-Biking?Je nach Intensität sind da schon mal 400-500 kcal drin. Das entspricht ungefähreiner Tafel Schokolade.PJ: Na das lohnt sich doch!Danke für das Interview.Übrigens: beim zweiten Training testetedann auch Manfred Evert, 54 Jahre, ausder Führungsgruppe der PI Güstrow dasProjekt.Sein Urteil: Wunderbar, Problemzonensind unter Wasser, besonders der Sport inder Gruppe hat Spaß gemacht und manglaubt es ja nicht – man steht im Wasserund schwitzt die ganze Zeit!Wiederholenswert und – er hat auchschon einen weiteren Altersgenossen fürdie nächste Einheit gewonnen. Also, esgeht voran!Manfred EvertFotos: PI GüstrowDas Projekt läuft vorerst bis Ende Märzimmer dienstags um 13:00 Uhr in derOase Güstrow.Teilnehmen können alle Beamten umliegenderDienststellen.Es wird um vorherige Anmeldung an diePI GüstrowTel. 03843 / 266-344 gebeten. ■DPM im Handball der Damen:Team M-V fährt zur FinalrundePhilipp Heidmann, LKAFreudentränen, Umarmungen und superStimmung, nach dem Abpfiff des zweitenSpieles für das Team der LandespolizeiM-V kannte der Jubel keine Grenzenmehr. Mit einem beachtlichen 29:21 Erfolggegen die Mannschaft der Bundespolizeiqualifizierte sich das Team umTrainer Philipp Heidmann für die Endrundezur Deutschen <strong>Polizei</strong>meisterschaftin Bruchsal.Fotos:Ministerium f. Inneres und Sport M-VAm 06.02.2013 fanden in Neustadt in Holsteindie Spiele der Vorrundengruppe 3zur DPM im Handball der Frauen statt. Imersten Spiel des Tages traf der Bund aufdie Mannschaft aus Thüringen. Obwohldie Thüringerinnen niemals aufgabenund großen Kampfgeist bewiesen, musstensie sich der Bundespolizei am Endemit 35:16 geschlagen geben.Unsere Mannschaft hatte ihr erstes Spiel13:00 Uhr. Als Gegner wartete die Vertretungaus Thüringen. Schnell konnte sichunsere Mannschaft mit 6:0 absetzen. Trotzverständlicher Anfangsnervosität undhektischem Start war bereits nach 21 Minutenbeim Stand von 15:5 ein 10 ToreVorsprung herausgespielt. Beim Halbzeitstandvon 19:6 war das Spiel nahezu vorentschieden.Dennoch forderte PhilippHeidmann von seiner Mannschaft weiterhineinhundertprozentige Konzentrationund konsequente Abwehrarbeit ein. Imzweiten Abschnitt konnte der Vorsprungweiter ausgebaut werden, aber auch dasTeam aus Thüringen schenkte den <strong>Mecklenburg</strong>erinnennichts und nutzte jedeUnachtsamkeit in Angriff und Abwehr ausund versuchte den Vorsprung von M-V zuverkleinern. Am Ende hieß es 34:18. DerSieg ging auch in dieser Höhe absolut inOrdnung.MDg Niehörster (re.) im Gesprächmit Trainer HeidmannUm 16:30 Uhr kam es nun zum entscheidendenSpiel um den Einzug in die Endrunde.In einem guten, temporeichenHandballspiel konnte sich unsere Mannschaftbis zur Halbzeit einen knappenVorsprung von 2 Toren herausarbeiten.Dieser hätte deutlicher ausfallen können,aber einige Unkonzentriertheiten führtenzu unnötigen Ballverlusten oder überhastetenAbschlüssen. In der zweiten Halbzeitgelang es unserer Mannschaft, denVorsprung auf 5 Tore auszubauen unddiesen Vorsprung bis 5 Minuten vorSchluss zu halten. Danach gelang demTeam der Bundespolizei bis zum Abpfiffkein weiterer Treffer, unsere Mannschaftlegte noch 3 nach. Am Ende hieß es 29:21für M-V. Philipp Heidmann konnte besondersmit der Abwehrleistung seines Teamssehr zufrieden sein. „Es war der verdienteLohn für sehr harte Arbeit“, stellte derTrainer nach dem Spiel fest. Des Weiterenwurde die mannschaftliche Geschlossenheitgelobt.Team M-V:PKin Nicole Baier, POMin Dana Grundmann,PMin Eva-Maria Kollecker, PMinSusan Tolksdorf, PKin Christin Schröder,PMin Julia Schwanbeck, PKin SusannOssenschmidt, PKin Jette Prüßing, PMinBianca Hagen, PMin Joanna Berg, PKAinMaria Wowarra, PKAin Julia Weng, PMAinCarolin Hribar, PMAin Julia Janke, PKAinFranziska WilckenTrainer: KK Philipp HeidmannCo Trainerin: POKin Juliane ThomasBetreuer: PHM Rene MatthiasSanitäter: POK Karsten RigerFachwart: POK Mathias FreyEin besonderer Dank gilt allen entsendendenDienststellen und besondersder Fachhochschule für die Unterstützungim Rahmen der Vorbereitungstrainingslager.■24 PJ 1-2013PJ 1-201325


SportGesundheits- und Präventionssportan der FachhochschuleKHK Christian Köhn, FHöVPR M-VDie Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1986 in der „Ottawa-Charta“Gesundheitsförderung als einen Prozess beschrieben, der darauf abzielt,„Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zuermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen“.Gemäß diesem Verständnis ist Gesundheit die Fähigkeit, die Aufgaben undHerausforderungen des alltäglichen Lebens bewältigen zu können unddabei die persönlichen Bedürfnisse befriedigen, Wünsche und Hoffnungenwahrnehmen und verwirklichen sowie die Umwelt meistern bzw. sie verändernzu können.In der Konsequenz ist Gesundheit damit als ein wesentlicher Bestandteil desalltäglichen Lebens zu verstehen und nicht nur als individuelles Lebensziel.Die Gesundheit zu fördern heißt Maßnahmeneinzuleiten oder zu unterstützen, diedie Fähigkeiten, Qualifikationen undKompetenzen eines Menschen zur Bewältigungseines alltäglichen Lebens undder täglichen Arbeitsanforderungen erhalten,erweitern oder wiederherstellen.Außerdem bestimmen begrenzte finanzielleRessourcen, Stellenabbau sowieverlängerte Lebensarbeitszeiten nebenanderen Faktoren den <strong>Polizei</strong>alltag. DerAnteil Älterer im <strong>Polizei</strong>vollzugsdienststeigt an, der Krankenstand und dieQuote der Langzeiterkrankten stellen zunehmendein Problem dar.TauschgesuchTauschpartner gesucht –von Brandenburg nach <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>!!!Ich, 21Jahre und PMin, suche aus privatenGründen einen Tauschpartner aus derLandespolizei M-V.Ich selbst bin Angehörige der Bereitschaftspolizeiim Land Brandenburg undversehe derzeit meinen Dienst in der2. Einsatzhundertschaft in Oranienburg.Der Tauschpartner sollte möglichst immittleren Dienst sein.Sollte sich die / der ein oder andere angesprochenfühlen, so nehmt doch bitteunter den nachfolgenden KontaktdatenVerbindung mit mir auf.Mobil: 0173/7691305E-Mail privat: jessie1311@gmx.deE-Mail dienstl.: jessica.bruckauf@polizei.brandenburg.de■Aus diesen Gründen ist in der neuen „VerwaltungsvorschriftSport in der Landespolizei<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“, alsneue Säule des Dienstsports, der Gesundheits-und Präventionssport verankertworden.Rückenschule mit Dr. FrankeDer Gesundheits- und Präventionssportsoll motorische, d.h. konditionelle undinsbesondere koordinative Fähigkeitenals Ausgleich für die besonderen physischenund psychischen Belastungen desalltäglichen Dienstes vermitteln. Er dientinsbesondere der Wiederherstellung, demErhalt und der Verbesserung der körperlichenLeistungsfähigkeit. Nicht nur ausden o.a. Gründen gibt es seit geraumerZeit Aktivitäten im Bereich des Gesundheits-und Präventionssports an derFHöVPR M-V. So führt Herr Dr. Franke seitlanger Zeit, jeden Dienstag, seine Rückenschuledurch. Viele Mitarbeiterinnen undMitarbeiter haben neben der wohltuendenWirkung des Trainings der BauchundRückenmuskulatur auch sehr vielSpaß bei diesem Training. Über mangelndeBeteiligung kann sich Herr Dr.Franke nicht beschweren.Desweiteren findet alle zwei Wochen, amFreitagnachmittag, das Nordic Walkingstatt. Auch hier gehen die Akteure mit vielSpaß an die Sache, haben Freude an derBewegung und erfreuen sich an der schönenmecklenburgischen Natur. Nach anfänglichenSchwierigkeiten hat sich jetztein Stamm an Mitstreitern gefunden, diediesen Termin regelmäßig wahrnehmen.Neu im Programm der sportlichen Betätigungsmöglichkeitenan der FHöVPR sinddas Badmintontraining unter Federführungvon Herrn Pander sowie das Krafttrainingunter Leitung von Herrn Kretlowund das Lauftraining unter Leitung vonHerrn Boy.Mit der neuen VerwaltungsvorschriftSport in der Landespolizei M-V sind alle<strong>Polizei</strong>vollzugskräfte verpflichtet, ihresportliche Leistungsfähigkeit bis zum57. Lebensjahr zu belegen. Dies erfolgtdurch den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens.Auch auf diesem Gebiet sindwir auf der Höhe des Geschehens. DieSchwimmhalle wurde schon gut frequentiert,zahlreiche Normen erfolgreich abgenommen.Trainingstage, in der HalleFoto: FHöVPR M-Vund auf dem Sportplatz, zur Vorbereitungauf die Abnahme des Deutschen Sportabzeichenswurden nur sporadisch wahrgenommen.Insgesamt kann aber festgestelltwerden, dass sich die Mitarbeiterder Fachhochschule mit der neuen VerwaltungsvorschriftSport auseinandergesetztund auch die richtigen Konsequenzengezogen haben.Den Start in das neue Ausbildungs- undStudienjahr aus sportlicher Sicht wurdeam 08.01.2013 vollzogen. Auszubildende,Studierende sowie viele Lehrkräfte nahmenam Neujahrslauf, in dessen Rahmenauch Nordic Walking angeboten wurde,teil, hatten viel Spaß dabei und mancheiner konnte schon einen Teil seinerguten Vorsätze für das neue Jahr in Angriffnehmen.■Lambert Josef TetschPrüfungswissenEingriffsrechtRechtsgrundlagen - Prüfungsschemata- Musterklausuren1. Auflage 2012, 208 Seiten,Format 16,5 x 24 cm, Broschur24,90 EUROISBN 978-3-8011-0683-6Verlag Deutsche <strong>Polizei</strong>literatur GmbH BuchvertriebForststraße 3a, 40721 Hilden,Telefon (0211) 7104-212Telefax (0211) 270E-Mail: vdp.buchvertrieb@vdpolizei.deHomepage: www.vdpolizei.deAuf Basis des nordrhein-westfälischen <strong>Polizei</strong>gesetzes und Verwaltungsverfahrensgesetzeszeigt dieses Buch alle wesentlichenInhalte des Eingriffsrechts auf, die für eine erfolgreiche Bewältigungder polizeilichen Ausbildung und des polizeiwissenschaftlichenStudiums notwendig sind. Für die polizeirechtlichenVorschriften der anderen Bundesländer und der Bundespolizeiist eine vergleichende Übersicht der Vorschriften ausden <strong>Polizei</strong>gesetzen der Länder und des Bundes beigefügt.Im ersten Teil stellt der Autor die Rechtsgrundlagen aller polizeilichenMaßnahmen anhand der Struktur einesPrüfungsschemas dar. Im zweiten Teil des Buches werden Sachverhaltein unterschiedlichen Darstellungsformen und Aufgabenstellungengeschildert. In dem dazugehörigen Lösungsvorschlagwird dem Leser gezeigt, wie er mithilfe der Rechtsgrundlagendes ersten Teils eine sachgerechte Lösung erarbeitet.Hinweise für eine erfolgreiche Klausurbearbeitung runden dasWerk ab.Der Autor:Lambert Josef Tetsch, <strong>Polizei</strong>direktor a.D.Eintritt in die <strong>Polizei</strong> 1963, im gehobenen Dienst seit 1971 Dienstgruppenleiter.Seit 1973 Fachlehrer in der Bereitschaftspolizei,im höheren Dienst seit 1980 <strong>Polizei</strong>inspektionsleiter, von 1982bis 2002 Dozent an der Fachhochschule für öffentliche VerwaltungNRW (FHöV NRW ) und auf Landesebene verantwortlicherFachkoordinator für das Fach Allgemeines Verwaltungsrecht/Eingriffsrecht. Seit der Pensionierung 2002 Lehrbeauftragter ander FHöV NRW.■Für Sie gelesenHrsg. Dietrich Heesen, Jürgen Hönle,Helgo Martens, Andreas PeilertBundespolizeigesetz –KommentarVerwaltungs-Vollstreckungsgesetz– Gesetz überden unmittelbaren Zwang5. Auflage 2012, 1496 SeitenFormat DIN A5, Hardcover79,90 EUROISBN 978-3-8011-0590-1Verlag Deutsche <strong>Polizei</strong>literatur GmbH BuchvertriebForststraße 3a, 40721 Hilden,Telefon (0211) 7104-212Telefax (0211) 270E-Mail: vdp.buchvertrieb@vdpolizei.deHomepage: www.vdpolizei.deDieser praxisorientierte Kommentar richtet sich an alle, die mitFragen des Bundespolizeirechts und des Zwangsrechts des Bundesbefasst sind. Das Werk wurde für die nunmehr 5. Auflage vonden Autoren komplett überarbeitet und aktualisiert. Dabeiorientieren sie sich in Aufbau und Inhalt an den Vorauflagen, diemaßgeblich durch Professor Dietrich Heesen, der zugleich eineder herausragenden Persönlichkeiten des damaligen Bundesgrenzschutzeswar, mitgeprägt wurden.Folgende Bundesgesetze werdenkommentiert:– Bundespolizeigesetz– Verwaltungs-Vollstreckungsgesetz– Gesetz über den unmittelbaren Zwangbei Ausübung öffentlicher Gewaltdurch Vollzugsbeamte des Bundes.Zahlreiche Auszüge aus Urteilen erleichtern dem Leser die Einschätzungder einschlägigen Rechtsprechung und damit aucheine praxisnahe Lösung. Zudem wird das rechtliche Verständnisdurch anschauliche Beispiele gefördert.■26 PJ 1-2013PJ 1-201327

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