ausflug - AVSO
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JUGENDARBEIT<br />
Ich glaube, es war in meinem<br />
ersten „Amtsjahr“ als 1. Vorsitzender<br />
der <strong>AVSO</strong>. Ich nahm am jährlichen<br />
Treffen der Vereinsvertreter<br />
Ottobeurens teil und stellte fest,<br />
dass ich wohl – mit damals auch<br />
schon über 30 – in der Runde mit<br />
Abstand einer der Jüngsten war.<br />
Mich beschäftigten damals die<br />
möglichen Ursachen für diesen hohen<br />
Altersdurchschnitt.<br />
Ich denke, einer der Gründe ist<br />
das fehlende Interesse der jungen<br />
Generation, ein Ehrenamt zu übernehmen,<br />
welches natürlich bindet<br />
und Engagement voraussetzt – und<br />
das in gewisser Weise permanent.<br />
Ein weiterer Grund – so meine<br />
persönliche Meinung – dürfte auch<br />
darin liegen, dass in vielen Fällen<br />
ältere Vorstände sich an ihr Amt<br />
„klammern“, aus welchen Gründen<br />
auch immer. In einem solchen Fall<br />
wird kein Junger ans Ruder gelassen,<br />
er könnte ja andere Ansichten<br />
haben, vielleicht den Verein<br />
„umkrempeln“ und vor allem den<br />
Alten ihre „Nische“ nehmen.<br />
Wie dem auch sei; ich dachte<br />
über die Sternwarte nach. Hier war<br />
die Situation doch ganz anders. Die<br />
Jugend hatte schon immer ihren<br />
Platz im Verein und in der Sternwarte.<br />
Als ich damals (1983) zur<br />
Fahnenappell beim Jugendgruppenzeltlager<br />
1999 bei Geislingen<br />
Auf dem Weg in die Zukunft<br />
Sternwarte gründet neue Jugendgruppe<br />
betrachtet von Harald Steinmüller<br />
<strong>AVSO</strong> stieß, existierte bereits seit<br />
2 Jahren eine Jugendgruppe, die<br />
erste seit Gründung im Jahre 1966.<br />
In der Gruppe wurden die Jugendlichen<br />
astronomisch geschult,<br />
mit Aufgaben betraut, kritisch beäugt,<br />
manchmal in die Schranken<br />
verwiesen, aber stets gefördert im<br />
Sinne zukünftiger Aufgaben als<br />
Verantwortliche für Verein und<br />
Sternwarte – und das zahlte sich<br />
später auch aus. Heute sind noch<br />
zwei meiner damaligen Jugendgruppenkollegen<br />
im Vorstand der<br />
Allgäuer Volkssternwarte.<br />
1986 kam das Aus für die Gruppe.<br />
Die Jugendlichen waren schon<br />
über 18, einige begannen ihr Studium<br />
und kamen dann auch nicht<br />
mehr. Die Verbliebenen wurden in<br />
den Führungsbetrieb integriert und<br />
schon bald zu Schlüsselmitgliedern<br />
ernannt – laut Vereinssatzung eine<br />
Vorbedingung für ein Vorstandsamt.<br />
Es folgten lange Jahre ohne<br />
Nachwuchsarbeit. Nicht dass wir<br />
das nicht mehr nötig hatten – nein,<br />
es scheiterte immer am Fehlen einer<br />
verantwortlichen Person. Und<br />
das blieb nicht ohne Folgen. Ich<br />
möchte nicht verschweigen, dass<br />
kurz vor unserem 30-jährigen Jubiläum<br />
(1996) die Stimmung im<br />
aktiven Kreis der Sternwarte an<br />
einem Tiefpunkt angelangt war. Es<br />
waren keine personellen Perspektiven<br />
erkennbar; so gut wie keine<br />
jüngeren Leute in Aussicht. Wir,<br />
die zweite Generation, gingen auch<br />
schon auf die 30 zu; es musste also<br />
was geschehen.<br />
Mein Vorschlag, mich um eine<br />
neue Jugendgruppe zu bemühen<br />
und zusammen mit den anderen<br />
Aktiven der Sternwarte aufzubauen,<br />
wurde sofort begrüßt. Zum Tag<br />
der offenen Tür, anlässlich der Feierlichkeiten<br />
zur 30-Jahr-Feier der<br />
Sternwarte, wurde ein Werbeplakat<br />
angefertigt. Im September 1996<br />
begann die Ausbildung einer neuen<br />
Jugendgruppe mit damals 9<br />
Knaben.<br />
Ich wundere mich manchmal<br />
heute noch, dass es uns gelungen<br />
ist, über einen Zeitraum von fast<br />
fünf Jahren einen Stamm von 6 bis<br />
8 Jugendlichen zu halten. Offensichtlich<br />
war unser Programm nicht<br />
so ganz ohne. Die Höhepunkte<br />
waren natürlich die Zeltlager. Auch<br />
eine Exkursion zum Rieskratermuseum<br />
nach Nördlingen wurde unternommen.<br />
Heute sind immerhin noch die<br />
meisten (inzwischen auch im Studium<br />
oder Beruf) als Mitglieder der<br />
Sternwarte verbunden. Drei davon<br />
arbeiten jetzt aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
mit – ein, wie ich finde,<br />
großartiger Erfolg. Auch diese<br />
Jugendgruppe ging nach fünf Jahren<br />
mehr oder weniger zu Ende –<br />
aber durchaus bewusst! Wir wollten<br />
speziell die verbliebenen jungen<br />
Kollegen fördern und in den<br />
Führungsbetrieb integrieren. Aber<br />
wir wollten nicht mehr den selben<br />
Fehler wie damals begehen. Es<br />
wurde von vornherein von uns darauf<br />
hingearbeitet, nach einer Konsolidierungsphase<br />
eine neue Jugendgruppe<br />
zu gründen – und einer<br />
der Aktiven aus der letzten<br />
sollte diese dann leiten.<br />
Exkursion ins Rieskratermuseum in<br />
Nördlingen<br />
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