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Falldarstellung im Fachbereich Psychiatrie - handlungs:plan

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9. Be<strong>handlungs</strong>durchfu hrung<br />

Die Anleitung der Patientin erfolgte durch die Praxisanleiterin und – nach vorheriger<br />

Absprache des angestrebten Therapiestundenverlaufes – durch mich.<br />

9.1. Handwerklicher Bereich<br />

Die Patientin arbeitet zuerst an einem großen Stück Speckstein, aus dem eine Rodin-Figur<br />

entstehen sollte. Die Patientin erhielt Anschauungsmaterial, verbale Anleitung und fallweise<br />

eine praktische Demonstration der notwendigen Arbeitsschritte. Die Figur war lt. der<br />

verwendeten Literatur aufwendig in der Gestaltung und mit einer voraussichtlichen<br />

Arbeitszeit von vier Wochen veranschlagt. Die Patientin war angehalten selbständig zu<br />

<strong>plan</strong>en, und die Arbeitsschritte auch auf diese Weise durchzuführen.<br />

Nach ca. vier bis fünf Therapieeinheiten, in denen die Patientin an dem Werkstück arbeitete,<br />

äußerte die Patientin in Abwesenheit meiner Praxisanleiterin, das sie mit der Gestaltung des<br />

Werkstückes überfordert sei, weil sie „nicht sehe“ wie sie zum angestrebten Endergebnis<br />

kommen solle, sie äußerte weiters den Wunsch ein kleineres Werkstück zu gestalten und<br />

hatte diesbezüglich konkrete Vorstellungen, sie wollte einen Schmuckanhänger gestalten.<br />

Nach Rücksprache mit der vertretenden ET meiner Praxisanleiterin wurde entschieden, dass<br />

die Patientin auf das kleinere Werkstück wechseln könne.<br />

Den Anforderungen dieses Werkstückes war die Patientin mit verbaler und geringer<br />

praktischer Anleitung ohne Probleme gewachsen, sie arbeitete selbständig, und konnte die<br />

Arbeitsschritte in zufriedenstellender Weise bewältigen. Die Patientin war mit dem erzielten<br />

Ergebnis zufrieden.<br />

In der Gruppensituation gab die Patientin anfangs geringe Unsicherheit an, sie erschien<br />

jedoch zuverlässig zu den vereinbarten Zeiten und <strong>plan</strong>te andere Therapien in ihre<br />

handwerkliche Tätigkeit selbständig mit ein. Sie kommunizierte während der Tätigkeit mit<br />

anderen Patientinnen und Patienten in adäquater Art und Weise. Motorisch zeigte die<br />

Patientin, abgesehen von einer - meiner Ansicht nach normalen – Unsicherheit be<strong>im</strong><br />

Umgang mit unbekanntem Werkzeug und Gerät (Bohrmaschine) keine Auffälligkeiten.<br />

Schwierigkeiten <strong>im</strong> Bereich des visuell-räumlichen Vorstellungsvermögens zeigte sie bei der<br />

Gestaltung der Rodin-Skulptur. In den Arbeitsfähigkeiten zeigte die Patientin nach dem<br />

Wechsel auf das kleinere Werkstück keine Auffälligkeiten. Kognitiv erschien die Patientin<br />

<strong>im</strong>mer unauffällig, sie konnte sich sowohl Anweisungen, als auch bereits durchgeführte<br />

Arbeitsschritte merken, und wieder abrufen.<br />

9.2. Soziotherapeutischer Ausgang und Kochgruppe<br />

Die Patientin erschien pünktlich am vereinbarten Treffpunkt, sie war in der Lage in einem –<br />

ihr vorher nicht bekannten – Lebensmittelgeschäft anhand einer Einkaufsliste selbständig<br />

einzukaufen, einmalig wirkt sie bei stärkerer Lärmentwicklung <strong>im</strong> Geschäft leicht irritiert.<br />

Die Patientin gab während des Einkaufens an, sich be<strong>im</strong> Gang zum Geschäft, aufgrund der<br />

vielen Leute, die ihr entgegen kamen etwas unsicher gefühlt zu haben, der Einkauf selbst sei<br />

für sie kein Problem gewesen, da sie zuhause auch die Einkäufe erledige.<br />

Im Allgemeinen schien sie mit der Situation gut umgehen zu können, be<strong>im</strong> Rückweg gab sie<br />

an, aufgrund der vielen Menschen, wieder eine gewisse Unsicherheit bzw. Anspannung zu<br />

Markus Kraxner | Akademie für Ergotherapie, Jahrgang 2007-2010<br />

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