BStuF SoSe 2018

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Berufsbild | Notar
Beck’sches Examinatorium
Examen ohne Repetitorium!
Die Reihe verbindet die Vorzüge eines Klau suren kurses mit der Vermittlung examens relevanten Wissens.
Fingerspitzengefühl, weil ich als Notar in diesem Fall
häufig nicht nur als juristischer Ratgeber, sondern als
Vermittler und Streitschlichter gefragt bin, der die widerstreitenden
Interessen zu einem Ausgleich bringen muss.
... ein zur Objektivität
verpflichteter Berater
Nicht nur bei den zuletzt genannten, sondern in allen
Angelegenheiten, in denen der Notar berät, muss dieser
kraft seiner gesetzlichen Pflichten eine neutrale Position
einnehmen. Im Unterschied zum Rechtsanwalt ist der
Notar nicht Vertreter einer Partei, sondern ein zur
Objektivität verpflichteter Berater. Entscheidende Voraussetzung
für die erfolgreiche Ausübung des Notarberufs
ist daher die Fähigkeit, auf die Bedürfnisse
aller Parteien eingehen zu können
und dabei Lösungen zu finden, die einen
Kompromiss zwischen den verschiedenen
Interessen darstellt.
Aber wie wird man überhaupt
Notar? Dies hängt von dem Bundesland
ab, in dem der Notarberuf ausgeübt
werden soll. Zu unterscheiden
ist zwischen den Bundesländern, die
das sog. „Nur“-Notariat eingeführt haben
(z. B. Bayern oder Hamburg) und den Bundesländern,
in denen der Notar zugleich als Rechtsanwalt
zugelassen ist (sog. Anwaltsnotare, z. B. Berlin oder
Niedersachsen). Dementsprechend gibt es auch Unterschiede
in der Ausbildung. Um „Nur“-Notar zu werden,
bewirbt man sich auf einen Anwärterdienst. Die zuständige
Behörde schreibt regelmäßig entsprechende
Anwärterpositionen aus. Hat man sich erfolgreich um
einen der begehrten Plätze beworben, erlangt man den
Status einer Notarassessorin bzw. eines Notarassessors
und durchläuft fortan eine ca. dreijährige Ausbildung.
In dieser Zeit gewinnt man Einblicke in verschiedene
Notariate und lernt unterschiedliche Notarinnen und
Notare kennen, bei denen Ausbildungsstationen
absolviert werden. Das Ziel liegt darin, das notarielle
„Handwerkszeug“ in dieser Zeit zu erlernen, um nach
Abschluss des Anwärterdienstes als selbstständige
Notarin bzw. als selbstständiger Notar zu arbeiten. Zu
den Aufgaben während des Anwärterdienstes zählt es,
Urkunden vorzubereiten, Mandantengespräche zu führen
und an Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen.
Schon früh in der Ausbildung sind auch Notarvertretungen
zu übernehmen, bei denen letztlich alle Aufgaben
des Notars, für den man tätig ist, insbesondere
die Beurkundungen, übernommen werden. Während
meines Anwärterdienstes habe ich acht verschiedene
Notariate kennengelernt. In einigen habe ich mehrere
Monate verbracht, in anderen lediglich ein paar Tage
oder Wochen, um Notarvertretungen zu übernehmen.
Nach Abschluss des Anwärterdienstes ist es möglich,
sich auf eine frei werdende Notarstelle zu bewerben,
sobald eine solche ausgeschrieben wird.
In denjenigen Bundesländern, die das An-
waltsnotariat kennen, führt der Weg zur
Notarin bzw. zum Notar über die Zulassung
als Rechtsanwalt. Zunächst muss
man als Rechtsanwalt Berufserfahrung
sammeln, bevor man auch in
diesen Bundesländern als Notar
bestellt werden kann. Hierzu ist das
Bestehen einer notariellen Fach-
prüfung erforderlich, die den hohen
Qualitätsstandard des Notariats sichert.
Anschließend durchläuft der Bewerber
eine Praxisausbildung bei einem Notar, welche
durch Praxislehrgänge oder Erfahrungen als Notariatsvertreter
oder -verwalter verkürzt werden kann.
Ich habe die Entscheidung, Notar zu werden, nie
bereut und kann allen Studierenden der Rechtswissenschaften
empfehlen, den Beruf des Notars in die beruflichen
Erwägungen einzubeziehen. Denjenigen, der den
Notarberuf wählt, erwartet ein spannender, abwechslungsreicher
und anspruchsvoller Beruf – im juristischer
wie in menschlicher Hinsicht. Wer juristisch vielseitig
arbeiten möchte, den Umgang mit Menschen nicht scheut
und Spaß daran findet, komplexe rechtliche Sachverhalte
Mandanten in einer Weise zu erklären, die sie verstehen
können, wird mit großer Wahrscheinlichkeit Gefallen an
dem Notarberuf finden.
n
Bild: © Aleksandar Radovanov – fotolia.com
Die Reihe richtet sich an Studierende, die sich auf das erste Examen vor bereiten, aber auch an Referen dare,
die den Stoff wiederholen wollen.
Grigoleit/Herresthal
BGB – Allgemeiner Teil
Bearbeitet von Prof. Dr. Hans Christoph
Grigoleit, München, und Prof. Dr. Carsten
Herresthal, Regensburg
3. Auflage. 2015. X, 294 Seiten.
Kartoniert € 24,90
ISBN 978-3-406-66720-6
Grigoleit/Auer
Schuldrecht III
Von Prof. Dr. Hans Christoph Grigoleit
und Dr. Marietta Auer
2. Auflage. 2016. XI, 228 Seiten.
Kartoniert € 24,90
ISBN 978-3-406-68154-7
Grigoleit/Riehm
Schuldrecht IV
Bearbeitet von Prof. Dr. Hans Christoph
Grigoleit und Prof. Dr. Thomas Riehm
2. Auflage. 2017. X, 279 Seiten.
Kartoniert € 28,90
ISBN 978-3-406-70578-6
Neuner
Sachenrecht
Von Prof. Dr. Jörg Neuner, Augsburg
5. Auflage. 2017. XIII, 230 Seiten.
Kartoniert € 24,90
ISBN 978-3-406-70577-9
Herresthal/Thume
Arbeitsrecht
Von Prof. Dr. Carsten Herresthal, Regensburg,
und RA Matthias Thume, LL.M.,
Stuttgart
2013. X, 240 Seiten. Kartoniert € 26,90
ISBN 978-3-406-64218-0
Heimann/Kirchhof/Waldhoff
Verfassungsrecht und Verfassungsprozessrecht
Von Prof. Dr. Hans Markus Heimann,
Dr. Gregor Kirchhof und
Prof. Dr. Christian Waldhoff
2. Auflage. 2010. XVIII, 305 Seiten.
Kartoniert € 24,90
ISBN 978-3-406-57251-7
Seidel/Reimer/Möstl
Allgemeines
Verwaltungsrecht
3. Auflage. 2017. Rund 340 Seiten.
Kartoniert ca. € 25,–
ISBN 978-3-406-62331-8
In Vorbereitung.
Glaser/Klement
Umweltrecht mit Planungsrecht
Von Dr. Andreas Glaser und Dr. Jan Henrik
Klement, Akademische Räte, Heidelberg
2010. XXVII, 276 Seiten.
Kartoniert € 29,90
ISBN 978-3-406-60874-2
Höffler/Kaspar
Examinatorium im Schwerpunkt
Strafrecht
Von Prof. Dr. Katrin Höffler und
Prof. Dr. Johannes Kaspar
2014. XVIII, 282 Seiten.
Kartoniert € 29,80
ISBN 978-3-406-66954-5
Beck‘scher Studienführer Jura
Erhältlich im Buchhandel oder bei: beck-shop.de | Verlag C.H.BECK oHG · 80791 München | kundenservice@beck.de | Preise inkl. MwSt. | 136094