Fairer Handel - Umweltinstitut München e.V.
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MAGAZIN<br />
Münchner Stadtgespräche Nr. 31 11/2003<br />
18<br />
Foto: Martin Lang, Dritte Welt Partner, Fuchs<br />
Saft gibt Kraft<br />
Ökologischer Apfel-Mango-Saft<br />
sichert Existenz philippinischer<br />
Kleinbauern<br />
Die Idee kam in Gestalt einer Flasche<br />
Apfel-Mango-Saft aus Ravensburg:<br />
Die dort ansässige Organisation<br />
dwp (früher: Dritte-Welt-Partner)<br />
hatte aus fair gehandelten<br />
Mangos und einheimischen Äpfeln<br />
ein hervorragend schmeckendes<br />
Getränk zusammengemixt, durch<br />
dessen Verkauf der Mangoanbau<br />
philippinischer Kleinbauern unterstützt<br />
wird.<br />
Der Saft gewann 2002 den 1. Preis im<br />
bundesweiten Wettbewerb „Global<br />
vernetzt – lokal aktiv 2002“, das vom<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung ausgeschrieben<br />
war.<br />
Die Herrschinger Agendagruppe „Eine<br />
Welt“ und die Indienhilfe Herrsching<br />
riefen daraufhin ein eigenes Apfel-<br />
Mango-Saft-Projekt ins Leben. Als idealer<br />
Partner, der auch hinter den Zielen<br />
der Agenda 21 steht, bot sich die Saftkelterei<br />
Perger an, ein ortsansässiger<br />
Familienbetrieb. Am 6. Oktober 2002,<br />
dem „Tag der Regionen“, wurde der<br />
Saft bei einem „Fairen Frühstück“ in der<br />
Betriebshalle der Firma Perger der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt.<br />
Einkommen für philippinische<br />
Kleinbauern<br />
Der Apfel-Mango-Saft besteht zu<br />
80 Prozent aus einheimischem<br />
Apfelsaft und zu 20 Prozent aus<br />
philippinischem Mangopüree. Er verkörpert<br />
auf ideale Weise die in der Agenda<br />
21 festgeschriebene Förderung nachhaltiger<br />
Entwicklung bei uns und in<br />
Ländern der Dritten Welt: Die Mangos<br />
werden von der philippinischen Kinderrechtsorganisation<br />
PREDA nach den<br />
Grundsätzen des fairen <strong>Handel</strong>s exportiert.<br />
Auf diese Weise wird das Einkommen<br />
Tausender von Kleinbauern aufgebessert<br />
und ihre Abwanderung in die<br />
Slums der Großstädte verhindert. PRE-<br />
DA will auf diese Weise der boomenden<br />
philippinischen Kindersexindustrie den<br />
„Nachschub“ abschneiden. Die Aufforstung<br />
mit Mangobäumen hat auch eine<br />
große ökologische Bedeutung, denn sie<br />
führt zur Renaturierung großer Flächen,<br />
die durch Raubbau und Umweltschäden<br />
erodiert waren. PREDA sorgt im Übrigen<br />
auch für die Weiterbildung der Mangobauern<br />
in Techniken biologischer Landwirtschaft.<br />
Die Äpfel stammen von einheimischen,<br />
Diese philippinischen Kinder können nun dank des Apfel-Mango-Saft eine Schule besuchen.<br />
1000 Euro für die philippinischen Kleinbauern übergibt Frau von<br />
Perger (li.) hier an Elisabeth Kreuz Indienhilfe Herrsching und<br />
Martin Lang, Dritte Welt Partner Ravensburg.<br />
Indienhilfe Herrsching<br />
Die Indienhilfe e.V. Herrsching, gegründet<br />
1980, begleitet aktiv die offiziell<br />
geschlossene Städtepartnerschaft<br />
zwischen Herrsching und der Kommune<br />
Chatra bei Kalkutta und vermittelt und<br />
begleitet internetgestützte Klassenund<br />
Schulpartnerschaften zwischen<br />
bayerischen und indischen Schulen.<br />
Durch die Organisation von Gruppenreisen,<br />
Workshops, Ausstellungen, Partnerschaftsprojekten<br />
werden interkulturelles<br />
und globales Lernen und solidarisches<br />
<strong>Handel</strong>n ganz konkret ermöglicht.<br />
Unter dem Motto „teilen = alle Menschen<br />
haben das gleiche Recht auf die<br />
Güter unserer Welt und lernen = Bewusstsein<br />
und Bereitschaft für globale<br />
Zusammenhänge und deren Problemlösung<br />
entwickeln, ist der Verein in in<br />
folgenden Bereichen aktiv:<br />
• Armutsbekämpfung durch Projekte<br />
in Indien<br />
• Armutsbekämpfung durch<br />
Fairen <strong>Handel</strong><br />
• Bildung und Globales Lernen<br />
• Dialog und Partnerschaft<br />
Im kommunalen Agenda 21 Prozess<br />
waren Schwerpunkte der Indienhilfe<br />
e.V. 1998 der Umgang mit Altkleidern,<br />
1999 Textilien, seit 2000 ist es der Faire<br />
<strong>Handel</strong> und seit 2003 das Thema<br />
Papier.<br />
Die Indienhilfe betreibt das EineWelt<br />
Medienzentrum für globales und interkulturelles<br />
Lernen sowie Agenda-21-<br />
Themen: Werktags von 9-18 Uhr – nur<br />
nach vorheriger Terminvereinbarung<br />
(Elisabeth Kreuz, Regine Linder).<br />
email: email@indienhilfe-herrsching.de<br />
www.indienhilfe-herrsching.de<br />
Weltladen der Indienhilfe e.V.<br />
Luitpoldstr. 20, 82211 Herrsching<br />
Tel: 08152-1231<br />
Mo bis Fr 9 - 18, Sa 9 - 12.30 Uhr