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SEHENSWÜRDIGKEITEN<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
im Ortsteil <strong>Stein</strong><br />
RATHAUS<br />
Rathaus <strong>Stein</strong>, Marktplatz 6<br />
In der Mitte des Dorfes, den Marktplatz beherrschend,<br />
steht das Rathaus. Ein 1520 gebauter<br />
eindrucksvoller Fachwerkbau.<br />
Das weit vorspringende Obergeschoss ruht<br />
auf fünf eichenen Säulen. An einer der beiden<br />
äußeren Säulen ist noch heute ein Prangerstein<br />
und ein Halsband zu sehen. Hier wurden<br />
früher die Übeltäter „an den Pranger“ gestellt.<br />
Rathaus in <strong>Stein</strong><br />
An einer der anderen Säulen befand sich früher<br />
eine acht Ellen lange eiserne Messrute, die von<br />
den Bürgern als „Normmaß“ gebraucht wurde.<br />
FACHWERKHÄUSER<br />
<strong>Stein</strong> ist reich an Fachwerkhäusern, die bis<br />
heute das Gesicht des Dorfes maßgeblich<br />
prägen.<br />
Wie in den Städten waren auch in <strong>Stein</strong> im 15.<br />
bis 18. Jahrhundert die Häuser in der Regel<br />
Holzhäuser. Das steinerne Unter- oder Sockelgeschoss<br />
diente als Stallung oder Wirtschaftsraum.<br />
Die Obergeschosse waren zum Wohnen bestimmt.<br />
Die älteren Häuser stehen meist mit<br />
dem Giebel zur Straße, die längere Seite geht<br />
in die Tiefe des Grundstücks (Siglingen‘sches<br />
Haus, Schmiede).<br />
DER STORCHENTURM<br />
oberhalb des Rathauses <strong>Stein</strong> gelegen<br />
Der Storchenturm, erbaut im 16. Jahrhundert,<br />
diente zunächst als Zufluchtsort bei feindlichen<br />
Angriffen. Später baute die markgräfliche Regierung<br />
den Burgturm in einen Gefängnisturm<br />
um.<br />
Einer der prominentesten Insassen des Gefäng -<br />
nisturmes war die Zigeunerin Christina Klein,<br />
geb. Walther, genannt die schwarze Christine.<br />
Sie war die Frau des berüchtigten Räuberhauptmannes<br />
Johann Friedrich Schwan, genannt<br />
Sonnenwirtle, und brachte am 17.01.1760 im<br />
<strong>Stein</strong>er Turm einen Jungen zur Welt. Die<br />
schwarze Christine und der Sonnenwirtle<br />
wurden am 30.06.1760 zu Vaihingen auf dem<br />
Hochgericht verurteilt und hingerichtet. Sie<br />
starb am Galgen, er wurde gerädert.<br />
Friedrich Schiller erfuhr von ihrer Geschichte<br />
auf der Karlsschule von seinem Lehrer Jakob<br />
Friedrich Abel, dem Sohn des Vaihinger Amtsmanns<br />
und fand sie so interessant, dass er<br />
nach ihr die Novelle „Der Verbrecher aus verlorener<br />
Ehre“ schrieb.<br />
Storchenturm in <strong>Stein</strong><br />
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