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Bildungs- und Sozialentwicklungsprogramm (PRODES) - BMZ

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stellt aus Sicht der Gutachterinnen eine Überfrachtung des Programms dar, was zur Folge<br />

hatte, dass der <strong>Bildungs</strong>bereich <strong>und</strong> hier insbesondere die konkrete Beratung bei der<br />

Umsetzung von Maßnahmen vernachlässigt wurde.<br />

Feststellungen<br />

Es bestehen in Honduras gute Finanzierungsbarometer (hoher Anteil der <strong>Bildungs</strong>ausgaben<br />

am Staatshaushalt:23%, Anteil der Gr<strong>und</strong>bildung am <strong>Bildungs</strong>haushalt:45-50%). Die Probleme<br />

liegen bei kostenrelevanten Faktoren wie den geringen Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> einer hohen<br />

Wiederholerquote (17% in 1. Klasse). Gründe hierfür sind ungünstige Rahmenbedingungen<br />

wie Korruption, unzureichende Dezentralisierung von Entscheidungen <strong>und</strong> Finanzmitteln,<br />

starke Lehrergewerkschaften, gegen die die Regierung bisher einen Konfrontationskurs führte.<br />

Einbettung der Projekt/Programmziele in die nationale <strong>Bildungs</strong>politik: 1997 hat das<br />

honduranische <strong>Bildungs</strong>ministerium eine Sektorstudie/Zehn-Jahres-Plan erarbeitet, die die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für eine gr<strong>und</strong>legende <strong>Bildungs</strong>reform darstellen. Das von Honduras erstellte<br />

Armutsbekämpfungsstrategie-Papier (PRSP) bezieht sich auf einen Zeitraum bis 2015 <strong>und</strong><br />

wurde von IWF <strong>und</strong> Weltbank im Oktober 2001 angenommen. Honduras wurde im Jahr 2002<br />

als eines der ersten Länder für die internationale Education for All - Fast Track-Initiative (EfA-<br />

FTI) ausgewählt, da es neben dem PRSP ein Sektorbildungsprogramm der Weltbank vorlegen<br />

konnte. Laut dem Plan EfA sollen im Jahr 2015 alle Schüler/innen die 6. Schulklasse erreichen<br />

<strong>und</strong> 85% sogar rechtzeitig mit 12 Jahren. Im Oktober 2003 wurde zwischen Honduras <strong>und</strong><br />

verschiedenen Gebern eine Rahmenvereinbarung zu EfA/FTI unterzeichnet, die zukünftig eine<br />

Korbfinanzierung vorsieht. Die Details werden noch ausgearbeitet.<br />

Mit der Unterstützung der Sektorstudie <strong>und</strong> des darauf basierenden Zehn-Jahres-Plans sowie<br />

des Plans EfA haben die Projekte FEBLI <strong>und</strong> ASED nachhaltig Einfluss auf die honduranische<br />

<strong>Bildungs</strong>politik genommen. Auch die Studie zur Lehrerausbildung <strong>und</strong> die Unterstützung der<br />

Reform der Ausbildung durch die deutsche TZ sind gr<strong>und</strong>legend <strong>und</strong> für die Zukunft<br />

wegweisend. Der Partner <strong>Bildungs</strong>ministerium hat seine Planungsfähigkeiten in der Zentrale<br />

durch die institutionelle Förderung von ASED verbessern können, was sich u.a. in der<br />

Erstellung von jährlichen Operationsplänen zeigt. Der Austausch von Informationen zwischen<br />

den Abteilungen des Ministeriums <strong>und</strong> die Auswertung <strong>und</strong> Nutzung von Daten sind aber noch<br />

verbesserungsbedürftig. Insbesondere die <strong>Bildungs</strong>verwaltungen auf den Ebenen von<br />

Departement <strong>und</strong> Distrikt/Munizip sind noch schwach, das trifft auch auf die Verwaltungen in<br />

den beiden unterstützten Departements zu. Der Partner Pädagogische Hochschule (UPN) ist<br />

durch die Lehrerausbildungsreform gestärkt worden <strong>und</strong> ist auf der Gr<strong>und</strong>lage des neuen<br />

Curriculums zumindest in Teilen fähig, Lehrkräfte für die Primarschule mit modernen<br />

Methoden zu unterrichten. Hier ist aber noch weitere Beratung nötig.<br />

Die nachhaltigen Handlungsmöglichkeiten der Vorhaben waren <strong>und</strong> sind aufgr<strong>und</strong> der guten<br />

Einbindung in das Ministerium im Hinblick auf eine Beeinflussung der <strong>Bildungs</strong>politik groß. Die<br />

gute Zusammenarbeit bzw. die fast vollständige Integration der Projekte in die Struktur des<br />

Ministeriums <strong>und</strong> des Präsidialamts haben ein Vertrauensverhältnis geschaffen, das die<br />

deutsche TZ von anderen Gebern unterscheidet. Die bisherige Unterstützung hatte im<br />

Vergleich zu anderen Gebern <strong>und</strong> deren Mitteleinsatz eine große Signifikanz. Die Projekte<br />

FEBLI <strong>und</strong> ASED haben wesentlich zu nationalen Entscheidungsprozessen für die<br />

<strong>Bildungs</strong>reform beigetragen.<br />

Betrachtet man aber die Frage nach den Wirkungen der Projekte im Hinblick auf einen Beitrag<br />

zur Verbesserung der <strong>Bildungs</strong>situation, also von Qualität, Relevanz <strong>und</strong> Effizienz der<br />

Gr<strong>und</strong>bildung, ist eine verbesserte Erfolgsrate der Schüler/innen - für beide Projektphasen<br />

jeweils ein Indikator - nicht feststellbar, auch nicht in den beiden Projektdepartements. Die<br />

Schülerleistungen in den von FEBLI unterstützten 24 Schulen waren weder bei Tests der<br />

<strong>Bildungs</strong>behörde noch bei vom Projekt selbst durchgeführten Tests mit Vergleichsschulen<br />

aus der Gegend besser. Der Nutzen für die Armen, nämlich eine „Steigerung der<br />

Abschlussraten <strong>und</strong> bessere Beschäftigungsmöglichkeiten“ kann nach 8-10 jähriger Förderung<br />

durch die deutsche TZ nicht festgestellt werden.<br />

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