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BUKU 2018_DE

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Zwei Räte – ein Parlament<br />

NATIONAL- UND STÄN<strong>DE</strong>RAT<br />

Eine Vertretung von Volk und Kantonen<br />

Vereinigte Bundesversammlung<br />

PARLAMENT<br />

Das Schweizer Parlament, die Legislative, besteht aus zwei<br />

Kammern, die einander gleichgestellt sind und sich doch<br />

unterscheiden: Im Nationalrat, der Grossen Kammer, sitzen<br />

die Volksvertreterinnen und -vertreter, im Ständerat,<br />

der Kleinen Kammer, die Kantonsvertreterinnen und -vertreter.<br />

Zusammen bilden die beiden Kammern die Vereinigte<br />

Bundesversammlung. Die 246 Parlamentsmitglieder<br />

stehen für die unterschiedlichen Sprachgemeinschaften,<br />

Parteien, Interessen, Weltanschau ungen und Regionen der<br />

Schweiz.<br />

Die 200 Nationalrätinnen und Nationalräte repräsentieren<br />

die rund acht Millionen Einwohnerinnen und Einwohner<br />

der Schweiz – jedes Nationalratsmitglied vertritt also<br />

rund 40 000 Personen. Am grössten ist die Zürcher Delegation<br />

mit 35 Mitgliedern. Da gemäss Bundesverfassung<br />

jeder Kanton Anspruch auf mindestens einen Nationalratssitz<br />

hat, entsendet auch Appenzell Innerrhoden mit seinen<br />

16 117 Einwohnerinnen und Einwohnern einen Volksvertreter<br />

nach Bern.<br />

Die 46 Mitglieder des Ständerats repräsentieren ihren<br />

Kanton bzw. Stand. Es sind je zwei pro Kanton, wobei es<br />

auch hier eine Ausnahme gibt: Die Kantone Obwalden,<br />

Nidwalden, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Appenzell<br />

Ausser rhoden und Appenzell Innerrhoden entsenden als<br />

ehemalige Halbkantone nur je einen Vertreter. Die Mitglieder<br />

des Ständerats werden in direkter Wahl bestimmt.<br />

Die Vereinigte Bundesversammlung tagt im Nationalratssaal.<br />

Während die Mitglieder des Nationalrats an ihren angestammten<br />

Plätzen sitzen, nehmen die Ständerätinnen<br />

und Ständeräte an der Rückwand des Saals ihre nach Kanton<br />

angeordneten Sitze ein. Die Leitung hat der oder die<br />

jeweilige Vorsitzende des Nationalrats inne. Er oder sie<br />

wird deshalb als höchster Schweizer oder höchste Schweizerin<br />

bezeichnet.<br />

Interview mit Nationalratspräsident<br />

Dominique de Buman:<br />

www.parlament.ch > Zum Blog<br />

Interview mit Ständeratspräsidentin<br />

Karin Keller-Sutter:<br />

www.parlament.ch > Zum Blog<br />

Nationalratssaal<br />

National- und Ständerat tagen in der Regel getrennt,<br />

gewisse Geschäfte behandeln sie als Vereinigte Bundesversammlung<br />

jedoch gemeinsam. Dazu gehören unter<br />

anderem die Wahl der Mitglieder des Bundesrats und<br />

der Bundesgerichte. Die Bundesversammlung übt damit –<br />

unter Vorbehalt der Rechte von Volk und Ständen – die<br />

oberste Gewalt im Bund aus. Das ist eine Schweizer Besonderheit:<br />

Im Unterschied zu anderen Ländern wählt in der<br />

Schweiz das Parlament die Regierung und das oberste<br />

Gericht. Die Entscheide des Parlaments kann kein Gericht<br />

überprüfen. Ausserdem kann das Parlament nicht vor<br />

Ablauf einer Legislatur aufgelöst werden.<br />

26 Der Bund kurz erklärt <strong>2018</strong> | Parlament

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