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Sintfeld_Bote_November 2018

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16 - 1. <strong>November</strong> <strong>2018</strong><br />

Dem Wald geht es schlecht<br />

Bad Wünnenberg<br />

Die extreme Dürre des vergangenen Sommers wird die Wälder im Kreis Paderborn<br />

nachhaltig verändern. Darauf weisen das Regionalforstamt Hochstift und<br />

der Kreis Paderborn im beginnenden Herbst nach einem für die heimischen<br />

Wälder verheerenden Sommer hin.<br />

Durch das über Monate<br />

fehlende Wasser waren<br />

insbesondere Fichten<br />

nicht mehr in der Lage, sich<br />

gegen Borkenkäfer zur Wehr<br />

zu setzen und sterben in teilweise<br />

dramatischen Dimensionen<br />

ab. Eine Massenvermehrung<br />

der Borkenkäfer hat<br />

mittlerweile begonnen.<br />

»Viele Menschen bringen<br />

die rot gefärbten Baumkronen<br />

in den Nadelwäldern noch gar<br />

nicht in Verbindung mit dem<br />

Borkenkäfer«, sagt Roland<br />

Schockemöhle, Leiter des Regionalforstamtes<br />

Hochstift.<br />

Aber in den kommenden Monaten<br />

werden etliche Fichten<br />

absterben und ihre Nadeln vollends<br />

abwerfen und die Rinde<br />

verlieren. Unter der Rinde<br />

zahlreicher, jetzt noch gesund<br />

erscheinender Bäume sitzen<br />

die fressenden Larven der Borkenkäfer.<br />

»Diese Bäume sind<br />

eigentlich schon tot, wirken<br />

aber auf den ersten Blick<br />

noch scheinbar vital«, verdeutlicht<br />

Schockemöhle.<br />

Normalerweise müssten<br />

die befallenen Fichten auf<br />

schnellstem Weg aus dem<br />

Wald gebracht werden. »Aber<br />

momentan werden mehr Fichten<br />

befallen als wir fällen und<br />

aus den Wäldern schaffen<br />

bzw. die Sägewerke aufnehmen<br />

können«, beurteilt Ludger<br />

Wieseler, Förster im<br />

Forstrevier Böddeken, die Situation<br />

nicht nur in seinem<br />

Revier. Viele Käfer, deren Larven<br />

und Puppen werden demnächst<br />

unter der Rinde und im<br />

Waldboden überwintern. Sobald<br />

im Frühjahr die Temperaturen<br />

steigen, werden sie weitere<br />

Fichten befallen. Die<br />

Förster versuchen derzeit,<br />

möglichst viel Holz aus den<br />

Wäldern zu bekommen; ebenso<br />

sind mobile Entrindungsmaschinen<br />

im Einsatz, die<br />

Stämme schälen und die Weiterentwicklung<br />

der Käfer<br />

unter der Rinde verhindern<br />

sollen.<br />

Martin Hübner, technischer<br />

Dezernent des Kreises Paderborn<br />

betont beim Ortstermin<br />

mit den Förstern im Haarener<br />

Wald: »Wir setzen uns als Naturschutzbehörde<br />

schon seit<br />

Jahren für einen Waldumbau<br />

von reinen Nadelforsten zu<br />

stabilen Mischwäldern ein.<br />

Aber das, was jetzt passiert,<br />

geht viel zu schnell und ist ein<br />

großer finanzieller Verlust für<br />

die Forstwirtschaft.«<br />

Denn der Preis für das Fichtenholz<br />

folgt marktwirtschaftlichen<br />

Gesetzen. »Durch die<br />

Borkenkäfer entsteht nun ein<br />

Überangebot an Holz, das die<br />

Nachfrage deutlich übersteigt.<br />

Und das nicht nur in<br />

Deutschland«, sagt Amtsleiter<br />

Schockemöhle.<br />

Weihten die neuen Abschiedsräumen gemeinsam ein (von links): Pfarrerin Almuth<br />

Reihs-Vetter, Pastor Daniel Jardzejewski, Axel Schewe mit Ehefrau<br />

Mariluise und Tochter Franziska, Ortsvorsther Reimund Günter und Bürgermeister<br />

Christoph Rüther. Foto: Brigitta Wieskotten<br />

Die Förster Ludger Wieseler, Roland Schockemöhle, Martin<br />

Hübner und Stefan Befeld zogen Bilanz. Foto: Wieskotten<br />

Stefan Befeld ist Förster im<br />

Revier <strong>Sintfeld</strong> und unterstützt<br />

dort private Waldbesitzer.<br />

»Für viele Privatwaldbesitzer<br />

werden die kommenden<br />

Monate schwierig«, schätzt<br />

Befeld die Situation im Wald<br />

und am Markt ein. Denn seit<br />

Jahrzehnten erarbeitete Werte<br />

würden durch Dürre und Käferfraß<br />

in nur wenigen Monaten<br />

vernichtet. »Waldbesitzer<br />

bekommen weniger Geld für<br />

ihre Bäume und müssen in<br />

neue Anpflanzungen investieren«,<br />

befürchtet Befeld.<br />

Auch wenn sich einzelne<br />

Ereignisse nur schwer dem<br />

Klimawandel zuordnen las-<br />

Abschiedsraum<br />

eingeweiht<br />

n Die neuen Abschiedsräume<br />

des Bestattungshauses<br />

Schewe wurden jetzt feierlich<br />

eingeweiht. Axel Schewe hat<br />

nun seinen Hauptsitz auf der<br />

Esche 3, in Bad Wünnenberg-<br />

Fürstenberg. Bürgermeister<br />

Christoph Rüther und Ortsvorsteher<br />

Reimund Günter freuten<br />

sich zum einen, dass dadurch<br />

Leerstand vermiedenwürden,<br />

zum anderen aber<br />

auch, dass das alte Gewerbehaus<br />

schön umgebaut und<br />

passend hergerichtet wurde.<br />

»Hier erinnert wirklich nichts<br />

mehr an den früheren Einzelhandel«,<br />

so der spontane<br />

Kommentar eines Besuchers.<br />

Die von Tageslicht durchfluteten<br />

Räume mit einem<br />

wohnlichen Ambiente in hellen<br />

Farben, alles barrierefrei<br />

sen, zeigt der Sommer <strong>2018</strong><br />

überdeutlich, dass der Klimawandel<br />

im Wald angekommen<br />

ist. Eine ungleiche Niederschlagsverteilung,<br />

Dürren und<br />

Stürme werden zunehmen und<br />

unsere Wälder unter Stress<br />

setzen. »Wir pflanzen deswegen<br />

neue Bäume, in ganz<br />

unterschiedlichen Mischungen<br />

mit Laub- und Nadelbäumen<br />

an«, erklärt Förster Wieseler<br />

in einem Fichtenwald, in<br />

dem unter den Altbäumen<br />

schon junge Buchen gepflanzt<br />

wurden. »Wenn die Fichte hier<br />

abstirbt, können die jungen<br />

Bäume übernehmen.«<br />

Brigitta Wieskotten<br />

zugänglich, ermöglichen eine<br />

individuelle Verabschiedung<br />

im familiären Kreis. Auf<br />

Wunsch können aber auch<br />

Trauerfeiern, sowohl kirchlich<br />

als auch weltlich, abgehalten<br />

werden. Ebenso gibt es die<br />

Option eines traditionellen Totengebets<br />

mit anschließender<br />

Verabschiedung der Verstorbenen.<br />

Weitere Informationen<br />

gibt es unter www.bestattungen-schewe.de.<br />

»Natürlich<br />

hat man auch weiterhin<br />

die Möglichkeit, die Verabschiedung<br />

in der erst vor<br />

zwei Jahren neu restaurierten<br />

Friedhofskapelle in Fürstenberg<br />

auf dem ›Kirchhof‹, wie<br />

die Fürstenberger ihren Friedhof<br />

nennen, durchzuführen«,<br />

erkärte Ortsvorsteher Reimund<br />

Günter. bw

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