28.07.2018 Aufrufe

Dritte-Macht_Gilbert-Sternhoff

Eine Dritte Macht, gibt es die? Und wer oder was verbirgt sich dann hinter der Ersten und Zweiten Macht? Die Bezeichnungen haben ihren Ursprung noch in der Zeit des Kalten Krieges, als sich die mit Atomwaffen hochgerüsteten politischen Blöcke gegenüberstanden. Die Führungsmacht des Kapitalismus, die USA, auf der einen Seite und die Sowjetunion als dominierende Kraft des kommunistischen Gegenpols. Die politischen Zeiten haben sich seit 1989 geändert. Die kommunistische Front ist zerfallen, und die ehemalige Sowjetunion hat sich aufgelöst. Auf dieser Seite übrig blieb das militärisch immer noch mächtige Rußland. Ein militärischer Konflikt zwischen den USA und Rußland, ausgetragen mit Atomwaffen, würde heute wie damals den Untergang der Welt bedeuten. Da die anderen Atommächte, wie z. B. China, wegen ihres quantitativ nur geringen atomaren Abschreckungspotentials eine eher marginale Rolle spielen, scheint die Bezeichnung Erste und Zweite (Welt-)Macht hier weiterhin gerechtfertigt. Und die Dritte Macht? Wo und wann ist sie entstanden? Ihre Geburtswehen fallen zusammen mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Ihr Entstehen resultiert unmittelbar aus dem scheinbar vollständigen militärischen und politischen Zusammenbruch des Dritten Reiches. Nur war dieser Zusammenbruch eben tatsächlich ein scheinbarer. Was - das Dritte Reich lebt weiter? Nicht das Dritte Reich als völkerrechtliches Subjekt, aber als politische und militärische Organisation. Namen und Bezeichnungen sind hier zweitrangig. Verwenden wir für diese Nachfolgeorganisation deshalb von jetzt an den Begriff: Die Dritte Macht. Als solche ist sie freilich nur dann zu bezeichnen, wenn sie militärisch ein zumindest gleichwertiges Äquivalent den beiden anderen genannten Mächten gegenüber darstellt und außerdem gewichtigen politischen Einfluß auszuüben in der Lage ist.

Eine Dritte Macht, gibt es die? Und wer oder was verbirgt sich dann
hinter der Ersten und Zweiten Macht?
Die Bezeichnungen haben ihren Ursprung noch in der Zeit des Kalten
Krieges, als sich die mit Atomwaffen hochgerüsteten politischen Blöcke
gegenüberstanden. Die Führungsmacht des Kapitalismus, die USA, auf der
einen Seite und die Sowjetunion als dominierende Kraft des
kommunistischen Gegenpols.
Die politischen Zeiten haben sich seit 1989 geändert. Die
kommunistische Front ist zerfallen, und die ehemalige Sowjetunion hat sich
aufgelöst. Auf dieser Seite übrig blieb das militärisch immer noch mächtige
Rußland.
Ein militärischer Konflikt zwischen den USA und Rußland, ausgetragen
mit Atomwaffen, würde heute wie damals den Untergang der Welt
bedeuten.
Da die anderen Atommächte, wie z. B. China, wegen ihres quantitativ
nur geringen atomaren Abschreckungspotentials eine eher marginale Rolle
spielen, scheint die Bezeichnung Erste und Zweite (Welt-)Macht hier
weiterhin gerechtfertigt.
Und die Dritte Macht? Wo und wann ist sie entstanden?
Ihre Geburtswehen fallen zusammen mit dem Ende des Zweiten
Weltkrieges. Ihr Entstehen resultiert unmittelbar aus dem scheinbar
vollständigen militärischen und politischen Zusammenbruch des Dritten
Reiches.
Nur war dieser Zusammenbruch eben tatsächlich ein scheinbarer.
Was - das Dritte Reich lebt weiter? Nicht das Dritte Reich als
völkerrechtliches Subjekt, aber als politische und militärische Organisation.
Namen und Bezeichnungen sind hier zweitrangig. Verwenden wir für diese
Nachfolgeorganisation deshalb von jetzt an den Begriff: Die Dritte Macht.
Als solche ist sie freilich nur dann zu bezeichnen, wenn sie militärisch
ein zumindest gleichwertiges Äquivalent den beiden anderen genannten
Mächten gegenüber darstellt und außerdem gewichtigen politischen Einfluß
auszuüben in der Lage ist.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

einer Pressekonferenz am 24. März 1951vorgestellten Unternehmens. Der<br />

zunehmende politische Druck seitens der USA, die mit Sicherheit über die<br />

wahren Hintergründe des Centro Atomico informiert waren, schien Peron<br />

zu einer propagandistischen Offensive veranlaßt zu haben. Fast mutet es so<br />

an, als ob mit diesem Schritt in die Öffentlichkeit lediglich eine Beruhigung<br />

der Situation erreicht werden sollte, um kostbare Zeit dafür zu gewinnen,<br />

das eigentliche Forschungsvorhaben der Operation Huemul zu vollenden.<br />

Anscheinend gelang das dann auch, wie später gezeigt werden soll, noch im<br />

selben Jahr. Von daher war es eher eine Episode am Rande, daß Peron 1952<br />

Richter offiziell fallen ließ und die argentinische Atomforschungsbehörde<br />

NEA die bisher allein den Deutschen vorbehaltene Anlage auf Huemul in<br />

Besitz nahm. Igor Witkowski konnte bei einem Besuch Argentiniens einen<br />

langjährigen Mitarbeiter des Centro Atomico interviewen, der nicht leugnen<br />

wollte, daß es andere Erklärungen bezüglich der Forschungen auf Huemul<br />

geben könnte, und zudem bestätigte, daß ein Teil der Unterlagen aus der<br />

damaligen Zeit bis heute unter Verschluß gehalten wird. (27)<br />

Ist mit den unterirdischen Anlagen auf der Insel Huemul endlich jenes<br />

Refugium der <strong>Dritte</strong>n <strong>Macht</strong> unter den Anden gefunden, von dem Landig<br />

berichtet hatte? Eine gewisse Übereinstimmung scheint ohne Zweifel durch<br />

die Tatsachen »liegt in den Anden«, »unterirdisch«, »wird von deutschen<br />

Wissenschaftlern und Technikern genutzt« gegeben zu sein.<br />

Unbefriedigend bleibt allerdings die geringe Ausdehnung des<br />

Forschungskomplexes, die sich nicht mit den von Landig beschriebenen<br />

weitläufigen Höhlensystemen in Übereinstimmung bringen läßt. Eine<br />

endgültige Lösung dieses Problems muß damit weiter zurückgestellt<br />

werden.<br />

Klar dürfte indes geworden sein, daß die weiter oben geäußerte<br />

Vermutung, Landig könnte »Antarktis« als Synonym für »Argentinien«<br />

verwendet haben, durch die vorgebrachten Tatsachen eine Bestätigung<br />

erfahren hat. Damit kann auch das Rätsel um die personelle Stärke des<br />

»antarktischen Stützpunktes« gelöst werden. Die 2000 Mann, von denen<br />

Landig sprach, sind nicht auf dem »Weißen Kontinent«, sondern in<br />

Argentinien zu suchen. Schon ab 1947 gab es Presseberichte, in denen es<br />

hieß, das große südamerikanische Land befinde sich nunmehr auf dem<br />

Wege zur Atommacht und es befänden sich bis zu 2000 deutsche und<br />

österreichische Physiker dort. (34) 2000 Physiker waren es mit Sicherheit<br />

nicht, die nach 1945 den Weg nach Argentinien nahmen, aber 2000<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!