Bildungs- und Sozialentwicklungsprogramm (PRODES) - BMZ
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Landesbezogene Empfehlungen<br />
10. Da ohne eine Unterstützung durch die Lehrergewerkschaften keine <strong>Bildungs</strong>reform<br />
möglich ist, sollte die Regierung verstärkt den Dialog mit den Gewerkschaften suchen.<br />
Die Gewerkschaften sollten intensiver in alle Reformpläne von Anfang an einbezogen<br />
werden.<br />
11. Da die geringe Zahl von Unterrichtsst<strong>und</strong>en in Honduras ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> für die<br />
schlechten Schülerleistungen ist, muss das Ministerium die Lehrkräfte verpflichten,<br />
ihrer Verantwortung nachzukommen. Dies kann mit der Einführung einer Schulaufsicht<br />
<strong>und</strong> evtl. Koppelung des Gehalts an Unterrichtst<strong>und</strong>en umgesetzt werden. Ebenso<br />
dürften Posten in der Verwaltung nur noch nach fachlichen Kriterien vergeben werden.<br />
Allgemeine Schlussfolgerungen<br />
1. Obwohl ASED eine wichtige Beratungsfunktion im <strong>Bildungs</strong>ministerium<br />
wahrgenommen hat <strong>und</strong> der Beitrag des Projekts zur <strong>Bildungs</strong>reform im Land<br />
signifikant war, also eine nachhaltige Einflussnahme auf die honduranische<br />
<strong>Bildungs</strong>politik festzustellen ist, ist eine Wirkung auf Ebene der Schülerleistungen <strong>und</strong><br />
damit langfristig hinsichtlich einer Armutsreduzierung nicht feststellbar. Hier zeigen sich<br />
die Grenzen einer deutschen Unterstützung. Die EZ kann letztlich nicht die<br />
Rahmenbedingungen (Korruption, patriarchalische Strukturen, etc.) im Land<br />
verändern, die eine wirksame Umsetzung der Reformen verhindern.<br />
2. Die komparativen Vorteile der deutschen TZ im Vergleich zu anderen Gebern lagen im<br />
Fall von <strong>PRODES</strong> in der kompletten Integration der TZ in das <strong>Bildungs</strong>ministerium.<br />
3. Da die deutsche EZ mit mehreren Repräsentanten vor Ort ist (<strong>BMZ</strong>, KfW, GTZ), hat sie<br />
im Vergleich mit anderen Gebern eher komparative Nachteile, weil die Koordinierung<br />
untereinander – wie im vorliegenden Fall – nicht funktionierte. Partner wie auch andere<br />
Geber verstehen nicht immer die verschiedenen Rollen der jeweiligen Organisationen,<br />
was zur Verwirrung beiträgt.<br />
4. Ein aufwendiges M&E System, wie es FEBLI betrieb, ist nur dann sinnvoll, wenn auch<br />
eine Bereitschaft bei allen Beteiligen besteht, daraus Konsequenzen zu ziehen.<br />
5. Die Erstellung vieler <strong>und</strong> qualitativ guter Planungspapiere <strong>und</strong> Studien bedeuten noch<br />
nicht, dass diese auch umgesetzt werden. Gerade in der Umsetzung von Strategien<br />
liegen aber gerade die größten Probleme vieler lateinamerikanischer Länder. Deshalb<br />
ist eine Beratung besonders für die Umsetzung vonnöten.<br />
Basisdaten<br />
Projektbezeichnung: <strong>Bildungs</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Sozialentwicklungsprogramm</strong><br />
(<strong>PRODES</strong>), Honduras<br />
Projektbeginn: 1994 (FEBLI), 1996 (ASED),<br />
2004 (<strong>PRODES</strong>)<br />
Projektende: 2004 (FEBLI), 2004 (ASED),<br />
8/2007 (<strong>PRODES</strong>, 1. Phase)<br />
Bewilligungssumme: 11.500 TDM(FEBLI)<br />
8.500 TDM (ASED)<br />
3.000 TEuro (<strong>PRODES</strong>)<br />
Projektführendes Referat im <strong>BMZ</strong>: Ref. 223<br />
Durchführungsorganisation: GTZ<br />
Zeitraum der Evaluierung: 27.10.-12.11.2004<br />
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