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Abschlussbericht des Modellprojekts der Berliner Clearingstelle für ...

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<strong>Abschlussbericht</strong> September 2007–Februar 2009<br />

1 Unternehmenskennzahlen als Steuerungsinstrument<br />

Qualität in <strong>der</strong> Betreuung muss messbar und quantifizierbar sein. Von zentraler Bedeu-<br />

tung <strong>für</strong> eine solche Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Anbieter auf dem Markt <strong>der</strong> Versorgung von<br />

Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung ist neben den inhaltlich- konzeptionellen Betrach-<br />

tungswinkeln auch die Analyse <strong>der</strong> finanziellen Ausstattung <strong>der</strong> Einrichtungen. Anfor-<br />

<strong>der</strong>ungen und For<strong>der</strong>ungen seitens <strong>der</strong> Leistungserbringer und ebenso <strong>der</strong> Leistungsträ-<br />

ger müssen auf nachvollziehbare Weise verhandelt werden. Wichtig hierbei ist, auch die<br />

Entscheidungsprozesse bei<strong>der</strong> Parteien nach Möglichkeit transparent zu gestalten.<br />

Die Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Clearingstelle</strong> wurden bei <strong>der</strong> Strukturanalyse aufmerksam auf<br />

die seitens <strong>des</strong> Leistungsträgers fehlende standardisierte Überprüfung <strong>der</strong> betriebswirt-<br />

schaftlichen Situation <strong>der</strong> Unternehmen im Rahmen <strong>der</strong> Vergütungsverhandlung. Dieser<br />

Aspekt wird nach dem jetzigen Kenntnisstand <strong>der</strong> <strong>Clearingstelle</strong> nicht in die Gesamtbe-<br />

trachtung durch den Leistungsträger einbezogen und weicht somit in erheblicher Weise<br />

von Steuerungsinstrumenten wirtschaftlicher Unternehmen ab.<br />

Mit dem Auftrag <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe <strong>für</strong> Men-<br />

schen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung, haben sich die Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Clearingstelle</strong> in den<br />

vergangenen 18 Monaten dieser Betrachtung angenommen und einen Struktur- und<br />

Finanzvergleich verschiedener beispielhafter Einrichtungsträger vorgenommen. Basis<br />

da<strong>für</strong> lieferten die Jahresabschlüsse <strong>der</strong> Leistungserbringer und Beratungstermine mit<br />

einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen.<br />

Ziel hierbei war, die Situation <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe <strong>für</strong> Menschen mit gei-<br />

stiger Behin<strong>der</strong>ung auch aus dem betriebswirtschaftlichen Blickwinkel zu betrachten.<br />

Die Rollen zwischen den Vertragsparteien scheinen so verteilt zu sein, dass:<br />

⋅ aus Sicht <strong>der</strong> Leistungsträger stetige Erhöhungen von den Leistungserbringern gefor-<br />

<strong>der</strong>t werden, <strong>der</strong>en Rechtfertigung in Frage gestellt wird<br />

⋅ aus Sicht <strong>der</strong> Leistungserbringer die Leistungsträger gerechtfertigte höhere Forde-<br />

rungen verwehren<br />

Wie kann hier ein konstruktiver zielführen<strong>der</strong> Dialog entstehen, <strong>der</strong> <strong>für</strong> die Aufrechter-<br />

haltung eines Vertrauensverhältnisses zwischen den Vertragsparteien erfor<strong>der</strong>lich ist?<br />

Der Einschätzung <strong>der</strong> <strong>Clearingstelle</strong> nach scheint hier dem System ein <strong>für</strong> beide Seiten<br />

nachvollziehbares Steuerungselement zu fehlen. Es ist nach Kenntnis <strong>der</strong> <strong>Clearingstelle</strong><br />

nicht Standard, dass die Leistungserbringer regelmäßig Berichte über ihre finanzielle Si-<br />

tuation abgeben müssen. Nach unserem Wissensstand ist es nicht Standard, dass Mehrfor-<br />

<strong>der</strong>ungen beispielsweise aus bilanzieller Sicht <strong>der</strong> einzelnen Unternehmungen betrachtet<br />

werden und hierbei gesamtwirtschaftliche Aspekte die argumentative Ebene ergänzen.

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