01-2017
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Technik 2<br />
Das Magazin rund um die LüKK<br />
Dezentrale Lösungen<br />
Ausgabe <strong>01</strong> 2<strong>01</strong>7<br />
Privat<br />
Die Unsichtbarkeit von<br />
dezentralen Klimatechniklösungen<br />
Projekt<br />
Vom Stadtgas zur Musik<br />
Pauschal<br />
Zentrale oder dezentrale<br />
Gebäudeklimatisierung?
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Editorial<br />
Weitsicht<br />
Die erste Ausgabe der Technik hoch zwei im Jahr 2<strong>01</strong>7 schmückt sich mit dezentraler<br />
Klimatechnik – mit Zahlen und Statistiken, mit Pionieren und Projekten.<br />
Auf dem Dach unseres Büros haben wir den Blick in die Weite schweifen lassen<br />
und Informatives wie auch Unterhaltsames für Sie zusammengetragen.<br />
Ein paar Häppchen vorab: Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was<br />
dezentrale Klimatisierung mit „Privatklima“ und Unsichtbarkeit zu tun hat (S. 6)?<br />
Kennen Sie Dr. Albert Klein, einen wahren Pionier der Klimatechnik (S. 11)? Wussten<br />
Sie, dass sich in der indischen Stadt Pune eines der weltweit größten Projekte<br />
befindet, in denen VRF-Klimasysteme eingesetzt wurden (S. 20)?<br />
Wir verstehen übrigens unter dezentralen LüKK-Lösungen Geräte und Systeme,<br />
bei denen die Lüftungsfunktion und die Konditionierung der Raumluft (Heizen,<br />
Kühlen, Entfeuchten) zum allergrößten Teil im Raum (also dezentral) stattfinden<br />
und die Nutzer diese Gerätefunktionen individuell einstellen können. Viel Spaß<br />
beim Erkunden der neuen Technik hoch zwei!<br />
tabea.ruess@cci-dialog.de<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 3
6<br />
Privatisierung des Raumklimas<br />
Eine Einführung<br />
12<br />
Eins oder Null<br />
Projektbericht<br />
20<br />
Klimametropolen<br />
Wissenswertes<br />
10<br />
Zahlen, bitte!<br />
Kälte-Klima unter der<br />
Lupe<br />
18<br />
Die<br />
6 vorm<br />
Komma<br />
Projektbericht<br />
4<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
Inhalt<br />
11<br />
LüKK-Köpfe<br />
Dr. Albert Klein<br />
6 Privatisierung des Raumklimas<br />
Eine Einführung<br />
8 Musik im Gasometer<br />
Projektbericht<br />
10 Zahlen, bitte!<br />
Kälte-Klima unter der Lupe<br />
11 LüKK-Köpfe<br />
Dr. Albert Klein<br />
12 Eins oder Null<br />
Projektbericht<br />
14 Ausbildung<br />
Klimatechnik in Zahlen<br />
!<br />
16 Rankings<br />
Bezahlung<br />
18 Die 6 vorm Komma<br />
Projektbericht<br />
20 Klimametropolen<br />
Wissenswertes<br />
8Musik im Gasometer<br />
Projektbericht<br />
»<br />
Titelthema<br />
Dezentrale<br />
Klimatisierung<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 5
Gesellschaft<br />
Die Privatisierung<br />
des Raumklimas<br />
Sie ist dann am besten ausgeführt, wenn man sie nicht sieht: die dezentrale<br />
Klimatisierung von Gebäuden. Hierzulande ist Unsichtbarkeit<br />
oberstes Gebot. Während Fassadenlüftungsgeräte direkt an der<br />
Außenwand sitzen, werden Außengeräte von Split-, Multisplit- und<br />
VRF-Geräten gerne an weniger einsehbare Gebäudewände oder auf<br />
Dächer montiert.<br />
Sowohl große VRF-Systeme als auch Systeme mit Fassadenlüftungsgeräten<br />
können aus bis zu mehreren hundert oder tausend Geräten<br />
bestehen – ganz unsichtbar. Anblicke wie bei dem Gebäude rechts<br />
sind eher unüblich und zum Beispiel vermehrt im asiatischen Raum<br />
und in heißen europäischen Ländern zu finden. Dort gehören unzählige<br />
Außengeräte an Gebäudewänden zum Straßenbild.<br />
Der größte Pluspunkt der dezentralen Klimageräte ist aber der geringe<br />
Platzbedarf. Da sich die Innengeräte direkt in den Räumen und<br />
Nutzungszonen befinden, sind weder ein zentrales Lüftungsgerät<br />
noch ein Luftleitungssystem notwendig. Im Gegensatz zu Split-, Multisplit-<br />
und VRF-Geräten mit höheren Kühlleistungen, haben zum<br />
Beispiel Fassadenlüftungsgeräte nur eine geringe Kühlleistung. Sie<br />
werden daher oft gemeinsam mit Kühldecken oder mit Systemen der<br />
Betonkerntemperierung betrieben und heißen daher eigentlich korrekterweise<br />
dezentrale Lüftungssysteme.<br />
Ein großer Vorteil der dezentralen Raumklimatechnik ist auch, dass<br />
die Raumnutzer direkten Einfluss auf die Leistung der Klimatisierung<br />
nehmen können (Temperaturen und Luftvolumenströme). Bei Raumnutzern<br />
ist die Regelbarkeit ein Garant für Zufriedenheit; hinsichtlich<br />
der Gesamteffizienz des Gebäudes ist sie möglicherweise eher nachteilig.<br />
Diese „private Regelbarkeit“ geht zudem meist einher mit einem<br />
höheren Wartungs- und Instandhaltungsaufwand der vielen<br />
Geräte.<br />
Prof. Michael Haibel (Hochschule Biberach, Fachgebiet Lüftungs- und<br />
Klimatechnik, Thermodynamik und Baubiologie), bezeichnete dezentrale<br />
Klimalösungen einmal als eine „Privatisierung des Klimas“, das<br />
heißt, ein höheres Maß an individuellen Möglichkeiten, das Klima auf<br />
die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Privatklima also.<br />
(Abb. © antova13/Fotolia.com)<br />
6<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
Projektbericht<br />
Musik im Gasometer C<br />
120 Jahre ist es her, dass im Wiener Stadtteil Simmering ein Gasometer errichtet<br />
wurde. Nach drei Jahren Bauzeit von 1896 bis 1899 produzierte es Stadtgas<br />
durch die Vergasung von Steinkohle für die Straßenbeleuchtung und Privathaushalte.<br />
1984 wurden die vier zylindrischen Gebäude stillgelegt, blieben jedoch<br />
ein Wahrzeichen des Stadtbilds. Inzwischen wurde das Gasometer revitalisiert<br />
und neu genutzt. Im Herzen des Gebäudekomplexes befindet sich die Johann<br />
Sebastian Bach Musikschule. Ihre 19 Schulungsräume werden mit Umluftkühlgeräten<br />
der Wolf Anlagen-Technik GmbH, Geisenfeld, klimatisiert.<br />
8<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
Eckdaten im Wiener Gasometer<br />
Gasometer C<br />
220.000 m²<br />
Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex<br />
umfasst heute auf insgesamt<br />
220.000 m² verschiedene Nutzungskonzepte.<br />
Im Gasometer C<br />
befinden sich 92 Eigentumswohnungen<br />
auf sechs Wohngeschosse,<br />
drei Büro- sowie fünf Garagen- und<br />
zwei Einkaufszentren-Geschosse.<br />
Eine weitere Nutzung erfolgt durch<br />
eine 600 m² große Musikschule.<br />
Technik<br />
19<br />
Die Klimatisierung der Musikschulräume übernehmen<br />
19 Umluftkühlgeräte „FB-A-K Ultra“, die hohe Anforderungen<br />
an Hygiene, Energiebedarf und an minimalste Schallabstrahlung<br />
(44 dB(A) bei Nennluftbetrieb) erfüllen. Sie sind<br />
mit Sichelflügel-Ventilatoren sowie mit einer 3D-Kondensatwanne<br />
ausgestattet, die eine 100%-ige Ableitung von<br />
Kondensat gewährleistet. Den Abtransport des Kondensats<br />
übernimmt eine Zentrifugalpumpe. Durch den Verzicht auf<br />
einen Schwimmerschalter mit Pumpensumpf verbleiben<br />
keinerlei Kondensat-Rückstände.<br />
Stadtentwicklung<br />
Rund um die vier Gasometer-Gebäude entsteht ein urbanes<br />
Stadtentwicklungsprojekt. Ehemalige brache Flächen und<br />
ein Gewerbe- sowie Industriegebiet werden durch Wohnund<br />
Erholungsraum ersetzt. Die Gasometer sollen bald das<br />
Zentrum eines Grün- und Wohngebiets sein. Eine U-Bahn-<br />
Linie gilt als neue Verkehrsader in dieser Region und soll<br />
weiter für Aufschwung sorgen. Nebenan gedeiht zudem die<br />
Revitalisierung der Rinderhallen im ehemaligen Schlachthof<br />
St. Marx.<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 Quelle: Wolf Anlagen-Technik GmbH, Geisenfeld; Abb. Andreas Pöschek 9
Marktübersicht<br />
Zahlen, bitte!<br />
Unter der Lupe: Auch dezentrale Klimatechnik sortiert sich unter dem Schlagwort Kälte-Klima<br />
ein. Passend dazu befragt der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) jährlich<br />
Fachbetriebe mit seiner Kälte-Klima-Konjunkturumfrage. Die Ergebnisse der Umfrage für<br />
2<strong>01</strong>6 repräsentieren die Antworten von 41 teilnehmenden Betrieben – aus denen die Redaktion<br />
von Technik hoch zwei eine Auswahl fein säuberlich zerlegt und frisch aufbereitet hat.<br />
Fachkräftebedarf:<br />
So gehen Kälte-Klima-Betriebe<br />
den Fachkräftemangel an<br />
Kälte-Klima in der LüKK:<br />
So verteilt sich die<br />
Geschäftstätigkeit<br />
18%<br />
15%<br />
Gewerbekälte 27 %<br />
VRF / Splitklima 24%<br />
Klimatechnik 17%<br />
Verstärkte Einstellung<br />
von Auszubildenden<br />
13%<br />
Schaltung von<br />
Stellenanzeigen<br />
13%<br />
Industriekälte 15%<br />
Lüftungstechnik 7%<br />
Sonderanlagen 6%<br />
Wärmepumpen 4%<br />
Nutzung von Zeitarbeit<br />
11%<br />
Suche von Fachkräften über<br />
das Internet<br />
11%<br />
Transportkälte 1%<br />
So viele Betriebe haben<br />
2<strong>01</strong>6 im Kälte-Klima-<br />
Handwerk ausgebildet<br />
Ausbildungsoffensiven<br />
gemeinsam mit Schulen<br />
Besuch von Jobbörse<br />
11%<br />
9%<br />
Ausbildungsoffensiven<br />
gemeinsam mit Schulen<br />
7%<br />
Nutzung der Unterstützung<br />
durch Verbände<br />
4%<br />
Ja<br />
59 %<br />
Nein<br />
24 %<br />
k. A.<br />
17 %<br />
Einstellung von Arbeitnehmern<br />
aus dem Ausland<br />
10<br />
Keine Maßnahmen, da<br />
kein Bedarf<br />
Alle Ergebnisse der VDKF Kälte-Klima-Konjunkturumfrage<br />
stehen exklusiv in cci Wissensportal auf www.cci-dialog.de<br />
unter der Artikelnummer cci48359 zur Verfügung.<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
Szene<br />
LüKK-Köpfe<br />
Vom Beton zum Hochdruckinduktionsgerät<br />
Albert Klein wurde 1880 in Sulzbach an der Murr geboren. 1905<br />
schloss er sein Studium der Fachrichtung Bauingenieurwesen und<br />
Geodäsie (die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der<br />
Erdoberfläche) an der TH Stuttgart erfolgreich ab und promovierte zu<br />
einem Thema der Astronomie. Gewiss inspiriert durch seine frühere<br />
Ausbildung und Tätigkeit als Geometer. 1908 siedelte er nach Amerika<br />
um und begann dort als Brückenbauer in einem Ingenieurbüro in<br />
Kansas City. Gleich seine erste Aufgabe, im Rahmen eines Wettbewerbs<br />
den Entwurf für eine Stahlbetonbrücke über den Colorado River<br />
bei Austin auszuarbeiten, war erfolgreich: Er erhielt den Zuschlag und<br />
zeichnete für die damals größte Stahlbetonbrücke der Vereinigten<br />
Staaten verantwortlich.<br />
Dr. Albert Klein<br />
Seine Karriere in der LüKK startete er einige Jahre später: Als er dem<br />
Ruf von Robert Bosch nach Springfield/Massachusetts folgte, um dort<br />
ein neues Werk zu bauen, teilte er die Meinung von Bosch, dass Arbeitsstätten<br />
den Menschen bestmögliche Bedingungen ermöglichen<br />
sollten. Und dazu gehörte eine Lüftung in der Maschinenfabrik. Auf<br />
der Suche nach Ventilatoren und Lüftungsanlagen<br />
freundete er sich mit Dr. Willis Carrier an, der das Unternehmen<br />
Buffalo Forge leitete.<br />
Als Amerika 1917 in den<br />
Krieg eintrat, wurde Albert<br />
Klein interniert. In<br />
dieser Zeit beschäftigte<br />
er sich intensiv mit lüftungstechnischen<br />
Fragestellungen.<br />
Sein wichtigstes<br />
Patent: das Hochdruckinduktionsgerät<br />
(siehe Kasten). Nach den<br />
Kriegsjahren kehrte er<br />
schließlich nach<br />
Deutschland zurück und<br />
brachte dabei sein Wissen<br />
aus den USA mit, wo<br />
die Klimatechnik bereits kräftig an<br />
Fahrt gewonnen hatte. Gemeinsam<br />
mit Dr. Carrier gründete er<br />
1924 die Lufttechnische Gesellschaft<br />
(LTG) in Stuttgart.<br />
Originalpatent für eine Induktionsklimaanlage<br />
1915/19 (beide Abb. LTG)<br />
Heute ist die LTG AG noch immer in den Bereichen Lüftungs- und Klimasysteme<br />
tätig. 2<strong>01</strong>5 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 25 Mio. €<br />
und einen Gewinn von 2 Mio. €. Für das Geschäftsjahr 2<strong>01</strong>6 wird eine Steigerung<br />
erwartet.<br />
Hochdruck-<br />
Induktionsgerät<br />
Induktionsklimasysteme zählen zu den dezentralen<br />
Klimasystemen. Ihr wesentliches<br />
Element ist das Induktionsgerät: Hier<br />
strömt die im zentralen Klimagerät aufbereitete<br />
sogenannte Primärluft mit hoher<br />
Geschwindigkeit aus Düsen in das Gerät.<br />
Dadurch entsteht im unteren Bereich des<br />
Geräts ein Unterdruck, durch den Raumluft<br />
(Sekundärluft) durch einen Wärmeübertrager<br />
ins Gerät angesaugt wird (Induktion).<br />
Die Primär- und Sekundärluft mischen sich<br />
dann zur Zuluft.<br />
Hochdruck-Induktionsanlagen gehören zu<br />
den Wasser-Luft-Systemen. Mit der Primärluft<br />
wird dem Raum die Mindestaußenluftrate<br />
zugeführt, die Kühl- und Heizleistung<br />
wird durch die im Wärmeübertrager temperierte<br />
Sekundärluft erbracht. Meistens können<br />
Induktionsgeräte raumweise individuell<br />
genutzt werden. Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 11
Eins<br />
oder<br />
Null<br />
Ein Schlitz steht für 1, kein Schlitz für 0. In den Fassaden-Schlitzblechen<br />
eines Sanierungsprojekts in Frankfurt hat die Trox GmbH<br />
die Entwicklung der Börsen in binäre Daten (also nur mit Nullen<br />
und Einsen dargestellt) umgesetzt. Über die Metallpaneele wird<br />
Luft für die neuen dezentralen Lüftungsgeräte mit Heiz-/Kühlfunktion<br />
angesaugt.<br />
Das Bestandsgebäude Feldbergstraße 35 aus dem Jahr 1972<br />
(Bauherr: CB Richard Ellis Investors, Frankfurt/Paris) befindet<br />
sich in einer der exklusivsten Wohn- und Büroanlagen Frankfurts.<br />
Mit einem dezentralen, eigens entwickelten Klimasystem<br />
wurden die Raumhöhen des neu gestalteten Innenausbaus<br />
optimiert. Das Bestandsgebäude war mit einer zentralen<br />
Niedergeschwindigkeits-Lüftungsanlage ausgestattet, die<br />
Abb. © TROX GmbH<br />
Aufbau der Geräte<br />
Die Geräte bestehen aus einem Gehäuse aus pulverbeschichtetem Stahlblech. Sie<br />
enthalten Funktionseinheiten für die Zu- und Raumluft sowie eine Wärmeübertragereinheit.<br />
F7-Feinstaubfilter, Ventilator, Volumenstrombegrenzer, Schalldämpfer<br />
und Absperrklappen sind Bestandteil der Funktionseinheiten.<br />
Die Wärmeübertragereinheit mit Lufterhitzer und Luftkühler besteht aus<br />
dem Kupfer/Aluminium-4-Leiter-Wärmeübertrager, den Regelventilen mit<br />
Stellantrieb, Absperrorganen und einer Kondensatwanne. Um den Wärmeübertrager<br />
vor Vereisung zu schützen, ist ein Außenlufttemperaturfühler<br />
vorhanden.<br />
12<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
Projektbericht<br />
durch die Kanalführung sehr niedrige Deckenhöhen<br />
zur Folge hatte. Diese Anlage wurde vollständig entfernt<br />
und ein innovatives Konzept umgesetzt, das mit<br />
dezentralen Lüftungsgeräten mit Heiz-/Kühlfunktion<br />
und ohne horizontales Verteilsystem arbeitet. Die<br />
TGA-Ingenieure entwickelten mit dem Hersteller Trox<br />
einen neuen Gerätetyp (FSL-B-ZUS), der achsweise<br />
oberhalb der Brüstung direkt in die Fassade integriert<br />
wurde.<br />
Das Gebäude, das immer an Banken vermietet war,<br />
sorgte für die besondere Gestaltungsidee der Fassaden.<br />
In die zwischen den neuen Seitenwänden verlaufenden<br />
Fensterbänder sind die speziell entwickelten<br />
dezentralen Klimageräte integriert, die über geschlitzte<br />
Metallpaneele direkt Luft ansaugen und diese gekühlt<br />
oder beheizt örtlich in die Büroflächen einbrin-<br />
gen. Die Anzahl der auf den Fassadenpaneelen vorhandenen Schlitzreihen<br />
(vier pro Paneel) entspricht der Anzahl der Wochen seit Errichtung des<br />
Gebäudes bis zur Erteilung der Baugenehmigung für die Revitalisierung.<br />
Jede Schlitzreihe wurde zur Darstellung der Freitags-Schlusskurse der<br />
Börsenindizes Dax, Dow Jones und Nikkei in binärem Zahlenformat genutzt.<br />
Die Entwicklung der Börsen über die verfolgten 36 Jahre wurden in<br />
binäre Daten umgesetzt.<br />
Das Gestaltungskonzept der Schlitzbleche (Collignon Architektur) kombiniert<br />
die künstlerische Binärcode-Darstellung mit den raumklimatischen<br />
Anforderungen. So fügt sich die Lüftungstechnik in den ästhetischen Anspruch<br />
des Gesamt-Gebäudekonzeptes ein.<br />
Die Brüstungslüftungsgeräte mit Zuluftfunktion und Raumluftbeimischung<br />
werden zur dezentralen Belüftung von Räumen und Gebäuden<br />
eingesetzt und auf der Brüstung, an der Innenseite der Fassade montiert.<br />
Zusätzlich zur Außenluftversorgung gehören Heizen, Kühlen und Filtern<br />
zum Funktionsumfang. Für den energetisch optimierten Einsatz wird bei<br />
erhöhter Heiz- oder Kühllast Raumluft beigemischt.<br />
Funktionsweise<br />
Der Ventilator saugt Außenluft an, die durch einen Volumenstrombegrenzer,<br />
eine Rückschlagklappe, eine Absperrklappe und einen Feinstaubfilter strömt.<br />
Diese Bauteile verhindern die Überschreitung des dimensionierten Außenluftstroms<br />
durch Winddruck, die Umkehrung der Strömungsrichtung bei Unterdruck<br />
auf der Fassade und unkontrollierte Strömungen bei ausgeschaltetem<br />
Gerät. Die Aufbereitung der Außenluft erfolgt mit<br />
Wärmeübertragern zur Lufterwärmung und -kühlung.<br />
Ein Volumenstromregler regelt den Raumluftstrom<br />
auf Basis der Druckdifferenz zwischen Geräteinnerem<br />
und dem Raum. Die Zuluft strömt quellluftartig,<br />
aufgeteilt in zwei Ausblasrichtungen (Raum<br />
und Brüstung), durch die Verkleidung in den Raum.<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 13
Info<br />
Erfolgreich - über<br />
3.700 Klimatechnik-Azubis<br />
3.705<br />
Kälte-Klima-Azubis<br />
3.635<br />
sind männlich<br />
70<br />
sind weiblich<br />
1.043<br />
davon waren im<br />
ersten Lehrjahr<br />
747<br />
waren im<br />
vierten Lehrjahr<br />
2<strong>01</strong>5<br />
Azubibestand Mechatroniker für Kältetechnik 2<strong>01</strong>5<br />
Die Zahl der bundesweit<br />
(bei den Kammern in die<br />
Lehrlingsrolle eingetragenen)<br />
neu abgeschlossenen<br />
Ausbildungsverträge<br />
für den Beruf Mechatroniker<br />
für Kältetechnik steigt.<br />
2<strong>01</strong>3 haben 959 junge<br />
Menschen einen entsprechenden<br />
Ausbildungsvertrag<br />
unterzeichnet, 2<strong>01</strong>4<br />
waren es 1.027. Auch der<br />
Anteil der weiblichen Azubis<br />
wächst. Sie sind zwar<br />
immer noch stark unterrepräsentiert,<br />
aber dennoch<br />
haben 2<strong>01</strong>4 19 junge Frauen<br />
einen Vertrag erhalten<br />
(2<strong>01</strong>1 waren es 14). Diesen<br />
Zahlen stehen etwa<br />
2.500 bis 3.000 Kälte-Klima-Fachbetriebe<br />
gegenüber.<br />
(Quelle: BIV)<br />
Dezentral oder zentral? Bevor<br />
sich der angehende Kälte-<br />
und Klimatechnikfachmann<br />
möglicherweise für<br />
eine bevorzugte Richtung<br />
entscheidet, stehen dreieinhalb<br />
Lehrjahre als Auszubildender<br />
für Mechatroniker<br />
für Kältetechnik auf dem<br />
Programm.<br />
Etwa 1% aller Auszubildenden in Deutschland<br />
arbeiteten im Jahr 2<strong>01</strong>5 im Lehrberuf<br />
Auszubildender für Kältetechnik - und<br />
lern(t)en von der Pike auf das Handwerkszeug,<br />
das sie für eine handwerkliche Tätigkeit<br />
in der Kälte- und Klimatechnik benötigen.<br />
Ob sie dabei eine besondere Neigung<br />
zur dezentralen oder zentralen Klimatechnik<br />
entwickeln, wissen die meisten von ihnen<br />
wahrscheinlich erst zu einem späteren<br />
Zeitpunkt - vielleicht dann, wenn sie sich<br />
für die Meisterschule entscheiden oder<br />
auch erst dann, wenn sie sich mit dem<br />
Meisterbrief in der Tasche endgültig für einen<br />
Arbeitgeber entscheiden. Industrie,<br />
Facility Management, Kälte- und Klimaanlagenbau<br />
oder vielleicht doch gleich die<br />
Gründung eines eigenen Unternehmens?<br />
Egal, für was sich der Kälte-Klima-Absolvent<br />
entscheidet: Ihm stehen alle Türen offen,<br />
denn er gehört zu einer raren Spezies.<br />
Der Nachwuchsmangel im Kälte-Klima-Bereich<br />
ist groß - und der Azubipool verschwindend<br />
klein, setzt man die Gesamtanzahl<br />
der Azubis in Deutschland mit<br />
den Kälte-Klima-Azubis ins Relation: Nur<br />
gut 1 % aller deutschen Azubis arbeiten im<br />
Lehrberuf Mechatroniker für Kältetechnik.<br />
14<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
Produkt<br />
Glas und<br />
Glasfassaden<br />
Dezentrale Klimatechnik braucht für die<br />
Installation ein verbindendes Element:<br />
Die Fassade. Moderne Gebäudehüllen<br />
bestehen häufig zu einem Großteil aus<br />
Glas. Das muss eine ganze Menge aushalten<br />
und auch Widerstand leisten gegen<br />
Feuer, Hitze, Kälte, Feuchte, Wind,<br />
Druckwellen, Lärm und Einbruch.<br />
Glasfassaden sind nicht nur große Fenster.<br />
Heutige Fassaden sind Hightech-Konstruktionen<br />
und ein eigenes Gewerk. Sie<br />
werden idealerweise von Fassadenplanern<br />
geplant, ein Berufsstand,<br />
der ein Bindeglied zwischen dem<br />
Architekten und TGA-Planer darstellt.<br />
Denn die Gebäudehüllen<br />
sollen nicht nur architektonisch<br />
attraktiv aussehen, sie sollen auch<br />
Gebäudetechnik beherbergen, wie<br />
eben zum Beispiel Fassadenlüftungssysteme.<br />
Dass (Glas-)Fassaden komplexe Systeme<br />
sind, zeigt auch schon die Anzahl der Normen<br />
und Richtlinien, die bei ihrer Planung und Errichtung<br />
berücksichtigt werden müssen, beispielsweise die EN<br />
12153 „Luftdurchlässigkeit Vorhangfassaden“ oder natürlich<br />
auch die Energieeinsparverordnung (EnEV). Eine Übersicht<br />
über das, was (Glas-)Fassaden leisten müssen, zeigt<br />
die Abbildung.<br />
Arsgera/<br />
istockphoto.com<br />
EINWIRKUNG AUF FENSTER<br />
AUSSENSEITE<br />
RAUMSEITE<br />
BEWEGUNG DES BAUWERKS<br />
BEDIENUNG<br />
TEMPERATUR<br />
SCHLAGREGEN<br />
LÜFTUNG<br />
BRANDVERHALTEN<br />
STRAHLUNG<br />
RAUMLUFTFEUCHTE<br />
LÄRM<br />
WIND<br />
BEWEGUNG DER<br />
RAHMENKONSTRUKTION<br />
EIGENGEWICHT<br />
TEMPERATURDIFFERENZ<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 15
Die Welt in Zahlen<br />
Rankings<br />
Bruttojahreslohn (in T€)<br />
Meister<br />
53,0<br />
Monteur<br />
37,0<br />
Helfer<br />
27,0<br />
Auszubildender<br />
9,1<br />
Aus der<br />
Kälte-Klima-Konjunkturumfrage<br />
des VDKF<br />
Stundenverrechnungssätze (Ø in €)<br />
57,67<br />
48,31<br />
34,98<br />
26,03<br />
Meister<br />
Monteur<br />
Helfer<br />
Auszubildender<br />
16<br />
*Die Zahlen hat der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) aus<br />
seiner jährlichen Kälte-Klima-Konjunkturumfrage zur Verfügung gestellt. Mehr<br />
Statistiken finden VDKF-Mitglieder auf www.vdkf.de im Mitgliederbereich.<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
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Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 17
Die 6 vorm Komma<br />
Regelungstechnik verbindet Raumklimatechnik<br />
Gibt es in einem Gebäude mehrere Raumklimageräte- und -systeme, sollten diese miteinander<br />
kommunizieren. Ein Beispiel für eine gelungene Integration diverser Klima- und<br />
Wärmepumpenkomponenten in die Gebäudeleitsysteme (GLT) bietet die Klimaanlage der<br />
H&R Spezialfedern GmbH & Co KG in Lennestadt: ein direktverdampfendes VRF-System<br />
(Hersteller: Panasonic) mit vierseitig ausblasenden Rastermaßkassetten und KNX-Regelung.<br />
Die gemeinsame KNX-Datenautobahn ermöglicht die Kommunikation der unterschiedlichen<br />
technischen Komponenten. Zentraler Schnittpunkt ist die Visualisierung<br />
über einen Touch-Monitor, der alle eingebundenen Geräte darstellt. Sowohl<br />
Störungen als auch Regelfolgen sind auf einen Blick erkennbar und<br />
variabel konfigurierbar. Zudem sind Befehle wie Heizen,<br />
Kühlen, Luftvolumenstromregelung zentral über<br />
den Touch-Screen oder lokal über einen<br />
KNX-Sender möglich.<br />
18<br />
Direkt verdampfende Inneneinheiten<br />
zum Heizen und Kühlen des Bürotrakts.<br />
Ein Inverterverdichter als Herzstück der<br />
Luft/Luft-<br />
Wärmepumpe<br />
ist für die Effizienz des Systems verantwortlich.<br />
Einzelne Fühler regeln den Betrieb der Anlage.<br />
Nur so viel Wärme und Kälte abgeben wie nötig<br />
ist oberste Priorität.<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
VRF-Klimassysteme sind<br />
autark über zahlreiche Fernbedienungen<br />
oder das Gesamtsystem in externer Gebäudeleittechnik<br />
Gebäudesprachen:<br />
LONWorks, Modbusm BacNet, KNX...<br />
KNX in GLT<br />
Zentrale Analyse der Gesamtdaten.<br />
Sollwert für Temperierung<br />
von KNX an ECOi.<br />
Bei Sollwertnäherung<br />
geht der Verdichter in den Teillastbereich.<br />
Energieeinspareffekt durch Verschiebung<br />
des Verhältnisses von Leistungsaufnahme und –abgabe.<br />
Leistungszahlen mit einer<br />
6 vorm Komma<br />
Etwa 90 % der Gesamtlaufzeit<br />
sind Teillaststunden.<br />
!<br />
Regelung<br />
zum Steuern und Parametrieren<br />
der Basisparameter für die Temperierung und<br />
Förderung Wasservolumenströme der Wärmepumpe<br />
oder bei VRF-Systemen: Deckenhöhe Kassettenmodelle,<br />
Winkeleinstellungen Luftleitlamellen<br />
Integrierte Gebäudetechnik<br />
Zusammenspiel Außenbeschattung, Fensteröffnung und Klimagerät<br />
Wissenswert<br />
Die meisten VRF-<br />
Klimasysteme haben<br />
eine eigene Regelung,<br />
die sowohl<br />
zum Steuern, als<br />
auch für eine Parametrierung<br />
bei der<br />
Inbetriebnahme<br />
und/oder für Servicezwecke<br />
genutzt<br />
wird. Zusätzlich<br />
dazu steigt das Verlangen<br />
einer Integration<br />
installierter<br />
Gebäudetechnik in<br />
ein einheitliches<br />
Bussystem, das den<br />
gesamten Gebäudekomplex<br />
steuert<br />
und überwacht.<br />
Nicht umsonst werden<br />
derartig ausgerüstete<br />
Gebäude<br />
„Smart Buildings“,<br />
– also intelligente<br />
Auch: Beleuchtung, Feuermelder, Fahrstühle,<br />
Gebäude – genannt.<br />
Energieversorgung, Alarmanlagen<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1<br />
19
wissenswertes<br />
Wissenswertes<br />
aus<br />
Klima-<br />
Metropolen<br />
und<br />
-Regionen<br />
...die durch Raumklimatechnik,<br />
VRF-Technik<br />
und Fassadenlüftung<br />
geprägt wurden<br />
(Abb. Eon)<br />
PUNE: Indien<br />
Pune, früher anglisierend Poonah, ist eine Stadt<br />
im indischen Bundesstaat Maharashtra. Die<br />
Stadt bezeichnet sich selbst auch als „Oxford of<br />
the East“.<br />
Gründungsjahr: ............................9./10. Jahrhundert<br />
Wirtschaft: .............................Automobilindustrie, IT,<br />
regenerative Energien<br />
Einwohnerzahl (Stadt): ....................................3,1 Mio.<br />
Einwohnerzahl (Staat): .................................1,25 Mrd.<br />
Bevölkerungsdichte: .............................................5 Mio.<br />
Zhuhai/macau: china<br />
(Abb. Shasha/ CC-BY-SA 4.0)<br />
Zhuhai/Macau wird in China auch die „Stadt<br />
der 100 Inseln“ genannt. Im Stadtbezirk<br />
Xiangzhou lässt sich die Grenze nach Macau<br />
zu Fuß überschreiten.<br />
Klima: ..............................................................subtropisch<br />
Wirtschaft: ..........................................................Industrie<br />
(Elektronikfertigung, Luftfahrt, Chemie/Petrochemie,<br />
Medizintechnik und Schiffstechnik)<br />
Einwohnerzahl (Stadt): ...................................1, 6 Mio.<br />
Einwohnerzahl (Staat): .................................1,37 Mrd.<br />
Bevölkerungsdichte<br />
(Metropolregion Guangdong): ...................104 Mio.<br />
rheinland und rhein-main: deutschland<br />
(Abb. © davis/Fotolia.com)<br />
Rheinland und Rhein-Main: Zwei Ballungsgebiete,<br />
die der Rhein verbindet. Vom Rheinland kann<br />
erst ab 1797 mit der staatlichen Integration des<br />
linken Rheinufers in das revolutionäre Frankreich<br />
gesprochen werden. Die eigentliche Geschichte<br />
der Region Rhein-Main beginnt gegen<br />
Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
Fläche (Rhein-Main): ....................................14.755 m²<br />
Fläche (Rheinland): .......................................19.847 m²<br />
Einwohnerzahl (Rhein-Main): .......................5,5 Mio.<br />
Einwohnerzahl (Rheinland): ..................rund 4 Mio.<br />
Einwohnerzahl (Staat): .....................................82 Mio.<br />
20<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
PUNE: INDIEN<br />
VRF-Technik<br />
In Indien befindet sich eines der weltweit größten<br />
Projekte, in denen VRF-Klimasysteme eingesetzt<br />
wurden. In der westindischen Stadt Pune kommen<br />
in der „Eon Free Zone“, einer Ansiedlung für Unternehmen,<br />
die schwerpunktmäßig im Bereich IT tätig<br />
sind, insgesamt 928 VRF-Außengeräte (VRV III, Kältemittel<br />
R410A) mit einer Gesamt-Kälteleistung<br />
von über 44 MW zum Einsatz. Diese kühlen und<br />
heizen über die Wärmepumpenfunktion knapp<br />
400.000 m² Büroflächen mit einer Gesamt-Heizleistung<br />
von 51 MW. 6.600 Deckenkassetten-Innengeräte<br />
werden zu diesem Zweck installiert.<br />
Anfänge in Japan<br />
1983 wurde die erste Anlage mit einer<br />
Kälteleistung von rund 45 kW pro<br />
Modul in einem japanischen Hochhaus<br />
installiert. Schnell folgten weitere<br />
Projekte, und bereits Ende der 80er<br />
Jahre hatte sich diese neue Art der<br />
Klimatisierung aufgrund ihrer einfachen<br />
Installation nach dem Prinzip<br />
„viele Raum-Innengeräte an ein zentrales<br />
Außengerät“ und ihrer Flexibilität<br />
in Fernost durchgesetzt.<br />
Hochschulen<br />
Die University of Pune gehört mit über<br />
500.000 Studierenden zu den besten des<br />
Landes und hat mit 14.000 Ausländern<br />
den größten Anteil internationaler Studierender.<br />
Hochschulneugründungen sind<br />
die Flame University (Schwerpunkte:<br />
Geisteswissenschaften und Kunst) sowie<br />
Multiversity. Außerem gibt es zahlreiche<br />
Colleges wie das Fergusson College,<br />
SP College, Symbiosis, St. Vincents und<br />
Loyola. Partnerunis sind die Universität<br />
Göttingen sowie die FU Berlin.<br />
ZHUHAI/MACAU: CHINA<br />
Weltmarktführer<br />
Weit über 45 Mio. Raumklimageräte verkaufte China<br />
2<strong>01</strong>6 und verteidigte damit seine Position als Weltmarktführer.<br />
In Zhuhai bei Macao, einem beliebten<br />
Touristenort am südchinesischen Meer, ist auch Gree<br />
ansässig, der weltweit größte Hersteller und Verkäufer<br />
von Raumklimageräten – nach Angaben des Unternehmens<br />
unangefochten seit elf Jahren in Folge.<br />
Das Unternehmen wurde 1991 gegründet und<br />
betreibt zehn Produktionsstätten weltweit, davon<br />
sieben in China, zwei in Brasilien und eine in Pakistan.<br />
Der Umsatz belief sich 2<strong>01</strong>5 auf umgerechnet<br />
13,4 Mrd. €.<br />
Lage<br />
Zhuhai ist eine bezirksfreie Stadt in<br />
der chinesischen Provinz Guangdong<br />
mit einer Gesamtfläche von 1.724<br />
km² und 1.614.200 Einwohnern. Zum<br />
Stadtgebiet zählen etwa 6.000 km²<br />
Wasserfläche mit zahlreichen Inseln.<br />
Sehenswertes<br />
Das Wahrzeichen der Stadt Zhuhai ist die<br />
Statue des „Fischermädchens“ an der Küste<br />
des Stadtteils Xiangzhous. Zu den touristischen<br />
Highlights gehört außerdem<br />
der 1997 geschaffene Neue Yuan Ming<br />
Palast, der eine partielle Rekonstruktion<br />
des 1860 zerstörten alten Sommer-Palastes<br />
in Peking darstellt. Der Park umfasst<br />
1.39 km² und schließt einen 80.000 m²<br />
großen See ein.<br />
RHEINLAND UND RHEIN-MAIN: DEUTSCHLAND<br />
Die Dezentral-Studie<br />
Anfang 2007 kam eine Studie des Steinbeis-Transferzentrums<br />
Energie-, Gebäude- und Solartechnik,<br />
Stuttgart, zu dem Ergebnis, dass es (zum damaligen<br />
Zeitpunkt) in Deutschland knapp 50 Gebäude mit<br />
dezentraler Klimatechnik gab. In den zehn genauer<br />
untersuchten Gebäuden (BGF zwischen 2.100 und<br />
43.000 m²) kamen zwischen 65 und rund 800<br />
dezentrale Geräte zum Einsatz.<br />
Projekte<br />
Vor allem das Rhein-Main-Gebiet und<br />
das Rheinland sind Ballungsräume für<br />
dezentrale Klimatechnik. Fassadenlüftungsprojekte<br />
sind unter anderem in<br />
Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Leverkusen<br />
zu finden. Zum Beispiel: Das IBC in<br />
Frankfurt (5.500 Geräte), der Post-Tower<br />
Bonn (2.000 Geräte), Capricorn in Düsseldorf<br />
(900 Geräte), die Bayer-Zentrale<br />
in Leverkusen (800 Geräte) und das<br />
Galileo in Düsseldorf (400 Geräte).<br />
Anbieter<br />
Wesentliche Anbieter von dezentralen<br />
Lüftungs- und Klimageräten sind die Unternehmen<br />
Trox, LTG, Emco, Kampmann<br />
und Krantz Komponenten.<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 21
produktnews<br />
de|zen|t|ral<br />
Sucht man das Wort „dezentral“ im Duden, finden<br />
sich zwei Bedeutungen: „Von einem Mittelpunkt<br />
entfernt“ und „auf verschiedene Stellen oder Orte<br />
verteilt, nicht von einer Stelle ausgehend“.<br />
Beides gilt auch für die dezentrale Klimatechnik, bei<br />
der alle oder mehrere der vier Funktionen Heizen,<br />
Kühlen, Befeuchten und Entfeuchten nicht wie bei<br />
RLT-Anlagen zentral an einer Stelle, sondern an<br />
mehreren Stellen im Gebäude verteilt – meistens in<br />
jedem Raum – mit dezentralen Innen- und Außengeräten<br />
erfolgen. Dadurch besteht für Raumnutzer<br />
die Möglichkeit einer individuellen Regelung des<br />
Raumklimas.<br />
Die eingesetzten Fassadenlüftungs-, Monosplit-,<br />
Multisplit- und VRF-Geräte sind verantwortlich,<br />
selbsttätig und ganzjährig die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit<br />
und die Reinheit der Luft auf vorgegebenen<br />
Werten zu halten. Um dies bewerkstelligen<br />
zu können, benötigen Split- und VRF-Geräte zwingend<br />
ein Kältemittel. Während bei Monosplitgeräten<br />
R32 im Trend liegt, ist dies aufgrund seiner<br />
Brennbarkeit bei größeren Geräten, wie Multsplitund<br />
VRF-Geräten tabu. Stattdessen ist hier R410A<br />
das Kältemittel der Wahl. Und das wohl noch lange.<br />
Fast 120 Mio. dezentrale Klimageräte werden für das<br />
Jahr 2<strong>01</strong>7 erwartet<br />
49,2<br />
16,4<br />
11,7<br />
9,4<br />
6,6 6,5 6,4 5,6<br />
3,1<br />
1,0<br />
3,1<br />
(Quelle: Jarn)<br />
Split-, Multisplit-, VRF- und Fensterklimageräte<br />
22<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
Die Welt in Zahlen<br />
Der Weltmarkt für Raumklimageräte bis 2021<br />
Erwartete Stückzahlen in Mio.<br />
53<br />
79<br />
5853,1<br />
78,62 73<br />
Split-, Multisplit-, VRF- und Fensterklimageräte<br />
Zunehmende Stückzahlen im VRF-Markt<br />
Wenn nicht R32,<br />
was dann?<br />
China<br />
Japan<br />
Europa<br />
Südkorea<br />
USA<br />
China<br />
Indien<br />
Japan<br />
Rest<br />
Europa<br />
Südkorea<br />
USA<br />
Indien<br />
Rest<br />
Da sowohl Split- als auch VRF-Geräte mit<br />
Kältemitteln arbeiten, sind sie von der F-<br />
Gase-Verordnung betroffen, welche in den<br />
nächsten Jahren Kältemittel mit hohen<br />
Treibhaus potenzialen (GWP-Werten) immer<br />
mehr verdrängt. Einer der Gewinner im<br />
F-Gase-Rennen ist R32 als Alternative zu<br />
R410a, welches seit mehr als zehn Jahren<br />
das mit weitem Abstand führende Kältemittel<br />
nicht nur in dezentralen Anlagen ist.<br />
Allerdings darf R32 nur bei Monosplit- und<br />
kleinen Multisplitanlagen eingesetzt werden.<br />
Bei größeren Anlagen ist es auf Basis<br />
aktuell geltender Normen wie beispielsweise<br />
der DIN EN 378 „Kälteanalgen und Wärmepumpen<br />
– Sicherheitstechnische und<br />
umweltrelevante Anforderungen“ aufgrund<br />
seiner Brennbarkeit verboten. Bei Suche<br />
nach R410a-Alternativen blieben von 60<br />
Mio. chemischer Substanzen allerdings nur<br />
27 potentielle Stoffe übrig, die alle ebenfalls<br />
brennbar oder giftig sind beziehungsweise<br />
eine komplett andere Technik erfordern. Es<br />
bleibt also spannend, wo die Reise der Kältemittel<br />
beziehungsweise der geltenden Normen<br />
und Standards hin geht.<br />
(Quelle: Jarn)<br />
GWP:<br />
R32:<br />
675 kg CO 2<br />
pro kg<br />
GWP:<br />
R410a:<br />
2.088 kg CO 2<br />
pro kg<br />
Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 23
Produkte<br />
Produktschau<br />
Dezentral geregelt<br />
ltg:<br />
Pulsierende Brüstung<br />
LTG hat ein pulsierendes Fassadenlüftungsgerät für den Brüstungseinbau entwickelt:<br />
Das „FVP-Vpulse“ ist ideal, um in Gebäuden eine energieeffiziente Sanierung durchzuführen,<br />
ohne dass ein Doppelboden notwendig ist. Die Montage ist einfach und<br />
schnell durchführbar. Die Zuluft wird von dem Gerät zyklisch angesaugt, die Abluft auf<br />
demselben Weg wieder ausgeblasen. Ein Klappensystem steuert die Luftrichtung. Das<br />
Gerät zeichnet sich durch eine instationäre Strömung mit hoher Lüftungseffektivität<br />
und hohem thermischen Komfort durch pulsierende Strömung aus und bietet durch<br />
innovative Regelungskonzepte eine hohe Betriebssicherheit.<br />
FVP-Vpulse (Abb. LTG)<br />
samsung:<br />
Absolut zugfrei<br />
Die Raumklima-Wandgeräte „AR9500M“ mit der „Wind-free-Technik“ sollen Zugfreiheit garantieren, indem die gekühlte<br />
Luft durch 21.000 Mikrobohrungen in der Luftauslassfläche mit Geschwindigkeiten um 0,15 m/s in den Raum<br />
eingebracht wird. Das System funktioniert in zwei Stufen: Zuerst wird die Luft heruntergekühlt (“Fast Cooling“-Modus).<br />
Ist die gewünschte Temperatur erreicht, wechselt das Gerät automatisch in den “Wind-Free“-Kühlmodus, in<br />
dem bis 72 % Energie eingespart werden im Vergleich zum „Fast Cooling“- und 55 % zum „Normal Cooling“-Modus.<br />
Eingesetzt wird der „Digital Inverter 8-Pole“ mit Powerboost-Technik. Der Motor verursacht weniger Drehmomentschwankungen,<br />
was den Energieverbrauch verringert und die Zeit verkürzt, bis der Verdichter seine höchste Drehzahl<br />
erreicht. Die Geräte sind WLAN-fähig und können über Samsungs Smart-Home-App gesteuet werden.<br />
„AR 950 WindFree“ Raumklimagerät (Abb. Samsung)<br />
24 Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
panasonic:<br />
10 bis 100 %<br />
Die „Mini-ECOi“-Geräte von Panasonic sind kleine VRF-Systeme für den Kühloder<br />
Heizbetrieb, die große Flexibilität bieten. Als Kältemittel kommt R410A<br />
zum Einsatz, zudem arbeiten die Geräte mit der DC-Inverter-Technologie. Daraus<br />
resultierend moduliert der Verdichter seine Leistung zwischen 10 und 100 % mit<br />
dem Ziel, immer nur so viel Kühl- oder Heizleistung abzugeben, wie tatsächlich<br />
im Raum benötigt wird. „Mini-ECOi“ (Abb. Panasonic)<br />
swegon:<br />
Kassette mit Klima statt Musik<br />
Die Deckenkassette WKA von Swegon ist ein im Euroraster genormter Gebläsekonvektor, der einen<br />
Kühl- und Heizbetrieb in Kombination mit einer hohen Leistung, einem geringen Schallpegel und<br />
hoher Flexibilität bietet. Zahlreiche Baugrößen ermöglichen eine Anpassung an die Gegebenheiten<br />
vor Ort. Alle Modelle sind mit einem Wärmeübertrager (2-Leiter) und optionalem Elektroheizregister<br />
oder mit zwei Wärmeübertragern (4-Leiter) sowohl mit AC- als auch mit EC-Motoren lieferbar. Die<br />
WKA-Deckenkassetten bieten eine große Auswahl an Regelungsoptionen, vom einfachen elektromechanischen<br />
Regler über eine IR-Fernbedienung bis zur Anbindung an eine Gebäudeleittechnik.<br />
Deckenkassette „WKA“ (Abb. Swegon)<br />
lg:<br />
Stufenlos regelbar und leise<br />
„DC Inverter“-Multisplit-Klimaanlagen sind multifunktional: Sie kühlen im Sommer und verbessern das Klima,<br />
indem sie die Raumluft zugleich enfeuchten und belüften. Mit den verschiedenen Ausführungen der<br />
Multisplit-Innengeräte bieten sich flexible Möglichkeiten zur Klimatisierung unterschiedlicher Räume. Ein<br />
Außengerät ist dabei an mehrere Innengeräte angeschlossen. Durch die Inverter-Technologie lassen sich im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Systemen mit fester Drehzahl Energieeinsparungen von 30 % erreichen. DC-<br />
Inverter Geräte können ihre Leistung stufenlos regeln, was zu einer Verbesserung des Umgebungskomforts,<br />
einer Senkung des Geräuschpegels, einer höheren Effizienz und einem niedrigeren Energieverbrauch führt.<br />
„Multisplit“-Außengerät (Abb. LG)<br />
CITY MULTI VRF<br />
Vorbildlich effizient<br />
Die EP-YLM Außengeräte<br />
Ganzjährige hohe saisonale Energieeffizienz<br />
Weltweit erster Aluminium-Flachrohrwärmetauscher<br />
in einem VRF-System<br />
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Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1<br />
25
produkte<br />
mitsubishi/stulz:<br />
80 zu 1<br />
Komfort und Behaglichkeit durch eine dezentrale Klimatisierung mit individuellen<br />
Betriebsparametern bietet die „KX“-Multisplit-Serie von Mitsubishi<br />
Heavy. Mit einer leistungsregelnden Vollinverter-Technologie und hohen Wirkungsgraden<br />
arbeiten KX-Systeme effizient, kosten- und energiesparend.<br />
Durch eine große Anzahl (bis zu 80) anzuschließender Innengeräte sowie einer<br />
maximalen Kältemittel-Gesamtleitungslänge von 1.000 m in einem KX-System,<br />
ist eine projektspezifische Gestaltung möglich. Die Modellvielfalt und<br />
erweiterte Einsatzgrenzen gewährleisten einen komfortablen Kühl- und Entfeuchtungsbetrieb<br />
im Sommer und einen monovalenten Heizbetrieb im Winter.<br />
Zudem ermöglichen sie eine Anpassung des KX-Multisplit-Klimasystems<br />
an bauliche Gegebenheiten bei Neubauten und Sanierungen.<br />
„KX6“-Innengerät (Abb. S-Klima)<br />
ltg:<br />
Individuelle Fassade<br />
Fassadenlüftungsgeräte sind in der Regel nicht als Katalogware erhältlich,<br />
sondern werden projektspezifisch geplant und gebaut. Sie eigenen sich zur<br />
Aufstellung direkt an der Außenfassade und fördern Außen- und Fortluft direkt<br />
über Kernbohrungen in der Fassade – benötigen also keine Luftkanäle.<br />
Die Geräte enthalten – je nach Bedarf – die wesentlichen Bauteile wie Luftfilter,<br />
Schalldämpfer, Wärmerückgewinnung, Heiz- und Kühlregister, Luftklappen,<br />
Zuluft-, Umluft- und Abluftventilatoren.<br />
Die Grundlagen von Fassadenlüftungsgeräten werden in dem Beitrag<br />
cci11862 in cci Wissensportal erklärt.<br />
Schnitt durch ein Fassadenlüftungsgerät (Abb. LTG)<br />
26 Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1
Vorschau<br />
In der kommenden Ausgabe von Technik 2 geht es um<br />
Systeme zur Temperierung und Lüftung<br />
von Hallengebäuden<br />
Ausgabe 2/2<strong>01</strong>7<br />
Anzeigenschluss 19.06.2<strong>01</strong>7<br />
Erscheinungstermin 21.07.2<strong>01</strong>7<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Unternehmen/Seite<br />
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Engie Refrigeration, Lindau .................................................................28<br />
Maschinen- und Apparatebau Hagen, Breckerfeld .................17<br />
Mitsubishi, Ratingen ..............................................................................25<br />
Wenn die nächste Technik 2 am 21. Juli zusammen mit<br />
der Ausgabe 08/2<strong>01</strong>7 von cci Zeitung erscheint, winken<br />
die deutschen Sommerferien und die Redaktion arbeitet<br />
bei geöffneten Fenstern und einem lauen Sommerlüftchen.<br />
Wir freuen uns, wenn Sie dann durch unsere Zahlen<br />
und Texte zum Thema „Systeme zur Temperierung und Lüftung<br />
von Hallengebäuden“ blättern können.<br />
MTF, Schüttdorf .............................................................26<br />
Schadek, Wilnsdorf ......................................................17<br />
Vallox, Dießen .................................................................17<br />
Eigene Angebote/Seite<br />
__________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
cci Buch ................................................................................ 2<br />
Tabea Rueß<br />
Impressum<br />
Technik 2 ist ein Magazin und erscheint drei Mal pro Jahr begleitend zur Fachzeitung<br />
cci Zeitung. Es bietet „Mehr zum Thema“ und dient der fachlichen Vertiefung von<br />
Themen der Lüftungs-, Klima-, Kältetechnik, der Gebäudeautomation, MSR-Technik,<br />
des Brandschutzes und der Entrauchung.<br />
Technik 2 schreibt für Ingenieure, Techniker, Meister, Verkäufer, Kaufleute, Marketingfachleute,<br />
Geschäftsführer und Unternehmer.<br />
cci Dialog GmbH<br />
Poststr. 3, 76137 Karlsruhe<br />
Postfach 1910, 76007 Karlsruhe<br />
www.cci-dialog.de<br />
Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />
Sabine Andresen (AS), Tabea Rueß (TR),<br />
Tina Weinberger (TW)<br />
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Vertrieb:<br />
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Technik hoch zwei 2<strong>01</strong>7/1 27
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