„Importierte Kriminalität“ und deren Etablierung - Harte-Zeit
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benachbarten Ausland, den Niederlanden, der Schweiz, Skandinavien oder auch in<br />
der Türkei <strong>und</strong> im Libanon <strong>und</strong> insbesondere in Südamerika - Brasilien <strong>und</strong> Paraguay<br />
-, von wo das Kokain bezogen wird.<br />
Die Geschäftskontakte in den einzelnen Ländern werden möglichst immer mit<br />
Angehörigen des eigenen Clans abgewickelt. Dies garantiert ein Höchstmaß an<br />
Abschottung <strong>und</strong> Sicherheit der Geschäfte <strong>und</strong> schaltet somit die Gefahr, einem<br />
NoeP 127 oder VE 128 „aufzusitzen“, quasi aus.<br />
Erst wo die Zusammenarbeit mit Familienangehörigen nicht möglich ist, wird<br />
zunächst mit Personen zusammengearbeitet, die in der gleichen Herkunftsregion<br />
beheimatet sind, danach mit solchen, die die gleiche Sprache sprechen.<br />
Die Gewinne aus dem Drogenhandel werden zu neuen Geschäften nach<br />
Südamerika transferiert, z.T. in legale oder halblegale Unternehmen investiert,<br />
überwiegend jedoch - oft auch als Bargeld - ins Ausland verbracht <strong>und</strong> im Libanon<br />
oder der Türkei in Immobilien angelegt. 129<br />
4.3 Internationale Bezüge: Die Libanesen-Connection in Südamerika<br />
Ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> für die Präsenz der „libanesisch-kurdischen“<br />
Kriminellenszene im Kokainhandel liegt in den hervorragenden Kontakten nach<br />
Südamerika, insbesondere Brasilien, die durch dort lebende Landsleute <strong>und</strong> familiäre<br />
Bande bestehen.<br />
Nach vorsichtigen Schätzungen des libanesischen Außenministeriums gibt es ca. 8<br />
Mio. Diaspora-Libanesen. 130 Allein in Brasilien sollen zwischen 3-6 Mio. Libanesen<br />
leben. 131<br />
126<br />
Bericht des PP Berlin, LKA 211 EGr Araber v. 9. Juli 1997<br />
127<br />
Nicht offen ermittelnder Polizeibeamter<br />
128<br />
Verdeckter Ermittler<br />
129<br />
Vgl. OK-Lagebild 1997, S. 45<br />
130<br />
Auskunft von der deutschen Botschaft in Beirut v. 16. Dezember 1998.<br />
131<br />
Hierbei handelt es sich um Zahlenangaben der Community in Brazil. Die Lebanese World Cultural Union gab<br />
1986 die Zahl der in Brasilien lebenden Libanesen mit 5,8 Mio. an; vgl. Nabti in: Hourani/Shehadi (Hrsg.), The<br />
Lebanese in the World: A century of Emigration, 1992, S. 41 (61). Harb, Mar Gabriel-Verein spricht von ca. 3<br />
Mio. Libanesen u. Syrern in Brasilien; www.margabrielverein.de/mitteilung01/mitteilung6.htm.<br />
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Henninger, LKA Berlin ImpKrim_Öff1.2.doc