Malerei in Lauingen - beim Kulturmarkt Lauingen eV

Mittermaier Ludwig
geboren 24. Januar 1827 in Lauingen
gestorben 22. Februar 1864 in Lauingen
Ludwig Mittermaier hatte mit vier Jahren seinen
Vater verloren, der das Geschäft eines Dekorationsmalers
betrieb. Als Elfjähriger rettete
er einen Spielkameraden aus der Donau,
erkrankte schwer und war seit dem stocktaub.
1841/42 besuchte er bereits die
Kunstschule in Augsburg. Die Armut der
Familie zwang ihn zur Rückkehr ins väterliche
Handwerk. Bevor er sich 1850 der
Glasmalerei widmete, befasste sich Mittermaier
mit Literatur, Geschichte und
Kunstgeschichte, aber auch mit Schriftstellerei.
Bekannt ist seine Sammlung
heimatkundlicher Sagen aus den Jahren
1849 (anonym) und 1851.
Mittermaier blieb aber auch der Kunst
treu, er gehörte zu den Pionieren der
neuen Glasmalerei und gründet 1853 eine
eigene Glasmalereianstalt. Er bereitete
selbst alle Farben zu, konstruierte neue
Brennöfen und erfand neue Pigmente,
wichtig für Abstufungen eines Fleischtones
u.a.. Mittermaiers Werkstatt befand
sich in der Herzog-Georg-Straße. Technische
Qualität, gute Zeichnung und glühende
Farben wurden von der Kunstkritik
Mittermaiers Bildern nachgerühmt. Als
Kartonzeichner arbeiteten für ihn Overbeck,
Moritz von Schwind und Adolph
30
von Menzel. Sein umfangreichster Werkzyklus
waren die Fenster der evangelischen Kirche in
Ravensburg 1861. Mittermaiers Werke sind überwiegend
im Süddeutschen Raum zu finden. Der
Betrieb wurde bis 1910 unter dem Namen Mittermaier
weitergeführt.
Glasfensterentwurf von Adolph von Menzel für die Kathedrale
in Glasgow, Ausführung von Ludwig Mittermaier