22.10.2018 Aufrufe

Offener_Brief_SZ_Angespuckt_vor_aller_Augen_221018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

etwas auf seinen Berufsstand hält, wird in solch einem Fall die Gegenseite recherchieren. Darauf<br />

zugunsten der Story zu verzichten und in Folge eine ganze Region in Mithaftung zu nehmen, ist nicht<br />

tolerabel.<br />

Auch sonst weißt die Geschichte einige Ungereimtheiten auf. Ein Beispiel: Henry Berndt schreibt,<br />

Thabet Azzawi sei 2015 nach Sachsen gekommen und studiere seit sieben Semestern Medizin. Das<br />

würde im günstigsten Fall bedeuten, er hätte unmittelbar nach Ankunft im Freistaat sein Studium<br />

aufnehmen können. Die hinlänglich bekannten Zeiten für die Anerkennung als Asylbewerber, erst<br />

recht jene für die Zulassung zum Medizinstudium, lassen das wenig glaubwürdig erscheinen. Unter<br />

dieser Art Unglaubwürdigkeiten leidet im Prinzip der ganze Artikel.<br />

Ich kenne aus vielen Gesprächen die engagierte Arbeit der Gastronomen in der Region. Ich weiß von<br />

deren Sorgen und Nöten, von Fachkräftemangel, Bürokratielasten, ausufernden Regelwerken und<br />

anderen Problemen. Die Unternehmer hier leben vom Tourismus und ausländischen Gästen. Es ist<br />

daher schlicht nicht <strong>vor</strong>stellbar, dass einer von ihnen seinen Angestellten diesen Umgang gestatten<br />

würde. Es hätte Konsequenzen, auch da bin ich mir sicher. Aber auch diese Form der Aufarbeitung<br />

vereitelt Ihr Autor durch seinen Beitrag.<br />

Ich schlage Ihnen deshalb ein gemeinsames Gespräch mit dem Tourismusverband, der DEHOGA und<br />

der Gaststätte, in der Herrn Azzawi die Bewirtung verweigert wurde, in meinem Wahlkreis <strong>vor</strong>. Das<br />

sollte zeitnah geschehen.<br />

Am Rande: Johannes Lohmeyer, Chef des Tourismusverbandes Dresden, kommentiert auf Facebook<br />

diese Geschichte mit den Worten: „Ich habe meine ausländisch aussehenden Mitarbeiter gebeten,<br />

uns zu informieren, wenn es diesbezüglich in Dresden Probleme gibt. Niemand hat bislang<br />

irgendetwas in der Richtung erlebt, und auch ich nicht, der als Halbaraber seit 22 Jahren in Dresden<br />

lebt.“<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Frauke Petry MdB

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!