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Königsbach-Stein 2017

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SEHENSWÜRDIGKEITEN<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

im Ortsteil <strong>Stein</strong><br />

RATHAUS<br />

Rathaus <strong>Stein</strong>, Marktplatz 6<br />

In der Mitte des Dorfes, den Marktplatz beherrschend,<br />

steht das Rathaus. Ein 1520 gebauter<br />

eindrucksvoller Fachwerkbau.<br />

Das weit vorspringende Obergeschoss ruht<br />

auf fünf eichenen Säulen. An einer der beiden<br />

äußeren Säulen ist noch heute ein Prangerstein<br />

und ein Halsband zu sehen. Hier wurden<br />

früher die Übeltäter „an den Pranger“ gestellt.<br />

Rathaus in <strong>Stein</strong><br />

An einer der anderen Säulen befand sich früher<br />

eine acht Ellen lange eiserne Messrute, die von<br />

den Bürgern als „Normmaß“ gebraucht wurde.<br />

FACHWERKHÄUSER<br />

<strong>Stein</strong> ist reich an Fachwerkhäusern, die bis<br />

heute das Gesicht des Dorfes maßgeblich<br />

prägen.<br />

Wie in den Städten waren auch in <strong>Stein</strong> im 15.<br />

bis 18. Jahrhundert die Häuser in der Regel<br />

Holzhäuser. Das steinerne Unter- oder Sockelgeschoss<br />

diente als Stallung oder Wirtschaftsraum.<br />

Die Obergeschosse waren zum Wohnen bestimmt.<br />

Die älteren Häuser stehen meist mit<br />

dem Giebel zur Straße, die längere Seite geht<br />

in die Tiefe des Grundstücks (Siglingen‘sches<br />

Haus, Schmiede).<br />

DER STORCHENTURM<br />

oberhalb des Rathauses <strong>Stein</strong> gelegen<br />

Der Storchenturm, erbaut im 16. Jahrhundert,<br />

diente zunächst als Zufluchtsort bei feindlichen<br />

Angriffen. Später baute die markgräfliche Regierung<br />

den Burgturm in einen Gefängnisturm<br />

um.<br />

Einer der prominentesten Insassen des Gefäng -<br />

nisturmes war die Zigeunerin Christina Klein,<br />

geb. Walther, genannt die schwarze Christine.<br />

Sie war die Frau des berüchtigten Räuberhauptmannes<br />

Johann Friedrich Schwan, genannt<br />

Sonnenwirtle, und brachte am 17.01.1760 im<br />

<strong>Stein</strong>er Turm einen Jungen zur Welt. Die<br />

schwarze Christine und der Sonnenwirtle<br />

wurden am 30.06.1760 zu Vaihingen auf dem<br />

Hochgericht verurteilt und hingerichtet. Sie<br />

starb am Galgen, er wurde gerädert.<br />

Friedrich Schiller erfuhr von ihrer Geschichte<br />

auf der Karlsschule von seinem Lehrer Jakob<br />

Friedrich Abel, dem Sohn des Vaihinger Amtsmanns<br />

und fand sie so interessant, dass er<br />

nach ihr die Novelle „Der Verbrecher aus verlorener<br />

Ehre“ schrieb.<br />

Storchenturm in <strong>Stein</strong><br />

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