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DER ANDERMATTER Winter 2014

Gästemagazin der Gotthardregion

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süss-salzige<br />

walliser<br />

Spezialität<br />

Sweet and savoury Valais speciality<br />

Was in Grossbritannien der Pie, ist im Oberwallis eine herzhafte Gemüsepastete<br />

mit dem ungewöhnlichen Namen «Cholera»: Diese Spezialitäten<br />

werden da wie dort oft nach persönlich überlieferten Rezepten zubereitet.<br />

Und sowohl für einen traditionellen Pie wie auch für die «Cholera» braucht<br />

es nur wenige Zutaten. Sie werden eingeschichtet und dann im heissen<br />

Ofen knusprig gebacken. Woher aber kommt die etwas irritierende<br />

Bezeichnung Cholera, die freilich im Wallis weder Einheimische noch Gäste<br />

vom Genuss der leckeren Pastete abhält? Tatsächlich gibt es mindestens<br />

zwei Namenserklärungen. Die eine besagt, dass das einfache, aber<br />

stärkende Gericht während der Cholera-Epidemie um 1830 entstanden<br />

sei. In dieser Zeit gingen die Walliser nicht öfter als nötig aus dem Haus<br />

und zauberten mit den wenigen vorhandenen Vorräten eine Art Auflauf.<br />

Der schmeckte allen so gut, dass er ins Repertoire überging. «Chollere»<br />

könnte aber auch auf den Berufsstand der Köhler zurückgehen, die in<br />

ihrer Einsiedelei ihre kargen Speisen aus den wenigen mitgebrachten<br />

Zutaten über der glühenden Kohle zubereiteten – so wie es in Alphütten<br />

zuweilen auch heute noch gemacht wird. Woher auch immer das Gericht<br />

und sein Name kommen, eines ist gewiss: Die würzige Mürbeteig-Pastete<br />

mit einer Füllung aus Lauch, Kartoffeln, Äpfeln und Walliser Käse erfreut<br />

sogar Feinschmecker und Spitzenköche. Erst recht mit einem fruchtigen<br />

Walliser Dôle genossen!<br />

In Great Britain it's known as a pie. In Upper Valais the equivalent is a<br />

hearty vegetable pasty with the unusual name of "Cholera". Like in<br />

Britain, these specialities are often prepared according to recipes that<br />

have been handed down in families. And, just like the traditional pie,<br />

"Cholera" only requires a few ingredients. They are placed in layers and<br />

baked until crisp in a hot oven. But where does the somewhat disturbing<br />

name of "Cholera" come from – a term that clearly doesn't keep the<br />

locals or visitors from enjoying the delicious Valais pastry? There are at<br />

least two explanations of the name. One story goes that the simple,<br />

but fortifying dish appeared during the cholera epidemic of 1830. During<br />

this period Valais people tended to avoid leaving the house unless<br />

absolutely necessary and dreamt up a kind of casserole with what little<br />

provisions they had. It tasted so good that people just added it to their<br />

regular culinary repertoire. However, "Chollere" could also refer to the<br />

profession of charcoal burner and people who concocted their meagre<br />

meals from the few ingredients they could muster over hot coals in their<br />

shelters. It is still prepared in the traditional way in some alpine huts<br />

to this day. Whatever the origins of dish and name, one thing is certain:<br />

this aromatic shortcrust pastry with a leek, potato, apple and Valais cheese<br />

filling meets with the approval of even the most discerning gourmets<br />

and top-class chefs. And it's even better with a fruity Valais Dôle wine!<br />

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