August 2018 - coolibri Oberhausen, Duisburg, Mülheim
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THEMA<br />
H A G E N<br />
Extrabreit als<br />
Superhelden,Illustration:Mali<br />
&Wernerfür Extrabreit<br />
Pop-Star-Schmiede<br />
Illustration: Mali &Werner für Extrabreit<br />
Jüngerewerden sich sicherlich verwundertdie Augen reiben, aber Hagen warvor gar nichtsolanger Zeit maldie heißesteStadt der<br />
BundesdeutschenMusikszene. Von1978 bis 1983 wardie Ruhrstadt dieKeimzelle der Neuen Deutschen Welle. „HAGEN POPSTAR<br />
GLÜCK –Das Festival!!“ bringt viele Starsund Macher jenerÄra wieder nach Hagen.<br />
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Hagen, Einfallstorins Ruhrgebiet,Tor zum Sauerland–jenachdem,aus<br />
welcherRichtungman jetztkommt.Hagen,Industriestandort mitTradition,aberauch<br />
unübersehbargebeutelt vomstrukturellen Wandel. „Über<br />
dieJahrzehnte hatdie PolitikeinewichtigeAusfahrtverpasst, sodass Hagenein<br />
wenigabgehangenwurde“, resümiertKai Havaii,Sängerder Band<br />
Extrabreit.Die Breiten–siewarenmittendrin in Hagen, zu einerZeit, als<br />
für dieStadt all überall aufden neonfarbenen Anzeigeschildern „everything<br />
goes“aufleuchtet. Von1978bis 1983 drehte sich diePop-Welt nur<br />
um Hagen,die damaligausgerufene Musikweltstadt derRepublik,das Epizentrumder<br />
sogenanntenNeuenDeutschen Welle(NDW). Klar,Musik mit<br />
deutschen Texten undChart-Appealkam auch aus Berlin,Münchenoder<br />
Hamburg, doch dieTeenie-PostilleBravo,genau so wiedas Musikmagazin<br />
Sounds warensichdaeinig: In Hagen schlägt derPop-Pulsder Zeit.Da<br />
mussten allehin,die Karrieremachenwollten.Extrabreitliefertenden<br />
Soundtrack zumPhänomen mitdem Titel„Komm nach Hagen, werdePopstar,machdeinGlück!“<br />
Aber wiekonntedas überhauptpassieren?Wieso verschwanddie Ruhrstadtdann<br />
vermeitlich so schnellwiedervon derPop-Landkarte?Und für<br />
wenalles legteHagen denGrundstein füreinelangjährige beruflicheKarriere?<br />
Diesen undweiterenFragengeht„HAGENPOPSTAR GLÜCK–Das<br />
Festival!!“ aufunterschiedlicher Artund Weisenach. Vom31. <strong>August</strong> bis<br />
23.September stehtdie NDW-ÄraimMittelpunktzahlreicherVeranstaltungeninHagen.Das<br />
Osthaus-Museumpräsentiertüber300 Zeitgeist-Exponate<br />
beieiner Ausstellung, es gibtLesungen, Konzerte,Disco-Abende,<br />
Talk-Rundenmit denwichtigsten Akteurender damaligenHagener Musikszene,<br />
Tresengespräche,Vorträge, Partys,Filmvorführungen und, und,<br />
und...!<br />
VonZeitzeugen undLegendenschreibern<br />
Hagenfeiertsichund seinen Einfluss aufdie Pop-Welt.Dafür hatdie Fern-<br />
Universität sogarihr Campusfest aufden 1. Septemberverschoben.Hier<br />
werden dann beim Open-Air Extrabreit undweitere Bandsaufspielen.Unterstütztdurch<br />
dieSparkassenstiftung, dieStiftungder Märkischen Bank,<br />
dieStadt Hagen, dieFernUniversitätund zahlreicheweitere Sponsoren<br />
undKooperationspartner,ist dieHagenerin HeikeWahnbaeck federführend<br />
beider Umsetzungdiesesaußergewöhnlichen Festivals.Fußtdieses<br />
doch thematisch aufdem bald im Klartext-Verlang erscheinendenBuch<br />
vonWahnbaeck unddem SoziologenProf. Dr.Frank Hillebrandt. DreiJahre<br />
lang arbeitete dieGrafikerin mitdem Wissenschaftler an demopulenten<br />
Band,der neben1000 Fotosund Abbildungenauch 40 Interviews mitZeitzeugen<br />
undHauptakteurender NDW-Zeit zwischen denBuchdeckelnversammelnwird.<br />
Festival undBuch sind gleichsamHerzensangelegenheitenfür<br />
Heike Wahnbaeck,wie sieerzählt –die Geschichte derNDW-KeimzelleHagen<br />
undihre eigeneLebensgeschichtesinduntrennbar miteinanderverbunden.<br />
1973 lerntsie als JugendlicheWolfgangJäger,genanntHunter, denBassisten<br />
derHagener Band Styx kennen,ist fortan oftimProberaum dabei.<br />
Wasdamals keiner ahnt: Styx undauch dieKrautrock-BandGrobschnitt,<br />
dersichHunterund seineFreundinab1974anschließen,werdeninner-