s'Magazin usm Ländle, 23. September 2018

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als sozialen Brennpunkt gebrandmarkte
Achsiedlung befriedet –und
dies ohne Zwang, sondern mit kreativen
Prozessen“, ist sie auf ihr Lebenswerk
sichtlich stolz.
Zornund Breakdance
Neben Schulbegleitung, Ausbildungsvermittlung
und sportlichen
Aktivitäten setzte Rita vor allem auf
künstlerische Entfaltung. Ihre Vision,
das „Art-Contact-Project“,
brachte die Jugendlichen im wahrsten
Sinne des Wortes zusammen. „Zu
Beginn gab es gerade einen türkischen
Jugendlichen im Westend,
acht Jahre später war das Verhältnis
fifty-fifty –und es klappte bestens;
wir wurden eine große Familie“, so
deren „Mutter“. Dabei hatte sie prominente
Unterstützung. Rita rief, und
alle kamen: Harald Gfader malte mit
den Jugendlichen, Christoph Lissy
modellierte, Arno Geiger betreute die
Schreibwerkstatt, Eugen Wusch
sorgte für Design und auch Perkussionist
Alfred Vogel für Wirbel. „Das
schönste Erlebnis war die Theateraufführung
,Zorn‘ im Festspielhaus,
bei der 120 Westend-Jugendliche
mitmachten. Aber auch die Auftritte
der Breakdancer BPM-Crew (übrigens
österreichische Staatsmeister)
im Kunsthaus sind unvergesslich“,
erinnert sie sich an zwei von vielen
Highlights. Von selbst kam das natürlich
nicht: „Ich habe Spenden gesammelt,
jedes Wochenende gearbeitet
und vom ersten bis zum letzten
Tag gekämpft. Aber es hat sich gelohnt!“
Der letzte Tag war übrigens
der 1. Oktober 2016, an dem sie die
Leitung übergab. Obwohl Rita und
Pension so gar nicht zusammenpassen
wollen. „Mein Beruf war Berufung.
Aber es gibt noch andere schöne
Dinge: Kultur, mein Lebensgefährte,
Freundschaften oder mein
Garten. Jedenfalls nie Langweile!“
Klingt nach einem erfüllten Leben ...
Raimund Jäger
Foto: Lisa Mathis
s’Magazin 13