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VORGESTELLT
Balu – Kommissar mit Biss
Thomas Volgmann, Schweriner Volkszeitung
Er ist drei Jahre alt und schon der Schrecken
der Grevesmühlener Unterwelt.
Diensthund Balu brachte nicht nur einen
brutalen Ganoven zur Strecke. Er schützte
auch seinen Hundeführer vor einem gefährlichen
Angriff.
Die Beamten im Grevesmühlener Polizeirevier
haben einen neuen Helden. Selbst Leiter
Hermann Borgward spart nicht mit Lob:
„Der Hund hat gezeigt, dass er sein Futter
wert ist.”Vor allem Diensthundeführer Matthias
Meerkatz ist stolz auf seinen vierbeinigen
Begleiter. „Ohne Balu hätten wir den Tatverdächtigen
niemals gestellt”, sagt der 38-
Jährige. Er verschweigt auch nicht, dass sein
Hund ihn selbst vor einem gefährlichen Angriff
geschützt hat. Balu ist ein Malinois, ein
belgischer Schäferhund, und seit September
2006 im Grevesmühlener Polizeirevier im
Dienst.
Die Nacht zum vergangenen Sonnabend,
kurz nach null Uhr. Matthias Meerkatz fuhr
mit seinem Hund Balu und einem Kollegen
Streife.Über Funk kam die Meldung, dass ein
Unbekannter mit einem gestohlenen Radlader
auf der Straße nach Damshagen unterwegs
sei.Im Streifenwagen und mit Blaulicht
rasten die Beamten zum Ort des Geschehens.Inzwischen
hatte der Ganove in Dams-
Spezialanhänger für
die Gefahrguttruppen
Karsten Neumeister, LPBK MV
Die über viele Jahre bewährte Arbeitsgruppe
„Ausstattung und Beschaffung”in der Abt.
3 des LPBK konzipierte einen neuen Anhänger
mit Spezialausstattung zur Dekontamination
von Fahrzeugen und Gerät, der den
Einsatzwert der Gefahrgutgruppen im Kata-
hagen mit dem Radlader einen Zigarettenautomaten
aus der Verankerung
gerissen und wollte mit dem
Fahrzeug fliehen. Dabei hielt er auf einen
zweiten Streifenwagen zu, der sich
ihm in den Weg gestellt hatte. Die Besatzung
konnte den Wagen im letzten
Moment aus der Gefahr fahren.Am Steuer
des Radladers erkannten die Beamten
einen 26-jährigen, mehrfach vorbestraften
Grevesmühlener. Der
Flüchtende steuerte auf einen Feldweg
zu, stieg aus und verschwand in der Dunkelheit.
Balu nahm die Fährte auf und führte die Beamten
an das Gleisbett einer stillgelegten
Kleinbahn. Dort lag der Mann, eng auf den
Boden gepresst. „Ich wollten ihn festnehmen,
doch er stand auf und rannte auf mich
zu”, berichtet Polizeibeamter Meerkatz. Der
Hund ging dazwischen, sprang den etwa 90
Kilogramm schweren Angreifer an und riss
ihn um.„Genau das wird Polizeihunden bei
der Ausbildung beigebracht, Balu hat hervorragend
reagiert”, sagt der Hundeführer.
Doch statt zu kapitulieren, ging der Grevesmühlener,
der unter beträchtlichem Alkoholeinfluss
stand, erneut auf den Polizeibeamten
los.Wieder griff Balu beherzt ein und
strophenschutzwesentlich erhöht und
damit eine Lücke des
Aufgabenfeldes schließt.
Durch technische Lösungen ist es gelungen,
die umfangreiche Ausstattung griffbereit auf
einem Anhänger, der überregional in kurzer
Zeit zum Einsatz gebracht werden kann, zu
verlasten.Insbesondere bei Gefahrgutunfällen
und bei der Bekämpfung von Tierseuchen
soll diese Technik zur Dekontamination
und Desinfektion von Fahrzeugen und Geräten
genutzt werden.
Der Anhänger mit einem Gesamtgewicht
von 5000 kg lässt Freiräume für eine zusätzliche
Beladung der Gefahrgutgruppen.
Die Landkreise Mecklenburg-Strelitz und
Nordvorpommern konnten die Prototypen
in Empfang nehmen und erproben zunächst
in den kommenden Monaten die Einsatzfä-
PHM Meerkatz kann sich
jederzeit auf seinen
treuen Gefährten
Balu verlassen
Foto: Volgmann
verteidigte seinen Herrn. Daraufhin nahm
der Verdächtige den Hund in den Schwitzkasten
und würgte ihn. Das Tier konnte sich
jedoch selbst befreien. Bei den Rangeleien
erlitt der 26-Jährige mehrere Bisswunden.
Der Mann wurde festgenommen.„Wir werfen
ihm schweren Diebstahl, Verkehrsgefährdung,
Sachbeschädigung, Widerstand
gegen Vollzugsbeamte und Fahren unter Alkohol
vor”, zählt Revierleiter Borgward auf.
Balu hat für seinen tapferen Einsatz als Belohnung
ein Lob bekommen. Besondere Leckereien
gab es nicht. „Er ist eben ein Diensthund”,
sagt sein Herrchen,„er tat nur seine
Pflicht”.
higkeit dieser Spezialtechnik. Allen unteren
Katastrophenschutzbehörden soll mittelfristig
gleiche Einsatztechnik durch das Land
zur Verfügung gestellt werden.
Fotos: LPBK MV
PJ 1/2008