Gemeinnützige Hertie-Stiftung
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30 Hochschule und Neurowissenschaften<br />
Eric Kandel Young Neuroscientists Prize<br />
Mit dem Eric Kandel Young Neuroscientists Prize möchte die<br />
<strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> einen europäischen Nachwuchspreis für Neuro-<br />
wissenschaftler etablieren, der dem Preisträger den wissenschaftlichen<br />
Karriereweg erleichtert. Der Preis ist nach dem<br />
amerikanischen Nobelpreisträger Prof. Dr. Eric R. Kandel benannt<br />
und wird im zweijährigen Turnus vergeben. Der Preis besteht<br />
aus zwei Teilen: dem Preisgeld in Höhe von 50.000 €, das vom<br />
Preisträger frei und persönlich verwendet werden kann, und<br />
einer Summe von 25.000 € zum Aufbau eines Kooperations-<br />
oder Mentorenverhältnisses. Hierbei arbeitet der Preisträger mit<br />
einem weltweit führenden Wissenschaftler seines Arbeitsgebiets<br />
zusammen und wird in seiner Karriere gefördert.<br />
2009 wurde der Eric Kandel Young Neuroscientists Prize<br />
erstmals ausgelobt. Im September 2009 entschied sich die<br />
international besetzte Jury für Dr. Simon E. Fisher von der<br />
Universität Oxford. Die Auszeichnung überreichte Prof.<br />
Dr. Eric R. Kandel im Namen der <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> im Oktober<br />
2009 persönlich.<br />
Dr. Simon E. Fisher, geboren 1970, forscht an der Universität<br />
Oxford am Wellcome Trust Center for Human Genetics<br />
und ist dort seit 2002 Leiter im Bereich Molekulare Neurowissenschaften.<br />
Er widmet sich in seinen wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen dem Einfluss von Genen, die mit der Ent-<br />
wicklung der Sprach- und Sprechfähigkeit in Zusammenhang<br />
gebracht werden. Gemeinsam mit Prof. Anthony P. Monaco<br />
entdeckte Dr. Simon E. Fisher 1998 bei einer von Artikulationsstörungen<br />
betroffenen Familie auf dem Chromosom 7 einen<br />
Abschnitt, den die Wissenschaftler mit den Sprachauffälligkeiten<br />
der Familie in Verbindung bringen konnten. Durch<br />
genetische Untersuchungen dieser Familie und eines Jungen,<br />
der mit der Familie nicht verwandt war, aber die gleichen<br />
Symptome aufwies, konnte Dr. Fisher das weltweit erste<br />
Sprachgen „FOXP2“ identifizieren und damit ein neues neurowissenschaftliches<br />
Arbeitsgebiet begründen.