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BUKU 2018_DE

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Vom Staatenbund zum Bundesstaat<br />

GESCHICHTE <strong>DE</strong>R SCHWEIZ<br />

Die Schweiz entwickelte sich über Jahrhunderte aus einem<br />

Geflecht verschiedener Bündnisse über einen Staatenbund<br />

hin zum Bundesstaat. Landesgrenzen und Neutralität wurden<br />

1815 international festgelegt und anerkannt.<br />

Das politische System geht auf die Bundesverfassung von<br />

1848 zurück. Seither haben die Kompetenzen des Bundes,<br />

die Volksrechte und die politische Vielfalt zugenommen.<br />

SCHWEIZ<br />

1291 | Alte Eidgenossenschaft<br />

BÜNDNISPARTNER­<br />

SCHAFTEN<br />

Wechselnde Bündnisse zwischen<br />

Städten und Landschaften bezwecken<br />

die Sicherung der politischen<br />

Ordnung gegen innen und der Unabhängigkeit<br />

gegen aussen. 1291<br />

schliessen Uri, Schwyz und Unterwalden<br />

das erste dokumentierte<br />

Bündnis ab. Der Begriff «Eitgenoze»<br />

taucht 1315 auf. Im Lauf der Jahrhunderte<br />

wächst die Eidgenossenschaft<br />

durch weitere Bündnisse und<br />

durch Gebietseroberungen.<br />

1803 –1814 | Mediation<br />

GELOCKERTE<br />

FREMDHERR­<br />

SCHAFT<br />

Nach Bürgerkriegen zwischen Föderalisten<br />

und Anhängern der Helvetischen<br />

Republik gibt Napoleon der<br />

Schweiz eine Mediationsverfassung.<br />

Sie gibt den Kantonen eine<br />

gewisse Eigenständigkeit zurück<br />

und legt die meisten Kantonsgrenzen<br />

fest.<br />

1847–1848 | Sonderbundskrieg<br />

LIBERALE GEGEN<br />

KONSERVATIVE<br />

Bei der Frage nach der Ausgestaltung<br />

des Bundes kommt es schlussendlich<br />

zu einem Bürgerkrieg zwischen<br />

liberalen und katholischkonservativen<br />

Kantonen. Der Sonderbundskrieg<br />

endet mit dem Sieg<br />

der liberalen Kräfte.<br />

1200<br />

1800 1850<br />

1798 –1802 | Helvetik<br />

EINHEITSSTAAT<br />

UNTER FREM<strong>DE</strong>R<br />

HERRSCHAFT<br />

Nach dem Einmarsch französischer<br />

Truppen wird die Eidgenossenschaft<br />

zur Helvetischen Republik<br />

umgestaltet: zu einem Einheitsstaat<br />

unter Pariser Kontrolle.<br />

1815 | Bundesvertrag<br />

NEUTRALITÄT UND<br />

STAATENBUND<br />

Nach dem Sturz Napoleons anerkennen<br />

die europäischen Grossmächte<br />

die Neutralität der Schweiz<br />

und die heute gültigen Landesgrenzen<br />

werden fixiert. Der Bundesvertrag<br />

von 1815 fasst die verschiedenen<br />

eidgenössischen Bündnisse<br />

zu einem einzigen Staatenbund zusammen.<br />

Dieser ist für die Sicherheitspolitik<br />

zuständig.<br />

1848 | Bundesverfassung<br />

<strong>DE</strong>MOKRATISCHER<br />

BUN<strong>DE</strong>SSTAAT<br />

Die Bundesverfassung gewährt den<br />

meisten Bürgern – Männern – verschiedene<br />

Rechte und Freiheiten,<br />

u. a. das Stimm- und Wahlrecht<br />

(Frauenstimmrecht ab 1971). Auf<br />

Bundesebene wird nach amerikanischem<br />

Vorbild das Zweikammersystem<br />

eingeführt, mit einem National-<br />

und einem Ständerat, die den<br />

Bundesrat wählen. Einige Bereiche<br />

werden zentralisiert. Die Schweiz<br />

entwickelt sich zum einheitlichen<br />

Rechts- und Wirtschaftsraum.<br />

10 Der Bund kurz erklärt <strong>2018</strong> | Schweiz

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