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Polizei-Journal - Polizei Mecklenburg-Vorpommern

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<strong>Mecklenburg</strong><strong>Vorpommern</strong>20 „<strong>Polizei</strong>strukturreformJahre Einsatztrainingin 2010” der Landespolizei – die Eckpunkte M-VFoto: Nordkurier<strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>4-2012 4-2008 / 1-2009


InhaltVorwortVorwort 3Das Thema 4–720 Jahre Einsatztrainingin der Landespolizei M-V –Rückblick und Perspektiven 4Einsatz 8–17„Rebecca, du lebst!“ 8Aktuelle Versammlungs- undVeranstaltungslagen „Rechts“aus der PI Wismar 9Unsere ersten Wochenim LandesbereitschaftspolizeiamtM-V in Schwerin 12Großeinsatz nach Angriffauf zwei <strong>Polizei</strong>beamteendete mit zwei Festnahmen 14<strong>Polizei</strong>präsident ehrt Bürgerfür vorbildliches Verhalten 16Interview mit dem HundertschaftsführerEPHK SteffenBühring zur ersten Vollübungder EinsatzhundertschaftNeubrandenburg 16Panorama 18–19„Manchmal hilftnur Schweigen“ 18Bildung eines LandesbeiratesPsychosozialeNotfallversorgung in<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>am 23. August 2012 19Personelles 20–23„461 MITarbeiter sollt ihrsein“ – Das Vorgesetztenfeedbackim LKA M-V 20Neue Dienststellenleiter 22Prävention 24–26Mediale Aufklärungsarbeit– Präventionsansatzmit vielversprechendenErfolgsaussichten 24„110 – Hier spricht die<strong>Polizei</strong>!“ – Sondereinsatzfür Rostocker Polizisten 25Darüber schmunzeltdie <strong>Polizei</strong> 26Für Sie gelesen 27Tauschgesuche 23Liebe Polizistinnen,liebe Polizisten,sehr geehrte Leserinnenund Leser,der bevorstehende Jahreswechsel istauch Anlass, den Blick zurück auf dasErreichte zu richten. Die Landespolizei<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> hat in den zurückliegendenMonaten vieles erreichtund Wichtiges für die Sicherheit der Bürgerin unserem Land geleistet.Dafür danke ich allen, die daran ihren Anteilhaben, aber auch all denen, die oft imVerborgenen still und erfolgreich für unseregemeinsame Sache gewirkt haben.Ich danke allen Polizisten in den Revierenund in der Kriminalpolizei, die durch ihrenEinsatz rund um die Uhr an 365 Tagen imJahr für die Menschen da waren.Rückblickend auf das Jahr 2012 hatten die<strong>Polizei</strong>beamten in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>große Herausforderungen zu bewältigen.Während meines Vorsitzes in derInnenministerkonferenz des Bundes undder Länder (IMK) wurden zwei Konferenzenin unserem Land durchgeführt, dienur durch die hervorragende Teamarbeitund enorme Leistungsbereitschaft allerBeteiligter ein voller Erfolg waren.Bei Großereignissen – wie der Fußball-EM-Berichterstattung auf Usedom – und denGedenkveranstaltungen zum 20. Jahrestagder ausländerfeindlichen Ausschreitungenin Rostock-Lichtenhagen, habenSie durch besonnenes und richtiges Handelndie positive Wahrnehmung und dasAnsehen der <strong>Polizei</strong> gefördert.Ein Blick in die Zukunft verrät uns: daskommende Jahr wird nicht weniger spannendund ereignisreich. Vor allem derKampf gegen die Gewalt im Fußball, dasVorantreiben des NPD-Verbotsverfahrensund das entschiedene Vorgehen gegen<strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>Zeitschrift der Landespolizei<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>Herausgeber:Landespolizei <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>Redaktion: Steffen Salow (verantw.), Yvonne Hanske,Axel Falkenberg, Lars Fuge, Hartmut Richter, Ines Brandt,Verena Splettstößer, Alexander Rauch, Isabell Wenzel,Klaus Wiechmann, Andre Falke, Gert Frahm, MadeleineCamin, Michael Schuldt, Alexander Schwabe, DanielPlath, Jenny SchwabeAnschrift: Redaktion <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>,Ministerium für Inneres und Sport M-V,Referat II ÖA, Alexandrinenstraße 1, 19055 SchwerinTelefon: 0385/588-2053, Fax: 0385/588-482-2053E-Mail: steffen.salow@ im.mv-regierung.deextremistische Strömungen in unseremLand, wird eine Herausforderung für unsbleiben. An der Umsetzung der Vision vonFußballspielen ohne polizeilichen Großeinsatzmüssen wir weiter arbeiten.Lassen wir uns von der kindlichen Natürlichkeitweihnachtlicher Freude ansteckenund tanken wir die Kraft für die vor unsliegenden Aufgaben.Allen, die an Weihnachten ihren Dienstversehen, wünsche ich einen „ereignisarmen“und ruhigen Dienst.Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetesWeihnachtsfest und einen guten Start indas neue Jahr!IhrLorenz CaffierMinister für Inneres und Sport<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>ImpressumAuflage: 3.000 ExemplareTitelbild: FHöVPR GüstrowBildanfragen bitte an die Redaktion des <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>Satz: Druckerei Buck GmbH, LudwigslustDruck: Landesamt für innere VerwaltungErscheinungsweise: vierteljährlichWir danken den Autoren für ihre Text- und Bildbeiträge.Für den Inhalt der einzelnen Beiträge zeichnen die Verfasserverantwortlich. Für unaufgefordert eingesandteManuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die Redaktionbehält es sich vor, Leserbriefe verkürzt wiederzugeben.21. Jahrgang Nr. 4-20122PJ 4-2012PJ 4-20123


Das ThemaDas Thema20 Jahre Einsatztrainingin der Landespolizei M-V –Rückblick und PerspektivenPHK Uwe Claussen, Fachkoordinator ETRan der FHöVPR M-VDie IdeeWas konkret umfasst polizeiliche Interventionaus Sicht der Eigensicherung?Diese zentrale Frage stellte sich POR a.D.Jürgen Wedding und mir im Mai 1992, alswir uns mit der Aus- und Fortbildung zudiesem Thema auseinandersetzten. Einswar schnell klar, auf die vielschichtigenProbleme, die sich in polizeilichen Lagentäglich und für alle Angehörigen der <strong>Polizei</strong>ergeben können, bedarf es einer komplexenAntwort.Nach dem Versuch einer Analyse und derAuswertung eigener Erfahrungen, wurdeschnell deutlich, dass verschiedene FachundSozialkompetenzen, unterschiedlicheFähigkeiten und Fertigkeiten und ein erheblichesMaß an Wissen erforderlich seinwürden, um dem Gebiet der polizeilichenEingriffsmaßnahmen gerecht werden zukönnen. Es folgte eine Eingrenzung, derim täglichen <strong>Polizei</strong>dienst auftretendenProbleme, die zu der Feststellung führte,dass polizeiliches Interventionstrainingbei der Kommunikation sowie im allgemeinenKonfliktmanagement ansetzen –und lageadäquat bis zum situativenSchießen führen müsste.Nach einer etwa einjährigen Findungsphase,welche dadurch geprägt war, dassInhalte, Herangehensweisen, die Methodikund Didaktik immer wieder diskutiertwurden und über den „Zaun der Ländergrenzen“der Bundesrepublik Deutschlandhinweg, erfolglos nach ähnlichenProjekten gesucht wurde, kamen wir zuErgebnissen, die im weitesten Sinneheute noch Bestand haben.Wie alles begannPHK Uwe ClaussenDank der unterstützenden Leitung desheutigen <strong>Polizei</strong>präsidenten Knut Abramowskiund des damaligen InspekteursHans-Heinrich Heinsen konnten wir nacheiner kurzen Phase der Schaffung nötigerUnterrichtsmaterialien (hier entstandenunter anderem die ersten 800 Seiten desTrainerhandbuches ETR) zeitnah mit derUmsetzung der Idee beginnen. Dafürwurde in der damaligen Bereitschaftspolizeider Sachbereich 47/ETR gebildetund in den nächsten Jahren nach Bedarfpersonell verstärkt. Während die einzelnenBausteine des EinsatztrainingsKommunikations- undKonflikthandhabungstrainingUmgang mit Führungs- undEinsatzmittelnEingriffs-, Sicherungs- undVollzugstechnikenMehrzweckeinsatzstockBrandbekämpfungEigensicherung und TaktikSchießausbildungetabliert und mit Inhalten gefüllt wurden,stellte sich die Frage nach der landesweitenUmsetzbarkeit. Es wurden verschiedeneModelle durchgerechnet undgegeneinander gestellt. Insbesondere vordem Hintergrund des optimalen Einsatzespersoneller Ressourcen entschied sich die<strong>Polizei</strong>führung für ein Modell, das denEinsatz von hauptamtlichen- und nebenamtlichenTrainern präferierte.Dieses Modell hat auch heute noch Bestand.Die Jahre 1993 bis 1996 standen im Zeichender Werbung um Akzeptanz für dasEinsatztraining. Dabei waren die Außendarstellungund Vorführungen bei verschiedenenLandespolizeien und derheutigen Bundespolizei von hoher Bedeutung.Nicht ganz ohne Stolz kann wohl gesagtwerden, dass die Wiege des Einsatztrainings,wie es heute in ähnlicher Form inden meisten <strong>Polizei</strong>en der BundesrepublikDeutschland vermittelt wird, in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>stand.Partiell zeitgleich, wurden in den Jahren1993 bis 2003 die ersten 138 ETR-Trainierausgebildet. Darunter waren 23 Trainerfür andere Behörden (Justiz), anderer Landespolizeien(Brandenburg, Berlin, Hamburg),der Bundespolizei und sogar andererStaaten (z.B. Litauen). 1997 wurde dasEinsatztraining durch den ersten „ETR-Erlass“ abschließend in der Aus- und Fortbildungslandschaftder Landespolizei M-Vetabliert.ETR heuteNach 20 Jahren Einsatztraining in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,im Vorfeld der drittenErlassüberarbeitung, einer ständigenEvaluierung der Programme sowie mehrererUmstrukturierungen der <strong>Polizei</strong>behörden,stellt sich das Einsatztraining inunserer Landespolizei wie folgt dar:Die ETR-Ausbildung erfolgt für die Kolleginnenund Kollegen der Laufbahngruppe2, erstes Einstiegsamt und dieLaufbahngruppe 1, zweites Einstiegsamtan der Fachhochschule für öffentlicheVerwaltung, <strong>Polizei</strong> und Rechtspflege inGüstrow und umfasst 424 Unterrichtseinheiten,welche sich wie folgt aufteilen:Eingriffs-, Sicherungs- undVollzugstechniken112 UEMehrzweckeinsatzstock 38 UEWaffen- und Schießausbildung184 UEAMOK-Ausbildung24 UEBrandbekämpfung8 UESituationstraining/Eigensicherung/Taktik58 UEDarüber hinaus übernimmt die FHöVPRim Rahmen der speziellen ETR-Fortbildungpartiell die Fortbildung der Spezialkräftedes LKA und der BFE des LBPA M-V.Die allgemeine ETR- Fortbildung wirddurch hauptamtliche ETR-Trainer sowienebenamtliche ETR- und Schießtrainernach der Neustrukturierung der <strong>Polizei</strong> M-V bei den <strong>Polizei</strong>präsidium Neubrandenburg(drei ETR-Trainingscenter) und dem<strong>Polizei</strong>präsidium Rostock (zwei ETR-Trainingscenter)an den Standorten Schwerin,Rostock, Neubrandenburg, Stralsund undAnklam sowie beim LBPA M-V durchgeführt.Der durchschnittliche Stundenansatzzum jetzigen Zeitpunkt liegt in derRegel innerhalb eines Drei-Jahres-Zyklusbei 124 Unterrichtseinheiten. Hierbei ergibtsich folgende Aufteilung:Jahr vier Trainingstagemit acht UnterrichtseinheitenJahr vier Trainingstagemit acht UnterrichtseinheitenJahr Kompaktseminarmit 60 Unterrichtseinheitensowie ein Schießtraining gemäß PDV 211(Dieser Zyklus kann bei dienstlicher Notwendigkeitauf fünf Jahre ausgedehntwerden.)Im Zeichen der strukturellen und personellenStraffungen sowie haushälterischenSachzwängen, musste natürlichauch das ETR-Programm immer wiederüber den Rahmen von normalen inhaltlichenEvaluierungsmaßnahmen hinausangepasst und optimiert werden. So arbeitetmomentan ein Fachgremium vonhauptamtlichen ETR-Trainern, unter fachlicherKoordinierung der FHöVPR, wiedereinmal an Aufbau und Inhalten der AusundFortbildung im ETR mit dem Hauptziel,das Einsatztraining insgesamt neu zustrukturieren sowie durch Modularisierungeinerseits die temporär gebundeneMethodik den dienstlichen Notwendigkeitendes polizeilichen Einzeldienstesbesser anzupassen und andererseits Methodikund Inhalte derart zu verifizieren(zweitägige Module), dass eine Einheitlichkeitder Lehre landesweit gewährleistetwerden kann.Das Programm erhielt den Namen ETR. Essollte in der Ausbildung bzw. im Studiumin Bausteinen unterrichtet – und im Rahmeneiner Transferleistung in sogenanntenSituationstrainings zusammengeführtwerden. In der Fortbildung sollte die didaktischeHerangehensweise von Anfangan ganzheitlich und interdisziplinär sein.Statistisch (Rückmeldeverfahren, Bachelorarbeiten,etc) hat sich die Akzeptanzfür das Einsatztraining deutlich verbessert.Das mag möglicherweise auch damitzu tun haben, dass sich Gewaltstrukturen,hinsichtlich ihrer Qualität undQuantität in den letzten Jahren veränderthaben (siehe zu diesen Komplex z.B. denLänderbericht M-V des KriminologischenForschungsinstitut Niedersachsen von2011).4 PJ 4-2012PJ 4-20125


Das ThemaDas ThemaHier wurde bereits am 29. Juni 2009 einsogenanntes ETC (Einsatztrainingscenter)eröffnet, das mit seinen 770 qm Trainingsflächemomentan schon allenZielgruppen der <strong>Polizei</strong>abteilung derFachhochschule annähernd optimaleTrainingsbedingungen bietet.Das Gebäude verfügt über einen Revierbereichinklusive einer Gewahrsamszelleund einem Vernehmungsraum, einen Garagen-/Mehrzweckbereich,eine Gaststätte/Kneipe,eine Wohnung von 75qmmit verstellbaren Wänden und rammfähigenAußentüren und einen sogenanntenRegieraum sowie einen Trainingsbereich(Dojo) für das Training vonEingriffs-, Sicherungs- und Vollzugstechniken.Alle Bereiche des Gebäudes sindkameraüberwacht, FX-beschussfähig undbeschallbar.Aufgrund der Bedarfsumfänge in Ausbildungund Studium gibt es ein zweitesDojo mit dazugehörigen Duschen undUmkleidebereichen.Die Schießanlage von außen – vielleicht schon 2015Fotos: FHöVPR M-VDas zweite Dojo – hier kann auchEigensicherung bzw. Taktik unterrichtet werdenVoraussichtlich bereits Anfang 2015 wirdder Landespolizei eine der modernstenmultifunktionalen Situationsschießanlagender Bundesrepublik Deutschland zurVerfügung stehen.Die Anlage wird über vier Schießstände à25 m – und eine sogenannte 180°-Schießanlageverfügen.Das Herzstück des ETC –von hier aus wird alles gesteuert – 34 Kameras und Ton180-Grad-Schießanlage – so soll sie mal aussehenIm Hinblick auf die Trainingsvoraussetzungengibt es im materiellen-, personellen-und finanziellen Bereichen Lichtund Schatten. Als „ganz großer Wurf mitkleinen Problemen“ kann aus hiesigerSicht das Gesamtkonzept an der FHöVPRbetrachtet werden.Ein geplanter Außentrainingsbereich, derfür das Training „klassischer PersonenundKraftfahrzeugkontrollen“ dringenderforderlich ist, musste leider, genau wieein geplanter Brandübungsplatz, aushaushälterischen Gründen bis auf weitereszurückgestellt werden.Derart gut sind die Trainingsvoraussetzungenin der Fläche, bei den <strong>Polizei</strong>präsidienund dem Landesbereitschaftspolizeiamt,bedauerlicher Weise, nur partiell.Und es wird in einem Flächenland,wie <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, in dennächsten Jahren sicherlich eine großeHerausforderung, vor dem Hintergrundsparsamen Umganges mit personellenund finanziellen Ressourcen sowie derDislozierung der ETC’s über das ganzeLand, angemessen und den Forderungender PDV 211 (realitätsnahes Training) undder IM Konferenz entsprechende Trainingsvoraussetzungenzu schaffen und zubetreiben.Die personellen Voraussetzungen zur Umsetzungdes Programmes stellen sich momentanwie folgt dar:Bei einem Blick auf die Anzahl der Trainerstellt sich diese auf den ersten Blick alsstabil dar; bei näherem Hinsehen sindaber z.B. 48 Trainer in einem PP sicherlicheher grenzwertig und die Arbeit ist nurbei erheblicher Unterstützung der betroffenenVorgesetzten zu schaffen. Insbesonderedas Nebenamt gilt es a.h. Sichtin den nächsten Jahren zu stärken (Beurteilungswesen,etc.).Ein Blick auf Leistung, Motivation undHingabe der Trainer verrät schnell, dass,insbesondere vor dem Hintergrund einer17 wöchigen Trainerausbildung („die es insich hat“) ein fast ausnahmslos sehr guterPersonalcorpus zur Umsetzung des Programmeszur Verfügung steht.Für die Trainer an der FH sind über dieTrainerausbildung hinaus weitere Schlüsselqualifikationenerforderlich, was diePersonalgewinnung für den ETR Bereichnicht immer ganz einfach macht.Die Zukunft des ETR… tja, die Zukunft des ETR.Ein großes Stück haben wir in den letztenJahren schon geschafft.An dieser Stelle ist es wohl Zeit mal Dankezu sagen. „Danke“ allen Beteiligten!Viel liegt noch vor uns … und ich erlaubemir im Namen aller Beteiligten – und imBewusstsein, dass das ETR für alle Kollegenim Außendienst dringend gebrauchtwird, zu sagen:„Weiter so,wir sind auf dem richtigen Weg!“Ad omnia paratus(„zu allem bereit“ – d.R.)■6 PJ 4-2012PJ 4-20127


EinsatzEinsatz„Rebecca, du lebst!“PHKin Yvonne Hanske, PI RostockMit diesen drei einfachen Worten nimmtPOMin Nicole Engel als Erste die VermissteRebecca nach tagelanger, nervenaufreibenderSuche in den Arm und sprichtdamit wohl den meisten ihrer Kollegenaus der Seele.Insgesamt 83 Stunden liegen zwischendem Verschwinden der 17-Jährigen undihrer Flucht aus der Wohnung eines vorbestraftenRostockers, der das Mädchenüberfallen, tagelang festgehalten undmehrfach missbraucht hatte.Vermisstenfälle sind für die <strong>Polizei</strong> Bestandteilder täglichen Arbeit. Das SachgebietLeben und Gesundheit des KriminalkomissariatsRostock hat im vergangenenJahr insgesamt 296 Fälle bearbeitet –mit viel Erfahrung, manchmal auch mitRoutine. Aber diese Vermisstensuche warvon Anfang an anders! Der Fall „Rebecca“hat viele von uns, vielleicht sogar eineganze Stadt berührt. Nach der fast viertägigenSuche sind bei den meisten, diedaran in irgendeiner Weise beteiligtwaren, Gedanken und Eindrücke hängengeblieben,die sich nicht einfach wegwischenlassen.nicht nur aus dienstlicher Sicht. Es gehtunter die Haut, was Kollegen nach diesemEinsatz bewegt.Einer, der seit Sonntag mit im Einsatzwar, erinnert sich unwillkürlich an denFall der getöteten Carolin aus GraalMüritz. „Es gab einfach zu viele Parallelenund da beschleicht einen schon ein mulmigesGefühl.“ Je länger die Suche andauerte,umso intensiver wurde diesesdiffuse Bauchgefühl. „Da braucht esschon viel Kraft, um sich nicht von eigenenEmotionen leiten zu lassen, sondernprofessionell zu arbeiten.“„Es war, als hätte jemand mit den Fingergeschnipst und Rebecca war wie vom Erdbodenverschwunden.“ versucht eineandere Kollegin ihre Gedanken zu beschreiben.Parallel zur <strong>Polizei</strong> suchen auch Familie,Freunde und Klassenkameraden nach derVermissten. Sie drucken Fahndungsplakateund werden dabei von einemRostocker Printstudio unterstützt – kostenlos.Unzählige Medienvertreter begleitendie Suchmaßnahmen. Der Fallden man, sobald man ihn zu Ende gedachthatte, sofort wieder verdrängte.“Als die meisten schon nicht mehr an einglückliches Ende glauben, kommt derunfassbare Funkspruch – Rebecca wurdegefunden und sie lebt. Dann überschlugensich förmlich die Ereignisse: Ist siees wirklich? Ist sie verletzt und wenn jawie schwer? Was ist mit dem Täter? Knappvier Stunden später nehmen Beamte der2. Einsatzhundertschaft den 28-jährigenTäter in der Rostocker Innenstadt fest.Durchatmen! Erleichterung?Die Medien sprechen vom „erfolgreichenEnde“ der Suche. Aber die anfänglicheErleichterung wird mit jedem Detail umRebeccas Martyrium weiter in den Hintergrundgerückt.Und auch das bleibt in Erinnerung:„Während der Tatortarbeit sammeltensich immer mehr Menschen und beobachtetendas Geschehen. Eine Gruppehatte sich gar dort verabredet undbrachte Chips und andere Knabbereienmit, um es sich während des Spektakelsgut gehen zu lassen …Was bleibt ist der Gedanke, wie sich Rebeccawohl jetzt fühlt und ob es ihr jemalswieder gut gehen wird. Das Ganze vermischtsich mit der Freude darüber, dasssie noch am Leben ist. Dieser Zwiespalt istetwas, dem man im <strong>Polizei</strong>alltag nicht ausAktuelle Versammlungs- undVeranstaltungslagen „Rechts“bei der PI WismarPHK André Falke, PI WismarIn den vergangenen Monaten hatte die PI Wismar mehrere Einsatzlagenim Zusammenhang mit der Bekämpfung des Rechtsextremismus zubewältigen. Dabei waren die beiden nachfolgend dargestellten Einsätzeaufgrund ihrer Komplexität, des Konfliktpotenzials und der Öffentlichkeitswirksamkeitvon besonderer Bedeutung.Einsatz der PI Wismar anlässlichder JN-Demonstration „Wir wollenleben!“ vom 20.10.2012Vorbereitungauf die VersammlungslageFür den 20.10.2012 hatten in der HansestadtWismar zum einen die Jungen Nationaldemokraten(JN), die Jugendorganisationder NPD, zum anderen bürgerlicheGruppierungen und der Antifanahestehende Personen Aufzüge bzw.Infostände angemeldet. Von Anfang anstand die räumliche Trennung der unterschiedlichenVersammlungen im Mittelpunktder taktischen Überlegungen. AlleMaßnahmen der Versammlungsbehörde,der Hansestadt Wismar und der <strong>Polizei</strong>waren darauf ausgerichtet. Durch die Versammlungsbehördewurden in engerKooperation mit der <strong>Polizei</strong> und der HansestadtWismar entsprechende Auflagenverfügt.Die unterschiedlichen Versammlungsteilnehmerkonnten insoweit nicht nur besserkanalisiert, sondern deren rechtlicherStatus als Versammlungsteilnehmer bzw.als potenzieller Störer einer anderen Versammlungdeutlicher definiert werden.Dieser taktische Ansatz war auch im Hinblickauf die Einrichtung einer BAO undder damit verbundenen Strukturierungvon Einsatzabschnitten von besondererBedeutung. Im Ergebnis entschloss sichder <strong>Polizei</strong>führer, einen Einsatzabschnittfür den Aufzug „Rechts“ und einen Einsatzabschnitt„Sonstige Versammlungen/Raumschutz“einzurichten.In der weiteren Vorbereitung des Einsatzesfanden mehrere Besprechungen aufunterschiedlichen Ebenen statt, um Einzelaufträgezu konkretisieren, Problemezu lösen und verschiedene Szenarien zuantizipieren.Am 19.10.2012 fand eine abschließendegemeinsame Einsatzbesprechung statt,an der neben allen Einsatzabschnitts- undEinheitsführern auch Vertreter des LandkreisesNWM, der Stadt Wismar, derStaatsanwaltschaft, des AmtsgerichtesWismar, des Landeskriminalamtes M-Vsowie der Bundespolizei teilnahmen.EinsatzbegleitendePresse- und ÖffentlichkeitsarbeitAuch im Rahmen der einsatzbegleitendenPresse-und Öffentlichkeitsarbeit wurdengroße Anstrengungen unternommen,den Informationsbedarf effektiv und abgestimmtzu gestalten.Auf Grund der mit dem Einsatz verbundenenAußenwirkung auf das öffentlicheLeben der Stadt Wismar war der Informationsbedarfder Bürgerinnen und Bürgerder Hansestadt Wismar sehr groß. Durchden Sachbereich Öffentlichkeitsarbeit derPI Wismar erfolgte diesbezüglich eine permanenteBetreuung der Medienvertreter.Darüber hinaus galt es sich mit denPresseverantwortlichen benachbarter Behördenabzustimmen. So wurde zumBeispiel im Vorfeld des Einsatzes eine gemeinsamePressekonferenz mit demLandkreis Nordwestmecklenburg, derHansestadt Wismar und der <strong>Polizei</strong> im Rathausder Hansestadt durchgeführt.Diese Verfahrensweise hat sich aus Sichtder PI Wismar sehr gut bewährt, weil dasabgestimmte Auftreten in der Öffentlichkeiteine positive Außenwirkung entfalteteund ein klarer Beleg für die enge,vertrauensvolle Kooperation ist.Akribische Suche Pressekonferenz Fotos: TretroppDie Nachricht von Rebeccas Flucht undder anschließenden Festnahme ihresmutmaßlichen Peinigers war zunächsteine große Erleichterung. Und obwohldamit der BAO-Einsatz endete, ist es irgendwienicht vorbei.Schwer zu beschreiben ist die Atmosphärein den ersten Tagen nach „Rebecca“.Viele sind nachdenklich und wollenreden, sich austauschen. Man kann es fastgreifen, das Bedürfnis einer Aufarbeitung,„Rebecca“ bestimmt die Berichterstattungebenso wie die Gedanken und Gesprächenach Feierabend in der Stadt.„Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass jedervon uns eine persönliche Beziehung zudem Mädchen aufgebaut hat.“ Geradediese Emotionen machen auch den Suchkräftenzu schaffen.„Als wir mit unseren Suchstangen durchdas Gelände liefen, fühlte es sich oft so an,als würden wir keine Vermisste mehr suchen,sondern einen Tote. Ein Gedanke,dem Weg gehen kann und umso wichtigerist für uns alle dieser Satz: „Rebecca,du lebst!“.Der Artikel entstand aus Einzelbeiträgenvon Mitarbeitern der PI Rostock und derBereitschaftspolizei:Peter Range, Detlef Kröppelien, DörteLembke und Andreas SchröderFür die Offenheit, mit der diese Kollegenüber ihre persönlichen Eindrücke berichtethaben, möchte ich mich ausdrücklichbedanken!■8 PJ 4-2012Grün – GegendemoBraun und blau – geplante Aufzugsstecke JNBraun – tatsächliche Aufzugsstrecke JNPJ 4-2012Auch während des Einsatzes waren regionaleund überregionale Medienvertreteran beiden Aufzügen präsent. Diese wurdendurch Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeitaus dem <strong>Polizei</strong>präsidiumRostock, der Bundespolizei und der <strong>Polizei</strong>Wismar vor Ort betreut. Darüberhinaus waren mehrere kleinere Kamerateamsim Einsatzraum.So filmten mehrere eigene Teams derrechten Klientel den Aufzug „Rechts“ umdiesen im Rahmen eines „Demonstrations-Tickers“auf deren InternetplattformMupinfo darzustellen. In ähnlicher Weiseagierten die Anhänger der Antifa. Fernerwurden aber auch <strong>Polizei</strong>kräfte und Gegendemonstrantengefilmt. Weitere Medienvertreterbegaben sich wiederholtdirekt in den Aufzug „Rechts“ und verursachtendabei immer wieder Konflikte.Dieses konnten aber vor Ort durch dieeingesetzten Kräfte gelöst werden.9


EinsatzEinsatzTechnische-organisatorischeVorbereitungEinsatzbesprechungPressekonferenz im Wismarer RathausBefehlsstelleFotos: PI WismarInnerhalb kurzer Zeit musste der technisch-organisatorischeRahmen für einennicht alltäglichen Einsatz geschaffen werden.Vor dem Hintergrund der aktuellanstehenden Umbauarbeiten in derPI Wismar war dieses eine große Herausforderung.So wurde der bisherige Beratungsraumzu einer gut funktionierendenBefehlsstelle mit multimedialer Ausstattungumgebaut. Dank der Unterstützungaus dem eigenen Präsidium und dem LKAM-V konnten wichtige und belastbareKommunikationsstrecken aufgebaut werden.Einziger Wermutstropfen war diefehlende Bildübertragung, die aufgrundeines technischen Defektes der Kameraam <strong>Polizei</strong>hubschrauber nicht zur Verfügungstand.EinsatzdurchführungDie enge vertrauensvolle Zusammenarbeitsetzte sich dann am Tag des Einsatzesweiter fort. In Die Landrätin BirgitHesse hatte ebenso einen festen Platz inder Befehlsstelle wie der Leiter des Ordnungsamtesder Hansestadt Wismar undeine Verbindungsbeamtin der Bundespolizei,die einen eigenen Einsatz imBereich der Bahn durchführte. BeideAufzüge wurden unmittelbar durch Mitarbeiterder Versammlungsbehörde begleitet.Diese standen dabei im engenKontakt mit den jeweiligen Einsatzabschnittsführern.Gegen 10:00 Uhr versammelten sich ersteBürgerinnen und Bürger in der KopenhagenerStraße um gegen den Aufzug derJN zu demonstrieren. Die Teilnehmer wartetenanschließend noch fast eine Stundeauf die Ankunft eines Zuges mit weiteren180 Demonstrationsteilnehmern. Dochaus dem Zug stiegen keine gewöhnlichenDemonstranten, sondern der „SchwarzeBlock“ der Antifa. Durch die Bundespolizeiwar die Anreise dieses Personenkreisesrechtzeitig bekannt und wurde zudemdurch die Kräfte des Bundes begleitet.Schon beim Aussteigen aus dem Zug inWismar wurde deutlich, worauf es der„Schwarze Block“ abgesehen hatte. In derPoeler Straße neben dem Bahnhof undAufzugsstrecke der „Rechten“ legten diePersonen eine „Pause“ ein und blockiertendie Straße.Letztlich schloss sich der „SchwarzenBlock“ zunächst dem Aufzug des bürgerlichenSpektrums in der KopenhagenerStraße an. Dieser Aufzug setzte sich dannmit deutlichem Verzug in Richtung KundgebungsplatzWeidendamm in Bewegung.Auch hierbei war festzustellen, dassder „Schwarze Block“ sich sowohl vomäußeren Erscheinungsbild als auch vonderen Auftreten deutlich vom bürgerlichenSpektrum absetzte.Zur selben Zeit reisten bereits die erstenTeilnehmer der „JN“ am Bahnhof an.Wie bereits erwartet blieb der Aufzug derGegendemonstration nicht lange zusammen.Die 180 gewaltbereiten, aktionsorientiertenPersonen, auf welche die anderenAufzugsteilnehmer zuvor noch gewartethatten, separierten und setztensich in kleineren Gruppen in die InnenstadtWismars ab. Dort versuchten sie nunan die Aufzugsstrecke der JN zu gelangen.Zum Schutz der eigenen Identität vermummtensich die Personen und gingendabei vereinzelt aggressiv gegen <strong>Polizei</strong>beamtevor. Diese setzten das Reizstoffsprühgerätin der Großschmiedestraßeein, um die Angriffe abzuwehren. DieBundespolizei unterstützte in dieserPhase den Raumschutz, indem abgesetztvom Bahnhof eine Sperrlinie verdichtetwurde.Nachdem der Schwarze Block die <strong>Polizei</strong>-Sperrlinien nicht durchbrechen konnte,ging dieser wiederum auf die bekannteKleingruppentaktik über. Dazu wechseltendie Personen deren Kleidung vonschwarzer Uniformität auf bürgerlich.Im weiteren Verlauf des Einsatzes gelanges einzelnen Personengruppen auf dieAufzugsstrecke der JN zu gelangen unddort Sitzblockaden zu errichten. Die anden beiden größeren Sitzblockaden beteiligten127 Personen wurden vor Ort inGewahrsam genommen. Ferner wurdenMaßnahmen zur Identitätsfeststellungund nachfolgend Ermittlungsverfahrengegen sie eingeleitet.Aus einsatztaktischen Gründen war diekurzfristige Änderung der Marschroute„Rechts“ erforderlich. Hierbei zeigte sichdie gute Abstimmung zwischen vor Ortvertretender Versammlungsbehörde undden Einsatzabschnittsführern. So konntenVeränderungsfestlegungen direkt gegenüberdem Versammlungsleiter kommuniziert,vermittelt und erfolgreich umgesetztwerden. Dieses führte dazu, dass dieMarschroute „Rechts“ verkürzt wurde.Nach einzelnen zusätzlichen Schleifen amKagenmarkt, weiteren Diskussionen undPausen auf der Wismarer Hochbrückemarschierten die Teilnehmer des Aufzuges„Rechts“ auf der verkürzten Routezum Bahnhof Wismar. Hierbei kam amneuralgischen Kreuzungspunkt Hochbrücke/Kanalstraßeeine optische Führungdurch aufgestellte Einsatzfahrzeugezum Tragen. Diese Fahrzeugsperre gabeine klare Wegführung für den Aufzug„Rechts“ vor. Gegen 17.00 Uhr erklärte derVersammlungsleiter den Aufzug für beendet.Am frühen Abend fand im sogenannten„Thing-Haus“ in Grevesmühlen noch eineMusikveranstaltung der rechten Szenestatt. Hier zeigte die <strong>Polizei</strong>inspektiondurch Anhalte- und Sichtkontrollen Präsenzund konnte Informationen zu denTeilnehmern sammeln.Im Ergebnis blieb es am 20.10.2012 in Wismarweitgehend störungsfrei. Der Einsatzwurde in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen.Sowohl Medienvertreter alsauch befragte Bürgerinnen und Bürgeräußerten sich lobend hinsichtlich des Auftretensund Handelns der <strong>Polizei</strong>. Auchvon Seiten der Stadtvertreter und desLandkreises Nordwestmecklenburg gabes ausschließlich anerkennende Rückmeldungen.Dieses Feedback ist Motivationfür alle am Einsatz beteiligtenBeamten und zeigt zugleich die Außenwirksamkeiteiner professionell handelndenWismarer <strong>Polizei</strong>.Ankunft der Antifa in WismarVerbot eines Skinhead-Konzertesam 03.11.2012Das sogenannte „Thing-Haus“ der rechtsextremenSzene in Grevesmühlen wird regelmäßigfür szenetypische Veranstaltungengenutzt. Die PI Wismar führt zujeder dieser Veranstaltungen Kontrollenund andere Maßnahmen durch. Da geradeden Musikveranstaltungen als Einstiegin den Rechtsextremismus einebesondere Bedeutung zugeschriebenwird und weil dort antisemitische, rassistischeund den Nationalsozialismus verherrlichendeLiedtexte vorgetragenwerden, werden diese Veranstaltungenbesonders ins Visier genommen.So war auch für den 03.11.2012 ein Skinhead-Konzertgeplant. Im Vorfeld wurdebekannt, dass eben solche Bands auftretensollten und auch einzelne Bandmitgliederdie bereits mehrfach strafrechtlichdurch Volksverhetzung und das Verwendenvon verfassungswidrigen Symbolenin Erscheinung getreten waren.Auf Grund der guten Zusammenarbeitmit den Dienststellen des polizeilichenStaatsschutzes konnte ein Verbot der Veranstaltungverfügt werden.Zur Durchsetzung dieses Verbotes wurdedie PI Wismar durch Kräfte der Bereitschaftspolizeienaus Schleswig-Holstein,<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> und des Bundesunterstützt. Die Beamtinnen und Beamtenführten an insgesamt drei StellenPersonen- und Fahrzeugkontrollen durch.Insgesamt wurden hierbei 84 Personenkontrolliert, 13 erhielten einen Platzverweis.Die rechtsextreme Szene hatte bereitskurz nach der Übergabe derVerbotsverfügung auf den bekanntenInternetforen vor den <strong>Polizei</strong>kontrollengewarnt und die Veranstaltung abgesagt.Vertreter der örtlichen Medien und desNDR-Fernsehens begleiteten den <strong>Polizei</strong>einsatz.■10 PJ 4-2012PJ 4-201211


EinsatzEinsatzUnsere ersten Wochenim LandesbereitschaftspolizeiamtM-V in SchwerinPKin Dettmann, PKin Dörries, PK Gombertund PKin Brattig, LBPA M-VNach drei Jahren Studium war es am28. September 2012 endlich so weit. Wir,die Studenten des Jahrgangs 2009, wurdenin einem feierlichen Akt zu Beamtenauf Probe ernannt. Seit dem 01. Oktober2012 versehen die frisch „gebackenen“Kommissarinnen und Kommissare in der1. BPH in Schwerin und 2. BPH in WaldeckViele bekannte Gesichter begrüßtenherzlichst die neuen Kollegen, die nunvoller Spannung erfuhren, in welchemZug beziehungsweise welcher Gruppesie für ein Jahr agieren würden. Danachwurden die Zimmer zugeteilt undjeder erhielt seine persönliche Ausrüstung.begriffen. Nebenbei machten sich alle mitihrer neuen Ausrüstung vertraut, die fürmindestens ein Jahr treuer Begleiter seinwird.Damit das sichere Führen von Kfz auch inStresssituationen gewährleistet ist, wurdezu Übungszwecken das Gelände derLiegenschaft Schwerin genutzt. Dabeikonnten alle „Neuen“ ihr Können undGeschick im Slalom, im Parcours und beimWenden im Zugmaßstab beweisen.Bei allen großen und kleinen Herausforderungenhat das BeDo-Team der 1. BPHdie Ausbildung begleitet. Anhand der getätigtenVideoaufzeichnungen konntejede Ausbildungseinheit noch einmal inden einzelnen Gruppen ausgewertet undFehler beziehungsweise Verbesserungsvorschlägebesprochen werden. Da ohneTheorie die Praxis nicht funktionierenkann, wurde im Bereich der Verfahrenssicherungdas Kurzberichtsverfahren wiederholt.Hierbei zeigte sich, zur Freudealler Neulinge, das schauspielerischeTalent der Ausbilder in der Störerrolle.EinsatzzugFahrzeugkontrollePK Gombert, PKin Dettmann, PKin Brattig, PKin Dörries (v.l.n.r.)ihren Dienst. Das Schulbankdrücken gehörtder Vergangenheit an und das „richtige“Einsatzleben konnte beginnen.Voller Erwartung auf das was kommensollte, trafen die neuen Kommissare in der1. BPH in Schwerin ein. Aufgrund der absolviertenPraktika bei der Bereitschaftspolizei,im ersten und dritten Studienabschnitt,war der erste Tag kein Sprungins kalte Wasser.Die ersten Wochen standen ganz im Zeichender Ausbildung. Im Klartext hießdas: Kfz- und Schießausbildung, taktischeAusbildung in geschlossenen Einheiten,Sitzblockaden, Bearbeiterstraße, Kleinlagenund natürlich der Sicherungskreis.Der geforderte körperliche Einsatz brachtealle trotz herbstlicher Temperaturen insSchwitzen und den einen oder anderensowohl an seine physischen als auchpsychischen Grenzen – Muskelkater in-Die Teambildung war bei allen Ausbildungsinhaltenein wichtiger Bestandteil.Schließlich steht uns ein gemeinsamesJahr bevor, in dem wir zusammen als einegeschlossene Einheit agieren müssen.Gegenseitiges Vertrauen und Fürsorgesind die Grundlage für einen gemeinsamenErfolg. Seitens der Ausbilderwurde darauf geachtet, dass die Motivationgestärkt und gehalten wurde. Grundsatzwar: „Ich kann das“ und „Wir laufengemeinsam los und kommen gemeinsamwieder an“! Insgesamt herrscht in denZügen und Gruppen ein sehr gutes Klima,gekennzeichnet durch gegenseitigeMotivation und Unterstützung. Maßgeblichist auch der Umstand, dass eineangemessene Durchmischung von mittleremund gehobenem Dienst besteht.Die vormals an der Fachhochschule nochvorhandenen Berührungsängste sind verschwunden.Die Verständigung funktioniertreibungslos, vor allem auch, weilaufgabentechnisch nicht zwischen denLaufbahngruppen unterschieden wird. Soentwickelten sich im ersten Monat bereitsFreundschaften, die auch eine gemeinsameAbend- und Freizeitgestaltung nachsich zogen.Die Zeit zwischen den Ausbildungseinheitenwurde genutzt, um Sport zu treiben.Wer von den Kollegen hinsichtlichKraft und Ausdauer noch Nachholbedarfhat, zeigte sich spätestens zum Sportfest.Es galt für die Frauen die 2000 m, für dieHerren die 3000 m zu bewältigen. Anschließendwurde sich im KugelstoßenFotos: LBPA M-Vgemessen. Am Nachmittag ging es füreinen Teil der Beamten in die Schwimmhallein Lankow, um die erforderlichen100 m und 200 m Schwimmdisziplinen zuabsolvieren. Ein Probelauf oder ein einfachesÜben der Disziplinen im Vorfeldblieb nur wenigen Kollegen vorbehalten.Da es im Oktober doch schon rechtherbstlich nass und kalt ist, mussten dieSprint- und Sprungdisziplinen vertagtwerden. Trotz alledem erbrachten fast alleTeilnehmer die erforderlichen Leistungenfür den Erhalt des Deutschen Sportabzeichens.Nach den ersten zwei Wochen war es ander Zeit, das erlernte Wissen in der Praxisanzuwenden. Die „Feuertaufe“ stand imRahmen einer Demonstration der „JungenNationaldemokraten“ in Wismarbevor. Für viele Neulinge war dieser Einsatzgleich eine Möglichkeit, erlerntesWissen anzuwenden. Es kam zu mehrerenSitzblockaden, welche durch die Beamtendes LBPA M-V aufgelöst wurden. Hinzu<strong>Polizei</strong>ketteSitzblockadekamen erste Einsätze bei Fußballspielenin Neustrelitz und Torgelow.Insgesamt waren die ersten Wochen inder 1. BPH sehr lehr- und abwechslungsreich.Der Spaß kam nicht zu kurz, auchwenn zwischendurch sehr viel Schweißfloss. Dank der Geduld der Ausbilder fühlensich die neuen Kollegen für zukünftigeEinsätze gewappnet und blicken demJahr in Schwerin mit großer Spannungund Erwartung entgegen.■12 PJ 4-2012PJ 4-201213


EinsatzGroßeinsatz nach Angriffauf zwei <strong>Polizei</strong>beamteendete mit zwei FestnahmenEPHK Hartmut Braun, PR PasewalkRichtig glauben wollte ich es nicht, als ichdarüber informiert wurde, dass zwei meinerKollegen am frühen Morgen des21. September 2012, gegen 09:00 Uhr,von zwei unbekannten Männern überwältigt,einer Dienstwaffe beraubt unddie Täter mit einem Funkstreifenwagenflüchtig wurden. Ein zehnstündiger Großeinsatznahm seinen Lauf.fenwagen am Einsatzort eintrafen, umneben anderen Kräften von Landes- undBundespolizei vor Ort in die Tatortbereichsfahndungüberzugehen, trafen sieunvermittelt auf die vermutlichen Tatverdächtigen.Während einer die Flucht ergriff, widersetztesich der Komplize der Festnahmefestgenommen wurden. Einem sechstenTäter war hingegen der Durchbruch derKontrollstelle mittels eines Pkw VW Passatgelungen.Während ich den Einsatz vor Ort führte,wurde in der <strong>Polizei</strong>inspektion Anklameine BAO (Besondere Aufbauorganisation)Besonderen Aufbauorganisation BesonderenAufbauorganisation aufgerufenund die Einsatzführung von der Einsatzleitstellein Neubrandenburg übernommen.Weitere Kräfte wurden dem EA Tatort ausden benachbarten <strong>Polizei</strong>revieren unterstelltund Spezialkräfte, wie zum Beispieldie Besatzung des <strong>Polizei</strong>hubschraubersMerlin 1, Diensthundführer sowie das SEKeingesetzt.EinsatzFahrzeugkontrollebrück sichtete. Allerdings ohne Dienstwaffe,ein Umstand, den die Kommandanturdes Truppenübungsplatzes unddas Feldjägerkommando Neubrandenburgauf den Plan riefen, um die Suchenach dieser zu unterstützen.Zeitgleich erfolgten an der L 28 nahe HinterseeKontrollen der Reisenden, die zumeistüber die Medien zwar bereitsinformiert, aber weiter zur Sache sensibilisiertwurden. Mit allem Grund, denn inEggesin wurde wenig später ein Rentnervon einem polnisch sprechenden Täterbrutal geschlagen und seines Pick Up beraubt.Ein Zusammenhang lag auf derHand.Einsatzführer EPHK Braun stimmt Maßnahmen abZuvor sah alles nach „einem normalenEinsatz“ aus. Ein Beamter der BundespolizeiinspektionPasewalk hatte über zweisich auffällig bewegende männliche Personenin der Ortslage Ahlbeck bei Hinterseeinformiert und zugleich über zweiabgestellte Pkw der Marken Audi und VWmit gestochenen Türschlössern berichtet.Die Fahndungsabfrage brachte schnelldie Erkenntnis, dass die Wagen in Stralsundgestohlen wurden. Als die zum Einsatzkommenden Beamten des <strong>Polizei</strong>reviersUeckermünde mit zwei Funkstrei-und schlug den 53-jährigen Kontaktbeamtenzu Boden. Er brachte sich in denBesitz der Dienstwaffe des Streifenführers,schlug damit auf ihn ein und flüchtete mitdem Dienstwagen. Wie sich kurze Zeitspäter herausstellte, erlitten die MitarbeiterKopfverletzungen, Rippenbrüche undPrellungen.Doch damit nicht genug, denn die Bundespolizeiinformierte nahezu zeitgleichüber fünf polnische Staatsbürger, die ander Grenze in Hintersee wegen des Verdachtsdes Diebstahls von Pkw vorläufigFotos: NordkurierWährend die Fahndungsmaßnahmenauch mit Unterstützung eines weiterenHubschraubers der Bundespolizei ausgedehntwurden, griffen erste Maßnahmender Einsatzbegleitenden Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,wie die Bekanntgabeder Personenbeschreibungen der flüchtiggewordenen Täter durch das <strong>Polizei</strong>präsidiumNeubrandenburg.Ein erstes großes Aufatmen gegen 10:13Uhr, als ein Förster den gestohlenen undverunfallten Streifenwagen auf dem Truppenübungsplatzder Bundeswehr Jäger-Ein zweites großes Aufatmen, als Merlin 1gegen 13:35 Uhr eine verdächtige Personnahe der Ortslage Ahlbeck ausmachte.Wenig später klickten die ersten Handschellenbei einem 57Jährigen, der zu Fußgeflohen war und sich widerstandslosfestnehmen ließ. Umso größer dann dasdritte, aber noch vorsichtige Aufatmen,als Zeugen vermutlich den zweiten Tatverdächtigenfußläufig zwischen denOrtslagen Bellin und Vogelsang ausgemachthaben wollen.Das SEK vollendete gegen 19:00 Uhrschließlich den Einsatzerfolg mit der Festnahmedes 40-jährigen Gewalttäters, derdie <strong>Polizei</strong>beamten angegriffen, die Waffe,Der <strong>Polizei</strong>hubschrauber – ein unverzichtbares Einsatzmittelden Funkstreifenwagen und den Pick Updes Rentners, der eine Stunde später inEggesin aufgefunden werden konnte, geraubthatte.Während die Waffe jedoch trotz mehrerergroß angelegter Suchen nicht gefundenwerden konnte, bleibt zurückblickendfestzustellen, dass alle Kräfte hoch motiviertan die Bewältigung des Großeinsatzesgegangen sind und sich engagierteingebracht haben. Die Zusammenarbeitund Abstimmung mit den polnischen Behörden,die übrigens den flüchtig gewordenenFahrer in Polen festnahmen, liefsehr gut.Den verletzten Beamten geht es besser.<strong>Polizei</strong>präsident Knut Abramowski ließ essich nicht nehmen, den Einsatzkräftenpersönlich zu danken und den Zeugen fürihre Unterstützung bei der Festnahme derGewalttäter zu danken.■14PJ 4-2012PJ 4-2012 15


EinsatzEinsatz<strong>Polizei</strong>präsident ehrt Bürgerfür vorbildliches VerhaltenMadeleine Camin, PP NeubrandenburgIm Oktober dieses Jahres ehrte der <strong>Polizei</strong>präsidentdes <strong>Polizei</strong>präsidiums Neubrandenburg,Knut Abramowski, mehrereBürger aus dem Landkreis <strong>Vorpommern</strong>Greifswald für ihr vorbildliches Verhalten.Anlass für diese Ehrung war der Großeinsatzder <strong>Polizei</strong> am 21. September 2012 imRaum Hintersee, Landkreis <strong>Vorpommern</strong>Greifswald.Mehrere Bürger lieferten der <strong>Polizei</strong> entscheidendeHinweise zum Aufenthaltsortder beiden Täter. Diese konnten dadurchwenig später durch <strong>Polizei</strong>kräfte festgenommenwerden.ramowski den Bürgern Urkunden undeinen bunten Blumenstrauß. Einzigartigwar, dass drei geehrte Bürgerinnen als Erzieherinnenin Kindertageseinrichtungentätig sind. Aus diesem Grund wurden denErzieherinnen für ihre Schützlinge außerdem30 Malhefte der <strong>Polizei</strong> „Passt auf imStraßenverkehr“ und, passend zur kommendendunklen Jahreszeit, jeweils 20Warnwesten, die von der NeubrandenburgerFirma A.T.U. gesponsert wurden,übergeben.Anschließend nutzte der <strong>Polizei</strong>präsidentdie Gelegenheit zu einem persönlichenInterview mitdem HundertschaftsführerEPHKSteffen Bühringzur ersten VollübungderEinsatzhundertschaftNeubrandenburgnach der <strong>Polizei</strong>strukturreformEPHK Steffen BühringGab es Schwachpunkte in der Ausbildung?S. Bühring: „Die Ausbildungsstärke von144 haben wir nicht erreichen können.Insgesamt konnten wir eine Stärke von102 aufweisen. Wir benötigen mehr Nachwuchsim gehobenen Dienst für die Zugführer-und Gruppenführer. Mein Ziel,während der Vollübung die Ersatzführungzum Einsatz zu bringen, konnte ich aufgrundder personellen Engpässe nichtverwirklichen. Das Einführen von zweiWasserwerfern in eine <strong>Polizei</strong>kette wiesUnsicherheiten auf. Es befand sich eineHalbgruppe zwischen beiden Fahrzeugen,was höchst gefährlich sein kann. DieKommunikation und Befehlsgebung inSituationen mit Hör- und Sichtbeeinträchtigungdurch beispielsweise Lärmund Rauch, gestaltete sich sehr schwierigund muss deshalb immer wieder geübtwerden.S. Bühring: „Ich habe erst überlegt, ob esgut geht. Die Kolleginnen und Kollegenmussten aus ihren Revieren heraus gelöstwerden, wir hatten in der zurückliegendenZeit eine Vielzahl von Einsätzen zubewältigen und dann kam auch noch dieÜbung hinterher. Aber meine Nachfragenbrachten eine durchweg positive Resonanz.Auch diejenigen, welche vonÜbungen nicht allzu viel hielten, fandenden Ablauf und die hervorragenden,realistischen Störerlagen gut. Allewaren mit sehr viel Engagement dabeiund wir mussten teilweise aufpassen,dass nicht der Jagdinstinkt ausbrach undmehr auf die Befehlsgebung reagiertwurde. Auch die Versorgung über dengesamten Tag, die durch die Bundeswehrorganisiert wurde, hat man als sehr guteingeschätzt.“PHKin Verena Splettstößer,PI NeubrandenburgAm 13.09.2012 fand die erste Übungder Einsatzhundertschaft nach der<strong>Polizei</strong>strukturreform statt.Was war bei der Vorbereitung undDurchführung die größte Herausforderung?S. Bühring: „Die personelle Unterlegungder Einsatzeinheit stellt bei solchen Übungenimmer eine große Herausforderungdar, da die Beamtinnen und Beamten ausdem täglichen Dienst herausgelöst werden,der Dienstbetrieb aber dennoch aufrechterhaltenwerden muss. Außerdem istes von elementarer Wichtigkeit eine geeigneteÖrtlichkeit zur Verfügung zuhaben. Hier zeigte sich die Bundeswehrsehr hilfsbereit und stellte uns ihre Liegenschaftin Basepohl zur Verfügung.Auch die logistische Vorbereitung einersolchen Übung ist nicht von der Hand zuweisen. Beispielsweise müssen die Anfangs-und Endzeiten aller Beteiligten,auch der TEE, welche mit ca. 80 km/h vonSchwerin anreist, koordiniert werden.Auch die Vorschriften der PDV waren zubeachten, was sich nicht immer einfachgestaltete.Während der Ausbildung war mir dasÜben in kleinen Einheiten, also in Gruppen-und Zugstärke, mit Einführen derWasserwerfer in die Gruppen wichtig. Mitdem trainierten Wissen ging es anschließendin die Vollübung mit Störerlagenund flexiblen Entwicklungen derselben.“Der <strong>Polizei</strong>präsident bedankt sich für engagiertes HandelnDie Geehrten in ihrem Berufals ErzieherinDie beiden 40- und 57-jährigen polnischenStaatsangehörigen sitzen seitdemin Untersuchungshaft. Trotz intensiverFahndungsmaßnahmen konnte die entwendeteDienstwaffe des <strong>Polizei</strong>beamtenbisher nicht aufgefunden werden.Als Zeichen seiner Dankbarkeit und Anerkennungüberreichte <strong>Polizei</strong>präsident Ab-Fotos: PP NeubrandenburgDie verletzten Kollegen sind wieder wohlaufGespräch mit den beiden im Einsatz verletzten<strong>Polizei</strong>beamten.Er zeigte sich hoch erfreut, dass beide Mitarbeiteraus dem <strong>Polizei</strong>revier Ueckermündediese gefährliche Situation ohnebleibende Gesundheitsschäden überstandenhaben.■Sowohl die Hundertschaft, als auch die Störer waren mit sehr viel Engagement dabeiHat die Übung den täglichen Dienststark beeinträchtigt?S. Bühring: „Für die Dienststellen hatsolch eine Übung immer eine einschneidendeWirkung. Die Beamtinnen und Beamtendes täglichen Dienstes wechseln inden Zweiteilungsdienst. Aber das lässtsich für einen Tag regeln.“Ist die Einsatzeinheit materiell gut ausgestattet?S. Bühring: „Prinzipiell ja. Korrigiert werdenmuss, dass die restlichen KSA nachgeführtwerden und die Ausgabe derneuen Schuberthelme muss erfolgen.Aus meiner Sicht sollte jede/-er Einsatzbeamtin/-erder Reviere mit einem Einsatzanzugausgestattet werden, um einenpersonellen Wechsel im Rahmen der Einsatzeinheitgewährleisten zu können. Diessollte sich auch in der Höhe der Bekleidungsgeldeswiderspiegeln.“Fotos: PP NeubrandenburgWas gibt es noch zu sagen?S. Bühring: „Alles in allem können wirauf eine sehr gelungene Übung zurückblicken,die uns unsere Stärken undSchwächen aufgezeigt hat. Dazu sind solcheÜbungen da.Natürlich nochmals meinen Dank an alleBeteiligten, an unseren <strong>Polizei</strong>inspektionsleiter,Kriminaldirektor SiegfriedStang, welcher uns in allem vertraute unduns weitgehend selbstständig arbeitenließ und an die Dienststellenleiter, die ausnahmslosalle vor Ort waren und so ihrevolle Unterstützung signalisierten.“ ■16 PJ 4-2012PJ 4-201217


Panorama-„Manchmal hilft nur Schweigen“POKin Isabell Wenzel, PP RostockAm Freitag, den 12. Oktober 2012 fand imTRI-Hotel in Rostock eine Lesung und Diskussionzum Buch von Andreas Schorlemmer„Manchmal hilft nur schweigen“statt. Hierzu luden die Kulturstiftung Rostocke.V., der Weisse Ring <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> und das <strong>Polizei</strong>präsidiumRostock ein, um über kulturelle Fragendes Umgangs der Gesellschaft sowie vonFamilienangehörigen, Kollegen und anderenmit Opfern, Schuldigen und Täternvon Straftaten und Unfällen zu diskutieren.Nach der Lesung ausgewählter Kapiteldurch Andreas Schorlemmer sollte einevon Stefan Horn (NDR, Ostseestudio Rostock)moderierte Podiumsdiskussion folgen,an der sich auch die anwesendenetwa 35 Gäste beteiligen konnten.Podium und Publikum der VeranstaltungPodiumsteilnehmer waren neben demAutoren, Thomas Lenz (Vorsitzender desWeissen Ringes MV), Helmut Trost (GeneralstaatsanwaltMV), Thomas Laum (<strong>Polizei</strong>präsidentPP Rostock) und Gisela Best(Landeskoordinierungsstelle CORA).Nachdem Herr Prof. Wolfgang Methlingals Vorsitzender der Kulturstiftung Rostocke.V. einige Grußworte an die Teilnehmergerichtet hatte, begann Herr Schorlemmermit der Lesung. Ausgewählt hatteer zwei Kapitel aus seinem Buch, in denenes um die Tötung der Mutter durch denminderjährigen Sohn sowie um dieSelbstverbrennung eines jugendlichenMobbing-Opfers ging. Beide Schicksaleließen die Zuhörer sprachlos und betroffenwerden. Jeder der Anwesenden imZuschauerraum schien sich zu fragen, wasfalsch gelaufen sein könnte, dass so eineTat überhaupt passiert. Und dann noch inder unmittelbaren Umgebung.Wie geht man mit der Situation um?Wie hält man eine solche Situation aus?Andreas Schorlemmer sagte, das Schweigenmüsse in solchen Situationen akzep-tiert und ausgehalten werden und manmüsse auf den Augenblick warten, Wortezu finden.Herr Horn begann die Moderation mit derFrage an Frau Best, ob Schweigen zu ihrerArbeit passe. „Da Schweigen auch Zuhörenbedeute, sei es im Umgang mitOpfern häuslicher Gewalt zwingend notwendig“,so Frau Best. Häusliche Gewaltbezeichnete sie als bestgehütetes Familiengeheimnis.Hier sei wiederum wichtig,ins Gespräch zu kommen, um die GewaltFotos: Isabell WenzelInteresse und Nachdenklichkeit beim Publikumbeenden zu können. Allerdings sei Opferschutznur dann gut, wenn gleichzeitig Täterarbeitgeleistet werde.Im weiteren Diskussionsverlauf vertratHerr Lenz die Auffassung, dass in unsererGesellschaft Täterschutz immer noch vorOpferschutz komme, was man unter anderemam Beispiel Magnus Gäfken festmachenkönne, der trotz der Ermordungdes Bankierssohnes Jakob von Metzler vorkurzem vom Gericht 3000 Euro als „symbolischeEntschädigung“, zugesprochenbekommen habe.Auf die von Herrn Horn gestellte provokanteFrage, ob die <strong>Polizei</strong> alles falschmache, verdeutlichte Herr Laum, dass dieam Tatort eintreffenden <strong>Polizei</strong>beamteneine komplexe Aufgabe zu lösen hätten.Sie seien regelmäßig zuerst am Tatort, zuerstin Kommunikation mit dem Täter unddem Opfer. Sie müssten versuchen, dieWahrheit festzustellen, gleichzeitig gingeaber die Gefahrenabwehr vor. Eine Füllevon Aufgaben, eine Fülle von Erwartungen.Gefragt sei einerseits professionelleDistanz, andererseits werde professionelleEmpathie gefordert. Die <strong>Polizei</strong> müsseversuchen, es Opfern leicht zu machenund trotzdem die an sie gestellten Aufgabenzu erfüllen.Generalstaatsanwalt Trost wies darauf hin,dass Strafe sich an Täter richte. Sie bedeuteVergeltung und Befriedigung desGenugtuungsinteresses des Opfers. Trotzdemlässt sich Zerstörtes durch nichtsvollständig ausgleichen.Nach Frau Bests Meinung wollen BetroffeneGerechtigkeit, nicht Durchsetzungvon Normen. Opfer fühlten sich oft nichtverstanden. Daran würde auch Bestrafungnichts ändern. Gerechtigkeit könneaus ihrer Erfahrung Wiedergutmachungoder auch eine ernsthafte und aufrichtigeEntschuldigung bedeuten.Grundsätzlich waren sich alle Teilnehmerauf dem Podium einig, dass die Zusammenarbeitinnerhalb der Institutionen gutfunktioniere. Abschließend wünschtensich alle eine „Kultur des Hinschauens“ inunserer Gesellschaft.■Bildung eines LandesbeiratesPsychosoziale Notfallversorgungin <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>am 23. August 2012OARin Doris Norek, Ministerium für Inneres und Sport M-VPsychosoziale Notfallversorgung?Den Begriff haben Sie bestimmt schoneinmal gehört. Aber was verbirgt sich eigentlichdahinter?Die wissenschaftliche Definition lautet:„Der Begriff Psychosoziale Notfallversorgung(PSNV) beinhaltet die Gesamtstrukturund die Maßnahmen der Präventionsowie der kurz-, mittel- und langfristigenVersorgung im Kontext von belastendenNotfällen bzw. Einsatzsituationen.“Neben den alltäglichen Notfällen habenvor allem die weltweiten Katastrophenund Unglücksfälle der letzten Jahre, wiebeispielsweise die Ereignisse bei der LoveParade in Duisburg 2010, die Massenkarambolageauf der BAB 19 am 8. April2011 sowie die Geschehnisse am 22. Juli2011 in Oslo sowie auf der Insel Utøya, gezeigt:Medizinische und technische Hilfeleistungenallein reichen für eineumfassende Versorgung nicht aus – auchpsychosoziale Versorgungs- und Hilfsangebotesind für Überlebende, Angehörige,Hinterbliebene, Zeugen, Vermissendeund Einsatzkräfte vorzuhalten.Die Psychosoziale Notfallversorgung vonÜberlebenden, Angehörigen, Hinterbliebenen,Vermissenden sowie Einsatzkräftenund weiteren von schweren Not- undUnglücksfällen sowie Katastrophen Betroffenengehört national wie internationalinzwischen zum Versorgungsstandard.Langfristiges Ziel ist es, im Interesse derBetroffenen von Unglücksfällen und Katastrophendie Psychosoziale Notfallversorgungzu einem leistungsfähigenintegralen Bestandteil der Gefahrenabwehrzu entwickeln.Dabei sollen die PSNV-Maßnahmen fürdie beiden Zielgruppen:• Einsatzkräfte (<strong>Polizei</strong>, Rettungsdienst,Feuerwehr, Katastrophenschutz) und• Überlebende, Angehörige, Hinterbliebene,Vermissende, Zeugen sowieandere Betroffene (z. B. Bediensteteder Straßenbauverwaltung, Mitarbeitervon Abschleppunternehmen)aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnissedifferenziert gestaltet und begleitetwerden.Aus diesem Grund hat die Landesregierung<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> dem inzwischenweit verbreiteten Wissen, dassnicht nur physische Verletzungen der Versorgungbedürfen, sondern auch die psychischenFolgen extrem belastenderEreignisse behandelt werden müssen,Rechnung getragen und in der Kabinettssitzungam 20. Dezember 2011 beschlossen,am Institut für MedizinischePsychologie der Ernst-Moritz-Arndt-UniversitätGreifswald eine LandeszentralstellePsychosoziale Notfallversorgungdauerhaft einzurichten. Zur fachgerechtenBegleitung dieser Aufgaben soll einBeirat der Landeszentralstelle zur Seitegestellt werden. Ein Schwerpunkt der Tätigkeitdes Beirates bildet die Beratungder Leiterin der Landeszentralstelle in Angelegenheitender Psychosozialen Notfallversorgung.Im Landesbeirat wirkendie staatlichen Behörden, Einrichtungen,Organisationen, Verbände, Vereine, Institutionensowie Angebots- und Bedarfsträgermit, die im Bundesland<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> im Bereichder PSNV tätig sind.Am 23. August 2012 war es so weit: Aufder konstituierenden Sitzung des LandesbeiratesPsychosoziale Notfallversorgung<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> (LB PSNV M-V)berief der Abteilungsleiter <strong>Polizei</strong>, Sport,PanoramaBrand- und Katastrophenschutz, MDgtNiehörster, die Mitglieder des Beirates.Die neuernannten Mitglieder gaben sicheine Geschäftsordnung und wähltenHerrn Schorlemmer (<strong>Polizei</strong>seelsorger)zum Vorsitzenden und Herrn Dähn (Leiterder Abt. 3 des LPBK M-V) zum stellvertretendenVorsitzenden.Der Landesbeirat trifft sich am 13. Dezember2012 und wird die Aufgaben fürdas Jahr 2013 beraten.Themenschwerpunkte bilden u.a.• Tätigkeitsbeschreibung der Leiterinder Landeszentralstelle und Vertreterregelung/RückfallebeneArbeitsschwerpunkte 2013/2014• Legitimierung der PSNV-Akteure(Ausweise)Alarmierung PSNV-Kräfte• Bildung notwendiger Ausschüsse(zusätzlich möglichst Ausschussfür <strong>Polizei</strong>)Sollte es Ihnen nach besonders belastendendenEinsätzen einfach zu viel werdenund lassen Ihnen die Erlebnisse des Ereignisseskeine Ruhe, Bilder, Gedanken, Geräuscheund Gerüche rauben Ihnen denSchlaf, Sie stellen Reizbarkeit und Konzentrationsstörungenfest, dann könnenMdgt Niehörster auf der konstituierenden Sitzung des Landesbeirates Psychosoziale NotfallversorgungM-VFoto: Steffen Salowdiese Symptome ein Zeichen dafür sein,dass Sie das Erlebte nur schwer verarbeitenkönnen. Wenden Sie sich in diesemFall vertrauensfall an den polizeiärztlichenDienst, an Herrn Schorlemmer oder andas eigens für Einsatzkräfte der Feuerwehrund der <strong>Polizei</strong> gebildete SbE-Team(Stressbewältigung nach belastendenEinsätzen). Ausgebildete Fachkräfte werdenIhnen dann zur Seite stehen, wenn esdarum geht, belastende Erlebnisse zu verarbeitenund gegebenenfalls weitereHilfe, bis hin zur medizinischen Betreuungzu veranlassen.■18 PJ 4-2012PJ 4-201219


PersonellesPersonelles„461 MITarbeiter sollt ihr sein“ –Das Vorgesetztenfeedbackim LKA M-VKOK Brosin und KHK Janisch, LKA M-VEin ähnlich lautendes Motto – bekanntaus dem Fußball – verlangt sogar dasAttribut „Freunde“. Etwas weniger Beziehungsqualität,aber trotzdem wichtig fürdas LKA im Zuge der Mitarbeiterbefragungist, dass man sich als Menschrespektiert und wertgeschätzt fühlt undsich gemeinsam auf ein gutes Miteinandermit gegenseitiger Offenheit und Vertrauenverständigt. Ob diese Gefühlslagenbzw. persönlichen Einschätzungenim Führungsverhalten und im BehördenklimaAusdruck finden, versucht das Vorgesetztenfeedbackfestzustellen.Das Vorgesetztenfeedback als Mitarbeiterbefragungist das Herzstück der Mitarbeiterorientierungim LKA M-V. Im Prinzipeiner Aufwärtsbeurteilung ermöglichtsie den Behördenmitarbeitern, ihren Führungskräfteneine Rückmeldung zur Führungsleistungbzw. -verhalten zu geben.Das LKA M-V hat sich dazu selbstverpflichtet,ein System der anonymen Rückkopplungzu Führungsverhalten und –neu im Rahmen der Befragung 2012 –zum Behördenklima zu etablieren, um alsOrganisation mit zufriedenen und motiviertenMitarbeitern zu reifen.Die Führungskraft setzt die entscheidendenImpulse zur Umsetzung der Mitarbeiterbefragung.Sie signalisiert ihreAbsichten, sich in Fragen eigener Führungskompetenzbewerten zu lassen undden Wünschen aber auch Erwartungender Mitarbeiter hinsichtlich der FührungsleistungRaum zu geben. Mit der Einsichtin Stärken und Schwächen des Führungsverhaltensbeginnt bereits die persönlicheAuseinandersetzung. Im Anschlussdaran sollte die Führungskraft die Ergebnissegemeinsam mit den Mitarbeiternerörtern.Mit der Ergebnisrückmeldung ist die Führungskraftgefordert, die Herausforderungenmit Unterstützung der Behörde zuschultern, eigene Entwicklungspotenzialezu erkennen und den ständigen Prozessder Auseinandersetzung mit nachgeordnetenMitarbeitern im Sinne einer offenen,vertrauensvollen und zielorientiertenZusammenarbeit zu fördern.Das Vorgesetztenfeedback überzeugt inder Umsetzung durch Transparenz, betrachtetman die detailliert beschriebeneund kommunizierte Verfahrensweise unddurch Vertrauen im Umgang mit personenbezogenenDaten. Die anonymisierteSelbst- und Fremdbewertung gelingt miteinem standardisierten Fragebogen mitden Skalen Führungsverhalten und Behördenklima.Der Kreis der zu bewertendenFührungskräfte wurde definiert. Essind unmittelbar vorgesetzte Führungskräftewie Gruppenführer der SE-, EG-Leiter oder Dezernatsleiter. Mittelbar vorgesetzteFührungskräfte wie Abteilungsleiter,der Leiter Stab sowie der Direktorzählen ebenfalls zum Adressatenkreis, dersich in der Summe mit 42 Führungskräftendarstellte.Die Anonymität wurde bereits von Beginnan gewährleistet. Die Mitarbeiter bewertetenihre unmittelbaren und mittelbarenVorgesetzten. Die Teilnahme war freiwilligund das „Papier-Bleistift-Ankreuzverfahren“ließ keine Rückschlüsse auf diebewertende Person zu. Ein ausgeklügeltesSystem der Chiffrierung bzw. Codierungsorgte für die Anonymisierung derbewerteten Führungskräfte. Ziel war es,die Akzeptanz aller Beteiligten zum Vorgesetztenfeedbackzu erhöhen und Ängstender Führungskräfte durch einensensiblen und vertrauensvollen Umgangmit personenbezogenen Daten im gesamtenVerfahren zu begegnen.Die Zusammenfassung bzw. Aufbereitungder Bewertungsergebnisse wurdeebenfalls so organisiert, dass sich die Führungskräftezunächst persönlich mit ihrenindividuellen Ergebnissen auseinandersetzten,bevor sie diese in Vier-Augen-Gesprächen mit externen Moderatorenreflektierten konnten. Die ProfessorenAsmus und Weijers von der FachhochschuleSachsen-Anhalt haben uns erneutmit wissenschaftlichem Sachverstand undder Moderation der individuellen Feedbackgesprächeunterstützt. Andererseitswurden die individuellen Bewertungsergebnisseanonymisiert zu AbteilungsundBehördenergebnissen zusammengefasst.Alles in allem ist das Vorgesetztenfeedbacknicht zum Selbstzweck eingerichtet,sondern zielt darauf ab, dass sich die Führungskulturund das Binnenklima spürbarverbessern. Die Mitarbeiterbefragung istals entscheidendes Instrument zurEvaluation der Mitarbeiterorientierungim behördeninternen Qualitätsmanagementsystemmit den gleichwertigen Prozess,-Ziel- und Kundenorientierungen zuverstehen. In dieser Hinsicht ist die Mitarbeiterbefragungein wichtiger Bausteinfür die Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems.Und nun der Blick auf die Ergebnisse desdiesjährigen Vorgesetztenfeedbacks:Zunächst ist über die gute Rücklaufquotezu berichten. Etwa zwei Drittel der LKA-Mitarbeiterschaft hat die Beantwortungder 2 Skalen und insgesamt 48 Fragenvorgenommen. Dies zeugt von einerguten Beteiligung im Rahmen schriftlicherBefragung und man kann von einerguten behördeninternen Akzeptanz desVorgesetztenfeedbacks ausgehen.Die Ergebnisse wurden dann zu Abteilungsergebnissenund zum Behördenergebniszusammengefasst.Folgende Ergebnisübersichten ergebensich mit Blick auf die Gesamtergebnisseder Behörde.Siehe Tabelle 1Das Gesamtergebnis des LKA MV zumFührungsverhalten mit Punktwerten zwischen4,27 und 4,88 (1 = „trifft überhauptnicht zu“ 6 = „trifft voll und ganz zu“)deutet auf eine zufriedenstellende Führungskulturhin.Der Blick auf die Ergebnisse des LKA bezüglichder Hauptkriterien zeigt, dass dieZufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrenFührungskräften in den Kriterien „Vertrauen/Offenheit“,„Motivation“, „Delegation/Zusammenarbeit“und „Förderung“ein annähernd gleich gutes Niveauerreicht hat.Die Mitarbeiter bewerteten die Führungsleistungihrer Vorgesetzten in Fragen der„Information“ und „Konflikthandhabung“wertebezogen ähnlich aber das Zufriedenheitsniveauist im Vergleich etwasniedriger ausgeprägt.Vorgesetztenfeedback 2012 im LKA M-VLegende zu Tabelle 1 und 2trifft voll trifft trifft trifft eher trifft über- trifftund ganz überwie- eher zu nicht zu wiegend überhauptzu gend zu nicht zu nicht zu6 Punkte 5 Punkte 4 Punkte 3 Punkte 2 Punkte 1 PunktTabelle 1: Skala des Führungsverhaltens – Ergebnisse für das LKA M-V gesamtErgebnisübersicht zum FührungsverhaltenKriterienGesamtbewertungVertrauen/Offenheit 4,52Information 4,36Motivation 4,51Konflikthandhabung 4,27Delegation/Zusammenarbeit 4,51Förderung 4,59Zusammenfassender Eindruck 4,88Tabelle 2: Skala des Behördenklimas – Ergebnisse für das LKA M-V insgesamtErgebnisübersicht zum BehördenklimaKriterien zum BehördenklimaGesamtbewertungMeine Arbeit ist interessant. 5,30Ich bin stolz auf meine Arbeit. 5,20Meine Kollegen erkennen meine Arbeit an. 4,82Mir gefällt meine Arbeit. 5,18Ich kann meine Arbeit ausreichend nach meinen Vorstellungendurchführen. 5,18Die Vielschichtigkeit meiner Aufgaben überfordert mich. 2,19Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Arbeitskollegen. 5,12Ich bin entsprechend meiner Fähigkeiten eingesetzt. 4,93Die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen ist gut. 5,15Wir arbeiten auf klare gemeinsame Ziele hin. 4,62Ich schaffe mein Arbeitspensum. 4,91Ich habe gute Chancen, meine beruflichen Ziele hier im LKAzu verwirklichen. 4,47Bei meiner Arbeit bewege ich mich ständig an meineroberen Belastungsgrenze. 3,14Der Dienstbetrieb ist zu bürokratisch organisiert. 4,16Ich bin mit dem Weiterbildungsangebot des Hauses zufrieden. 3,96Im LKA wird bei der individuellen Förderung kein Unterschiedzwischen Männern und Frauen gemacht. 4,76Die Behörde kümmert sich um die Mitarbeiter. 3,82Ich kann mich mit den gesetzten Zielen identifizieren. 4,52Probleme werden bei uns offen angesprochen. 4,20Wenn ich nochmal zu entscheiden hätte, würde ich wiederim LKA arbeiten. 5,02Es gibt zu viel Konkurrenz und zu wenig Zusammenarbeit. 2,96Ich finde den Arbeitsdruck bei meiner Arbeit zu hoch. 2,76Die Leitung setzt die richtigen Ziele. 4,13Ich erzähle gern, dass ich im LKA arbeite. 4,36Insgesamt finde ich das Betriebsklima im LKA gut. 4,40Dieser Umstand bleibt nach Ansicht allerBeteiligten erörterungsbedürftig. ErsteRückmeldungen aus den Abteilungendeuten darauf hin, dass „direkte Informationendurch die Vorgesetzten häufigergewünscht werden“ und dies durchregelmäßige informative Besprechungenumsetzbar scheint.Es wird außerdem gewünscht, dass derVorgesetzte „zeitnah über die erbrachtenLeistungen seiner Mitarbeiter informiert“.Zudem wird die „frühzeitige Einbindungder Führungskräfte in die Konfliktlösung“als Möglichkeit gesehen, bei Konfliktlagenin den Bereichen rechtzeitigschlichtend zu intervenieren.Ähnlich differenziert sollte der Blick auchauf die Ergebnisse zum Behördenklimagerichtet werden.Siehe Tabelle 2Zwar wurde das Behördenklima in derGesamtbetrachtung positiv bewertet.Doch auch hier verrät der Blick in Detailbzw.Bereichsergebnisse unterschiedlicheZufriedenheitsniveaus der Mitarbeiter.Man kann von sog. Bereichsklimata sprechen,wo im Vergleich die Zufriedenheitüber Kollegenbeziehungen und Arbeitsinhalteunterschiedlich ausgeprägt istsowie die Einstellungen zur Behördesowie die Einschätzungen der Arbeitsbelastungvariieren.Insbesondere zur Arbeitsbelastung gibtes unterschiedliche Aussagen. Die Arbeitsbelastungwurde mit 4 Items gemessen.In der Gesamtbewertung ergibt sichein ausgewogenes Verhältnis der gestelltenAnforderung und der erbrachten Leistung.Die individuellen Bewertungensprechen dafür, dass eine Arbeitsorganisationgewählt wurde, die ausgewogenist. Dies spiegelt sich dementsprechend ineiner ausgeglichenen Bewertung der individuellenBelastung wider.Die Bewertung der Arbeit und der Kollegenbeziehungenwurde positiver vorgenommenals die grundsätzlichen Einstellungenzur Behörde, als der Grad derIdentifikation mit dem LKA und zum Betriebsklimainsgesamt.Alles in allem ist die Diskussion der Ergebnissein den Bereichen notwendig,um hier konkrete Verbesserungsmaßnahmenhinsichtlich Führungskultur undBinnenklima gemeinsam zu entwerfen20 PJ 4-2012PJ 4-201221


Personellesund umzusetzen. Veranstaltungen in denAbteilungen und Dezernaten, in denendie Ergebnisse ausgewertet, besprochenund erste Korrekturmaßnahmen entwickeltwurden, sind von den Mitarbeiternpositiv aufgenommen worden. DieBereitschaft, anhand der Ergebnisse dasPositive oder Negative in konkrete Szenariendes Führungsverhaltens darzustellenund daraus Ansatzpunkte für persönlicheoder kollektive Entwicklungen zu ziehen,ist bei den Mitarbeitern und Führungskräftengleichermaßen positiv ausgeprägt.Die Motivation der Behördenmitarbeiterzur Teilnahme am Vorgesetztenfeedbackist ganz entscheidend mit der Vorstellungbzw. Hoffnung verknüpft, dass sich Führungskräfteauf die Diskussion der Ergebnisseeinlassen, sie gemeinsam mit ihrenMitarbeitern Veränderungen entwerfenund sich insgesamt Ansatzpunkte für eineVerbesserung der Führungs- und Behördenkulturableiten lassen.Für die weitere Projektumsetzung gibt esentscheidende Meilensteine, wie dieaktuell laufende behördeninterne Ergebnisreflektion,die themenzentrierteFortbildung der Führungskräfte in Fragender Konflikthandhabung und die Nachbereitungim Rahmen der Führungskräftetagung.Das Vorgesetztenfeedback wird auch inZukunft weitere Querschnitte zu Führungskulturund Behördenklima bilden.Auch hier ist im Statement der Behördenmitarbeiterzu lesen, dass sich die Evaluationim Turnus von 4–5 Jahren wiederholensollte.Das gezeigte Engagement und erklärteVertrauen bei der Umsetzung der Mitarbeiterbefragungim LKA M-V ist hochanzuerkennen.Besonderer Dank gilt deshalb allen Mitarbeiternfür die Beteiligung und Unterstützungdes Vorgesetztenfeedbacks imLKA M-V.■Neue DienststellenleiterKD Joachim Arlom,Leiter KPI SchwerinFür diejenigen Kolleginnen und Kollegen,die mich bisher nicht kannten, möchte ichmich auf diesem Wege kurz vorstellen.1955 in Hamburg geboren, begann meinedienstliche „Karriere“ 1975 beim Bundesgrenzschutzin Schwarzenbek/SH. Nachverschiedenen Verwendungen innerhalbdes BGS wechselte ich im Jahr 1984 zumBundeskriminalamt. Beim BKA war ichnach Abschluss der Fachhochschulausbildungin der Abteilung Rauschgift als Ermittlungsbeamtertätig.Im November 1991 nahm ich meinenDienst im Rahmen der „Aufbauhilfe“ in derdamaligen KRIMINALPOLIZEIDIREKTION(Vorläufer des LKA MV) im Referat Rauschgiftdes Dezernates 4 in Rampe auf.Nach einem halben Jahr endete meineAbordnung nach <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>und ich kehrte zurück zum BKAnach Wiesbaden. Meine Zeit in MV war jedochnicht vorbei, denn ich strebte meineVersetzung zurück nach Rampe an undwurde auch tatsächlich vom BKA m.W.v.01.01.1993 zum LKA! MV versetzt.Im LKA leitete ich die Referate OrganisierteKriminalität und Rauschgiftkriminalitätbis September 1994 und begannanschließend meine Ausbildung für denhöheren <strong>Polizei</strong>vollzugsdienst in Hamburg(LPS) und Münster-Hiltrup an derdamaligen PFA.Mit Abschluss der Aufstiegsausbildungführte mich meine dienstliche Fügung alsReferent direkt in das InnenministeriumMV / Abteilung 4.Nach vierjähriger Tätigkeit übernahm icham 01.07.2000 die Funktion des Leitersder Führungsgruppe der damaligen PIGadebusch. Dort weilte ich jedoch nur einviertel Jahr, um am 01.09. 2000 die PI Wismarzu übernehmen. Die Zeit als Leiterder PI Wismar war für mich besondersprägend, da ich in dieser Funktion die verschiedenstenArbeitsbereiche des polizeilichenAlltags kennengelernt habe. Nebender Tätigkeit als PI Leiter hatte ich dasgroße Glück in den zurückliegenden Jahrenbei verschiedenen Großeinsätzen derLandespolizei MV, z.B. NUKTRANS, Bush-Besuch, G8-Treffen u.a., in einer Führungsfunktioneingesetzt worden zu sein.Am 02.01.2008 wechselte ich wieder indas LKA MV und wurde Leiter der Abteilung3 (<strong>Polizei</strong>licher Staatsschutz). Einepolizeiliche Facette, die ich bisher nur ausder Ferne kannte. Im Nachhinein war dieTätigkeit im <strong>Polizei</strong>lichen Staatsschutz aufGrund der aktuellen Ereignisse für micheine sehr interessante und bewegendeVerwendung. Insbesondere die Zusammenarbeitim Nordverbund sowie mitden anderen Staatsschutzleitern des Bundesund der Länder ermöglichte mir einenBlick über den Tellerrand <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s hinweg, den ich nicht missenmöchte.Nun habe ich das sog. „i-Tüpfelchen“eines Kriminalbeamten erreicht unddurfte die KPI Schwerin übernehmen.Eine Funktion, die durch die vielfältigenAufgaben der Dienststelle im Bereich derSchwerstkriminalität für mich besondersreizvoll ist.Ich freue mich auf eine konstruktive undkollegiale Zusammenarbeit mit meinenalten und neuen „Bekannten“.Ihr/EuerJoachim ArlomPS: Ich bin verheiratet, habe 3 Söhne undwohne in Ratzeburg.Im Jahr 2012 gab es im <strong>Polizei</strong>präsidium Neubrandenburg,insbesondere in den Leiterfunktionen der PI Anklam und der KPI Anklam,personelle Veränderungen, die im Nachfolgenden kurz vorgestellt werden:Herr PD Gunnar Mächler,Leiter PI Anklam50 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder02.08.1982 Einstellung in den Dienstder Landespolizei Schleswig-Holstein,Beginn Studium Vorbereitungsdienst1985–1991 Revieroberbeamter undErmittlungsbeamterin der PI Bad Oldesloe,zeitweise Leiter der <strong>Polizei</strong>station Reinbek1991–1992 Leiter der <strong>Polizei</strong>station Großhansdorf1992–1993 Versetzung zur Landespolizei M-V,Landespolizeiamt als SB Disziplinarrecht30.12.1993 Versetzung zur PD Güstrow1994–1996 Leiter Außendienst der PI Parchim1996–1997 Versetzung zur PD Schwerin,Leiter Stabsbereich 11997–1999 Ausbildung im höheren Dienstan der PFA Münster1999–2008 PD Anklam, Leiter der PI Greifswald2003–2005 Abordnung Innenministerium M-V,Referent II 430-32006–2007 Abordnung zur PD Rostock,Leitung EA ÖA - BAO Kavala15.06.2008 Umsetzung innerhalb der PD Anklam,Leiter KPI Anklam2011–2012 Leiter der KPI Anklamim <strong>Polizei</strong>präsidium Neubrandenburgseit 01.10.2012 Umsetzung innerhalb des <strong>Polizei</strong>präsidiumsNeubrandenburg, Leiter der PI AnklamFrau PORin Antje Finnern,Leiterin KPI Anklam47 Jahre alt, drei KinderPersonelles01.01.1990 Einstellung in den Dienstder Deutschen Volkspolizei1993–1996 Ausbildung gehobener Dienst an der FHöVuR1996–2002 Verkehrslehrerin und Dienstgruppenleiterinin der PI Güstrow2002–2005 Dozentin für Verkehrsrecht am Bildungsinstitutder <strong>Polizei</strong> M-V2005–2007 Ausbildung im höheren Dienstan der Deutschen Hochschule der <strong>Polizei</strong>in Münster-Hiltrup2007–2009 Leiterin des <strong>Polizei</strong>reviers in Stralsund2009–2011 Leiterin der <strong>Polizei</strong>inspektion Stralsund2011–2012 Leiterin des Kriminalkommissariatsin Stralsundseit 01.10.2012 Leiterin der KPI in AnklamTauschgesucheKKin Nora Wendland,24 Jahre alt, tätig bei der KriminalpolizeiaußenstelleNorderstedt, Ermittlungstätigkeit,möchte zum nächstmöglichenZeitpunkt zur Lapo MV (bevorzugt Bereichdes Präsidiums Rostock) wechseln.Tel. dienstl.: 040-52806-127E-Mail: nora.wendland@polizei.landsh.deSuche einen Tauschpartner/ -in,der von <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> nachNiedersachsen wechseln möchte. Ringtauschwäre selbstverständlich auch möglich.Mein Dienstgrad: geh. Dienst A9,Altersstufe 5. Tauschregion in ganz Niedersachsenmöglich. Derzeit versehe ichmeinen Dienst in der PD Lüneburg.Tel. privat: 0178 / 4152447dienstlich: 04131 / 291211 ■22 PJ 4-2012PJ 4-201223


PräventionPräventionMediale Aufklärungsarbeit –Präventionsansatz mit vielversprechendenErfolgsaussichtenLKA M-V, Dezernat 61Zum Schuljahresbeginn startete in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>ein neues Jugend-Medienprojekt. Unter dem Motto „MedienscoutsMV“sollen Jugendliche ihren MitschülernVorteile und Tücken der Medienweltvermitteln, damit diese den verantwortungsbewusstenund sicherenUmgang mit den Medien erlernen odervertiefen.Auftaktveranstaltungstartete im November• Was kann man in sozialen Netzwerkenbedenkenlos machen und was bessernicht?• Sehen wirklich nur Freunde diepersönlichen Daten und Fotos aufFacebook, schülerVZ und Co.?• Urheberrecht im Netz?• Wie kann ich mich gegen Cybermobbingwehren?tionen und Kommunikation im Netz, dieVermittlung rechtlichen Grundwissenssowie allgemeine Web-Themen Inhalt derWissensvermittlung. Künftig werden dieersten Medienscouts an ihren Schulen inGraal Müritz, Schwerin, Cambs, Greifswald,Neukloster und Neuburg ihr erlerntesWissen an ihre Mitschülerinnen undMitschüler weitergeben.„Gleichaltrige Jugendliche sind die bestenVermittler von Wissen“, so die Koordinatorendes gemeinsamen Projektes,denn sie sprechen nicht nur dieselbeSprache, – auch das natürlich vorhandeneVertrauensverhältnis ist ein wichtigerAspekt präventiver Arbeit. Kinder undJugendliche verstehen digitale Medienund soziale Netzwerke als selbstverständlichenTeil ihrer Alltagswelt, nutzen dievielfältigen Angebote und Möglichkeitenjedoch oftmals sehr sorglos und ohneKenntnis rechtlicher Hintergründe. Hierwird zielgruppengerecht angesetzt undverständlich aufgeklärt. Nur wer die Wirkungsweiseder digitalen Medien versteht,kann sie zum einen auch vermittelnund sich zum anderen im Ergebnis selbstbewusstund sicher im Internet bewegen.Der virtuelle Raum der digitalen Medienbirgt sehr reale Gefahren, über die es verständlichaufzuklären gilt. In diesem Bewusstseinwerden in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> künftig verstärkt auch Schülerselbst ihre Mitschüler aufklären undbei der individuellen Mediennutzung unterstützen.Besonderes Augenmerk legen die Initiatorenauf die pädagogische Begleitung imAnschluss der Ausbildung. Hier stehenfeste, fachlich kompetente Ansprechpartnerzur Verfügung.„110 – Hier spricht die <strong>Polizei</strong>!“Sondereinsatzfür Rostocker PolizistenUta Resagk und Dörte Lembke, PI Rostock450 junge Studenten der Kinder-Uni Rostockkonnten am 26.09.2012 die Ankunftder <strong>Polizei</strong> im Audimax in Rostock kaumerwarten. Die erste Vorlesung des neuenSemesters stand unter dem Motto „110 –Hier spricht die <strong>Polizei</strong>!“Sehr gut gefüllter Hörsaalwählen? Warum gibt es unterschiedlicheSchulterstücken und weshalb trägt einKriminalist keine Uniform?Das alles waren Fragen, die zusammenmit den Kindern beantwortet wurden.Fotos: Universität RostockKriminalfall bereit. Zunächst wurden dieKinder Augenzeugen eines überzeugendecht nachgestellten Handtaschenraubes.Ein maskierter Mann (PHM Jörg Neumann)schlich in den Hörsaal und stürztesich blitzartig auf eine Zuhörerin (DörteLembke), um ihr die Handtasche zu entreißenund anschließend durch den Seiteneingangzu flüchten. Voller Spannungbeobachteten 450 Augenpaare jedes Detail,insbesondere die Tatsache, dass dermaskierte Räuber im Handgemenge mitder Geschädigten seine Maske am Tatortzurückließ.Das <strong>Polizei</strong>moderatorenteam hatte keineSchwierigkeiten, eine exakte Personenbeschreibungvon den vielen kleinen Zeugenzu erhalten.Dass ein Fährtensuchhund den „bestenRiecher“ hat, war den Kindern sofort klar.Per Funkspruch wurde „Blade vom AdlershoferWald“ an den Tatort gerufen undnahm unter Führung von POMin DoreenWitt seine Arbeit auf. Nun ging alles ganzschnell. Gebannt verfolgten die Nachwuchskriminalistenper Videokamera, wieder Tatverdächtige vorläufig festgenommenwurde. Großer Applaus für „Blade“schallte durch das Auditorium.Im Anschluss erfuhren die kleinen Studenten,dass die Arbeit der <strong>Polizei</strong> damitnoch nicht beendet ist. Ein vorab produzierterKurzfilm zeigte die nun folgendenWorkshopFragen, auf die es ganz sicher bei der Medienscout-AusbildungAntworten gebenwird. Denn unter Beteiligung eines Expertenteamsist ein Konzept für die Ausbildungerarbeitet worden, welcheserstmalig in diesem Schuljahr JugendlichenMedienkompetenz vermittelt undsie gleichzeitig zu ehrenamtlichen„Scouts“ ausbildet. Und wer könnte dasbesser als Jugendliche, die selbst schonErfahrungen im Web gesammelt haben?Die Auftaktveranstaltung startete erfolgreichin der Jugendherberge und BildungsstätteGüstrow-Schabernack amersten Novemberwochenende. Knapp 20Jugendliche aus ganz <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>wurden für die Medienwelt fitgemacht. Experten gaben ihr Wissen undihre Erfahrungen an die Schüler der Klassen8 bis 10 weiter. Dabei waren Informa-Fotos: LKA M-VMehr Informationen undAnmeldungen unter:www.wir-in-mv.demedienscouts-mv.deGeschafft■Fährtensuchhund „Blade“ war der Held auf vier BeinenDie Sieben- bis Zwölährigen stauntennicht schlecht, als der Leiter der PI Rostock,POR Michael Ebert, mit Blaulicht undMartinshorn vorfuhr.Gemeinsam mit PHKin Yvonne Hanske erklärteer den Kindern sehr anschaulich,wie die <strong>Polizei</strong> in Rostock strukturiert istund welche Aufgaben sie täglich zu bewältigenhat. Wann darf man den NotrufDie vorgeführten Ausrüstungsgegenstände,wie z.B. Dienstwaffe, Schlagstock,Pfefferspray und Handschellen hinterließenbei allen Sieben- bis Zwölährigenbleibende Eindrücke.Doch damit nicht genug! Nachdem dieNachwuchsstudenten bereits eine ganzeMenge über die <strong>Polizei</strong>arbeit erfahrenhatten, waren sie für ihren ersten „echten“Gebannte Aufmerksamkeit der kleinen KriminalistenTätigkeiten der echten Kriminalisten sehrauthentisch. So konnten die Kinder verfolgen,wie der Tatverdächtige vernommenund erkennungsdienstlich behandeltwurde.Nachdem dieser Fall durch alle gemeinsamgelöst worden war, endete für dieStudenten der Kinder-Uni und die Polizistenein spannender Nachmittag! ■24 PJ 4-2012PJ 4-201225


Darüber schmunzelt die <strong>Polizei</strong>Für Sie gelesenfeliz navidadmerry christmasjoyeux noel * god julbuon nataleprettige kerstdagenDie Redaktionwünscht allenLeserinnenund Lesernein frohesWeihnachtsfestund eingesundesneues Jahr.So geschehen in Boltenhagen:Neues Einsatzmittel? Barhocker für PolizistenGeschwindigkeitskontrollen können ganz schön anstrengend sein,scheinbar vor allem für Polizisten. Sie stellten sich deshalb zwei Klappstühlemit hoher Sitzgelegenheit parat, um ihren Job relativ entspanntausüben zu können. Und so saßen sie nun im Ostseebad Boltenhagenam Straßenrand auf ihren Barhocker ähnlichen Stühlen und warteten,bis mutmaßliche Raser am Horizont auftauchten. Sicherlich werden siemit ihren Kontrollen erfolgreich gewesen sein. Die Frage ist aber, machtdas Boltenhagener Modell Schule und gehören „Barhocker“ künftig zurStandardausrüstung der <strong>Polizei</strong> in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>?Manchmal fehlen die Worte – d.R.Täter sagt „bitte“Der Grundsachverhalt ist überhaupt nicht als komisch zu bezeichnen,dennoch gab es auch bei einer Räuberischen Erpressung in Stavenhagenseltsame Begebenheiten. Am Abend des 05.10.2012 betrat einetwa 45-jähriger Mann einen Markt, als die drei angestellten Damen diesengerade verlassen wollten. Unter Vorhalt eines pistolenähnlichenGegenstandes forderte er: „Überfall, Geld her!“ Er hatte jedoch nicht mitder Resolutheit der mecklenburgischen Damen gerechnet, welche ihnbarsch aufforderten zu gehen, da kein Geld mehr da sei. Der Tatverdächtigesagte jetzt: „Gebt mir das Geld, bitte!“. Trotzdem möchte manihm keine gute Kinderstube unterstellen. Eine 49-jährige Angestelltetäuschte nun einen Ohnmachtsanfall vor und sackte in sich zusammen.Ihre Kollegin sagte dem Beschuldigten: „Ich muss jetzt einen Arzt rufen.Verschwinde!“. Das tat er dann auch …An einem kalten Wintertag in einer großen Stadt:Ein Mann schaut aus dem Fenster und sieht einen Polizisten, der bis zuden Schultern im Schnee steht.Mann: „Ist Ihnen nicht kalt?“Polizist: „Mir nicht, aber mein Pferd zittert etwas ...“Herr Meier ist mit seinem Auto mal wieder viel zu schnell gefahren.Natürlich ist er dabei auch noch erwischt worden. Als Folge bekommt erein Bußgeld aufgebrummt. Der Polizist reicht ihm die Quittung.„Was soll ich damit?“, fragt Herr Meier unwirsch.„Aufheben“, sagt der Polizist, „wenn Sie zwölf gesammelt haben,bekommen Sie ein Fahrrad ...“Bricht ein Einbrecher nachts in ein Pfarrhaus ein und hört eineStimme aus der Ecke:„Ich seh dich und Jesus sieht dich auch.“ – Der Einbrecher leuchtet einpaar Ecken ab, sieht aber nichts. Geht er weiter: „Ich seh dich und Jesussieht dich auch.“ – Er leuchtet in die nächste Ecke, dort sitzt ein Papageiauf einer Stange: „Ich seh dich und Jesus sieht dich auch.“Fragt der Einbrecher den Papagei: „Wie heißt du denn?“Papagei: „Matthäus.“Einbrecher: „Das ist ja ein komischer Name für einen Papageien.“Papagei: „Ja, und Jesus für'n Rottweiler auch.“Fährt ein Vampir auf dem Tandemund wird von einem Polizisten angehalten.Der fragt: „Haben Sie was getrunken?“Vampir: „Nur zwei kleine Radler.“Dr. Holger NimtzStrafprozessrechtfür <strong>Polizei</strong>beamteGang des StrafverfahrensEingriffsbefugnisse1. Auflage 2012, 288 Seiten,Format 16,5 x 24 cm, Broschur24,90 EUROISBN 978-3-8011-0682-9Verlag Deutsche <strong>Polizei</strong>literaturGmbH BuchvertriebForststraße 3a, 40721 Hilden,Telefon (0211) 7104-212Telefax (0211) 270E-Mail: vdp.buchvertrieb@vdpolizei.deHomepage: www.vdpolizei.deDas Strafprozessrecht unterliegt einemständigen Anpassungsprozess. Der Einsatzneuer Technologien bei der Straftatenbegehungsowie bei den Ermittlungen,der europäische Integrationsprozessund die Stärkung der Opfer- und Verteidigerrechtestellen strafprozessrechtlicheine besondere Herausforderung dar. Sowohlin der polizeilichen Ausbildung wieauch in der polizeilichen Praxis gilt es, mitdieser Entwicklung Schritt zu halten, ohnedie Übersicht über die komplexe Materiezu verlieren. Eine wertvolle Hilfe hat hierDr. Holger Nimtz mit seiner kompaktenund praxisnahen Darstellung „Strafprozessrechtfür <strong>Polizei</strong>beamte“ vorgelegt.Durch seine Tätigkeiten als Staatsanwaltund Kriminalbeamter ist er mit allen Facettender Thematik vertraut. Der Leserprofitiert zudem von den Kenntnisse undErfahrungen des Autors als Hochschuldozent,die sich hier erkennbar in demgeschickten Aufbau des Buches und derDidaktik und Methodik niederschlagen.Eingeleitet wird das Buch mit einer allgemeinenEinführung, um sich anschließendin gebotener Kürze mit dem Gangdes Strafverfahrens auseinanderzusetzen.In einem erweiterten Überblick werden inchronologischer Reihenfolge die wesentlichenVerfahrensstadien erläutert. Abschließenderfolgt die Darstellung der Eingriffsbefugnisseim Ermittlungsverfahren.Den Erläuterungen der Befugnisse sindschematische Darstellungen nebst Definitionenvorangestellt. Dies gewährleisteteinen schnellen Überblick und gibtOrientierung für die juristische Prüfungstrafprozessualer Maßnahmen. Die zahlreichenVertiefungshinweise erleichternzudem das Selbststudium und sind Hilfenfür Seminar-, Projekt- und Thesisarbeitendes Studierenden wie auch für die täglicheArbeit des interessierten <strong>Polizei</strong>praktikers.Der Autor:Holger Nimtz ist derzeit Dozent für Straf-/Strafprozessrecht und Eingriffsrecht imFachbereich <strong>Polizei</strong> an der Fachhochschulefür öffentliche Verwaltung NRW,dort zuständiger Landesfachkoordinatorfür Strafrecht. Landeskoordinator für dieGrundlagenmodule, Referententätigkeitbeim Landesamt für Ausbildung, Fortbildungund Personalangelegenheiten der<strong>Polizei</strong> NRW. Er ist Prüfer in der staatlichenPflichtfachprüfung beim Justizprüfungsamtam Oberlandesgericht Köln. ■Dr. Reinhard Haselow undDr. Jens WalkowiakPrüfungswissen Psychologie1. Auflage 2012, 368 SeitenFormat 16,5 x 24 cm, Broschur24,90 EUROISBN 978-3-8011-0680-5ISBN 978-3-8011-0675-1Verlag Deutsche <strong>Polizei</strong>literaturGmbH BuchvertriebForststraße 3a, 40721 Hilden,Telefon (0211) 7104-212Telefax (0211) 270E-Mail: vdp.buchvertrieb@vdpolizei.deHomepage: www.vdpolizei.de<strong>Polizei</strong>liches Handeln schließt grundsätzlichdie Auseinandersetzung mit Konfliktenin den unterschiedlichsten Formenmit ein. Vielfältige Lösungsmöglichkeitensind je nach Konfliktart denkbar. In denallermeisten Fällen wird es erforderlichsein, neben den rechtlichen und taktischenauch psychologische oder auchsoziale Aspekte zu berücksichtigen bzw.Erkenntnisse aus diesen Disziplinen zunutzen.Dieses Buch bietet, unter Berücksichtigungpolizeilicher Zusammenhänge, eineEinführung in alle wichtigen Bereiche derPsychologie. Die Autoren erklären die wissenschaftlichenFachbegriffe, stellen diesozialwissenschaftlichen Theorien verständlichdar und erläutern diese jeweilsin polizeipraktischen Fällen bzw. Zusammenhängen.Es ist vom Aufbau her in derFrage- und Antwortform gehalten undgleicht damit mehr einem speziellenNachschlagewerk als einem klassischenLehrbuch. Ausgehend vom Bachelor-Studienverlauf „<strong>Polizei</strong>vollzugsdienst“ inNRW bietet es so eine gute Möglichkeitfür die gezielte Vorbereitung auf die psychologischenInhalte, die in der Lehre vermitteltwie auch in unterschiedlichenLeistungsnachweisen geprüft werden. Einausführliches Literaturverzeichnis ermöglichtweiterreichende Studien, etwa fürSeminar- oder Thesis-Arbeiten.Die Autoren:Dr. Reinhard Haselow, Erster <strong>Polizei</strong>hauptkommissara. D. lehrte seit 1989 als Dozentu.a. Psychologie, Kriminologie undSoziologie an der FHöV NRW. Dort weiterhinals Lehrbeauftragter, Koordinator undpsychosozialer Ansprechpartner tätig.Erstgutachter im Master-Studiengang„Kriminologie und <strong>Polizei</strong>wissenschaft“ ander Universität Bochum.Dr. Jens Walkowiak, studierte Psychologieund Pädagogik. Er ist seit 1992 als Dozentund Trainer für die <strong>Polizei</strong> tätig. Als selbstständigerPersonalentwickler liegt einerseiner Schwerpunkte im Bereich des Kommunikationstrainings.■26 PJ 4-2012PJ 4-201227

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