Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vermögensanlage und Finanzen<br />
Das Jahr 2009<br />
Die vom amerikanischen Immobilienmarkt und dem Zusammenbruch<br />
des Bankhauses Lehman Brothers bereits im Jahr<br />
2008 ausgehende Finanz- und Wirtschaftskrise setzte sich<br />
im ersten Quartal 2009 fort und führte zu einem kräftigen<br />
Kurssturz an den internationalen Börsen. Während die Aktien-<br />
märkte liquide blieben, waren Unternehmensanleihen und<br />
durch Immobiliendarlehen besicherte Bonds für einige<br />
Wochen nahezu unverkäuflich – eine Situation, die es seit<br />
dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gegeben hatte.<br />
Die Baisse erfasste praktisch alle Assetklassen, bis zu erstklassigen<br />
Immobilien in den internationalen Metropolen.<br />
Die Funktionsfähigkeit der Geldmärkte konnte nur durch<br />
massive Stützungsmaßnahmen der Notenbanken aufrechterhalten<br />
werden.<br />
Nach dem Kurssturz kam es im weiteren Jahresverlauf zu<br />
kräftigen Kurserholungen, von denen auch die <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />
bei den Aktienanlagen, Zertifikaten und Unternehmens-<br />
anleihen sehr gut profitieren konnte. Die Performance auf<br />
das Gesamtvermögen (Summe aus Kursveränderungen und<br />
laufenden Erträgen) betrug im Berichtsjahr + 9,2 Prozent,<br />
wodurch die Verluste des Jahres 2008 nahezu aufgeholt<br />
werden konnten.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> konnte ihre laufenden Projekte auch 2009 ohne<br />
Einschränkungen weiter verfolgen. Dafür wurden auch Projekt-<br />
rücklagen aus früheren Jahren verwendet.<br />
Anlagepolitik<br />
Das Vermögensmanagement hat die Aufgabe, das <strong>Stiftung</strong>svermögen<br />
in seiner Substanz langfristig zu erhalten und<br />
angemessene Erträge zur Erfüllung des <strong>Stiftung</strong>szwecks<br />
zu erwirtschaften. Ferner sollen Schwankungen des Vermögenswertes<br />
begrenzt werden. Deshalb erfolgen die Anlagen<br />
nach dem Prinzip der Risikostreuung international diversi-<br />
fiziert in verschiedene Assetklassen, Marktsegmente und<br />
Währungen.<br />
Während die <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> das Management ihrer Anlagen<br />
zum größten Teil selbst durchführt, wurde die Abwicklung<br />
der Wertpapiertransaktionen über Spezialfonds ausgelagert.<br />
Bei Immobilien bevorzugt die <strong>Stiftung</strong> vorwiegend ein direktes<br />
Investment.<br />
Unverändert sind wesentliche Teile des Vermögens in fest-<br />
verzinslichen Wertpapieren investiert, um einen stabilen<br />
laufenden Ertrag sicherzustellen. Dabei wurden kurze und<br />
mittlere Laufzeiten mit geringeren Kursrisiken bevorzugt.<br />
Die festverzinslichen Papiere lauten ausschließlich auf Euro<br />
und weisen eine gute Marktgängigkeit auf. In komplexe<br />
Strukturen, die durch Immobilienfinanzierungen oder andere<br />
Assets unterlegt sind, hat die <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> nicht investiert.<br />
Die Immobilienanlagen tragen mit stabilen laufenden<br />
Erträgen und Wertsteigerungen wesentlich zur Erreichung<br />
des <strong>Stiftung</strong>szwecks und zur Sicherung der Vermögens-<br />
substanz bei. Das Immobilienportefeuille besteht – neben<br />
der eigengenutzten Immobilie in Frankfurt am Main –<br />
aus neun Gewerbeobjekten in Deutschland und einer Betei-<br />
ligung an einem Fonds für internationale Anlagen. Im<br />
vergangenen Jahr wurde eine voll vermietete Büroimmobilie<br />
mit attraktiver Rendite in Berlin erworben. Im Durchschnitt<br />
stehen die Immobilien mit dem 13,8-fachen der Jahresnettomieterträge<br />
zu Buche.<br />
Die Aktienanlagen sind international diversifiziert und umfas-<br />
sen neben den bekannten Standardwerten auch mittlere<br />
und kleine Gesellschaften. Zusätzlich zu den börsennotierten<br />
Aktien wurde im vergangenen Jahr weiter in den Bereich<br />
Private Equity investiert. Die Engagements wurden regional,<br />
nach Größenklassen, Finanzierungsphasen und Auflagejahren<br />
breit gestreut.<br />
51