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Landkreis Sömmerda

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Amtsblatt <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> Nr. 48 / 05.12.2012 Seite 14<br />

fern der Kunde den Mindestbestellwert von 150 Euro beachte,<br />

könne er zeitnah fast jede erdenkliche Kabelkonfektionierung<br />

ordern, so Stadel.<br />

Eine Spezialität des <strong>Sömmerda</strong>er<br />

Kabelkonfektionärs sind Miniaturkontakte,<br />

die nur mit der Lupe<br />

richtig zu erkennen sind.<br />

Seit einigen Jahren zählen<br />

zur Kundschaft neben<br />

einem großen Motorenbauer<br />

und namhaften Konsumgüterherstellern<br />

auch<br />

Unternehmen aus der Medizintechnik.<br />

Hier sei noch<br />

großes Wachstumspotenzial<br />

vorhanden, so der Niederlassungsleiter.<br />

Der Preisdruck<br />

im Markt sei jedoch<br />

allseits präsent. Die Rohstoffpreise<br />

sind in den letzten<br />

Jahren explodiert, aber<br />

nicht alle Preissteigerungen<br />

könnten 1:1 an den Kunden<br />

durchgereicht werden. Oftmals<br />

müsse man mit spit-<br />

zem Stift kalkulieren, um Stammkunden nicht zu verprellen.<br />

Dennoch seien die Marktaussichten recht gut, erklärte Stadel<br />

Landrat Henning im Vorgespräch. Man habe sich zwar darauf<br />

einstellen müssen, dass man immer weniger Planungssicherheit<br />

habe, weil die Kunden nicht mehr monatelang im Voraus<br />

Bestellungen auslösen. Trotzdem sei man zuversichtlich, das<br />

gute Umsatzniveau auch 2013 zu halten.<br />

Probleme sieht Uwe Stadel eher in einem anderen Bereich:<br />

Wie die meisten Unternehmer klagt auch er über einen Mangel<br />

an geeigneten Azubis. Es werde immer schwerer, ausreichend<br />

qualifizierte und motivierte Bewerber zu finden, die<br />

sich bei Püplichhuisen zur Fachkraft für Lagerlogistik, zum<br />

Fachlageristen oder zur /zum Industriekauffrau/-mann ausbilden<br />

ließen. Dabei würde die Meßlatte gar nicht so hoch liegen,<br />

relativierte Stadel, schließlich lege man mehr Wert auf soziale<br />

Kompetenzen als auf den Notendurchschnitt. „Ich höre auf<br />

mein Bauchgefühl, und schaue, ob der junge Mensch in unser<br />

Team passt.“ Gern gewähre man Schülern auch die Möglichkeit<br />

ein Praktikum in der Firma zu absolvieren, um sich den<br />

Produktionsablauf vorab anschauen zu können. Mit der Einstein-Regelschule<br />

bestünden darüber hinaus gute Kontakte.<br />

Püplichhuisen bietet Orientierungsbesuche für Schulklassen<br />

an und pflegt auch gute Kontakte zur Arbeitsagentur und der<br />

IHK. Landrat Harald Henning empfahl Niederlassungsleiter<br />

Uwe Stadel zudem über eine Teilnahme an der kreisweiten<br />

Berufsinfobörse (BIB) im kommenden Jahr nachzudenken.<br />

Nach dem Rundgang bedankte er sich herzlich für die Zeit und<br />

die interessanten Einblicke in den Produktionsprozess bei der<br />

Herstellung von Kabelsätzen.<br />

TRIMET Automotive <strong>Sömmerda</strong> GmbH<br />

& Co. KG<br />

Anschließend besuchte Landrat Harald<br />

Henning die TRIMET im <strong>Sömmerda</strong>er Industriepark. Das 13.<br />

Element des Periodensystems ist die große Leidenschaft der<br />

TRIMET-Unternehmensgruppe – so verrät es der Firmenslogan.<br />

Werkleiter Günter Bade und sein Nachfolger Frank Eberhardt<br />

präsentierten Landrat Henning das Unternehmen in einem<br />

informativen Gespräch, bevor sie ihm die Produktionshallen<br />

zeigten.<br />

Die TRIMET ist ein Familienunternehmen mit acht Standorten<br />

bundesweit und rund 1.900 Mitarbeitern. In Deutschland gehört<br />

neben zwei Aluminiumhütten und einem Schmelz- und<br />

Recyclingwerk auch die <strong>Sömmerda</strong>er Gießerei zum Firmenverbund.<br />

In <strong>Sömmerda</strong> produzieren rund 170 Mitarbeiter in vier Schichten<br />

höchst anspruchsvolle Aluminiumdruckgussteile für die<br />

Automobil-, Elektro- und Maschinenbauindustrie. Darüber hi-<br />

naus erstreckt sich das Leistungsprofil der TRIMET in <strong>Sömmerda</strong><br />

auch auf die Entwicklung und Konstruktion der Werkzeuge,<br />

den Formen- und Werkzeugbau, die mechanische Bearbeitung,<br />

das Oberflächenfinish von Aluminiumdruckgussteilen<br />

sowie die Montage von fertigen Baugruppen. Besonders im<br />

Fahrzeugbau sind Aluminiumteile gefragt, helfen sie doch den<br />

Autoherstellern energieeffizientere Fahrzeuge zu bauen, weil<br />

Gewicht eingespart werden kann.<br />

Druckgussteile aus Aluminium werden im Automobilbau vor<br />

allem zur Gewichtsreduzierung verwendet, erklärten TRIMET-<br />

Werkleiter Günter Bade (re.) und sein Nachfolger Frank Eberhardt<br />

(li.) Landrat Harald Henning.<br />

Wenngleich Aluminium das am häufigsten in der Erdkruste<br />

vorkommende Metall und damit nahezu unerschöpflich ist,<br />

unterliegen die Rohstoffpreise weltweiten Schwankungen. Diese<br />

bereiten TRIMET-Werkleiter Günter Bade aber immer noch<br />

weniger Sorgen als die Strompreisentwicklung in Deutschland.<br />

Die Schmelzflusselektrolyse zur Aluminiumherstellung<br />

ist ein sehr stromintensives Verfahren. So verwundert es nicht,<br />

dass die TRIMET ein Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs<br />

benötigt. Dies ist vergleichbar mit dem Strombedarf<br />

von 1,35 Millionen Drei-Personen-Haushalten. „Eine<br />

Strompreiserhöhung von nur einem Cent pro Kilowattstunde<br />

bedeutet für TRIMET eine Kostenerhöhung von 50 Millionen<br />

Euro. Dies ist mehr als wir in guten Jahren verdienen“, verdeutlichte<br />

Bade den Effekt. Im europäischen Vergleich liegen die<br />

Industriestrompreise in Deutschland für Grundlastabnehmer<br />

wie Aluminiumhütten an der Spitze der Industrienationen und<br />

sind ein Standortnachteil für die Bundesrepublik.<br />

Die Auftragslage hingegen<br />

sei stabil und die Aussichten<br />

seien gut, versicherte Bade.<br />

Da die TRIMET in <strong>Sömmerda</strong><br />

vor allem für die Automobilindustrie<br />

fertigt, können<br />

teilweise langfristige Verträge<br />

abgeschlossen werden.<br />

Solange ein bestimmtes<br />

Fahrzeugmodell produziert<br />

wird, solange würden dann<br />

auch Alu-Teile aus <strong>Sömmerda</strong><br />

in diesem Fahrzeug verbaut.<br />

Im hart umkämpften Markt<br />

sei der Preisdruck indes<br />

enorm und die Konkurrenz<br />

weltweit aufgestellt, erläuterte<br />

Bade. Da könne man<br />

insbesondere über Produktinnovation<br />

und Produktivitätssteigerung<br />

punkten.<br />

Hierfür sei ein moderner<br />

Flüssiges Aluminium wird in der<br />

<strong>Sömmerda</strong>er Gießerei zu Druckgussteilen<br />

verarbeitet.

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