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Polizei-Journal - Polizei Mecklenburg-Vorpommern

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KriminalitätSportEine kriminalgeographischeAnalyse der Insel UsedomPHK Michael Schuldt, LKA M-VDie Sicherheitslage auf der Insel Usedomist in den vergangenen Jahren intensivdiskutiert worden. Dabei ging es nebender Betrachtung der objektiven Kriminalitätslagestets auch um das subjektiveSicherheitsempfinden bzw. die Kriminalitätsfurchtin der Bevölkerung und bei Touristen.Die Grenzöffnung im Jahr 2007 führte zueinem wachsenden Austausch zwischenden Einwohnern beider Länder undbrachte die Entwicklung eines neuen gemeinsamenWirtschaftsraumes mit sich.Doch hinzu kam auch eine wahrgenommenezunehmende Kriminalitätsbelastungauf der Insel Usedom. In dermedialen Öffentlichkeit wird diese Zunahmean Kriminalität häufig mit polnischenStraftätern in Verbindung gebracht.Eine solche Verknüpfung wirft Fragen auf,zumal sie verschiedene Interessengruppenanspricht, die dies für politischeZwecke auszunutzen versuchen.Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob diesubjektiven Einschätzungen auch der tatsächlichenKriminalitätsentwicklung seitdem Jahr 2007 entsprechen. Vor diesemHintergrund haben sich der Präventionsratder Gemeinde Heringsdorf, der Landesratfür Kriminalitätsvorbeugung, derLehrstuhl für Sozialpsychologie der UniversitätGreifswald und das Landeskriminalamtals Initiator auf die Erstellung einerumfassenden Studie verständigt.Studierende der Universität Greifswaldführten dazu unter Anleitung von Prof. Dr.Manfred Bornewasser eine Bevölkerungsumfrageauf der Insel Usedom zurKriminalitätsfurcht bei Einwohnern undTouristen durch. Das Landeskriminalamtstellte die objektiven Daten aus der <strong>Polizei</strong>lichenKriminalstatistik und demElektronischen Vorgangsassistenten der<strong>Polizei</strong> zur Verfügung, stellte kriminalgeografischeWerkzeuge für eine anschaulicheErgebnispräsentation und war verantwortlichfür Expertenbefragungen aufdeutscher wie auch auf polnischer Seite.Nach mehrmonatiger gemeinsamer Projektarbeitsind die Analyseergebnisse am30. Januar 2013 im Haus des Gastes inBansin öffentlich vorgestellt worden. Präsentationund Erörterung der Ergebnisseübernahmen der Vorsitzende des Präventionsratesder Gemeinde Heringsdorf,Herr Spalink, Herr Prof. Dr. Bornewasserund Studierende der Universität Greifswald,gemeinsam mit dem Präsidentendes <strong>Polizei</strong>präsidiums Neubrandenburg,Herrn Abramowski, dem Direktor des Landeskriminalamtes,Herrn Mager, dem fürPrävention und Kriminalitätsanalyse zuständigenAbteilungsleiter im Landeskriminalamt,Herrn Balschmiter sowieHerrn Montag, dem für die Kriminalitätsauswertungverantwortlichen Dezernatsleiter.Aus dem Ergebnis dieser umfangreichenAnalyse lässt sich folgende Kernaussageableiten:Die Bevölkerung der Insel Usedom lebtsicher, sowohl die Einwohner als auch ihreGäste. Diese Einschätzung hält insbesondereauch dem Vergleich mit ähnlichenRegionen Deutschlands stand. Zwar bringtder Tourismus eine besondere Tatgelegenheitsstrukturmit sich, die in ausgewähltenDeliktfeldern zu erhöhten Fallzahlenführt. Dies hat jedoch keine signifikantenAuswirkungen auf die vorangehendgenannte Bewertung zur Sicherheitslageauf der Insel. Damit war das Zielder Studie jedoch noch nicht erreicht.Über die bloße Darstellung von Befundenhinausgehend werden im Anschluss andie Veröffentlichung der Ergebnisse Präventionskonzepteentwickelt. Dies geschiehtin Verantwortung der vor Ort handelndenPartner. Dementsprechend erörterninteressierte Bürgerinnen und Bürger,Geschäftsinhaber sowie Vertreter vonKommunen und <strong>Polizei</strong> gemeinsam ausder Studie abzuleitende Möglichkeitengeeigneter und zielgerichteter Maßnahmender Kriminalprävention. So konntebeispielsweise im vergangenen Jahr mitder personellen Verstärkung seitens der<strong>Polizei</strong> bereits ein deutlicher Beitrag zurEntspannung der Situation geleistet werden.Die vollständigen Projektunterlagen sindauf der Seite des Präventionsrates der GemeindeHeringsdorf einsehbar.(www.gemeinde-ostseebad-heringsdorf.de/ris/instanz_1/index.htm)kriminalgeographische Analyseder „Hotspots“ in Heringsdorf, 2011 ■„Gegen Gewalt, Extremismusund Diskriminierung“Landesfußballverband engagiert sich gemeinsammit der <strong>Polizei</strong> in der PräventionsarbeitBastian Dankert,Geschäftsführer des Landesfußballverbandes M-VDer Landesfußballverband <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> (LFV M-V) ist mit 52.001Mitgliedern in ca. 500 organisierten Vereinender größte Sportfachverband in unseremBundesland. Hinzu kommt, dasswir jährlich den höchsten Mitgliederzuwachstrotz des demografischen Wandelsverzeichnen können und dabei gleichzeitigals stärkster Bildungsträger im Sportfungieren. Zu unserem Aufgabenprofilgehören u. a. die Organisation des Spielbetriebes,die Festlegung der Wettkampfregeln,die Gewinnung von Trainern undSchiedsrichtern, die Förderung des Ehrenamts,die strikte Durchsetzung desDopingverbots, aber auch die Wahrnehmungunserer sozialen und gesellschaftspolitischenVerantwortung.LFV-Projekt gegen GewaltIm größten Fachverband, in dem nichtminder als 25.000 Fußballspiele im Jahrdurchgeführt werden, treten wir jedwederrassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichenGesinnung entgegen. Dabeimüssen Themen, wie Integration, Homophobieund Prävention in den Blickpunktder Öffentlichkeit gebracht werden.Das Thema der Prävention hat das Innenministeriumdes Landes, den Landesratfür Kriminalitätsvorbeugung und denLandesfußballverband in den vergangenenfünf Jahren eng zusammenrückenlassen. Die Momente des gegenseitigen„Fingerzeigs“ waren mit der gemeinsamerstellten Broschüre „Gegen Gewalt undRassismus im Amateurfußball“, in der100 Hinweise und Empfehlungen für diePräventionsarbeit in den Vereinen, Verbändenoder Kommunen aufgeführt wordensind, vorbei.Mit der Durchführung von Regionalkonferenzenan dezentralen Orten des Landesist den Vereinen erstmals Unterstützungvon Kommune, <strong>Polizei</strong> und weiterenInstitutionen zugesichert worden.Der Prozess vom „Gegeneinander“ zueinem „Miteinander“ ist damit eingeläutetworden.Auch der Vorstand des Verbandes hat sichder damaligen Lage angenommen undim Zuge der Verbandsstrukturreform, ausFotos: LFV M-V14 Kreisverbänden wurden 2009 sechsKreisfachverbände, einen so genanntenSicherheitsbeauftragten installiert.Die Personalie Olaf Kühl erwies sich in dieserPosition fortan als absoluter Glücksgriff.Im Zuge seiner Arbeit wurden inRekordzeit Stadionsicherheits-, Stadionverbotsrichtlinienund die Erklärung fürlandesweite Stadionverbote verabschiedet.Zudem ist Olaf Kühl im Jahr 2010 inden Vorstand des LFV M-V berufen wordenund gründete nur wenige Monatespäter die „Arbeitsgruppe Sicherheit“.Diese führte fortan Spielbeobachtungen,Ordnerschulungen, VereinsschulungenSebastianDankertund aktives Mentoring bei Großveranstaltungender Vereine durch. Mit dem vonihm eingeführten Online-Meldesystem, indem Vorfälle und Geschehnisse vor, währendund nach den Fußballbegegnungendurch Vereine und Schiedsrichter gemeldetworden sind, hat der LFV M-V die Dunkelziffervon Spielabbrüchen, Pyrotechnikund anderweitigen Störungen erkennenund schnell reduzieren können. Absprachenmit der <strong>Polizei</strong> vor den Wochenendspielenwaren dabei nützlich und hilfreich.Die Schnittstelle Olaf Kühls zum Innenministerium,zur Bundespolizei und zuden unterschiedlichen <strong>Polizei</strong>inspektionendes Landes waren für den LFV M-Vmehr als gewinnbringend und habenviele zuvor verschlossene Türen geöffnet.Der Verband wird bestrebt sein, dieseneingeschlagenen Weg auch zukünftig mitaller Akribie fortzusetzen.Dass die Präventionsarbeit des Verbandesbereits Früchte trägt, soll in den folgendenZeilen dargelegt werden. Zuvor mussjedoch Dank gesagt werden. Ohne dieUnterstützung des Innenministeriumsund des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung•wären die Projekte:„Für Toleranz – Gegen Gewalt•im Fußball“ (2010)„Gegen Gewalt und Rassismus•im Amateurfußball“ (2012)„Gegen Gewalt, Extremismus undDiskriminierung im Fußball (2013)nicht durchführbar gewesen. Hier gilt denMitarbeitern des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugungmein herzlicher Dankfür die reibungslose Zusammenarbeitund Unterstützung.Im Ergebnis der Projekte kann resümiertwerden, dass die Anzahl der Spielabbrücheund Spielunterbrechungen zurück-22 PJ 1-2013PJ 1-201323

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