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8 - <strong>2018</strong><br />
Schleppertests . Praxistests . Fahrberichte . Tuning . Gebraucht . Praktiker-Urteile .<br />
Praxistipps . Veredlungstechnik . Energie . Elektronik . Management . Hobby<br />
8 - <strong>2018</strong><br />
www.<strong>profi</strong>.de<br />
PLUS<br />
e-Magazin<br />
9312<br />
MAGAZIN FÜR PROFESSIONELLE AGRARTECHNIK<br />
Schleppertest:<br />
Valtra T 254<br />
Versu<br />
Seite 10<br />
Praktisch<br />
Gebraucht<br />
Praxistest<br />
Lemken-Pflüge aus<br />
zweiter Hand Seite 50<br />
Akku-Freischneider<br />
im Vergleich Seite 26<br />
Liebe Leser...<br />
…diese Leseprobe beinhaltet einen Auszug<br />
aus der Profi-Ausgabe 8-<strong>2018</strong>.<br />
Defekte Planen<br />
ausbessern Seite 54<br />
Weitere Informationen im Innenteil!
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(c) Markus Walter<br />
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e-Magazin<br />
Liebe Leser<br />
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und Tablet (Android und iOS)<br />
auch als e-Magazin.<br />
Mehr dazu: <strong>profi</strong>.de/emagazin<br />
So hatte sich der Leser von<br />
<strong>profi</strong> den gemeinsamen<br />
Einsatz des neuen geleasten<br />
Mähdreschers nun nicht<br />
vorgestellt. Die Idee, zwei Fahrer zu<br />
schulen, die Maschine eine Nummer<br />
größer zu wählen und dann auf<br />
beiden Betrieben einzusetzen, war<br />
ja noch gut, aber: „Der Kollege hockt<br />
den ganzen Tag in der Kabine und<br />
fährt, und ich darf die Maschine<br />
abends reinigen und abschmieren!<br />
Was kann ich tun?“<br />
Tja, da hilft selbst die moderne<br />
Technik nicht. Sie schadet sogar<br />
gewissermaßen, weil das Arbeiten in<br />
der voll klimatisierten Kabine mit<br />
GPS-Lenkautomatik zu viel Spaß<br />
macht. Wenn zartfühlende und<br />
deutlichere Hinweise nicht fruchten,<br />
hilft nur eines:<br />
Nach der Gerstenernte und vor dem<br />
Weizen eine Manöverkritik aller<br />
Beteiligten einberufen und klare<br />
Absprachen für den weiteren<br />
Einsatz treffen — inklusive eines<br />
regelmäßigen Fahrerwechsels.<br />
Denn einen Streit vom Zaun zu<br />
brechen oder gar das Risiko einer<br />
Massenschlägerei auf dem Feld<br />
einzugehen, ist genauso wenig<br />
zielführend wie das Sammeln von<br />
Frust ohne ein Ventil. Wir haben<br />
auch noch nichts vom Erfolg unseres<br />
Rates gehört, drücken uns und den<br />
beiden Kontrahenten aber fest die<br />
Daumen!<br />
Deutlich schneller und konkreter<br />
helfen konnten wir dafür der<br />
Polizei: Sie wandte sich an <strong>profi</strong> mit<br />
einer Anfrage zum Thema „Zulassungsfreiheit<br />
und Höchstgeschwindigkeit<br />
bei landwirtschaftlichen<br />
Anhängern“. Und erhielt die<br />
gewünschte sachkundige<br />
Antwort. Dass sich der Kommissar<br />
anschließend per Mail bei uns<br />
bedankte, hat uns gefreut.<br />
Bevor Sie Befürchtungen haben, wir<br />
könnten Tipps zur Polizei-Jagd auf<br />
Bauern gegeben haben: Erstens tun<br />
wir das nicht, zweitens tut die<br />
Polizei das im Allgemeinen auch<br />
nicht, und drittens nützt doch alles<br />
nichts: Die Fahrzeuge und Papiere<br />
müssen heutzutage in Ordnung sein.<br />
Alles Andere wäre leichtsinnig und<br />
gefährlich!<br />
Und wo wir gerade dabei sind:<br />
Welche Regeln für die Maut auf<br />
Bundesstraßen für Sie wichtig sind,<br />
erfahren Sie auf Seite 92.<br />
Wir wünschen Ihnen einen August<br />
ohne Maut und ohne Feuer!<br />
Ihre Redaktion <strong>profi</strong><br />
Stand: 5. Juli <strong>2018</strong><br />
Monatszahl<br />
0 1 1 9 2 5 6<br />
Anzahl der Follower auf dem<br />
Instagram-Kanal von <strong>profi</strong><br />
Monatsfrage<br />
Welches Mähdrescher-System<br />
drischt auf Ihren Flächen?<br />
Schüttler<br />
Hybrid<br />
13 %<br />
Rotor<br />
12 %<br />
75%<br />
Immerhin dreschen drei von vier Mähdreschern<br />
noch mit Schüttlern, und Rotoren liegen<br />
fast gleichauf mit Hybriden (483 Antworten).<br />
Staubtrocken — aber feuerfrei!<br />
Es staubt wie doof —<br />
ist aber immer noch<br />
besser als die vielen<br />
brennenden Felder<br />
und Maschinen, wie<br />
sie in diesem Jahr<br />
häufig zu finden sind.<br />
Solange niemand zu<br />
Schaden kommt und<br />
im besten Fall die<br />
Versicherung zahlt...<br />
Das Foto schickte uns<br />
Danilo Schindhelm.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
3<br />
www.<strong>profi</strong>.de
Inhalt<br />
Test<br />
Titelthema:<br />
Valtra T 254 Versu ................................. 10<br />
Drei Schlepper im Vergleich .................. 17<br />
Düvelsdorf Grünlandstriegel<br />
GreenRake expert ........................... 18<br />
Rauch Frontdüngertank XPF 15.1 ......... 22<br />
Titelthema:<br />
Akkugeräte-Vergleich Teil 1:<br />
Freischneider .......................................... 26<br />
Fahrbericht<br />
Väderstad Einzelkornsägerät<br />
Tempo TPL 24 ................................. 30<br />
Hella Hauptscheinwerfer mit LED ......... 34<br />
Streumaster Kalkstreuer FW212TD ...... 36<br />
BSA Vakuumtankwagen VTW 260.. 40<br />
Caterpillar Radlader 950 GC ........... 44<br />
Tuning<br />
Bagger und Radlader ............................. 46<br />
Schleppertest Seite 10<br />
Valtra T 254 Versu „SmartTouch“ heißt die neue Bedienung von Valtra.<br />
Wir haben dem T 254 Versu im Test auf den Zahn gefühlt.<br />
Praxistest Seite 22<br />
Gebraucht<br />
Titelthema:<br />
Lemken Diamant-Aufsattelpflüge ......... 50<br />
Praktisch<br />
Titelthema:<br />
Planen kleben oder schweißen ............. 54<br />
Idee des Monats ............................... 57, 61<br />
Maschinen-Überwachungssystem<br />
Ceres von Ilgenfritz-Electronics ............ 58<br />
Veredlungstechnik<br />
DeLaval Melkroboter VMS V300 ........... 62<br />
Hitzestress mit baulichen<br />
Maßnahmen vorbeugen ......................... 66<br />
Neuero Getreidevorreiniger AR 25 ....... 70<br />
Technik<br />
Grifa Schlepperaufstieg Softstep ... 74<br />
Bomech Schleppschuh-Vergleich<br />
Speedy vs. Farmer .......................... 76<br />
<strong>profi</strong> Wissen: Stabelektroden ................ 78<br />
Energie<br />
Energiefachmesse:<br />
The smarter E Europe ............................ 80<br />
Rauch XPF 15.1 Beispielsweise zum Maislegen sind Fronttank-Düngersysteme<br />
häufig die erste Wahl. Wie gut sich das junge Modell von Rauch im<br />
Praxiseinsatz schlägt, haben wir für Sie getestet.<br />
Tuning Seite 46<br />
Bagger und Radlader<br />
Sie sind auf<br />
vielen Betrieben<br />
tägliche Helfer bei<br />
der Arbeit auf und<br />
um den Hof. Wie Sie<br />
die Geräte noch<br />
effizienter machen<br />
und an bestimmte<br />
Arbeiten anpassen<br />
können, lesen Sie in<br />
dieser Ausgabe.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
4 www.<strong>profi</strong>.de
Technik Seite 74<br />
Grifa Softstep Viele<br />
Zerrungen und Bänderrisse<br />
entstehen beim<br />
Auf- und Absteigen auf<br />
den Schlepper. Um dem<br />
vorzubeugen, gibt es<br />
jetzt den „Softstep“.<br />
Wie der schwebende<br />
Aufstieg funktioniert<br />
und wie er sich in der<br />
Praxis macht, erklärt<br />
unser Bericht.<br />
Elektronik Seite 88<br />
e-Magazin<br />
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Mehr Infos dazu unter<br />
<strong>profi</strong>.de/ emagazin<br />
Parallelfahranzeigen<br />
Einfache satellitengesteuerte<br />
Spurführungen<br />
gelten gemeinhin als<br />
Einstiegsdroge für das<br />
vollautomatische Lenken.<br />
In einer Marktübersicht<br />
stellen wir die<br />
aktuell angebotenen<br />
Systeme vor.<br />
0 25 01/8 01-30 30<br />
www.<strong>profi</strong>.de<br />
online Video<br />
online Bildergalerie<br />
Elektronik<br />
Datenübertragung mit Sigfox ................ 84<br />
Marktübersicht:<br />
GNSS-Parallelfahranzeigen .................... 88<br />
Stammtisch des Fortschritts .................. 90<br />
Management<br />
GKV-Gesetz: Maut für Landwirte<br />
und Lohnunternehmen .......................... 92<br />
Praxisreportage:<br />
top farmplan Datenmanagement .......... 94<br />
Report<br />
Unternehmensreport:<br />
Horsch Maschinen GmbH ....................... 98<br />
Futterpellets selbst herstellen ............ 102<br />
Hobby<br />
Funktionsmodelle aus Holz .......... 106<br />
Rubriken<br />
Werkbank ................................................. 3<br />
Aktuell ....................................................... 6<br />
Idee des Monats ............................... 57, 61<br />
Stall intern .............................................. 69<br />
Energie .................................................... 83<br />
Internet intern ........................................ 87<br />
Management ........................................... 96<br />
Neuheiten ............................................. 104<br />
Hobby ................................................... 1<strong>08</strong><br />
Leserforum mit Leserservice .............. 110<br />
Vorschau/Impressum ........................... 114<br />
Überblick nach<br />
Fachgebieten<br />
Ackerbau<br />
Traktoren ......................... 10, 17<br />
Striegel ................................... 18<br />
Düngerfronttank ................... 22<br />
Einzelkornsägerät ................. 30<br />
Kalkstreuer ............................ 36<br />
Vakuumtankwagen ............... 40<br />
Pflug ....................................... 50<br />
Ballentransportwagen .......... 57<br />
Schleppschuhverteiler .......... 76<br />
Grünland<br />
Traktoren ......................... 10, 17<br />
Striegel ................................... 18<br />
Düngerfronttank ................... 22<br />
Schleppschuhverteiler .......... 76<br />
Stall, Hof, Werkstatt<br />
Akku-Freischneider .............. 26<br />
LED-Fahrscheinwerfer.......... 34<br />
Radlader ..........................44, 46<br />
Bagger .................................... 46<br />
Anhängerplanen .................... 54<br />
Maschinen-Überwachung ..... 58<br />
Melkroboter .......................... 62<br />
Stallbau .................................. 66<br />
Getreidereinigung ................. 70<br />
Aufstiegshilfe .........................74<br />
Stabelektrode ........................ 78<br />
Parallelfahranzeige ............... 88<br />
Management und Hintergrund<br />
Datenübertragung ................ 84<br />
Lkw-Maut .............................. 92<br />
Datenverwaltung .................. 94<br />
Firmenreportage ................... 98<br />
Überblick nach<br />
Fabrikaten<br />
Bomech Speedy, Farmer ...... 76<br />
Bosch GFR 42 ........................ 26<br />
BSA VTW 260 ........................ 40<br />
Caterpillar 950 GC ................ 44<br />
DeLaval VMS V300 ............... 62<br />
Düvelsdorf GreenRake ......... 18<br />
Grifa Softstep .........................74<br />
Horsch ................................... 98<br />
Ilgenfritz Ceres ..................... 58<br />
Kärcher ST 400 Bp ............... 26<br />
Lemken Diamant ................... 50<br />
Neuero AR 25 ........................ 70<br />
Oregon ST275 ....................... 26<br />
Rauch XPF 15.1 ..................... 22<br />
Sigfox SMS-Dienst ................ 84<br />
Stiga SBC 80 D AE ................. 26<br />
Stihl FSA 90 ........................... 26<br />
Streumaster FW212TD ........ 36<br />
top farmplan ......................... 94<br />
Väderstad Tempo TPL 24 ..... 30<br />
Valtra T 254 Versu ................ 10<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
5<br />
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Praxistest<br />
Vergleich Akkugeräte<br />
Teil 1 Freischneider<br />
Teil 2 Rasenmäher<br />
Teil 3 Laubbläser<br />
Teil 4 Heckenscheren<br />
Teil 5 Hochentaster<br />
Teil 6 Kettensägen<br />
Akku-Power to<br />
the Bauer<br />
Wir haben fünf Akku-Freischneider getestet und waren erstaunt,<br />
was die Geräte leisten können. Während des ausgiebigen<br />
Vergleichstests der fünf Akku-Freischneider zeigten sich<br />
Unterschiede — einige weniger wichtig, andere dafür um so<br />
wichtiger.<br />
Wir haben fünf akkubetriebene<br />
Freischneider in der<br />
Praxis eingesetzt und die<br />
Unterschiede gesammelt.<br />
Fotos: Tovornik<br />
Malte Sohst<br />
Für alle denkbaren Arbeiten gibt es<br />
heute Akkugeräte. Daher haben<br />
wir uns in diesem Jahr verschiedene<br />
Geräte (Kasten „Vergleich<br />
Akkugeräte“) für einen Vergleichstest über<br />
die gesamte Saison hinweg zur Brust<br />
genommen. Den Anfang machen die leistungsstärksten<br />
Freischneider und Trimmer<br />
der Marken Bosch (GFR 42), Kärcher<br />
(ST 400 Bp), Oregon (ST275), Stiga (SBC<br />
80 D AE) und Stihl (FSA 90), die mit<br />
einem Akkuschacht am Gerät ausgestattet<br />
sind.<br />
Um eine Vergleichbarkeit zu<br />
gewährleisten, setzten wir alle<br />
Geräte mit der von den Herstellern<br />
mitgelieferten Fadenspule<br />
ein. Vor allem im kniehohen<br />
Gras zeigten sich<br />
dann die Unterschiede.<br />
Doch dazu später mehr.<br />
Bosch<br />
GFR 42<br />
Kärcher<br />
Um mit einer Akkusense über einen<br />
längeren Zeitraum arbeiten zu<br />
können, kommt es wegen des Gewichts<br />
(von 4,5 kg bei Oregon und bis zu 8,5 kg bei<br />
Bosch, inklusive Akku) auf die passende<br />
Ergonomie und die Traghilfe an. Besonders<br />
gut gefallen hat uns der gepolsterte Universalgurt<br />
von Stihl, der vielseitig auf den<br />
ST 4
Anwender einzustellen ist und gut auf dem<br />
Rücken sitzt. Auch die Ergonomie des<br />
antirutschbeschichteten Zweihandgriffs<br />
und die flexible Einstellmöglichkeit der<br />
Neigung überzeugten.<br />
Negativ aufgefallen sind dagegen die<br />
Traghilfen von Stiga (gepolstert) und Oregon<br />
(nicht gepolstert), die mit einem einfachen<br />
Schultergurt auskommen müssen. Oregon<br />
ist der einzige Hersteller im Test, der<br />
einen Rundumgriff in der Mitte des Geräts<br />
und die Steuerung der Drehzahl direkt am<br />
Akkuschacht hat. Für enge Stellen z. B. im<br />
Garten ist er gut geeignet, bei großflächigen<br />
Arbeiten verdreht sich der Oberkörper des<br />
Anwenders jedoch schnell, weil der Gasgriff<br />
recht weit nach hinten<br />
heraus ragt.<br />
Kunststoffbleche bei unseren Praxiseinsätzen,<br />
z. B. in langem Gras. Andererseits<br />
schützen sie gut vor umherfliegenden Teilen<br />
bei der Arbeit an Wegrändern oder<br />
Schotterplätzen.<br />
Durch leichtes Stoßen des Mähkopfes auf<br />
den Boden während der Arbeit rutscht der<br />
Faden nach — bei allen Geräten. Jedoch gibt<br />
es beim Abschneiden des überschüssigen<br />
Fadens gute und weniger gute Vorrichtungen:<br />
An dem Schneidschutz der Geräte sind<br />
Klingen bzw. scharfe Kanten integriert, die<br />
den Faden auf die maximale Länge kürzen.<br />
Bei Bosch wird der Faden erst nach mehrmaligem<br />
Beschleunigen durch eine Kunststoffkante<br />
abgeschlagen. Bei Kärcher ist<br />
dagegen eine Klinge installiert, die den<br />
Faden direkt abtrennt — das klappt super.<br />
Kommen wir zur Schneidleistung und<br />
den unterschiedlichen Einsatzzwecken.<br />
Der Oregon ST275 passt sehr gut für<br />
die Pflege von kurzem Gras in kleinen Gärten<br />
oder rund um die Hundehütte. Obwohl<br />
die beiden Fäden mit über 6 000 U/min und<br />
damit am schnellsten in unserem Test drehten,<br />
kam er im kniehohen Gras an seine<br />
Grenzen. Sobald es schwer geht, bleibt der<br />
Antrieb stehen. Dreht man den Trimmer so,<br />
dass der Faden senkrecht zum Boden läuft,<br />
lassen sich Rasenkanten gut bearbeiten. Das<br />
ist dank des Gewichts von etwa 4,5 kg inklusive<br />
Akku gut machbar.<br />
Der Stiga SCB 80 D AE konnte im kniehohen<br />
Gras nicht überzeugen. Er schnitt bei langsamen<br />
Bewegungen des Anwenders zwar<br />
akzeptabel ab, war aber<br />
... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />
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Oregon<br />
ST275<br />
00Bp<br />
Stiga<br />
SBC 80 D AE<br />
Stihl<br />
FSA 90<br />
Nicht nur in der<br />
Länge und Breite<br />
variieren die Freischneider,<br />
sondern<br />
auch beim Aufbau<br />
des Gerätes.<br />
Die Akkufreischneider produzieren<br />
nicht nur keine Abgase, sie sind auch<br />
noch leiser als Motorsensen. Der Durchschnittswert<br />
bei unserem Test lag bei etwa<br />
85 dB(A) in der Nähe des Ohrs. Dennoch ist<br />
das Tragen eines Gehörschutzes ratsam. Der<br />
Freischneider von Oregon ist mit 83,5 dB(A)<br />
der leiseste Kandidat und weist wenig Vibrationen<br />
auf. Im Vergleich dazu verspürt der<br />
Anwender bei der Arbeit mit dem Freischneider<br />
von Stiga extreme Vibrationen.<br />
Bosch sticht nicht nur mit extremer<br />
Laufruhe heraus, sondern auch mit der<br />
stabilen Bauweise des (schwersten) Freischneiders<br />
im Test. Die Verarbeitung des<br />
Geräts macht durchweg einen robusten Eindruck,<br />
und der Griff lässt sich einfach in die<br />
Transport bzw. Arbeitsposition bringen.<br />
Ähnlich wie bei Bosch kann der Griff bei<br />
allen Freischneidern gedreht und (bis auf<br />
Oregon) kompakt zusammengeklappt werden,<br />
somit benötigt jedes Gerät wenig Platz<br />
beim Transport.<br />
Die Größe der Schutzbleche variierte unter<br />
den Testkandidaten stark: von klein (Stihl<br />
und Bosch) bis groß (Kärcher und Stiga). Je<br />
nach Einsatzzweck störten die größeren<br />
Testurteile im Vergleich<br />
So bewertet <strong>profi</strong> Bosch Kärcher Oregon Stiga Stihl<br />
die fünf Freischneider GFR 42 ST 400 Bp ST275 SBC 80 D AE FSA 90<br />
Ergonomie B B E Z BB<br />
Akkuwechsel B B BB E B<br />
Traghilfe BB B E Z BB<br />
Laufruhe BB B B E B<br />
Verarbeitung B Z E Z B<br />
Spulenwechsel B B BB Z Z<br />
Schneidleistung Z B E E B<br />
Bedienung E BB B B BB<br />
Benotung: BB = sehr gut; B = gut; Z = durchschnittlich; E = unterdurchschnittlich; EE = mangelhaft<br />
Bei Bosch lässt sich der Ladezustand des<br />
Akkus in Prozent ablesen. Andere Hersteller<br />
nutzen Leuchtdioden. Bei Kärcher sucht man<br />
eine solche Anzeige vergeblich.<br />
Die Handhabung bei Stiga ist intuitiv. Nach der<br />
Aktivierung des Geräts (Power-Knopf) gibt es<br />
einen Sicherheitstaster (kleiner gelber Knopf)<br />
und den Gashebel unterhalb des Handgriffs.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
27<br />
www.<strong>profi</strong>.de
Fahrbericht<br />
Mit der TPL 24 rundet<br />
der Hersteller die TempoBaureihe<br />
nach oben ab.<br />
Mit 12 bis 16 km/h ist<br />
Flächenleistung beim Raps,<br />
Rüben oder Maislegen<br />
garantiert.<br />
Väderstad Tempo TPL 24:<br />
„100 ha pro Schicht sind<br />
kein Problem“ Mit der Tempo TPL 24 bringt<br />
Väderstad ein neues Modell mit erstmals 24 Einzelreihen auf den Markt. Mit welchen Updates<br />
die Schweden den großen Bruder von der TPL 16 und 18 versehen haben, lesen Sie hier.<br />
Eingesetzt haben wir den Boliden exklusiv für Sie beim Maislegen in diesem Frühjahr.<br />
Sönke Schulz<br />
Das können Sie sich denken: Für diesen<br />
Fahrbericht sind wir in den<br />
Osten des Landes gereist, wo Flächenleistung<br />
eine ganz andere<br />
Rolle spielt als beispielsweise im Münsterland.<br />
Der merklich angetane Fahrer der<br />
TPL 24 hielt bei unserem Besuch nicht lange<br />
mit der beachtlichen Leistung seines neuen<br />
Einzelkornsägerätes zurück: „Beim Rübenlegen<br />
bin ich durchschnittlich 12 km/h<br />
schnell gefahren, so haben wir pro Schicht<br />
problemlos 90 ha gesät.“<br />
Zum Maislegen mit derselben Maschine<br />
drückt das Team praxisüblich noch etwas<br />
mehr auf die Tube: „Dann fahren wir 14 bis<br />
16 km/h.“ Folglich sind mit der 10,80 m breiten<br />
Maschine bei 45 cm Reihenabstand oder<br />
Die Einzelreihen<br />
sind weitestgehend<br />
identisch<br />
aufgebaut wie die<br />
bisherigen<br />
TPLModelle. Allerdings<br />
sind jetzt —<br />
auf dem Rahmen<br />
der ursprünglichen<br />
TPL 16 — 24<br />
Ein zelaggregate<br />
mit 45 oder 50 cm<br />
Reihenabstand<br />
möglich.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
30<br />
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alternativ der 12 m breiten Ausführung bei<br />
50 cm Reihenweite auch schnell 150 ha in<br />
10 Stunden fertig.<br />
Der Vorderwagen samt 5 000-l-Düngertank<br />
ist identisch mit den kleineren<br />
Modellen. Ebenso die hydraulisch teleskopierbare<br />
Achse, auf der beim eingesetzten<br />
Vorserienmodell eine Zwillingsbereifung der<br />
Größe 320/90 R 42 montiert war.<br />
Im ausgeschobenen Zustand laufen die Zwillinge<br />
stets zwischen den späteren Maisreihen.<br />
Alternativ werden Reifen in der<br />
Dimension 600/65 R 34 aufgezogen.<br />
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Datenkompass<br />
Väderstad Tempo TPL 24<br />
Reihenanzahl 24<br />
Reihenabstand<br />
45/50 cm<br />
Saatgutbehälter<br />
25 l<br />
Düngerbehälter<br />
5 000 l<br />
Mais-Lochscheibe<br />
32/5,5 mm<br />
(Bohrungen/Ø)<br />
Schardruck<br />
130 bis 325 kg<br />
Leistungsbedarf 313 kW/420 PS<br />
Fahrwerks-Bereifung 4 x 320/90 R 42<br />
Leergewicht<br />
10 560 kg<br />
Transportmaße 7,20/3,00/4,00 m<br />
(Länge/Breite/Höhe)<br />
Listenpreis ohne MwSt. 230 000 €<br />
Herstellerangaben, mit 600er Reifen<br />
Abonnement<br />
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Oben: Die hydraulische Reihenballastierung ist<br />
nun automatisch mit der Flügelvorspannung<br />
gekoppelt. Unten: Die Saatgutbehälter fassen<br />
jetzt nur noch 25 statt 100 Liter.<br />
Ein paar Worte zum Düngertank: Darin sind<br />
unten nach wie vor zwei Düngerschnecken<br />
installiert. Mit diesen wird der Dünger —<br />
sofern ein gewisser Füllstand unterschritten<br />
wird — zu den seitlichen Fenix-III-Dosierern<br />
gefördert. Insgesamt sind für die 24 Einzelreihen<br />
acht Dosierer integriert. Vier rechts<br />
und vier links, so dass ein Dosierer jeweils<br />
drei Reihen mit Dünger versorgt. Selbst bei<br />
15 km/h sollen 10 bis 350 kg Dünger pro<br />
Hektar kein Problem darstellen.<br />
VALTRA FÜR<br />
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105 PS / 77 kW – 165 PS / 121 kW<br />
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VariDiamant 160 VariDiamant 10<br />
Furchenzahl: 6 + 1<br />
Baujahr: 1999<br />
Körperform:<br />
BS42<br />
Vorwerkzeuge: M2<br />
Packerarm:<br />
Zugkraftverstärker:<br />
Non-Stop-Sicherung:<br />
19 500 brutto 22 500 brutto<br />
An dem VariDiamant wurde die GPS-Steuerung<br />
„AutoPlough“ von Raven nachgerüstet.<br />
Guter Zustand, nachgerüsteter Zugkraftverstärker<br />
mit zwei Zylindern.<br />
Lemken Diamant-Aufsattelpflüge:<br />
Diamanten mit wenigen<br />
Kratzern Weit mehr als 10 000 Diamant-Aufsattelpflüge hat Lemken<br />
seit der Einführung im Jahr 1991 verkauft. Wenn Sie sich für so einen „gebrauchten“ Hochkaräter<br />
interessieren, müssen Sie nur auf wenige Kratzer achten, die den Wert schmälern könnten.<br />
Hubert Wilmer<br />
Auf den ersten Blick könnte man<br />
meinen, Lemken hätte seine Aufsattelpflüge<br />
in den vergangenen<br />
20 Jahren kaum weiterentwickelt.<br />
Tatsächlich hat sich rein äußerlich am<br />
bewährten Grundaufbau des Diamant mit<br />
der langen Deichsel, dem geschraubten Rahmen<br />
sowie dem seitlich nach vorn versetzten<br />
Aufsattelrad nicht so viel geändert.<br />
Schaut man aber mal genauer hin, fällt<br />
einem eine Vielzahl an Details ins Auge, die<br />
im Laufe der Zeit einigen „Feinschliff“ erfahren<br />
haben (siehe „Modellkalender“).<br />
Fangen wir beim Anbauturm an: Hier<br />
gibt es auch bei den älteren Modellen keine<br />
Probleme mit der Haltbarkeit. Aber erst seit<br />
2012 gibt es den Traktionsverstärker. Dieser<br />
Zylinder sorgt dafür, dass Gewicht vom<br />
Pflug auf den Schlepper übertragen wird,<br />
um die Traktion zu verbessern.<br />
Das macht Eigenkonstruktionen mit Gewichten<br />
am Anbauturm überflüssig. Andererseits<br />
erschwert der ungeregelte Traktionsverstärker<br />
allerdings das Rangieren am Vorgewende,<br />
insbesondere in Hanglagen. Erst bei<br />
den Modellen ab 2016 wird dieser deshalb<br />
beim Anheben des Aufsattelrades automatisch<br />
drucklos, und beim Absenken wieder<br />
mit Druck beaufschlagt. Außerdem wurde<br />
die Schlauchverlegung optimiert.<br />
Das Drehwerk des Diamant hat bis heute<br />
zwei einfachwirkende Teleskop-Zylinder.<br />
Der Anbauturm macht<br />
keine Probleme. Ein<br />
Traktionsverstärker<br />
wie hier bringt richtig<br />
was, ist aber erst seit<br />
2012 optional zu<br />
haben.<br />
Fotos: Wilmer<br />
Das funktioniert, Sie sollten aber darauf<br />
achten, dass es eine Bypass-Leitung mit<br />
Überdruckventil zwischen den Zylindern<br />
gibt. Diese können sonst bei voller Sonneneinstrahlung<br />
schon mal platzen. Außerdem<br />
sind erst ab dem Diamant 11 die Schraubanschläge<br />
für den Kippwinkel einfach entnehmbar.<br />
Das erleichtert das Abbauen des<br />
Pfluges erheblich, da er nicht mehr auf<br />
Klötze gestellt werden muss.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
50<br />
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Gebrauchte Maschine<br />
VariDiamant 11<br />
Furchenzahl: 7 + 1<br />
Baujahr: 2005<br />
Körperform:<br />
BS42<br />
Vorwerkzeuge:<br />
M2<br />
Packerarm:<br />
Zugkraftverstärker:<br />
Non-Stop-Sicherung:<br />
Furchenzahl: 7 + 1<br />
Baujahr: 2015<br />
Körperform:<br />
W52<br />
Vorwerkzeuge: MS3<br />
Packerarm:<br />
Zugkraftverstärker:<br />
Non-Stop-Sicherung:<br />
32 500 brutto<br />
Körper in verschleißfester „DuraMaxx“-Ausführung,<br />
guter Verschleißzustand.<br />
Stichwort Schrauben: Die Einstellung<br />
der Vorderfurchenbreite ist beim Diamant<br />
nur optional hydraulisch vom Schlepper aus<br />
möglich. Eine Ausstattung, die man eigentlich<br />
auch nicht braucht, da mit der Schnittbreitenverstellung<br />
bei Lemken auch die Vorderfurchenbreite<br />
angepasst wird. Trotzdem<br />
schätzen viele Fahrer insbesondere bei<br />
Hanglagen diese Option, um immer ein<br />
optimales Pflugbild zu erzielen.<br />
Sogar den Bolzen vom Tiefenanschlag des<br />
Aufsattelrades stecken die Fahrer teilweise<br />
in die tiefste Position, um den Verstellweg<br />
bei der Arbeit nutzen zu können. Dann stört<br />
es auch nicht, dass die bei den älteren<br />
Modellen noch verbaute Schraubmuffe am<br />
Zylinder des Aufsattelrades schon mal<br />
schwergängig sein oder gar festsitzen kann.<br />
Werfen Sie bei dieser Gelegenheit auch<br />
einen Blick auf den Anschlagsbolzen vor der<br />
Radgabel. Dieser dient als Absenkbegrenzung<br />
beim Drehen des Pfluges und kann im<br />
Laufe der Zeit genauso verschleißen, wie<br />
die Befestigung des Aushubzylinders<br />
ausgeschlagen sein kann.<br />
Das Aufsattelrad selber gibt es in<br />
verschiedenen Größen: Sogar einen<br />
Pneu der Größe 560/45 R 22.5 haben wir<br />
gesehen (ab Werk max. 500/45-22.5). Dann<br />
muss allerdings das Vario-Gestänge an dieser<br />
Stelle nach innen versetzt werden, damit<br />
der Reifen beim Pflügen mit maximaler Tiefe<br />
und Breite genug Freiraum hat.<br />
Das ohnehin schon gute Fahrverhalten auf<br />
der Straße wird noch besser, wenn das Aufsattelrad<br />
die seit 2002 (VariDiamant 10)<br />
optional verfügbare Stickstoffblase als<br />
Dämpfer hat (seit 2016 Serie). Bei älteren<br />
Modellen lohnt sich auch ein genauer Blick<br />
auf den Rahmen des Aufsattelrades. Wenn<br />
hier bereits fachmännisch verstärkt wurde,<br />
ist alles im grünen Bereich. Ansonsten gibt<br />
es mit der Stabilität des 160er Pflug- sowie<br />
des 140er Hilfsrahmens kaum Probleme.<br />
Das Drehwerk funktioniert gut. Den Winkelanschlag<br />
kann man seit 2013 entnehmen, um<br />
den Pflug leichter ab- und anbauen zu können.<br />
Die alte Vario-Lagerung (obere Bilder) hat einen verdreh-gesicherten Bolzen, aber in der<br />
Körpertasche keine Buchse. Die neue Lagerung erkennt man an der Hutmutter, darunter<br />
laufen zwei Buchsen ineinander, die problemlos erneuert werden können.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
51<br />
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Gebraucht<br />
Oben wurde eine hydraulische Verstellung der Vorderfurchenbreite (mit Anzeige) nachgerüstet.<br />
Wichtigstes Auswahlkriterium bei der Suche<br />
nach einem gebrauchten „Diamanten“ wird<br />
sicher die Form der Pflugkörper sein. Auch<br />
wenn hier Streifenkörper wie der BS42 am<br />
weitesten verbreitet sein dürften, gibt es<br />
auch lang gezogene Streichblech-Varianten<br />
wie den „W52“. Außerdem sind mindestens<br />
genauso viele geschlossene Voll-Körper<br />
vom Typ B35 und B40 auf dem Markt.<br />
Ein anderer Punkt ist die hintere<br />
Abstützung der bewährten Dural-<br />
Körper und deren Befestigung an dem<br />
sogenannten „Körper-Kragen“. Da es schon<br />
mal Probleme mit der Haltbarkeit gab, ist<br />
dieser Kragen um den Holm seit 1998<br />
geschlossen und der Winkel der Abstützung<br />
deutlich besser. Zudem gibt es noch verschieden<br />
stabile Varianten der Spindeln, die<br />
hinter den Körpern verlaufen — bis hin zu<br />
einer Abstützung direkt auf die Anlage, wie<br />
sie in Italien oft Verwendung findet.<br />
Stichwort Anlage: Je nach Zustand der weiteren<br />
Verschleißteile wie eben Schare und<br />
Anlagen haben Sie vielleicht preislich noch<br />
Spielraum. Immerhin kostet die komplette<br />
Bestückung eines Körper-Paares beim<br />
Diamant samt Vorwerkzeugen mit neuen<br />
Original- Ersatzteilen mindestens 600 bis<br />
800 Euro.<br />
Die runden Grindel<br />
der Vorschäler<br />
verdrehten sich<br />
schon mal (linkes<br />
Bild). Dann wurden<br />
sie eckig, aber<br />
die werkzeuglose<br />
Winkelverstellung<br />
gibt es heute nicht<br />
mehr.<br />
Eine Empfehlung in Bezug auf die<br />
Körperform und Bauart abzugeben, ist<br />
aus der Ferne nahezu unmöglich. Sehr wohl<br />
können wir Ihnen aber die Unterschiede bei<br />
den Streichblechqualitäten und Körper-<br />
Abstützungen nennen.<br />
So gibt es bei Lemken seit 2012 die sogenannten<br />
DuraMaxx-Körper, die Sie ganz einfach<br />
an den fehlenden Befestigungsschrauben<br />
erkennen. Um diese Schwachstelle beim<br />
Verschleiß zu eliminieren, haben die Dura-<br />
Maxx-Körper nämlich hinten aufgeklebte<br />
Haken für die Befestigung.<br />
Und auch wenn man es kaum glauben<br />
mag, gibt es mit der Haltbarkeit des<br />
Klebers auch nach Jahren kaum Probleme.<br />
Einzig eine Zugbelastung — z. B. beim<br />
Zurückstoßen mit dem Pflug im Boden —<br />
„verträgt“ die Klebung nicht. Hier bleibt<br />
dann nur der Schweißapparat.<br />
Eher als durch gelöste Klebestellen gehen<br />
allerdings Teile der Streichbleche verloren,<br />
wenn die Sicherungssplinte nicht mit — sondern<br />
gegen — den Erdstrom gesteckt sind.<br />
Außerdem verwendete Lemken anfangs<br />
nicht die Splinte von Rübig mit der Sicherungsnase.<br />
Stecken diese dann noch richtig<br />
rum in der Bohrung, gibt es keine Probleme.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
Die Tiefenverstellung per Gewinde am Zylinder<br />
kann schwergängig werden. Heute gibt es<br />
einen Steckbolzen.<br />
52<br />
Apropos Vorwerkzeuge: Auch hier<br />
lohnt es sich, genauer hinzuschauen, da es<br />
im Laufe der Jahre einige Änderungen gegeben<br />
hat. So waren die anfangs verbauten<br />
Rundholme in Sachen Stabilität und Verstellmöglichkeiten<br />
ohne Makel. Allerdings verdrehten<br />
sie sich gerne mal in ihrer Halterung,<br />
und auch die Einstellung war alleine<br />
kaum zu machen.<br />
So kam 1998 der Vierkant-Holm mit Tiefenund<br />
Winkelverstellung der Vorschäler per<br />
Steckbolzen. Komfortabel, aber unter<br />
schwerer Belastung kann der gekröpfte<br />
Grindel vor allem am ersten Körperpaar<br />
schon mal verbiegen. Mittlerweile verzichtet<br />
Lemken deshalb auf die werkzeuglose<br />
Winkelverstellung.<br />
Die meisten auf dem Gebrauchtmarkt<br />
angebotenen Aufsattelpflüge von<br />
Lemken haben den Zusatz „Vari“-Diamant,<br />
sind also mit hydraulischer Schnittbreitenverstellung<br />
ausgestattet. Grundsätzlich<br />
erhöht das die Flexibilität natürlich enorm:<br />
Schmaler pflügen auf schwerem Boden bzw.<br />
zur Saat, und breiter auf leichteren Standorten<br />
bzw. zur Winterfurche ist da — neben<br />
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Fazit: Die (Vari-)Diamant-Aufsattelpflüge<br />
von Lemken sind in der Praxis weit verbreitet.<br />
Entsprechend findet man auf dem<br />
Gebrauchtmarkt je nach Alter, Größe und<br />
(Verschleiß-)Zustand Angebote von weniger<br />
als 10 000 Euro bis hin zu über 40 000 Euro.<br />
Wichtig ist bei der Auswahl, neben den paar<br />
Kratzern an den Edelsteinen, den Feinschliff<br />
zu kennen, den Lemken seinen Diamanten<br />
in den Jahren zukommen lassen hat.<br />
dem Auspflügen unregelmäßiger<br />
Schläge — nur ein Aspekt. Ein<br />
mindestens so wichtiges Thema<br />
ist der Leistungsbedarf: So gibt<br />
es Betriebe, die einen achtfurchigen<br />
Vari-Diamant problemlos mit<br />
einem 200-PS-Traktor fahren.<br />
In Sachen Vario-Lagerung sollte man<br />
allerdings auch die Unterschiede<br />
kennen. So gab es bei den älteren Modellen<br />
keine Buchsen in den Bohrungen der<br />
Körpertaschen. Erkennen können Sie die<br />
Bauform ganz einfach an dem verdrehgesicherten<br />
Bolzen, der Körper und Rahmen<br />
miteinander verbindet.<br />
Waren die Lagertaschen ausgeschlagen, sind<br />
diese häufig aufgebohrt und ausgebüchst<br />
worden.<br />
Im Jahr 2002, mit Einführung des Vari-<br />
Diamant 10, stellte Lemken eine komplett<br />
neue Lagerung vor. Seitdem gibt es keinen<br />
verdreh-gesicherten Bolzen mehr, sondern<br />
Hut-Nutmuttern, unter denen sich zwei festgelegte<br />
mit Schmiernut versehene Buchsen<br />
verbergen. Die kosten nur wenige Euro und<br />
sind einfach zu wechseln.<br />
DuraMaxx-Körper haben keine Schraubenköpfe<br />
mehr. Die geklebten Haken halten<br />
auch nach Jahren noch (Bilder oben).<br />
Links der BS 42 in Standard-Ausführung.<br />
Links der geschlossene<br />
Körper-Kragen mit der<br />
langen Abstützung.<br />
Unten die Vorgängervariante.<br />
Womit wir am Ende noch zu zwei<br />
Zusatzausstattungen kommen, die<br />
nicht unerwähnt bleiben sollen. Natürlich<br />
sind alle Körper der Aufsattelpflüge mit<br />
einer Scherschraube gegen Überlastung<br />
gesichert. Wenn Sie allerdings ernsthafte<br />
Probleme mit Steinen haben, kommen Sie<br />
um eine automatische Überlastsicherung<br />
nicht herum. Dies sind entweder die „X“-<br />
Modelle mit der mechanischen Spiralfeder-<br />
Sicherung oder der hydraulischen Überlastsicherung<br />
„Hydrix“. Diese wurde ab dem<br />
Diamant 11 im Jahr 2012 allerdings durch<br />
die neue „Hydromatik T“ ersetzt.<br />
„Onland“ ist das zweite Stichwort, wenn es<br />
um grundsätzliche Optionen geht. Soll ein<br />
Traktor mit Zwillingen oder eine Raupe zum<br />
Einsatz kommen, beschränkt sich die<br />
Auswahl auf die „OF“-Modelle.<br />
Modellkalender<br />
Aufsattelpflüge<br />
Lemken Diamant<br />
Bis 1990 Produktion des vier- bis siebenfurchigen<br />
Diamant 140 mit 140er Rahmen,<br />
Unterlenkeranbau und frei drehendem<br />
Aufsattelrad<br />
1991 Einführung des Vari-Diamant 160<br />
mit geschraubtem 160er Rahmen und Dreipunkt-Anbaukopf,<br />
Lenkung des Aufsattelrades<br />
über Drehwerk, geschweißte Körpertaschen<br />
und geschraubte Düngereinleger<br />
mit Kurbelrundgrindel, Arbeitsbreite<br />
von 30 bis 55 cm je Körper hydraulisch<br />
verstellbar, als „X“-Version auch mit<br />
Spiral feder-Überlastsicherung<br />
1993 Einführung Diamant S 180 mit 180er<br />
Rahmen, sechs- bis achtfurchig, mit Einlegekeilen<br />
verstellbare Arbeitsbreite von<br />
35, 40 oder 45 cm/Körper<br />
1996 Einführung des EuroDiamant 8 mit<br />
geschraubtem Rahmen und vier-stufiger<br />
Arbeitsbreitenverstellung mittels Bohrungen<br />
(35, 40, 46 und 52 cm) für Traktoren<br />
bis 180 PS in siebenfurchiger Ausführung<br />
1998 Einführung des EuroDiamant 9 und<br />
des VariDiamant 9 mit geschraubten Rahmen,<br />
Düngereinleger mit werkzeugloser<br />
Verstellung und Flachgrindel statt Kurbelrundgrindel.<br />
2002 Einführung von EuroDiamant 10 und<br />
VariDiamant 10 mit neuer Vario-Lagerung<br />
(Hut-Nutmutter mit zwei Buchsen und integrierter<br />
Schmiernut)<br />
2012 Vorstellung des Diamant 11 (mit<br />
ungeregeltem Zugkraftverstärker) und Diamant<br />
12 (mit geregeltem Traktionsverstärker<br />
und elektrischer Neigungseinstellung).<br />
Neben den bekannten Dural-Pflugkörpern<br />
Einführung der neuen Verschleißteilgeneration<br />
„DuraMaxx“ und der hydraulischen<br />
Überlastsicherung „Hydromatik T“<br />
2015 und 2017 Auf der Agritechnica Vorstellung<br />
von Projektstudien wie „OptiLine“<br />
zur hydraulischen Optimierung des Zugpunktes<br />
und Modellen mit größerem<br />
„Onland“-Versatz für breitere Traktoren<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
53<br />
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Technik<br />
Nach dem Aufsteigen fahren die untersten Stufen hoch. Beim Absteigen fahren sie sanft nach<br />
unten und verharren dort (rechts).<br />
Softstep von Grifa:<br />
Sanft geerdet<br />
Wer glaubt, in der Traktortechnik sei bereits alles erfunden, liegt falsch: Das beweist die Aufstiegshilfe<br />
„Softstep“. Lesen Sie, welchen Zweck der neue Aufstieg erfüllt und wie er in der Praxis funktioniert.<br />
Wilfried Holtmann<br />
Die Berufsgenossenschaften können<br />
ein Lied davon singen: Sehr viele<br />
Verletzungen wie Zerrungen und<br />
Bänderrisse entstehen beim Aufund<br />
Absteigen auf den Schlepper. Um diese<br />
Unfallquelle zu entschärfen und Verletzungen<br />
vorzubeugen, hat die Firma Grifa aus<br />
Pfullendorf (Baden-Württemberg) ihren<br />
„Softstep“ entwickelt. Bei diesem Aufstieg<br />
befindet sich die unterste Stufe nicht auf<br />
den sonst üblichen 40 bis 60 Zentimeter<br />
vom Boden, sondern auf etwa 25 Zentimeter<br />
Höhe. Nach dem Aufsteigen fährt diese<br />
Stufe automatisch auf knapp 50 Zentimeter<br />
hoch. Auch die zweitunterste Stufe befindet<br />
sich am höhenbeweglichen Teil.<br />
Beim Absteigen schwebt der Fahrer<br />
mit der untersten Stufe nach unten.<br />
Dabei dämpft eine kleine, auf 60 bis<br />
160 Kilogramm Körpergewicht einstellbare<br />
Wirbelstrombremse die Bewegung. Anschließend<br />
bleibt die Stufe in ihrer Ausgangsposition<br />
etwa 25 Zentimeter tiefer stehen und<br />
verharrt dort, bis der Fahrer wieder aufsteigt.<br />
Dann hat er nur 25 statt 50 Zentimeter<br />
Höhe vom Boden zu überwinden.<br />
Diese Technik funktioniert komplett autark<br />
und benötigt weder Strom, Hydraulikdruck<br />
noch Druckluft. Für die Bewegung sorgt ein<br />
ausgeklügelter Mechanismus. Betätigt wird<br />
dieser von einem Gasdruckdämpfer, der<br />
Wirbelstrombremse und dem Gewicht des<br />
Fahrers. Nicht zu vergessen ist, dass der<br />
Softstep wartungsfrei ist. Nachgerüstet wird<br />
nicht allein der Mechanismus, sondern der<br />
komplette Aufstieg.<br />
Zum Test haben wir den originalen Aufstieg<br />
eines Claas Axion 820 (220 PS/161 kW) von<br />
Baujahr 2010 gegen den Softstep ausgetauscht.<br />
Zum Schutz der Technik wird<br />
zunächst ein Blech aus Edelstahl montiert.<br />
In der Ausführung mit fünf Stufen brachte<br />
der Softstep 42,6 Kilogramm auf die Waage.<br />
Grifa führt die Bohrungen für die Schrauben<br />
teils als Langlöcher aus. Dadurch ließ sich<br />
der neue Aufstieg wie das Original sicher<br />
und spannungsfrei montieren. Die Schrauben<br />
sind mit Inbus-Köpfen versehen.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
74<br />
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online Video<br />
Nach der Montage ging es noch<br />
darum, die Wirbelstrombremse auf das<br />
Gewicht einzustellen. Eine Skala gibt es<br />
nicht, hier gilt es zu probieren. Im Prinzip<br />
stellt man über den Widerstand der Bremse<br />
die Zeit ein, die die untersten beiden Stufen<br />
brauchen, um nach dem Aufsteigen die<br />
oberste Position zu erreichen oder unter der<br />
Last des Fahrergewichts nach unten zu fahren.<br />
Es dauert etwa zwölf Sekunden, bis die<br />
Stufe ihre oberste Position erreicht hat,<br />
wenn die Abstiegszeit auf drei Sekunden<br />
eingestellt ist.<br />
Wichtig ist beim Aufsteigen, dass die dritte<br />
Stufe bewusst getreten wird. Denn diese ist<br />
als Wippe ausgeführt und löst das Hochfahren<br />
der untersten Stufen aus. Beim Absteigen<br />
tritt man auf die roten Stufen und<br />
schwebt sanft nach unten. Anschließend<br />
bleibt die unterste Stufe 25 Zentimeter über<br />
dem Boden stehen und ist bereit für den<br />
nächsten Aufstieg.<br />
Doch bleiben zwei Fragen. Die erste<br />
betrifft den Preis, die zweite die Funktionssicherheit.<br />
Ohne Mehrwertsteuer kostet der<br />
Softstep 1 800 Euro. Grifa begründet dies<br />
mit dem Einsatz hochwertigen Materials und<br />
weist darauf hin, dass mehrere Berufsgenossenschaften<br />
den Softstep inzwischen<br />
bezuschussen. Bei Vorführungen konnte der<br />
Gründer und Inhaber, Daniel Griener, viele<br />
Fachleute davon überzeugen, dass seine<br />
Erfindung das Verletzungsrisiko erheblich<br />
mindert. So ist ein Bänderriss durch Herunterspringen<br />
ausgeschlossen.<br />
Um Frage zwei zu klären, haben wir den<br />
Softstep von Januar bis Juni unter allen<br />
möglichen Bedingungen eines Ackerbaubetriebs<br />
eingesetzt. Nach der ersten Düngung<br />
im März war eine Hochdruckreinigung angesagt.<br />
Danach bewegte sich die unterste<br />
Stufe nur noch sehr langsam aufwärts.<br />
In die geschlossenen Führungsbuchsen aus<br />
Kunststoff waren Schmutzpartikel eingedrungen.<br />
Daraufhin ersetzte Grifa diese<br />
Buchsen durch Ausführungen mit senkrechten<br />
Rillen, durch die Partikel nach unten entweichen<br />
können. Seitdem funktionierte der<br />
Softstep tadellos, und diese Buchsen sind<br />
nun serienmäßig eingebaut. Eine wichtige<br />
Erkenntnis daraus war auch, dass die<br />
unterste Stufe beim Einsatz des Hochdruckreinigers<br />
immer oben sein sollte. Dann kann<br />
kein Schmutz in die Führung gelangen.<br />
Der Härtetest war das Eingrubbern<br />
von Gülle. Bedingt durch die Geometrie<br />
des Kotflügels sammelte sich eine große<br />
Menge von Dreck auf der zweiten Stufe des<br />
Der Softstep verfügt über einen ausgeklügelten<br />
Mechanismus. Auch nach fünf Monaten<br />
funktionierte er wie am ersten Tag.<br />
Ein Blech schützt von hinten. Vor der Demontage<br />
des alten Aufstiegs sollten Sie unbedingt<br />
den Tank mit einem Wagenheber abstützen!<br />
Die Wirbelstrombremse dämpft die Abwärtsbewegung<br />
abhängig vom eingestellten<br />
Gewicht, ein Gasdruckdämpfer zieht hoch.<br />
Aufstiegs. Zum Auf- und Absteigen, oder<br />
besser gesagt Abspringen, war nur noch die<br />
dritte Stufe frei. Unter solchen Bedingungen<br />
ist der Softstep unbrauchbar, und man<br />
sollte ihn dann tunlichst nicht benutzen. Die<br />
spätere Hochdruckreinigung hat er dann mit<br />
Bravour überstanden und funktionierte<br />
forthin wie am ersten Tag.<br />
Sehr teuer könnte es werden, wenn man mit<br />
dem Softstep unterwegs ist und nicht merkt,<br />
dass die unterste Stufe nicht hochgefahren<br />
ist. Überlegenswert wäre deshalb eine optische<br />
Anzeige, die vom Sitz aus zu sehen ist.<br />
Bei Grifa bereits in der Entwicklung ist eine<br />
zweite Ausführung des Softsteps für Forstschlepper<br />
und Walzfahrzeuge. Diese wird<br />
so montiert, dass sich die unterste Stufe wie<br />
vorher auf 50 Zentimeter befindet. Nach<br />
dem Aufsteigen gleitet diese auf 75 Zentimeter<br />
und ist dadurch weniger bruchgefährdet.<br />
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übernehmen<br />
die Führung des<br />
Softsteps.<br />
Fotos: Tovornik<br />
Was uns sonst noch auffiel:<br />
■ Der Softstep kommt mit einem Minimum<br />
an Technik aus, das einzige Verschleißteil ist<br />
ein handelsüblicher Gasdruckdämpfer.<br />
■ Die Abstände der Stufen und die horizontalen<br />
Versätze sind gleichmäßig.<br />
■ Die Gewichtseinstellung blieb immer<br />
leichtgängig.<br />
■ Die Verarbeitung, die Materialstärke der<br />
Tritte und die Lackierung sind exzellent.<br />
■ Wirklich sinnvoll ist der Softstep nur,<br />
wenn der Fahrer die Funktion verinnerlicht<br />
und diese konsequent nutzt.<br />
Das bleibt festzuhalten: Der Softstep<br />
von Grifa macht den Auf- und Abstieg<br />
erheblich sicherer und komfortabler. Die<br />
Haltbarkeit und die Funktion sind dauerhaft<br />
gewährleistet. Der Preis von 1 800 Euro plus<br />
MwSt. ist stolz, wobei manche Berufsgenossenschaften<br />
den Kauf bezuschussen. Der<br />
Markt für eine Version für Forst- und Walzschlepper<br />
ist womöglich noch größer als für<br />
den jetzigen Softstep. Wir halten Sie auf<br />
dem Laufenden.<br />
Informationen: grifa.de<br />
Vertrieb: wagener-gmbh.com<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
75<br />
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Management<br />
Transporte mit 40-km/h-Schleppern sind generell mautfrei. Bei schnelleren Maschinen ist Vorsicht geboten, ausschlaggebend ist immer die bauartbedingte<br />
Höchstgeschwindigkeit. Fotos: Brüse<br />
Maut auf Bundesstraßen:<br />
Ende der Diskussion — vorerst<br />
Der Bundesverkehrsminister hat endlich Klarheit geschaffen: Landwirte und Lohnunternehmen sollen<br />
vorerst von der neuen Maut auf Bundesstraßen befreit sein. Wir fassen die wichtigsten Informationen<br />
für Sie zusammen und informieren Sie natürlich über weitere Entwicklungen.<br />
Christian Brüse<br />
Das Thema Maut ist fürs Erste vom<br />
Tisch. Der Bundesverkehrsminister<br />
Andereas Scheuer hat kurz vor<br />
Toresschluss Ende Juni eine<br />
Kulanzregelung für die Landwirtschaft<br />
erlassen.<br />
Diese Kulanzregelung befreit bis auf Weiteres<br />
land- oder forstwirtschaftliche (lof)<br />
Betriebe sowie teilweise auch Lohnunternehmen<br />
von der „Bundesstraßen-Maut“, die<br />
seit dem 1. Juli <strong>2018</strong> auf vielen Bundesstraßen<br />
anfällt. Die Maut gilt grundsätzlich für<br />
Fahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse<br />
von mehr als 7,5 t — damit wären<br />
auch Traktoren auf den entsprechenden<br />
Straßen mautpflichtig geworden.<br />
Nach Vorstellungen des Ministers<br />
und seines Ministeriums greift die<br />
Kulanzregelung in vielen Praxisfällen.<br />
Lof-Fahrzeuge mit einer bauartbedingten<br />
Höchstgeschwindigkeit (bbH) von nicht<br />
mehr als 40 km/h sind von der Maut befreit.<br />
Das gilt für alle Fahrten, es spielt keine Rolle,<br />
ob die Transporte entgeltlich erfolgen oder<br />
für den eigenen Betrieb durchgeführt werden.<br />
Diese Ausnahme gilt ausdrücklich auch<br />
für Lohnunternehmen. Bezugspunkt ist die<br />
bbH von 40 km/h.<br />
Fahrzeuge, die eine bbH von mehr als<br />
40 km/h haben, sind nur dann befreit, wenn<br />
sie für den eigenen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb oder für andere landwirtschaftliche<br />
Betriebe Transporte (entgeltlich oder unentgeltlich)<br />
durchführen. Es ist ebenfalls nicht<br />
entscheidend, um welche Art von Gütern es<br />
sich handelt oder ob es sich um Voll- oder<br />
Leerfahrten handelt.<br />
Im Rahmen von Maschinenringarbeiten oder<br />
der Nachbarschaftshilfe sind die Transporteinsätze<br />
mautbefreit, wenn die Beförderungen<br />
in einem Umkreis von maximal 75 km<br />
um den Betriebssitz stattfinden.<br />
Was ist mit Lohnaufträgen? Diese fallen<br />
nach Vorstellungen des Bundesverkehrsministers<br />
nur unter die Kulanzregelung,<br />
wenn der Schlepper eine bbH von maximal<br />
40 km/h hat. Kommen schnellere Schlepper<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
92<br />
www.<strong>profi</strong>.de
(50 oder 60 km/h bzw. noch schnellere Zugfahrzeuge)<br />
bei Transportfahrten (!) zum Einsatz,<br />
ist die Maut fällig. Wird leer gefahren,<br />
ist keine Maut zu entrichten. Ebenso fällt<br />
keine Maut an für Fahrten ganz allein mit<br />
dem Schlepper oder für Fahrten mit einem<br />
angehängten Arbeitsgerät.<br />
Sonderfälle: Agrartrucks, umgebaute<br />
Sattelschlepper und ähnliche Fahrzeuge.<br />
Hier ist noch nicht vollkommen klar,<br />
ob für diese Fahrzeugarten die gleichen<br />
Regeln gelten sollen. Denn grundsätzlich<br />
sind diese im Wesentlichen dazu bestimmt,<br />
Güter zu transportieren — das ist eine der<br />
grundsätzlichen und allgemeinen Einordnungskriterien,<br />
die die Mautpflicht begründen.<br />
Zurzeit gilt hier die Empfehlung: Halten Sie<br />
den Fahrzeugschein bereit und informieren<br />
Sie sich beim Bundesamt für Güterverkehr<br />
oder bei der Mautbetriebsgesellschaft Toll<br />
Collect (Kasten: Weitere Informationen) darüber,<br />
wie Ihr Fahrzeug eingeordnet wird.<br />
Wann und wie ist Maut zu zahlen? Die<br />
Maut wird auf den gelisteten Bundesstraßen<br />
(mauttabelle.de) fällig. Diese sind auch<br />
durch eine entsprechende Schilderung<br />
gekennzeichnet. Quert man diese Straßen<br />
nur, fällt keine Mautpflicht an. Die Kontrolle<br />
der Mautpflicht erfolgt mit blauen Säulen,<br />
die „Blitzern“ sehr ähnlich sehen.<br />
Berechnet wird die Maut anhand der gefahrenen<br />
Kilometer, der Achsenanzahl und der<br />
Emissionsklasse; ist diese nicht bekannt<br />
(z. B. bei älteren Fahrzeugen), gilt automatisch<br />
die schlechteste Klasse.<br />
Für die Einbuchung gibt es eine App von Toll<br />
Collect. Außerdem kann man sich bei Toll<br />
Collect online oder manuell — beispielsweise<br />
an Tankstellen — einbuchen. Die sogenannten<br />
„On Board Units“ sind auf Schleppern in<br />
der Regel unpraktikabel, weil diese für den<br />
Einbau in Lkw vorgerüstet sind.<br />
Fazit: Die Maut ist zunächst vom Eis — wenn<br />
man 40-km/h-Schlepper einsetzt. Weder<br />
Landwirte noch Lohnbetriebe müssen sich<br />
derzeit mit der Maut auseinandersetzen,<br />
wenn solche Schlepper zum Einsatz kommen.<br />
An dieser, vom Bundesverkehrsminister<br />
beschlossenen Sichtweise, kann sich nun<br />
erst mit einem neuen Mautgesetz etwas<br />
ändern — ein solches ist derzeit jedoch nicht<br />
in Sicht.<br />
Für Schlepper, die mit einer bauartbedingten<br />
Höchstgeschwindigkeit von mehr als<br />
40 km/h unterwegs sind, gilt auf dem eigenen<br />
Betrieb oder bei der Nachbarschaftshilfe<br />
ebenfalls Mautfreiheit. Der Lohnbetrieb,<br />
der mit solchen Schleppern Transporte<br />
durchführt, wird aber mautpflichtig. Offen<br />
ist die Behandlung von Agrartrucks. So bald<br />
es Neues gibt, informiert <strong>profi</strong> Sie.<br />
Auf den mautpflichtigen Bundesstraßen wurden in den letzten Wochen solche Säulen aufgebaut, die<br />
die Mautpflicht kontrollieren.<br />
Weitere<br />
Informationen:<br />
bag.bund.de<br />
(Bundesamt für Güterverkehr)<br />
toll-collect.de<br />
(Mautbetreiber-Gesellschaft)<br />
mauttabelle.de<br />
(Bundesanstalt für Straßenwesen)<br />
bmvi.de<br />
(Bundesverkehrsministerium)<br />
Güterkraftverkehr:<br />
Ausnahmen ebenso<br />
verlängert!<br />
... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />
komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />
Auch das Thema Güterkraftverkehrsgesetz<br />
(GüKG) brennt Landwirten und<br />
Lohnunternehmen unter den Nägeln.<br />
Es geht um jedwede Art von Transporten:<br />
Theoretisch gilt immer das<br />
GüKG mit den entsprechenden Auflagen<br />
(<strong>profi</strong> 5/2017). Praktisch hat<br />
das Bundesverkehrsministerium<br />
jetzt aber eine so genannte „Nichtahndungsfrist“<br />
zunächst auf unbestimmte<br />
Zeit verlängert — bis das<br />
GüKG überarbeitet wird. Land- oder<br />
forstwirtschaftliche Betriebe (lof)<br />
sowie Lohnunternehmen sind vom<br />
GüKG befreit, wenn diese Tatsachen<br />
zutreffen:<br />
■ Die Beförderung muss in der<br />
Land- und Forstwirtschaft üblich<br />
sein. Die lof-Fahrzeuge dürfen nur<br />
lof-Transporte verrichten — keinen<br />
Baustellenverkehr!<br />
■ Die Beförderung darf nur für landoder<br />
forstwirtschaftliche Betriebe<br />
erfolgen; das sind nur solche<br />
Betriebe, die lof-Rohstoffe erzeugen<br />
und produzieren. Weiterverarbeitende<br />
oder ausschließlich verarbeitende<br />
Betriebe (z. B. Biogasanlagen)<br />
zählen nicht dazu.<br />
■ Bei den beförderten Gütern muss<br />
es sich um lof-Bedarfsgüter handeln,<br />
wie beispielsweise Ernteprodukte,<br />
Viehtransporte, Futter- oder Düngemittel.<br />
■ Die Beförderung erfolgt mit Fahrzeugen<br />
mit einer bauartbedingten<br />
Höchstgeschwindigkeit von maximal<br />
40 km/h.<br />
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Nach wie vor bleiben die nach GüKG<br />
§ 2 Nr. 7 üblichen Beförderungen<br />
von lof-Bedarfsgütern oder Erzeugnissen<br />
für eigene Zwecke oder im<br />
Rahmen der Nachbarschaftshilfe<br />
erlaubnisfrei.<br />
Ebenso erlaubnisfrei bleiben Transporte<br />
unter land- oder forstwirtschaftlichen<br />
Betrieben im Rahmen<br />
eines Maschinenrings e. V. Diese<br />
Ausnahmen gelten unabhängig von<br />
der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit<br />
des Zugfahrzeugs!<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
93<br />
www.<strong>profi</strong>.de
In den kommenden Ausgaben<br />
Die nächste<br />
Ausgabe geht am<br />
15. August<br />
in den Versand<br />
Schleppertest<br />
John Deere 5125R<br />
„Sehnsüchtig erwartet“ haben wir schon im Fahrbericht vom neuen 5R<br />
(<strong>profi</strong> 10/2016) geschrieben. Jetzt kommt endlich der Test vom „kleinen<br />
Hirschen“ mit dem neuen „Command8“-Getriebe und Frontlader. Mehr über<br />
unsere Erfahrungen und die Ergebnisse von den Prüfständen des DLG-Testzentrums<br />
erfahren<br />
Sie im Schleppertest<br />
in der nächsten<br />
Ausgabe.<br />
Praxistest<br />
AVR Ceres 450<br />
Der belgische Hersteller AVR will mit der neuen gezogenen<br />
Kartoffel-Pflanzmaschine Ceres 450 auch hierzulande<br />
Fuß fassen. Unsere Bewertungen dazu — nach einem ausgiebigen<br />
Saisoneinsatz — lesen Sie in vier Wochen.<br />
Fahrbericht<br />
Yanmar YT 490<br />
Auch wenn es noch keine europäische<br />
Homologation gibt, wollen wir Ihnen den<br />
ersten Yanmar mit 90 PS und stufenlosem<br />
Getriebe in der September-Ausgabe<br />
vorstellen.<br />
Energie<br />
Betrieb mit eigenem<br />
Strom versorgen<br />
Mit steigenden Strompreisen wird die<br />
Eigenstromversorgung interessant. Wir<br />
geben einen Überblick, ob Strom aus<br />
Sonne, Wind oder Bhkw rentabel ist.<br />
Elektronik<br />
LTE-Kamera Netgear Arlo Go<br />
Jetzt gibt es eine Kamera, die unabhängig<br />
von 220 Volt und vom WLAN ist. Im<br />
nächsten Heft erfahren Sie, was die „Netgear<br />
Arlo Go“ alles kann und weshalb die<br />
Tester durchweg begeistert waren.<br />
Impressum<br />
PROFI MAGAZIN FÜR PROFESSIONELLE<br />
AGRARTECHNIK 30. JAHRGANG <strong>2018</strong><br />
REDAKTION<br />
Postfach 6343, 48033 Münster<br />
Tel.: 02501/801-9000, Fax: 02501/801-59 01<br />
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Manfred Neunaber (Chefredakteur),<br />
Dr. Gottfried Eikel (Stellvertretender<br />
Chefredakteur), Tobias Bensing, Dr. Anja<br />
Böhrnsen, Christian Brüse, Lucas Colsman,<br />
Wilfried Holtmann, Aigul Lennartz,<br />
Dietmar Renfert-Deitermann, Sönke Schulz,<br />
Malte Sohst, Hubert Wilmer, Martin Zäh<br />
Bildredaktion: Stefan Tovornik<br />
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Heftproduktion: Ute Reers (Leitung),<br />
Barbara Zehrer<br />
Digitale Medien: Christian Brinkrolf,<br />
Roman Hünefeld (Web-Design/Videoschnitt);<br />
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Übersetzungen: Barbara Sabel<br />
Druckvorstufe: Klaus-Dieter Esser<br />
Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis<br />
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<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong> 114<br />
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