s'Magazin usm Ländle, 21. Oktober 2018
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HANDARBEIT<br />
Fotos: Viktoria Krug<br />
„Ahua“steht für Individualität.<br />
Wie jeder Mensch ist auch jeder<br />
der Traumfänger ein Einzelstück .<br />
Also mehr als nur Dekoration!<br />
Nur noch guteTräume!<br />
Viktoria Krug (25) aus Gaschurn bastelt individuelle Traumfänger.<br />
Viele Reisen und das Kennenlernenvon naturverbundenen Völkern<br />
haben sie dazu inspiriert, diese Tradition auf ihre Art und Weise<br />
wiederzubeleben. Unten dem Namen „Ahua dreamcatchers“ bietet<br />
sie Modelle aus recycelten und naturnahen Materialien an.<br />
Herrlichbuntund prächtig<br />
dekoriert soll der<br />
Traumfänger uns im<br />
Schlaf beschützen.<br />
Diese alte indianische<br />
Tradition hält bereits seit einigenJahre<br />
auchinunseren Wohnräumen Einzug.<br />
Dem Glauben der indigenen Völker<br />
nach, sollen schlechte Energien<br />
und Albträume im Netz hängen bleiben.Amnächsten<br />
Morgen werden sie<br />
von der Sonne neutralisiert –nur das<br />
Gute darf bleiben.<br />
VorknappeinemJahr war Viktoria<br />
Krug vom Kaufrausch der Vorweihnachtszeit<br />
derart abgeschreckt, dass<br />
sie sich an ein früheres Hobby zurückerinnerte:<br />
„Ichhabe immer schon gerne<br />
gebastelt und hattedie Idee, Freunden<br />
und Familie einen Traumfänger<br />
zu schenken.“ Von diesem sehr persönlichen<br />
Präsent waren die Beschenkten<br />
ausnahmslos begeistert.<br />
Viktoria bastelt aber nicht einfach<br />
drauf los, sondern individualisiertihre<br />
Traumfänger mit Farbennach Jahreszeiten,<br />
besonderen Materialien und<br />
guten Gedanken. „Wer freut sich<br />
nicht darüber, wenn man einem gute<br />
Träume wünscht“, schwärmt sie von<br />
den positivenReaktionen. Ob man an<br />
einen Effekt glaubt oder nicht, sei jedem<br />
selbst überlassen:„Ich persönlich<br />
habeaber die positive Wirkung nieinfrage<br />
gestellt und mich immer beschützt<br />
gefühlt.“<br />
Für die Fertigung eines Traumfängers<br />
benötigt die Biologiestudentin<br />
sechsbis siebenStunden. Je nachGröße<br />
und Auswahl derMaterialien kann<br />
sich der Aufwand sogar noch deutlich<br />
erhöhen. „Ich könnte es mir leichter<br />
machen und vorgefertigte Stoffe und<br />
Bänder bestellen. Aber ich verwende<br />
ausschließlich gebrauchte oder recycelte<br />
Stoffe und sammle Tannenzapfen<br />
oder Treibholzinder Natur.“ Häkeldeckchen<br />
sucht sie auf Flohmärkten<br />
zusammen, und für die sparsam<br />
eingesetzten Federn darf kein Tier gelitten<br />
haben.<br />
So manches Element stammt noch<br />
aus ihrer Zeit in Argentinien. Die<br />
Weltenbummlerin hatte immer schon<br />
einen Sinn für die Natur undderen Bewahrung,<br />
aber ihre Reisen haben sie<br />
nochmehrdarin bestärkt. „Wenn ich<br />
meine Traumfänger bastle, denke ich<br />
immer an meine Erfahrungen in Südamerika.<br />
Die Menschendortsind sehr<br />
offen und herzlich. Sie schätzen die<br />
Umwelt, ihre alten Traditionen und<br />
glauben an Naturgeister und Energien.“<br />
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