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FahrRad 2/2018

Fahrrad-Zeitschrift des ADFC Kreisverbandes Unna e.V.

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Fahrradtechnik<br />

Dem Akku geht die Puste aus – was nun?<br />

Mittlerweile haben die Akkus der<br />

ersten Pedelecs ihr „Lebensende“<br />

erreicht und müssen ausgetauscht<br />

werden. Sie besitzen dann häufig noch<br />

70 % Kapazität, aber die Ladezyklen<br />

werden immer enger und irgendwann<br />

nicht mehr vertretbar, so dass die Abgabe<br />

beim Händler und das Recyclen<br />

anstehen. Eventuell ist es aber auch nur<br />

ein Defekt in der Elektronik, der vom<br />

Zweirad-Techniker behoben werden<br />

kann.<br />

Technologischer Platzhirsch ist der<br />

Lithium-Ionenakku mit seinen Leistungsdaten<br />

wie z.B. hohe Energiedichte<br />

bei niedrigem Gewicht. Wichtig ist die<br />

Kompatibilität zum Antrieb und zum<br />

BSM (Batteriemanagement für Leistungsabgabe,<br />

Temperatur und Ladung).<br />

Natürlich muss Größe und<br />

Halterung auch berücksichtigt werden.<br />

Von einer Selbstreparatur (Austausch<br />

defekter Zellen etc.) wird abgeraten, da<br />

es sich hier um ein fein abgestimmtes<br />

System handelt – gerade was das BSM<br />

angeht. Hier könnten u. U. durch den<br />

technologischen Fortschritt ältere E-<br />

Bikes nicht mehr versorgt werden. Da<br />

ist man bei den bekannteren Anbietern<br />

noch auf der sicheren Seite. Bei solch<br />

jungen Entwicklungen muss man immer<br />

mit einer zu schnellen technologischen<br />

Rasanz rechnen. Was gestern gut<br />

war, ist morgen abgehängt. Die Anbieter<br />

gehen immer mehr zu voll integrierten<br />

Bikes über, deren Optik den<br />

E-Antrieb kaum erkennen lassen. Hiermit<br />

erreicht man auch den jungen, „dynamischen“<br />

Biker mit cooler Optik und<br />

Technik. Die klassische Erscheinung Akku<br />

auf/unter dem Gepäckträger, auffällige<br />

Gehäuse am Unter- oder Sattelrohr<br />

eines klassisch designten Fahrrad werden<br />

nur noch im preiswerten Segment<br />

vertreten sein. Im Rahmen voll integrierte<br />

Akkus stellen natürlich Sonderformen<br />

dar, welches sich auch in den<br />

Fertigungskosten und somit an der Ladentheke<br />

niederschlägt. Auch hier kann<br />

die Vielfalt zum Mangel in der Nachversorgung<br />

führen... Vielleicht wird sich ein<br />

Leasing durchsetzen, bei dem man<br />

technologisch immer vorn dabei ist.<br />

Das Fahrrad ohne E-Antrieb verursacht<br />

kaum Folgekosten, ganz anders<br />

beim E-Bike – hier vorneweg der Ersatzakku...<br />

es werden aber auch alle anderen<br />

Antriebsteile stärker belastet. Beim<br />

Mittelmotor z. B. zusätzlich auf Kette<br />

und Ritzel.<br />

Der Akku ist ein Verschleißteil und<br />

muss nach 500 bis 1000 Ladezyklen ersetzt<br />

werden. Das schlägt bei Markenakkus<br />

mit 500 EUR und mehr zu<br />

Buche... Vielfahrer wählen einen<br />

großen Akku, 450 Wh und mehr, mit<br />

mehr Gewicht (mehr Zellen), aber größerer<br />

Reichweite und weniger Ladezyklen.<br />

Kurzstreckler kommen mit einem<br />

kleineren Akku klar und haben für Ausflüge<br />

evtl. einen Ersatzakku mit. Wenn<br />

möglich zwischenladen, eine Stunde<br />

verhilft schon zur halben Akkufüllung.<br />

Reichweitenangaben sollte man mit<br />

Vorsicht genießen. Sie sind abhängig<br />

vom Streckenprofil und den individuellen<br />

Leistungseinstellungen – moderate<br />

oder starke Unterstützung. Beachten<br />

sollte man natürlich, dass der Akku bei<br />

tiefen Temperaturen deutlich an Leistung<br />

einbüßt – für eine Streckenplanung<br />

nicht unwichtig.<br />

48<br />

<strong>FahrRad</strong> Herbst <strong>2018</strong>

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