Fairer Handel - Umweltinstitut München e.V.
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MAGAZIN<br />
Münchner Stadtgespräche Nr. 31 11/2003<br />
8<br />
„Die Stadt <strong>München</strong> kann als<br />
Großverbraucherin die Augen nicht<br />
verschließen, wenn bei der Produktion<br />
der eingekauften Waren internationale<br />
Rechte verletzt werden,<br />
Kinder massiv ausgebeutet und geschädigt<br />
werden.“<br />
So begründet <strong>München</strong>s dritter Bürgermeister,<br />
Hep Monatzeder, den Entschluss<br />
des Stadtrats, beim Einkauf für<br />
die Einrichtungen der Stadt <strong>München</strong>,<br />
zukünftig sicher zu stellen, dass die<br />
Waren nicht aus ausbeuterischer Kinderarbeit<br />
stammen.<br />
Nachweis gefordert<br />
Seit Mitte April müssen die Lieferanten<br />
städtischer Einrichtungen wie Kindergärten,<br />
Schulen und der Verwaltung,<br />
nachweisen, dass ihre Produkte ohne<br />
Kinderarbeit hergestellt werden – durch<br />
ein Fairhandels-Zertifikat, dass selbst-<br />
Dem Vorbild <strong>München</strong>s folgen<br />
<strong>München</strong> setzt<br />
Zeichen<br />
Keine Waren aus<br />
ausbeuterischer Kinderarbeit<br />
in der Stadtverwaltung<br />
verständlich auch die Produktvorstufen<br />
einschließt. Oder durch den Nachweis,<br />
dass entsprechende Gegenmaßnahmen<br />
eingeleitet wurden. Hauptsächlich gilt<br />
dies für Bälle, Sportartikel, Sportbekleidung,<br />
Spielwaren, Teppiche, Wohn- und<br />
Kleidungstextilien, Natursteine, Pflastersteine,<br />
Lederprodukte, Billigprodukte<br />
aus Holz, Agrarprodukte wie Kakao,<br />
Orangensaft oder Tomaten.<br />
Nachhaltiges Leitbild<br />
Mit der neuen Verordnung will die Stadt<br />
ein eindeutiges Signal zur Ächtung ausbeuterischer<br />
Kinderarbeit setzen und<br />
den Münchnerinnen und Münchnern<br />
Vorbild sein. Auch ist der Beschluss<br />
eine Erfüllung des Leitbilds, in welchem<br />
sich die Stadt zu einer nachhaltigen<br />
Entwicklung verpflichtet. Mit der Ratifizierung<br />
der Konvention Nr. 182 der Internationalen<br />
Arbeitsorganisation (ILO)<br />
durch die Bundesregierung fühlt sich<br />
Der gemeinnützige Verein EarthLink überlegte, wie andere Städte in Deutschland dazu<br />
gebracht werden könnten, dem guten Beispiel zu folgen. Es entstand eine Website mit<br />
einer Informationskampagne, die etwa 200 deutsche Städte dazu auffordern soll, es<br />
der Stadt <strong>München</strong> gleichzutun.<br />
Wollen Sie mithelfen, dass andere Städte dem Beispiel <strong>München</strong>s folgen, und nur<br />
noch bei Anbietern einkauft, deren Produkte nachweisbar ohne ausbeuterische Kinderarbeit<br />
hergestellt werden?<br />
Wenn Sie außerhalb <strong>München</strong>s wohnen, tragen Sie sich bitte in unsere Unterschriftensammlung<br />
auf der Internetseite www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de ein. Fordern Sie<br />
bitte Verwandte und Bekannte auf, ebenfalls ihre Unterschrift abzugeben.<br />
Infomaterial gibt es bei:<br />
EarthLink e.V. - The People & Nature Network<br />
Frohschammerstr.14, 80807 <strong>München</strong><br />
Tel: 3565 2102, Fax: 3565 2106,<br />
email: info@earthlink.de., www.earthlink.de,<br />
www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de<br />
die Kommune zum <strong>Handel</strong>n aufgefordert.<br />
Andere Großabnehmer sollen<br />
dadurch angestoßen werden, sich mit<br />
der Problematik auseinanderzusetzen.<br />
Auch Banken und Kirche<br />
Im Rahmen der von der Agendakoordination<br />
EineWelt gesteuerten Kampagne<br />
„made by Kinderhand - <strong>München</strong> gegen<br />
ausbeuterische Kinderarbeit“ hat auch<br />
das evangelische Dekanat alle Pfarreien<br />
aufgefordert, im Sinne des Stadtratsbeschlusses<br />
zu verfahren. Der<br />
Agenda 21-Arbeitskreis der Münchner<br />
Banken hat das Thema zum Schwerpunkt<br />
des Jahres gemacht.<br />
Infos zur Kampagne gibt es bei:<br />
Agenda-Koordination EineWelt,<br />
Heinz Schulze, Tel: 233-396 58, email:<br />
agendaeinewelt.rgu@muenchen.de<br />
www.made-by-kinderhand.de<br />
Die Website der Aktion gegen ausbeuterische<br />
Kinderarbeit.<br />
Der Verein EarthLink wird die Unterschriften sammeln, und an die Bürgermeister der jeweiligen Städte weiterleiten.