Malerei in Lauingen - beim Kulturmarkt Lauingen eV
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Mathis Gerung<br />
geboren um 1500 <strong>in</strong> Nördl<strong>in</strong>gen<br />
gestorben 1570 <strong>in</strong> Lau<strong>in</strong>gen<br />
Er war Sohn e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Nördl<strong>in</strong>gen ansässigen<br />
gleichnamigen Schusters. Aufgrund der Motive<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Frühwerken darf man annehmen, dass<br />
Gerung bei dem Dürerschüler Hans Schäufelen<br />
zur Lehre g<strong>in</strong>g. Aus e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lau<strong>in</strong>ger<br />
Z<strong>in</strong>sbuch aus dem Jahr 1525 geht hervor,<br />
dass Gerung <strong>in</strong> Lau<strong>in</strong>gen ansiedelte und dort das<br />
Bürgerrecht erwarb. Der Grund der Übersiedlung<br />
war vermutlich Gerungs Heirat mit Anna Reiser,<br />
der Tochter des Lau<strong>in</strong>ger Malers Mathes Reiser,<br />
<strong>in</strong> dessen Werkstatt er vor se<strong>in</strong>er Heirat wohl<br />
e<strong>in</strong>ige Zeit beschäftigt war. Ob Gerung 1521–22<br />
an der Ausmalung der Stadtpfarrkirche beteiligt<br />
war, ist archivalisch nicht bewiesen, im Jahr<br />
1525 wird Gerung mit<br />
kle<strong>in</strong>eren Arbeiten <strong>beim</strong><br />
Neubau des Lau<strong>in</strong>ger<br />
Rathauses beauftragt.<br />
Aus den Jahren 1530–32<br />
existieren Verträge zur<br />
ersten Auftragsarbeit für<br />
den Pfalzgrafen Otthe<strong>in</strong>rich,<br />
es handelte sich<br />
um die Illumierungs-<br />
arbeiten e<strong>in</strong>er Ausgabe<br />
des Neuen Testamentes.<br />
Dieses Werk für die<br />
Bibliothek Otthe<strong>in</strong>richs<br />
gilt als die beste Arbeit<br />
Gerungs. Zwischen 1533<br />
20<br />
Mathis Gerung,<br />
Aus dem Prachtmissale<br />
für den Kard<strong>in</strong>albischof<br />
von Augsburg, Truchsess<br />
Otto von Waldburg, 1555,<br />
Hl. Utto von Reichenau<br />
und 1544 fertigte Gerung viele Wandteppichentwürfe<br />
für den Pfalzgrafen.<br />
Im Steuerregister von 1534 wird Gerungs Umzug<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Haus <strong>in</strong> der „Pronnengas“ dokumentiert,<br />
der Wohnungswechsel h<strong>in</strong>g vermutlich mit se<strong>in</strong>em<br />
Amtsantritt als Wagmeister und des städtischen<br />
Sieglers (21. Dez. 1531) zusammen, als<br />
welcher er sich e<strong>in</strong> Zubrot<br />
verdiente. Nach e<strong>in</strong>er<br />
Klage musste Gerung das<br />
Wagmeisteramt im September<br />
1568 niederlegen.<br />
In den Jahren 1536–58 entstanden<br />
etwa dreihundert<br />
teils bei Sebastian Mayer,<br />
Dill<strong>in</strong>gen, gedruckte Holzschnitt-Illustrationen<br />
zum<br />
Augsburger Missale des<br />
Kard<strong>in</strong>al Otto Truchsess<br />
von Waldburg, sowie im<br />
Auftrag des Lau<strong>in</strong>ger Rates<br />
das Gemälde „Feldlager<br />
Karls V. vor Weihgay“<br />
(Heimathaus).<br />
Mathis Gerung,<br />
Aus dem Prachtmissale für<br />
den Kard<strong>in</strong>albischof von<br />
Augsburg, Truchsess Otto<br />
von Waldburg, 1555. Hl.<br />
Mathäus<br />
Mathis Gerung,<br />
Aus dem Prachtmissale<br />
für den<br />
Kard<strong>in</strong>albischof von<br />
Augsburg, Truchsess<br />
Otto von Waldburg,<br />
1555, Hl. Gallus