Mittendrin statt außen vor - Karlshöhe Ludwigsburg
Mittendrin statt außen vor - Karlshöhe Ludwigsburg
Mittendrin statt außen vor - Karlshöhe Ludwigsburg
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Evelin Rauschmaier, Künstlergruppe „Geistreich“<br />
<strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Schirmherrin: Eva Luise Köhler Berichte – Einblicke – Informationen<br />
hier können noch ein paar<br />
Zitate aus der jeweiligen<br />
Epoche stehen<br />
Jahresbericht<br />
2007
Zum Titel<br />
Das Titelbild „Tänzerin“ ist von Evelin Rauschmeier. Sie gehört zur Künstlergruppe<br />
„Geistreich“. Dort engagiert sich der Grafiker Andreas Lochmann, der es in besonderer<br />
Weise versteht, geistig oder körperlich behinderten Menschen verborgene Talente zu<br />
entlocken. In mehreren Ausstellungen, zuletzt beim Bürgerfest im Ortsteil Sonnenberg,<br />
wurden die erstaunlichen Ergebnisse bereits gezeigt.<br />
Wenn Sie festgestellt haben...,<br />
...dass Sie die <strong>Karlshöhe</strong>r Publikationen nicht mehr benötigen, können Sie uns dies auf<br />
beiliegender Postkarte oder info@karlshoehe.de mitteilen. Ebenso können Sie uns informieren,<br />
wenn sich Ihre Adresse geändert hat oder Sie mit einer Kurzversion einverstanden<br />
sind.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Pfarrer Frieder Grau, Direktor<br />
Redaktion: Diakon Jörg Conzelmann, Marianne Raden<br />
Satz und Layout: coxorange – all media publishing, Mundelsheim<br />
Repro und Druck: Reichert GmbH, Kornwestheim<br />
Stand: September 2007
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite 2 Impressum<br />
Seite 4 Vorwort des Verwaltungsrats<strong>vor</strong>sitzenden<br />
Schwerpunkt: <strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong><br />
Seite 5 <strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong> – Frieder Grau<br />
Seite 8 Suchet der Stadt Bestes – Werner Spec, Frieder Grau<br />
Seite 10 Auf dem Weg zur Inklusion – Gerhard Gasser<br />
Seite 13 <strong>Karlshöhe</strong> 2014 – Strategische Rahmenziele des Vorstands<br />
Seite 14 Das Altenpflegeheim der <strong>Karlshöhe</strong> – Bruno Kneisler<br />
Seite 16 Diakonie im geistlichen Leben der Kirchengemeinden – Klaus-Dieter Kottnik<br />
Seite 21 <strong>Mittendrin</strong> – nicht <strong>außen</strong> <strong>vor</strong><br />
Die Abteilungen im Jahresrückblick<br />
Seite 23 Diakonische Einrichtungen<br />
Seite 27 Diakonische Bildung<br />
Seite 28 Diakonieverband<br />
Seite 29 Zentrale Abteilungen<br />
Streiflichter aus den Jahren 2006 und 2007<br />
Seite 33 August bis Dezember 2006<br />
Seite 36 Januar bis Juli 2007<br />
Seite 41 Zahlen und Fakten<br />
Seite 44 Anschriften und Leitung
Foto: Privat<br />
Vorwort<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
es ist der christliche Auftrag der <strong>Karlshöhe</strong>,<br />
Menschen vom Rand in die Mitte<br />
der Gesellschaft zu führen, so dass auch<br />
sie Teil des Ganzen werden. Viele Menschen<br />
erleben Tag für Tag, was es bedeutet,<br />
<strong>außen</strong> <strong>vor</strong> zu sein und nicht dazu zu<br />
gehören. Sie sind ohne Arbeit, haben kaum<br />
Geld, sind krank, pflegebedürftig oder<br />
behindert, es fehlt ihnen an einem sozialen<br />
Beziehungsnetz.<br />
Genau da setzt die <strong>Karlshöhe</strong> an.<br />
Sie will aber auch den Menschen, die mittendrin<br />
sind, die Angst nehmen <strong>vor</strong> denen,<br />
die noch dr<strong>außen</strong> stehen. Diese Aufgabe<br />
kann die <strong>Karlshöhe</strong> nicht allein bewältigen,<br />
sie braucht dafür starke Verbündete<br />
(Kostenträger, Spender, Ehrenamtliche,<br />
Vereine usw.), deren Herz für die Schwächeren<br />
schlägt und die wissen, dass eine<br />
Gesellschaft nur so stark ist wie ihr<br />
schwächstes Mitglied. Das schwache Mitglied<br />
muss deshalb als allererstes gestärkt<br />
werden!<br />
Die <strong>Karlshöhe</strong> und die von ihr betreuten<br />
Menschen brauchen Gegenüber, die nicht<br />
bei den ersten Anzeichen einer konjunkturellen<br />
Abschwächung sofort den Sozialhaushalt<br />
zusammenstreichen, sondern<br />
sich auch in solch einer Situation persönlich<br />
einsetzen.<br />
Die <strong>Karlshöhe</strong> braucht <strong>vor</strong> allem Freunde<br />
und Unterstützer – wie Sie.<br />
Ich selbst bin seit über 25 Jahren im Verwaltungsrat<br />
der <strong>Karlshöhe</strong>, davon 15 Jahre<br />
stellvertretender Verwaltungsrats<strong>vor</strong>sitzender<br />
(derzeit Vorsitzender) und Vorsit-<br />
zender im Finanzausschuss. In diesem<br />
Zeitraum hat es immer wieder schwierige<br />
Fragen gegeben, die zu lösen waren.<br />
Gerade aber das hat die Aufgabe interessant<br />
gemacht. In diesen Monaten wird das<br />
fast vierzig Jahre alte Haus auf der Wart<br />
saniert. Hier werden Menschen mit besonderen<br />
sozialen und psychischen Schwierigkeiten<br />
betreut. Derzeit sind es 40 Männer<br />
und Frauen.<br />
Die <strong>Karlshöhe</strong> braucht Partner, die ihr helfen,<br />
benachteiligte Menschen in ihre Mitte<br />
zu nehmen.<br />
Roland Zirn<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrates<br />
Am 27. September 2007 wird Roland Zirn als Mitglied<br />
und Vorsitzender des Verwaltungsrats verabschiedet.<br />
Die Entwicklung der <strong>Karlshöhe</strong> in den<br />
letzten 25 Jahren ist ohne ihn nicht denkbar.
Von Frieder Grau<br />
Theologischer Leiter<br />
Foto: Michael Fuchs<br />
Schwerpunkt:<br />
<strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong><br />
Auf den folgenden Seiten gehen Frieder Grau, Gerhard Gasser, Bruno Kneisler und der<br />
Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Klaus-Dieter Kottnik, der Frage nach, was<br />
es bedeutet, benachteiligte Menschen auf ihrem Weg in die Mitte zu begleiten.<br />
„Sie steht mitten im Leben“ – so sagt man<br />
von einer Frau, die erfolgreich, kontaktfreudig,<br />
leistungsstark und gesund ihr Leben<br />
gestaltet. Man muss ja nicht ganz im<br />
Mittelpunkt stehen. Teilhaben am Leben,<br />
dabei sein, mit gestalten – das macht das<br />
Leben lebenswert. „Er ist <strong>außen</strong> <strong>vor</strong>“ – wer<br />
ist das gerne. Schon zu der Apostel Zeiten<br />
gehörte es zu den größten Kränkungen,<br />
übersehen zu werden, an den Rand zu geraten<br />
(Apostelgeschichte 6, 1).<br />
Die Erfahrung, an den Rand zu geraten<br />
oder gedrängt zu werden, machen viele<br />
Menschen in unserer Gesellschaft, auch<br />
solche, die einmal mittendrin waren. Ob<br />
und in wie weit diese Menschen sich selbst<br />
nach „<strong>außen</strong> <strong>vor</strong>“ manövriert haben oder<br />
Opfer sind, darüber lässt sich streiten.<br />
Jedenfalls haben sie dann keinen Anteil<br />
an Bildung, Wohlstand, gesellschaftlicher<br />
Teilhabe. Das sind<br />
• Kinder, die von Verwahrlosung oder<br />
Armut bedroht sind,<br />
• Jugendliche, die keinen Hauptschulabschluss<br />
schaffen, <strong>vor</strong> allem solche mit<br />
Migrationshintergrund,<br />
• Jugendliche mit einer Körperbehinderung,<br />
die bei der Ausbildung <strong>außen</strong><br />
<strong>vor</strong> bleiben, weil sie später kaum vermittelbar<br />
sind auf dem Arbeitsmarkt,<br />
• Langzeitarbeitslose, die auch bei boomender<br />
Konjunktur keinen Arbeitsplatz<br />
bekommen oder durchhalten,<br />
• Wohnsitzlose und therapieresistente<br />
Suchtkranke, die mitten in unseren<br />
Städten anzutreffen sind, und doch<br />
vollkommen <strong>außen</strong> <strong>vor</strong> bleiben,<br />
• ältere Menschen mit Pflegebedarf, die<br />
nicht zu den fitten Alten gehören, und<br />
empfinden, überflüssig zu sein und<br />
der Gemeinschaft zur Last zu fallen.<br />
Für die Diakonie, für die <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>,<br />
gehören diese Menschen in die<br />
Mitte. Diakonie wendet sich nicht nur den<br />
an den Rand Geratenen mildtätig zu, sondern<br />
holt sie in die Mitte. Was heißt das?<br />
Diakonie macht sich den Blickwinkel<br />
Gottes zu eigen:<br />
Bei Gott hat jeder Mensch eine in seiner<br />
Geschöpflichkeit und Gottesebenbildlichkeit<br />
begründete unzerstörbare Würde (1.<br />
Mose 1, 27). Nicht zufällig beginnen viele<br />
Heilungsgeschichten im Neuen Testament<br />
damit, dass ein Mensch vom Rand in die<br />
Mitte geholt oder gebracht, angesehen<br />
und angesprochen wird. Den Armen und<br />
den Letzten gehört zuerst das Reich Gottes.<br />
Im Reich Gottes nehmen sie einen<br />
Ehrenplatz ein.<br />
„Wir stellen uns an die Seite von Menschen,<br />
deren Würde bedroht ist. Dabei<br />
trägt und inspiriert uns die Verkündigung<br />
von Jesus Christus. Gottes Zuwendung<br />
zu uns macht uns stark für Menschen<br />
in Notlagen. Sein Geist gibt uns<br />
Hoffnung, die weiter reicht als unsere<br />
Möglichkeiten.“<br />
aus dem <strong>Karlshöhe</strong>r Leitbild
Schwerpunkt:<br />
<strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong><br />
Diakonie versteht sich als Anwalt<br />
der an den Rand Geratenen:<br />
Kürzlich hat ein Politiker uns gebeten,<br />
dieses noch viel radikaler und deutlicher<br />
zu tun. Solche Deutlichkeit ist nicht zu<br />
verwechseln mit einem Verbalradikalismus<br />
von vollmundigen Verlautbarungen<br />
oder mit billigen Anklagen an gesellschaftliche<br />
Institutionen wie Sozialämter<br />
oder Arbeitsagenturen. Solche Radikalität<br />
stellt sich beharrlich und unmissverständlich<br />
an die Seite der von Wohlstand, Bildung<br />
und Arbeit Ausgeschlossenen.<br />
Die diakonische Arbeit der <strong>Karlshöhe</strong><br />
ist ausgerichtet auf Teilhabe<br />
(Inklusion), nicht nur auf Fürsorge:<br />
Was das konkret heißt, können Sie ab Seite<br />
10 im Beitrag von Gerhard Gasser lesen.<br />
Unsere Gesellschaft braucht Arbeitsplätze<br />
auch für leistungsschwächere<br />
Menschen:<br />
Gewiss, sie braucht auch gestaltungsaktive<br />
Mitglieder und Diakonie muss gestalterisch<br />
und leistungsstark am Sozialmarkt<br />
präsent sein, um ihre Arbeit erfolgreich<br />
zu tun. Aber würde es den Starken nicht<br />
gut tun, immer wieder aus der Mitte heraus<br />
zu treten, um denen, die nach Gottes<br />
Willen zuerst in die Mitte gehören, Platz<br />
zu machen? Würde es der Diakonie nicht<br />
gut tun, solche Menschen so in die Mitte<br />
zu holen, dass sie im Bereich des Möglichen<br />
in unseren Unternehmen Beschäftigung<br />
und damit Bestätigung finden?<br />
„12.241 Euro an Spenden sind 2006 für<br />
das <strong>Karlshöhe</strong>n-Projekt ‚Arbeit neu<br />
begreifen’ zusammengekommen...Seit<br />
Ende Januar wäre Oleksandr Dimerli arbeitslos,<br />
hätte es die Spendenaktion der<br />
<strong>Karlshöhe</strong> nicht gegeben.“<br />
Stuttgarter Zeitung, 16. Februar 2007<br />
Diakonie weiß: Der Mensch zuerst!<br />
Auch Diakonie ist den Gesetzen der Fallpauschalen,<br />
Leistungsstandards usw. unterworfen:<br />
Diese Standards wurden ja im<br />
Interesse der betroffenen Menschen eingeführt.<br />
Sie drohen aber ein Eigenleben zu<br />
gewinnen, so dass die Erfüllung des Standards<br />
und die Dokumentation der Leistung<br />
wichtiger wird als der konkrete Mensch.<br />
Barrierefreie Sprache?<br />
Die Rehabilitationsträger nach § 6 Abs.<br />
1 Nr. 1 bis 5 vereinbaren gemeinsame<br />
Empfehlungen zur Sicherung und<br />
Weiterentwicklung der Qualität der<br />
Leistungen, insbesondere zur barrierefreien<br />
Leistungserbringung, sowie<br />
für die Durchführung vergleichender<br />
Qualitätsanalysen als Grundlage für<br />
ein effektives Qualitätsmanagement<br />
der Leistungserbringer. §13 Abs. 4 ist<br />
entsprechend anzuwenden. Die Rehabilitationsträger<br />
nach §6 Abs. 1 Nr. 6 und 7<br />
können den Empfehlungen beitreten<br />
(SGB IX - § 20 Qualitätssicherung)<br />
Bei der Nachmittagsveranstaltung „<strong>Mittendrin</strong><br />
<strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong>“ des Jahresfestes<br />
berichtete eine Bewohnerin aus der Wohntrainingsgruppe<br />
Aldinger Straße vom selbständigen<br />
Einkaufen und Weg zur Arbeit,<br />
vom eigenverantwortlichen Putzen und<br />
gemeinsamen Ausfüllen von Formularen.<br />
„Wie eine Politikerin im Fernsehen“, gratulierte<br />
ihr ein Mitbewohner. Sie konnte stolz<br />
sein auf ihre Leistungen und auf ihr erstes<br />
Interview: <strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong>!<br />
Freude am Leben: Kinder brauchen gute<br />
Erlebnisse, gemeinsame Erfahrungen, echte<br />
Vorbilder, Freiheit und Grenzen, um sich selbst<br />
zu entdecken und andere zu respektieren
Foto: <strong>Karlshöhe</strong> / Jugendhilfe
Mitten in der Stadt: Die <strong>Karlshöhe</strong> kommt<br />
mit immer mehr Angeboten in die Stadt<br />
und die Region<br />
„Suchet der Stadt Bestes“<br />
Auszüge aus der Dialogpredigt im Festgottesdienst<br />
am Jahresfest in der <strong>Karlshöhe</strong>r<br />
Kirche von Oberbürgermeister<br />
Werner Spec und Pfarrer Frieder Grau.<br />
Grau: „Suchet der Stadt Bestes“ – das ist<br />
Gottes klarer Befehl an uns Christen. Also<br />
nicht „Hauptsache unser geistliches Leben<br />
stimmt“ oder „Hauptsache wir als <strong>Karlshöhe</strong><br />
können unsere diakonische Arbeit<br />
ungehindert machen“, sondern unser<br />
geistliches Leben stimmt, wenn wir der<br />
Stadt Bestes suchen. Zu unserer diakonischen<br />
Arbeit als <strong>Karlshöhe</strong> gehört essentiell,<br />
dass wir uns für das soziale Gesicht<br />
unserer Stadt <strong>Ludwigsburg</strong> einsetzen. Aber<br />
was ist das Beste für <strong>Ludwigsburg</strong>? Dazu<br />
müssen wir in den Dialog mit den Verantwortlichen<br />
der Stadt treten.<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Suchet der Stadt Bestes, dahin ich<br />
euch habe wegführen lassen, und<br />
betet für sie zum HERRN; denn<br />
wenn‘s ihr wohlgeht, so geht‘s<br />
auch euch wohl.<br />
Jeremia 9,<br />
Spec: Zu den größten Herausforderungen<br />
für unsere Stadt gehört die Integration von<br />
Menschen mit Migrationshintergrund. Für<br />
viele dieser Menschen ist ihre Religion ein<br />
wichtiger Bestandteil ihrer Identität –<br />
gerade im fremden Umfeld. Sie suchen<br />
Halt in ihrer Religion, um nicht in der Liberalität<br />
der westlichen Konsumgesellschaft<br />
den Halt zu verlieren. Oft wird die Religion<br />
dann – gewollt oder ungewollt – zu einem<br />
Instrument der Abgrenzung und Abschottung.<br />
Wie sehen das die Kirchen?<br />
Grau: Die Haltung der Christen unterscheidet<br />
sich oft kaum von der übrigen Gesellschaft:<br />
Entweder ist man tolerant, wird<br />
zuweilen indifferent und beliebig, oder<br />
man ist abgrenzend und schürt subtil die<br />
Ängste <strong>vor</strong> Überfremdung. Christen sollten<br />
die Herausforderung des echten Dialogs<br />
aufgreifen. Bei aller Unterschiedlichkeit<br />
zwischen Islam und Christentum – der<br />
Glaube an einen Gott, die Bedeutsamkeit<br />
des Glaubens als Lebenshalt bildet eine<br />
Brücke. Der Evangelischen Fachhochschule<br />
auf dem <strong>Karlshöhe</strong>r Gelände bin ich sehr<br />
dankbar für das Bemühen um den Dialog<br />
zwischen den beiden Religionen. So<br />
könnten die Kirchen viel mehr zur Integration<br />
auch in unserer Stadt beitragen.
9 Partner am Zug: Mit diesen Plakatmotiven (s. a. S. 10 und 11 unten)<br />
wirbt die <strong>Karlshöhe</strong> in S-Bahnzügen für ihre Arbeit;<br />
Wensauer & Partner haben die Motive entworfen, die S-Bahn<br />
Stuttgart die Plakate in die Wagen gebracht – kostenlos!
Von<br />
Gerhard Gasser<br />
Diakonischer Leiter<br />
0<br />
Foto: Michael Fuchs<br />
<strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong><br />
– auf dem Weg zur Inklusion<br />
Das Motto des Jahresfestes „<strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong>“ beschreibt, wie sich innerhalb<br />
des Evangelischen Fachverbandes Behindertenhilfe im Diakonischen Werk<br />
Württemberg die Eingliederungshilfe in der Bundesrepublik weiterentwickelt: Vom<br />
Ort zum Leben der Einrichtungsdiakonie zum Leben im Ort – mittendrin.<br />
Um was geht es bei der Inklusion?<br />
Der in Deutschland relativ neue Begriff<br />
„Inklusion“, der allerdings von der Ev. Fachhochschule<br />
Reutlingen-<strong>Ludwigsburg</strong> schon<br />
seit Jahren gebraucht wird, reicht über die<br />
Normalisierungs-, Selbstbestimmungs- und<br />
Integrationsdiskussion hinaus und ist zu<br />
verstehen als ein Anknüpfungspunkt für<br />
eine notwendige gesamtgesellschaftliche<br />
Entwicklung auch in der Bundesrepublik.<br />
Inklusion kann wörtlich mit „Einschluss /<br />
Einbeziehen“ übersetzt werden. Dabei geht<br />
es nun nicht um ein neues pädagogisches<br />
Konzept oder neue heilpädagogische Maßnahmen.<br />
Inklusion steht vielmehr für<br />
• eine Betrachtung gesellschaftlicher<br />
Gegebenheiten,<br />
• eine neue Sichtweise auf Behinderung<br />
und<br />
• einen daraus folgenden Perspektivenwechsel<br />
in der Sozial- und Rehabilitationspolitik.<br />
Behinderte müssen sich demnach nicht<br />
einfach in gesellschaftliche Strukturen einpassen,<br />
vielmehr müssen auch Strukturen,<br />
die Barrieren darstellen und dadurch<br />
Behinderung und Ausgrenzung erst produzieren,<br />
so verändert werden, dass Teilhabe<br />
für Menschen mit Behinderung möglich<br />
ist. Die Stärkung ambulanter Unterstützungselemente<br />
ist dabei ein wichtiger<br />
Schritt auf dem langen Weg zur Inklusion.<br />
Damit dieser Weg überhaupt gelingen<br />
kann sind alle – Bund, Länder und Kommunen<br />
– gefordert, eine Inklusionskultur und<br />
die Aufnahmebereitschaft unserer Gesell-<br />
schaft für benachteiligte Menschen nachhaltig<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Es ist also das Ziel, dem „Selbstbestimmungsrecht<br />
für Menschen mit Behinderung“<br />
mehr Spielräume zu eröffnen und ihnen<br />
einen Platz in der Mitte der Gesellschaft zu<br />
sichern. Eben wie es das Jahresmotto formuliert:<br />
„<strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong>“.<br />
Mit eigenen Händen: Im Wohntraining lernen<br />
Menschen mit einer geistigen Behinderung, Schritt<br />
für Schritt selbständiger zu werden<br />
Foto: Jörg Conzelmann
Beim Projekt „Leben im Ort“...<br />
... geht es hauptsächlich um die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit einer geistigen<br />
Behinderung am „ganz normalen Leben“. Als Teil des Gemeinwesens sollen sie Zugang und Kontakt<br />
zu Bürgern, Unternehmen und Vereinen haben.<br />
Das Projekt läuft seit 00 und noch bis 00 und wurde vom Ev. Fachverband Behindertenhilfe im<br />
Diakonischen Werk Württemberg zunächst konzipiert und jetzt betreut. Grundlage bei der modellhaften<br />
Weiterentwicklung ist die Konzeption „Vom Ort zum Leben zum Leben im Ort“ des Fachverbandes<br />
Behindertenhilfe. „Leben im Ort“ wird derzeit an Orten in Stadt- und Landkreisen in<br />
Württemberg erprobt, wissenschaftlich begleitet von der Evang. Fachhochschule Reutlingen-<strong>Ludwigsburg</strong>.<br />
Die <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> ist am Projekt „Leben im Ort“ mit dem Angebot „Wohntraining“ in der<br />
Aldinger Straße beteiligt.<br />
Was bedeutet der Weg zur Inklusion im<br />
Blick auf die Entwicklung der Stiftung<br />
<strong>Karlshöhe</strong>?<br />
Perspektiven 2014<br />
Der Vorstand hat zur Weiterentwicklung<br />
der Stiftung <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> Rahmenziele<br />
für 2014 erarbeitet, die der Verwaltungsrat<br />
mittlerweile bestätigt hat.<br />
„Teilhabe und Selbstbestimmung“ spielen<br />
dabei eine wichtige Rolle, insbesondere im<br />
Hinblick auf die Arbeit der Jugendhilfe<br />
und Behindertenhilfe oder die Sterbegleitung<br />
im Altenpflegeheim.<br />
Teilhabe am Leben „mittendrin <strong>statt</strong> <strong>außen</strong><br />
<strong>vor</strong>“, möglichst selbstbestimmt in der<br />
jeweiligen Lebenssituation als Kind,<br />
Jugendlicher, Erwachsener oder pflegebedürftiger<br />
Mensch im Altenpflegeheim: Das<br />
ist der „Rote Faden“ der konzeptionellen<br />
Weiterentwicklung in allen diakonischen<br />
Einrichtungen der Stiftung <strong>Karlshöhe</strong>.<br />
Wie sieht diese Teilhabe konkret aus?<br />
Die politische Entscheidung, uns an der<br />
„Sozialen Stadt Grünbühl / Sonnenberg /<br />
<strong>Karlshöhe</strong>“ zu beteiligen, macht deutlich,<br />
dass wir uns nicht als „Getto oder Insel“<br />
hinter dem Salonwald verstehen, sondern<br />
als Teil, als Stadtteil von <strong>Ludwigsburg</strong>.<br />
Seit Jahren sind wir schon in unterschiedlichen<br />
Stadtteilen, so auch in Grünbühl /<br />
Sonnenberg tätig. Die Jugendhilfe bietet<br />
im Sonnenberg soziale Gruppenarbeit an<br />
und ist in der Schule in Grünbühl mit dem<br />
Migrationsprojekt „Oase“ beteiligt.<br />
Mit der Außenwohngruppe, dem Ambulant<br />
Betreuten Wohnen und Büroräumen<br />
ist das Wohnheim für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung ebenfalls im Sonnenberg.<br />
Im Rahmen des Projekts „Leben im<br />
Ort“ finden Integrationsbemühungen mit<br />
den dortigen Angeboten der Kirchengemeinde,<br />
des Sportvereins und beim bürgerlichen<br />
Engagement dieser Teilgemeinde<br />
<strong>statt</strong>. Mitarbeiter der Jugendhilfe<br />
und des Wohnheims für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung waren aktiv bei der
Mit Leib und Seele:<br />
<strong>Karlshöhe</strong>-Bewohner<br />
Salvatore Pugliese<br />
spielt in der Brenz-<br />
Band und ist immer<br />
mittendrin<br />
<strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong><br />
– auf dem Weg zur Inklusion<br />
Vorbereitung des zweiten Stadtteilfestes<br />
dabei, Jugendliche aus der Jugendhilfe und<br />
behinderte Menschen beteiligten sich am<br />
Programm des Sommerfestes. Im Gegenzug<br />
nahm die Stadt <strong>Ludwigsburg</strong> am Jahresfest<br />
der <strong>Karlshöhe</strong> teil und informierte<br />
die über 3000 Besucher über das Vorhaben<br />
Soziale Stadt. An zusätzlichen Projekten<br />
für die Soziale Stadt wirken die Jugendhilfe,<br />
das Therapeutische Reiten und das<br />
Haus auf der Wart mit.<br />
Über das Engagement bei der Sozialen<br />
Stadt hinaus setzen sich verschiedene Diakonische<br />
Einrichtungen der <strong>Karlshöhe</strong> in<br />
der Stadt <strong>Ludwigsburg</strong> und im ganzen<br />
Landkreis mit eigenen Projekten und Kooperationen<br />
für die gesellschaftliche Teilhabe<br />
ein. Wir wirken an unterschiedlichen<br />
Entwicklungsprozessen und bei der<br />
Zukunftswerk<strong>statt</strong> der Stadt <strong>Ludwigsburg</strong><br />
mit. Wir sind bei der Weiterentwicklung<br />
des gemeindepsychiatrischen Verbundes<br />
im Landkreis beteiligt, haben Schulsozial-<br />
arbeiter an den städtischen Schulen, gehören<br />
zur Liga der Freien Wohlfahrtspflege<br />
im Landkreis und sind in verschiedene<br />
Fachverbände impulsgebend eingebunden.<br />
Das Engagement in allen Bereichen soll<br />
zur Verbesserung der Teilhabe und der<br />
Ausgestaltung eines selbstbestimmten<br />
Lebens für Menschen in Not beitragen.<br />
Auch in Zukunft wollen wir mithelfen, die<br />
notwendigen Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen. Dann können Menschen in ihrer<br />
jeweiligen Lebenssituation möglichst<br />
selbstständig am gesellschaftlichen Leben<br />
teilnehmen.<br />
Wir sind dankbar für Kooperationspartner<br />
und Weggefährten auf diesem langen Weg<br />
einer konzeptionellen Weiterentwicklung<br />
zur Betreuung und Versorgung alter, pflegebedürftiger<br />
und behinderter Menschen<br />
in Baden-Württemberg.<br />
Foto: Reiner Pfisterer
Am 21. April 2007 legte der Vorstand der <strong>Karlshöhe</strong> dem Verwaltungsrat die Rahmenziele<br />
für 2014 <strong>vor</strong>. Sieben Jahre sind ein zugleich symbolischer und überschaubarer<br />
Zeitraum. Die Gliederung orientiert sich an den acht Herausforderungen des Leitbilds.<br />
Nach ausführlicher Diskussion fanden diese Rahmenziele die einhellige Unterstützung<br />
des Verwaltungsrats.<br />
In diesen Rahmenzielen heißt es unter anderem:<br />
– Das Ziel „Inneres Wachstum geht <strong>vor</strong> äußere Expansion“ hat die Marktstellung der<br />
<strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> als diakonisches Unternehmen gestärkt.<br />
– Die Bereiche „Diakoniewerk, Diakonieverband und Diakonische Bildung“ sind in<br />
der Kombination ausgewiesenes Markenzeichen der <strong>Karlshöhe</strong>.<br />
– Die <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> beobachtet aufmerksam den Markt. Sie ist in allen Arbeitsfeldern<br />
offen für ein behutsames Wachstum. Weiterentwicklungen neuer Angebote<br />
erfolgen projektbezogen und in strategischen Kooperationen mit geeigneten<br />
Partnerinnen und Partnern.<br />
– Die <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> als Teil der örtlichen Kirchengemeinde gestaltet den<br />
Austausch zwischen Diakonie und Kirchengemeinden aktiv mit.<br />
– Die <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> ist in der Stadt <strong>Ludwigsburg</strong> integriert und spielt eine<br />
bedeutende Rolle als Impulsgeber, Dienstleister und Initiator von Projekten zur Integration<br />
von Menschen mit Migrationshintergrund und zur Verbesserung des sozialen<br />
Miteinanders. Sie leistet wichtige Beiträge zum kulturellen Leben.<br />
Klares evangelisch-diakonisches Profil<br />
Professionell vernetzt<br />
Gesundes Wachstum<br />
Hohe, gesicherte Qualität<br />
Vielfalt als Stärke<br />
Zeitgemäß innovativ<br />
Attraktiver Lebens- und Arbeitsraum<br />
Ein Modell bundesweit<br />
Starker diakonischer Imageträger<br />
An der Spitze der Entwicklung<br />
<strong>Karlshöhe</strong> 2014<br />
Strategische Rahmenziele des Vorstands<br />
In die Gesellschaft eingebettet und initiativ<br />
Mit nebenstehenden elf Punkten fasst<br />
Christa van Winsen, qualifizierte externe Beraterin,<br />
ihr Zukunftsbild der <strong>Karlshöhe</strong> zusammen
Von Bruno Kneisler<br />
Leitender Kreisverwaltungsdirektor<br />
Foto: Privat<br />
<strong>Mittendrin</strong>:<br />
Das Altenpflegeheim der <strong>Karlshöhe</strong><br />
Im Jahr 1879 entstand auf der <strong>Karlshöhe</strong> ein Männerheim, das für chronisch Kranke<br />
und alte Offiziere, Beamte und Pfarrer sorgte. Aus diesem „Männerheim am Salon“ ist<br />
heute ein modernes Altenpflegeheim „Haus am Salon“ geworden, das mit seiner<br />
gerontopsychiatrischen Ausrichtung zur Versorgung Demenzkranker moderne und<br />
innovative Wege in der Pflege geht.<br />
Auch in <strong>Ludwigsburg</strong> werden die Menschen<br />
immer älter und in manchen Fällen ist es<br />
nicht mehr möglich, die notwendige Pflege<br />
und Versorgung im häuslichen Bereich zu<br />
erbringen. Den Angehörigen oder Freunden<br />
bleibt dann oft nichts anderes übrig, als<br />
nach einem Pflegeplatz zu suchen. Hier hat<br />
die <strong>Karlshöhe</strong> mit ihrem Angebot einen guten<br />
Ruf, eingebettet in verschiedenartige<br />
Einrichtungen, mit einem eigenen Gemeindeleben,<br />
aber auch mit einer großen Öffnung<br />
ins Gemeinwesen nach <strong>außen</strong>. Bemerkenswert<br />
ist, dass es schon seit Jahrzehnten<br />
zur Konzeption der <strong>Karlshöhe</strong> gehört, Ehrenamtliche<br />
ins Haus reinzubitten, die Arbeit<br />
der Pflegekräfte transparent zu machen<br />
und auf Wünsche und Anregungen<br />
der Bewohner, der Angehörigen und Ehrenamtlichen<br />
einzugehen. Ein offenes Haus also,<br />
in dem auch der seelsorgerische Bereich<br />
und das menschliche Miteinander nicht zu<br />
kurz kommen. Schon <strong>vor</strong> vielen Jahren hat<br />
mich besonders beeindruckt, dass auch am<br />
Ende des Lebens niemand allein ist. Dies ist<br />
in der heutigen Zeit leider nicht selbstverständlich,<br />
dass das Sterben „mittendrin“ in<br />
der Gemeinschaft ermöglicht wird und<br />
nicht <strong>außen</strong> <strong>vor</strong> bleibt. So erlebte ich es<br />
auch im privaten Bereich und es erfüllte<br />
mich mit großer Dankbarkeit.<br />
Durch die Einführung der Pflegeversicherung<br />
haben sich die Strukturen der Pflegeheime<br />
grundlegend geändert. Anerkannte<br />
Pflegebedürftigkeit ist Voraussetzung für<br />
Leistungen der Pflegeversicherung. Oft ziehen<br />
die Menschen mit äußerst schwierigen<br />
gesundheitlichen Zuständen ins Heim ein.<br />
Die Verweildauer im Haus wird immer kür-<br />
zer. Dies stellt hohe Anforderungen an das<br />
Personal und an die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen.<br />
Auch <strong>vor</strong> diesem Hintergrund<br />
ist es sehr wichtig, dass ein Haus für alte<br />
Menschen, die Hilfe und Pflege benötigen,<br />
nach <strong>außen</strong> geöffnet ist. Die Aufgabe der Altenpflege<br />
in unserer Gesellschaft wird hier<br />
gemeinsam getragen. Das Pflegeheim der<br />
<strong>Karlshöhe</strong> gehört in das Bild der Stadt <strong>Ludwigsburg</strong><br />
und gehört zum Bild der <strong>Karlshöhe</strong>.<br />
Bei der Struktur und der menschlichen<br />
Zuneigung, die die hilfebedürftigen Menschen<br />
in diesem Haus erfahren, kann nicht<br />
davon geredet werden, dass hier alte Menschen<br />
in ein Heim abgeschoben werden. Die<br />
täglichen Besuche der Angehörigen, Freunden<br />
und Nachbarn zeigen, dass die hochbetagten<br />
Menschen mittendrin stehen und leben,<br />
aber nicht auf eine grüne Wiese abgeschoben<br />
wurden. Das Gemeinwesen selbst,<br />
das sind auch die Bürgerinnen und Bürger<br />
in der Nachbarschaft, sehen die Notwendigkeit<br />
der Einrichtung und unterstützen das<br />
Angebot.<br />
Aus Sicht eines Kostenträgers, aber auch<br />
eines Mitgliedes des Verwaltungsrats der<br />
Stiftung <strong>Karlshöhe</strong>, wünsche ich mir, dass<br />
das Altenpflegeheim der <strong>Karlshöhe</strong> auch in<br />
Zukunft von sich und seinen Bewohner/innen<br />
behaupten kann, dass sie mittendrin im<br />
Leben sind und auf keinen Fall <strong>außen</strong> <strong>vor</strong>.<br />
Um das zu erhalten, richte ich die Bitte an<br />
die Bevölkerung, weiterhin das Altenpflegeheim<br />
„Haus am Salon“ als ihr Haus zu betrachten.<br />
Nur gemeinsam kann die Aufgabe<br />
der Altenpflege auch künftig gelingen. Die<br />
Mitarbeiter/innen werden dies dankbar aufnehmen<br />
und den Bewohner/innen einen gesegneten<br />
Lebensabend ermöglichen.<br />
Raus ins Leben: Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen<br />
im Altenheim sorgen für behutsame Abwechslung<br />
-– Gespräche, Ausflüge, Spaziergänge gehören dazu
Foto: <strong>Karlshöhe</strong>/Altenheim
Von<br />
Klaus-Dieter Kottnik<br />
Platz für Kirche:<br />
Gottesdienste, Andachten,<br />
Musik und Veranstaltungen<br />
machen die <strong>Karlshöhe</strong>r<br />
Kirche zum lebendigen<br />
Ort für die christliche<br />
Gemeinschaft<br />
Foto: Anke Jacob / DWEKD<br />
Diakonie im geistlichen<br />
Leben der Kirchengemeinden<br />
Bei der Auftaktveranstaltung zum Jahresfest<br />
ging der Präsident des Diakonischen<br />
Werkes der EKD in seinem hier<br />
gekürzt wiedergegebenen Vortrag auf<br />
das Zusammenspiel zwischen Diakonie<br />
und Kirchengemeinde ein.<br />
1. <strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong> – Wer ist<br />
gemeint?<br />
(...) Ursprünglich hieß das Thema einmal:<br />
„Welche Bedeutung haben Ortsgemeinden<br />
für das geistliche Leben in diakonischen<br />
Diensten und Einrichtungen?“ Daraus<br />
wurde dann „Gemeinde braucht Diakonie<br />
– Diakonie braucht Gemeinde“ und im Flyer<br />
steht jetzt: „<strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong><br />
– Diakonie im geistlichen Leben der Gemeinden“.<br />
Dieser Entwicklungsprozess<br />
wirft eine ganz typische Frage für das Verhältnis<br />
zwischen Diakonie und Gemeinde<br />
bzw. Kirche auf:<br />
Wer muss eigentlich auf wen zugehen?<br />
Wer braucht den Anderen eigentlich nötiger?<br />
Wer ist drinnen? Wer ist dr<strong>außen</strong>?<br />
Die Diakonie, mittendrin im Leben, in der<br />
Wirtschaft, in der Medizin, in allen sozialpolitischen<br />
Fragen, aber auch Anwalt für<br />
Menschen, die eher am Rand der Gesell-<br />
Foto: Jörg Conzelmann
schaft leben... Die großen Einrichtungen,<br />
oft am Rande der großen Städte, als Gegenentwurf<br />
zur normalen Welt.<br />
Die Kirche, mittendrin im Leben, in jedem<br />
Dorf, in den wesentlichen Lebensetappen<br />
eines Menschen: Taufe, Konfirmation,<br />
Hochzeit, Beerdigung – jedenfalls hier in<br />
Württemberg. In Berlin sieht das schon<br />
ganz anders aus. Da wird Kirche zur Minderheit,<br />
muss ihre Relevanz für das Leben<br />
von Menschen ganz anders plausibel machen,<br />
da bekommt man schon auch das<br />
Gefühl von „<strong>außen</strong> <strong>vor</strong>“. (...)<br />
2. Sind Diakonie und Kirche nicht nur<br />
zusammen christliche Gemeinde?<br />
Einer der für mich wesentlichen Grundtexte<br />
für die Diakonie ist das Gleichnis<br />
vom Gastmahl (Lk. 14,15-24; Mt. 22,1-14):<br />
Ein Mann lädt zu einem Festmahl, doch<br />
die Eingeladenen versetzen ihn, lassen<br />
sich am Tag des Festes wegen anderer dringender<br />
Termine entschuldigen. Als der erste<br />
Ärger verflogen ist, schickt er seinen<br />
Diener, anstelle der Eingeladenen die Menschen<br />
von den Hecken und Zäunen zu holen:<br />
Arme, Verkrüppelte, Blinde und Lahme<br />
(Lk. 14,21). Das Besondere an diesem<br />
Gleichnis ist, dass es auf einen begeisterten<br />
Ausruf antwortet. Einer, der mit Jesus<br />
zusammen war, stellt folgenden Satz in<br />
den Raum: „Selig ist, wer im Reich Gottes<br />
am Mahl teilnimmt!“ (Lk. 14,15). Das Gleichnis<br />
ist also eine Antwort auf diesen steilen<br />
Satz: Die Seligen sind möglicherweise noch<br />
ganz Andere als die, mit denen Du rechnest!<br />
<strong>Mittendrin</strong> und <strong>außen</strong> <strong>vor</strong> wird völlig<br />
umgedreht!<br />
Und in der Matthäus-Fassung stellt Jesus<br />
folgenden Satz <strong>vor</strong>an: „Mit dem Himmelreich<br />
ist es wie mit einem König...“. Hier ist<br />
es ein Ereignis der Verkündigung. Es erzählt<br />
von Gott, vom Himmelreich, ist Got-<br />
tes Wort. (...) Eine Gemeinschaft, in der Verkündigung<br />
und Tun auseinander fallen,<br />
wäre jedenfalls nicht die Gemeinschaft,<br />
die Jesus mit seinen Jüngern lebte.<br />
Sich um Arme kümmern und zugleich das<br />
Wort Gottes verkündigen – schon in frühen<br />
Stadien der Kirche hat man das als<br />
Überforderung empfunden. In der Apostelgeschichte<br />
(6,1-7) wird erzählt, dass sich<br />
die Apostel ärgerten, weil sie sich ständig<br />
um Arme kümmern mussten, also dauernd<br />
mit Fragen des Organisierens beschäftigt<br />
waren, so, dass sie gar nicht mehr zum<br />
Verkündigen kämen. Also wählte man sieben<br />
Männer, die sich <strong>vor</strong>rangig um die Armenpflege<br />
kümmern sollten. Im Rückblick<br />
meint man schon eine Trennung zwischen<br />
Predigtamt und Armenfürsorge zu erkennen.<br />
Vielleicht sogar eine Über- und Unterordnung.<br />
Allerdings erleben wir Stephanus<br />
– einen der gewählten Diakone – gleich<br />
danach als großen Prediger (7, 1-53). Ein<br />
Auseinanderfallen von Diakonie und Verkündigung<br />
wird damit gerade ausgeschlossen.<br />
Das Wort der frohen Botschaft und<br />
das befreiende, aufhelfende Handeln erklären<br />
sich gegenseitig. (...)<br />
3. Diakonie ist rechtlich Teil der Kirche<br />
(...) In drei bedeutenden Urteilen des Bundesverfassungsgerichts<br />
wurde grundsätzlich<br />
geklärt, dass das Engagement in einer<br />
diakonischen Initiative oder die Arbeit einer<br />
diakonischen Einrichtung prinzipiell<br />
Religionsausübung sei und die Diakonie<br />
bzw. die Caritas an den besonderen Verfassungsrechten<br />
der Kirchen partizipiere. Alle<br />
besonderen Freiheiten in der Diakonie,<br />
wie der dritte Weg im Tarif- und Streikrecht,<br />
die Rechte als Tendenzbetrieb, hat<br />
die Diakonie nur als Teil der Kirche.
Kirche am Markt: Die Stadtkirche in <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Diakonie im geistlichen Leben<br />
der Kirchengemeinden<br />
4. Ausdifferenzierung der Funktionssysteme:<br />
Fluch der Autopoiesis<br />
An Appellen zu mehr Miteinander mangelt<br />
es nicht. Oft hören wir dabei noch den<br />
berühmten Satz von Johann Hinrich Wichern:<br />
„Die Liebe gehört mir wie der Glaube“.<br />
Dabei wird allerdings meistens nicht<br />
gesagt, dass Wichern mit seinem Programm<br />
der Inneren Mission die Kirche<br />
nicht zu einer diakonischeren Kirche reformieren<br />
wollte, sondern sein Programm<br />
mit ganz neuen Strukturen startete – nicht<br />
gegen die Kirche, aber auch nicht unbedingt<br />
in der Kirche. (...)<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Der Soziologe Niklas Luhmann hat versucht,<br />
solche Prozesse zu analysieren und<br />
sie in einer Systemtheorie zu beschreiben.<br />
(...) Die erste Erkenntnis von Luhmann war<br />
es, dass gesellschaftliche Systeme nicht<br />
aus Menschen bestehen, aber sie sind auch<br />
keine Summe von Menschen. Sie sind vielmehr<br />
eine Art bestimmter gesellschaftlicher<br />
Muster, die sich ganz unabhängig<br />
von den Menschen im System immer wieder<br />
ausbilden. Eine wesentliche Eigenschaft<br />
jedes Systems ist die Eigenschaft,<br />
seinen eigenen Fortbestand zu sichern.<br />
Dieses Phänomen nennt Luhmann Autopoiesis.<br />
Im Austausch mit seiner Umwelt<br />
reproduziert sich ein System permanent<br />
selbst. Nach innen differenziert sich ein<br />
System in Subsystemen aus, in sogenannte<br />
Funktionssysteme, die – wie der Name<br />
schon sagt – für das übergeordnete System<br />
eine bestimmte Funktion erfüllen. So verästelt<br />
sich z. B. ein gesellschaftliches System<br />
in immer weitere Funktionsbereiche:<br />
in das Wirtschaftssystem oder das Rechtssystem,<br />
das politische System, auch in ein<br />
religiöses System.<br />
Solche Subsysteme teilen sich dann intern<br />
noch einmal in die Funktionen Kommunikation,<br />
Leistung und Selbstreferenz auf. So<br />
hat im religiösen System die Kirche eine<br />
kommunikative Funktion für die Gesellschaft,<br />
die Diakonie erbringt bestimmte<br />
Leistungen für das soziale System, die Theologie<br />
reflektiert die Funktionen nach innen.<br />
(...) Es wird plausibel, warum eine diakonische<br />
Initiative aus der Gemeinde, die<br />
sie einmal angestoßen hat, heraus tritt,<br />
schließlich anfängt ein gewisses Eigenleben<br />
zu führen und später oft ihre Wurzeln<br />
ganz vergisst. Umgekehrt ganz genauso.<br />
(...) Ein Miteinander von Kirche und Diakonie<br />
ist dieser Theorie zufolge alles andere<br />
als erwartbar. Viel wahrscheinlicher ist es,<br />
dass das „Subsubsystem“ Diakonie wiederum<br />
ein „Subsubsubsystem“ zur spirituellen<br />
Erneuerung in der Diakonie ausbil-
9<br />
det, als dass es auf eine Kirchengemeinde<br />
zugeht. Oder ein „Subsubsubsystem“ für<br />
diakonische Theologie gründet, als auf bestehende<br />
Fakultäten zuzugehen. (...)<br />
Diesen Prozess kann man nicht durch Formeln,<br />
wie etwa der von der „Diakonie als<br />
Lebens- und Wesensäußerung der Kirche“,<br />
noch durch gut gemeinte Appelle „man<br />
müsste doch“ stoppen. Oft ist man versucht,<br />
in den beteiligten Personen die<br />
Schuld zu suchen, etwa in einem an Diakonie<br />
völlig uninteressierten Pfarrer einer<br />
Kirchengemeinde oder in einem kaufmännischen<br />
Vorstand einer Einrichtung, der<br />
überhaupt kein Verständnis für Kirche hat.<br />
Aber genau das ist ein analytischer Holzweg.<br />
Systeme bestehen nicht aus Menschen,<br />
sondern sind Muster die sich einstellen.<br />
Ganz genau wie sich etwa bei<br />
einem Bergkristall ein bestimmtes Kristallgitter<br />
immer wieder herausbildet.<br />
(...) Wenn etwa ein evangelisches Krankenhaus<br />
in einem Kirchenkreis oder einer Kirchengemeinde<br />
um Mitarbeiter/innen<br />
wirbt, dann denken Entscheidungsträger<br />
der Gemeinden schnell: die wollen uns unsere<br />
Ehrenamtlichen wegnehmen. Oder<br />
wenn kirchliche Vertreter meinen, aus den<br />
Gewinnen etwa einer Diakonie-Sozialstation<br />
ein Projekt finanzieren zu wollen, dann<br />
wird auf diakonischer Seite durchaus auch<br />
gedacht: Was gehen die unsere Gewinne<br />
an? (...)<br />
5. Die Geschichte vom 12. Kamel: Ausbruch<br />
aus der Autopoiesis<br />
Ein wohlhabender Beduine hatte die Erbfolge<br />
unter seinen drei Söhnen testamentarisch<br />
geregelt. Es ging um die Aufteilung<br />
seiner Kamelherde. Der Älteste, Achmed,<br />
sollte die Hälfte des Bestandes erhalten.<br />
Für den zweiten Sohn, Ali, war ein Viertel<br />
<strong>vor</strong>gesehen. Dem Jüngsten, Benjamin, war<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
nur ein Sechstel zugedacht. Uns mag das<br />
ungerecht <strong>vor</strong>kommen. Doch niemand der<br />
Söhne protestierte, weil der Älteste doch<br />
zuerst für die Fortführung des Geschlechtes<br />
verantwortlich war.<br />
Nun hatte Krankheit kurz <strong>vor</strong> dem Tod des<br />
Vaters die Zahl der Kamele beträchtlich dezimiert.<br />
Als der Vater starb, waren noch 11<br />
Kamele am Leben. Wie sollte geteilt werden?<br />
Achmed beanspruchte unter Berufung<br />
auf das ohnehin anerkannte Vorrecht<br />
des Ältesten sogleich 6 Kamele. Aber das<br />
war mehr als die Hälfte und so kam es zum<br />
Streit und man traf sich <strong>vor</strong> dem Richter<br />
wieder.<br />
Würde man genau teilen, stünden Achmed,<br />
dem Ältesten, genau 5,5 Kamele zu,<br />
Ali, dem Mittleren, 2,75 Kamele und Benjamin,<br />
dem Jüngsten, 1,8333 Kamele. Man<br />
hätte 2 Kamele schlachten müssen. Doch<br />
man brauchte ihre Kraft zum Tragen, ihren<br />
Dung zum Feuern, ihre Milch als Nahrung<br />
und ihre Wolle für die Kleidung. Tot<br />
waren sie viel weniger wert. Der Richter<br />
machte folgendes Angebot. Er sagte: „Ich<br />
gebe Euch eines meiner Kamele. Dann<br />
teilt. Und falls etwas übrig sein sollte, so<br />
gebt es mir wieder.“<br />
Nun waren es 12 Kamele. Achmed bekam<br />
12 Kamele geteilt durch 2 = 6 Kamele anstelle<br />
von 5,5 Kamelen. Ali bekam 3 Kamele
0<br />
Diakonie im geistlichen Leben<br />
der Kirchengemeinden<br />
anstelle von 2,75 Kamelen und Benjamin<br />
erhielt 2 Kamele anstelle von 1,8333 Kamelen.<br />
Jeder bekam also ein lebendiges Kamel<br />
mehr. Und 2 + 3 + 6 Kamele sind 11 Kamele<br />
– ein Kamel war übrig: man konnte es dem<br />
weisen Richter wieder zurück geben.<br />
Wenn wir einmal von der mathematischen<br />
Spitzfindigkeit des Vaters beim Aufteilen<br />
der Herde absehen, liegt der Clou der Geschichte<br />
in folgendem: der auf sich fixierte<br />
Blick der drei Brüder lässt sie alle verlieren.<br />
Der geweitete Blick macht alle zu Gewinnern.<br />
Auf unsere Fragestellung übertragen<br />
bedeutet das: ein System, das nur in<br />
seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten operiert,<br />
steht in der Gefahr zu verlieren. Es<br />
verliert seine Anschlussfähigkeit. (...) Das<br />
sieht man wirklich nicht, trotz aller Anstrengungen,<br />
trotz noch soviel guten Willens.<br />
Es muss einen geben, der einem von<br />
<strong>außen</strong> die Augen öffnet. Dass ein System<br />
unter Absehung seiner Selbsterhaltungstendenzen<br />
paradoxerweise nicht verschwindet,<br />
sondern stärker wird, das ist eine<br />
Paradoxie, die uns in Jesu Worten immer<br />
wieder begegnet (Mk 8,35; Lk 18,29;<br />
Mt 6,33).<br />
Jesus gibt eine völlig andere Gesetzmäßigkeit<br />
zu erkennen, ein ganz anderes Kristallgitter,<br />
das im normalen Alltag meist<br />
verdeckt ist. (...)<br />
7. Kirche und Diakonie haben eine gemeinsame<br />
Funktion für andere<br />
(...) Die Rolle der Diakonie in der Kirche der<br />
Zukunft ist es, Bewährungsort für Glaube<br />
zu sein. Denn hier sind wir mit allen relevanten<br />
Fragen in Kontakt: mit Krankheit,<br />
Sterben, mit Sucht, mit Einsamkeit, mit<br />
Armut und Ausgegrenztsein. (...) In diakonischen<br />
Situationen zeigt sich, wie alltagstauglich<br />
der Glaube wirklich ist. Weiterhin:<br />
in der Diakonie ist der Glaube mit den<br />
wesentlichen Wissenschaften im Gespräch:<br />
Medizin, Psychologie, Soziologie<br />
und natürlich auch mit der Ökonomie. Diakonie<br />
ist so etwas wie Realitätsbezug der<br />
Kirche zur Welt. Ohne Diakonie hätte Kirche<br />
ein Relevanzproblem (das sie ja durchaus<br />
auch schon hat). Wo Menschen aus<br />
Ortsgemeinden Diakonie erfahren, wird<br />
Theologie wieder lebendig. (...)<br />
Die Rolle der Gemeinde wäre es, sich als<br />
Ort zur Verfügung zu stellen, an dem Menschen<br />
wieder mit „normaler“ Gesellschaft<br />
in Kontakt kommen. Eine der wesentlichen<br />
Aufgaben von Diakonie ist es für mich,<br />
Menschen von den Rändern der Gesellschaft<br />
wieder in ihre Mitte zu bringen.<br />
Wenn Kirchengemeinden für diese Aufgaben<br />
wach werden, in Diakonie Möglichkeiten<br />
ehrenamtlichen Engagements finden,<br />
wo Diakonie sich wiederum auf die<br />
Interessen von freiwillig Engagierten einlässt,<br />
da gewinnen beide ein sehr zukunftsträchtiges<br />
Profil. (...)<br />
Der Gewinn wird sein, dass wir hinter den<br />
Ausdifferenzierungsstrukturen des Systems<br />
Gesellschaft Spuren des Reiches Gottes<br />
entdecken werden und diakonische Spiritualität<br />
entsteht. Damit meine ich jetzt<br />
nicht lediglich religiöse Formen, sondern<br />
„Teilhabe an dem Geschehen des Reiches<br />
Gottes“ (Arndt Hollweg). (...)<br />
Wir schaffen solche Augenblicke nicht aus<br />
uns, aber wir können Menschen zusammen<br />
bringen, Räume schaffen, in denen<br />
sich solche Zeichen des Reiches Gottes ereignen<br />
können, in denen der Geist Gottes<br />
ungehindert fließt. Und genau darum geht<br />
es letztlich, wenn wir nach dem Verhältnis<br />
von Diakonie und Kirche fragen.
<strong>Mittendrin</strong> – nicht <strong>außen</strong> <strong>vor</strong><br />
„Nachdem wir endlich alle Busse gefunden haben, die Leute alle verladen waren, sind wir mit unserer Karawa-<br />
ne Richtung Stuttgart zum Mercedes-Benz Museum gerast. Dort sind wir durch das Restaurant reingegangen<br />
und sind zu den Aufzügen gelaufen, die uns nach oben in den 1. Stock zum Empfang bringen sollten, um dann<br />
mit dem nächsten Aufzug in den 8. Stock zu fahren, wo die Ausstellung ihren Anfang hat. Gleich auf der zwei-<br />
ten Ebene habe ich mein Traumauto gefunden. Ein schöner roter Mercedes. Der große WM-Bus hat mich sehr<br />
beeindruckt, den hätte ich am liebsten mit nach Hause genommen. Aber der war ja riesengroß. ”<br />
Aus dem Bericht von Benjamin Dick über den Heimbeiratsausflug ins Mercedes-Benz Museum<br />
Foto: Christoph Roß
Frage nach der Zukunft:<br />
Die Azubis der KaufmännischenAusbildung<br />
müssen sich auf<br />
dem Arbeitsmarkt<br />
doppelt bewähren<br />
„In meinem Privatleben fühle ich mich als körperbehinderter Mensch eher mitten-<br />
drin. In Bezug auf die Arbeitswelt ist es anders: Da fühle ich mich in meiner Arbeits-<br />
losigkeit eher ausgeschlossen, bei allem, was man tun will, muss man irgendwie<br />
Rechenschaft ablegen und die finanziellen Mittel für Aktivitäten sind nur sehr<br />
begrenzt <strong>vor</strong>handen. Durch die fehlende Tagesstruktur fällt einem da schon schnell<br />
die Decke auf den Kopf. Die Arbeitssuche ist aufgrund von Barrieren für behinderte<br />
Menschen schwerer als für Nichtbehinderte. Ein anderer Punkt ist die Anwesen-<br />
heitspflicht bei Arbeitslosigkeit: Da kann ich <strong>Ludwigsburg</strong> nur selten verlassen, um<br />
auswärtige Kontakte zu pflegen.“<br />
Absolventin der Kaufmännischen Ausbildung im Ambulant Betreuten Wohnen des<br />
<strong>Karlshöhe</strong>r Körperbehindertenzentrums<br />
Foto: Michael Fuchs
Die Abteilungen<br />
im Jahresrückblick<br />
Diakonische Einrichtungen Haus auf der Wart<br />
(Hilfen für Menschen mit besonderen sozi-<br />
Alten- und Altenpflegeheim<br />
Im Jahr 2006 erzielte die Einrichtung ein<br />
ausgeglichenes Wirtschaftsergebnis. Nach<br />
Verhandlungen mit den Kostenträgern<br />
konnte im Januar bei den Vergütungen<br />
eine Steigerung von 1,45 % erreicht werden.<br />
Dabei wurde in einer konzertierten<br />
Aktion gemeinsam mit einem Großteil<br />
der Altenhilfeträger im Landkreis <strong>Ludwigsburg</strong><br />
zu Einzelverhandlungen aufgefordert,<br />
nachdem der Kreis den Antrag auf<br />
eine kreisweite prozentuale Erhöhung der<br />
Vergütungen abgelehnt hatte.<br />
Der gerontopsychiatrische Wohnbereich<br />
im Erdgeschoss wurde mit € 35.000 aus<br />
Spenden des Freundeskreises komplett<br />
umgebaut. Freundliche Farben, eine<br />
offene Wohnküche und ein neues Lichtkonzept<br />
haben die Lebensqualität der<br />
Senior/innen spürbar verbessert.<br />
Mit der Diakonie-Sozialstation <strong>Ludwigsburg</strong><br />
und der Stiftung Evangelisches<br />
Altenheim e.V. wurden Kooperationsverträge<br />
geschlossen. Es sind gemeinsame<br />
Arbeitskreise, Fortbildungen und Zusammenarbeit<br />
in Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit<br />
geplant.<br />
Mitarbeiter/innen: 91*<br />
Bewohner/innen: 108<br />
Altersspanne der Bewohner: 51 -98 Jahre<br />
* Mitarbeiter/innenzahlen beinhalten neben den<br />
Vollzeitkräften auch Teilzeitkräfte, ZDL, FSJ, Azubis<br />
und Praktikant/innen. (s. a. S. 41)<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
alen Schwierigkeiten, mit psychischer Behinderung<br />
und für arbeitslose Menschen)<br />
Das 1968 eingeweihte und stark abgewohnte<br />
Haus erhielt nach Jahren des Wartens<br />
die Finanzierungszusage zur umfangreichen<br />
Modernisierung. Zunächst sollten<br />
die Bewohner in den benachbarten Sonnenberg<br />
umziehen. Dies stieß bei den Bürgern<br />
auf Vorbehalte, so dass mit der Stadt<br />
nach Lösungen in <strong>Ludwigsburg</strong> gesucht<br />
wurde. Jetzt sind sie an fünf Standorten<br />
mitten in der Stadt, was eine umfangreiche<br />
konzeptionelle Planung erforderte.<br />
Die stationäre Arbeit mit Frauen in besonderen<br />
sozialen Schwierigkeiten wurde um<br />
eine Wohngruppe ausgeweitet, so dass<br />
jetzt elf Plätze angeboten werden können.<br />
Im Bereich der psychisch kranken Menschen<br />
will der Landkreis die Finanzierung<br />
von der Pauschal- auf die Fachleistungsstunden-Abrechung<br />
umstellen, was einen<br />
enormen Aufwand bedeutet. Für zwölf<br />
stationäre Plätze bei chronisch mehrfach<br />
abhängigen Menschen (CMA) erhielt das<br />
Haus auf der Wart den Zuschlag, während<br />
die Verhandlungen für die ambulante Betreuung<br />
von CMA und Menschen mit Doppeldiagnose<br />
andauern.<br />
Mitarbeiter/innen: 38*<br />
Betreute: 200<br />
Altersspanne der Betreuten: 22-65 Jahre<br />
Foto: Jörg Conzelmann
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Ein neues Haus und viele neue Herausforderungen<br />
– so kann man das Jahr 2006<br />
überschreiben. Das Haus aus der Gründerzeit,<br />
von dem aus die Jugendhilfe-Verwaltung<br />
die Aktivitäten im ganzen Landkreis<br />
organisiert, bedurfte einer grundlegenden<br />
Sanierung und wurde im Oktober<br />
2006 eingeweiht.<br />
Das Prinzip „ambulant <strong>vor</strong> stationär“<br />
brachte mehrere neue Projekte und<br />
schwierigere Fälle in die seltener werdende<br />
stationäre Betreuung. Durch Schulungen<br />
(z. B. das Familien-Stabilisierungsprogramm<br />
oder das Freiburger Antigewalttraining)<br />
konnten wir dem veränderten<br />
Bedarf gerecht werden. Ein<br />
Schwerpunkt war die Vernetzung zwischen<br />
Schule und Jugendhilfe. Dabei werden<br />
mittlerweile 1500 Schüler erreicht.<br />
Die Projekte „Startblock“ zur Verbesserung<br />
der Ausbildungsreife für die achten<br />
und neunten Klassen an Hauptschulen<br />
und die „Individuelle Lernbegleitung“, bei<br />
der Ehrenamtliche einzelne Schüler/innen<br />
beim Übergang von der Schule in den<br />
Beruf begleiten, sind Beispiele dafür.<br />
In Kooperation mit <strong>Karlshöhe</strong>r Abteilungen,<br />
externen Kooperationspartnern<br />
und der ARGE <strong>Ludwigsburg</strong> haben junge<br />
Menschen unter 25, Menschen mit Migrationshintergrund<br />
und schwerer Vermittelbarkeit<br />
in den Arbeitsmarkt ein Beschäftigungsangebot<br />
mit sozialpädagogischer<br />
Begleitung erhalten.<br />
Mitarbeiter/innen: 90*<br />
Betreuungen: ca. 160<br />
Altersspanne der Betreuten: 0-21 Jahre<br />
Foto: <strong>Karlshöhe</strong>/ Jugendhilfe<br />
Körperbehindertenzentrum<br />
Das Körperbehindertenzentrum, das sich<br />
seit über dreißig Jahren mit der beruflichen<br />
Rehabilitation körper- und mehrfach<br />
behinderter junger Menschen befasst,<br />
geriet zunehmend unter Druck.<br />
Der erste Arbeitsmarkt bietet behinderten<br />
Jugendlichen kaum noch Chancen. Marktwirtschaftliche<br />
Gesichtspunkte stehen<br />
bei der Vergabe von Bildungs- und Reha-<br />
Maßnahmen im Vordergrund. Innerhalb<br />
eines Ausbildungsjahres gingen unsere<br />
Anmeldungen um ca. 20% zurück.<br />
Durch verschiedene neue Angebote gelang<br />
es uns weitgehend, die Ausfälle aufzufangen.<br />
So haben wir unser Ausbildungsange-<br />
bot bei den Bürokaufleuten und Verkäufer/innen<br />
für psychisch behinderte Menschen<br />
geöffnet. Die Sonderberufsschule<br />
bietet im Berufs<strong>vor</strong>bereitungsjahr zusätzliche<br />
Förderangebote. Verstärkt nehmen<br />
wir an Ausschreibungen der Arbeitsagenturen<br />
teil. Außerdem wird in einem separaten<br />
Bereich des Internats ein neuer Personenkreis<br />
aufgenommen.<br />
Mitarbeiter/innen: 70*<br />
Betreute: ca. 101<br />
Altersspanne der Betreuten: 17-30 Jahre<br />
Foto: <strong>Karlshöhe</strong>/KBZ
Zirkus <strong>statt</strong> Alltag: Der<br />
Wohnheimzirkus zeigt, wie<br />
Menschen mit geistiger<br />
Behinderung ihre Fähigkeiten<br />
ins Spiel bringen<br />
können – das Publikum am<br />
Jahresfest war begeistert.<br />
Die Abteilungen<br />
im Jahresrückblick<br />
ISAK gGmbH<br />
(Initiative zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
für Körperbehinderte gGmbH)<br />
Die ISAK, 1991 von Manfred Renk ins<br />
Leben gerufen, feierte im Herbst 2006 ihr<br />
15-jähriges Jubiläum. Während ihres<br />
Bestehens erlebte die ISAK gute und<br />
schwierige wirtschaftliche Perioden.<br />
Die Umstrukturierung und Konsolidierung<br />
der ISAK gGmbH wurde 2006/07 fortgesetzt.<br />
Das Betriebsergebnis zeigt, dass<br />
die eingeleiteten Maßnahmen greifen und<br />
somit die Arbeitsplätze der schwerbehinderten<br />
Beschäftigten nachhaltig sicherer<br />
werden. Unterstützt wird diese Tendenz<br />
durch den beispielhaften Einsatz des Leitungsteams<br />
von ISAK. Die Zertifizierung<br />
nach DIN ISO 9001/2000 hat weiterhin Bestand,<br />
nachdem die Überprüfungsaudits<br />
2006 und 2007 erfolgreich durchgeführt<br />
wurden. Die Identifikation der schwerbehinderten<br />
Beschäftigten mit ISAK ist<br />
bemerkenswert und trägt maßgeblich<br />
zum Erfolg bei. Es ist klar: Hohe Kundenzufriedenheit<br />
sorgt für gute Auslastung<br />
und somit für eine Sicherung der Arbeitsplätze.<br />
Verwaltungs-/Regiemitarbeiter/innen: 9*<br />
betreute Mitarbeiter/innen: 100<br />
Wohnheim für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung<br />
Das Jahr 2006/07 war und ist geprägt<br />
durch zwei Angebote: Zum einen die Eingliederung<br />
des Käthe-Koch-Hauses, einem<br />
Haus für die Pflege schwerstbehinderter<br />
Menschen, in die Gesamtabteilung. Zum<br />
anderen die Weiterentwicklung des Wohntrainings<br />
im Ortsteil Sonnenberg, das sich<br />
mit 13 Frauen und Männer erfolgreich im<br />
zweiten Jahr befindet.<br />
Am 2. August 2006 haben wir die wesentlichen<br />
abteilungsspezifischen Elemente<br />
des QM-Handbuches unseren Kooperationspartnern<br />
und der Mitarbeiterschaft<br />
<strong>vor</strong>gestellt. Am 23. Mai 2007 wurde das<br />
Handbuch von einem externen Institut<br />
erstmals unter die Lupe genommen, so<br />
dass das Wohnheim jetzt vollends auf die<br />
Zertifierung hinarbeiten kann.<br />
Das Wirtschaftsjahr wurde mit einem<br />
positiven Ergebnis abgeschlossen. Allerdings<br />
zeichnen sich wieder enger werdende<br />
finanzielle Spielräume ab.<br />
Erfreulich war das Schreiben des Sozialministeriums<br />
vom 25. April 2007. Darin<br />
wurde uns mitgeteilt, dass das Bau<strong>vor</strong>haben<br />
für die Tagesbetreuung der Senioren<br />
in das Förderprogramm 2007 aufgenommen<br />
wurde.<br />
Mitarbeiter/innen: 108*<br />
Bewohner/innen: 154 stationär, 9 ambulant<br />
(inklusive Käthe-Koch-Haus)<br />
Altersspanne der Bewohner: 18-80 Jahre<br />
Foto: <strong>Karlshöhe</strong> / Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung
Weg vom Streß:<br />
Der Lauchbühl ist für<br />
viele Menschen zum<br />
Refugium auf Zeit<br />
geworden - Urlaub<br />
alleine, in der Gruppe<br />
unter Kolleg/innen oder<br />
mit Freunden inmitten<br />
einer atemberaubenden<br />
Landschaft<br />
Die Abteilungen<br />
im Jahresrückblick<br />
Sachspenden und Gebrauchtwaren<br />
Dieser Bereich konnte seine Arbeit mit<br />
Spenden aus der Bevölkerung und deren<br />
Verkauf im Laden und beim Flohmarkt<br />
erfolgreich fortsetzen. Durch einen Anbau<br />
wurde mehr Raum für die Spendenanlieferung<br />
geschaffen.<br />
Mitarbeiter/innen: 9* und Ehrenamtliche<br />
Diakonische Bildung<br />
Berufsbegleitende Ausbildung zur Diakonin/<br />
zum Diakon<br />
17 Teilnehmer/innen des zweiten Kurses<br />
sind mit hoher Motivation und persönlichem<br />
Engagement dabei. Im Blick auf<br />
die Rahmenbedingungen haben sich zwei<br />
wichtige Veränderungen ergeben: 1) Dem<br />
Antrag von mehreren diakonischen Trägern,<br />
die Zugangsmöglichkeiten zum Ausbildungsgang<br />
auszuweiten, wurde vom<br />
Oberkirchenrat im Februar 2007 nach<br />
intensiven Beratungen zugestimmt.<br />
Damit können sich für die Teilnahme am<br />
dritten Kurs, dessen Beginn für Januar<br />
Erholungseinrichtung<br />
Lauchbühl/Grindelwald<br />
Die einzigartige Gebirgslandschaft fand<br />
2006 großen Anklang bei zahlreichen<br />
Gruppen und Einzelreisenden.<br />
Mitarbeiter/innen: 1* und Ehrenamtliche<br />
2008 geplant ist, auch Mitarbeitende der<br />
Diakonie z.B. mit einer betriebswirtschaftlichen<br />
oder handwerklichen Fachausbildung<br />
bewerben.<br />
2) Die Evang. Fachhochschule Reutlingen-<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> (efh) hat sich in einer Kooperationserklärung<br />
mit der Stiftung <strong>Karlshöhe</strong><br />
<strong>Ludwigsburg</strong> bereit erklärt, in eine<br />
gemeinsame Trägerschaft dieses Bildungsangebots<br />
einzusteigen. Dies stärkt die<br />
Position der efh in der diakonischen Bildungslandschaft.<br />
Die Geschäftsführung<br />
bleibt bei der <strong>Karlshöhe</strong>.<br />
Foto: Christel Gerstenäcker
Mitten ins Leben:<br />
Neu eingesegnete Diakon/<br />
innen hoffen auf einen<br />
sicheren Arbeitsplatz in<br />
ihrer Kirche; Einsegnungsjahrgang<br />
2007<br />
Diakonische Bildung<br />
„Diakonie kompakt. Wurzeln, Wissen,<br />
Wege“<br />
Eine Arbeitsgruppe aus Theolog/innen<br />
und Diakon/innen hat im Jahr 2006 ein<br />
neues hochwertiges diakonisch-theologisches<br />
Fortbildungsangebot für Mitarbeitende<br />
in Diakonie und Kirchengemeinden<br />
entwickelt. Als trägerübergreifendes Angebot<br />
will es die Kräfte und Ressourcen<br />
bündeln für die große Aufgabe, die christliche<br />
Identität der diakonischen Unternehmen<br />
– unter den Bedingungen des<br />
Sozialmarkts – zu stärken. Der Verbandsrat<br />
des Diakonischen Werks hat im März<br />
2007 beschlossen, die <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
ab Frühjahr 2008 mit der Geschäftsführung<br />
zu beauftragen.<br />
Grundständige Diakonenausbildung<br />
Im Wintersemester 2006/07 hat an der efh<br />
der erste Jahrgang mit dem modularisierten<br />
Studium begonnen. In neun Semestern<br />
erreichen die Studierenden ihren<br />
„Doppelbachelor“ in Sozialer Arbeit/Diakoniewissenschaft<br />
oder in Religionspädagogik/Sozialer<br />
Arbeit. – Für heftigen Diskussionsstoff<br />
sorgt weiterhin die Höhe der<br />
Studiengebühren: 570 Euro auch im Praxissemester<br />
– das ist für viele zu viel!<br />
Auch personellen Wechsel gab es: Im Oktober<br />
2006 wurde Dr. Annette Noller als<br />
Nachfolgerin von Rainer Merz zur Ausbildungsleiterin<br />
für das Studium der Diakone<br />
und Diakoninnen gewählt. Zum<br />
Nachfolger von Dr. Christian Rose, der<br />
zum Prälaten in Reutlingen berufen<br />
wurde, wählte der Erweiterte Senat am 27.<br />
Juni 2007 Dr. Norbert Collmar.<br />
<strong>Karlshöhe</strong> und Diakonieverband haben<br />
gemeinsam mit den Studierenden ein<br />
intensives Begleitkonzept „Entwicklung<br />
meiner Existenz als Diakon und Diakonin“<br />
inklusive Vorbereitung auf die Einsegnung<br />
entwickelt. An sieben Studientagen<br />
werden die Studierenden auf ihre<br />
Berufung ins Diakonenamt <strong>vor</strong>bereitet.<br />
Welche Erwartungen bestehen wechselseitig<br />
zwischen Landeskirche und angehenden<br />
Diakon/innen? Was ist das Diakonische<br />
Werk? Welche spirituelle Kompetenz<br />
wird von mir als Diakon/in erwartet?<br />
Was bedeutet Berufung? Diese und viele<br />
andere Fragen werden zwar nicht beantwortet,<br />
aber einer Klärung zugeführt. Die<br />
„Aktuellen Runden“ des Diakonieverbands<br />
und die Angebote der Hochschulgemeinde<br />
ergänzen diese Studientage.<br />
Mitarbeiter/innen: 5*<br />
Foto: Christof Mayer
Studieren und Wohnen:<br />
Das Brüderhaus ist eines<br />
von mehreren Gebäuden<br />
für Studierenden-WGs<br />
Die Abteilungen<br />
im Jahresrückblick<br />
Studienwohnheim<br />
„Suche Zimmer“ – die große Nachfrage<br />
nach Plätzen im Studienwohnheim ist ungebrochen.<br />
Das Miteinander in einer WG,<br />
in der noch spät nachts theologische Fragestellungen<br />
gewälzt oder gemeinsam<br />
gefeiert wird, ist und bleibt attraktiv. Dies<br />
gilt, obwohl es Umbaumaßnahmen im<br />
WG-Alltag zu verkraften gab: Die Renovierung<br />
im Erdgeschoss des Rupphauses entwickelte<br />
sich zur Balkensanierung zwischen<br />
Erdgeschoss und 1. Stock. Nun sind<br />
nicht nur Bad, WC, Küche und Flur im EG<br />
neu, sondern auch noch das Bad im ersten<br />
Obergeschoss. Und in der neuen gemütlichen<br />
Küche kann eben jenes Miteinander<br />
gelebt werden.<br />
Studienwohnheimplätze: 96<br />
Hochschulgemeinde<br />
Jeden Mittwoch treffen sich 40 – 70 Studierende<br />
für 20 Minuten in einem Hörsaal<br />
zur Andacht, gestaltet von Studierenden,<br />
Lehrenden oder dem Leiter der HSG. Dreimal<br />
im Semester bereiten Studierende<br />
einen besonderen Gottesdienst mit fetziger<br />
Musik, kreativen Ideen, einfühlsamen<br />
Aktionen <strong>vor</strong>. Immer wieder donnerstags<br />
treffen sich Studierende, um<br />
Glauben und Lehre in z. T. kontroversen<br />
Diskussionen zusammen zu bringen, um<br />
miteinander Spaß zu haben und Leben zu<br />
teilen. Ein kleines Stück Reich Gottes.<br />
Mitarbeiter/innen SWH + HSG: 7*<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Diakonieverband<br />
Der Diakonieverband tritt für die Diakon/<br />
innen in Kirche und Diakonie ein. Durch<br />
Stellenstreichungen wird die Situation<br />
insbesondere im Bereich der Gemeindediakonie<br />
und der Religionspädagogik immer<br />
prekärer. Der Verband engagiert sich<br />
gegenüber dem Oberkirchenrat für deren<br />
Erhaltung, um den Diakonat der Kirche<br />
zu sichern und um das diakonische Profil<br />
der Gemeinden zu schärfen. Durch die<br />
Stellenstreichungen sieht er mittelfristig<br />
die Diakonenausbildung der Landeskirche<br />
gefährdet. Vor dem Hintergrund einer<br />
Studie der Evangelischen Kirche in<br />
Deutschland beschäftigen sich die Gremien<br />
des Diakonieverbandes mit dem Beitrag<br />
der Diakone und Diakoninnen für die<br />
Kirche in der Zukunft.<br />
Treffpunkt Jahresfest: Geschäftsführer Eberhard<br />
Seyfang im Gespräch mit Dr. Wilfried Brandt,<br />
Direktor i. R. und Renate Brandt<br />
Mitarbeiter/innen: 4*<br />
Mitglieder: 957 (+94 Witwen)<br />
Im Dienst/Familienphase o. ä.: 597<br />
Im Ruhestand: 360<br />
Foto: Christof Mayer
9<br />
Zentrale Abteilungen<br />
Rechnungswesen<br />
Die Anzahl der Hilfeangebote mit Regelfinanzierung<br />
auf der <strong>Karlshöhe</strong> geht immer<br />
weiter zurück. Feste Tages-/Monatssätze<br />
der Kostenträger werden durch Projektfinanzierungen<br />
auf Zeit abgelöst. Das bedeutet<br />
erheblich mehr Abrechnungsaufwand<br />
für die Leistungsabrechnung im<br />
Rechnungswesen. Dafür wurde im Jahr<br />
2006 eine personelle Verstärkung geschaffen.<br />
Der Generationenwechsel im Bereich<br />
der Finanzbuchhaltung ist mit der Einarbeitung<br />
der neuen Mitarbeiterin sehr gut<br />
gelungen.<br />
Mitarbeiter/innen: 9*<br />
EDV<br />
Im Jahr 1999 war es ein EDV-Server, der das<br />
Netzwerk von der B27 bis zum Haus auf<br />
der Wart steuerte. 2007 sind es bereits acht<br />
mit den verschiedensten Aufgaben. Zur<br />
Sicherung der Server wurde ein großer<br />
Geräteschrank angeschafft und als Schutz<br />
gegen Überhitzung eine Klimaanlage eingebaut.<br />
Die Softwareunterstützung in der<br />
Betreuung durch Dokumentationsprogramme<br />
und DV-gestützte Dienstpläne<br />
schreitet weiter <strong>vor</strong>an.<br />
Mitarbeiter/innen: 3*<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Qualitätsmanagement (QM)<br />
Aktuell werden die Kundenumfragen<br />
unserer fünf diakonischen Abteilungen<br />
ausgewertet, mit denen u. a. deren Zufriedenheit<br />
abgefragt wurde. Die internen<br />
Auditoren beginnen mit der systematischen<br />
Überprüfung und Bewertung der<br />
im Qualitätsmanagement beschriebenen<br />
Prozesse und Verfahren. Neue Themen im<br />
zentralen Handbuch sind: Ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter/innen, Geistliches Leben und<br />
Diakonische Gottesdienste, Gender-Orientierung,<br />
Einführung neuer Zivildienstleistender,<br />
Festlegung des Jahresthemas.<br />
Zunehmend beschäftigen uns Fragen zur<br />
Zertifizierung verschiedener Bereiche.<br />
Fortbildungsreferat (FB)<br />
Im Jahr 2006 nahmen 103 Mitarbeiter/<br />
innen an externen Schulungen und 939<br />
Personen an 38 internen Kursen teil. Diese<br />
Veranstaltungen beinhalteten auch die<br />
jährlichen zentralen Bausteine für neue<br />
Mitarbeiter/innen: Einführungstag, Aufbauseminar<br />
und Step-In. Weitere regelmäßige<br />
Kurse gab es zur Ersten Hilfe und<br />
zum Infektionsschutzgesetz. Dazu kamen<br />
Themen wie Powerpoint und Outlook,<br />
Moderation, Lust auf Leitung (mit hoher<br />
Beteiligung externer Teilnehmer/innen),<br />
Guter Ton am Telefon, FitMix für den Job<br />
und Moderne Korrespondenz.<br />
Mitarbeiter/innen QM/FBR: 2*<br />
Foto: Marianne Raden
0<br />
Die Abteilungen<br />
im Jahresrückblick<br />
Spenden machen glücklich: Das Fundraising-Team<br />
der <strong>Karlshöhe</strong> freut sich über steigende Spenden<br />
und für die Menschen, denen diese Spenden helfen<br />
Fundraising<br />
„Menschen unterstützen die <strong>Karlshöhe</strong><br />
<strong>Ludwigsburg</strong>!“ Dieser kurze Satz<br />
beschreibt nur bedingt all die unzähligen<br />
Aktionen, ohne die vieles nicht möglich<br />
wäre. Eine gespendete Küche für Menschen<br />
mit Behinderung, die Erlöse aus<br />
dem Catering bei einer großen Reitveranstaltung<br />
oder einer Messe-Tombola sind<br />
nur wenige Beispiele dafür. Ehrenamtliche<br />
unterstützten uns durch Sach- und<br />
Zeitspenden, Stiftungen, Firmen und Einzelpersonen<br />
spendeten großzügig an<br />
Geburtstagen, Jubiläen oder anderen<br />
Anlässen für benachteiligte Menschen.<br />
Viele persönliche Anfragen, sei es zum<br />
Thema Erbschaften oder unseren Jahresspendenprojekten<br />
zeigen uns, wie wichtig<br />
unsere Arbeit für viele ist, die in ihrem<br />
Rahmen helfen möchten. Kleine und<br />
große Spenden sind für die <strong>Karlshöhe</strong> sehr<br />
wichtig und wir freuen uns, dass die Zahl<br />
der Spendenprojekte erneut angestiegen<br />
ist (siehe auch S. 43).<br />
Mitarbeiter/innen: 2*<br />
Foto: Marianne Raden<br />
Mitarbeiter/innenvertretung (MAV)<br />
Die MAV beobachtet eine zunehmende<br />
Arbeitsverdichtung. Aus diesem Grund<br />
war „Die (Be)Last(ung) der Arbeit“ das<br />
Schwerpunktthema bei der Mitarbeiter/<br />
innen-Versammlung. Dazu hatte die MAV<br />
Martin Zahner als Betriebsseelsorger eingeladen.<br />
Dieser machte deutlich, wo die<br />
Ursachen für den steigenden Arbeitsdruck<br />
liegen und zeigte auf, wie eine größere<br />
Arbeitszufriedenheit geschaffen werden<br />
kann. Wichtige Neuregelungen gab es im<br />
Tarifwerk. Die Landessynode änderte das<br />
Arbeitsrechtsregelungsgesetz. Die Änderungen<br />
ermöglichen den Arbeitgebern<br />
ein Wahlrecht zwischen AVR Württemberg<br />
und AVR DWEKD.<br />
Gewählte Mitglieder: 9*<br />
Der Zauber der Karibik: Das (alkoholfreie) Mitarbeiterfest<br />
brachte über 200 Mitarbeiter/innen ins<br />
Schwitzen<br />
Foto: Marianne Raden
Öffentlichkeitsreferat<br />
Die Schirmherrschaft Eva Luise Köhlers<br />
hat ebenso wie das Engagement des Freundeskreises<br />
das Interesse an der <strong>Karlshöhe</strong><br />
<strong>Ludwigsburg</strong> spürbar ansteigen lassen<br />
und eine neue Dynamik in die Öffentlichkeitsarbeit<br />
gebracht, die sich im Arbeitsalltag<br />
deutlich bemerkbar macht. Darüber<br />
hinaus wirken sich die veränderten<br />
Angebotsstrukturen der <strong>Karlshöhe</strong> – mehr<br />
Projekte und Kooperationen in kürzeren<br />
Zeiträumen – deutlich aus: Die Öffentlichkeit<br />
muss häufiger und intensiver informiert<br />
werden als noch <strong>vor</strong> einigen Jahren,<br />
der Bedarf an Printmedien steigt, neue<br />
Formen der Werbung sind gefragt. Besonders<br />
erfreulich ist die gute Zusammenarbeit<br />
mit der regionalen Presse. Als wichtiges<br />
Medium hat sich das Internet etabliert,<br />
das von Redakteuren in den Einrichtungen<br />
auf dem aktuellen Stand gehalten<br />
wird und dessen Zugriffszahlen nach wie<br />
<strong>vor</strong> deutlich ansteigen.<br />
Mitarbeiter/innen: 3*<br />
Gastfreundschaft mit allen Sinnen: Mit zauberhaften<br />
Ideen macht die Hauswirtschaft<br />
jede Festtafel zum Kunstwerk<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Personalabteilung<br />
Weitere Veränderungen haben die Abläufe<br />
in der Personalverwaltung noch effizienter<br />
werden lassen. Dazu gehört die Einführung<br />
der EDV-gestützten Urlaubs- und<br />
Fehlzeitenverwaltung genauso wie die<br />
Umstellung der Soldabrechnung für Zivildienstleistende<br />
auf eine neue Software.<br />
Im Zuge des Qualitätsmanagements hat<br />
eine Evaluation des Verfahrensablaufs der<br />
Probezeit und der darin enthaltenen Feedback-Gespräche<br />
<strong>statt</strong>gefunden. Mitarbeitenden<br />
wurden neue Möglichkeiten der<br />
betrieblichen Altersversorgung eröffnet:<br />
Durch den Abschluss von Rahmenverträgen<br />
können sie bei der Umwandlung von<br />
Gehaltsanteilen unter verschiedenen<br />
Anbietern wählen und eine rentable<br />
Altersversorgung aufbauen. Zahlreiche<br />
gesetzliche Änderungen im Arbeitsrecht<br />
und in der Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />
wurden umgesetzt.<br />
Mitarbeiter/innen: 3*<br />
Technische Abteilung<br />
Der erfreuliche Trend in der Betriebswerk<strong>statt</strong><br />
hat angehalten. Die Auslastung ist so<br />
gut, dass einige Umbauarbeiten an externe<br />
Firmen vergeben werden mussten. Mitarbeiter<br />
der Betriebswerk<strong>statt</strong> haben zum<br />
Beispiel den Westteil des Wernerhauses<br />
gemeinsam mit der Grauen Gruppe und<br />
externen Firmen für den Einzug von Menschen<br />
mit einer seelischen Behinderung<br />
<strong>vor</strong>bereitet. Neu im Team der Betriebswerk<strong>statt</strong><br />
ist seit September 2006 Tobias<br />
Breckle, welcher die Nachfolge von Peter<br />
Ernst angetreten hat.<br />
Mitarbeiter/innen: 11* (mit Telefonzentrale)
Die Abteilungen<br />
im Jahresrückblick<br />
Zentralküche<br />
Küche unter freiem Himmel: Im Juli tischten<br />
die <strong>Karlshöhe</strong>r Köche zum Mittag erstmals ein<br />
Barbecue auf<br />
Im Sommer 2006 war die <strong>Karlshöhe</strong> Gastgeberin<br />
von Katimavik, einem Treffen von<br />
geistig behinderten und nicht behinderten<br />
Menschen. Die Veranstaltung war eine<br />
große Herausforderung für die Küche, die<br />
drei Tage lang für alle Mahlzeiten sorgte.<br />
Über hundert zufriedene Gäste waren der<br />
Lohn für ein äußerst engagiertes Küchenteam,<br />
das flexibel auf spontane Anforderungen<br />
reagierte. In unserer Aktionswoche<br />
haben wir uns dieses Jahr auf „eine<br />
kulinarische Reise von Nord- nach Süditalien“<br />
begeben. Für die Qualität der <strong>Karlshöhe</strong>r<br />
Küche spricht auch die verstärkte<br />
Nachfrage durch Schulen und Kindertagesstätten<br />
in <strong>Ludwigsburg</strong>. Ein Fit- und<br />
Wohlfühlkurs hat den Teamgeist und das<br />
Wohlbefinden als wichtige Voraussetzung<br />
für eine gelingende Arbeit der Mitarbeiter/innen<br />
gefördert. Neuer Küchenleiter<br />
ist seit Herbst 2006 Michael Bauer.<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Dienstleistungszentrum<br />
Hauswirtschaft<br />
Die vielfältigen Dienstleistungen der<br />
Hauswirtschaft werden von allen Bereichen<br />
der <strong>Karlshöhe</strong> abgerufen und<br />
geschätzt. Das große Wissen und Können,<br />
das sich ansammelte, wird mittlerweile<br />
auch bei Fortbildungsveranstaltungen<br />
weitergegeben. Ein Beispiel für aufmerksamen<br />
Service und ideenreiche Dekoration<br />
war die Zentrale Weihnachtsfeier. Die<br />
hoch motivierten und flexiblen Mitarbeiterinnen<br />
sorgten für eine stimmungsvolle<br />
Atmosphäre, zu der die Tischwäsche, die<br />
extra in unserer Nähstube angefertigt<br />
wurde, ebenso beitrug wie die liebevollen<br />
Weihnachtsgestecke und sonstige Dekorationen,<br />
die Tische und den Raum zierten.<br />
Bei dem großen Angebot auf dem Kuchenbüfett<br />
im Südsaal und durch den Service<br />
bei der Getränkeversorgung konnten sich<br />
die Mitarbeiter/innen und Ehemaligen<br />
gleichermaßen verwöhnen lassen.<br />
Mitarbeiter/innen – Zentralküche und Hauswirtschaft:<br />
21*<br />
Kantorei<br />
Mit der Aufführung von Mozarts c-moll-<br />
Messe in der Stadtkirche Besigheim und<br />
dem unter die Haut gehenden Duruflé-<br />
Requiem nur zwei Wochen später in der<br />
Kirche der <strong>Karlshöhe</strong> bewies die Kantorei<br />
erneut ihre musikalische Leistungsfähigkeit<br />
und ihren Zusammenhalt. Frischer<br />
Wind auch sonst: mit Birgit Nachfolger-<br />
Bollacher wurde eine professionelle<br />
Stimmbildnerin gefunden, als neue Mitarbeiterin<br />
im Kantorat konnte Brigitte Müller<br />
begrüßt werden. Nach dem krankheitsbedingten<br />
Ausfall Anfang 2006 ging für<br />
Dirigent Tobias Horn ein lang gehegter<br />
Wunsch in Erfüllung: Im Juli 2007 dirigierte<br />
er Mendelssohns Elias.<br />
Sänger/innen: 100<br />
Mitarbeiter/innen: 3*
Quelle: Rolling Stone, August 2006<br />
Streiflichter aus<br />
dem Jahr 2006/07<br />
August 2006<br />
2006<br />
Nach fünf Jahren Arbeit stellen die<br />
Wohnheime für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung ihr Qualitätsmanagement-<br />
Handbuch <strong>vor</strong>. Das Werk sorgt dafür, dass<br />
die Arbeitsprozesse nicht dem Zufall überlassen<br />
werden. Beispiel: Die Aufnahme<br />
neuer Bewohner/innen oder die Einweisung<br />
ins Krankenhaus sind so beschrieben,<br />
dass Missverständnisse oder Verfahrensfehler<br />
so gut wie ausgeschlossen bleiben.<br />
Die Stuttgarter Zeitung titelt zweideutig:<br />
„Auf der <strong>Karlshöhe</strong> steht die<br />
Qualität im Regal“.<br />
Die Brenz-Band erscheint im Rolling<br />
Stone, der weltweiten Nr. 1 unter den<br />
Musikzeitungen. Gleich neben Folk-Rock-<br />
Legende Neil Young wird über die Musiker<br />
berichtet, die mindestens so ausgebucht<br />
sind wie sonst nur Weltstars.<br />
Die <strong>Karlshöhe</strong> ruft gleichzeitig mit der<br />
Vorlage des Jahresberichtes über die Presse<br />
zu Spenden für die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
auf. Mit einem Spendenfonds soll<br />
zunächst dafür gesorgt werden, dass ein<br />
Mitarbeiter angestellt werden kann, der<br />
sonst keine Chance auf dem Arbeitsmarkt<br />
hätte. € 16.000 sind das Ziel.<br />
Bis August haben die Mitarbeiter der<br />
Therapeutischen Werkstätten mit ihrem<br />
Chef und Imker Hans-Martin Syring insgesamt<br />
276 kg reinen <strong>Karlshöhe</strong>r Bienenhonig<br />
geerntet. Der süße Nektar hat sich mittlerweile<br />
zum Verkaufsschlager entwickelt.<br />
September 2006<br />
Erstmals wird auf der <strong>Karlshöhe</strong> ein<br />
Gottesdienst mit Tieren gefeiert. Anlass<br />
ist das Jubiläum des Therapeutischen Reitens,<br />
das auf der <strong>Karlshöhe</strong> keine Mode-<br />
Erscheinung, sondern ein seit 30 Jahren<br />
bewährtes Konzept ist. Was im Ehrenamt<br />
von Diakon Emil Schäfter begonnen<br />
wurde, betreibt der Reitstall Kassiopeia<br />
heute mit elf Tieren auf professionellem<br />
Niveau mit Jugendlichen und behinderten<br />
Menschen.<br />
Viele Kinder genießen das <strong>Karlshöhe</strong>r<br />
Reit- und Bastelangebot beim erstmals<br />
gemeinsam gefeierten Stadtteilfest von<br />
Grünbühl, Sonnenberg und <strong>Karlshöhe</strong>.<br />
Anlass ist das Stadtentwicklungsprogramm<br />
„Soziale Stadt“, in dessen Förderung<br />
aus Bundesmitteln die <strong>Karlshöhe</strong> mit<br />
einbezogen ist.<br />
Fünf Kleinbarsche haben ein neues<br />
Gewässer. Nachdem im Altenheim-Aquarium<br />
zu viele Fischkinder schwammen,<br />
hat sich Haus-auf-der-Wart-Bewohner<br />
Eberhard Salbreiter fünf Tiere in einen<br />
Eimer geangelt und den kleinen Schwarm<br />
in sein Aquarium gesetzt.
Streiflichter aus<br />
dem Jahr 2006<br />
Oktober 2006<br />
Der Landkreis gibt grünes Licht für ein<br />
verbessertes stationäres Angebot für psychisch<br />
kranke Menschen. Zu den <strong>vor</strong>handenen<br />
32 Plätzen sollen 30 weitere hinzukommen,<br />
darunter auch auf der <strong>Karlshöhe</strong>,<br />
die schließlich 12 Plätze erhält.<br />
Das für € 600.000 überwiegend aus<br />
Fördermitteln sanierte ehemalige Schulhaus<br />
aus der Gründerzeit und jetzige Verwaltungsgebäude<br />
der Jugendhilfe wird<br />
eingeweiht. Die Klinkerfassade wurde<br />
erhalten, innen eröffnet das moderne<br />
Raumkonzept neue Möglichkeiten und<br />
flexible Lösungen für die sich ständig in<br />
Bewegung befindliche Jugendhilfe-Arbeit.<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Beim <strong>Karlshöhe</strong>r Flohmarkt sorgen<br />
rund 4.500 Besucher für ein Rekordergebnis<br />
und damit gute Einnahmen für die<br />
Arbeit der <strong>Karlshöhe</strong>. Die Faustregel: Jeder<br />
Schnäppchenjäger lässt durchschnittlich<br />
€ 10 in die Kassen der mit großem Steh-<br />
und Durchsetzungsvermögen ausge<strong>statt</strong>eten<br />
ehrenamtlichen Helfer/innen fließen.<br />
Mit einem Empfang würdigte die <strong>Karlshöhe</strong><br />
am 6. Oktober den 70. Geburtstag<br />
von Professorin Dr. Liselotte Mattern. Die<br />
Pfarrerin hat auf der <strong>Karlshöhe</strong> Generationen<br />
von Diakon/innen in ihrem theologischen<br />
Denken geprägt. Bis heute ist sie<br />
als Lehrbeauftragte in Vorlesungen zum<br />
Neuen Testament an der efh zu hören.<br />
Rund 160 Gespräche haben ehrenamtlich<br />
engagierte Rechtsanwälte zwischen<br />
2001 und 2006 geführt. Anwältin Petra<br />
Sorg hatte die Idee des von der <strong>Karlshöhe</strong><br />
getragenen Projekts „Anwälte für Kinder<br />
und Jugendliche“ und brachte es im Mai<br />
2001 auf den Weg. Inzwischen beraten 13<br />
Kolleg/innen Mädchen und Jungen bei<br />
deren Fragen.<br />
Foto: Jörg Conzelmann
November 2006<br />
Horst Leins, Wohnheimbewohner,<br />
macht es am 3. November auf die Titelseite<br />
des Magazins der Süddeutschen Zeitung.<br />
Im gleichen Monat sind nach ihm<br />
Jack Nicholson und Michael Schumacher<br />
im mehrfach preisgekrönten Heft <strong>vor</strong>ne<br />
drauf. Vom Münchener Fotografen Hubertus<br />
Hamm sind zwei weitere <strong>Karlshöhe</strong>r/<br />
innen im Innenteil zu sehen. Dazu eine<br />
ausgezeichnete Reportage von Bastian<br />
Obermayer über die gesellschaftlichen<br />
und emotionalen Auswirkungen der pränatalen<br />
Diagnostik.<br />
Bei der Entdeckungswerk<strong>statt</strong> „Wir<br />
sind reicher als gedacht“ zur diakonischen<br />
Unternehmenskultur haben 120 Mitarbeiter/innen<br />
herausgefunden, was ihnen an<br />
der <strong>Karlshöhe</strong> gefällt, womit sie Schwierigkeiten<br />
haben und an was sie weiterarbeiten<br />
wollen: Die Vernetzung der Abteilungen,<br />
die christliche Kultur und die<br />
Führung durch Vertrauen und Zielvereinbarung<br />
waren ihnen wichtig.<br />
Beim Verbandstag des <strong>Karlshöhe</strong>r Diakonieverbandes<br />
beklagt Geschäftsführer<br />
Eberhard Seyfang den eklatanten Stellenabbau<br />
bei Diakon/innen. Besonders betroffen<br />
sind Gemeindediakone und Religionspädagogen.<br />
Das Amt werde mehr und<br />
mehr zur kirchenökonomisch motivierten<br />
Verfügungsmasse.<br />
Der 2005 gegründete Freundeskreis<br />
der <strong>Karlshöhe</strong> überreicht erstmals eine<br />
Spende: Mit € 35.000 unterstützen die<br />
über 120 Mitglieder das Altenheim. Durch<br />
das Geld konnte der Demenzbereich auf<br />
den neuesten Stand gebracht werden.<br />
Dezember 2006<br />
„Die Entdeckungswerk<strong>statt</strong> hat gezeigt: Bei uns auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
steht ‚Diakonie’ nicht nur drauf. Bei uns ist ‚Diakonie’ drin.“<br />
(Frieder Grau)<br />
Foto: Robin Schuster<br />
Ulrich Ruetz, Freundeskreis-Vorsitzender, überreicht<br />
zur Einweihung symbolisch einen Hefezopf-Schlüssel<br />
der Kornwestheimer Bäckerei Hessenthaler<br />
Am 3. Dezember verstirbt Irmgard<br />
Lorch, geb. Schmid, im Altenheim knapp<br />
vier Wochen <strong>vor</strong> ihrem 96. Geburtstag.<br />
1936 heiratete sie Theodor Lorch, der im<br />
April 2006 gestorben war.<br />
Der Büchermarkt im Haus auf der Wart<br />
schließt nach 15 Jahren. Wohl geordnet<br />
wie in einer Bücherei warteten tausende<br />
gespendeter Bücher auf lesehungrige<br />
Kundschaft und mittendrin der „Herr der<br />
Bücher“, Dr. Winfried Fischer, der für sein<br />
Engagement das Kronenkreuz der Diakonie<br />
in Gold erhält. In<br />
dieser Zeit erwirtschaftete<br />
er mit seinen<br />
Ehrenamtlichen<br />
rund € 120.000 –<br />
alles Geld floss in<br />
internationale humanitäre<br />
Projekte.<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Foto: <strong>Karlshöhe</strong>
„War net schlecht, hat<br />
Spaß gemacht – ich<br />
habe am Schluss wie<br />
ein Puderzuckerstreuer<br />
ausgesehen.“<br />
Jugendlicher der Jugendhilfe<br />
Streiflichter aus<br />
dem Jahr 2006/07<br />
Bundespräsident Horst Köhler und<br />
Schirmherrin Eva Luise Köhler besuchen<br />
den Heilgabend-Gottesdienst der <strong>Karlshöhe</strong>.<br />
Erst kurz <strong>vor</strong>her war der private<br />
Besuch im Kreise der Familie bekannt<br />
geworden. Wie die anderen Besucher nehmen<br />
auch die Köhlers eine Christrose zum<br />
Verschenken mit auf den Nachhauseweg,<br />
ein Zeichen der Verbundenheit mit den<br />
Schwachen und Einsamen.<br />
Bereits zum vierten Mal haben Kinder<br />
und Jugendliche der Jugendhilfe auf dem<br />
Weihnachtsmarkt einen Tag lang Waffeln<br />
gebacken, Punsch ausgeschenkt und<br />
Selbstgebasteltes verkauft. Das Haus auf<br />
der Wart hat an der Stadtkirche mit großem<br />
Engagement der Ehrenamtlichen<br />
und Mitarbeiter/innen vier Wochen lang<br />
den <strong>Karlshöhe</strong>r Werk<strong>statt</strong>-Stand betrieben.<br />
Der Gebrauchtwarenmarkt der <strong>Karlshöhe</strong><br />
verkauft eine Stunde lang für die<br />
Weihnachtsaktion der <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />
Kreiszeitung „Helfen geht uns alle an“.<br />
Auf diese Weise fließen € 1173 zurück in<br />
die Spendenkasse der Zeitung, die mit<br />
dem Geld neben vielen wohltätigen Organisationen<br />
in <strong>Ludwigsburg</strong> immer wieder<br />
die <strong>Karlshöhe</strong> bedenkt.<br />
„Ein guter, ein stimmiger Tag.<br />
Aber es zählt letztendlich nur, was umgesetzt wird.“<br />
(Mitarbeiterin zur Entdeckungswerk<strong>statt</strong>)<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Tolle Auszeichnung für Elisabeth<br />
Knoß, Leiterin des 1987 gegründeten Seniorenclubs<br />
im Altenheim: Sie erhält von OB<br />
Werner Spec die <strong>Ludwigsburg</strong>-Medaille<br />
für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement.<br />
Januar 2007<br />
2007<br />
Die <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> übernimmt<br />
die Jugendberatung von der Diakonischen<br />
Bezirksstelle. Sie hilft jungen Leuten<br />
den Schulabschluss zu schaffen und<br />
den Weg ins Berufsleben zu finden. Damit<br />
passt das Angebot in die Palette bereits<br />
bestehender ähnlicher Angebote.<br />
Der Sturm „Kyrill“ reißt auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
einen Baum am Hahnhaus um und<br />
blockiert den Paulusweg. Er verursacht<br />
aber keine schweren Schäden, obwohl an<br />
einigen Häusern Reparaturen notwendig<br />
werden.<br />
Foto: Robin Schuster
Januar 2007<br />
Auszubildende des Körperbehindertenzentrums<br />
besuchen einen Tag lang den<br />
Südwestrundfunk und genießen am<br />
Abend ihren Besuch bei der Sendung info.<br />
markt, wo sie als Zuschauer immer wieder<br />
im Bild sind.<br />
Mit 180 Teilnehmer/innen übertrifft der 2.<br />
<strong>Karlshöhe</strong>r Diakonietag „Keine Angst <strong>vor</strong><br />
Methusalem“ alle Erwartungen. Ein mitreißendes<br />
Referat des Alternsforschers<br />
Andreas Kruse (Heidelberg) hält die Besucher<br />
in Atem und inspiriert die Diskussionen<br />
in den vielfältigen Arbeitsgruppen.<br />
Teamarbeit macht Spaß: Der Diakonietag wurde<br />
durch viele Mitarbeiter/innen zum vollen Erfolg<br />
Februar 2007<br />
Der <strong>Karlshöhe</strong>r Diakon und scheidende<br />
Leiter der Diakonischen Bezirksstelle in<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> Horst Krank erhält das Bundesverdienstkreuz<br />
am Bande. Der 65-Jährige<br />
wurde nach einem vierjährigen Aufenthalt<br />
in Indonesien 1976 Leiter der<br />
Bezirksstelle, die er zu einer der größten<br />
in Württemberg ausbaute. Krank ist Mitglied<br />
der Evangelischen Landessynode.<br />
Auch sein Nachfolger Martin Strecker ist<br />
<strong>Karlshöhe</strong>r Diakon.<br />
Foto: <strong>Karlshöhe</strong><br />
<strong>Karlshöhe</strong>r helfen Unternehmensgründern:<br />
Auf der Internetplattform www.<br />
lupex.ludwigsburg.de, einem Ergebnis der<br />
städtischen Zukunftskonferenz im letzten<br />
Jahr, können die frischgebackenen Firmeninhaber<br />
ihr Unternehmen und ihr<br />
Angebot darstellen und Interesse wecken.<br />
Eingepflegt werden die Inhalte von Auszubildenden<br />
des Körperbehindertenzentrums.<br />
Der Geronto-Garten des Altenheims<br />
wird verbessert: Ein neuer Brunnen, ein<br />
mediterranes Kräuterbeet, ebenere Wege<br />
und ein hochgelegtes Beet zum Mitpflanzen<br />
machen das grüne Fleckchen attraktiver<br />
für die an Demenz erkrankten<br />
Bewohner/innen.<br />
März 2007<br />
Jetzt helfen ehrenamtliche Erwachsene<br />
Schüler/innen beim Übergang vom<br />
Klassenzimmer an den Arbeitsplatz. Mit<br />
vier Schulen initiiert die Jugendhilfe die<br />
„Individuelle Lernbegleitung“. In dem<br />
vom Land geförderten Projekt werden<br />
Freiwillige geschult und dann mit einem<br />
Jugendlichen zusammengebracht, dem sie<br />
beim Lernen, bei Bewerbungen, der Vorbereitung<br />
von Vorstellungsgesprächen helfen<br />
– oder ihnen einfach als Gesprächspartner<br />
zur Verfügung stehen und sie<br />
motivieren.<br />
Neue Impulse für die Markt- und Personalpolitik<br />
der <strong>Karlshöhe</strong>: Die Klausurtagung<br />
der Abteilungsleiter/innen resultiert<br />
in konkreten Empfehlungen an die Leitung.<br />
Genannt werden u. a. die Überprüfung<br />
der Leitungsstrukturen, die Verbesserung<br />
abteilungsübergreifender Kooperationen,<br />
der flexible Einsatz von Mitarbeiter/<br />
innen, der Ausbau des Qualitätsmanagements<br />
oder die verstärkte Integration liturgisch-spiritueller<br />
Elemente in den <strong>Karlshöhe</strong>r<br />
Alltag.
Chr. Schröter;<br />
Im Felsenspalt – bis Gott<br />
<strong>vor</strong>übergeht, 2005<br />
© Christusbruderschaft,<br />
Buch- und Kunstverlag,<br />
Selbitz<br />
Streiflichter aus<br />
dem Jahr 2007<br />
Die Evangelische Kirchengemeinde<br />
Bissingen/Enz ordert 250 Gläser <strong>Karlshöhe</strong>r<br />
Honig, um sie an ehren- und hauptamtliche<br />
Mitarbeiter zu verschenken.<br />
Einige Mitarbeiter/innen der <strong>Karlshöhe</strong><br />
nehmen in ihrer Freizeit an Protesten<br />
gegen Änderungen des Tarifrechts in<br />
der Diakonie teil, als die Synode der Evangelischen<br />
Landeskirche den diakonischen<br />
Arbeitgebern ein Wahlrecht unter verschiedenen<br />
Tarifmodellen einräumt, um<br />
deren Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.<br />
April 2007<br />
Dr. Gottfried Claß, Leiter der Diakonischen<br />
Bildung der <strong>Karlshöhe</strong>, wird nach<br />
sieben Jahren auf der <strong>Karlshöhe</strong> zum<br />
Direktor der Evangelischen Diakonissenanstalt<br />
Stuttgart berufen.<br />
„Nichts ist zu Ende gesagt“ heißt die<br />
Ausstellung von Schwester Christamaria<br />
Schröter (Selbitz) im Altenheim. Die in der<br />
christlichen Kunstszene renommierte<br />
Absolventin der Akademie der Bildenden<br />
Künste in Nürnberg und Architekturmalerin<br />
beabsichtigt in ihren selten ausgestellten<br />
Werken „alles in Beziehung zu<br />
bringen mit Dem, der von sich sagt: ‚Ich<br />
lebe und ihr sollt auch leben!’“. Sie leitet<br />
ihre Kunstwerke aus biblischen Texten,<br />
christlicher klassischer Musik oder aktuellen<br />
Bezügen ab.<br />
Verlag Christusbruderschaft Selbitz<br />
Stehende Ovationen gab’s für ein<br />
selbstverfasstes Stück von Jungs und<br />
Mädels aus der Wohngruppe im Unteren<br />
Haus. In Ditzingen hat das Publikum für<br />
das 10-Minuten-Stück im Rahmen der<br />
„Woche für das Leben“ begeistert Beifall<br />
geklatscht.<br />
Mai 2007<br />
„<strong>Mittendrin</strong> <strong>statt</strong> <strong>außen</strong> <strong>vor</strong>“ mit<br />
Rekordbesuch: Noch nie wurden bei einem<br />
Jahresfest so viele Essensportionen verkauft<br />
wie jetzt. Rund 2500 Mittagessen<br />
werden aufgetischt. Aber auch die vielen<br />
anderen Angebote – darunter Kinderliedermacher<br />
Harald Beck – finden großen<br />
Anklang. Zur Auftaktveranstaltung „Diakonie<br />
im geistlichen Leben der Kirchengemeinde“<br />
am Freitag ist Diakonie-Präsident<br />
Klaus-Dieter Kottnik zu Gast.<br />
Kein Märchen: Trotz seiner spastischen<br />
Behinderung konnte Olaf Paplovski, Bürofachhelfer-Absolvent<br />
des Behindertenzentrums,<br />
eine Ausbildung als Hörbuchsprecher<br />
und Vorleser an der Fachschule für<br />
Logopädie in Heidelberg absolvieren. Beim<br />
Jahresfest stellte er mit dem Märchen „Der<br />
kleine Muck“ sein Können unter Beweis,<br />
sonst ist er in Kindergärten, Schulen und<br />
Altenheimen sowie bei Kultur- und Benefizveranstaltungen<br />
engagiert.<br />
Foto: <strong>Karlshöhe</strong>/Jugendhilfe
Leben im Fluss:<br />
Solche Erfahrungen<br />
machen die Gemeinschaft<br />
stark<br />
9<br />
Mai 2007<br />
Für 15 Uhr war Bischof July am Nachmittag<br />
des 9. Mai für die angehenden Diakon/innen<br />
angesagt. Um 15.20 Uhr stand<br />
er noch im Stau am Aichelberg. Das<br />
Gespräch absagen? Um 15.55 Uhr erschien<br />
er dann schon im Ostsaal und stellte sich<br />
einer engagierten Diskussion zur Zukunft<br />
von Diakon/innen in der Landeskirche.<br />
Man nehme: 15 hoch motivierte Studierende,<br />
fünf her<strong>vor</strong>ragende Paddelprofis,<br />
eine Küchenfee und einen Gesamtleiter,<br />
dazu tolles Wetter und einen wilden Vorderrhein.<br />
Ergebnis: Die zweite Paddelfreizeit<br />
der Hochschulgemeinde, die hinterlässt<br />
so lauter begeisterte Menschen. Ob<br />
beim morgendlichen Austausch über Gott<br />
und die Welt, im Kajak, Trekking- oder<br />
Raftboot – überall werden neue Fähigkeiten<br />
gelernt, Grenzen ausgetestet und<br />
Adrenalin in rauhen Mengen produziert.<br />
Juni 2007<br />
Filmautor Jochen Loebbert berichtet in<br />
der SWR-Landesschau unterwegs am 9.<br />
Juni von Heimkindern in den 50er- und<br />
60er-Jahren. Im halbstündigen Beitrag<br />
kommen drei Zeitzeugen zu Wort, von der<br />
<strong>Karlshöhe</strong> Wolfgang Bahr, der von 1958 bis<br />
1967 hier wohnte. Auf der <strong>Karlshöhe</strong> hatte<br />
sich bereits im Februar eine Projektgruppe<br />
aus ehemaligen Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen<br />
sowie heute Verantwortlichen<br />
gebildet, die sich mit dieser Zeit<br />
auseinandersetzt.<br />
Foto: Christof Mayer
Locker am Ball:<br />
Eva Luise Köhler beim<br />
Golfclub Schloss Monrepos<br />
am 23. Juni 2007<br />
0<br />
Eva Luise Köhler ist für die <strong>Karlshöhe</strong><br />
unterwegs. Aus Anlass einer Benefiz-Matinee<br />
des Freundeskreises zugunsten des<br />
Hauses auf der Wart reist sie aus Berlin an<br />
und nimmt bereits tags zu<strong>vor</strong> Spenden<br />
vom Golfclub Schloss Monrepos sowie der<br />
Deutschen Bahn und Wensauer + Partner<br />
entgegen. Bahn und Werbeagentur <strong>statt</strong>en<br />
mehrere S-Bahn-Züge mit Aufsehen<br />
erregenden <strong>Karlshöhe</strong>-Plakaten aus. Überraschend<br />
fährt die Schirmherrin noch zur<br />
<strong>Karlshöhe</strong>, um sich einen Eindruck vom<br />
Haus auf der Wart zu verschaffen. Einen<br />
zufällig <strong>vor</strong>beikommenden Bewohner<br />
begrüßt sie mit den Worten: „Guten Tag,<br />
ich bin Ihre Schirmherrin!“, was dieser<br />
verdutzt und doch gelassen registriert.<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Foto: Jörg Conzelmann<br />
Dr. Norbert Collmar, letzter Rektor der<br />
<strong>Karlshöhe</strong>r Fachhochschule <strong>vor</strong> der Fusion<br />
mit Reutlingen 1999, wird nach der Berufung<br />
von Dr. Christian Rose als Reutlinger<br />
Prälat zum Rektor der Evang. Fachhochschule<br />
Reutlingen-<strong>Ludwigsburg</strong> gewählt.<br />
Juli 2007<br />
„Ich bin mit Herz und Seele<br />
überzeugt davon,<br />
dass die <strong>Karlshöhe</strong> eine ganz<br />
wunderbare Arbeit macht.“<br />
Eva Luise Köhler<br />
Die Delegiertenversammlung des Diakonieverbandes<br />
wählt Jörg Beurer zum<br />
neuen Geschäftsführer des <strong>Karlshöhe</strong>r<br />
Diakonieverbandes ab dem 1. Januar 2008.<br />
Er tritt die Nachfolge von Eberhard Seyfang<br />
an.<br />
Eine Delegation der christlichen<br />
Jugendorganisation Young Life besucht<br />
nach einem Mittagessen mit dem Landesbischof<br />
die <strong>Karlshöhe</strong> und verschafft sich<br />
einen Eindruck von der Diakonie in Württemberg.<br />
Die Besucher gehören zum<br />
deutsch-amerikanischen Komitee der seit<br />
32 Jahren währenden Partnerschaft zwischen<br />
Evangelischer Landeskirche und<br />
Young Life, zu deren tragenden Säulen die<br />
<strong>Karlshöhe</strong> zählt.
Hilfen für Menschen mit<br />
besonderen sozialen<br />
Schwierigkeiten inkl.<br />
Arbeitshilfen: 38<br />
Erholungseinrichtung<br />
Lauchbühl: 1<br />
Körperbehindertenhilfe: 70<br />
Zahlen<br />
und Fakten<br />
Kinder- und<br />
Jugendhilfe: 90<br />
Altersstruktur der Mitarbeitenden 2006<br />
bis 30 Jahre: 30%<br />
31 bis 40 Jahre:<br />
20%<br />
Die folgenden grafischen Darstellungen zeigen die wichtigsten Daten aus dem Lagebericht<br />
2006 zur Mitarbeiterschaft und zur wirtschaftlichen Situation der <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>.<br />
Mitarbeitende in den Abteilungen 2006 (484)<br />
41 bis 50 Jahre: 32%<br />
Diakonische Bildung: 5<br />
Diakonieverband: 4<br />
über 50 Jahre:<br />
18%<br />
Studienwohnheim: 7<br />
Sachspendenmarkt: 9<br />
Direktion, Verwaltung<br />
Öffentlichkeitsreferat: 29<br />
Geistigbehindertenhilfe: 108<br />
Art der Anstellung 2005/2006<br />
2006 2005 2006 2005<br />
177<br />
166<br />
Vollzeit<br />
165 162<br />
Teilzeit<br />
2006 2005<br />
51 53<br />
geringfügig<br />
beschäftigt<br />
Zentrale<br />
Hauswirtschaft: 21<br />
Technik: 11<br />
Altenhilfe: 91<br />
2006 2005<br />
91 87<br />
Azubis, ZDL,<br />
Praktikanten,<br />
FSJ
Zahlen<br />
und Fakten<br />
G + V 2006 – Betrieblicher Aufwand<br />
Personalaufwand:<br />
74%<br />
Erholungseinrichtung Lauchbühl<br />
Diakonieverband<br />
Studienwohnheim<br />
Diakonenausbildung und Aufbauausbildung<br />
Wohnheim Käthe-Koch-Haus<br />
Hilfe für Menschen mit besonderen sozialen<br />
Schwierigkeiten<br />
Körperbehindertenhilfe<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Altenhilfe<br />
Geistigbehindertenhilfe<br />
Erträge in ausgewählten Arbeitsfeldern [in T�] 2006<br />
2.876<br />
3.123<br />
3.687<br />
3.777<br />
4.050<br />
Lebensmittel: 4%<br />
Wasser, Energie, Brennstoffe: 3%<br />
116<br />
255<br />
294<br />
399<br />
681<br />
Wirtschaftsbedarf<br />
Verwaltungsbedarf: 10%<br />
Steuern, Abgaben<br />
Versicherungen: 1%<br />
Mieten, Pacht, Leasing : 3%<br />
Instandhaltungen : 4%<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen : 1%
Betriebliche Erträge<br />
2004 bis 2006<br />
21.144.000�<br />
+ 496.00�<br />
+ 2,3%<br />
Spenden<br />
2004 bis 2006<br />
Wirtschaftliche Kennzahlen<br />
Anlagendeckung<br />
21.640.000�<br />
2004 2005 2006<br />
259.000�<br />
+ 27.000�<br />
+ 10,4%<br />
286.000�<br />
+ 425.000�<br />
+ 2,0%<br />
+ 33.000�<br />
+ 11,5%<br />
22.065.000�<br />
319.000�<br />
2004 2005 2006<br />
Bilanz 2005 und 2006<br />
Aktiva [in T�]<br />
31.12.2006 31.12.2005<br />
Anlagevermögen .0 , . ,0<br />
davon Anlagen im Bau 381,8 221,1<br />
Umlaufvermögen . , . ,<br />
Rechnungsabgrenzung ,9 ,9<br />
Summe 32.263,8 31.695,6<br />
Passiva [in T�]<br />
Verhältnis Eigenkapital sowie mittel- und langfristiges Fremdkapital<br />
zum Anlagevermögen<br />
Eigenkapital . , .9 9,<br />
Sonderposten 0. , 0. 0 ,<br />
Rückstellungen . , .999,9<br />
Verbindlichkeiten . 9, . ,<br />
Rechnungsabgrenzung 9, ,0<br />
Summe 32.263,8 31.695,6<br />
2006 2005<br />
0, % 9, %<br />
Eigenkapitalquote Anteil Eigenkapital und Sonderposten an der Bilanzsumme 9, % 9, %<br />
Personalaufwandsquote Personalaufwand [in T�] . T� . 09 T�<br />
Anteil Personalaufwand an Betrieblichem Aufwand (in %) ,9% ,9%
Stiftung<br />
<strong>Karlshöhe</strong><br />
<strong>Ludwigsburg</strong><br />
Hausadresse,<br />
Verwaltung, Zentrale<br />
Hauswirtschaft:<br />
Auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
<strong>Ludwigsburg</strong><br />
Postfach 9<br />
0 <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Telefon (0 71 41) 965-0<br />
Telefax: (0 ) 9 - 99<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Referent: Diakon<br />
Jörg Conzelmann<br />
Telefon (0 ) 9 -<br />
Telefax: (0 ) 9 -<br />
Fundraising/Sponsoring<br />
Projektleitung: Diakon<br />
Jochen Brühl<br />
Telefon (0 ) 9 -<br />
Telefax: (0 ) 9 -<br />
www.karlshoehe.de<br />
info@ karlshoehe.de<br />
Bankverbindung und<br />
Spendenkonto<br />
Kreissparkasse<br />
<strong>Ludwigsburg</strong><br />
Konto: 55<br />
Bankleitzahl: 604 500 50<br />
Anschriften<br />
Diakonische Einrichtungen<br />
Alten- und Altenpflegeheim<br />
Leitung: Diakon Jörg Schaber<br />
Paulusweg<br />
Telefon: (0 ) 9 - 0 • Fax: - 9<br />
altenheim@karlshoehe.de<br />
Körperbehindertenzentrum<br />
Leitung: Diakon Hubert Gaus<br />
Wichernstraße -<br />
Telefon: (0 ) 9 - • Fax: - 9<br />
behindertenzentrum@karlshoehe.de<br />
Haus auf der Wart<br />
Leitung: Diakonin Ursula Eberwein<br />
Bodelschwinghstraße<br />
Telefon: (0 ) 9 - 0 • Fax: - 99<br />
hausaufderwart@karlshoehe.de<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Leitung: Diakon Hans Fischer<br />
Auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
Telefon: (0 ) 9 - 0 • Fax: - 9<br />
jugendhilfe@karlshoehe.de<br />
Wohnheim für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung<br />
Leitung: Diakon Günter Bernhardt<br />
Theodor-Lorch-Weg -<br />
Telefon: (0 ) 9 - 0 • Fax: - 9<br />
wfmmgb@karlshoehe.de<br />
Gebrauchtwarenmarkt/Sachspenden<br />
Leitung: Diakon Jürgen Diehl<br />
Mößnerweg (Ecke Königinallee)<br />
Telefon: (0 ) 9 - • Fax: -<br />
sachspenden@karlshoehe.de<br />
ISAK gGmbH<br />
Leitung: Diakon Manfred Renk<br />
Siemensstraße<br />
Sachsenheim<br />
Telefon: (0 ) 9 90-0 • Fax: - 9<br />
info@isakggmbh.de<br />
Diakonische Bildung<br />
Verantwortlich von Seiten der <strong>Karlshöhe</strong><br />
Pfarrer Frieder Grau, Direktor<br />
Auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
Telefon (0 ) 9 - 00 • Fax: - 99<br />
grau@karlshoehe.de<br />
Aufbauausbildung, Berufsbegleitende Ausbildung<br />
für Diakoninnen/Diakone<br />
Leitung: Pfarrer Dr. Dietmar Merz (ab . . 00 )<br />
Auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
Telefon: (0 ) 9 - 0 • Fax: - 99<br />
Studienwohnheim<br />
Leitung: Diakon Christof Mayer<br />
Auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
Telefon: (0 ) 9 - 0 • Fax: -<br />
studienwohnheim@karlshoehe.de<br />
In Trägerschaft der Evang. Landeskirche<br />
Evangelische Fachhochschule RT-LB<br />
Rektor: Prof. Dr. Norbert Collmar<br />
Auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
Telefon: (0 ) 9 - 00 • Fax: - 0<br />
n.collmar@efh-reutlingen-ludwigsburg.de<br />
Diakoninnen- und Diakonenausbildung<br />
Ausbildungsleiterin: Prof. Dr. Annette Noller<br />
Auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
Telefon (0 ) 9 - • Fax: -<br />
a.noller@efh-reutlingen-ludwigsburg.de<br />
Erholungseinrichtung<br />
Lauchbühl Grindelwald<br />
Leitung: Diakon Harald Reith<br />
Grindelwald / Schweiz<br />
Telefon (0 ) 9 -<br />
reith@karlshoehe.de<br />
<strong>Karlshöhe</strong>r Diakonieverband<br />
Leitung: Diakon Eberhard Seyfang (bis 0.<br />
Diakon Jörg Beurer (ab . . 00 )<br />
Auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
. 00 )<br />
Telefon: (0 ) 9 - 90 • Fax: - 99<br />
diakonieverband@karlshoehe.de
Vorsitzender<br />
Roland Zirn, <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Direktor i. R. (Mitglied von 9 bis Herbst 00 )<br />
Stellv. Vorsitzender<br />
Hans-Ulrich Schulz, <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Vorstand i. R. (seit 00 )<br />
Werner Baur, Stuttgart<br />
Oberkirchenrat ( 00 )<br />
Pfarrer Helmut Beck, Stuttgart<br />
OKR, Vorstands<strong>vor</strong>sitzender DWW ( 00 )<br />
Dr. Wolfgang Frank, <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Rechtsanwalt ( 00 )<br />
Anita Klett-Heuchert, <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Kunsterzieherin ( 00 )<br />
Bruno Kneisler, <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Leitender Kreisverwaltungsdirektor ( 990)<br />
Werner Link, Mundelsheim<br />
Abteilungsdirektor ( 00 )<br />
Helmut Mäule, <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Geschäftsführer i. R. ( 99 )<br />
Claus-Dieter Meyer, <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Apotheker ( 99 )<br />
Margarete Ritter, <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Erwachsenenbildnerin ( 9 0 bis Herbst 00 )<br />
Dr. Ulrich Rommelfanger, Kornwestheim<br />
Oberbürgermeister i. R. ( 000 bis Herbst 00 )<br />
Prof. Dr. Christian Rose, Sachsenheim<br />
Prälat ( 00 )<br />
Werner Spec, <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Oberbürgermeister ( 00 )<br />
Diakon Friedrich Weissinger, Öhringen<br />
Vorsitzender des <strong>Karlshöhe</strong>r Diakonieverbandes<br />
( 00 )<br />
Die Leitung<br />
Verwaltungsrat und Vorstand<br />
Beratend nehmen an den Sitzungen<br />
des Verwaltungsrates neben dem Vorstand teil:<br />
Diakonin Ursula Eberwein<br />
Leiterin des Haus auf der Wart<br />
Diakon Eberhard Seyfang (bis 0. . 00 )<br />
Geschäftsführer Diakonieverband<br />
Diakon Georg Voigtländer<br />
Vorsitzender der Mitarbeitervertretung<br />
Vorstand<br />
Theologischer Leiter<br />
Pfarrer Frieder Grau,<br />
Direktor<br />
Tel. (0 71 41) 965-100<br />
Diakonischer Leiter<br />
Diakon Gerhard Gasser<br />
Tel. (0 71 41) 965-102<br />
Wirtschaftliche Leiterin<br />
Heide-Rose Weber<br />
Tel. (0 71 41) 965-104<br />
alle Fotos: Michael Fuchs
Helfen ist ganz einfach,<br />
man braucht nur das zu tun<br />
was man am Besten kann.<br />
Wie Sie die <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
unterstützen können:<br />
u Sie unterstützen uns mit Zeit-, Sach- oder Geldspenden<br />
u Sie spenden für uns aus besonderen Anlässen, z. B. bei Geburtstagen oder Familienfeiern<br />
u Sie sind Unternehmer/in und stellen uns Praktikumsplätze zur Verfügung<br />
u Sie informieren sich über die Möglichkeit der Zustiftung oder eines Vermächtnisses<br />
u Sie werden Mitglied in unserem Freundeskreis e.V.<br />
u Sie kaufen in unseren <strong>Ludwigsburg</strong>er Läden ein<br />
Zeichen setzen<br />
Vielen Menschen ist es ein wichtiges Anliegen die Arbeit<br />
der <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> zu Lebzeiten und über den Tod<br />
hinaus zu unterstützen.<br />
Mit einem Vermächtnis oder einem Nachlass zu Gunsten der<br />
<strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> setzen Sie ein wirksames Zeichen<br />
der Nächstenliebe und Hilfe.<br />
Informationen geben<br />
Es fällt vielen Menschen nicht leicht, sich zu Lebzeiten mit<br />
dem Tod und Sterben auseinanderzusetzen.<br />
Trotzdem ist es gut, schon frühzeitig alles zu ordnen und<br />
das Notwendige <strong>vor</strong>bereitet zu haben. Daher wollen wir Sie<br />
in unserer Broschüre mit den Themen Testament, Nachlass<br />
und Erbschaft vertraut machen.<br />
Sie haben weitere Fragen zu diesem Thema?<br />
Dann melden Sie sich bei uns und fordern kostenlos unsere Broschüre „Dauerhaft Zeichen<br />
setzen, auch über das Leben hinaus“ an.<br />
Mit unseren<br />
Spendendosen<br />
können Sie Geld für die <strong>Karlshöhe</strong><br />
sammeln: in Ihrem Ladengeschäft,<br />
bei einer Geburtstagsfeier oder bei<br />
sonstigen Anlässen.<br />
Spendenkonto 55, Kreissparkasse <strong>Ludwigsburg</strong>, BLZ 604 500 50<br />
Ihr Ansprechpartner Diakon Jochen Brühl, Tel. (0 ) 9 -<br />
www.karlshoehe.de
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Klassik hilft!<br />
Der Freundeskreis der <strong>Karlshöhe</strong> und die Stiftung<br />
<strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> laden am 1. November 2007<br />
ins Forum am Schloßpark ein. Unter der Schirmherrschaft<br />
von Eva Luise Köhler und I.K.H. Erbgräfin<br />
Mathilde von Waldburg-Zeil sind u. a. Künstler des<br />
Staatsballetts Stuttgart, der John-Cranko-Schule,<br />
der Bayerischen Staatsoper und das Landesjugendsinfonieorchester<br />
zu sehen und hören.<br />
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Herzliche Einladung<br />
13. Oktober 2007<br />
➛ Herbstflohmarkt<br />
1. November 2007<br />
➛ Benefizveranstaltung im<br />
Forum am Schloßpark zu<br />
Gunsten der <strong>Karlshöhe</strong><br />
im März 2008<br />
➛ Frühlingsflohmarkt<br />
27. April 2008<br />
➛ . Jahresfest<br />
2. März / 27. Juli 2008<br />
➛ Einsegnung der<br />
Diakoninnen und Diakone<br />
Praktikum – Zivildienst<br />
Freiwilliges Soziales Jahr, Vorpraktikum, Zivildienst.<br />
Die <strong>Karlshöhe</strong> bietet jungen Menschen<br />
ideale Möglichkeiten, in den diakonischen<br />
Einrichtungen unter fachlicher Begleitung<br />
Aufmerksamkeit für soziale Probleme zu entwickeln,<br />
sich selbst soziale Kompetenzen anzueignen<br />
und dadurch Schlüsselqualifikationen<br />
für den späteren Beruf zu erwerben.<br />
Kontakt: Marc Schaaf<br />
Tel. (0 ) 9 - 0 / schaaf@karlshoehe.de<br />
Besuchergruppen<br />
Gäste sind auf der <strong>Karlshöhe</strong> willkommen.<br />
Wenn Sie sich mit uns in Verbindung setzen,<br />
vereinbaren wir gerne einen Termin mit Ihnen<br />
und überlegen gemeinsam, welches Angebot<br />
passend ist für Sie und Ihre Gruppe.<br />
Kontakt:<br />
Tel. (0 ) 9 - / info@karlshoehe.de
Foto Luftbild: Riemann Aerophoto<br />
Foto: Marianne Raden<br />
<strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Auf der <strong>Karlshöhe</strong><br />
<strong>Ludwigsburg</strong><br />
Tel. (0 ) 9 - 0<br />
Fax (0 ) 9 - 99<br />
info@karlshoehe.de<br />
www.karlshoehe.de<br />
September 2007 | design – www. coxorange.de