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„Importierte Kriminalität“ und deren Etablierung - Harte-Zeit

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Neben der deutschen Staatsangehörigkeit gliedern sich die „libanesischen Kurden“<br />

somit in Personen mit ungeklärter, libanesischer, ausnahmsweise auch türkischer<br />

oder syrischer Staatsangehörigkeit oder sind als Staatenlose registriert.<br />

11<br />

Dieser Umstand führt zu der Erkenntnis, dass die Gruppe der in Deutschland<br />

aufhältlichen Personen aus dem arabischen Sprachraum, in <strong>deren</strong><br />

Herkunftsgeschichte der Libanon eine zentrale Rolle spielt - <strong>und</strong> sei es auch nur über<br />

Verwandtschaftsverhältnisse oder gar nur behauptet - mehr als doppelt so hoch ist,<br />

als dies bisher i.d.R. statistisch dargestellt wurde.<br />

Eine Recherche im Berliner Einwohnermelderegister zu den Staatsangehörigkeiten<br />

„libanesisch“, „staatenlos“ <strong>und</strong> „ungeklärt“ erbrachte für die Rubrik „libanesisch“<br />

logischerweise eine nahezu 100prozentige arabische Herkunft der<br />

Staatsangehörigkeitsinhaber; bei den „Ungeklärten“ waren dies immerhin noch über<br />

85 % <strong>und</strong> bei den Staatenlosen noch über 73 %, dabei ganz überwiegend mit<br />

angeblichem Herkunftsland Libanon. 43<br />

Addiert man auf B<strong>und</strong>esebene die Staatsangehörigkeitsrubriken der Libanesen,<br />

„Ungeklärten“ <strong>und</strong> Staatenlosen <strong>und</strong> überträgt die Berliner Rechercheergebnisse auf<br />

die Datensumme des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes, so erhält man für das Jahr 2000<br />

eine Größenordnung von über 115.000 Personen mit „libanesischen<br />

Bezugspunkten“.<br />

Damit nimmt diese Personengesamtheit nach ihrer Größenordnung, den 1. Rang der<br />

in Deutschland ansässigen außereuropäischen Migranten ein, noch vor den USA<br />

(113.623 im Jahr 2000).<br />

Wird darüber hinaus der Umstand berücksichtigt, dass in den Jahren 1990 bis 2000<br />

insgesamt jeweils über 14.000 Libanesen <strong>und</strong> Personen mit ungeklärter<br />

Staatsangehörigkeit sowie über 27.000 Staatenlose in Deutschland eingebürgert<br />

wurden, bildet die Personengruppe, in <strong>deren</strong> Herkunftsbiographie der Libanon eine<br />

gewichtige Rolle spielt, mit deutlichem Abstand die größte außereuropäische<br />

Migrantengruppe in Deutschland.<br />

43 Die Recherche umfaßte insgesamt knapp 21.500 Datensätze.<br />

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Henninger, LKA Berlin ImpKrim_Öff1.2.doc

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