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Mittendrin statt außen vor - Karlshöhe Ludwigsburg

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Von Bruno Kneisler<br />

Leitender Kreisverwaltungsdirektor<br />

Foto: Privat<br />

<strong>Mittendrin</strong>:<br />

Das Altenpflegeheim der <strong>Karlshöhe</strong><br />

Im Jahr 1879 entstand auf der <strong>Karlshöhe</strong> ein Männerheim, das für chronisch Kranke<br />

und alte Offiziere, Beamte und Pfarrer sorgte. Aus diesem „Männerheim am Salon“ ist<br />

heute ein modernes Altenpflegeheim „Haus am Salon“ geworden, das mit seiner<br />

gerontopsychiatrischen Ausrichtung zur Versorgung Demenzkranker moderne und<br />

innovative Wege in der Pflege geht.<br />

Auch in <strong>Ludwigsburg</strong> werden die Menschen<br />

immer älter und in manchen Fällen ist es<br />

nicht mehr möglich, die notwendige Pflege<br />

und Versorgung im häuslichen Bereich zu<br />

erbringen. Den Angehörigen oder Freunden<br />

bleibt dann oft nichts anderes übrig, als<br />

nach einem Pflegeplatz zu suchen. Hier hat<br />

die <strong>Karlshöhe</strong> mit ihrem Angebot einen guten<br />

Ruf, eingebettet in verschiedenartige<br />

Einrichtungen, mit einem eigenen Gemeindeleben,<br />

aber auch mit einer großen Öffnung<br />

ins Gemeinwesen nach <strong>außen</strong>. Bemerkenswert<br />

ist, dass es schon seit Jahrzehnten<br />

zur Konzeption der <strong>Karlshöhe</strong> gehört, Ehrenamtliche<br />

ins Haus reinzubitten, die Arbeit<br />

der Pflegekräfte transparent zu machen<br />

und auf Wünsche und Anregungen<br />

der Bewohner, der Angehörigen und Ehrenamtlichen<br />

einzugehen. Ein offenes Haus also,<br />

in dem auch der seelsorgerische Bereich<br />

und das menschliche Miteinander nicht zu<br />

kurz kommen. Schon <strong>vor</strong> vielen Jahren hat<br />

mich besonders beeindruckt, dass auch am<br />

Ende des Lebens niemand allein ist. Dies ist<br />

in der heutigen Zeit leider nicht selbstverständlich,<br />

dass das Sterben „mittendrin“ in<br />

der Gemeinschaft ermöglicht wird und<br />

nicht <strong>außen</strong> <strong>vor</strong> bleibt. So erlebte ich es<br />

auch im privaten Bereich und es erfüllte<br />

mich mit großer Dankbarkeit.<br />

Durch die Einführung der Pflegeversicherung<br />

haben sich die Strukturen der Pflegeheime<br />

grundlegend geändert. Anerkannte<br />

Pflegebedürftigkeit ist Voraussetzung für<br />

Leistungen der Pflegeversicherung. Oft ziehen<br />

die Menschen mit äußerst schwierigen<br />

gesundheitlichen Zuständen ins Heim ein.<br />

Die Verweildauer im Haus wird immer kür-<br />

zer. Dies stellt hohe Anforderungen an das<br />

Personal und an die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen.<br />

Auch <strong>vor</strong> diesem Hintergrund<br />

ist es sehr wichtig, dass ein Haus für alte<br />

Menschen, die Hilfe und Pflege benötigen,<br />

nach <strong>außen</strong> geöffnet ist. Die Aufgabe der Altenpflege<br />

in unserer Gesellschaft wird hier<br />

gemeinsam getragen. Das Pflegeheim der<br />

<strong>Karlshöhe</strong> gehört in das Bild der Stadt <strong>Ludwigsburg</strong><br />

und gehört zum Bild der <strong>Karlshöhe</strong>.<br />

Bei der Struktur und der menschlichen<br />

Zuneigung, die die hilfebedürftigen Menschen<br />

in diesem Haus erfahren, kann nicht<br />

davon geredet werden, dass hier alte Menschen<br />

in ein Heim abgeschoben werden. Die<br />

täglichen Besuche der Angehörigen, Freunden<br />

und Nachbarn zeigen, dass die hochbetagten<br />

Menschen mittendrin stehen und leben,<br />

aber nicht auf eine grüne Wiese abgeschoben<br />

wurden. Das Gemeinwesen selbst,<br />

das sind auch die Bürgerinnen und Bürger<br />

in der Nachbarschaft, sehen die Notwendigkeit<br />

der Einrichtung und unterstützen das<br />

Angebot.<br />

Aus Sicht eines Kostenträgers, aber auch<br />

eines Mitgliedes des Verwaltungsrats der<br />

Stiftung <strong>Karlshöhe</strong>, wünsche ich mir, dass<br />

das Altenpflegeheim der <strong>Karlshöhe</strong> auch in<br />

Zukunft von sich und seinen Bewohner/innen<br />

behaupten kann, dass sie mittendrin im<br />

Leben sind und auf keinen Fall <strong>außen</strong> <strong>vor</strong>.<br />

Um das zu erhalten, richte ich die Bitte an<br />

die Bevölkerung, weiterhin das Altenpflegeheim<br />

„Haus am Salon“ als ihr Haus zu betrachten.<br />

Nur gemeinsam kann die Aufgabe<br />

der Altenpflege auch künftig gelingen. Die<br />

Mitarbeiter/innen werden dies dankbar aufnehmen<br />

und den Bewohner/innen einen gesegneten<br />

Lebensabend ermöglichen.<br />

Raus ins Leben: Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen<br />

im Altenheim sorgen für behutsame Abwechslung<br />

-– Gespräche, Ausflüge, Spaziergänge gehören dazu

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