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Neue Szene Augsburg 2018-10

Stadtmagazin mit umfassendem Veranstaltungskalender für Augsburg

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44<br />

CINERAMA<br />

AUFBRUCH ZUM MOND<br />

Regie: Damien Chazelle<br />

Mit Ryan Gosling, Claire Foy, Pablo Schreiber u.a.<br />

Es war der 21. Juli 1969. Neil Armstrong betrat als<br />

erster Mensch den Mond und eigentlich ist es kaum<br />

zu fassen, dass fast 50 Jahre vergingen, bis eine filmische<br />

Biographie a la Hollywood gedreht wird. Das Drama<br />

blickt in das frühere Leben Armstrongs zurück und<br />

zeigt seine Jugend in Ohio, den Einsatz als Kampfpilot<br />

im Korea-Krieg sowie seine Zeit als Testpilot für den<br />

Vorläufer der NASA. Ryan Gosling spielt den Helden<br />

eindringlich und authentisch. Die Mondlandung ist<br />

nur der Höhepunkt. Richtig eindringlich sind die Entbehrungen<br />

und Opfer, die Armstrong bis dahin auf sich<br />

nimmt. Schließlich beginnt die Mission bereits 1962.<br />

Ein wortkarger Held, der einige dramatische Ereignisse<br />

überstehen muss bis zum endgültigen Ruhm. Gosling<br />

ist schon ein Tausendsassa, vom Musical „La La Land“<br />

tänzelt er virtuos und glaubwürdig auf den Mond. Guter<br />

Mann! (etz) (Kinostart 11.<strong>10</strong>.)<br />

<br />

DER VORNAME<br />

Regie: Sönke Wortmann<br />

Mit Christoph Maria Herbst, Caroline Peters u.a.<br />

Das ist ein Film in bester französischer Tradition, herrlich<br />

umgesetzt von Sönke Wortmann. Es ist ein Remake<br />

der gleichnamigen französischen Komödie von 2012<br />

und macht richtig Laune. Dafür sorgen schon die großartigen<br />

Darsteller. Eigentlich geht es nur um den Vornamen<br />

des bald zu erwartenden neuen Erdenbürgers.<br />

Klare Sache, der Sohn soll Adolf heißen. Der Vorname<br />

löst Entrüstung aus. Das gemütliche Abendessen im<br />

Kreis der Familie eskaliert immer mehr. Die Diskussion<br />

darum, ob man sein Kind nach Hitler benennen darf<br />

oder nicht, wird zum verbalen Schlagabtausch. Denn<br />

der Name ist am Ende nur der Auslöser, dass alles auf<br />

den Tisch kommt, was schon seit Jahren in allen brodelt.<br />

Ein Rundumschlag der schrägsten Güte. Trotzdem ist<br />

der Film ab und an recht plakativ und wirkt erzwungen.<br />

Schwamm drüber, der kleine Adolf lässt dich im Kinosessel<br />

richtig Spaß haben. (etz) (Kinostart 18.<strong>10</strong>.)<br />

<br />

DOGMAN<br />

Regie: Matteo Garrone<br />

Mit Marcello Fonte, Alida Baldari Calabria u.a.<br />

Was für eine Idee und was für eine Umsetzung.<br />

„Dogman“ steht über der Tür des Schönheitssalons<br />

für Hunde, den der abgehalfterte Marcello in einem<br />

heruntergekommenen italienischen Seebad betreibt.<br />

Er ist ein Opfer, wird nur ausgenutzt, verprügelt, eben<br />

behandelt wie ein räudiger Straßenköter. Er landet<br />

im Knast, weil er es ist, der für die kriminellen Bosse<br />

die Drecksarbeit erledigen muss. Trotzdem kriecht er<br />

immer wieder zurück in seinen Heimatort. Der war<br />

wohl mal ein Touristenmekka, jetzt aber ist er zerfallen,<br />

verwahrlost und ein trister Ort ohne Zukunft.<br />

Dieser Film zeigt ein Land voller Hass, dem Untergang<br />

geweiht. Unter der Verrohung der Menschen<br />

zerbricht die Solidarität der Gemeinschaft, die es<br />

früher gegeben hat. Am Ende bleibt dem Zuschauer<br />

nur die Erkenntnis, dass die Hunde menschlicher<br />

wirken als ihre Besitzer es tun. Düster und sehenswert.<br />

(etz) (Kinostart 18.<strong>10</strong>.)<br />

<br />

A STAR IS BORN<br />

Mit Bradley Cooper, Lady Gaga, Sam Elliot u.a.<br />

Regie: Bradley Cooper<br />

Lady Gaga wechselt nach einigen ruhigeren Jahren<br />

ins Schauspielfach und trifft dort auf Bradley Cooper,<br />

einen Großen dieser Zunft. Der Hollywood-Beau<br />

fungiert gleich in zweifacher Hinsicht, nämlich in der<br />

männlichen Hauptrolle und als Regisseur dieses Musikdramas.<br />

A Star ist born ist eine Neuverfilmung, denn<br />

der Stoff wurde bereits 1937 schon einmal umgesetzt.<br />

Der schöne Brad trifft als gestandener Country-Musiker<br />

Jackson Maine auf die unbekannte aber talentierte<br />

Künstlerin Ally, entdeckt sie und verliebt sich. Ally<br />

hat ihren Traum, als Sängerin groß rauszukommen,<br />

schon so gut wie begraben, bis Jack sie ins Rampenlicht<br />

bringt. Doch als sie dann Karriere macht, bricht die<br />

persönliche Seite ihrer Beziehung zusammen. Das Zusammenspiel<br />

aus Musik, Drama und Liebesgeschichte<br />

funktioniert und man muss konstatieren, dass Cooper<br />

hier ein gelungenes Regiedebüt abgeliefert hat. (max)<br />

(Kinostart: 04.<strong>10</strong>.)<br />

<br />

WERK OHNE AUTOR<br />

Mit Tom Schilling, Sebastian Koch, Paula Beer u.a.<br />

Regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />

Das neue 3 Stunden-Epos „Werk ohne Autor“ von<br />

Florian Henckel von Donnersmarck feierte auf den<br />

Filmfestspielen von Venedig seine Vorpremiere und ist<br />

erst der dritte Langfilm des vielbeachteten Regisseurs.<br />

Gleich mit seinem Erstling „Das Leben der Anderen“<br />

konnte von Donnersmarck ja seinen ersten Oscar einheimsen<br />

und was soll man sagen... Auch dieser Film mit<br />

Tom Schilling und Sebastian Koch in den Hauptrollen<br />

wird allen Erwartungen gerecht und bereits als deutscher<br />

Beitrag für die Oscarverleihung 2019 als bester<br />

fremdsprachiger Film eingereicht. Es geht um Liebe,<br />

um Kunst, ums Wegschauen, um ein Stück deutscher<br />

Zeitgeschichte, umgesetzt in einem Zeit-Epos mit emotional<br />

hoch aufgeladenen Bildern, ganz in der Tradition<br />

von Steven Spielberg, dem Vorbild des 45-jährigen<br />

deutschen Regisseurs. Diesen Film darf man einfach<br />

nicht verpassen. (max) (Kinostart: 03.<strong>10</strong>.)<br />

<br />

MARIO<br />

Mit Max Hubacher, Jessy Moravec, Aaron Altaras u.a.<br />

Regie: Marcel Gisler<br />

Bis heute hat sich kaum ein Fußball-Profi öffentlich<br />

geoutet. Diesem Tabu folgt nach einigen Versuchen<br />

anderer Regisseure in der Vergangenheit nun auch<br />

der Schweizer Filmemacher Marcel Gisler in seinem<br />

neusten Film: Ein Spiel rund um Fussball, das Coming<br />

Out und die Homophobie. Nach den Filmen Rosie<br />

und Electroboy, die in seiner Schweizer Heimat große<br />

Erfolge feiern konnten, kommt Gisler mit Mario nun<br />

auch in die deutschen Kinos. Er begibt sich auf die<br />

Spuren eines hoffnungsvollen Fußballprofis. Dabei<br />

zeigt sich schnell der Konflikt, zwischen der Liebe<br />

und der Karriere entscheiden zu müssen. Der Film<br />

nimmt sich Zeit für seine Charaktere und nutzt sanfte,<br />

genau beobachtete Zwischentöne, um die aufgewühlte<br />

Gefühlswelt seiner Figuren zu offenbaren. Ehrlich und<br />

ohne falsche Scheu zeigt er den zermürbenden Kampf<br />

der jungen Sportler um Akzeptanz und das private<br />

Glück. (max) (Kinostart: 18.<strong>10</strong>.)

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