Untitled - Freie Universität Berlin

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Fall 9: Das Unternehmen E, welches schwerpunktmäßig in der Energiewirtschaft (Strom, Gas) tätig ist,
möchte die Stimmenmehrheit über das Unternehmen R erwerben. R ist in Europa eines der führenden
und in Deutschland das größte importierende Ferngasunternehmen, mit einem Anteil von 60% am gesamten
inländischen Erdgasabsatz. E hat einen Marktanteil von über 30% auf dem Markt für die
Strombelieferung von Großkunden und Weiterverteilern. Daneben ist das Unternehmen A mit gleich
großen Marktanteilen tätig. Die restlichen Marktanteile werden von den Unternehmen B und C gehalten.
E und R wollen um jeden Preis diesen Zusammenschluss durchführen. Was ist Ihnen zu raten?
Fall 10: Das deutsche Unternehmen B, tätig auf dem europäischen Markt für einzelne Chemikalien,
mit einem Marktanteil von 40 %, plant die Übernahme der Kontrolle über das belgische Unternehmen
E, das auf dem gleichen Markt einen Anteil von 30 % hält. Gegen E läuft in Belgien ein Isolvenzverfahren.
Sollte das Insolvenzverfahren zum Abschluss gebracht werden, ist aufgrund belgischer Vorschriften
sehr unwahrscheinlich, dass innerhalb des darauf folgenden Jahres die Produktion durch ein
Drittunternehmen wieder aufgenommen wird oder Vermögenswerte herausgekauft werden. Eine unmittelbare
Übernahme durch einen Dritten ist wegen Ablauf gesetzlich vorgeschriebener Fristen ebenfalls
nicht möglich. Die Stillegung hätte erhebliche Kapazitätsengpässe zur Folge, die durch die übrigen
Unternehmen auf dem Markt nicht aufgefangen werden könnten, da aus Rentabilitätsgründen alle
Anlagen voll ausgelastet sind. Auf dem betroffenen Markt bestehen relativ hohe Marktzutrittsschranken
und eine unelastische Nachfrage. Ist der Zusammenschluss nach Art 2 Abs.3 FKVO zu untersagen?