Roth-Journal 2018-10
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3<br />
Stadt <strong>Roth</strong><br />
Antrittsbesuch der neuen Kompaniechefin<br />
Zum Foto: Erster Bürgermeister Ralph Edelhäußer begrüßt Anne Ryan, die neue<br />
Kompaniechefin des 9. Feldjägerregiments 3.<br />
Foto: Stadt <strong>Roth</strong><br />
ROTH – Mitte September lud <strong>Roth</strong>s Erster Bürgermeister Ralph<br />
Edelhäußer die Kompaniechefin der 9. Kompanie des Feldjägerregimentes<br />
3 zum Antrittsbesuch in das <strong>Roth</strong>er Rathaus ein.Bevor<br />
Frau Hauptmann Anne Ryan und ihre rund 85 Soldaten im Juni<br />
<strong>2018</strong> ihre Gebäude der Otto-Lilienthal-Kaserne bezogen, waren<br />
sie in Amberg stationiert. Das Einsatzgebiet dieser Kompanie<br />
erstreckt sich derzeit von Hof bis kurz vor die Landeshauptstadt<br />
München. Beziehungsweise von Ansbachs bis nach Grafenwöhr<br />
in der Oberpfalz.<br />
Der Ausdruck „Militärpolizei der Bundeswehr“ besteht nicht ohne<br />
Grund, denn Aufgaben der Feldjäger sind zum Beispiel militärpolizeiliche<br />
Verkehrs- und Ordnungsdienste im eigenen Einsatzraum<br />
sowie Personen- und Begleitschutz.Im Jahr 2019 werden Anne<br />
Ryan und ihre Kompanie in die dann neu erstellte Unterkunft am<br />
<strong>Roth</strong>er Standort einziehen können.<br />
Bürgermeister Ralph Edelhäußer wünschte derweil im Namen der<br />
Stadt <strong>Roth</strong> gutes Eingewöhnen für alle „neuen“ Soldatinnen und<br />
Soldaten am Standort <strong>Roth</strong>.
5<br />
Highlights im Veranstalungskalender <strong>Roth</strong><br />
Oktober|<strong>10</strong>|<strong>2018</strong><br />
Di. 02.<br />
Mi. 03.<br />
Do. 04.<br />
Fr. 05.<br />
Fr. 05.<br />
Tagesfahrt: In die unterfränkischen Haßberge<br />
07:45 Uhr bis 20:00 Uhr, Katholische Pfarrei<br />
Seniorenkreis und Ökum. Seniorensingkreis<br />
Tag der offenen Moschee<br />
09:30 Uhr bis 17:00 Uhr, Moschee Ditib <strong>Roth</strong><br />
Ausflugsfahrt - Landgasthof Kraft in Kühedorf<br />
<strong>10</strong>:30 Uhr bis 15:30 Uhr, Abholung von zu Hause<br />
Diakonie Neuendettelsau<br />
Offene Hilfen <strong>Roth</strong>-Schwabach<br />
Mitmach-Ausstellung: "Arbeitswelten der Zukunft"<br />
<strong>10</strong>:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />
an Bord der MS Wissenschaft<br />
Bundesministerium für Bildung & Forschung<br />
Exkursion Kürbis "vom fränkischen Kern zum Öl"<br />
13:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
Privat Verein <strong>Roth</strong> e. V.<br />
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Fr. 05. Kinderprogramm: Green Agents –<br />
der Natur auf der Spur: Mission 003<br />
15:30 Uhr bis 18:30 Uhr,<br />
LBV Umweltstation <strong>Roth</strong>see<br />
Sa. 06. Wellküren - 14. <strong>Roth</strong>er Kabarettherbst<br />
ab 20:00 Uhr, Kulturfabrik <strong>Roth</strong><br />
So. 07. Food Truck Festival<br />
12:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Festplatz<br />
Foodtruck Roundup GmbH<br />
So. 07. Themenführung: Weinbergpark<br />
14:00 Uhr bis 16:00 Uhr,<br />
TP: Brunnen an der Kreisklinik, Weinbergweg<br />
Stadt <strong>Roth</strong> - Tourist-Information<br />
Sa. 13. Kaninhop-Vereinsmeisterschaft<br />
14:00 Uhr bis 17:00 Uhr, Vereinsheim<br />
Kleintier-Züchter-Verein Eckersmühlen e. V.<br />
So. 14. Matthäus- und Jahrmarkt<br />
<strong>10</strong>:30 Uhr bis 17:30 Uhr<br />
Innenstadt, Enkler´s Märkte<br />
Sa. 20. Weinfahrt<br />
12:00 Uhr bis 23:00 Uhr, ab Festplatz<br />
Privat Verein <strong>Roth</strong> e. V.<br />
So. 21. Ausflugsfahrt - Kabarett-Abend<br />
in der Kulturfabrik <strong>Roth</strong><br />
17:30 Uhr bis 21:00 Uhr, Kulturfabrik <strong>Roth</strong><br />
Diakonie Neuendettelsau, Offene Hilfen<br />
Sa. 27. Die Sketcher<br />
Privatverein <strong>Roth</strong> lädt ein zu "Perlen vor die Säue"<br />
Beginn 19:00 Uhr, Einlass 18:30 Uhr, OHA <strong>Roth</strong><br />
So. 28. Vortrag und Mitmachaktionen für jedes Alter:<br />
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7<br />
Beruf & Bildung<br />
Von wegen altbacken:<br />
Uhrmacher sind und bleiben begehrt<br />
Regensburg/Königstein - Der 20-jährige<br />
Jonas Küblbeck hat Routine darin, die unterschiedlichsten<br />
Uhren in ihre Einzelteile<br />
zu zerlegen - um herauszufinden, warum<br />
sie stehengeblieben sind. Das Tüfteln mit<br />
Lupe und Mini-Werkzeugen an teils winzigen<br />
Bestandteilen gefällt ihm: «Es ist toll,<br />
ohne den neuesten Schnickschnack etwas<br />
mit den Händen zu schaffen.»<br />
Die Tätigkeit ist vielseitig. Nach dem Beheben<br />
des Fehlers muss die Uhr gereinigt,<br />
wieder zusammengesetzt und justiert<br />
werden. Bei älteren Exemplaren fertigen<br />
Uhrmacher Einzelteile wie Uhrzeiger, Hebel<br />
oder Federn mitunter selbst an. Häufig<br />
kommen aber auch industriell vorgefertigte<br />
Elemente zum Einsatz. Die Reparatur<br />
von Uhren, die bereits mehrere hundert<br />
Jahre alt sind, gehört ebenso zum Alltag<br />
wie der Umgang mit digitalen Modellen<br />
der Gegenwart.<br />
«Ein gutes technisches Verständnis für<br />
die Zusammenhänge innerhalb eines Uhrwerks<br />
und handwerkliches Geschick sind<br />
für den Beruf unabdingbar», sagt Albert<br />
Fischer vom Zentralverband für Uhren,<br />
Schmuck und Zeitmesstechnik mit Sitz in<br />
Königstein im Taunus. Ein spezieller Schulabschluss<br />
ist für Bewerber nicht vorgeschrieben.<br />
«Die meisten Ausbildungsbetriebe<br />
und Vollzeitschulen erwarten aber<br />
als Mindestvoraussetzung einen qualifizierten<br />
Hauptschulabschluss», erklärt Fischer.<br />
Auch Fingerspitzengefühl ist wichtig<br />
im Umgang mit Bestandteilen der Uhr, die<br />
nur wenige Millimeter groß sind. Für den<br />
Beruf sprechen auch die geregelten Arbeitszeiten.<br />
Im Handwerk fällt - im Gegensatz<br />
zur Industrie - kein Schichtdienst an.<br />
Zudem geht die Arbeit körperlich nicht an<br />
die Substanz. Ein Nachteil: Das Jobangebot<br />
ist begrenzt. Ausgelernte Uhrmacher<br />
müssen gegebenenfalls in eine andere<br />
Stadt ziehen.<br />
Was aber nicht heißt, dass die Jobaussichten<br />
schlecht sind - ganz im Gegenteil.<br />
Derzeit beginnen laut Fischer bundesweit<br />
pro Jahr etwa <strong>10</strong>0 Jugendliche eine Ausbildung<br />
zum Uhrmacher. Das ist im Vergleich<br />
zu anderen Berufen wenig. Fertige<br />
Uhrmacher würden inzwischen weltweit<br />
gesucht, sagt Fischer. Das wird sich nach<br />
seiner Einschätzung bei allem technischen<br />
Fortschritt auch in absehbarer Zeit<br />
nicht ändern. «Es wird definitiv immer<br />
einen sehr großen Markt an Groß- und<br />
Kleinuhren geben, teilweise bereits über<br />
Generationen weitervererbt, die repariert<br />
oder gewartet werden müssen», erklärt<br />
Fischer. Die Ausbildung zum Uhrmacher<br />
dauert drei Jahre und kann kombiniert mit<br />
dem Besuch einer Berufsschule etwa in<br />
Reparaturwerkstätten oder in Betrieben<br />
der Uhrenindustrie absolviert werden. Alternativ<br />
können Interessierte den Beruf in<br />
Vollzeit an einer Schule lernen. dpa<br />
Foto: Armin Weigel/dpa-mag<br />
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Ratgeber Gesundheit<br />
Das gehört in die Frühstücksbox für die Schule<br />
Neumarkt – Am 11. September wurden<br />
in Bayern wieder über <strong>10</strong>0.000 Erstklässler<br />
eingeschult. In vielen Familien taucht<br />
damit die Frage auf: Was kommt in die<br />
Frühstücksbox? „Eltern sollten nach Möglichkeit<br />
morgens mit den Kindern frühstücken<br />
und ihnen zusätzlich eine vollwertige<br />
Zwischenmahlzeit mitgeben“, rät Günther<br />
Wurm, Regionalgeschäftsführer der BAR-<br />
MER in Neumarkt. Für das Pausenbrot<br />
sind Vollkornbrot oder -brötchen sowie<br />
ergänzend Milchprodukte (Joghurt oder<br />
Quark), ein Stück Obst oder Gemüse wie<br />
zum Beispiel Apfel, Birne, Pfirsich, Radieschen<br />
oder Gurke gut geeignet.<br />
Wer lieber Wurst als Käse auf dem Pausenbrot<br />
mitnimmt, darf gerne auch auf<br />
fettarmen Belag, wie Schinken, Corned<br />
Beef oder Wurst aus Geflügelfleisch ausweichen.<br />
Für die Erhaltung des Wohlbefindens<br />
und der Gesundheit ist es wichtig,<br />
sich gesund und ausgewogen zu ernähren.<br />
Bei wärmeren Temperaturen sollten Eltern<br />
auch darauf achten, ausreichend Getränke<br />
mitzugeben. Zu empfehlen sind Wasser<br />
und ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee<br />
oder eine Fruchtsaftschorle. „Auf Limonaden,<br />
Eistees oder Erfrischungsgetränke<br />
sollte man wegen des hohen Zuckergehaltes<br />
verzichten“, sagt Wurm. „Sie verstärken<br />
eher noch das Durstgefühl.“ Damit<br />
der Stoffwechsel optimal funktioniert,<br />
müssen Kinder ausreichend Flüssigkeit,<br />
über den Tag verteilt rund 1 bis 1,5 Liter,<br />
aufnehmen.<br />
In fünf Schritten zum perfekten<br />
Pausensnack:<br />
Brot und andere Getreideprodukte –<br />
Da steckt viel drin<br />
Sie bieten Vitamine, Eiweiß, Stärke, Mineral-<br />
und Ballaststoffe. Bevorzugen Sie Produkte<br />
aus dem vollen Korn wie Vollkornbrot,<br />
-brötchen und -flocken. Sie liefern mehr<br />
Nährstoffe als Produkte aus weißem Mehl<br />
und schmecken herzhafter.<br />
Brotbelag – Abwechslung macht Appetit<br />
Verwenden Sie herzhaften Belag, wie<br />
magere Wurst- und Käsesorten, Quark<br />
in verschiedenen Variationen oder einen<br />
vegetarischen Brotaufstrich. Gurkenscheiben,<br />
Radieschen, Schnittlauch, Kresse und<br />
Salatblätter geben die nötige Frische. Für<br />
alle, die es lieber süß mögen, sind Bananen<br />
und Apfelscheiben eine leckere Alternative.<br />
Milch und Milchprodukte –<br />
Gut für die Knochen<br />
Sie sind der beste Calciumlieferant. Insbesondere<br />
Kinder müssen mit diesem<br />
Knochenbaustein ausreichend versorgt<br />
werden. Milch ist somit eine wertvolle Ergänzung<br />
für den Pausensnack. Stellen Sie<br />
Quark- oder Joghurtspeisen lieber selbst<br />
her und variieren Sie mit Früchten und Getreideflocken<br />
wie z. B. ein Naturjogurt mit<br />
<strong>10</strong>0 Gramm klein geschnittenen Früchten<br />
verrühren. Fertigprodukte enthalten<br />
meist beträchtliche Mengen Zucker.<br />
Obst und Gemüse – am besten 5 am Tag<br />
Zu jedem Pausensnack gehören Obst<br />
oder Gemüse. Verpackt in eine luftdichte<br />
Kunststoffdose sind zerkleinertes Obst<br />
und Gemüse am besten geschützt. Nutzen<br />
Sie das abwechslungsreiche Gemüse- und<br />
Obstangebot, es kommt der Gesundheit<br />
zugute. Ein Obst- oder Gemüsesaft ist<br />
dazu eine gute Alternative.<br />
Getränke – Gegen den großen Durst<br />
Getränke gehören zum Pausensnack. Wasser<br />
erfüllt als Transport- und Lösemittel<br />
der Nährstoffe wichtige Aufgaben im Körper.<br />
Trinkwasser, natürliches Mineralwasser<br />
sowie ungesüßte Kräuter- und Früchtetees<br />
sind besonders geeignet.<br />
Sportverein oder Tanzkurs:<br />
Wie man im Alter unter Leute kommt<br />
Reutlingen - Soziale Interaktionen sind<br />
das, was unser Leben verlängert und geistig<br />
fit hält. Aber: Die bis ins hohe Alter aufrecht<br />
zu erhalten, das ist gar nicht so einfach.<br />
Ab 30 geht etwa alle fünf Jahre eine<br />
Person im Freundeskreis verloren.<br />
Es geht aber nicht nur um Interaktion zwischen<br />
Gleichaltrigen, sondern auch um<br />
generationsübergreifende Kontakte. Das<br />
können die Enkel- oder Wahl-Enkelkinder<br />
sein oder Grundschulkinder, denen man<br />
bei den Hausaufgaben hilft. Beide Seiten<br />
profitieren: Die Älteren bleiben aktiv, die<br />
Jüngeren werden idealerweise altruistischer.<br />
Zudem erweitert sich durch solche<br />
Bekanntschaften das Netzwerk. Man hat<br />
jemanden, der einem im Fall der Fälle<br />
helfen kann. Schlimm sei die Einsamkeit,<br />
nicht das selbst gewählte Alleinsein, sagt<br />
Franz Müntefering. Der ehemalige Vizekanzler<br />
engagiert sich als Vorsitzender<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen<br />
(BAGSO). Wer im<br />
Alter neue Freunde kennenlernen will,<br />
muss sich Gelegenheiten schaffen: von<br />
der Volkshochschule über Tanzkurse bis zu<br />
Bildungsveranstaltungen. Auch ein Hund<br />
ist eine prima Kontaktbörse.<br />
Müntefering regt an, Bewegung und Begegnung<br />
zu verbinden und beispielsweise<br />
einem Senioren-Sportverein beizutreten:<br />
«Wer sich zwei Mal die Woche trifft<br />
und gemeinsam spazieren geht, lernt<br />
garantiert neue Menschen kennen.»<br />
Eine andere Gelegenheit sind Mittagstische<br />
wie sie Vereine, Pflegeeinrichtungen<br />
oder Mehrgenerationenprojekte anbieten.<br />
dpa<br />
Foto: Nullplus/Westend61
<strong>10</strong><br />
Montessori-Schule Büchenbach<br />
Lernen im eigenen Tempo und ganzheitliches Begreifen von Lerninhalten<br />
anhand von ausgewählten Materialien – das ist auf<br />
der Montessori-Schule in Büchenbach möglich. Die 2008 gegründete<br />
Schule orientiert sich am reformpädagogischen Konzept<br />
von Maria Montessori.<br />
Grundlage der Pädagogik Montessoris ist die Erkenntnis, dass Lernen<br />
eine von innen gesteuerte Aktivität ist. Demnach ist das Kind<br />
sein eigener Lehrmeister, indem es sich selbst und gemäß seiner<br />
inneren Anlagen entwickelt. Das bedeutet: Jedes Kind will lernen<br />
(es bedarf also keiner Motivation von außen) und jedes Kind besitzt<br />
die Fähigkeit sich Lesen, Schreiben, Rechnen usw. selbst anzueignen.<br />
Voraussetzung dafür ist, dass es Umweltreize erhält die<br />
seinem Entwicklungsstand entsprechen und dass es die Freiheit<br />
hat, sich individuell, gemäß seine inneren Anlagen zu entwickeln.<br />
Diesen Bedingungen wird die Montessori-Schule zum einen durch<br />
die vorbereitete Umgebung und zum anderen durch die Freie Arbeit<br />
als vorherrschende Unterrichtsform gerecht.<br />
Die vorbereitete Umgebung bedeutet, dass Architektur, Mobiliar<br />
und Material den ästhetischen und praktischen Ansprüchen des<br />
Kindes entsprechen. Die Schülerinnen und Schüler haben Zugang<br />
zu allen Lernmaterialien, die in den Regalen an den Wänden des<br />
Klassenzimmers offen platziert sind. Die Materialien haben einen<br />
starken Aufforderungscharakter und regen das Kind zum ganzheitlichen<br />
Lernen an. Interessiert sich ein Kind für Buchstaben, so<br />
wählt es z.B. aus dem Angebot an Materialen Holztafeln aus, die<br />
mit Buchstaben aus Sandpapier beklebt sind. Blind fährt es mit<br />
seinen Fingern jeden Buchstaben langsam nach. Somit eignet es<br />
sich die Schrift nicht nur über die visuellen Sinne an, sondern es<br />
hat auch die Möglichkeit sie zu befühlen.<br />
Die Arbeit mit dem Material geschieht während der Freien Arbeit,<br />
die den Unterricht an der Montessori-Schule Büchenbach<br />
maßgeblich prägt. Schülerinnen und Schüler arbeiten in dieser<br />
Zeit selbständig mit dem von ihnen ausgewählten Lerninhalten,<br />
manchmal zu zweit oder zu dritt, manchmal auch alleine. Dabei<br />
werden sie von der Lehrkraft begleitet: Dieser unterstützt den<br />
Schüler bei der Erstellung eines individuellen Lernplans und beobachtet<br />
und dokumentiert die Lernfortschritte jedes Schülers.<br />
Ab der Sekundarstufe (5.-<strong>10</strong>. Jahrgangsstufe) beginnt die Phase<br />
des Jugendalters, in der es für junge Menschen wichtig ist, zunehmend<br />
Verantwortung zu übernehmen und ihren Platz in der<br />
Gesellschaft zu finden. Darum ist ein zentraler Bestandteil des<br />
Lehrplans in der Montessori-Schule, dass Schülerinnen und Schüler<br />
ab der 5. Klasse die reale Berufs- und Lebenswelt kennen lernen.<br />
Dabei entdecken sie, was für sie selbst und ihren weiteren<br />
Lebensweg wichtig ist. Dies geschieht über drei Wege: Dem Praktikum,<br />
der Großen Arbeit und der Schülerfirma.<br />
Mögliche Abschlüsse:<br />
Qualifizierender Mittelschulabschluss und Mittlerer Bildungsabschluss<br />
Zwischen der 5. bis 8. Jahrgangsstufe absolvieren die Schülerinnen<br />
und Schüler jährlich ein- bis zweiwöchige Praktika. Auf diese<br />
Weise lernen sie unterschiedliche Berufsfelder kennen. Sie erfahren<br />
z.B. den Arbeitsalltag eines Bäckers oder eines Grafikers;<br />
sie erleben, dass ihre Mitarbeit zählt und gebraucht wird und sie<br />
begreifen, was es bedeutet für seinen Arbeitsbereich Verantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Von der Idee zum fertigen Produkt: Diesen Weg gingen die Schülerinnen<br />
und Schüler mit der Gründung einer Schülerfirma. Hier<br />
werden eigene Produkte entwickelt, hergestellt und verkauft. Aktuell<br />
gibt es innovative Tische und Hocker im Angebot, die nicht<br />
nur funktional sondern auch ästhetisch durchdacht sind. Die Schülerinnen<br />
und Schüler erlernen durch ihre Mitarbeit in der Schülerfirma<br />
neben dem Bearbeiten von Holz auch die Vermarktung von<br />
Produkten sowie das Knüpfen geschäftlicher Beziehungen.<br />
Die Große Arbeit markiert den Höhepunkt in der Laufbahn der<br />
Sekundarstufe und wird öffentlich und vor einer Jury präsentiert.<br />
So umfasst die „Große Arbeit“ das eigenständige Erarbeiten eines<br />
selbst gewählten Themas, dessen Dokumentation, Reflexion sowie<br />
öffentliche Präsentation. Die „Große Arbeit“ leitet zudem den<br />
Abschluss auf der Montessori-Schule ein. Ab der neunten Klasse<br />
können die Schülerinnen und Schüler den Mittelschulabschluss<br />
sowie den qualifizierten Mittelschulabschluss absolvieren. Die<br />
Montessori-Schule Büchenbach umfasst <strong>10</strong> Jahrgangsstufen, so<br />
dass die Möglichkeit besteht, über den M-Zweig den mittleren<br />
Bildungsabschluss zu erlangen. Bereits während der Praktika werden<br />
Ausbildungsstellen und somit ein Einstieg ins Berufsleben<br />
vermittelt. Zudem ist es möglich über die Montessori-Oberschule<br />
Nürnberg das Abitur zu erzielen.<br />
Tanja Krüsmann (AK Presse)<br />
Anmeldungen<br />
für 2019/20<br />
(Jahrgangsstufen 1-7)<br />
sind ab sofort<br />
möglich<br />
Tag der offenen Tür<br />
der 1. bis <strong>10</strong>. Jahrgangsstufe der<br />
Montessori-Schule Büchenbach<br />
Samstag 20.<strong>10</strong>. <strong>2018</strong>, 14 - 17 Uhr<br />
Offene Klassenzimmer<br />
Kinder zeigen Kindern die Schule<br />
Informationen zu Schule,<br />
Mittagsbetreuung und Verein<br />
Kinderprogramm mit Bastelaktionen<br />
Schülerfirma stellt sich vor<br />
Interessierte Eltern und Kinder<br />
sind herzlich willkommen!<br />
Mögliche Abschlüsse:<br />
Qualifizierter Mittelschulabschluss und Mittlerer Bildungsabschluss.<br />
Schulstraße 1, 91186 Büchenbach<br />
www.montessori-roth-schwabach.de<br />
Tel.: 09171 - 89 555 88
11<br />
VSR-Gewässerschutz e.V.<br />
Messwerte des Grundwassers im Raum Nürnberg liegen vor<br />
Reduzierung der Nitratbelastung dringend nötig<br />
Viel zu hohe Nitratwerte im Grundwasser<br />
hat der VSR-Gewässerschutz bei den Brunnenwasserproben<br />
festgestellt, die im Rahmen<br />
seiner Informationsveranstaltungen<br />
am 6. August in Nürnberg abgegeben wurden.<br />
In jeder fünften untersuchten Probe<br />
lag die Nitratkonzentration oberhalb des<br />
Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung<br />
von 50 Milligramm pro Liter.<br />
Insgesamt 91 Wasserproben aus privat<br />
genutzten Brunnen nahmen Lina Remme,<br />
Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst,<br />
und Harald Gülzow, Projektleiter,<br />
aus dem Raum Fürth – Nürnberg – <strong>Roth</strong><br />
- Lauf für die Untersuchung entgegen.<br />
Ein Grund für die hohen Belastungen ist<br />
die intensive Landwirtschaft und der Gemüseanbau<br />
im Knoblauchland. Diese haben<br />
sich in den letzten <strong>10</strong> Jahren immer<br />
weiter ausgebreitet. Gleichzeitig konnte<br />
die umweltverträglichere Form der Landwirtschaft<br />
und des Gartenbaus – der ökologische<br />
Landbau – kaum wachsen. Hier<br />
müssen vor allem die Verpächter handeln.<br />
Der VSR-Gewässerschutz rät Gemeinden,<br />
Kreisen und Kirchengemeinden dazu, ihre<br />
landwirtschaftlichen Flächen in Zukunft<br />
nur noch ökologisch bewirtschaften zu<br />
lassen.<br />
Die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz<br />
fanden bei den Untersuchungen 152 Milligramm<br />
Nitrat pro Liter in einem privat<br />
genutzten Brunnen in Ronhof. Weitere<br />
mit Nitraten stark verschmutzten Brunnen<br />
stellten die Umweltschützer in Boxdorf mit<br />
90 Milligramm pro Liter (mg/l), in Kraftshof<br />
mit 120 mg/l, in Roßtal mit 94 mg/l,<br />
in Regelsbach mit 93 mg/l, in Rittersbach<br />
mit 93 mg/l und in Georgensgmünd mit 89<br />
mg/l fest. Das Wasser ist wegen der Überschreitung<br />
der Trinkwasserverordnung<br />
nicht mehr zum Trinken geeignet. Besonders<br />
wichtig ist außerdem, dass derart belastetes<br />
Wasser nicht zum Befüllen eines<br />
Fischteichs genutzt wird. Es besteht die<br />
Gefahr, dass es zur Massenvermehrung<br />
von Algen kommt. Abgestorbenen Pflanzen<br />
können anschließend zu Fischsterben<br />
führen. Nitratbelastetes Grundwasser<br />
führt beim Bewässern zu einer zusätzlichen<br />
Düngung. Diese muss in die Berechnung<br />
über den Stickstoffbedarf der angebauten<br />
Pflanzen miteinbezogen werden.<br />
Nur so kann eine Überdüngung und eine<br />
Zum Foto: Lina Remme (links) und Harald Gülzow (rechts) untersuchen eine Wasserprobe im Labormobil<br />
Nitratanreicherung in Gemüse verhindert<br />
werden. Bürger können dem Verein noch<br />
bis Ende September eine Wasserprobe<br />
mit der Post zusenden, falls sie wissen<br />
möchten, ob sie auch von der hohen<br />
Nitratbelastung betroffen sind. Informationen<br />
dazu erhält man auf der Homepage<br />
https://www.vsrgewässerschutz.de/analyse/.<br />
Der ökologische Landbau hat Düngevorschriften,<br />
die weit strenger als die<br />
Düngeverordnung sind. Es wird auf den<br />
Einsatz von chemisch-synthetischen<br />
Stickstoffdünger verzichtet. Außerdem<br />
kommt es zu weitgehend geschlossenen<br />
Nährstoffkreisläufen. Die Zahl der Tiere<br />
orientiert sich daran, wie viel landwirtschaftliche<br />
Flächen dem Betrieb zur Verfügung<br />
stehen. Nährstoffüberschüsse<br />
werden dadurch bestmöglich vermieden.<br />
Der VSR-Gewässerschutz begrüßt es deswegen,<br />
dass sich ökologisch erzeugte<br />
Produkte in den letzten Jahren immer<br />
größerer Beliebtheit erfreuen. „Das freut<br />
uns als Gewässerschützer. Jedoch könnte<br />
die Nachfrage für ökologisch erzeugte<br />
Produkte in Bayern noch stärker zu einer<br />
Verbesserung der regionalen Grundwasserqualität<br />
beitragen. In Bayern werden<br />
bisher erst knapp <strong>10</strong> % der landwirtschaftlichen<br />
Flächen vom ökologischen Landbau<br />
bewirtschaftet. Der große Bedarf wird inzwischen<br />
mit weit transportierten Lebensmitteln<br />
gedeckt.“, so Susanne Bareiß-Gülzow,<br />
Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.<br />
Handlungsbedarf sieht auch die bayrische<br />
Staatsregierung. Bereits 2012 setzte sie<br />
sich das Ziel, bis 2020 die Bio-Produktion<br />
zu verdoppeln. Dies soll mit dem Landesprogramm<br />
„BioRegio Bayern 2020“ geschehen.<br />
Besonders gut können Verbraucher<br />
durch die Einführung des bayrischen<br />
Bio-Siegels erkennen, ob das Produkt aus<br />
der Region stammt. Damit noch mehr Lebensmittel<br />
diese Auszeichnung erhalten,<br />
benötigen die ökologischen Landwirte<br />
allerdings dringend mehr landwirtschaftliche<br />
Flächen. Gemeinden, Kreise und<br />
Kirchengemeinden können diese Betriebe<br />
unterstützen und ihnen ihre landwirtschaftlichen<br />
Flächen verpachten. So<br />
besteht die Möglichkeit, dass auf diesem<br />
Land Lebensmittel mit dem bayrischen<br />
Bio-Siegel produziert werden können. „Es<br />
ist wichtig die Wünsche der Bürger zu erfüllen.<br />
Die Menschen möchten gesunde<br />
und regionale Lebensmittel kaufen, bei<br />
deren Erzeugung die Gewässer möglichst<br />
wenig belastet werden. Der Gartenbesitzer<br />
kann sich über eine geringere Nitratbelastung<br />
seines Brunnenwassers freuen<br />
und so wieder mehr Brunnenwasser statt<br />
kostbares Leitungswasser nutzen.“ so Susanne<br />
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12<br />
Landesbund für Vogelschutz<br />
LBV<br />
Eine von Deutschlands seltensten Kleinsäugerarten – Erstnachweis seit 1980er Jahre in dem Gebiet<br />
Spektakulärer Nachweis der Waldbirkenmaus nahe Riedberger Horn<br />
Nach vielen tausend Auslösungen durch<br />
Kleintiere und Vögel fotografierte eine<br />
Wildtierkamera am 13.8.<strong>2018</strong> eine Waldbirkenmaus<br />
(Sicista betulina) im Gebiet<br />
des Riedberger Horns. Die Waldbirkenmaus<br />
zählt deutschlandweit zu den seltensten<br />
Kleinsäugerarten und ist vom<br />
Aussterben bedroht. Für Bayern liegen<br />
nur sehr wenige Einzelnachweise, unter<br />
anderem aus dem Bayerischen Wald vor.<br />
Für das Gebiet am Riedberger Horn ist es<br />
der Erstnachweis seit den 1980er Jahren<br />
und der derzeit wahrscheinlich einzige<br />
aktuelle Fund im bayerischen Alpenraum.<br />
„Der Nachweis einer so seltenen Art, wie<br />
der Waldbirkenmaus, unterstreicht einmal<br />
mehr die hohe naturschutzfachliche<br />
Bedeutung des Gebiets rund um das Riedberger<br />
Horn“, so der LBV-Vorsitzende Dr.<br />
Norbert Schäffer.<br />
Der seltene Kleinsäuger ist deutschlandweit<br />
vom Aussterben bedroht und wird<br />
unter anderem durch die europäische<br />
Fauna-Flora-Habitatrichtlinie besonders<br />
geschützt. Der Fundort liegt nördlich des<br />
Riedberger Horn Gipfels. Für dieses Teilgebiet<br />
handelt es sich um den Erstnachweis<br />
der Waldbirkenmaus. Zuletzt wurde<br />
die Mausart in den 1980er Jahren weiter<br />
südlich am Riedbergpass nachgewiesen.<br />
„Nicht nur das Vorkommen des vom Aussterben<br />
bedrohten Birkhuhns, sondern<br />
auch das anderer hochgradig seltener<br />
Tier- und Pflanzenarten zeigt, wie wertvoll<br />
das Riedberger Horn als Lebensraum ist“,<br />
erklärt Schäffer. Der LBV geht davon aus,<br />
dass es sich bei dem spektakulären Fund<br />
nicht um einen zufälligen Einzelnachweis<br />
handelt. Es ist vielmehr davon auszugehen,<br />
dass eine lokale Population der Waldbirkenmaus<br />
am Riedberger Horn existiert.<br />
„Bei den geplanten Eingriffsmaßnahmen<br />
rund um das Riedberger Horn muss dieser<br />
neue Aspekt unbedingt beachtet und<br />
sorgfältig geprüft werden“, so der LBV-Vorsitzende<br />
weiter.<br />
Die gelblich-graue Maus ist an ihrem<br />
dunklen Rückenstrich, dem sogenannten<br />
„Aalstrich“ zu erkennen und daran, dass<br />
ihr Schwanz eineinhalbmal so lang ist wie<br />
ihr Körper. Mit ihren nur 50 bis 72 Millimetern<br />
Kopf-Rumpflänge und einem Gewicht<br />
von gerade einmal zehn Gramm ist sie ein<br />
Winzling. Die Waldbirkenmaus kann daher<br />
nicht mit den üblichen Kleinsäugerlebendfallen<br />
gefangen werden. Für den Nachweis<br />
wurde eine spezielle Fotofalle eingesetzt,<br />
die den Nahbereich fokussierte, nachts<br />
mit einem Infrarotblitz auslöste und an<br />
einem speziellen Bodenanker befestigt<br />
wurde.<br />
Der Nachweis gelang Jonas Gillich von der<br />
Forstlichen Hochschule Weihenstephan<br />
im Rahmen einer vom LBV ausgeschriebenen<br />
Bachelor-Arbeit. Neben der seltenen<br />
Mausart wurden trotz dem sehr kleinem<br />
Bildausschnitt der Fotofalle überraschenderweise<br />
auch Birkhühner erfasst.<br />
Der LBV plant 2019 zusätzliche Untersuchungen<br />
im Oberallgäu. Denn es werden<br />
weitere Vorkommen auch in anderen Naturräumen,<br />
wie zum Beispiel in den Allgäuer<br />
Hochalpen, vermutet.<br />
Eigentumspakt schwächt Naturschutz<br />
LBV kritisiert Vorgehen der Staatsregierung<br />
Der LBV kritisiert den „Pakt zum landund<br />
forstwirtschaftlichen Eigentum“, der<br />
gestern von der Bayerischen Staatsregierung<br />
sowie land- und forstwirtschaftlichen<br />
Interessensvertretern unterzeichnet<br />
wurde. Der Naturschutz wird mit diesem<br />
Pakt massiv geschwächt. „In den letzten<br />
Jahren hat sich bereits zu genüge gezeigt,<br />
dass der Grundsatz ‚Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht‘<br />
zwar erstrebenswert, in vielen<br />
Fällen aber zum Scheitern verurteilt<br />
ist“, meint der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert<br />
Schäffer. „Das Beharren der Staatsregierung<br />
auf diesem Grundsatz macht die<br />
Bemühungen beim Arten-, Flächen- wie<br />
auch Gewässerschutz ergebnislos. Wir<br />
verlieren nach wie vor jeden Tag ein Stück<br />
Natur.“ Auch die Ablehnung von großflächigem<br />
Nutzungsverzicht in Wäldern wird<br />
vom LBV als nicht zielführend eingestuft.<br />
Der Pakt trägt klar die Handschrift der<br />
unterzeichnenden Verbände, teilweise<br />
wurden Passagen aus den Wahlforderungen<br />
des Bauernverbandes wortwörtlich<br />
übernommen. „Die Staatsregierung lässt<br />
sich den Pakt von Lobbyisten diktieren<br />
und betreibt Klientelpolitik“, kritisiert der<br />
LBV-Vorsitzende Schäffer. „So werden Einzelinteressen<br />
gestärkt, ohne auf das Wohl<br />
der Allgemeinheit und die Belange der<br />
Umwelt Rücksicht zu nehmen.“<br />
Ein weiterer Rückschlag für den Naturschutz<br />
ist die geplante Aufweichung der<br />
Bayerischen Kompensationsverordnung.<br />
„Die dauerhafte Ausweisung von Ausgleichsflächen<br />
soll zugunsten der Landwirtschaft<br />
wegfallen – ohne der eigentlichen<br />
Ursache, den auszugleichenden<br />
Eingriffen und dem unvermindert hohen<br />
Flächenverbrauch, etwas entgegenzusetzen“,<br />
meint Schäffer. Produktionsintegrierte<br />
Kompensationsmaßnahmen,<br />
sogenannte PIKs, sind in der Praxis nur<br />
schwer umsetzbar und erfüllen nicht die<br />
Funktionen von dauerhaften Strukturen<br />
wie Hecken, Feldrändern oder Gewässerrandstreifen.<br />
„Für den Erhalt der Biologischen<br />
Vielfalt sind neben Maßnahmen auf<br />
bewirtschafteten Flächen auch nutzungsfreie<br />
Flächen erforderlich“, so der Vorsitzende<br />
weiter. Auch der Versuch, bei Maßnahmen<br />
zur Umsetzung der Energiewende<br />
und beim Hochwasserschutz zukünftig die<br />
Ausgleichserfordernisse zu streichen, wird<br />
vom LBV strikt abgelehnt.<br />
Insgesamt ist der Pakt nicht geeignet, die<br />
gesellschaftlichen Anforderungen an eine<br />
zukunftsorientierte Land- und Forstwirtschaft<br />
zu lösen.
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16<br />
Ratgeber Recht<br />
Sterben macht Erben - und was ist wenn vorher das Geld weg ist?<br />
Wir berichten hier eine Fallkonstellation<br />
aus der anwaltlichen Praxis, die in unserer<br />
Kanzlei immer wieder auftaucht, aber letzten<br />
Endes vermeidbar ist. Es kommen immer<br />
wieder Mandanten, die im Kern folgende<br />
Geschichte erzählen: Sie haben die<br />
Betreuung und Pflege eines älteren Familienmitgliedes,<br />
also Oma oder Opa, Vater<br />
oder Mutter, Onkel oder Tante übernommen.<br />
Dieses war meistens mehrere Jahre<br />
schon zuvor bei einem anderen Familienmitglied.<br />
Der ältere Mensch hat dort<br />
gewohnt und gelebt. Um dessen Vermögenssituation<br />
hat sich das andere Familienmitglied<br />
gekümmert, alles war in bester<br />
Ordnung, man hat sich vertraut. Warum<br />
auch immer zieht der ältere Mensch dann<br />
entweder freiwillig oder gezwungenermaßen<br />
vom anderen Familienmitglied weg<br />
und wohnt dann bei den in der Kanzlei<br />
erscheinenden Mandanten, die berichten,<br />
dass der ältere Mensch, Mutter oder<br />
Vater, Onkel oder Tante, Oma oder Opa<br />
schlicht fast pleite sind.<br />
Das Entsetzen ist groß, niemand kann sich<br />
erklären, wie es dazu gekommen ist. Zumeist<br />
waren Sparbücher vorhanden, ein<br />
Bausparer, möglicherweise Immobilien,<br />
Aktienfonds, ein Schließfach bei der Bank<br />
und Geld auf dem laufenden Konto. Nichts<br />
ist mehr da. Die Unterlagen sind nicht auffindbar,<br />
Kontoauszüge sind weg, auf Nachfragen<br />
weiß keiner mehr Bescheid.<br />
Des Weiteren wird dann berichtet, dass<br />
der ältere Mensch sehr sparsam ist, keine<br />
teuren Urlaubsreisen unternommen<br />
hat, kein teures Auto fährt, keine teuren<br />
Geschenke gemacht hat, sich selbst fast<br />
nichts gegönnt hat und immer bescheiden<br />
gelebt hat. Selbst bei einer Rente von<br />
1.300 € pro Monat können da schnell einmal<br />
über <strong>10</strong>0.000 € in <strong>10</strong> Jahren einfach<br />
verschwunden sein. Und nun? Wo ist das<br />
Geld, was kann man noch tun?<br />
Allein die hier aufkommenden Verdachtsmomente<br />
sind oftmals geeignet, familiäre<br />
Bunde nicht nur schwer zu belasten, sondern<br />
auch zu zerstören. Aus diesem Grunde<br />
sollte jedermann, der das Rentenalter<br />
vor Augen hat, dafür Sorge tragen, dass<br />
seine finanziellen Verhältnisse geregelt<br />
und geklärt sind. Hierzu reicht es eben<br />
nicht nur aus, diese in einem Ordner zusammenzustellen.<br />
Wir raten auch an, die<br />
üblichen Bankformulare und Vollmachten<br />
nicht zu benutzen. Oftmals werden hier<br />
unlimitierte Blanko- oder Generalsvollmachten<br />
ausgestellt, die es dem Bevollmächtigten<br />
ermöglichen, sich grenzenlos<br />
zu bedienen. Auch in vielen Pflege- und<br />
Vorsorgevollmachten sind solche unlimitierten<br />
Bevollmächtigungen enthalten.<br />
Wir können davor nur warnen. Natürlich<br />
ist ein Formular aus dem Internet oder<br />
dem Vorsorgebaukasten eines deutschen<br />
Verlagshauses mit 12,00 € billiger als ein<br />
Anwalt - dafür ist der vermeidbare Schaden<br />
aber auch enorm. Die zerstörte Familie<br />
kommt noch dazu. Des Weiteren gibt es<br />
rechtlich einwandfreie Möglichkeiten, Bevollmächtigte<br />
zur Rechenschaft zu ziehen.<br />
Hier kann man entweder als Vollmachtgeber<br />
Abrechnung fordern oder aber eine<br />
dritte Person zur Kontrolle mit einbeziehen.<br />
Ist der alte Mensch erst einmal plötzlich<br />
fast mittellos, obwohl vorher erhebliches<br />
Vermögen vorhanden war, so ist der<br />
Aufwand, den Dingen nachzugehen, meist<br />
enorm. Letzten Endes ist das Bauchgefühl<br />
derer, die den unverständlichen finanziellen<br />
Dingen nachzugehen haben, oftmals<br />
richtig: der alte Mensch wurde übervorteilt<br />
und sein Vermögen anderweitig<br />
einverleibt. Man kann hier, auch rückwirkend,<br />
durchaus viel bewegen. Wir können<br />
nur anraten, bereits beim Verdacht<br />
solcher Anhaltspunkte unverzüglich sich<br />
anwaltliche Hilfe holen um den Dingen<br />
nachzugehen.<br />
RA Stephan Baumann<br />
Fachanwalt für Familienrecht<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
Fachanwaltslg. für Erbrecht
18<br />
Kulturfabrik <strong>Roth</strong><br />
Programm der Kulturfabrik im Herbst/Winter <strong>2018</strong> – Lovely<br />
Ein Vergnügen für alle, die traumhafte Musik<br />
mögen und auf humorige, aber klare Worte<br />
stehen. Hymnisch, harmonisch und geschmeidig<br />
geht es klanglich in der Kulturfabrik ab<br />
September zu.<br />
Zum <strong>Roth</strong>er Kabarettherbst kracht es dafür<br />
umso mehr – natürlich nur verbal. Seit 50 Jahren<br />
verzückt diese Band mit sphärisch-orchestralen<br />
Klängen: Barkley James Harvest feat.<br />
Les Holroyd gastiert im Rahmen ihrer „Retrospective“-Tour<br />
auch in der Kulturfabrik (13.<br />
Okt) – ein Konzerthighlight, das man nicht<br />
versäumen sollte. Ein anderes ist der Auftritt<br />
der New Yorker Wahnsinnssänger von Naturally<br />
7, die schon das Bluestage-Publikum<br />
zu Jubelstürmen ob ihrer beeindruckenden<br />
Stimmen und ihrer charmanten Art hinrissen.<br />
Die sieben A-cappella-Wunder präsentieren<br />
ihre lovely Christmas-Show und bestätigen:<br />
„It's a Love Story!“ (30. Nov).<br />
Ganz schön altmodisch, könnte man jetzt anführen,<br />
wird aber gleich unter diesem Motto<br />
von der äußerst erfolgreichen und musikalisch<br />
höchst gelenkigen jungen bairischen Band<br />
Pam Pam Ida (4. Nov) aus dem Altmühltal eines<br />
Besseren belehrt. Ihre vergangenen Konzerte<br />
in München, Ingolstadt, Nürnberg, Regensburg,<br />
Passau, Kufstein, Oberammergau<br />
und Wendelstein waren ausverkauft. Eine<br />
schnelle Ticketanschaffung für ihren Auftritt<br />
in der Kulturfabrik empfiehlt sich also. Wunderbar<br />
treiben lassen kann man sich auch bei<br />
der Musik dieses aufgeschlossenen, sehr besonderen<br />
Duos: Carolin No (17. Nov). Und um<br />
den Kreis der einmaligen Stimmen zu schließen,<br />
darf man Viva Voce gleich für zwei erfolgreiche<br />
Bandjahrzehnte hochleben lassen<br />
(23. Nov).<br />
Ein Jubiläum hat auch das Bluegrass Jamboree.<br />
Das Festival of Bluegrass und Americana<br />
Music gibt es heuer zum <strong>10</strong>. Mal,<br />
gefeiert wird mit drei der wichtigsten<br />
Bands der amerikanischen Szene (2. Dez).<br />
Vom Abendlandler zur Weiberpower, vom<br />
Best-of bis zur letzten Patrone – beim<br />
14. <strong>Roth</strong>er Kabarettherbst geht's rund. Verbal,<br />
musikalisch, szenisch. Humor gegen die<br />
dunklen Tage sozusagen.<br />
Christian Springers Tempo ist nichts für Hardcore-Deppen<br />
und Gschaftlhuber (29. Sept),<br />
der Abendlandler der Wellküren (6. Okt) unbedingt<br />
was für Menschen, die auch dann<br />
nicht den Humor verlieren, wenn's finster<br />
wird. Was „der Humor“ überhaupt ist, erklärt<br />
der schwärzeste Schweizer Satiriker Andreas<br />
Thiel (27. Okt). Wohingegen das „Hell“ (oder<br />
dachte Altinger doch an das englische Wort<br />
für seinen Programmtitel?) bei Michael Altinger<br />
aller Dreh- und Angelpunkt ist (24.<br />
Nov). Gegen die Generalverblödung und präsenile<br />
Allgemeinabstumpfung kämpft Jochen<br />
Malmsheimer mit „Dogensuppe Herzogin“<br />
und dem Schwert der Poesie an (11. Okt),<br />
während Rolf Miller auf „Se Return of se normal<br />
one“ baut (9. Nov), Django Asül die letzte<br />
Patrone auf das Wesentliche richtet (15. Nov),<br />
sich Herbert & Schnipsi auf Zeitreise begeben<br />
(11. Nov) und die Kult-Divas Sissi Perlinger,<br />
Lisa Fitz und Lizzy Aumeier mit geballter<br />
Weiberpower zu Werke gehen (19. Okt).<br />
Nur Josef Brustmann ist bei diesen Aussichten<br />
schon „Gans weihnachtlich“<br />
gestimmt (1. Dez).<br />
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E-Mail: wirtschaftsfoerderung@landratsamt-roth.de<br />
Internet: www.wirtschaftsfoerderung-roth.de<br />
Gebühr: 40,- Euro pro Person
22<br />
Ratgeber Steuern<br />
Neue Dienstwagenbesteuerung<br />
Für Dienstwagen, die ab 01.01.2019 und<br />
bis zum 31.12.2021 angeschafft werden<br />
gilt praktische eine Halbierung der privaten<br />
Nutzung im Rahmen der 1 % Methode.<br />
Das gleiche gilt auch im Falle von Leasingfahrzeugen.<br />
Diese Vergünstigung soll den<br />
Absatz von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
begünstigen und gilt daher auch nur für<br />
dies Antriebsarten.<br />
Konkret wird die private Nutzung statt mit<br />
1 % mit 0,5 % versteuert. Die Fahrten von<br />
der Wohnung bis zur ersten Tätigkeitsstätte<br />
werden statt mit 0,03 % mit 0,015 % angesetzt.<br />
Ob man dann bei der privaten Einkommensteuererklärung<br />
noch 30 Ct je Entfernungskilometer<br />
geltend machen kann,<br />
ist nicht kommuniziert worden. Letztlich<br />
muss das neue Gesetz erst noch in Kraft<br />
treten bevor man sich darauf einstellen<br />
kann.<br />
Private Kfz-Nutzung<br />
Im Mai dieses Jahres hatte der Bundesfinanzhof<br />
wieder einmal über die Versteuerung<br />
der privaten Kfz-Nutzung zu<br />
entscheiden. Es handelte sich um einen<br />
Fall der Kostendeckelung. Das bedeutet<br />
immer dann wenn sich über die 1 % Methode<br />
höhere €-Werte errechnen als die<br />
tatsächlichen angefallenen Kosten ausmachen,<br />
dann sind für die Versteuerung nur<br />
die niedrigeren tatsächlichen Kosten anzusetzen.<br />
Das kommt vor, wenn man sich ein älteres<br />
Auto anschafft, bei dem die Abschreibungen<br />
sehr niedrig sind. Oder man einen<br />
Pkw länger fährt als die steuerliche Nutzungsdauer<br />
es vorsieht, auch dann gibt es<br />
kostenseitig keine Abschreibungen. Oder<br />
wenn die Fahrtstrecke zwischen Wohnung<br />
und erster Tätigkeitsstätte sehr lang ist.<br />
Nun hatte der Steuerpflichtige statt der 1 %<br />
Methode nur 50 % der angefallenen Kosten<br />
angesetzt, weil das Fahrzeug zu 50 % und<br />
mehr betrieblich genutzt war. Der Bundesfinanzhof<br />
beurteilte diese Rechtsauslegung<br />
allerdings als einen verfassungsrechtlichen<br />
Verstoß.<br />
Grundsätzlich: In den Fällen, wo die Kostendeckelung<br />
greift, wird nach meiner<br />
Auffassung das (verfassungsrechtliche)<br />
Verbot einer Übermaßbesteuerung nicht<br />
ausreichend beachtet. Denn bei dieser<br />
Berechnungsmethode wird letztlich jeder<br />
Cent den das Kfz an Kosten verursacht der<br />
privaten Nutzungsbesteuerung unterworfen.<br />
Gerade so als würde keine betriebliche<br />
Fahrt stattfinden. Wie dieses Urteil zeigt<br />
und im Kontext der bisherigen Urteile machen<br />
es sich die Gerichte zu leicht, indem<br />
man den Steuerpflichtigen immer wieder<br />
darauf verweist er könne ja alternativ ein<br />
Fahrtenbuch führen.<br />
Geschäftsführer und Insolvenz<br />
Bekanntlich haben Geschäftsführer von Kapitalgesellschaften<br />
auch im weiten Feld des<br />
Insolvenzrechts bestimmte Pflichten.<br />
Im verhandelten Fall hatte ein Geschäftsführer<br />
pflichtwidrige Zahlungen nach Insolvenzreife<br />
der GmbH geleistet. In der<br />
Annahme, dass die bestehende D & O -<br />
Versicherung die resultierenden Schäden<br />
übernehmen müsste ging es vor Gericht.<br />
Doch das Gericht erkannte eine wissentliche<br />
Pflichtverletzung des Geschäftsführers.<br />
Somit brauchte die Versicherung, wie bei<br />
anderen Vorsatztaten auch, nicht leisten.<br />
Jeder Geschäftsführer tut gut daran seine<br />
gesetzlichen Pflichten im laufenden Geschäft,<br />
wie auch in der Insolvenz, genau zu<br />
kennen. Unwissenheit schützt bekanntlich<br />
nicht vor dem Gesetz, in diesem Fall kam<br />
man gar zu dem Schluss, dass es eine Vorsatztat<br />
war.<br />
Ähnlich problematisch gelagert ist es auch<br />
immer wieder bei Umsatzsteuerzahlungen<br />
an das Finanzamt oder bei der Zahlung von<br />
Beiträgen an die gesetzliche Sozialversicherung.<br />
Steuerberatungskosten<br />
Immer wieder kommt es vor, dass Steuerpflichtige<br />
auch im Ausland eine Einkommensteuererklärung<br />
abgeben müssen.<br />
Dazu entsteht auch in Deutschland ein<br />
großer Beratungsbedarf. Das Finanzgericht<br />
Münster hatte nun zu entscheiden, ob solche<br />
Aufwendungen bei der deutschen Einkommensteuer<br />
abziehbar sind oder nicht.<br />
Das Gericht erkannte für Recht, dass eine<br />
solche Beratung in keinerlei Zusammenhang<br />
mit deutschen Einkünften stehe und<br />
daher nur im Ausland geltend gemacht<br />
werden können.<br />
Insoweit ist es wichtig in Deutschland angefallene<br />
Kosten auch dem ausländischen<br />
Berater vorzulegen. Denn je nach Doppelbesteuerungsabkommen<br />
kann zur Vermeidung<br />
einer Doppelbesteuerung die Freistellungs-<br />
oder die Anrechnungsmethode zum<br />
tragen kommen. So vermindern auch im<br />
Ausland geltend gemachte Werbungskosten<br />
die steuerliche Gesamtbelastung.<br />
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23<br />
Haus & Garten<br />
Herbstzeit ist Brennholz-Zeit<br />
Leipzig/Bonn – Noch ist es warm, doch<br />
es ist schon Zeit, sich Gedanken über den<br />
Winter zu machen. Zumindest wenn man<br />
Kaminbesitzer ist. Ist denn schon genug<br />
Holz im Haus?<br />
Wo beziehe ich am besten Holz?<br />
«Wer seinen Kamin regelmäßig nutzt oder<br />
einen Kachelofen betreibt, benötigt einige<br />
Kubikmeter Holz im Jahr», sagt Volker<br />
Lenz vom Deutschen Biomasseforschungszentrum<br />
in Leipzig. «Mit der Sackware aus<br />
dem Baumarkt kommt man nicht sehr<br />
weit.» Günstiger ist es, das Holz im Fachhandel<br />
zu ordern oder sich beim Förster<br />
um die Reste von einem Holzeinschlag zu<br />
bemühen. Frisch geschlagenes Holz eignet<br />
sich allerdings nicht für die nun anstehende<br />
Saison. Es ist noch zu feucht.<br />
Wann darf frisches Holz im Ofen landen?<br />
Laut Gesetz darf nur Holz verbrannt werden,<br />
dessen Feuchtegehalt bei maximal 25<br />
Prozent liegt (entspricht rund 20 Prozent<br />
Wassergehalt). Zwar ist der Wert abhängig<br />
von der Witterung und der Holzart,<br />
es lässt sich laut der Schutzgemeinschaft<br />
Deutscher Wald aber bei frisch geschlagenem<br />
Holz meistens von <strong>10</strong>0 bis 150 Prozent<br />
Holzfeuchte ausgehen (50 bis 60 Prozent<br />
Wassergehalt). Das bedeutet: Ein bis<br />
zwei Jahre müssen die Scheite in der Regel<br />
an der Luft trocknen - wobei harte Hölzer<br />
wie Eiche und Buche länger zum Trocknen<br />
brauchen als weiche Sorten wie Kiefer und<br />
Fichte.<br />
Welchen Schaden richtet feuchtes Holz an?<br />
«Ist das Holz zu feucht, quillt oft aus dem<br />
Schornstein dunkler Rauch, und es liegt<br />
ein unangenehmer Geruch in der Luft»,<br />
erläutert Alexis Gula vom Bundesverband<br />
des Schornsteinfegerhandwerks in Sankt<br />
Augustin bei Bonn. «Weil die Temperatur<br />
im Ofen durch Verdampfen der Feuchtigkeit<br />
absinkt, verbrennt das Holz unvollständig.<br />
Als Abfallprodukte entstehen Ruß<br />
und Teerpartikel, die mit dem Rauch durch<br />
den Schornstein entweichen, sich aber<br />
auch im Ofen, Ofenrohr und Schornstein<br />
absetzen.» Diese Rußschicht mindert den<br />
Wirkungsgrad des Ofens und noch schlimmer:<br />
Sie kann sich entzünden.<br />
Welches Holz wird empfohlen?<br />
Aus wirtschaftlichen und ökologischen<br />
Gründen sollten heimische Hölzer für<br />
den Kaminofen verwendet werden. «Der<br />
Brennraum der Kamine ist in der Regel für<br />
Hartholz wie Buche und Eiche ausgelegt.<br />
Die haben weniger Harz als weiche Sorten<br />
und verschmutzen den Innenraum nicht<br />
so sehr», erklärt Lenz. Fichte und Kiefer<br />
sind für Einzelraumfeuerstätten meist weniger<br />
geeignet. Sie verursachen höhere<br />
Emissionen. Der Experte empfiehlt, beim<br />
Kauf von Brennholz auf entsprechende<br />
Hinweise auf der Verpackung zu achten.<br />
«Steht lediglich Scheitholz drauf, kann es<br />
sich um gemischtes Holz handeln.»<br />
Belastetes Holz, etwa mit Farb- oder Lackresten,<br />
gehört auf keinen Fall in den Ofen.<br />
«Wer seinen alten Gartenzaun verheizt,<br />
begeht eine Ordnungswidrigkeit», erklärt<br />
Liesegang. «Durch das Verbrennen von<br />
Farben, Lacken und anderen Chemikalien,<br />
die dem Holz anhaften, entstehen hohe<br />
Emissionen und giftige Stoffe wie Dioxine<br />
und Furane.»<br />
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