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BStuF SoSe 2018

Hier können Sie den Beck'schen Studienführer Jura (SoSe 2018) lesen - mit vielen hilfreichen Tipps zum Jurastudium.

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52<br />

Beitrag | Duales Studium<br />

Duales Studium zur<br />

Diplom-Verwaltungswirtin (FH)<br />

Duales Studium | Beitrag<br />

53<br />

„... ein kompaktes,<br />

auf Verwaltung<br />

beschränktes<br />

Jurastudium<br />

mit einem großen<br />

Praxisanteil und<br />

Festanstellung.“<br />

Von Frida M. B.<br />

Frida M. B. absolviert derzeit<br />

ein duales Studium zur Diplom-<br />

Verwaltungswirtin (FH) in<br />

Bayern.<br />

Ein Duales Studium, zur Diplom-Verwaltungswirtin<br />

(FH). Davon möchte ich gerne berichten, sofern<br />

mir das in meinem „Erstsemestler-Dasein“ möglich<br />

ist. Ich würde euch gerne darüber aufklären, was<br />

das genau ist und davon erzählen, die Strukturen<br />

und den Verlauf aufzeigen, um im Endeffekt den<br />

Vergleich zum klassischen Jurastudium darlegen<br />

zu können. Und hierdurch eine<br />

eventuelle Alternative zu diesem zu<br />

eröffnen.<br />

Theorieabschnitte – nur, dass hierbei die jeweiligen Abschnitte<br />

deutlich länger sind. In meinem Falle findet in<br />

den ersten sieben Monaten in der Fachhochschule (ja,<br />

auch ein entsprechend gutes Fach-Abitur wäre hierfür<br />

ausreichend) der erste Theorieteil statt. Anschließend<br />

befindet man sich vier Monate in dem Unternehmen, in<br />

dem man eingesetzt ist. Es findet ein stetiger Wechsel<br />

von jeweils unterschiedlicher Dauer zwischen den Abschnitten<br />

statt.<br />

Aber genug der allgemeinen Erläuterungen. Das Duale<br />

Studium, das ich aktuell verfolge, ist das zur Diplom-<br />

Verwaltungswirtin (FH). Hier gibt es die Unterscheidung<br />

zwischen dem technischen und den nichttechnischen<br />

Zweig, wobei auf mich Letzteres zutrifft. Während der Ausbildungszeit<br />

werden die Studierenden als Regierungsinspektoranwärter/innen<br />

(Regierung als Dienstherr), oder<br />

Verwaltungsinspektoranwärter/innen (Kommune als<br />

Dienstherr) betitelt. Man kann im Großen und Ganzen<br />

sagen, dass hierbei die Vorschriftensammlung für die<br />

Verwaltung in Bayern, kurz VSV, der Studienbegleiter<br />

schlechthin ist, sozusagen das täglich Brot. Darin enthaltene<br />

Gesetzestexte sind unter anderem: Bürgerliches<br />

Gesetzbuch, Bayerische Gemeindeordnung, das<br />

Grundgesetz, Bayerisches Verwaltungsverfah-<br />

rensgesetz, Bayerisches Verwaltungszustellungs-<br />

und Vollstreckungsgesetz, und<br />

noch viele viele mehr.<br />

Sozialgefüge fördern, werden ebenfalls unterrichtet.<br />

Zwar decken diese Themen geschätzt etwa insgesamt<br />

ein Drittel des gesamten Lehrplans ab, die Wichtigkeit<br />

hiervon wird jedoch ganz deutlich vermittelt. Stets nach<br />

dem Motto: Zum Wohle des Bürgers! Wohingegen in der<br />

Praxisphase die in der Hochschule angeeignete Theorie<br />

umgesetzt werden sollte: Das Berufsleben hautnah erfahren.<br />

Diese Praktika finden in der Regel bei einem<br />

kommunalen Arbeitgeber in ein und derselben dienstgebenden<br />

Behörde statt. Für jeden Praktikumsabschnitt<br />

wird man in einem anderen Fachbereich eingesetzt, um<br />

einen möglichst großen Eindruck und Überblick über die<br />

Behörde und die jeweiligen Arbeits-/Tätigkeitsfelder<br />

zu erlangen.<br />

Bei der Anstellung durch die Regierung finden diese<br />

praktischen Phasen in fast demselben Umfang statt.<br />

Meistens wird man auch in ausschließlich einer Behörde<br />

eingesetzt, kann jedoch dann dem Regierungsbezirk<br />

entsprechend auch in anderen Städten und somit<br />

verschiedenen Behörden eingesetzt werden, je nach<br />

Personalbedarf.<br />

Ich persönlich befinde mich aktuell in der ersten<br />

Praxisphase, und ja – die Theorie kann tatsächlich bisher<br />

sehr gut umgesetzt und am Arbeitsplatz angewandt<br />

werden. Damit man eine kleine Vorstellung dazu bekommt:<br />

Beispielsweise lernt man in der Lehrveranstaltung<br />

„Sicherheitsrecht“ anhand des Landesstraf- und ❱ ❱<br />

Generell ist ein Duales Studium,<br />

was möglicherweise noch nicht<br />

jedem ein so gängiger Begriff ist,<br />

eine Ausbildung mit einem deutlich<br />

stärker ausgeprägten Theorieanteil.<br />

Ich möchte es deshalb gerne nochmal<br />

erläutern, da ich persönlich beispielsweise<br />

zu Beginn nicht allzu viel mit diesem Begriff<br />

anfangen konnte und es mir aber dennoch als wichtig erscheint,<br />

um den Verlauf des Dualen Studiums verständlich<br />

darlegen zu können.<br />

Ein Duales Studium läuft immer über einen Arbeitgeber.<br />

Es ist entsprechend vergütet, über den kompletten<br />

Ausbildungszeitraum. Es gibt, wie auch in einer<br />

regulären Ausbildung, die Einteilung in Praxis- und<br />

Man sagt, dass das, was in diesem<br />

Studium in 7 Monaten Theoriephase<br />

an Verwaltungsvorschriften<br />

gelehrt wird, ein gewöhnlicher Jurastudent<br />

innerhalb von 3 Jahren gelehrt<br />

bekommt. Aber das ist freilich nur auf<br />

den Verwaltungsbereich beschränkt, im<br />

Jurastudium an sich ist noch deutlich mehr enthalten<br />

als bloße Verwaltungsgesetze. Dennoch: nicht<br />

ganz ohne.<br />

Zu den Theorieabschnitten: Das sogenannte Bücheroder<br />

auch Gesetzestextewälzen findet hier hauptsächlich<br />

seine Verwendung. Dennoch: Betriebswirtschaftslehre,<br />

Sozialwissenschaften und Lehrveranstaltungen,<br />

welche die Gruppenarbeit oder auch das allgemeine<br />

Bild unten: © kantver – fotolia.com<br />

Bild: © Konstantin Yuganov – fotolia.com<br />

Zwei in Einem: Die Vereinbarkeit von Berufsleben und Studium.<br />

www.beck.de<br />

Beck‘scher Studienführer Jura<br />

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