Publikationen zur Hochschul-PR - Bundesverband ...
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Band 2<br />
<strong>Publikationen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong><br />
Elisabeth Hoffmann (Hg.)<br />
Medienresonanzanalyse -<br />
Wie lässt sich die Pressearbeit<br />
von <strong>Hochschul</strong>en bewerten?<br />
Dokumentation des Pilotprojektes und der dritten Tagung<br />
der Initiative Qualität von <strong>Hochschul</strong>kommunikation – IQ_HKom<br />
(Arbeitskreis „Evaluierung von <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong>“)<br />
am 21. und 22. September 2004 in Wien.
Impressum<br />
Elisabeth Hoffmann (Hg.):<br />
Medienresonanzanalyse -<br />
Wie lässt sich die Pressearbeit von <strong>Hochschul</strong>en bewerten?<br />
<strong>Publikationen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong>, Band 2<br />
Herausgegeben von der Initiative Qualität von <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong> – IQ_HKom<br />
der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Hochschul</strong>pressestellen in Deutschland<br />
(www.uni-kassel.de/presse/iq_hkom)<br />
und von <strong>PR</strong>O Wissenschaft e.V.<br />
(www.prowissenschaft.de)<br />
Redaktion Elisabeth Hoffmann<br />
Layout Christian Witt gereby.com<br />
Druck Beyrich DigitalService<br />
Auflage 250 Exemplare<br />
Stand September 2005
Elisabeth Hoffmann (Hg.)<br />
Medienresonanzanalyse -<br />
Wie lässt sich die Pressearbeit<br />
von <strong>Hochschul</strong>en bewerten?<br />
Dokumentation des Pilotprojektes und der dritten Tagung<br />
der Initiative Qualität von <strong>Hochschul</strong>kommunikation – IQ_HKom<br />
(Arbeitskreis „Evaluierung von <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong>“)<br />
am 21. und 22. September 2004 in Wien.<br />
<strong>Publikationen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong><br />
Band 2
Inhalt<br />
Elisabeth Hoffmann<br />
Warum die Medienarbeit von <strong>Hochschul</strong>en bewerten? 6<br />
Qualitätssicherung und Evaluierung: Wer – was – warum? 9<br />
Danke 10<br />
Torsten Maurer und Joachim Trebbe<br />
Das Pilotprojekt 11<br />
Methodischer Ansatz und Umsetzung 11<br />
Die Materialbasis 12<br />
Die Systematisierung und Datenerfassung 12<br />
Das Instrumentarium 14<br />
Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen 15<br />
Schlussfolgerungen aus dem Ablauf der Codierung 18<br />
Elisabeth Hoffmann<br />
Vom Pilotprojekt zum Praxiseinsatz 20<br />
Keine Angst vor strategischer Medienpolitik 20<br />
Erfolg in den Medien – Plan oder Zufall 21<br />
Cluster für den Vergleich: Auf dem Weg zum Benchmarking 22<br />
Nicht allein den Zahlen vertrauen – das Interview als ergänzende Maßnahme 23<br />
Resümee:Empfehlungen <strong>zur</strong> Medienresonanzanalyse 24<br />
Bernt Armbruster und Torsten Maurer<br />
Der Codeplan 25<br />
Christiane Preißler und ElisabethHoffmann<br />
Leitfaden für Journalisten-Interviews 31<br />
Seite
IQ_HKom<br />
Warum die Medienarbeit<br />
von <strong>Hochschul</strong>en bewerten?<br />
von Elisabeth Hoffmann<br />
Wenn es darum geht, die Qualität der Arbeit von Pressestellen insgesamt zu bewerten,<br />
steht oft die Medienresonanz im Vo rd e rg rund. Das Bewußtsein sowohl von Wi ss<br />
e n s c h a f t l e rn als auch von <strong>Hochschul</strong>managern für die Bedeutung der Medien ist in<br />
den letzten Jahren enorm gewachsen. Ein gut gemachter Bericht über ein Forschungsp<br />
rojekt kann einen Folgeantrag unterstützen, in der <strong>Hochschul</strong>politik kann die öff e n tliche<br />
Berichterstattung über Kürzungen, Streiks, Studiengebühren oder Bauvorh a b e n<br />
nicht unerheblichen Druck ausüben. Sie kann Ziele beförd e rn oder behindern. Mit<br />
dieser Erkenntnis wachsen zu Recht auch die Ansprüche an die Pressestellen.<br />
Wie häufig ist eine <strong>Hochschul</strong>e in den Medien vert reten? Wie hoch ist der Anteil<br />
der überregionalen Berichterstattung? Wie deutlich sind die wichtigsten Akteure (wie<br />
<strong>Hochschul</strong>leitung, Wi s s e n s c h a f t l e r, Studierende) präsent? Welche Themen werd e n<br />
medial kommuniziert, welche nicht? Wie fällt der Ve rgleich mit der Konkurrenz aus?<br />
Fast jeder, der an einer <strong>Hochschul</strong>e tätig ist und gleichzeitig eine Zeitung liest, hat<br />
heute eine dezidierte Meinung über die Qualität und Quantität der Medienresonanz.<br />
Wie kann die Medienresonanz aber abseits von selektiven Eindrücken fundiert gemessen<br />
und bewertet werden? Das Arc h i v i e ren der Pre s s e a b d rucke (Clippings) und<br />
die Herausgabe von Pressespiegeln, wie es die meisten Einrichtungen betreiben, sind<br />
jenseits ihrer rein dokumentarischen Funktion für die Evaluierung nur bedingt von<br />
Nutzen. Sie lassen schon allein aufgrund jeweils unterschiedlicher Sammelkriterien<br />
kaum verg l e i c h b a re Aufschlüsse über die Quantität der Berichterstattung zu. Fragen<br />
<strong>zur</strong> Platzierung, zu inhaltlichen Aspekten oder gar <strong>zur</strong> Relevanz der jeweiligen<br />
Medien für die <strong>Hochschul</strong>en bleiben indessen unbeantwortet.<br />
Methoden, wie sie bereits seit langem von Agenturen oder großen Untern e h m e n<br />
angewandt werden, können Pressestellen allerdings in der Argumentation gegenüber<br />
E x t e rnen durchaus unterstützen. So liefert das Addieren der Leserkontakte pro Clipping<br />
schon bei wenigen Abdrucken beeindruckende Zahlen, und das Errechnen der<br />
A n z e i g e n ä q u i v a l e n z w e rte pro Quartal (der Kosten, die für Anzeigen im selben Umfang<br />
und mit der selben Platzierung in den entsprechenden Medien entstanden<br />
w ä ren) führt nicht selten zu We rten im sechs- oder siebenstelligen Euro - B e reich. Doch<br />
auch dies liefert für die inhaltliche Bewertung nur wenig Anhaltspunkte.<br />
6
7 Medienresonanzanalyse<br />
Gerade die Betrachtung der <strong>Hochschul</strong>en im Ve rgleich verdeutlicht, dass hier die<br />
wichtigsten Fragen noch weitgehend unbeantwortet sind. Kann man die Qualität der<br />
Medienarbeit einer <strong>Hochschul</strong>e überhaupt mit der anderer <strong>Hochschul</strong>pre s s e s t e l l e n<br />
v e rgleichen? Welche Rahmenbedingungen wie Größe der <strong>Hochschul</strong>e, Fächerspekt<br />
rum und Standort beeinflussen die Medienwirkung? Gibt es unabhängige Erf o l g s f a kt<br />
o ren für gute (<strong>Hochschul</strong>-)Pre s s e i n f o rmationen? Welche Themen sind besonders<br />
mediengeeignet und welche weniger? Was erw a rten Journalisten und Redakteure von<br />
den Pressestellen, was von den weiteren Akteuren an <strong>Hochschul</strong>en?<br />
Dies herauszufinden, hatte sich der Arbeitskreis Evaluierung von <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong><br />
(jetzt Initiative Qualität von <strong>Hochschul</strong>kommunikation, IQ_HKom) vorg e n o m m e n<br />
und ein Ve r b u n d p rojekt zu diesem Thema ausgeschrieben. Ziel war es,<br />
■ M i n d e s t a n f o rd e rungen und verallgemeinerbare Standards für die Medienresonanzanalyse<br />
herauszuarbeiten, die für alle <strong>Hochschul</strong>en anwendbar<br />
s i n d ,<br />
■ Tipps für die praktische Umsetzung zu liefern (Aufzeigen der einzelnen<br />
Arbeitsschritte, Darlegung eines Codebuchs),<br />
■ zu eru i e ren, inwieweit und unter welchen Bedingungen ein Ve rgleich von<br />
H o c h s c h u l p ressestellen im Rahmen von Benchmarkingprojekten möglich<br />
und sinnvoll ist (Clusterbildung),<br />
■ und schließlich: Kriterien für besonders erf o l g reiche <strong>Hochschul</strong>-Pre s s ei<br />
n f o rmationen zu extrahiere n .
IQ_HKom<br />
Zehn <strong>Hochschul</strong>en haben sich im Herbst 2003 bereit erklärt, an einer gemeinsamen<br />
Pilotstudie teilzunehmen, ihre eigene Medienbeobachtungen für einen definiert e n<br />
Zeitpunkt den Anford e rungen der Studie anzupassen, die Clippings, die aus Kostengründen<br />
von jeder <strong>Hochschul</strong>e selbst gesammelt wurden, <strong>zur</strong> Ve rfügung zu stellen<br />
und die Ergebnisse <strong>zur</strong> Diskussion im Arbeitskreis off e n z u l e g e n :<br />
■ die Humboldt-Universität zu Berlin,<br />
■ die Technische Universität Berlin,<br />
■ die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn,<br />
■ die Ruhr-Universität Bochum,<br />
■ die Technische Universität Caro l o - Wilhelmina zu Braunschweig,<br />
■ die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürn b e rg,<br />
■ die Mart i n - L u t h e r-Universität Halle-Wi t t e n b e rg,<br />
■ die Universität Hohenheim,<br />
■ die Universität Karlsruhe und<br />
■ die Universität Kassel.<br />
Die GöfaK Medienforschung GmbH in Potsdam, die bereits die Evaluierung der<br />
I n t e rnetseiten von <strong>Hochschul</strong>en als Pilotprojekt des Arbeitskreises durc h g e f ü h rt hatte,<br />
w u rde mit der Erarbeitung eines Instrumentariums (Codebuches) <strong>zur</strong> Analyse, mit der<br />
D u rc h f ü h rung der Studie sowie mit der Dokumentation und exemplarischen Ausw<br />
e rtung der Ergebnisse beauftragt. Nicht weniger als 8631 Dokumente wurden im<br />
Untersuchungszeitraum vom 13. Oktober bis zum 15. Dezember 2003 an den zehn<br />
<strong>Hochschul</strong>en gesammelt und <strong>zur</strong> Analyse nach Potsdam geschickt.<br />
So, wie bereits das Codebuch selbst eng mit dem Arbeitskreis abgestimmt word e n<br />
w a r, wurden die Ergebnisse in mehre ren gemeinsamen Sitzungen von GöfaK und beteiligten<br />
<strong>Hochschul</strong>en diskutiert .<br />
Nach der eigentlichen Analyse widmete sich der mittlerweile schon traditionelle<br />
Workshop des Arbeitskreises, der am 21. und 22. September 2004 im Vo rfeld der<br />
Tagung der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Hochschul</strong>-Pressestellen in Wien stattfand, der<br />
K o m m e n t i e rung und Ve rtiefung der Ergebnisse. Die vorliegende Dokumentation umfasst,<br />
ohne auf die vertraulich zu behandelnden Einzelergebnisse der eigentlichen<br />
M e d i e n resonanzanalyse an den beteiligten <strong>Hochschul</strong>en einzugehen, jene Daten und<br />
S c h l u s s f o l g e rungen, die verallgemeinerbar sind und sich auf alle <strong>Hochschul</strong>-Pre s s estellen<br />
anwenden lassen.<br />
8
9 Medienresonanzanalyse<br />
Qualitätssicherung und Evaluierung: Wer – was – warum?<br />
Die Leistungen von <strong>Hochschul</strong>pressestellen werden auch ohne den Arbeitskreis bzw.<br />
die Intitative Qualität von <strong>Hochschul</strong>kommunikation (IQ_HKom), wie sich der AK inzwischen<br />
nennt, bewertet. <strong>Hochschul</strong>leitungen und -verwaltungen, Landesre c hnungshöfe,<br />
Diplomanden der einschlägigen Studienrichtungen und auch die Medien<br />
b e w e rten, berechnen, analysieren und “ranken” sie in diversen Einzelprojekten. Diese<br />
Bemühungen stoßen jedoch dort an ihre Grenzen, wo eine verlässliche Basis <strong>zur</strong> Eino<br />
rdnung der Leistungen im Kontext geford e rt wird. Seit 1998 engagieren sich die Mitglieder<br />
der IQ_HKom vor diesem Hinterg rund für die Pro f e s s i o n a l i s i e rung der Evaluieru<br />
n g s p rojekte und für die Schärfung des Aufgabenprofils von <strong>Hochschul</strong>-Pre s s e s t e l l e n .<br />
Von Anfang an galt das Augenmerk insbesondere der Definition von Aufgaben der<br />
P ressestellen. Zudem wurde eine Übersicht über die Kosten einzelner Produkte und<br />
Leistungen erstellt. Beide Aufstellungen werden kontinuierlich überarbeitet und dem<br />
sich rasch wandelnden Arbeitsalltag in den Pressestellen angepasst.<br />
Das Pilotprojekt Medienresonanzanalyse ist nach der Evaluierung von <strong>Hochschul</strong>j<br />
o u rnalen und Internet-Auftritten von <strong>Hochschul</strong>en nun das dritte Ve r b u n d p ro j e k t ,<br />
das von mehre ren <strong>Hochschul</strong>en gemeinsam durc h g e f ü h rt wurde. 2002 wurden im<br />
Rahmen eines Workshops in Karlsruhe die Kriterien und Ve rf a h ren der Evaluieru n g<br />
erstmals allgemein ausgelotet (Bernt Arm b ruster/Josef König, Hg.: E v a l u i e rung von<br />
<strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong>: Kriterien und Ve rf a h ren. HRK-Beiträge <strong>zur</strong> <strong>Hochschul</strong>politik, 5/2003).<br />
Die Betrachtung der Leistungsfähigkeit des Informationsdienstes Wissenschaft (idw)<br />
aus der Sicht ihrer Nutzer, insbesondere der Pressestellen und der Journalisten, wird<br />
nun durch das aktuelle und umfassendere Leitthema »Medienresonanzanalyse« ergänzt.<br />
Nach den »Quellen für den Wi s s e n s c h a f t s j o u rnalismus« (Dre s s l e r / H o ffm<br />
a n n / M o rg n e r, <strong>Publikationen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong>, Band 1, 2004) wechseln wir nun<br />
also <strong>zur</strong> Perspektive der Pressestellen: »Wie kommen die Wissenschafts- und <strong>Hochschul</strong>themen<br />
in die Medien?«.<br />
P rozesse der Evaluierung sind immer zeit- und kostenintensiv. Sie können aber<br />
der Ve r b e s s e rung und Qualitätssicherung von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dienen,<br />
die Diskussion über Aufgaben und Kosten versachlichen und nicht zuletzt eine<br />
b e s s e re Akzeptanz der Pressestellen im eigenen Hause begründen. Ve rgleiche zwischen<br />
<strong>Hochschul</strong>en – diese Erkenntnis ist allen Einzelprojekten gemeinsam – sind indessen<br />
nur dann zielführend, wenn die Methodik professionellen Anford e rungen genügt<br />
und die jeweiligen Rahmenbedingungen der Beteiligten berücksichtigt werd e n .<br />
Die Dokumentationen zu den Ergebnissen der Einzelprojekte stehen allen Intere ss<br />
i e rten unter h t t p : / / w w w. u n i - k a s s e l . d e / p re s s e / i q - h k o m / <strong>zur</strong> Ve rf ü g u n g .
IQ_HKom<br />
Danke<br />
Unser Dank gilt allen, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben, insbesondere<br />
■ allen beteiligten <strong>Hochschul</strong>pressestellen, die unter hohem Einsatz von Personal-<br />
und Sachmitteln das Projekt erst ermöglicht haben, für ihre Bereitschaft,<br />
zunächst in die »Grundlagenforschung«, die Entwicklung des Instrumentariums,<br />
zu investieren und schließlich die eigenen Ergebnisse dem Arbeitskreis<br />
(bzw. der IQ_HKom) offenzulegen,<br />
■ allen Mitgliedern des Arbeitskreises, die nicht selbst am Projekt beteiligt<br />
waren, aber durch Ihre Beiträge die Diskussion befruchtet haben,<br />
■ Dr. Torsten Maurer und Prof. Dr. Joachim Trebbe sowie der GöfaK Medienforschung<br />
GmbH, die bereit waren, bei mitunter unkonventionellen und teilweise<br />
völlig verschiedenen Arbeitsweisen und sich ständig offenbarender<br />
Finanznot bei gleichzeitig immens hohen Ansprüchen ihrer immerhin zehn<br />
Auftraggeber das Projekt anzugehen und beharrlich zum erfolgreichen,<br />
wissenschaftlich fundierten Abschluss zu führen,<br />
■ Susann Morgner für die Vorbereitung des Projektes, für die Moderation des<br />
Workshops und für die vielen wertvollen Beiträge zum Projekt,<br />
■ Dr. Bernt Armbruster, von dessen beträchtlicher Erfahrung mit dem Thema<br />
Medienresonanzanalyse sowohl das Pilotprojekt als auch die vorliegende<br />
Dokumentation in höchstem Maße profitieren durften, und seinem Team an<br />
der Universität Kassel,<br />
■ Christiane Preißler für ihren Beitrag zum Interviewleitfaden (u.v.m.),<br />
■ der Pressestelle der Technischen Universität Wien für die hervorragende<br />
Unterstützung bei der Durchführung des Workshops,<br />
■ und ProWissenschaft e.V., namentlich auch Dr. Kristina Zerges, für die<br />
finanzielle und ideelle Unterstützung des Workshops und der hier vorliegenden<br />
Dokumentation.<br />
10
11 Medienresonanzanalyse<br />
Das Pilotprojekt<br />
von Torsten Maurer und Joachim Trebbe<br />
GöfaK Medienforschung GmbH,Potsdam<br />
Methodischer Ansatz und Umsetzung<br />
Im Herbst 2003 wurde die GöfaK Medienforschung von zehn deutschen <strong>Hochschul</strong>p<br />
ressestellen mit der Durc h f ü h rung einer Pilotstudie <strong>zur</strong> Analyse der Medienre s o n a n z<br />
beauftragt. Ziel dieser Pilotstudie war erstens die Entwicklung eines Instrumentes, das<br />
die kontinuierliche Beobachtung der Medienresonanz der beteiligten <strong>Hochschul</strong>p<br />
ressestellen ermöglicht. Darüber hinaus wurde zweitens unter Ve rwendung dieses<br />
I n s t rumentariums, das heißt eines standard i s i e rten Codebuchs, die Medienre s o n a n z<br />
im Rahmen eines zweimonatigen Untersuchungszeitraums beispielhaft erhoben und<br />
a n a l y s i e rt .<br />
2003 sammelten die Pressestellen zwei Monate lang in Eigenregie eine Gesamtmaterialmenge<br />
von 8631 »Stücken«. Erfasst wurde zum einen das Pressematerial aus<br />
den Kommunikationsabteilungen der beteiligten <strong>Hochschul</strong>en (1002 Einzeldokumente)<br />
und andererseits die Abdruckausschnitte aus sehr verschiedenen in- und ausländischen<br />
Printmedien (7629 Dokumente). Als relevant wurde das Material erklärt ,<br />
das in der Zeit vom 13. Oktober bis zum 15. Dezember von den Pressestellen herausgegeben<br />
wurde. Für die Abdrucke in den Medien wurde eine Nachlaufzeit von zwei<br />
Wochen, also bis zum Stichtag 31. Dezember 2003, vere i n b a rt .<br />
Vollständig ausgeklammert blieb bei diesem Projekt aus forschungspraktischen<br />
und -ökonomischen Gründen das im Rahmen der Presse- und Öff e n t l i c h k e i t s a r b e i t<br />
bedeutsame Segment der mündlichen Kommunikation. Der Arbeitskreis Evaluieru n g<br />
kam nach intensiver Diskussion überein, dass die Erfassung von persönlichen Gesprächen<br />
und Telefonaten mit Medienvert re t e rn – ungeachtet deren Relevanz für die<br />
Medienarbeit – für die meisten teilnehmenden Pressestellen aus Zeit- bzw. Personalmangel<br />
nicht zu leisten wäre. Da persönliche Gespräche nur von den Pre s s e s p re c h e rn<br />
selbst nach je eigenen Kriterien dokumentiert werden können, hätte dies darüber hinaus<br />
die Unschärfe der Untersuchung vermutlich nicht unbeträchtlich erh ö h t .
IQ_HKom<br />
Die Materialbasis<br />
Die Sammlung des Outputs und der Pre s s e a b d rucke oblag den <strong>Hochschul</strong>pre s s e s t e llen,<br />
die das Material anschließend an die GöfaK Medienforschung sandten. We s e n tliche<br />
Unterschiede zwischen den <strong>Hochschul</strong>pressestellen bestanden bei der Auswahl<br />
des gesammelten Materials. Grundsätzlich wurden von allen Pressestellen auch Pre ss<br />
e a b d rucke berücksichtigt, die nicht in den Printerzeugnissen zu finden waren, die<br />
zum Kernsegment der Untersuchung zählten. Dieses war ausdrücklich gewollt, da zunächst<br />
nicht abzusehen war, wie groß die Anzahl der Beiträge sein würde, und auf<br />
diese Weise die Möglichkeit bestand, die Untersuchung ggf. auf eine bre i t e re Materialbasis<br />
zu stellen. Darüber hinaus wurden von einigen Pressestellen aber auch Beiträge<br />
berücksichtigt, die nicht der Vo rgabe entsprachen, dass ein Bezug zu der jeweiligen<br />
<strong>Hochschul</strong>e vorliegen muss, das heißt, es wurde keinerlei Auswahl getro ffen, sondern<br />
vielmehr das gesamte Material der kontinuierlichen Pressebeobachtung geliefert .<br />
Die Systematisierung und Datenerfassung<br />
Eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung eines standard i s i e rten Unters<br />
u c h u n g s i n s t rumentes und die Ve rgleichbarkeit der Erhebungs- und Analyseerg e bnisse<br />
ist die Parallelisierung des Untersuchungsmaterials zwischen den verschiedenen<br />
<strong>Hochschul</strong>en. Aus diesem Grund wurde für die oben genannte Reduktion des Untersuchungsmaterials<br />
eine zweistufige Vo rgehensweise gewählt.<br />
In einem ersten Schritt w u rde eine Eingrenzung des Materials vorg e n o m m e n ,<br />
indem neben dem gesamten Output nur jene Pre s s e a b d rucke elektronisch erfasst wurden,<br />
die einen Bezug zu den jeweiligen <strong>Hochschul</strong>en aufwiesen. Diese erste Erf a s s u n g<br />
umfasste dabei allein die zentralen formalen Basisinformationen, wie beispielsweise<br />
das Datum, das Thema und den Titel der Zeitung, in dem sich der Abdruck befand.<br />
Insgesamt wurde im ersten Untersuchungsschritt der gesamte Output der Hochs<br />
c h u l p ressestellen von insgesamt 1002 Beiträgen erfasst. Von diesen wurden jedoch<br />
30 Output- Meldungen aus der Untersuchung ausgeschlossen, da sie außerhalb des<br />
Untersuchungszeitraums lagen. Letztlich kommt man damit auf einen Output von<br />
972 Beiträgen. Die Anzahl der von einer Kommunikationsabteilung eingesandten Beiträge<br />
darf nicht als Leistungsindikator für die Öffentlichkeitsarbeit missverstanden<br />
w e rden. Denn – wie erwähnt – erwiesen sich die Sammel- und We i t e rg a b e s t r a t e g i e n<br />
der einzelnen Pressestellen als sehr unterschiedlich. Zudem scheinen die »Medienumwelten«<br />
der Pressestellen ohne detaillierte Analyse nicht verg l e i c h b a r.<br />
12
13 Medienresonanzanalyse<br />
Von den gelieferten Pre s s e a b d rucken wurden die formalen Basisinformationen erf a s s t ,<br />
s o f e rn ein Bezug zu der <strong>Hochschul</strong>e erkennbar war, d.h. es wurde keine Selektion hinsichtlich<br />
der Zeitung bzw. Zeitschrift vorgenommen, in der der Artikel erschienen ist.<br />
Eine weitere Eingrenzung des Printmaterials fand in dem zweiten Unters<br />
u c h u n g s s c h r i t t statt. Es wurden im Rahmen der inhaltlichen Codierung aus der<br />
Gesamtzahl von 7.629 Beiträgen nur jene detailliert untersucht, die in Printmedien<br />
des zuvor definierten Kernsegments abgedruckt wurden.<br />
Eingang in die detaillierte inhaltliche Analyse, fanden also letztlich nur diejenigen<br />
der insgesamt 8631 Beiträge, die zwei Anford e rungen erf ü l l e n :<br />
■ Der Bezug <strong>zur</strong> <strong>Hochschul</strong>e musste eindeutig durch die standard i s i e rt e n<br />
S u c h b e g r i ffe hergestellt werden (durch die explizite Nennung der <strong>Hochschul</strong>e<br />
bzw. synonymer Begriff e ) .<br />
■ Der Abdruck erfolgte in einer der Zeitungen, die in der Untersuchung als<br />
K e rnsegment vere i n b a rt und festgelegt wurden. Dieses umfasste die jeweilige<br />
regionale Abonnementzeitung bzw. -zeitungen sowie die überre g i o n alen<br />
Qualitätszeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau,<br />
Süddeutsche Zeitung, die tageszeitung und Die We l t .<br />
Betrachtet man allein jenes Kernsegment, so re d u z i e rte sich die Anzahl der Abdru c k e<br />
auf insgesamt 3.396. In Bezug auf die Anzahl der Clippings zeigten sich auch hier wieder<br />
Unterschiede im Ve rgleich der Pressestellen. Begründen ließ sich die "Rangfolge”<br />
zum einen in den spezifischen Zeitungslandschaften an den jeweiligen <strong>Hochschul</strong>s<br />
t a n d o rten. Zum anderen spiegelt die stark diff e r i e rende Anzahl von Abdrucken aber<br />
auch das unterschiedliche Vo rgehen der <strong>Hochschul</strong>pressestellen bei der Materialsammlung<br />
wider. So schlägt es sich zwangsläufig nieder, wenn in einer unterschiedlichen<br />
Anzahl von Printtiteln Abdrucke gesucht und gesammelt werd e n .<br />
Die meisten Fälle lagen bei den Berliner Universitäten vor. Diese große Menge<br />
speist sich zum einen aus deutlich mehr Beiträgen in den überregionalen Zeitungen<br />
als bei den anderen Universitäten. Zum anderen ist aber auch die Anzahl von Abdrukken<br />
in den regionalen Abonnementzeitungen vergleichsweise hoch. Den Berliner Universitäten<br />
stehen an den übrigen <strong>Hochschul</strong>standorten Medienlandschaften gegenüb<br />
e r, die zumeist nur eine bzw. zwei regionale Abonnementzeitungen umfassen.<br />
N i c h t s d e s t o t rotz machen die regionalen Abonnementzeitungen hier den maßgeblichen<br />
Teil der Clippings insgesamt aus. Die überregionalen Zeitungen spielen zumeist<br />
eine weitaus geringere Rolle als in Berlin.
IQ_HKom<br />
Das Instrumentarium<br />
Den Ausgangspunkt der Pilotstudie bildete die Entwicklung eines Untersuchungsins<br />
t ruments durch die GöfaK Medienforschung. Es enthielt drei B a s i s m o d u l e:<br />
■ Das erste Modul beinhaltete eine Analyse der Abdru c k e . Sie untersuchte<br />
die Beiträge (Clippings) in den zuvor als relevant eingestuften Medien.<br />
Dabei wurden nur solche Clippings betrachtet, die einen Bezug zu den<br />
jeweiligen <strong>Hochschul</strong>en aufwiesen.<br />
■ Das zweite Modul bildete eine O u t p u t a n a l y s e, in der die schriftlich<br />
d o k u m e n t i e rten Aktivitäten der <strong>Hochschul</strong>pressestellen erfasst wurden.<br />
■ Das dritte Modul beinhaltete die Ve r k n ü p f u n g der beiden zuvor erläuterten<br />
Module: Es wurde den aufgefundenen Clippings die entspre c h e n d e<br />
Quelle aus dem Output der <strong>Hochschul</strong>pressestellen zugeordnet.<br />
Thematisch gesehen bestand das Untersuchungsinstrument aus sechs Komplexen.<br />
Neben den (eher technischen) Variablen <strong>zur</strong> Überschneidungsanalyse, mit denen die<br />
Verknüpfung von Clippings und Output vorgenommen wurde, handelte es sich um<br />
fünf Komplexe, die der inhaltlichen Kategorisierung und Analyse dienten.<br />
■ Als B a s i s v a r i a b l e n w u rden neben allgemeinen formalen Merkmalen<br />
(<strong>Hochschul</strong>e, Datum etc.) auch modulspezifische Merkmale erf a s s t<br />
(Zeitungstitel bei Clippings oder Zielgruppe des Outputs).<br />
■ Der Komplex f o rmale Gestaltung umfasste Genre, Fotos, Umfang und<br />
P l a t z i e rung der Beiträge.<br />
■ Bei der Themen- und Ere i g n i s a n a l y s e w u rden inhaltliche Aspekte wie<br />
Beitragsanlass, Regionalbezug, Periodizität, Thema und das Vo r k o m m e n<br />
b e s o n d e rer Sonderthemen (Streik, Stru k t u rre f o rm) erf a s s t .<br />
■ Aus dem Gesamtkanon von N a c h r i c h t e n f a k t o re n w a ren im vorliegenden<br />
Zusammenhang Konflikt / Kontroverse, Überraschung, Aktualität,<br />
Nutzen / Erfolg, Personalisierung, Prominenz, Schaden / Negativismus<br />
und Betro ffenheit / Reichweite re l e v a n t .<br />
■ Im Zuge der A k t e u r s a n a l y s e w u rden für die vier Hauptakteure in den<br />
Beiträgen jeweils deren Typ, der Systemkontext, die Art des Auftre t e n s<br />
und die Bewertung untersucht.<br />
14
15 Medienresonanzanalyse<br />
Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
Die Output- und Abdru c k p e r s p e k t i v e<br />
■ Aus der Output-Perspektive liegt die durchschnittliche Abdruckquote der<br />
untersuchten Pressestellen bei 50 Prozent. Von den 972 Untersuchungseinheiten<br />
konnten 486 mindestens einem Abdruck in der Ta g e s p resse zug<br />
e o rdnet werd e n .<br />
■ Aus der Perspektive der Abdrucke sind 28 Prozent aller Zeitungsart i k e l ,<br />
die sich inhaltlich-thematisch auf die betre ffende <strong>Hochschul</strong>e beziehen,<br />
eindeutig auf Pressearbeit <strong>zur</strong>ückzuführen. Hier spielt die Inform a t i o n s p olitik<br />
der Pressestellen und die Nachrichtenpolitik der Redaktionen eine<br />
Rolle (z.B. bei Themen wie Streik, <strong>Hochschul</strong>finanzkrise etc.).<br />
H o c h s c h u l s t a n d o rte und Pre s s e m ä r k t e<br />
■ Der Output der Pressestellen hängt von ihrer Größe, das heißt von ihre r<br />
finanziellen und personellen Ausstattung ab. Aber nicht ausschließlich:<br />
Das Vo rhandensein mehre rer regionaler Abonnementzeitungen sowie von<br />
Redaktionen überregionaler Medien (Zielmedien) beeinflussen den Markt<br />
für <strong>Hochschul</strong>themen ebenso wie die Nähe zu weiteren <strong>Hochschul</strong>en.<br />
■ Die Abdrucke sind ebenfalls standortspezifisch. Einzeitungskreise mit einigem<br />
geografischem Abstand <strong>zur</strong> nächsten überregionalen Tageszeitung erzielen<br />
deutlich weniger Abdrucke als Mehrmedien und Mehrh o c h s c h u ls<br />
t a n d o rte in der Nähe der Redaktionssitze der überregionalen Pre s s e .<br />
<strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong> und <strong>Hochschul</strong>journ a l i s m u s<br />
Erst ein eindeutiger Bezug <strong>zur</strong> <strong>Hochschul</strong>e macht einen Abdruck im Medienalltag<br />
w e rtvoll und für die Untersuchung relevant. Wie aber gelingt es, den Namen der<br />
<strong>Hochschul</strong>e fest mit dem Inhalt eines Artikels zu verbinden?<br />
■ Die Pressestellen und Redaktionen sind in diesem Punkt aufeinander eingespielt:<br />
Bezüge zu den <strong>Hochschul</strong>en werden in den Output-Dokumenten<br />
und in den Abdrucken in erster Linie über Personen hergestellt (»Wi s s e nschaftler<br />
XY vom Institut für OPQ der Universität ABC« oder »erklärte XY,<br />
Präsidentin der <strong>Hochschul</strong>e für ABC«).
IQ_HKom<br />
■ Auch die prozentualen Anteile für ein Thema (z.B. ein bestimmtes Forschungsgebiet<br />
oder die Finanzen der Universität) als Quelle der Bezugnahme<br />
gleichen sich im Output und in den Abdrucken stark.<br />
■ A u ffällig ist allerdings, dass sich die Gewichtung des Ere i g n i s o rtes unterscheidet.<br />
Pressestellen neigen häufiger als Journalisten dazu, den Namen<br />
der <strong>Hochschul</strong>e als Ort des Geschehens mit dem Thema zu verknüpfen.<br />
■ Das Fazit: Personen sind wichtig – sie erhöhen die Berichterstattungswahrscheinlichkeit.<br />
We rden Akteure (Wi s s e n s c h a f t l e r, Studierende, <strong>Hochschul</strong>leitung<br />
u.a.) benannt, die mit den Themen der Berichterstattung in<br />
Verbindung stehen bzw. diese verursacht haben (z.B. Forschungserg e bnisse<br />
erzielt haben), so wird dadurch tendenziell mehr der Name der<br />
<strong>Hochschul</strong>e kommuniziert als im Falle einer personenneutralen Medienarbeit,<br />
die das Thema in den Vo rd e rg rund stellt.<br />
Die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung, Studium und Lehre<br />
■ Aufgabe der Pressestellen ist es, die Lehr- und Forschungsaktivitäten der<br />
<strong>Hochschul</strong>en zu kommunizieren. Zusammengenommen lassen sich 65<br />
P rozent des Outputmaterials dieser Art der Bezugnahme zuord n e n .<br />
■ Die Bedürfnisse der Zeitungsjournalisten liegen etwas anders: Mit fast 50<br />
P rozent sind hochschulorganisatorische und –stru k t u relle Aspekte der<br />
G rund für die Bezugnahmen auf die <strong>Hochschul</strong>e im Pressematerial. Die<br />
Universitäten als gesellschaftliche Institutionen stehen derzeit stärker in<br />
der öffentlichen Debatte als ihr eigentlicher Gegenstand.<br />
Ganz deutlich wird dies anhand der Berichterstattung über die Themen Streik und<br />
<strong>Hochschul</strong>finanzen im Herbst / Winter 2003: Der Streik im Herbst 2003 an einigen<br />
deutschen <strong>Hochschul</strong>en war von größtem Interesse für die Ta g e s p resse. 23 Pro z e n t<br />
der Abdrucke enthielten zumindest einen Hinweis auf Streikaktivitäten. Er wurde von<br />
den deutschen Universitäten selbst aber so gut wie nicht thematisiert (nur in vier<br />
P rozent aller Output-Dokumente kommt dieses Thema vor).<br />
Ein weiteres Einzelbeispiel: die <strong>Hochschul</strong>finanzkrise. Im Output der Pre s s e s t e l l e n<br />
spielt dieses Thema im Herbst 2003 eine vergleichsweise marginale Rolle, währe n d<br />
die Presse doch zum Teil sehr stark auf das Thema anspricht. 28 Prozent der Abd<br />
rucke behandeln das Thema in irgendeiner Form – aber nur sieben Prozent der <strong>PR</strong>-<br />
Meldungen bezogen sich darauf. Ein geringeres Angebot führte hier nicht <strong>zur</strong> Redu-<br />
16
17 Medienresonanzanalyse<br />
z i e rung der Berichterstattung über ein bestimmtes Thema, sondern <strong>zur</strong> Suche nach<br />
Ausweichquellen: 35 Prozent der Abdrucke ohne <strong>PR</strong>-Quelle behandelten das Thema<br />
Finanzen, aber nur 13 Prozent der Beiträge mit <strong>PR</strong>-Quelle.<br />
Die Nachrichtenfaktore n :<br />
Personen, Konflikt und Erf o l g s m e l d u n g e n<br />
■ In der Spitze herrscht Einigkeit: Bekannte Persönlichkeiten erhöhen die<br />
Berichterstattungswahrscheinlichkeit. In beiden Materialgruppen (Output<br />
und Abdrucke) ist dieser Faktor die Nummer 1 (57 bzw. 55 Pro z e n t ) .<br />
■ Die Unterschiede überwiegen dann jedoch: Während für die <strong>Hochschul</strong>en<br />
der Nutzen / Erfolg (in Wissenschaft, Forschung, Strukturpolitik) besonders<br />
wichtig ist (30 Prozent), spielt er bei den Presseberichten eine ger<br />
i n g e re Rolle (23 Pro z e n t ) .<br />
■ Die Presse will Streit: Kontroversen, Konflikte, Auseinandersetzungen<br />
sind in jedem zweiten Bericht zu den <strong>Hochschul</strong>en zu finden. Streit erhöht<br />
die Berichterstattungswahrscheinlichkeit (nur: will man mit solchen<br />
Themen »Presse machen«?).<br />
A k t u a l i t ä t<br />
■ Besonders im Hinblick auf die Resonanz der Ta g e s p resse konnte die<br />
Studie deren enormen Aktualitätsbedarf veranschaulichen.<br />
■ Im <strong>PR</strong>-Material ist die Aktualität nicht im gleichen Maße ausgeprägt.<br />
■ Dies kann als Hinweis an die Kommunikationsabteilungen verstanden<br />
w e rden, Pressearbeit anders mit der Arbeitsweise der Tageszeitungen zu<br />
» s y n c h ro n i s i e re n « .<br />
Personen machen Nachrichten – aber welche Personen?<br />
■ Welche Akteure spielen eine Rolle in der Berichterstattung über <strong>Hochschul</strong>en?<br />
An erster Stelle bei Pre s s e s p re c h e rn und Medien stehen erw a rtungsgemäß<br />
Personen und institutionelle Akteure aus dem <strong>Hochschul</strong>b<br />
e reich. Wi s s e n s c h a f t l e r, Studierende, administratives Personal sind in<br />
Output und Clippings mit 85 bzw. 86 Prozent vert re t e n . Seitens der Medien<br />
wird jedoch zusätzlich intensiver auf Meinungen und Handlungen<br />
von Personen eingegangen, die dem politischen System zuzuordnen sind.
IQ_HKom<br />
Die Universität als Thema, wieviel Prozent ist „selbstveru r s a c h t “ ?<br />
■ Zwischen zehn und 50 Prozent der Zeitungsmeldungen, die in irg e n deiner<br />
Form die <strong>Hochschul</strong>en thematisierten, ließen sich eindeutig der Arbeit<br />
der jeweiligen Pressestelle im Untersuchungszeitraum zuord n e n .<br />
Diese Zahl unterschätzt mit Sicherheit die tatsächliche Quote der »Ve ru rsachung«<br />
von Zeitungsberichterstattung, da mit dem genutzten Ve rf a h re n<br />
nur eindeutig identifzierbare (reliable) Überschneidungen festgestellt –<br />
w u rd e n .<br />
■ Die Quoten sind vor allem ein Indikator für die »Passung« der <strong>PR</strong>-Meldungen<br />
in die Berichterstattungspraxis der Ta g e s p resse und die Situation der<br />
l o k a l e n / regionalen Medienmärkte.<br />
■ <strong>PR</strong>-Material kann nie zu 100 Prozent in Deckung mit den Bedürf n i s s e n<br />
der Journalisten gebracht werden. Bei höheren Output- als Abdru c kquoten<br />
von »Überv e r s o rgung« zu sprechen wäre fatal.<br />
A b d ruckquoten: <strong>PR</strong> für die Titelseiten oder den Papierkorb?<br />
■ Zwischen 35 und 65 Prozent der Meldungen, die die Pressestellen im<br />
Untersuchungszeitraum herausgaben, fanden sich in der Ta g e s p resse wied<br />
e r. Eine hohe Abdruckquote kann auf einen hohen Inform a t i o n s b e d a rf<br />
und ein hohes Berichterstattungsvolumen der Medien schließen lassen.<br />
■ Ist andererseits die Quote der selbst verursachten Meldungen gering, so<br />
w e rden in hohem Maße andere Quellen als die der Kommunikationsabteilungen<br />
genutzt. Hier gibt es dann Handlungsbedarf für die Pre s s e s t e l l e n .<br />
Schlussfolgerungen aus dem Ablauf der Codierung<br />
Im Hinblick auf eine weitere, kontinuierliche Durc h f ü h rung der Medienre s o n a n zanalyse,<br />
die durch die <strong>Hochschul</strong>pressestellen erfolgt, sind zwei Pro b l e m k o m p l e x e<br />
von besonderer Relevanz: die praktischen bzw. ökonomischen Festlegungen und die<br />
Reliabilität der Codieru n g .<br />
■ In ö k o n o m i s c h e r Hinsicht ist es unabdingbar, dass die festgelegten Rahmenbedingungen<br />
der Untersuchung von den jeweiligen Pressestellen eingehalten<br />
werden. So wurden in der Pilotstudie der Untersuchungszeitraum,<br />
die relevanten Zeitungen und die Voraussetzung für die Erf a s s u n g<br />
18
19 Medienresonanzanalyse<br />
eines Artikels festgelegt. Die tatsächliche Sammlung des Materials erf o l g t e<br />
in den Pressestellen jedoch höchst unterschiedlich. So gab es Pre s s e s t e llen,<br />
von denen Material geliefert wurde, das nahezu vollständig untersuc<br />
h u n g s relevant war – andere Pressestellen lieferten völlig ungeordnete Artikelsammlungen,<br />
bei denen die vorher getro ffenen Festlegungen nicht beachtet<br />
wurden. Folge war ein immenser Aufwand in finanzieller und zeitlicher<br />
Hinsicht, um zunächst das relevante Untersuchungsmaterial zu<br />
i d e n t i f i z i e ren.<br />
■ Eine Ve rgleichbarkeit der Erg e b n i s s e verschiedener <strong>Hochschul</strong>pre s s estellen<br />
lässt sich nur dann erreichen, wenn die Codierung der Artikel an<br />
den unterschiedlichen Standorten gleich ist: allein der Rückgriff auf das<br />
identische Untersuchungsinstrument stellt dabei in keiner Weise sicher,<br />
dass die Zuordnung von Kategorien bei den unterschiedlichen Codiere rn<br />
identisch erfolgt. Bei dieser Problematik muss jedoch zwischen form a l e n<br />
und inhaltlichen Variablen unterschieden werden. Bei den formalen Va r i ablen<br />
– zu denen beispielsweise der Zeitungstitel, das Datum oder der Umfang<br />
zählt – ist es ohne großen Aufwand möglich, in den jeweiligen Hochs<br />
c h u l p ressestellen eine gleiche Codierung der Artikel zu erreichen. Eine<br />
einheitliche Erfassung der inhaltlichen Variablen setzt dagegen eine Codiererschulung<br />
zwingend voraus, um die Reliabilität bzw. Zuverlässigkeit zu<br />
gewährleisten. Ein fiktives Beispiel sei hier ein Artikel, in dem darüber berichtet<br />
wird, dass nach kontroversen Gesprächen zwischen der Universitätsleitung<br />
und dem Institut für Politikwissenschaften nur eine von zunächst<br />
drei geplanten <strong>Hochschul</strong>pro f e s s u ren nicht wieder besetzt wird .<br />
Handelt es sich hier thematisch um ein hochschulpolitisches Thema, oder<br />
um ein Thema des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften? Ist hier<br />
eine positive Tendenz erkennbar, weil zwei Stellen erhalten bleiben werden,<br />
ist es eher eine negative Tendenz, weil eine Stelle wegfällt, oder gar<br />
eine neutrale, sofern der Ve rfasser die Tatsachen nicht kommentiert? Dieses<br />
Beispiel verdeutlicht, dass es sehr häufig mehre re Möglichkeiten der<br />
C o d i e rung gibt und es hochschulüberg reifender Festlegungen bedarf, die<br />
im laufenden Codierprozess weiter ergänzt werden müssen.<br />
Aus den vorangegangenen Ausführungen re s u l t i e rt im Hinblick auf den weiteren Ablauf<br />
der Codierung die Empfehlung, dass von den jeweiligen <strong>Hochschul</strong>pre s s e s t e l l e n<br />
die Sammlung und Systematisierung des Untersuchungsmaterials sowie die Codierung<br />
der formalen Variablen in Eigenregie – jedoch entsprechend der festgelegten Rahmenbedingungen<br />
– erfolgen könnte. Die inhaltliche Codierung des Untersuchungsmaterials<br />
sollte dagegen unbedingt zentral durc h g e f ü h rt werden – sofern eine Ve rg l e i c hbarkeit<br />
der Arbeit der verschiedenen <strong>Hochschul</strong>pressestellen angestrebt wird .
IQ_HKom<br />
Vom Pilotprojekt zum Praxiseinsatz<br />
von Elisabeth Hoffmann<br />
Keine Angst vor strategischer Medienpolitik<br />
Möglichst viele Daten über die eigene Arbeit zu erfassen, ist schon angesichts des skizz<br />
i e rten Aufwandes nicht per se ein löbliches Unterfangen (schon gar nicht in personell<br />
weniger üppig ausgestatteten <strong>Hochschul</strong>-Pressestellen). Das Pilotprojekt des Arbeitsk<br />
reises war von Anfang an so ausgelegt, dass eine große Bandbreite von Themen abgefragt<br />
und ein allgemeines Erkenntnisinteresse befriedigt wurden. Die Datenfülle, die<br />
schließlich für jede einzelne <strong>Hochschul</strong>e zustande kam, war unterdessen so groß, dass<br />
nur ein Teil der Resultate durch die GöfaK im Rahmen ihres Auftrags vertieft und<br />
k o m m e n t i e rt werden konnte.<br />
Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen ist, dass bei Folgeprojekten Ausgangsfragen<br />
und Erkenntnisinteresse genauer definiert werden müssen. Je genauer die<br />
Fragen zu Anfang gestellt werden, desto konkreter können die Antworten ausfallen<br />
und desto besser sind die Ergebnisse für die Auswertung zu nutzen.<br />
Will man mit einer Medienresonanzanalyse Ve rgleichbarkeit erreichen, so muss<br />
neben dem Ve rf a h ren selbst die Reichweite der Analyse definiert werden. So galt es im<br />
P i l o t p rojekt, vorab zu klären, welche Medien in der Auswertung Berücksichtigung<br />
finden sollten und welche ausgeschlossen werden mussten (Sollen beispielsweise<br />
I n t e rnetseiten, ausländische Medien, Fachpublikationen und mündliche Quellen ausg<br />
e w e rtet werden?). Nach diesen Ausschlusskriterien musste eine exakte Positiv-Liste<br />
aller zu erfassenden Medien gemeinsam definiert werd e n .<br />
Hinter diesem scheinbar harmlosen Vo rgang verbirgt sich, ebenso wie hinter der<br />
Notwendigkeit, gezielte Fragen stellen zu können, in der Konsequenz die Frage nach<br />
der Medienpolitik des eigenen Hauses. Gibt es eine strategische Zielplanung, aus der<br />
abzuleiten ist, welche Medien und welche Themen im Mittelpunkt des Erkenntnisi<br />
n t e resses stehen? Oder anders form u l i e rt: Sind uns alle Clippings gleich wichtig oder<br />
unterscheiden wir nach Zielgruppen, Auflagen und/oder Reichweiten? Wieviel ist<br />
eine einfache Erwähnung im »Focus«, im »Spiegel« oder der »Zeit« im Ve rgleich zu<br />
einem bebilderten Artikel in der regionalen Abonnementszeitung wert? Sehen wir die<br />
<strong>Hochschul</strong>e als Einheit oder sind wir an der Medienresonanz einzelner Fachbere i c h e ,<br />
Institute oder gar Personen intere s s i e rt? Gibt es gezielte Medienkampagnen, dere n<br />
E rfolg wir überprüfen wollen?<br />
20
21 Medienresonanzanalyse<br />
Auch wenn man Analysen ohne die Perspektive des Ve rgleichs betreibt, tut man<br />
gut daran, gleich zu Beginn Ziele zu definieren und die einzelnen Dokumente deme<br />
n t s p rechend zu gewichten. So zeigt das »Best practice«-Beispiel der Universität Kassel,<br />
dass es nicht ausreicht, für die Berechnung der geldwerten <strong>PR</strong>-Leistungen den<br />
Umfang der Clippings zu berechnen und die entsprechenden Anzeigenäquivalenzwerte<br />
pro Quartal zu addieren. Denn selbstverständlich macht es einen Unterschied, ob<br />
beispielsweise die <strong>Hochschul</strong>e in einem Artikel Hauptthema ist, also einen großen Anteil<br />
der Berichterstattung einnimmt, ob sie Nebenthema ist (ihr ein Teil des Textes gewidmet<br />
ist) oder nur als Randthema Erwähnung findet.<br />
In der Pressestelle der Universität Kassel werden sämtliche Clippings im Zuge der<br />
A u s w e rtung entsprechend gewichtet. Die Gewichtung fließt neben den Standard k r i t erien<br />
wie Platzierung, Bebilderung und der Frage, ob positiv, neutral oder negativ berichtet<br />
wurde, in die Gesamtauswertung ein. Darüber hinaus unterscheidet man hier<br />
e n t s p rechend der Bedeutung für die eigenen Ziele zwischen Haupt-, Neben- und<br />
Randmedien, wobei als Hauptmedien neben den großen überregionalen Ta g e s z e i t u ngen<br />
und Journalen auch die auflagenstärksten regionalen <strong>Publikationen</strong> definiert werden.<br />
Das hier empfohlene Codebuch berücksichtigt diese Kriterien.<br />
Erfolg in den Medien – Plan oder Zufall?<br />
Was macht Pressearbeit erf o l g reich, oder: Welche Art von Pre s s e i n f o rmationen erz i e l t<br />
die hochsten Abdruckquoten und die positivste Berichterstattung? Einige der für den<br />
M e d i e n e rfolg signifikanten Merkmale hat die Pilotstudie sichtbar machen können.<br />
Gewisse Vorbehalte gegenüber den Ansprüchen der Presse im Allgemeinen und<br />
gegenüber einzelnen Nachrichtenfaktoren sind hochschulimmanent. Wi s s e n s c h a f t l e r<br />
misstrauen zum Beispiel nicht selten bereits dem aus Mediensicht wichtigsten Nachr<br />
i c h t e n f a k t o r, der Aktualität, oder haben zumindest einen anderen Begriff von diesem<br />
We rt. Dennoch hat die Studie gezeigt, dass <strong>Hochschul</strong>pressestellen, die Themen<br />
schnell und zeitnah kommunizieren, mehr erreichen können.<br />
Daneben gibt es Erfolgsmerkmale, die von <strong>Hochschul</strong>en aufgrund ihres Anspru c h s<br />
an Seriosität nicht genutzt werden. So werden es <strong>Hochschul</strong>en in der Regel verm e iden,<br />
zu stark in den Bereich des »Human touch« abzudriften. »Personen machen Meldungen«<br />
ist dennoch eine der Schlussfolgerungen der Studie. Die in der »Sciencecommunity«<br />
übliche Sachorientierung und die Zurückhaltung beim Herausstellen persönlicher<br />
Leistungen sind womöglich im Umgang mit den Medien nicht immer im selben<br />
Maße angeraten. Die Pressestellen haben die Aufgabe, die optimale Ballance zwischen<br />
beiden Perspektiven zu wahre n .
IQ_HKom<br />
Sind schlechte Nachrichten tatsächlich die besten Nachrichten? Negativismus ist,<br />
auch das hat die Studie nachgewiesen, tatsächlich ein starker Attraktor für Journ alisten.<br />
Wie alle Organisationen machen indessen auch <strong>Hochschul</strong>en in ihre r<br />
Ö ffentlichkeitsarbeit lieber einen Bogen um Krisenthemen. Nicht immer zum eigenen<br />
Vo rteil: Torsten Maurer und Joachim Trebbe konnten deutlich aufzeigen, wie intensiv<br />
die Presse im Untersuchungszeitraum über Streikaktivitäten, Kürzungen der Mittel im<br />
B i l d u n g s b e reich und Studiengebühren berichtete. Da im selben Zeitraum nur wenig<br />
P ressemeldungen zu diesen Themen erschienen, wurden in hohem Maße extern e<br />
Quellen in Anspruch genommen – die Kompetenz der <strong>Hochschul</strong>en als Experten in<br />
Sachen Bildungspolitik blieb großenteils ungenutzt.<br />
Cluster für den Vergleich: Auf dem Weg zum Benchmarking<br />
Wie komplex das Unterfangen ist, <strong>Hochschul</strong>en in ihrer Medienarbeit miteinander<br />
zu vergleichen, hat die Pilotstudie eindrucksvoll belegt. Maurer und Trebbbe haben<br />
nachgewiesen, dass nicht nur die Org a n i s a t i o n s f o rm oder das Fächerspektrum einer<br />
<strong>Hochschul</strong>e deren Erscheinungsbild in der Presse beeinflusst. Die regionale Medienlandschaft<br />
spielt ebenso eine Rolle wie die <strong>Hochschul</strong>landschaft selbst (Gibt es überregional<br />
arbeitende Redaktionen vor Ort und wenn ja – wie viele? Wie viele re g i o n a l e<br />
Abonnementszeitungen gibt es in der Nähe, wieviele Anzeigenblätter? Gibt es weitere<br />
<strong>Hochschul</strong>en in unmittelbarer Reichweite? Wie sieht das hochschulpolitische Klima,<br />
z.B. auf Länderebene, aus?). Selbstverständlich wirkt sich auch die Personalausstattung<br />
der jeweiligen Kommunikationsabteilungen bzw. die Zahl der für die Pre s s e a r b e i t<br />
zuständigen Personen und deren gesamtes Aufgabenspektrum auf deren Resonanz<br />
aus. Deutlich kann sich zudem auch die Kommunikationspolitik der <strong>Hochschul</strong>leitung<br />
und weiterer Akteure (Wi s s e n s c h a f t l e r, Dekane, <strong>Hochschul</strong>ratsmitglieder u.a.) in<br />
den Medien spiegeln.<br />
Schließlich können sich aktuelle Schwerpunktthemen der Berichterstattung in<br />
den Ergebnissen der Auswertung wiederfinden. In unserem Beispiel waren die<br />
hochschulpolitischen Entwicklungen im Herbst und Winter 2003 mit den Krisenthemen<br />
Streik, Kürzungen und Studiengebühren überpro p o rtional präsent. Auf das<br />
G e s a m t e rgebnis hat sich dieses thematische Schwergewicht allerdings eher verz e rrend<br />
ausgewirkt. Ein Effekt, der sich bei einer nur zweimonatigen Datenerh e b u n g<br />
nicht vermeiden lässt, der aber im Ergebnis mit berücksichtigt werden muss.<br />
Dennoch sind diese beeinflussenden Faktoren keine Knock-out-Kriterien für künftige<br />
Benchmarkingprojekte. Solang das Erkenntnisinteresse korrekt definiert ist und<br />
das Instrumentarium den hier dargelegten Standards gerecht wird, können Ve rg l e i c h e<br />
unterschiedlicher Art der Qualitätssicherung in der <strong>Hochschul</strong>kommunikation dienen.<br />
22
23 Medienresonanzanalyse<br />
Eine Clusterbildung ist unter Berücksichtigung dieser Faktoren auf diversen Ebenen<br />
möglich, zum Beispiel<br />
■ nach <strong>Hochschul</strong>typ (zum Beispiel Kunsthochschulen, Fachhochschulen,<br />
Technische Universitäten u.a.),<br />
■ nach regionalen Clustern (zum Beispiel alle <strong>Hochschul</strong>en in der Stadt xy),<br />
■ nach politischer Wettbewerbssituation (zum Beispiel <strong>Hochschul</strong>en mit Ans<br />
p ruch auf Elite-Status).<br />
Nicht allein den Zahlen vertrauen –<br />
das Interview als ergänzende Maßnahme<br />
Medienarbeit funktioniert nicht wie ein Computerprogramm. Sie basiert auf dem<br />
ständigen persönlichen Austausch zwischen den Akteuren in den <strong>Hochschul</strong>en, den<br />
Ve rm i t t l e rn in den Kommunikationsabteilungen und den Journalisten und Redakteuren.<br />
Medienresonanzanalysen sind daher ebenso Teil dieses Austauschprozesses, sie<br />
müssen flexibel gehandhabt und in einem kontinuierlichen Ve rf a h ren stets erg ä n z t<br />
und angepasst werden.<br />
Keine noch so umfangreiche Medienresonanzanalyse kann überdies die Selbstk<br />
o n t rolle durch die täglichen persönlichen Kontakte der Pre s s e s p recher mit ihre n<br />
A n s p re c h p a rt n e rn in den Redaktionen ersetzen. Jede gute Pressestelle sucht das Feedback<br />
auf ihre Arbeit auch im Gespräch außerhalb der manifesten Abdrucke. Dennoch<br />
ist es oft schwer, einzuschätzen, welche Ansprüche Journalisten an die Produkte und<br />
Dienstleistungsangebote der Pressestellen haben und ob sie tatsächlich optimal erf ü l l t<br />
w e rden. In diesem Bereich gibt es viele Fragen, die weder die klassische Medienre s onanzanalyse<br />
allein noch die Gespräche im Alltagsgeschäft beantworten können.<br />
Als Anregung zu ergänzenden Maßnahmen enthält die vorliegende Dokumentation<br />
daher im Anhang einen Leitfaden für Interviews mit Journalisten und Redakteuren<br />
nebst einer kurzen »Gebrauchsanweisung«.
IQ_HKom<br />
Resümee: Empfehlungen <strong>zur</strong> Medienresonanzanalyse<br />
■ Vorab ist das Erkenntnisinteresse aller Beteiligten genau zu definieren.<br />
■ Um konkrete Antworten zu erzielen, bedarf es konkreter Fragen.<br />
■ Die Menge der auszuwertenden Medien ist vorab zu definieren: Unter Berücksichtigung<br />
des Aufwandes bzw. der Finanzierbarkeit sollte eine<br />
Positivliste der relevanten Medien erstellt werd e n .<br />
■ Eine einheitliche Codierung ist Voraussetzung für reliable Ergebnisse: So<br />
ist es bei Ve r b u n d p rojekten möglich, die Datensammlung und die Codierung<br />
der formalen Elemente dezentral durc h z u f ü h ren, die inhaltliche Cod<br />
i e rung muss hingegen unbedingt an zentraler Stelle erfolgen.<br />
■ Welchen We rt hat eine Pressemeldung für die <strong>Hochschul</strong>e? Um diesen zu<br />
benennen, ist eine Gewichtung der Clippings nach Haupt-, Neben- und<br />
Randmedien bei der inhaltliche Codierung unbedingt empfehlenswert ,<br />
ebenso wie die Unterscheidung, ob die <strong>Hochschul</strong>e in einem Abdruck jeweils<br />
als Haupt-, Neben- und Randthema erscheint.<br />
Bei Benchmarking-Projekten sind beeinflussende Faktoren zu berücksichtigen, wie:<br />
■ die Größe der <strong>Hochschul</strong>e,<br />
■ ihr Fächerspektru m ,<br />
■ gegebenenfalls ihr Kommunikationskonzept bzw. ihre Medienpolitik,<br />
■ die Ausstattung und die Aufgaben der für die Medienarbeit zuständigen<br />
( P re s s e - ) S t e l l e n ,<br />
■ das regionale Medienumfeld (z.B. die Zahl der Abonnementszeitungen vor<br />
O rt, die Zahl der Anzeigenblätter, die Zahl der Ve rt reter überre g i o n a l e r<br />
Medien bzw. die Nähe des nächsten gro ß e n M e d i e n s t a n d o rt e s ) ,<br />
■ das jeweilige regionale Themenumfeld (wie die Präsenz anderer <strong>Hochschul</strong>en<br />
vor Ort, die Bedeutung der <strong>Hochschul</strong>e als Wi rtschaftsfaktor),<br />
■ das hochschulpolitische Umfeld (etwa auf Ländere b e n e ) .<br />
■ Themen, die nur im Untersuchungszeitraum dominieren und das Gesamtbild<br />
verz e rren können, sind zu benennen und ggf. herauszufiltern .<br />
Ve rgleiche von <strong>Hochschul</strong>en sind unter Berücksichtigung dieser Faktoren im Rahmen<br />
verschiedener Cluster möglich, zum Beispiel<br />
■ nach <strong>Hochschul</strong>typ (z.B. Kunsthochschulen, Fachhochschulen, Te c h n ische<br />
Universitäten u.a.),<br />
■ nach regionalen Clustern (z.B. alle <strong>Hochschul</strong>en in der Stadt xy),<br />
■ nach politischer Wettbewerbssituation (z.B. Anspruch auf »Elite«-Status).<br />
24
25 Medienresonanzanalyse<br />
Der Codeplan<br />
von Bernt Armbruster und Torsten Maurer<br />
Die IQ_HKom empfiehlt, bei der Medienresonanzanalyse einheitliche und erpro b t e<br />
A u s w e rtungskriterien anzuwenden. Ziel ist es, im Sinne der Qualitätssicherung einen<br />
M i n d e s t s t a n d a rd der Ve rf a h ren sicherzustellen und ein Mindestmaß an Ve rg l e i c hbarkeit<br />
bei der Auswertung von Medienresonanz im <strong>Hochschul</strong>bereich zu erm ö glichen.<br />
Das Instrumentarium, das Torsten Maurer und Joachim Trebbe im Rahmen des<br />
P i l o t p rojektes erarbeitet haben, ist zu diesem Zweck von den teilnehmenden Hochs<br />
c h u l p re s s e s p re c h e rn im Rahmen mehre rer Tre ffen diskutiert und modifiziert word e n .<br />
In den folgenden Codeplan sind darüber hinaus Erf a h rungen einzelner <strong>Hochschul</strong>en,<br />
i n s b e s o n d e re der Universität Kassel, mit ähnlichen Projekten eingeflossen.<br />
Die s c h w a rz ausgewiesenen Auswertungskriterien sollten jeder Medienre s o n a n zanalyse<br />
als M i n d e s t s t a n d a rd zu Grunde gelegt werden, die b l a u ausgewiesenen Kriterien<br />
sind sinnvolle ergänzende O p t i o n e n, die je nach weiteren Erkenntnisi<br />
n t e ressen und verf ü g b a ren Ressourcen zusätzlich herangezogen werden können. Sie<br />
können zum Beispiel bei Benchmarking-Projekten der Diff e re n z i e rung und Ve rt i e f u n g<br />
der Ergebnisse dienen.
IQ_HKom<br />
A: Codierung der Presseabdrucke (Clippings)<br />
1. Allgemeines<br />
A1 Name der <strong>Hochschul</strong>e<br />
A2 Kürzel des Codierers<br />
A3 Erscheinungsdatum<br />
A4 Laufende Nummer der Untersuchungseinheit<br />
A5 Themen-Überschrift (Verschlagwortung)<br />
A6 Verfasser<br />
A7 Filterung der Untersuchungseinheiten (je nach Vereinbarung)<br />
1 nicht untersuchungsrelevant<br />
Begründung für die Aussortierung<br />
2 relevant entsprechend den vereinbarten Kriterien (weiter mit A7)<br />
A8 Zeitungstitel<br />
A9 Zeitungsteil/Rubrik<br />
A10 Quelle des Presseartikels<br />
1 unbekannte oder zeitungseigene Quellen oder Recherchen<br />
genauere Bezeichnung (idw, dpa, ddp, eigene Recherche)<br />
2 eigene <strong>Hochschul</strong>e Presseabteilung (evtl. weitere Untergliederung nach<br />
Pressemitteilung, - konferenz, persönlicher Kontaktvermittlung, Interview etc.)<br />
3 eigene <strong>Hochschul</strong>e, andere<br />
A11 Medienrelevanz/Zielgruppe<br />
1 Zeitung gehört zu Hauptmedien (entsprechend den vereinbarten Kriterien)<br />
2 Zeitung gehört zu den Nebenmedien<br />
2. Gestaltung und Platzierung<br />
G1 Umfang des Presseartikels von 1/1 bis 1/32 oder nach mm<br />
G2 Anzeigenpreise der Zeitung nach Umfang (siehe G1) und Farbe<br />
1 schwarz-weiß<br />
2 farbig<br />
G3 Medienaufmerksamkeit<br />
1 <strong>Hochschul</strong>e ist Randthema des Beitrags<br />
2 <strong>Hochschul</strong>e ist Nebenthema des Beitrags<br />
3 <strong>Hochschul</strong>e ist Hauptthema des Beitrags<br />
26
27 Medienresonanzanalyse<br />
G4 Bild/Grafik<br />
1 Mit<br />
2 Ohne<br />
G5 Genre/Journalistische Form<br />
1 Nachricht/Bericht<br />
2 Reportage/Feature<br />
3 Interview<br />
4 Kommentar/Glosse<br />
5 Veranstaltungshinweis<br />
6 Bild mit Bildunterschrift<br />
7 Sonstiges<br />
G6 Platzierung auf der Seite<br />
1 Aufmacher<br />
2 Über dem Knick<br />
3 Unter dem Knick<br />
3. Themen und Inhalte<br />
T1 Thematische Zuordnung <strong>zur</strong> eigenen <strong>Hochschul</strong>e<br />
10 <strong>Hochschul</strong>politik allgemein<br />
20 <strong>Hochschul</strong>politik, -entwicklung und -organisation der eigenen <strong>Hochschul</strong>e<br />
30 Wissenstransfer, Kooperationen, Internationales<br />
40 Campusleben und Kultur<br />
50 Studium, Lehre und Weiterbildung (untergliedert nach Fachbereichen und<br />
Einrichtungen der eigenen <strong>Hochschul</strong>e)<br />
51 …<br />
52 ... etc.<br />
60 Forschung und Wissenschaft (untergliedert nach Fachbereichen und<br />
Einrichtungen der eigenen <strong>Hochschul</strong>e)<br />
61 ….<br />
62 ….etc.<br />
70 Besondere Schlüsselthemen, Profilthemen, z.B. »Luft- und Raumfahrttechnik«,<br />
»Familienfreundliche <strong>Hochschul</strong>e«, »Streik«, »Präsident« u.v.m.<br />
71 ...<br />
72 ... etc.<br />
T2 Tendenz/Bewertung<br />
1 positive Tendenz<br />
2 neutrale Tendenz<br />
3 negative Tendenz<br />
T3 Thematischer Bezug<br />
10 Bezug vor allem zu <strong>Hochschul</strong>thema<br />
20 Bezug vor allem zu Thema außerhalb der <strong>Hochschul</strong>e<br />
31 Politik<br />
22 Wirtschaft
IQ_HKom<br />
23 Gesellschaft, Mensch, Natur, Welt<br />
24 Human Touch, Privates<br />
25 Verbraucher- und Anwenderthemen<br />
26 ...<br />
30 Bezug gleichermaßen zu inner- und außerhochschulischen Aspekten<br />
T4 Nachrichtenfaktoren<br />
T41 Konflikt, Kontroverse, Problem<br />
1 Ja<br />
2 Nein<br />
T42 Überraschung<br />
1 Ja<br />
2 Nein<br />
T43 Aktualität (wie definiert)<br />
1 Ja<br />
2 Nein<br />
T44 Nutzen, Erfolg<br />
1 Ja<br />
2 Nein<br />
T45 Personalisierung<br />
1 Ja<br />
2 Nein<br />
T46 Betroffenheit/Reichweite<br />
1 Ja<br />
2 Nein<br />
4. Überschneidungsanalyse<br />
Ü1 Vorliegen eines <strong>PR</strong>-Outputs als Quelle des Presseartikels<br />
1 liegt nicht vor<br />
2 liegt vor<br />
Ü2 ID des <strong>PR</strong>-Outputs<br />
Ü3 Übereinstimmungsgrad<br />
1 nahezu identisch<br />
2 gekürzt<br />
3 erweitert<br />
28
29 Medienresonanzanalyse<br />
B: Codierung des <strong>PR</strong>-Output<br />
1 Allgemeines<br />
A1 Name der <strong>Hochschul</strong>e<br />
A2 Kürzel des Codierers<br />
A3 Erscheinungsdatum<br />
A4 Laufende Nummer der Untersuchungseinheit<br />
A5 Themen-Überschrift (Verschlagwortung)<br />
A6 Verfasser<br />
A7 Filterung der Untersuchungseinheiten (je nach Vereinbarung)<br />
10 nicht untersuchungsrelevant<br />
(entspricht nicht den vereinbarten Kriterien: weiter mit A02)<br />
Begründung für die Aussortierung<br />
11 ...<br />
12 ...<br />
13 ... etc.<br />
20 relevant entsprechend den vereinbarten Kriterien (weiter mit A 1)<br />
A10 Medienspezifische Zielgruppe des <strong>PR</strong>-Outputs (Verteiler)<br />
10 Keine Zielgruppe ausgewiesen<br />
20 Zielgruppe ausgewiesen<br />
A10 21 Lokale Zielgruppe<br />
A10 22 Regionale Zielgruppe<br />
A10 23 Nationale / Internationale Zielgruppe<br />
A10 24 IDW<br />
A10 25 Mail an Einzelempfänger<br />
A10 26 Homepage der <strong>Hochschul</strong>e<br />
Codes für 1021 bis A1026:<br />
0 Trifft nicht zu<br />
1 Trifft zu<br />
A10 27 Sonstige Zielgruppe<br />
Textfeld
IQ_HKom<br />
2. Gestaltung und Platzierung<br />
- entfällt -<br />
3. Themen und Inhalte<br />
T1 Thematische Zuordnung <strong>zur</strong> eigenen <strong>Hochschul</strong>e<br />
10 <strong>Hochschul</strong>politik allgemein<br />
20 <strong>Hochschul</strong>politik, -entwicklung und -organisation der eigenen <strong>Hochschul</strong>e<br />
30 Wissenstransfer, Kooperationen, Internationales<br />
40 Campusleben und Kultur<br />
50 Studium, Lehre und Weiterbildung (untergliedert nach Fachbereichen und<br />
Einrichtungen der eigenen <strong>Hochschul</strong>e)<br />
51 ...<br />
52 ... etc.<br />
6 Forschung und Wissenschaft (untergliedert nach Fachbereichen und<br />
Einrichtungen der eigenen <strong>Hochschul</strong>e)<br />
61 ...<br />
62 ... etc.<br />
70 Besondere Schlüsselthemen, Profilthemen, z.B. »Luft- und<br />
Raumfahrttechnik«, »Familienfreundliche <strong>Hochschul</strong>e«, »Streik«, ...<br />
71 ...<br />
72 ... etc.<br />
4. Überschneidungsanalyse<br />
Ü4 Vorliegen mindestens eines Presseartikels zum <strong>PR</strong>-Output<br />
1 liegt nicht vor<br />
2 liegt vor<br />
Ü5 IDs der Presseartikel<br />
30
31 Medienresonanzanalyse<br />
Leitfaden für Journalisten-Interviews<br />
Pressesprecher fragen – Journalisten antworten<br />
von Christiane Preißler und Elisabeth Hoffmann<br />
Der folgende Leitfaden soll als eine Handreichung für Gespräche mit ausgewählten<br />
Medienvertretern dienen. Er ist nicht als Fragebogen gedacht, der von den Journalisten<br />
selbst auszufüllen wäre. Die Gespräche sind von Interviewern durchzuführen, die nicht<br />
den beauftragenden Pressestellen angehören und die in keinem Verhältnis zu diesen<br />
stehen, das die Neutralität der Ergebnisse beeinflussen könnte. Er ist selbstverständlich<br />
anonym auszuwerten. Die blau markierten Antwortoptionen sind ausdrücklich als<br />
Vorschläge zu verstehen. Da hier sehr individuelle und durch persönliche Erfahrungen<br />
geprägte Antworten abgefragt werden, sind diese Interviews nicht für Vergleiche zwischen<br />
den Pressestellen oder zum Einsatz im Rahmen von Benchmarkingprozessen<br />
geeignet. Sie können aber als Basis für einen freiwilligen Erfahrungsaustausch dienen.<br />
1. Allgemeines / Kontakt:<br />
Wie gut kennen Sie den Pressesprecher / die Pressesprecherin, seit wann, wie intensiv ist<br />
die Zusammenarbeit? (offene Frage)<br />
Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Pressestelle in Bezug auf folgende Aspekte?<br />
Hier können Sie Schulnoten von 1 »sehr gut« bis 6 »ungenügend« vergeben:<br />
Wie zufrieden sind Sie mit<br />
- der Erreichbarkeit der Mitarbeiter/innen<br />
- der Bearbeitungszeiten bei Anfragen/Anträgen<br />
- der Fachkompetenz der Pre s s e s t e l l e<br />
- der Flexibilität bei auftretenden Pro b l e m e n<br />
- der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter/innen<br />
- der Zuverlässigkeit (Einhalten von Ve re i n b a ru n g e n )<br />
Sind die Zuständigkeiten klar und die Ansprechpartner gut erkennbar?<br />
trifft voll zu / trifft eher zu / mal ja, mal nein / trifft eher nicht zu / trifft nie zu<br />
Sind die Auskünfte und Informationen vollständig und wahr?<br />
immer / meistens / mal ja, mal nein / selten / nie<br />
Entsprechen die Themen, die die Pressestelle veröffentlicht, Ihren Anforderungen?<br />
immer / meistens / mal ja, mal nein / selten / nie<br />
Ist der übliche Übertragungsweg (Fax, Mail, Post, Telefon) richtig gewählt oder haben Sie<br />
Verbesserungsvorschläge? (offene Frage)
IQ_HKom<br />
2. Selbsteinschätzung des Journalisten / der Journalistin:<br />
Vorschlag für die Antworten: sehr / eher ja / mal ja, mal nein / eher nicht / gar nicht<br />
Interessieren Sie sich für <strong>Hochschul</strong>themen?<br />
Warum, was genau interessiert Sie?<br />
Forschung, Studium, Politik, Personen, andere<br />
Würden Sie gern mehr <strong>Hochschul</strong>themen unterbringen?<br />
Würden Sie gern mehr investigativ arbeiten?<br />
Interessiert sich Ihre Redaktion für <strong>Hochschul</strong>themen?<br />
3. Presseinformationen<br />
Wie zufrieden sind Sie mit den Presseinformationen?<br />
Vorschlag für die Antworten: sehr / eher ja / mal ja, mal nein / eher nicht / gar nicht<br />
Sind die Informationen sachlich, zuverlässig, nützlich und schnell? (einzeln abfragen)<br />
Entsprechen die Informationen stilistisch Ihren Anforderungen?<br />
Sind die Presseinformationen grammatisch und syntaktisch korrekt?<br />
Haben Sie Verbesserungsvorschläge? (offene Frage)<br />
4. Anfragen beantworten<br />
Vorschlag für die Antworten: sehr / eher ja / mal ja, mal nein / eher nicht / gar nicht<br />
Sind die Antworten auf Ihre Fragen schnell, sachlich, nützlich, zuverlässig, freundlich?<br />
(einzeln abfragen)<br />
5. Pressekonferenzen<br />
Wie zufrieden sind Sie mit den Presseinformationen in Bezug auf folgende Aspekte?<br />
Vorschlag für die Antwort:en: sehr / eher ja / mal ja, mal nein / eher nicht / gar nicht<br />
Sind Sie allgemein mit der Häufigkeit der Pressekonferenzen zufrieden?<br />
Sind die Pressekonferenzen gut vorbereitet?<br />
Ist die Anzahl und Kompetenz der Gesprächspartner in Ordnung?<br />
Ist der Zeitrahmen in Ordnung?<br />
Sind die Pressekonferenzen informativ?<br />
Sind sie gewinnbringender als eine reine Presseinformation?<br />
6. <strong>Publikationen</strong><br />
Wie beurteilen Sie die <strong>Publikationen</strong> der <strong>Hochschul</strong>e in Bezug auf folgende Aspekte?<br />
Hier können Sie Schulnoten von 1 »sehr gut« bis 6 »ungenügend« vergeben:<br />
32
33 Medienresonanzanalyse<br />
- die Nützlichkeit für Ihre Arbeit<br />
- die Häufigkeit<br />
- den Umfang<br />
- den Informationsgehalt<br />
- die Gliederung / die Struktur<br />
- die Gestaltung<br />
7. Persönliches Verhältnis, Zusammenarbeit, Gesprächskultur<br />
Wo zwischen den beiden folgenden Polen würden Sie die Pressearbeit, ggf. auch im<br />
Vergleich mit der Arbeit anderer Pressestellen, ansiedeln (auf einer 5-Punkte-Skala):<br />
Der Pressesprecher / die Pressesprecherin (bzw. die Pressestelle) ist<br />
Dienstleister der Medien ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ wenig serv i c e o r i e n t i e rt<br />
Sprachrohr der <strong>Hochschul</strong>leitung ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ unabhängig von ihr<br />
kritisch distanziert ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ unkritisch<br />
vorausschauend ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ reaktiv<br />
aufdringlich ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ unaufdringlich<br />
professionell ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ unprofessionell<br />
vertrauenswürdig ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ wenig vertrauenswürdig<br />
offensiv ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ <strong>zur</strong>ückhaltend<br />
in das regionale Umfeld gut ... ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ nicht eingebunden<br />
erfolgreich ❐ ❐ ❐ ❐ ❐ erfolglos<br />
Treten gelegentlich Konflikte auf? Wie gehen beide Seiten damit um? (offene Frage)<br />
8. <strong>Hochschul</strong>kommunikation, <strong>Hochschul</strong>e und Präsidium<br />
Wie wichtig ist Ihnen der Pressesprecher/ die Pressesprecherin als Ansprechpartner/in<br />
im Vergleich zu anderen Vertretern der <strong>Hochschul</strong>e?<br />
Welchen Eindruck haben Sie als Journalist von der <strong>Hochschul</strong>leitung? (offene Frage)<br />
Wie schätzen Sie das Verhältnis zwischen <strong>Hochschul</strong>leitung und Pressesprecher ein?<br />
Welchen Stellenwert hat aus Ihrer Sicht die Pressearbeit bzw. die <strong>Hochschul</strong>kommunikation<br />
für die <strong>Hochschul</strong>leitung?<br />
9. Resümee:<br />
Würden Sie die beiden folgenden Sätze vervollständigen?<br />
»Wenn ich Pressesprecher/in wäre, würde ich ...«<br />
»Wenn ich Präsident/in /Rektor/in wäre, würde ich in der Pressearbeit ...«<br />
Gibt es aus Ihrer Sicht ein Erf o l g s rezept für gute Pressearbeit? Ve rraten Sie es uns?<br />
Haben Sie noch Anregungen oder Fragen zu diesem Interv i e w ?<br />
Haben Sie zum Schluss noch Anregungen oder Fragen an die Pre s s e s t e l l e ?
IQ_HKom<br />
Die Autoren<br />
D r. Bernt Arm b ru s t e r leitet die Abteilung Kommunikation und Internationales der<br />
Universität Kassel. Nach dem Studium der Soziologie, Politikwissenschaft und Ethnologie<br />
war er zunächst als Redakteur und Ressortleiter bei einer Tageszeitung tätig, arbeitete<br />
als Freier Journalist, Wissenschaftler und Gesellschafter einer Agentur für Mediendienstleistungen.<br />
1978 wechselte er an die Universität Kassel. Arm b ruster ist einer der<br />
I n i t i a t o ren des Arbeitskreises Evaluierung (jetzt IQ_HKom) und seit der Gründung 1998<br />
bis 2003 dessen Spre c h e r.<br />
D r. Elisabeth Hoff m a n n ist derzeit Sprecherin der IQ_HKom. Nach dem Studium der<br />
Ve rgleichenden Literaturwissenschaft an der Universität Bonn war sie zunächst Wi s s e nschaftliche<br />
Mitarbeiterin am dortigen Institut für Ve rgleichende Literaturw i s s e n s c h a f t .<br />
Anschließend folgten ein Volontariat bei der Deutschen Universitätszeitung und eine<br />
Tätigkeit in der <strong>PR</strong>-Agentur I<strong>PR</strong>&O. Seit 1996 ist sie Leiterin Presse- und Öff e n t l i c h k e i t sarbeit<br />
der Technischen Universität Braunschweig.<br />
D r. Torsten Maure r ist Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Publizistik- und<br />
Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin ( seit 2004). Er studiert e<br />
Sozialwissenschaften in Göttingen und war Wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem<br />
deutsch-israelischen Forschungsprojekt <strong>zur</strong> Integrationsfunktion von Massenmedien und<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin. 2003 pro m o v i e rte er zum Dr. phil. Seit<br />
1995 ist er Projektleiter bei der GöfaK Medienforschung GmbH.<br />
Christiane Preißler ist seit 1996 Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Hochschul</strong>e<br />
für Bildende Künste Braunschweig. Sie hat Kunstwissenschaft und Germanistik in Kassel<br />
s t u d i e rt. Bereits neben dem Studium hat sie sich als freie Journalistin sowie in der Öff e n tlichkeitsarbeit<br />
und Kunstvermittlung für die documenta und andere große Ausstellungsp<br />
rojekte engagiert. Nach einem Studienaufenthalt an der Universität Florenz war sie im<br />
Goethe-Institut, in Galerien und Ausstellungsprojekten in London tätig. Seit 2004 ist sie<br />
Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Hochschul</strong>pressestellen in Deutschland.<br />
P rof. Dr. Joachim Tre b b e ist Professor am Fachbereich Medien- und Kommunikationswissenschaft<br />
der Universität Fre i b u rg (Schweiz). Im Anschluss an das Studium der<br />
Sozialwissenschaften in Göttingen war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und nach der<br />
P romotion (Dr. Phil. 1996) Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Publizistik- und<br />
Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin. Seit 1990 ist er zudem als<br />
P rojektleiter bei der GöfaK Medienforschung GmbH tätig.<br />
34
Als <strong>Publikationen</strong> der IQ_HKom bzw. des AK Evaluierung sind außerdem erschienen:<br />
Bernt Armbruster/Josef König (Hg.):<br />
»Evaluierung von <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong>: Kriterien und Verfahren«,<br />
HRK-Beiträge <strong>zur</strong> <strong>Hochschul</strong>politik, 5/2003.<br />
Marc Dressler/Elisabeth Hoffmann/Susann Morgner (Hg.):<br />
»Quellen für den Wissenschafts journalismus – Was taugt der idw?«,<br />
<strong>Publikationen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Hochschul</strong>-<strong>PR</strong>, Band 1, 2004.