Malerei in Lauingen - beim Kulturmarkt Lauingen eV

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Ist Sammeln eine Manie?
Es muss wohl eine Art Manie sein, denn die Leidenschaft
zum Sammeln lässt sich lange zurückverfolgen.
Vermutlich waren die ersten Menschen,
die sammelten, jene, die Beutestücke der verschiedensten
Art mit nach Hause brachten und so aufregende
Erlebnisse und Ereignisse verarbeiteten
und sie in ihrer Erinnerung speicherten.
Zuerst reizt das Alltägliche, später die Seltsamkeiten
aus Nah und Fern. Doch es bedarf keiner
fernen Reisen,
Der Mensch,
ein Jäger und ein Sammler?
um Sammellust
zu verspüren.
Schon Kinder
leitet der Drang,
vielerlei zu horten. Steine, Telefonkarten, kleine
Figuren in Schokoladeneiern, unbrauchbar gewordene
Uhrwerke, Bildchen und sonstiger Tand.
Dieses Selbstgesammelte reizt sie mehr als jedes
Spielzeug – es ist ihnen angenehm, diese Dinge
zu besitzen, sie erfreuen sich daran und hüten es
wie einen Schatz. Und bald schon werden es Käfer
oder Briefmarken sein, ein idealer geographischer,
historischer oder biologischer Selbstunterricht.
Manch einem bleibt dieses frühe Sammelvergnügen
ein Leben lang erhalten, lediglich die Objekte
ändern sich: edles Porzellan, Gläser, Nippes,
Schmuck, Zinn, kunstgewerbliches Gerät, altertümliche
Möbel, Puppen, Münzen und Kleinplastiken.
Das Besitzen spielt in diesem Fall eine
Rolle, das Handliche, auch der Wert der Dinge.
Allerdings hat dieses reine Besitzenwollen nichts
mit Kunstsammeln zu tun und bietet auch selten
den Übergang dazu.
Denn das Sammeln der anderen Art – denken
wir nur an die Archäologie – eröffnete neue Welten
und bedurfte, um die gesammelten Stücke
und Funde einzuordnen und zu erklären, großen
Scharfsinns: Schatzkammern zählen wir dazu
oder rein ästhetisch anmutende Sammlungen
edler Kunstgegenstände. Heute jedoch erweisen
sich diejenigen Sammlungen als die lebhaftesten,
die Stationen der Erkundung bedeuten. Novalis
hat, ohne zu ahnen, wie lange sein Wort noch
gelten sollte, einmal notiert, Museen seien „die
Schatzkammern der
Zukunft“. Auch ohne
dieses ausdrückliche
Ziel mögen Sammlungen
oft gerettet
haben, was sonst verloren gegangen wäre. Dies
gilt auch für private Sammlungen, vorausgesetzt,
sie wurden mit Sinn und Ziel angelegt. Diese
Sammlungen bedeuten ebenso viel Rückblick und
Erinnerung wie gelebte, eigene Zeit. Die Stücke
kennzeichnen den Besitzer so sehr, dass sie eine
dinghafte Charakteristik seines Temperamentes,
seiner Abenteuerlust und seiner Sehnsüchte abgeben.
Sie bedeuten ein Stück Kleid der Person, sie
sind kein Denkmal, nichts Starres. Denn in allem,
was bewahrt und oft im Verborgenen angehäuft
wurde, steckt Bewegung. Etwas vordem Unbekanntes
wird entdeckt. Nicht Besitzenwollen
steht im Vordergrund, sondern Einwirken auf
unser Bewusstsein.
Zu meiner Biografi e: Schon in der Jugend,
angeregt durch eigenes Interesse an der Vor- und
Frühgeschichte, wurde ich durch den damaligen
Kreisheimatpfl eger für den Landkreis Dillingen,